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Auer Tageblatt : 22.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192404228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19240422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19240422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-22
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 22.04.1924
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Beilage zu N». l)< des An«, kagebintte^ »n^ Anz-igec« »nr n,,« Erzgebirge. Dienltag, den 22. April 1924. Wie schon erwähnt, hat die Neichöregternng da- ein. hellt?« Grgcbnt. der Versaiitiil.uug ^i»n 13. Oktober, nachdem am gleichen 13. Oktober das erste Erinäck-ti- MNgxgesetz ergangen war, .schon am folgenden Montag, dem 1ü. Oktober, als erste Verordnung.auf Grund des Eruiktchtt^ungSgesetze» erlassen. Tie Reichsregierung war sich bet diesem Beschlüsse völlig ^klar darüber, das; sie einen Entschluß von unacheurer Verantwortlichkeit faßte. Tie war aber auch darüber nicht im Zweifel, daß keinen Tag mehr gezögert werden durfte mit diesem letzten Rettungsversuch. Ein Zögern war um so unmöglicher als der Be schluß noch nicht die Ausführung bedeutete. Tatsächlich hat es trotz angespanntester Arbeit noch einen vollen Monat gedauert, bis die Nentenmark herausgegeben wurde. Tie 100 Millionen Nentenmark, die wir nach dem 16. November noch besonders für die Erwerbs- lotenfürsorge In dem besetzten Gebiet haben ausgeben müssen, zeiaen, was der Nentenmark hätte widerfahren können, .wenn sie zu früh, also etwa schon Mitte Okto- ber. herausaekommen wäre, nachdem der passive Wider stand erst am 26. September beendet war. Anderseits hätte vom währungspolitischen Standpunkt ans der ge setzgeberische Beschluß durchaus früher ergehen körr- nen, und der 15. Oktober war jedenfalls die allerletzte Stunde. Ucber die Zett vom 15. Oktober bis zum 15. No vember kann ich hier nur in großen Zügen berichten. Die Einzelheiten dieser Zeit verdienen freilich die be sondere Aufmerksamkeit des Währungssachmannes .und zwar sowohl wegen der eigentlichen Geldfragen wie we gen der Beziehungen zur Preisbildung. Die währungs technischen Fragen sind auch nach dem 16. November dauernd bedeutungsvoll und Gegenstand fortgesetzter Arbeit der Netchsreaierung.und der Neichsbank gek ier ben, wobei die allmähliche Beseitigung der Not ar ld flut Pie besonders im besetzten Gebiet entstanden war. eine -große Nolle gespielt hat. Auch den engen Zusammenhang zwischen Währung und Wirtschaft, der fortgesetzt die Oo.-.cht der Reichsregiernng.in Anspruch genommen hat, '-1-uu ich hier nicht schildern. Die Ar beit. dje bis zum 15. November unter der zermürben den Aufregung der Tag Mr Tag rascher in die Tiefe stürzenden Papiermark ausgeführt werden mußte, .zer legte sich in zwei Teile. Einmal wurde mit größter Be sch le uni gu n g .al les betrieben was zur Herausgabe der Nentenmark not wendig war. Es verging Immerhin einige Zett, bis das Ausdrucken begann, obwohl die Arbeit, soweit möglich schon vor dem 15. Oktober vorbereitet war. Als das Ausdrucken dann begonnen hatte, kam die schwerste Ner venbelastung aus der Aufgabe, eine vorzeitige Heraus- aabe kleinerer Nentenmarkmengen zu verhindern. Denn der ganze Plan war fa vernichtet, wenn nicht im Augen blick der Herausgabe die Notenpresse.zum Stillstand ge bracht wurde/ Das war aber nur möglich, wenn in diesem Augenblick soviel Nentenmark da waren, daß die öffentlichen Verbände alsbald die notwendigsten Zahlungen an Gehältern und Löhnen mit Hilfe der Nentenmark bewirken konnten. Ein längeres Zögern war aber politisch und sozial einfach nicht mehr zu er tragen. weil das Wirtschaftsleben bereits in größtem Umfange erlahmt war. Damit komme ich auf.die zweite Reihe von Auf gaben, die auf währungspolitischem Gebiet in dem Monat vom 15. Oktober an zu erfüllen waren. Der Ruf.nach sogenannten wertbeständigen Zahlungsmitteln wurde in dieser Zeit allmählich so.stark, daß kleine Gold anleihestücke .deren Truck ebenfalls sofort nach dem 15. Oktober vorsorglich in Angriff.genommen war, heraus gegeben werden mußten. Tie kleinen Goldanleihestücke verschwanden sofort wieder ans dem Verkehr, weil seder, der nur etwa sparen konnte, sie in der Tasche behielt. Durch das Vorhandensein der zwei Arten von Zah lungsmitteln wurde die Papiermark nur noch weiter entwertet. Hinzu kam das immer schnellere Stürzen der Papiermark im Ausland, dem das Reich nach Maß gabe feines Tevisenbesitzes nur noch in geringem AuS- Am MAL Zehr es? "" Don Neichsminister Dr. Jarres. Schon setzt macht sich eine gewisse Gefahr bemerkbar, daß in V-'E Hitze des Wahlkampfes aus taktischen oder rer- sönlichen Gründen Einzelheiten und Teilprvbleme allzustark m den Vordergrund des öffenttichcn Interesses geschoben werden und daß darüber der Sinn für die großen Grund- ziige des jetzigen Wahlproblems überhaupt verloren geht. Diese Erundzüge jedoch dürften bei aller Schärfe des Wahl kampfes nicht aus den Augen verloren werden. Hoch über den Etnzelforderungcn der einzelnen Parteien steht als das Allgemeingut jedes Deutschen, das auch das Allgemeingut aller Parteien bleiben muß, das Bewußtsein, um was es eigentlich bei den kommenden Neichstagswahlen geht. Es geht, kurz gesagt, um nichts Geringeres, als um die Erhaltung und Festigung der deutschen Kultur, jenes Begriffes also, um dessen willen der Deutsche^erft den Wert, Deutscher zu sein, mit lebhaftem Diese.deutsche Kultur, die vor dem Kriege vor der ganzen Welt und auch von den uns jetzt feindlich gesinnten Nationen, willig anerkannt wurde, ist nach dein Kriege schweren Be drohungen ausgesetzt gewesen. Bom Osten her hat sich mit ungestümer Wucht jener große Ideenstram über das gesamte Mittlere und westliche Europa ergnssen, den mir nnv-r dem Bc- griff Bolschewismus zusmnmcnsajsen gewohnt sind. Es hat sich verausgestellt, daß die Verwirklichung dieses Begriffes wie sie, teilweise wenigstens und wahrscheinlich veniier-chend, in Rußland erreicht worden ist, für deutsche VerbnUnisie nicht paßt. Taktische Versuche wie der Eisners in München wären Nie so latrastrophal zusammengebrochen, hätten nie eine so starke Gegenwirkung hervorgcrusen. wenn ihnen tatsächlich eine in deutschem Boden und deutschem Kulturleben wurzelnde Kraft tnnegewohnt hätte. Die Gefahr des Bolschewismus kann als überwunden gelten, obwohl die deutschen Kommunisten inner etngestandencm Antrieb de: kommunistischen Internationale immer wieder versuchen, die mühsam gewonnene Konsolidierung Deutschland» zu unterhöhlen. Es wird ihnen nicht gelingen. D«nn noch ist der Lebenswille de» deutschen Volkes allzukräftig «d ssWoewußt, al» daß er sich von einer vielleicht gigantischen >m ß mtt dem überhaupt schr zweifelhaften Mittel der Muerveution ein schwaches Gegengewicht bieten konnte. Gleich eitia fauchten die außerordentlich, Verantwortlichen Fragen aus. .wie sich die Netchsgewalt zu T>er vorzetttp im Wirtschaftsleben einsetzenden Notierung der Preis« in Gvld stellen sollte. Am 25. Oktober 1623 wurde auf Antrag des Reichsfinanzmintstvr- auch der „Strchetts- turs" wieder ein geführt, per trotz schwerster Anßechtün- gen in der ersten Zeit bis heute betbMrlten worden iß und sich sn den damaligen Zeiten und bis letzt al» ein zig richtige Maßnahme bewährt haben dürft«. Alle diese Fragen, auf die ich hier peS näheren nicht eingehen kann, beschäftigten das Kabinett fast le ben Tag >oder richtiger saft jede Nacht. Ter Staats sekretär im Netchsfinanzmtntstertum Tr. Schroeder, .der jetzige Präsident der Preußischen Staatsbank, wurde seit dem 30. Oktober von seinen übrigen Dienstgeschäften ent bunden .um die tägliche Arbeit auf.dem Währungsge biet in unmittelbarer Unterstützung Hes Ministers zu leisten .Schließlich wurde kurz vor Ablauf.dieses schwer sten Zeitraumes bis zur Herausgabe der Rentenmark nämlich von: 12. November an, .auf.meinen Vorschlag von der Reichsrcgierung der jetzige ReichsbankprAftdent Dr. Schacht zum Reichswährungskommissar mit bera tender Stimme im Kabinett bestellt, damit dem Reichs- sinanzminister und dem Reichskabinett bei den letzten Schritten der Ueberführung in die Rentenmark und der Bildung pes Papierkurses auf einer neuen Grundlage so wie bei der weiteren währungspolitischen Arbeit ein Banksackverständtger in Verantwortlicher Stellung zur Seite stände. > i i i >> ! ! i ! Neues aus aller Welt. Gefängnis und Ehrverlust für Kohlenschieber. Ein Kohlen schiebungsprozeß, in weichem auch der Verein gegen das Bestechnngsunwesrn, Berlin, Strafantrag gestellt hm, wurde vor der Strafkammer zu Gleiwitz verhandelt. Durch die Abtrennung Oborschlesiens wurde die Kohlenversorgung der Industrie stark gefährdet. Die verbleibende ober schlesische Erzeugung mußte rationiert werden. Diese Lage bennhte der Rechnungsführer Konrad Urbainczyk, der im Hmidüsbüro der Bergwerksdirektion in Hindenburg ange stellt war, um mit Hilfe des Kohlenhändlers Wilhelm Oczkv und des Ingenieurs Kurt Waldbrunn in Hindenburg eine be vorzugte Belieferung solcher Abnehmer zu organisieren, die „Provisionen" zahlten. Das Urteil lautete gegen Urbainczyk auf 0 Monate Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust, gegen Oczko auf 7 Monate Gefängnis und gegen Waldbrunn auf 3 Monate Gefängnis. Schiebungen eines Zechenversandlelters. Die Strafkam- wer Essen verhandelte auf Antrag des Vereins gegen das Be» stechungsnnwesen, Berlin, gegen den früheren Versandleiter Josef Wieweihofe einer westfälischen Zeche. Die Vorgänge spielten in der Kohlenzwangswirtschaft. Der Angeklagte fälschte Versandversügnngen und bevorzugte Abnehmer, die ihm Schmiergelder zahlten. Gleichzeitig betrog er die Zeche um den Wert von 70 Waggons Kohler-. D: - Gericht verur teilte den Angeklagten wegen gewim '-chttn-r Urkundenfäl schung und Bestechung zu zwei Jahre-- Gefängnis. Einige wegen Bestechung Mitangeklagten Kohlenhändler, die nach weisen konnten, daß sie von dem dunklen Treiben des Wicwel- hofc nichts gewußt haben, kamen mit Geldstrafen davon. Unglaublich. Die „Deutsche Tageszeitung" veröffentlicht folgende Zuschrift: Die Neichs-Getreidestelle, die bekanntlich zur Sicherstellung der Brotversorgung für die Bevölkerung große Mengen Getreide aufgekauft und diese Vorräte hanpr- sächlich bei Spediteuren eingelagert hat, läßt durch ihre be kannten Hintermänner setzt beträchliche Posten verdorbenen Roggen anbieten, der für den menschlichen Genuß unbrauch bar jst und nun als! Viehfuttcr Verwendung findet. Während noch heute der Landwirt sich strafbar macht, der Brotgetreide verfüttert, hat die Neichsgetrcidestelle cs fertig gebracht, ihn- Roggenlagcr zum Teil verderben zu lassen, sodaß ihre jür die menschliche Ernährung bestimmten Getreidereserven nun lediglich zur Viehfüttcrung verwertet werden können. Js daS, wn-Z dem Landwirt im kleinen verboten, der Reichs-G-- treidestelke im Großen erlaubt? Und wie wurden sein die Kleinmüller behandelt, denen wegen zwcl bis drei Pfund Roggen die Mühle geschlossen wurde. Raubüberfall auf einen Arzt la Jena. In der Don tag-Nachl gegen 3 Uhr wurde der Arzt Dr. med. Schulze, nls er von einen! Krankenbesuche kam, mitten in der Stad, n? dem Stetnweg überfallen und beraubt. Die Räuber, die in Arzte das Geld und die Uhr abgenommen hatten, eKtk umn unerkannt. Bier schwere Ktrchendiebstähle in acht Tagen. Aus D wird geschrieben: Richt weniger als vier Kirch? ndieostühv - nerhalb des Zeitraumes einer Woche brachte der wegen 4 stahls häufig vorbestrafte Arbeiter Otto Dornbusch aus D zuwege. Sein Gehilfe dabei war sein Bruder Paul D, - > dusch, der auch schon Rückfallsdieb ist. Am 3. November v 1 drang Otto Dornbusch mittels Dietrichs in die kathol Kirche in Dessau ein, packte Altardecken, Wüsche, silb Leuchter u. a. n., die ev in den Schränken sand, zusawr u, er muß dann aber gestört «vordem sein, denn, er ve M fluchtartig die Kirche unter Zurücklassung der erhofften V i-ie. Am 7. November drang er in die Kirche des Nachbardottes Törten ein, stahl dort vier Altardecken und ein Sammelbec ken, erbrach selbst die Leichenhalle rind stahl aus ihr c' n Gurt zum Sargtragen tt). Am 8. November wurde die . haiMskirche in! Dessau yeimgesucht, wo viel wertvolles Al >. c- gerät, ein silbernes Kruzifix und Altardecken gestohlen n - den; schließlich brachen Otto Dornbusch und sein Br, c Paul noch in zwei Nachten, !>. und 10. November v. I.. n die Dessauer Schloß- und Stadtkirche St. Marien ein. ie fanden bei der Durchstövernng der Sakristei 25 Flasttcn Abendmahlswein, den sie in einen abgerissenen Vorhoun einwickelten und dann nbzntrnnsportieren suchten. Davei wurden sie aber von der Polizei überrascht, die den Licht schimmer aus der Kirche bemerkt hatte. Die Einbrecher er griffen die Flucht, bombardierten dabei die verfolgenden Be amten mit den Weinflaschen, die Beamten schossen auf die Fliehenden und verletzten den Paul Dornbusch, auch der Otto Dornbusch wurde gefaßt. Letzterer hatte übrigens in der Nacht, in der ihm der Einbruch in di? Katholische Kirche mißglückte, noch einen erfolgreichen Einbruch bei einem Kino besitzer gemacht, wo er u. a. einen größeren Betrag in Wert papieren erbeutete. Das Gericht in Dessau vernrleilie ih. zehn Jahren Zuchthaus und - Jahren Ehrverlust, iei. Bruder zu vier Jahren GesanguiS und 3 Jahren Ehrverlnü. Die Diippeler Schanzen. Eine dänische Landesversanini- lnng, di? durch ein zu diesem Zweck eingesetztes Komitee für den Ankauf des Arsenals der Düppeler Schanzen veranstaltet wurde, brachte zusammen mit Betrüg n, die von anderer Seite zur Verfügung gestellt wurden, im ganzen die Summe von 222 000 Kronen. Das Terrain wurde erworben und die alten Schanzstellungen wurden wieder ausgegraöen und frei gelegt. Das Gebiet wurde am 18. April, nm 60. Gedenktage der Erstürmung der Schanzen dem dänischen Staat als Natt onalpark und historisches Denkmal übertragen. In Koben- Hagen fanden eine Reihe von Erinnerungsfeiern statt. Der Fremdenstrom in Italien. Italien ist gegenwärtig dermaßen von Fremden überfüllt, daß in Florenz, wie das „Giornale d'Jtalia" meldet, über 1000 Touristen k?in Unter kommen gefunden haben. Sie mußten in der Loaaia d"! Lanzi und unter dem Porticus der Uffizien nächtigen. 2500 andere Jtalienfahrer, Amerikaner und Deutsche, sind ward Montecatini weitergefahren, wo es ihnen gelang, ein Quar tier in den Gasthöfen zu finden. Neuer Amerikanermord in Albanien. Nach einem Tele gramm, welches die „Chicago Tribun?" aus Athen erhielt, sind zwei Amerikaner auf albanischem Boden in einem Waldc- bei Tirana von einer l5 Mann starken Bande überfallen und ermordet worden. Es handelt sich um zwei amerikanische Touristen, die zum Gefolge Morgans gehörten. In offiziellen albanischen Kreisen herrscht große Erregung, da in kurzer ?--!i vier Amerikaner alünnischen Banditen zum Opfer aesallm sind. a//s acn/eeso ^e/rc/c-so .rvm mü/>s/oroc> t-e//o§ec> sm ciimo/mccr Asscmciss, ch>,o/Asr, rs/c/eo- i //aae. tVarcboo §/s c/a/se cleo -kozi/ m'sma/s m/c §s//s oclsr c/s/> so</a/>a/?/AS.i pt//^s^o, socn/scn /»IM m/c cksm saclakc-s/so, m,7//o/>s/waoz tsnm/mtso 2u krben In »!Ien vroxerlen: In äus In viazerie Simon null Nwzene krler s< O: ii r dach seinem Wesen völlig sc. u.den Auffassung der Welt- orvnung beeinflussen ließe. Auch aus dem Westen droht der deutschen Kultur ein starker Austurm. Franzosen und Belgier sind es, die sich mit politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Mitteln bemühen, deutsch s Kuliurleben aus Rheinland uni^ Westfalen zurückzu- dttwmeu nnd ihrer eigenen Lebens- und Weltanschauung zu Einfluß und Macht zu verhelfen. Man spricht so viel von einem politischen und ethnographischen Gegensatz zwischen Rheinländern und dem übrigen Deutschland, man ist sogar soweit gegangen, zu sogen, die Rheinländer seien halbe Franzosen. Gewiß haben die Rheinländer, fußend auf der Tradition einer Jahrhunderte alten Kultur und aus einer spezifischen geistigen Beweglichkeit heran: Kultureinflüsse von Westen her, wenn sie sie brauchen konnten, willig ausgenommen. Aber sie haben nicht nur west liche, sondern stärker noch Einflüsse von Süden und Osten her ausgenommen und sic haben sie vor allen Dingen immer selbst ständig als Deutsche und zur Ergänzung deutschen Wesens ver- ari-eiiet Es kann keine Rede davon jein, daß eine Wesens- gemeinscha't zwischen Rheinländern und westlichen Romanen bevehe. Wenn tatsächlich die Rheinländer westlich eingestellt wären, brauchten die Franzosen nicht heute noch nach sechs "nhren der Bes ung zu den bekannten Mitteln der Knebelung der öf'eutlichen Meinung durch Zcitungsschikanen und Aus weisungen zu greifen. Die Boraussetznng aber für die Erhaltung der deut schen Kultur ist allerdings die Freiheit. Politische Freiheit, innere Freiheit und wirtschaftliche Freiheit. Deutsches Land muß deutsch bleiben. In deutschen Gebieten muß volle deutsche Souveränität bestehen. Nichts hat dem s-anzösischen Kultureinsluß in Deutschland nach dem Kriege so geschadet, wie das völkerrechtlich unerhörte Auftreten der Franzosen In den besetzten Gebieten. Wir müssen also durch die Wahlen eine Außenvolitik ermöglichen, die diesen Verhältnissen ein Ende macht. Wir müssen uns jedoch dabet von Anfang an klar sein, daß mit dem bloßen Nctnsagen, mit dem blindwütigen Anlaufen gegen die übermächtige Gewalt nichts erreicht, dagegen unter Umständen fremdländischer Druck auf deutsche Vottsaenossen nur.uoch verstärkt wird. Eine Politik der Unbesonnenheit wäre also keineswegs deutsch, sondern würde nur fremden^EInflllssen Vorschub leisten. Wer im Wahlkampf, um seine Pläne in dieser Beziehung befragt, keine andere Antwort weiß als: da» halten wir vorläufig geheim, kann nicht da» Zutrauen de» deutschen Volkes fllr sich beanspruchen, daß er außenpolitisch mehr erreichen wird al» da» jetzig» Kabinett. Srrad« wetl »» um »tn» allge ¬ meine dea.phe Sache geht, uni die Erhaltung der deutschen Kul tur, die uns allen am Herzen liegt, muß eine Politik nicht der Verzweiflung einzelner, sondern eine Politik gemacht werden, bet der möglichst große Teile des deutschen Volkes einmütig zu sammenstehen. Innere Freiheit aber bedeutet eine Politik des gegenseitigen^Verständnisses, des gemeinsamen Zusammen arbeitens mit alle« Teilen des Volkes. Mit Terror, Ee- waltmaßregeln und Eesinnungszwang wird nichts erreicht. Die Machtmittel werden nicht dadurch geheiligt, daß sie in den Dienst der deutschvvlkischen oder der kommunistischen Sache gestellt werden. Die selbst von deutschvölkischer Seite zugegebenen Zwistigkeiten innerhalb der Deutschvölkischen Partei zeigen ganz deutlich die Unfähigkeit dieser Partei, gemeinsame Ziele über die persönliche Auffassung zu stellen. Aehnliche Zwistigkeiten, wenn auch nicht ganz so zer splitternd, haben sich auch bei den Kommunisten gezeigt. Wirtschaftliche Freiheit. Ohne diese ist selbstverständlich eine Entwicklung des deutschen Kultur lebens nicht möglich. Nicht als ob der Kulturträger reich sein müßte; aber alle Kultur setzt wie die äußere politische so auch eine innere wirtschaftliche Unabhängigkeit voraus. So wie jetzt können wir auf die Dauer nicht leben. Das ist für ein Kulturvolk unerträglich. Das zeigt der kata strophale Niedergang des MittelstandesZoer ja am deutschen Kulturleben einen so großen Anteil/Mhabt hat. Mr brauchen wirtschaftliche NtemmöglichkSff^und wirtschaftliche Bewegungsfreiheit. Wir brauchen dazu eine feste Währung, die Befreiung von unnötigen wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen und die Verhinderung von Entwick lungen, die zur Ausbeutung und wirtschaftlichen Terrori- sterung großer deutscher Volksteile führen. Nicht ein Teil oder ein Stand darf auf Kosten der übrigen leben, sondern alle zusam'vn müssen gemeinsam an ein gemeinsames Werk Hautt anlegen, wie Glieder und Organe desselben Körper». Nur wer durch seine Wahl dazu beiträgt, daß eine in diesem Sinne aktionsfähige Regierung ausgestellt werden kann, beweist, daß ihm das große deutsche Gemein ziel, die Erhaltung der deutschen Kultur, wirklich am Kerzen liegt. »HW*- «-»MM, r»«»sp- Da; «Ve tzknp ! svl?Md tisch« I Deuthh Kautsch Kvnnmi DMtW Arbeit« der De fv-.taM verM tei, Vu deutsch ivirtschc rale V Mieters ,,Parte' «al« M Deutsch wurden die Rei teilofe Nrettvii Littet s'Und Ve luikzem «ewn da« D « erhöben Reichst fchen tl fttr der chigen rischen öwvMl ten ein Vk gegen I logt tvv Ruyrkä Reichs? sich nvö Versatz- lich ein De doy soi Ministe ihrer I länger deutsch, de» der tollen. di» tzukvmn «tP« t»v», «i in «« Spitzen Vey-r« Ausfasi Wird«, sich hi« da» Vo der u« serimchi und de wendtck unterfki mvyltch Ausfall Beurte repiern
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