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Montag. ä«u SS. April IS24 Nr. SS IS. Jahrgang Amerikanisch» ZeknSselkgkeit gegen -ie -rutsche In-ustrle. Der Vizevrästdent der vereinigten Staaten Ye rau« stm erklärte zu der Tatsache, datz man tn Amerika Geldmittel sammle.um den bedürftigen Kindern Deutsch land» zu Hilfe zu kommen. e» sei ztvar nicht angebracht, derartige Unterstützungen zu kritisieren, wenn man sich jedoch darüber Rechenschaft ableg-, daß jeder Dollar, der zur Verfügung der bedürftigen Kinder gesammelt würde, Goldwert -orstelle, der auf.irgendeinem Wege in die Kassen der Industriellen Ms«. so ergeb» sich datz die in den Bereinigten Staaten organisiert» wohltätig, «eitchrovaganda ein Irrüt« sei. » »-,,«> — W»—«« , » M, »„»«Ml, ^u»»» - »'N»»»» *»m»«eck ßsnch»»«h»N»W»ß N». «». keUgiama«« läge»!»« n»«e^u»eu»»« Etllhnllnstö -ia «MllHRi BnßnLntmnchnstgaO DDO BntrA st» StniB nst- st<O MsttHgaJiHtO Mm« peßMUkgemei Neu IttPgO o».eete Aber diese Operationen könnten erst .stattfinden wmn Deutschland den Plan effektiv zur Ausführung gebracht habe, .und es sei Sache der Regierungen, im gegenseitigen Einvernehmen die „Garantien" zu bestim men, die diese Operationen erforderlich! machen könnten. Die belgische Antwort beginnt! Die belgische Negierung fei bereit, die Ent schließungen der Sachverständigen als Ganze» anzuneh. men zum Zwecke einer praktischen und gerechten Lö sung der ReparationSfrag«. Tie hoffe, daß die Repa- ratton-kommtsston dis Usetzentwürse der deutschen Re. gterung, die für die vollkommene Ausführung de» Sach, verständigendlanes notwendig seien, sorgfältig prüfen werde, ferner, datz die ReparattonSkommtsston keine Zeit verlieren und beschleunigt die Maßregeln durchfüh ren werd«, deren Festlegung da» Gutachten ihr über lassen habe, damit der empfohlene Plan im gegenseiti gen Einvernehmen de» alliierten Regierungen schnell Ms Vie Antworten äer Alliierten. -am öefchlug -er N.-K. vom 17. fipril. Nachdem sämtliche Antwortschreiben der Alliierten an die Reparationskommisfton gelangt sind, verüffent- licht diese die Antworten der vier beteiligten Regierun gen aus ihren Beschluß vom 17. April. , Die sranMscho Antwort, besagt, die französische Regierung habe mit dem grötz- ten Interesse von den Berichten der Sachverständigen Kenntnis genommen. Tie Berichte bildeten ein Höchst interessantes und vollständiges Ganzes, .und die fran zösische Regierung.könne sich nur dazu, beglückwünschen, daß sie die Initiative ergriffen und den Delegierten Frankreichs tn der ReParattvnSkommission aufgefordert Habe, die Berufung der Sachverständigen vorzuschlagen. Sie begrüße die Gelegenheit, der großen Sachkenntnis, die die Experten bewiesen hätten, ihrer Unparteilich keit und ihrem WirkliMeitssinn Anerkennung zu zol len. Im Besitze von Informationen so detaillierter und wertvoller Art sei die Reparationskommission jetzt tn der Lage, ihr Urteil zu sprechen, das die Regierungen von ihr erwarteten: eine endgültige Entscheidung, in der die.Entschließungen der Sachverständigenberichte ausgenommen, .motiviert, in vollstreckbare Form ge bracht und in gewissen Punkten, deren Behandlung die Sachverständigen der Reparationskommisfton selbst.über lassen oder über die sie sich« überhaupt nicht ausgespro chen hätten, .vervollständigt .würden. Erst wenn die ReparattonSkyrnmission diese Arbei ten durchgeführt Habe, werde sie tn der Lage sein, diese den beteiligten Negierungen mitzuteilen., Dio Regie rungen könnten ia erst zweckmäßig 'eingreifen, wenn sie mit Bestimmtheit wüßten, welche praktischen Folgen die Reparationskommission den Vorschlägen der Sachver ständigen gebe. Desgleichen müßten sie die Möglichkeit zu der Feststellung gehabt haben, daß die deutsche Re gierung ihrerseits die erforderlichen Vorkehrungen ge troffen habe, um den Beschluß per Kommiffion auszu führen. Es liege auf der Hand, -atz diese Entscheidung erst gefällt werden könne, wenn die Reparattonskom- mission die Gesches- und.Verordnungsentwürfe geneh migt habe, um deren Unterbreitung sie die deutsche Re gierung gebeten habe, um die Ausführung -es Planes zu sichern. Ebenso liege abter auch auf der Hand, -atz erst nach! dieser Entscheidung die alliierten Regierungen in der Lage seien, -io Konklusionen, -te ihrer Kompe tenz unterständen, abzuschließen, damit der vorgeschla gens Plan sobald wie möglich! seine volle Wirksamkeit erlange. Die deutsche Regierung könne jedoch in die sem Falle nicht auf gleichem Fuße wie die alliierten Regierungen behandelt werden. Die R. K. könne bet ihrem Vorgehen aus Grund der durch den ..FrtedeNsvertrag" ihr übertragenen Voll machten den Einwendungen Rechnung tragen, die ihr von der deutschen Regierung gemacht würden. Diese ge nieße die billige Möglichkeit, gehört zu werden — und müsse dann mit der ganzen, -urch den „Friedensvertrag" ihr verliehenen Autorität ihre Entscheidung Allen. Die Sachverständigen Hütten übrigens erklärt, daß nach ihrer Ansicht die deutsche Wirtschafts- und Ftnanzeinhett wiederhergestellt werden müsse, sobald der vorgeschlagene Plan zur Ausführung gebracht wäre. ,.Ta die Repara- tionskommifston beschlossen habe, die Konklusionen der Sachverständigen tn ihrer Gesamtheit anzunehmen, glaube die französische Regierungen, daß in diesem ka pitalen Punkt die Konklusionen nicht abgeändert wer den sollen.' Die Regierungen würden untereinander dis Frage zu Prüfen haben, unter welchen Bedingungen die gegenwärtig in der Hand Frankreichs und Belgiens befindlichen „Pfänder" zum Gegenstand einer Verschmel zung oder eines Austausche» mit denen gemacht werden —„ i sollen, die ungeteilt sämtlichen Alliierten übergeben Väterland auch den letzten Mann. deutsche Män-' .. , — . - .. . Durchführung gebracht werden Mnn». VW velAtzst, Regierung tret« Wo» fetzt mit ihre» Alliiert« i» FüHllma. DB mglisch» Rot». ist in neun Punkte gegliedert. 1. St« nimmt mit GenuMymg davon Kenntnis, -atz die ReparattonSkommtsston die Entschließung -er Sachverständigen einstimmig gebilligt Hat,.sowie davon, datz st« die notwendiaen Schritt« ergreift um di« Kon klusionen. soweit sie unter di« Zuständigkeit -er Re- varationskammission fallen, zur Ausführung zu bringen. 2. Dio englische Regierung nimmt die Empfehlung der Reparationskommission, .die unter die Zuständigkeit der alliierten Regierungen fallenden Entschließungen zu billigen, an und wird alle» tn ihrer Macht Stehend« tun, um ihr praktischen Erfolg M verschaffen. 3. Die Empfehlungen der Sachverständigen stellen nach Ansicht der englischen Regierungen keine Herab setzung per gesamten RevarationSschuld Deutschland» dar, und die notwendiaen Modifikationen de» Londo ner Zahlungsplanes liegen nach, ihrer Ansicht innerhalb der Kompetenz einer einstimmigen Entscheidung, der Re- varationskommission. erfordern jedoch keine besonder« Vollmacht der in der Kommission vertretenen alliier ten Regierungen. 4. Wenn jedoch in diesem Punkte irgendwelche Zwei fel bestehen, ist die englische Regierung bereit, solche bw ivndere Vollmacht zu erteilen. 5. Die einzigen Empfehlungen der Sachverständi gen, die unter die Zuständigkeit der alliierten Regie rungen fallen, sind nach Ansicht der «Mischen Regie rung folgender a) Dio Wiederherstellung -er wirtschaftliche» un fiskalischen Hoheit der deutsche» Regierung über da» gesamte deutsche Gebiet. b) die notwendigen Schritte, um neue „Garan tien" und .Kontrollmaßreaeln".. soweit sie nicht durch die bestehenden Bestimmungen des Versailler „Vertrages" eingesetzt sind, -vtrksam zu machen, e) die Zusammenfassung aller finanziellen Lasten Deutschlands aus dem FrtedenSvertrag. in einer Annuität. 6. Hinsichtlich de» ersten Punkte» ist -te englische Regierung bereit, den SachverständtgenempfeHlungen volle Unterstützung zu geben. 7. Hinsichtlich des zweiten Punktr» bleibt, nachdem die deutsche Regierung bereit» ihre Zustimmung gege ben hat, nur übrig, der Zustimmung formelle Wirkung zu verleihen. 8. Hinsichtlich des dritten Punktes nimmt die eng lische Regierung die Empfehlung der Sachverständigen an. Sie sind bereit, ihrerseits die Reparationskom mission um Vorschlag eines Plane» für die Durchführung dieses Punktes zu bitten. 9. Sollten irgendwelche weiteren Punkte de» Sach verständigengutachtens nach Ansicht der Reparations kommission die Zustimmung oder ein selbständige» vor gehen der alliierten Regierungen erfordern, .so ist. die englische Regierung ihrerseits bereit, alle erforderlichen Schritte zu tun. Die italienische Antwort erklärt, da der Inhalt der beiden Gachverstündigenbe- rtchte von der italienischen Regierung ul» ein unteil bares Ganze» betrachtet wurde, Habe diese mit Genug tuung festgestellt, -atz -ie ReparattonSkommtsston sie in ihrer Gesamtheit angenommen habe, und sie sei sicher, haß die Kommission jetzt rasch ihr Werk weiter betreiben könne. Die italienische Regierung sei für ihr Teil schon jetzt geneigt, die Entschließungen der Sach verständigen sowie die Grundsätze, die für sie matzge bend gewesen seien, in vollem Umfange anzunehmen. Denn sie sei überzeugt. Hatz diese Entschließungen und Grundsätze ein« gerecht« Grundlage für die Regelung der ReparationSfrag« und der damit im Zusammenhang stehenden Problem« entsprechend der von der italieni schen Regierung stet» jnnegebaltenen Linie darstellen könnten. Di« italienisch» Regierung fei autzerd«» d« Ansicht, datz -te von den Sachverständigen einstimmig er zielten und von der R. K. gebilligten Entschließungen -t« Lösung -e» umfassenden Problem» der Regelung -er unter die Kompetenz der alliierten Regierungen fallen den Fragen erleichtern würde, -ie -te Sachverständigen zu regeln keinen Auftrag gehabt hätten. G In dem gleichzeitig veröffentlichten Schreiben b« Rrparation-bnmniffiim mit dem dies« ihren Beschluß vom 17. April -en Re gierungen zur Kenntnis brachte, .erklärt die Kommission nach Anführung diese» Beschluss«» r Die Reparation»- kommtsston wird «» begrüße», .sobald wie möglich zu erfahren, ob -te französisch«, «nglisch«, -elgisch». tta- lienisch« »«gterung L»n»igt ist, -er obenys-md« Goch- Der Wahlaufruf äer Nelchsregierung. Di« RetchSregterung erläßt folgenden Aufruf an -atz deutsch« Volk» Der WaWtaz gm 4. Mai ist.Schicksalstag für da» deutsche Volk. Der neue Reichstag wir- über Gedeihen i und Verderben unsere» Reiches die Entscheidung Allen müssen. Al» RetchSregierung ist e» unsere Pflicht., allen ! voWaenofsen die Bedeutung gerade dieser Reichs tagswahl vor Augen zu führen. Wir versessen zu schnell. Denkt zurück an die Zeit der wahnwitzigen Geldentwertung! Erinnert euch an > die Tage des vergangenen ZahreS, wo aus den Tausen den die Millionen, aus den.Millionen die Milliarden, aus den Milliarden die Billionen wurden! Ta war das > Ende nahe. Da standen wir wirklich vor dem Verder ben. Wehe.-wenn damals der drohende Umsturz von recht» oder links die Oberhand gewonnen hätte. Wir sind nicht in den Abgrund gestürzt, wir sind nicht der Verzwetfluna zum Opfer gefallen. Die Staatsgewalt hat sich behauptet. Das Reich ist nicht zerbrochen. Aber alles haben wir daransetzen müssen, .haben bittere, grausame Maßnahmen ergreifen müssen, um im letzten Augenblick mit äußerster, säst.schon versagender Kraft den Zusammenbruch aufzvhalten. Große Opfer hat die Rettung vor dem Untergang erfordert, und wir werden noch weitere, schwere Lasten auf.uns nehmen müssen, ehe wir wieder ganz gesicher ten Boden unter den Füßen haben.. Aber wir haben doch wieder die feste Mark. Tie entsetzliche Arbeitslosig keit ist im Schwinden. In Staat und Wirtschaft, .in Gemeinden und Einzelhaushalten können wir wieder S 'l und Haben, mit festen Einnahmen und Ausgaben regnen. Ernst und eindringlich aber sei es gesagt: J^deS Abtrren von dem von uns beschrittenen Wege »r Ordnung ^und Vernunft wird das Ende des Reiches - ) Verderben -es Volkes sein. Nur durch Arbeit und > 4er werden wir wieder den Weg! aus dem Elend in Freiheit finden.' Durch die von ausländischen Sach- ständigen im Auftrage ihrer Regierungen erstatteten tz./»lachten wollen wir zu einer Lösung der Repara- ttonSfrage. zur Befreiung unserer Brüder an Rhein und Ruhr gelangen. Auch die Vorschläge der Sachverstän digen fordern von uns die allergrößten Opfer, .aber sie wollen die uns bedrückende militärische Gewalt ersetzen dirch Grundsätze und Forderungen wirtschaftlicher Ver nunft. DaS bedeutet für uns aV wehrloses Boill einen jHortschrttt. Zeigen die Gegner dieser Politik einen an deren Ausweg au» unserer Bedrängnis? Nein, sie be tränken sich darauf- die Arbeit der Reichsregierung l-erabzusetzen und aegen die Gutachten der Sachberstän- Ilgen die Bvlksleidenschqften aufzupeitschen. Was wäre i ie Folge, wenn ihnen die Möglichkeit geboten würde, ihre Worte wahr zu machen und nach ihrer Methode da» deutsche Boll zu regieren? Die Folge könnte nur sein: Bedingungslose Unterwerfung mit Hinnahme neuer schwerer Demütigungen oder der Krieg.gegen die ganze Welt.' Wer unser deutsches Boll wirklich liebt, der wird alle» daransetzen, um es vor diesem Schicksal zu bewah. ren. Nur da» ist wahrkakt nationale Politik. Darum, deutsche Männer und Frauen, gebt nicht den Leuten eure Stimmen, die unter den 23 verschiede-, nen Parteien euch die größten Versprechungen machen und euch in der Stunde der Gefahv im Stiche lassen. Prüft sorgsam, ob ihr eure Stimme einem Bewerber gebt, der, von Verantwortungsgefühl durchdrungen, die Ge währ für die Erhaltung -es Friedens bietet. Nur dann wird die Währung -or neuem Verfall und die Wirt schaft vor endgültigem Zusammenbruche gesichert sein.! Nur dann werdet ihr einen Reichstag bekommen, -er den Frieden bewahrt und Arbeit schafft- der Freiheit er ringt und da» Reich erhält. — Ein harter Kampf wird am 4. Mai ausgefochten werden. Zu diesem ruft das ner und Frquen, erfüllt eure Wähler-flicht! SS gilt Deutschland, e» Alt den Frieden, e» gilt di« Freiheit, es Alt da» Glück unserer Kinder! Dia RetchSreajerung. Anzeiger für das Erzgebirge MM