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Mag, -U Nr LSI d« Au-, Tageblatt«, und »nz«ta«r» Mr du» Erzgebtrg«. Mittwoch, den SO. April 19», bei kam es zu einem Zusammenstöße mit einem der in Fahrt befindlichen Torpedoboote, wobei der Dampfer kenterte. Sonntägliche Automobilsperre in der Schweiz. In ein zelnen Schweizer Kantonen besteht ein sonntägliches Auto- mobtlverbot. So hat der Kanton S ch whz für die Zeit vom 1. Mai bis 30. September 1024 den Automobilverkehr für den Sonntagnachmittag verboten, um dadurch dir Sonn, tagswanderer vor den Automo'öilfahrern zu schützen. Die Schlafkrankheit in England. Reuter meldet, infolge des Umsichgreifens der Schlafkrankheit herrsche in England größte Besorgnis. Im Januar seien in England 75 Fälle vorgekommen. In dein ersten drei Wochen des April wurden 649 Erkrankungen verzeichnet. Die Zahl der Todesfälle ist gering, doch sind die Folgeerscheinungen der Krankheit ernst. Zwei amerikanische Linienschiffe verbrannt. Ein Funk spruch aus Neuyork berichtet von dem Braüde zweier ameri kanischer Kriegsschiffe in den Werften von Oakland (Kaltsor. nienl. Die dort zur Reparatur liegenden beiden Kriegsschiff ..California" und „Rhode Island" wurden durch eine riesige Feuersbrunst zerstört. Auch ein großer Teil der Dycks in einer Ausdehnung von.200 Fuß wurde vernichtet. Die „Cali fornia" ist eins der acht großen modernen Linienschiffe Amerikas^, die erst nach dem Kriege vom Stapel gelaufen sind. Es hat eine Wasserverdrängung von 33 500 Tonnen Aunst unä Wllsenlchaft Elm Warnung vor dem Studium der Chemie wird von einer ganzen Reihe Chemiker- und Techntkerverbände Deutschlands erlassen. Die statistischen Zahlen, auf die sich die Warnung stützt, reden allerdings eine eindringliche Sprache. Dem Studium der Chemie und Ingenieurwtssen. schäften widmeten sich schon im Jahre 1919 mehr als da» Doppelte der Studierenden der Vorkriegszeit. Im Winter- Semester 1922/23 waren 7825 deutsche Chemiestudiernwc gegen 2729 1913/14 vorhanden. Noch- stärker wuchs die Zahl der Studierenden des Maschinenbauwesens und der Elektrotechnik, nämlich von 3104 auf 13 864 im Sommer, semester 1923. Die Warnung bemerkt deshalb mit vollem Recht, daß für diesen ungeheuren Ueoerschuß in der Industrie schlechterdings keine Verwendung ist, und daß, da auch das Ausland deutsche Techniker nur in sehr beschränkter Zahl gebrauchen kann, die Berufe des Ingenieurs und Chemikers unaufhaltsam einer schweren Lage entgegengehen. Die Byron.Feier aus der Akropolis. Die griechische Na tion hat ihre Dankbarkeit ftrr Byron durch eine eindrucksvolle Feier an ^seinem Todestage zum Ausdruck gebracht. Zehn, tausende von Menschen drängten sich auf dem zur Akropo.is in'Athen hinaufführenden Hügel. Aller Augen waren aus die majestätische Säulenhalle des Parthenon gerichtet, über die d' Mo!nd ein mildes Licht ergoß. Plötzlich hörte man Haricn- akkorde aus dem Tempel dringen. Gleichzeitig schritten Reihen zu zweien aus dem Tempel der jungfräulichen Albem- 300 anmutige junge Mädchen in fließenden altgriechischen Gewändern, das Haar mit bunten Bändern durchflochten. Sie sangen im Chor Byrons „Mädchen von AtheÄ" nach der von Gounod komponierten Weise. Es folgten Deklamationen Byronscher Gedichte und um Mitternacht zog die Menge »n- VlSL Lemass bräunt. von d»m Fisch,rboot» ertranken stchi« FtscherM» sich durch Schwimmen zu rettm versucht,n. X Schw,r„ BergwerWunalück. WTB. meldet aus Wht^ ltng (Virginia)! In etmm Bergwerk sind über 100 Aergleuß infolge einer Explosion verschüttet worden, die erfolgte, altn die Nachtschicht noch an der Arbeit war. Drei Leichen sind bisher geborgen worden; zwei noch lebende Arbeiter, sind ihren Verletzungen erlrgen. X Die antisapanisch» Bewegung im Amerika. Aus Rioxdr Janeiro wird dem Exchange Telegraph gemeldet, daß vz§ medizinische Akademie der Regierung ein Ersuchen unterbret. tet hat, den Japanern dir Einreise in da» LM> zu verwei gern. Da» Ersuchen wird damit begründet, daß da» japanisch, Temperament sich den klimatischen Bedingungen nicht aßpasse» Deues aus aller Welt. so. Geburtstag dB Großadmirals v. Köster. Am so. Ap. rtl di. I. beging Großadmiral! Han» v. Köster seinen 80. Ge burtstag.- Küster wurde am SO. April 1844 in Schwerin als der Sohn, de« Schriftsteller» Dr. Han» Köster geboren. Seine Mutter war die namentlich in Berlin sehr bekannte tzofopernsängerin Frau Köster geb. Schlegel. Hans Köster trat 1859 al» Kadett in die Marine. 1893 wurde er zum Chef de» Manöver-Geschwader» ernannt, 1897 zum Chef der Marinestattoin der Ostser. Im selben Jahre erhielt er den Titel Admiral, 1899 erfolgte seine Beförderung zum Gene» ralinspekteur der Marine. Ass Martne-General.Inspekteur leitete er mehrere Jahre hindurch die großen tzerbstmanüver. 1900 wurd» ihm der erbliche Adel verliehen. Im Herbst 1903 trat Admiral v. Köster von seiner Stellung zurück; er wurde zum Großadmiral ernannt und hat sich dann wissenschaftlich mit krieg-technischen und martnetechntschen Dingen beschäf tigt. Attentat auf einen demokratischen RcichStagSkMdidaten. In Fürstenau im Kreise Bersenbrücks (Oldenburg) wurde ein Attentat auf den an zweiter Stelle stehenden demokratischen AeichStagSkandidaten des Wahlkreises Weser-Ems, Schmidt, verübt. Ein junger Mann gab, als das Auto den Ort pas. fierte, einen Revolverschuß gegen den Wagen ab. Schmidt blieb unverletzt. Sein Begleiter Adamczyk aus Osnabrück wurde durch einen Lungenschuß schwer verletzt. Der Täter Franz Wilken wurde verhaftet. Jugoslawische Eisenbahnbestellungen in Deutschlands Mr die Wiener „Neue Freie Presse" aus Belgrad meldet, bestimmte der Ministerrat, daß die Kommission, die demnächst in Sachen der Reparationsforderungen Südslawiens nach dem Abkommen Kunze-Rybarz nach Berlin fährt, größten- teil» Eisenbahnmaterial bestellen soll. Kalamität der Sparkasse von Rheidt. Die städtische Sparkasse von Rheidt hat infolge des Nichteingehens ver schiedener durch den Sparkassendirektor ausgeliehener Dar lehen für die Rückzahlung anderer Kredite Stundung nachge sucht. Der Oberbürgermeister hat sofort eine Revision der Sparkasse durch vereidigte Revisoren beantragt und eine Un tersuchung der Geschäfte eingeleitet. Sühne sür Bellinzona. In Bellinzona sind der Stati onsvorstand und der erste Beamte des Stellwerks 2 durch die Staatsanwaltschaft verhaftet worden. Die Verhaftungen erfolgten auf Grund des Berichts der Untersuchungskommis- fion über die Gotthardbahn- Katastrophe. Schisssungltick bei Korea. Bei Tschi'nampo an der West- Llek blsisE cken vu amwal'Mqe nlcMvekgessen ckarkrt 'WIML,?' fias»0uidn<tennoch VS?<ZSLSSk>, ämMche-echnhwi» mitciemLiqefin küste von Korea hat sich ein großes Schiffsunglück znqetragen, bet dem 200 koreanische Soldaten ertrunken sind. Der Dampfer, auf dem sie sich befanden, war im Begriff, von ja panischen Torpedobooten Lebensmittel zu übernehmen. Da- und ist mit 34 schweren Geschützen armiert. Das gleichzeitig mitverbrannte Linienschiff „Rhode Island" ist 17 900 Tonnen groß und hat 26 schwere Geschütze. Fast zur gleichen Zeit sind auf dem Erie-See fünf Dampfer und ein Fischerboot ver- ter dem Absingen der griechischen Nationalhymne den Hügel abwärts nach Athen. Auch griechische Tänze wurden im Rahmen der Festster von Zöglingen der griechischen Höheren Töchterschule ausgeführt. loWmW am Markt Modern» DHorbmöbel »Illi,» pr»ls'! » Must«rzlmm»e - Erstklassige. täglich frische, sUße I- MEem - Butler versendet in k und Ü Pfund Kolli frei Ins Hau» zu nur 1.88 Mk. da» Pfund, »le MIkMl MM-M MIU ) eigener Werkstätten Herren- und z Damen-Konsektidn » Schuhwaren, Leib- un- SeÜwäfck», » Inlett, Sarülnen ufw. Aßr" Teilzahlung gestattet. Möbel- unü Warenhaus : Paul Katz, Z Sd flue, Sahnhofstraße 34. Torrell sah noch tm Flugzeug, -das Lopez tu den Schat ten der großen Veranda gezogen hatte. Die fünf.Cow boys standen bet den Schießscharten und warteten aus einen neuen Angriff. Und Abraham Fatrsax,saß wie eine Säule aus feinem Turm hinter seiner gefährlichen Waffe. Alles schien Frieden zu atmen und keine Ge fahr zu bedeuten. Und dennoch! — Da nahm er sich zusammen und wandte sich an Delma und Natascha. „Ich habe eine ganz merkwürdige Mission," sagte er munter. „Gins kleine Unterhandlung mit dem Räu berhauptmann Zalpata. Um die Wahrheit zu gestehen, hatte ich schon einige Mühe, so wett zu kommen. Aber nun scheint der aute Mann nur noch ein paar hundert Meter von uns entfernt zu sein. Und ich muß ihn un bedingt sprechen. Hoffentlich ist er nicht unter den Ver brühten." ! „Kaum!" lachte Delma. „Zapata ist ja General Er Hält sich im Hintertreffen, und soviel ich weiß, ist er der feigste Mann, den es Hier in Mexiko gibt. Aber e» wird kaum lohnen, ibm einen Besuch zu machen. Er Hält nicht viel von Formen. Gr serviert seinen Gästen stets da» gleiche Gericht; die kleinen blauen Bohnen, die von den Karabinern seiner Leut« erzählen. Geben Str diesen Besuch auf —" ' Ernst sakl Fjeld dem bleichen kleinen Franzosen in da» ruhige klug« Gesicht. „Es ist hem Schüler Josta» Daimler» nicht ähnlich, st» zu sprechen," sagte er nach einer kurzen Pause. „Aber vielleicht Haben Sie so lange mit dem Tode gespielt, daß ha» Leben eine gewisse Verlockung für Sie ge wonnen Hat." Delma» Wangen färbten 'ich tiefer. Er warf Na tascha einen Blick zu. Ma »roßen warmen Augen Hingen an seinen Lippen. „Sprechen wir nicht davon," murmelte er und spielte nerdbtz mit dem Griff seine» Revolvers. „Natascha und ich sahen die Sonne über einer anderen Welt auf- «echen, in der kein Raum ist für Haß. Zn dieser Welt wollen wir leben, in dieser Welt wollen wir sterben, »erstchen Sie nun warum wir Ihr Andenken ehren, warum wir für Sie alle» tun wollen, was in unserer Macht liegt?" Fjeld sah die beiden jungen Menschen bewegt an. „Tanke," sagte er einfach. „Ich werde diesen Augen blick nie vergessen. Er hat meinen Glauben an die einzige Macht in der Welt befestigt, die den Mann »um Manne und die Frau zur Frau macht.. Es ist nichts mehr hierüber zu sagen. Alles stirbt und vergeht, .aber die Liebe lebt." Er wandte sich rasch ab, um seine Bewegung zu verbergen. „Meine Mission Hier?" fuhr er dann in einem an deren Tone fort. „Die ist sehr einfach. Ich such« einen Mann auf den mein Vaterland Wert legt. Er ging hierher, um Norwegens Interessen in Mexiko zu ver treten. Aber unterwegs verschwand er. Mit anderen Worten: er wurde von Zaoata gestohlen, der den Wert des braven Diplomaten mit zwei Millionen Dollar» bemißt. Am 24. März soll da» Geld bezahlt sein, oder der Gcmndte wird an der ersten besten.Telegraphen stange aufgehängt. Ich kam her, .um mit dem Räuber hauptmann zu verhandeln." Telma lachte. „Tas ist eine drollige Geschichte. Ich find« den Preis ein wenig Hoch. Ist der Mann Politiker?" " „Selbstverständlich. Er ist Parteigenosse." „So würde ich ihn seinem Schicksal überlassen, wir haben jetzt gar zu viele Politiker. Tas Wort regiert in Europa. Und <edes erhängte Großmaul bedeutet praktisch gesehen einen Gewinn." „Das ist wohl mbaltch." sagte Fjeld. „Aber Ich lieb« es zu handeln. Und wenn der Mann noch lebt, .so ist es meine Absicht, ha» Aeußerste zu wagen, um ihn ohne zu große Kosten für mein Land zu retten. Ich hab« einen Burschen mit. der mir den weg zu Zapata» ver steck zeigen soll." „Das ist nicht nötig. Der Gefangene befindet sich eine Viertelstunde von hier an der heiligen Quell« de» Perote. Da» wissen hier alle. Im übrigen war ich Zeuge von Zapatas kleinem Diebstahl. Ich sah, .wie der Gesandte in Oriental aus dem Zuge gestohlen wurde. ES geschah auf die einfachste Weise von der Welt. Und hier ist seine Mütze -" Erstaunt betrachtete Fjeld die gestreifte Retsemütze die Telma aus der Tasche gezogen Hatte. William Schmidt, Kristiania, stand darin. Tie konnte ihre Na tionalität nicht verleugnen. Er wollte etwas sagen, hielt aber plötzlich inne. Wieder kam diese merkwürdig« Angst über thü. ES war. als greife ein« schwere Hand um seinen Hals und versuche ihn zu würgen. Des starken Mannes Lippen zitterten. Er erinnerte sich dieses merkwürdigen Ge stühls von den großen, verhängnisvollen Stunden sei nes bewegten Lebens her. Nun wußte er, daß Gefahr tm Verzüge war. Un mittelbar vor seinen Augen lauerte sie auf sein Leben. Es war. gls reagiere »ein ganzer Körper gegen diese» entsetzliche Geschehnis, da- irgendwo in der Nähe reifte. Er hörte die rasselnden Schritte de» Knochenmann«» hin ter seinem Rücken, er sah bleich« Schatten zwischen den weißen Sonnenstrahlen tanzen. Und horch ? Mitten in die Stille klang ein schwacher, pfeifender Laut, wie das Zischen einer Schlange. . /' Ein dünner blauer Rauch schlug.aus dem Keller von Abraham Fair fax Turm. Und ein Mann mit gesenktem Kopf.schlich vorsichtig.über den Platz. S» war Lopez. Ein harter, scharfer Schuß vom Turm her — «in Schrei, und der Mexikaner sank in die Kni«. Ar versuchte sich zu erheben, fiel aber um, und «in leichter Blut schaum sammelt« sich auf seinen Lippen. Er erhob di« Hand gegen den Turm zappelte mit den Beinen und starb. Da erscholl Abraham yatrfax.Riesenstimm» vom Türmt „Machen St«, .daß Di» fortkommen l" schrie »r. „An die Pulvertonnen tm Keller ist »in« Lunt» gelegt. Ta» ist Lope, Werk. Dies«» Hüllenhund wird nicht mehr Setten. Grüßen Die von mir zu Haus» in Vir ginia, und erzählen Sie den Leuten dort, daß Abraham gatrfax in die Ewigkeit ging, die Hand an der Kanon« und ohne Furcht im Herzen." Einige Sekunden vergingen. (Fortsetzung ßalgt.)