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Br. vtz, Itü« Ea-eölatt und Änzetger sü/ da» ^/zgebtrg, Montag den >S. April lVS4, fehkung Wirksamkeit M tzerllettzm und h»tah»nd»nf»W! Mittetlung pon den Matzreg«!» M erhalten, die dl« hatten, dte dt« tranzöstsch», enMch«^ bslatM. ttawn «tMe Regierung M treten deadftchttgt. «z. BartHou. BradHurtz. Tagung äes äeulschen Lanäwirt» schastsrales in Bremen. Die V8. Plenarversammluing des Deutschen Landwirt. schaftsrateS, dte vom Präsidenten BrandeS-Althoff eröffnet worden war, faßte nach Anhörung verschiedener Referenten, (darunter Graf Kanttz, RetchSernährungSmtntstrr und Dr. Luther, RetchSfinanzmtnister)) folgende EntschließuNgt Seit dem Abschluß de» Krieges hat eine schwere land, wirtschaftliche Krtst» nicht nur Deutschland, sonder" sehr wette Gebiete der Erde ergriffen. Dte Erzeugerpreise für Getreide und Fleisch sind hinter dem allgemeinen Preis stande und demjenigen der landwirtschaftlichen Produktions mittel zurückgeblieben. Die Reinerträge sind dadurch gemin dert oder geschwunden. 1. Dte zentrale Ursache liegt in der Vernichtung des Wohlstandes und der furchtbaren Schwächung der deut- scheu Produktiv- und Kaufkraft durch daS Versailler Friedens, diktat. Die Krisis hat nächst Deutschland am stärksten dte großen für die europäischen Märkte arbeitenden Ausfuhrge. biete der extensiven Landwirtschaft im ferneren Westen und Osten betroffen. Die Wßgnahme der ergiebigsten deutschen Produktionsquellen zugunsten minder arbeitskräftiger Völker und die Auferlegung schwerer Tribute hat das Gleichgewicht der Weltwirtschaft erschüttert; es fehlen der Mitte Europas die einst reichlich fließenden Gegenwerte für den internatio nalen Warenverkehr. Daher auch die chronische Arbeitslosig. kett, wie in Deutschland so in den anderen Industriestaaten Europas. Das Interesse Deutschlands deckt sich mit dem jenigen der ganzen arbeitenden Kulturwelt. Dte Voraus setzung für den Wiederaufbau der deutschen und der Welt wirtschaft ist deshalb: die Herabsetzung der jährlichen Tribut pflicht auf das Maß der dem deutschen Volk verbliebenen, von den Sachverständigen der Rrparattonskommission wett über, schätztet Leistungsfähigkeit und dte Einschaltung einer raschen Tilgung, vor allem aber dte Wiederanerkennung Deutsch lands als einer gleichberechtigten politischen Macht. 2., Dis iwn enwir t s ch aftjli ch e n Ursachen der deutschen Agrarkrise liegen in der verfehlten, noch seht nach wirkenden Wirtschaftspolitik der Kriegs- und Nachkriegszeit, der in Deutschland besonders großen Senkung der Produkten^ preise, der unverhältnismäßig hohen Produktionsmittelpreise, dem dadurch bedingten Niedergange des Reinertrags bis zum völligen Verschwinden, insbesondere auf leichten Böden, in der plötzlichen und weitgehenden Entkapitalisterunst der Land wirtschaft durch steuerliche Maßregeln, der dadurch erzwunge nen tzcrga.be des größten Teils der vorjährigen Ernte zu Schleuderpreisen und schließlich in der Unmöglichkeit der Be schaffung ausreichenden und wtrtschaftltch-tragbaren Real- und Betriebskredites. Solange die unter 1. erhobenen Forderungen unerfüllt sind, kann eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion nur durch Methoden erreicht werden, welche die Erträge ver mehren, ohne die auf die Einheit entfallenden ProduktionS. kosten unverhältnismässig zu steigern. Auch die in Deutsch land weitverbreiteten leichten Böden müssen wirtschaftlich an baufähig bleiben und zu gesteigerter Produktion gebracht wer- den. Abgesehen von den erforderlichen Maßregeln der Kredit., Steuer, und Zolltarif, und Diskontpolitik ist erfor derlich die nachhaltige und ungestörte Entfaltung der indu- striellen Produktion, die Senkung der Kosten für die land wirtschaftlichen Produktionsmittel, vor allem für die Kohle, unter planmäßiger Ausschaltung aller unproduktiven Aus gaben. Die äußerste Anspannung und Verbilligung der Düo gerproduktion, insbesondere beim Stickstoffdünger, die Bei behaltung und der Ausbau des Systems der Nohstoffkrediie, die Förderung der Rohstoffelnfuhr uud Beschränkung der Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse auf das für die Volksernährung erforderliche Maß. Die Entschließung wurde einstimmig angenomjnen. Eine Necle Stresemanns. An einer von Tausenden besuchten Versammlung im Konzert,aal in Breslau sprach NeichSautzenmtnl- steL.Tr. Stress mann am gestrigen Sonntag. Der erste Teil seiner Ausführungen beschäftigte sich im Sinn de» Aufrufes der Retchsregterung mit der durch da» Sachverständigengutachten geschaffenen Lage. Dr. Ätre- femann legte im einzelnen dte Grundzüge dar, welche (Fortsetzung dritte Spalte.) Der amtliche Stimmzettel zur Reichstagswahl. 1 Arklnlote SoMeniokraWe Artel LeutWan-r Etröbel—Eeybewitz — kuhnt — Dr. Lev 1 2 LruW JemokrMe Artel vrobaus-Dr.Drmmrrtng - Schrrprr-Gtvß 2 3 AlMMllMW Artel VeuWands -rckrrt — Grub» — Roscher — -öhnrl 3 4 MW AlksMtel Vrüninghau,—Finbelfrn—Vach—Popp 4 5 JeiitWatlMle AlksMtel Diener - Dr.Barlh - Poetzsch - Kastrnbein 5 6 MtlAltsMtel des DeMen MlttelltMes Lucke — Frotscher -- Kochsirk — -übler 6 7 DE-Soziale Partei Kunz« — Bertram — MIerisch — Müller 7 8 MW-Sozlaler Vlork SMen gebrr — Tlttmann — Waloleben — Blumr 8 9 SozialiltWer Mß Lebebour — Wegmann — Köncke — Fuch» 9 19 RemblilanW Partei VeutWanbs Streichel - Vetter - Beckmann - Hoesterey 10 11 ZentriWMtel Dr. glügler - Rvbrl - Nowat - Kretzschm« 11 12 MlmMerole LerelnlgW Freiherr v. Leranrr — Dr Marehky — v. Lramon — klinisch« 12 13 SaMr-Bund Andrea« — «letnstmon 13 Vorstehender Stimmzettel enthält dte Parteibezeichnuug und dte ersten vier Namen sämtlicher Wahlvorschläge für die Neichstagöwnhl, Ivie sie vom Wahlausschüsse in der Sitzung am IN. April lNL-l festgesetzt worden sind. Der Stimmzettel wird zum ersten Mal« bei der kommenden RetchSlagSwahl nicht mehr von den. Parteien verteilt, sondern an dte Wähler amt. ltch im Mahlrnume auSgeyändigt. Der Gebrauch anderer als der behördlich hergestellien und amtlich nuSgehäudigten Stimmzettel ist verboten. Der Wähler hat am Wahltage In der Wahlzelle mit einem Stift ein Kreuz in de», ansgednnkten kreise bei dem Wahlvor. schlage derjenigen Partei anzubring.'», der er die Stimme geben will. Der Stimmzettel ist zu falten und in den amtlich nnögehändtgten Briefumschlag einzulsgen und alsdckmr den, Wahlvorsteher zur Einlegung in die Wahlurne zu übergeben. Diz Größe des Stimmzettels ist noch nicht bekannt. In der Nacht lies Silberlander. Von Oevre Rlchier-grich. ämerikan. Copyright 1S2Z by l.1«, Sur. hl l.Inct<e, Dresden 2l. Itg. stmU»iamn> „Da- ist recht. Aber wa» wollen St» dann au»- richten?" > ! > j ! i ! „Ach beabsichtige den Gesandten Kapata zurück»»,. steHlon." „Auf welche Weise?" „Da» wird dte Zeit lehren." „Und wer soll Ihnen behilflich sein?" „Mir behilflich sein? Run selbstverständlich mein Wegweiser. Ich habe Fernando Lope» für di« Summe von zweihundertfttnsztg.Peso» »„gasiert, damit er mich nach dem Perote und nach Zavata» Lager führe. Da ist ein« gut» Bezahlung, wie? Run, worüber denkst du nach?" „Wir können nicht zu Fuß nach dem Perote." „Nein .aber wir können retten, wir können fahren wir können e» im Aut» erreichen." „Unmöglich. Dte Landstraßen sind «eltzervt. Ich kenne die BMW." ,Kun, so können wtr tn Mtts» Namen Mesen. Sehen wtr zum Flugplatz Md schien un» dte Hangare an. ehe detne Kollegen sie zerstört haben. Diu kennst den Wes?" „Ja. Aber ich Metziv nicht. Ich bin »in aewöhnliAer Mann, und da» patzt mtv nicht." „Du wirst eis tun," sagte Fjeld. „Und zwar rasch! Wtr müssen im Flugzeug sein, .ehe der Hahn kräht." Dte Lippen de» Mexikaner» bewegten sich. Aber er sagte nicht». Dann drehte er sich um und ging mit gesenktem Kopf über dte Ebene. Siebzehnte» Kapitel. Mondetzotz Flugplatz. E» war eine merkwürdige Rächt. - Ein matter, stlberbletcher Streifen zitterte an dem nördlichen Horizont, und schwere dunkle Wolken wälz ten sich über den Himmel wie heranstürmend« Zyklopen. Abex kein Windhauch rührte sich. Dte Lungen der Ratur schienen nicht zu funktionieren. Eine stickig« Schwefel luft lag über der dösenden Erd«, deren Arm« sich dem dämmernden Tage entgegsnstreckten. In, Osten aber hob sich eins dunkelrot« Feuersäule über die Eben«, eine mächtig flammend« Fackel, die tau send Blutzungen tn da» Dunkel au»sandte. Und «tn fer ner Lärm, der stieg zmd sank wie da» Brausen einer Brandung, erreichte dt« drei Flüchtling», dt» sich durch dte Ftnsternt» tasteten. Ab und zu duvchschnitt »tn Schrei dt« Stille, knallte «tn wüt«nd«r Gewehrschuß, glttten zwei runde, entsetzlich» Riesenaugen au» der Stadt und verschwanden mit rasender Geschwindigkeit Da» waren Mexiko» Luxusauto», dte vor den Schrecken der Blutnacht flüchteten. Fernando Lopez sing langsam weiter. Der kräftige Mexikaner hatte »inen moralischen Knack» bekommen - L von L freund Zimm von u tag di schiede schnitt Floßgi schwor zertret scheint Schult bekam gründ wehr darum doß g auch , KloPS gtU. ni wo de noch i sich bi Wald^ Heron wuchst dte R mrrn. nete s Wctti, wrniti lung wollte — dos d Dos s in T, einer der ü stände werde davon den, I weit > Fahrt wäre stellen samt, ' Hot. t D mbt b t.iern t'chkeii Toten Ist fef ärztliö Bunde eine 2 T liehen Donm misfioi .! molo die scl der tzi w:n U lässigst dt« R«tch«r»gt»runk peranlaßt haben, d«m Sachverstän. dtgengutachten al» praktisch« Grundlage einer Lösung der Reparatton»fkag« -uzusttmmen. Wenn auch da» deutsch« Volk durch d«n am 4. Mat zu wählenden Reich», tag durchau» die letzt« Entscheidung habe, .so sei doch schon heute klar, daß eß, wie auch schon der Retch»v«r, band der deutschen Industrie betont hab«, .im deutschen Interesse lieg«, den beschrittenen Weg der Lösung auf der Grundlage wirtschaftlicher Vernunft und Einsicht Wetter zu gehen, wenn dte Sicherheit bestehe, daß dte wirtschaftliche und ökonomische Souveränität Deutsch!- land», einschließlich der deutschen VerwaltunMohett, im gesamten Deutschen Reichsgebiet wiederher gestellt und dte Einheit de» RetchßbakngesetzeS gewährleistet werde dte Gefangenen zurückkehren und die Au»gewtesenen ih rer Heimat wiedergegeb«n werden. In diesem Sinne gelte e», dte Freiheit de» besetzten Gebiete» durch dt« Uebernahme der uns auferlegten Lasten zu sichern, zu mal nach dem Gutachten der Sachverständigen die Ueber- tragung deutscher Leistungen nach dem Auslande nur aus dem Ueberschuß. Her deutschen Wirtschaft erfolgen dürfe. . i l Im innenpolitischen Teil seiner Rede begrün dete Dr. Gtresemann in den be kannten Gedanken Längen angesichts der zwar auf.der Notbrücke der neuen WÜHs» rung porläufig verbesserten, aber keineswegs endgültig gesicherten Grundlage für den wirtschaftlichen Wieder aufbau und noch vielmehr angesichts des Druckes von außen dte Notwendigkeit des von ihm vertretenen Ge dankens der Volksgemeinschaft im Sinne der nationalen Einheit. In diesem Sinne s.ei gerade auch die bewußte, gegenüber der deutschnattonalen Auffassung entschiedene Politik der Ueberwtnduna pes Klas.se „kämp fe- zu verstehen. Richt mit dem Munde und großen Redensarten, nicht durck Parteizersplitterung und Man- datSjägeret könne ein Zusammenschluß erzielt werden, sondern nur, .indem man das deutsche Erbübel der Un einigkeit überwinde und indem das Volk darüber klar werde daß ohne Regelung der Krtegsentschädtgungsfrage jeder Stand und scder Beruf niemals dte ihm von Stim- menjägern versprochene Besserung seiner Lage erreichen werde. > l . ! t Dte Rede schloß mit einem begeisterten Applaus zum Zusammenschluß der Nation und mit dem Bekenntnis zum Staatsgedanken, .der höher als daS Einzel- und PartciinterSsse stehe. In gleichem Sinne sprach Dr. Stresemann vor einer stark besuchten Versammlung in G leiw ttz. dle englische Reparationsabgabe. Vie Gutschein« ze tig . inlösen! Da» WTB. meldet,, Dte Abteilung.Friedensoer- trag-Abrechnungöstelle des NetchSkominissartntS für Re parationslieferungen, Berlin W. 9, Pvtsdainerstrahe 10/11, glaubt aus der verhältnismäßig geringen Anzahl der bisher bet ihr vorgelegten englischen Gutscheine über die seit 20. 2. 24. von den englischen Zollämtern er hobene Kprozentige Abgabe ans deutsche Einfuhrwaren den Schlns, ziehen zu müssen, daß die deutschen Sxpor- teuer.die ihnen von ihren englischen Käufern einge sandten Zollquittungen nicht mit der bisher allgemein üblichen Beschleunigung weiterleiten. Die FrtedenSver, trag-NbrechnungSstelle nimmt diese Beobachtung Mm Anlaß, die beteiligten Kreise darauf htnzuweisen, daß dte ungesäumte Einreichung der englischen Gutscheine so wohl im Interesse der Exporteure wie tn demjenigen der Verwaltung .liegt. Wenn gegenwärtig auch nach Maßgabe der Verordnung vom 8. !>. 24 (sstetchSanzetger Nr. öü) lediglich eine zinslose Kontierung des Gold- mavkbetrages der 'Meparationsnbgabe erfolgt, .so darf doch mit dem Erlaß einer dte Auskehrung der so ent standenen Guthaben regelnden Verordnung in abseh barer Zett gerechnet werden. Würde dte Einreichung der Gutscheine aber bi- nach der Bekanntgabe der Ver ordnung über ihre Einlösung hinausgeschvben werden, so wäre eine die ordnungsmäßige und den berechtigten Wünschen der Exporteure gerecht werdende schnelle Auf räumung der Konten völlig.unmöglich. Die Frieden«, Vertrag-Abrechnungsstelle bittet deshalb dringend um baldigste Vorlage der bereits im Besitz deutscher Expor teure befindlichen englischen Zollquittungen! sie beab sichtigt den Stand der einzelnen Konten den Kontoirr. Habern tn angemessenen Zettabständen, etwa monatlich, bekanntzugeben. ider ihm den Rücken beugte wie unter einer Last. Er gehörte zu den Leuten, dte es nicht ertragen, überwunden zu werden, und dte sich beschämt fühlen, wenn sie einem Vorgesetzten in dle Augen blicken. Wie ein demütiger, halb betrunkener Hund schwankte er weiter, gelenkt von dem Willen eine» Manne», der stärker war al» sein eigener. Plötzlich war es, al- habe der Herr, der dte Wel ten lenkt, einen Vorhang beiseite gezogen. Ein dünner, grauer Lichtstreif strömte über dte Landschaft. Fjeld blieb erstaunt stehen. Da« Licht schien von Gipfel zu Gipfel, pou Berg zu Berg zu springen, von Eben« zu Ebene. E» tanzt« darüber weg Wie spielende Kinder tn übermütiger Wildheit. Der große Vhöbu« Avoll stand selbst auf dem Gipfel de» Berge« und sandte seine strahlenden ylammenpfetl« in dl« tropische Rächt hinein. „Wie schön da» ist," murmelte da« jung« Mädchen, „Was für ein wunderbare» Land — Sehen Tie!" Der letzte Vorhang wurde beiseite gezogen, .und hoch darüber, tn unerreichbarer gerne leuchtete da» Weiße Käppchen de» Popoeatepetl tief jn den dunkel- grauen Reiher hinein. „Beeilen wtr un»," murmelte Lopez heiser. „Jeder Hier ist «tn Feind der Fremden tn den nächsten Tagen. In wenigen Minuten sind wir auf dem Flugplatz." Sie gingen läng» einem der schmalen Kanäle, dte ganz Mexiko durchschnetden eilten über eine Brücke und blieben vor einem -roßen Bretterzaun stehen. (Frts. fZ