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uer Tageblatt lS. Zahrgsvg Sounabenä, äea IS. April 1S24 SI* Zr«ls«n ;l: Pred. tarenu»". n p« gesucht. . l«1 tbeten. t feinster koladr, en und infolge- >ar Höch- rrt. VotAÜgl siakl», ^üsokv- Seklnk ^üdol. «Pickel mgss -er. tußpt,-el). immluug- Mädck r:» e. k uu- Li, r: Ha-rp> p. Pr^d,: »rfeterti-^- !N v. PH- ihr hinftnden? Jeder Erzieher Hütte die sittlich« Pflicht hieran mitzuwirken — aber wievtele Men noch, den ent- aegengesetzten Weg! — Ob er ein Vater oder ein Lehl> rer. ein GotteSdtener oder ein Mittler der öffentlichen Meinung sei. Jeder einzelne sollte stiller werden lernen bei un», das Menschenalter der Oyernhaftigkeit in sich« überwinden und daS «rotze Schweigen sich! vor setzen, in dessen Atmosphäre da« «rotze Wirken gedeih». Vielleicht sind unsere hohen Feste selber zu geräuschvoll geworden? Gehet hin und leset die christlich« Osterge- fchtchte! Und ihr werdet erkennen, wie leise da«! Höchste sich aus den Fesseln des Tode» erhebt, wie schweigend das Göttlich« auf Arden die Pforten der Hölle über wältigt. Dann aber tuet, ,waS dem Kleinen auferlegt ist. mit allem Trotzen zu turn wendet eS sinngemäß an auf eueren nüchterner Alltag, auf datz der au- den Ge heimnissen der Feste seine besten Antriebe ^»nd seine Rechtfertigung vor der Ewigkeit empfange! Löer ttet- — nhans Str. . tzauu> ndgotu-» . s Uhr t Mar- fernt find. Me lärine'nd» Ungeduld ist schier ein Rattonallaster der Deutschen geworden. Gehört sedoch der deutschen Seele wirklich ein entscheidende» Stück Zu kunft »sv wird e» auch für sich und an sich ein „Patten» auia aeterna", .geduldig, weil ewig, .SU bewähren haben. ES ist die tiefe Weisheit, welche da« britische Weltreich und di« römisch« Kirche seit je mit hohen Erfolgen Pfle gen, die aber breiten Massen und selbst manchen im engeren starken Köpfen unsere» Volkes gan» abhanden ge- kommen scheint.' Wollen wir uns nicht entschlossen zu Die klussrmcmng Deutschlands. Serekts S Mllliar-en Sesatzungskoften. Der Reichtzminister für die Vesetzten Gebiets hat am 1. April 1924 dem Reichsrat die „vierte Denkschrift über die Besatzungskosten mit einem Anhang über die Aus gaben der Interalliierten Kommissionen" vorgelegt. Hiernach! «betragen die vom Deutschen Reiche ausgewen deten Ausgaben fstr den Unterhalt der B e fatz un arlmeen am Rhein bis Ende Dezember 1923 rund 8148199 028 Goldmark. Die AUÄgäben für die Inter alliierten Kommissionen belaufen sich! Mr den gleichen Zeitraum auf,109 480 028 Goldmark, Zusammen find das 8 284 229 080 Gvldnmrk. Die Summe unproduktiver Ausgaben nur für die Pesatzungsarmeen übersteigt demnach! die gesamte von Frankreich! nach dem verlorenen Kriege des Jahres 1870 an Deutschland gezahlte Kriegsentschä digung don 8 Milliarden Franken. Die diese Ausgaben verursachende BesatzungSstärke von zurzeit 200 000 Mann beträgt ferner das Doppelte der gesamten deutschen Reichswehr, di« bekanntlich! Höch,, stens 100 000 Köpfe stark sein darf. Endlich wird folgende- festgestelltr .In den letzten vier Jahren unmittelbar vo'r dem Kriege betrugen dis Ausgaben de» Deutschen Reiches für feinen Militär- aUswand (Heer, Flotte, ReichSrnilitärgericht) unter Zu grundelegung per CtatÄzifsSrm fsiehe statistische» Jahr buch 1918): für daS Rechnungsjahr 1910 rund 862 Millionen Goldmark, .für 1911 rund 879 Mill. Gold mark..für 1912 rund 967 Mill. Goldmark und für 1918 rund 1081 Mill. Goldmark, .also 1910—1919 zusammen rund 8789 Millionen Toldmark. Die durchschnittlich« JahresauSgave Deutschlands für die Befatzungsarmeen (1919—1923 gleich v Jahve) von über 1 Milliarde Goldmark übersteigt somit die DurchschnittS-JahvesauSgabe des gesamte« deutschen Heeres- u Marine-Etat» von 1910—1918. kamt unser -i» er Dsckiü B: 1 - Prinz Max vhn Sa-er» an -k Pfälzer. Prinz Map von Baden sprach in HeidelbergZu einer starken Versammlung angewiesener Pfälzer. Er be tonte dabei dis deutsche Pflicht, da» Letzte herzugeben, um den bedrängten Brüdern in der Pfalz zu helfen, und sagt« weiter. Ich glaube, Pt« Pfalz wird unsere wirk lich« Pag« klarer erkennen, al» da« unbesetzte Deutsch land. Christlich-national ist di« heilend« Botschaft, die au» dem besetzten Gebiet zu uns dringt. Reben dieser «rotzen sittliche« Wahrheit steht «in« furchtbar ernste r«alp0litisch« Erkenntnis, dt« im unbesetzten Gebiet vor- Händen ist. Es gibt heute nicht nur allein die Sorg« um di« Zukunft de» Vaterlande». Mehr al» je brauchen wir heut« einen ReligionSfrteden, brauchen wir einen Klassenfrtedrn. Di« BISmorcksche Forderung mutz wieder Geltung erhalten, datz di« auswärtige Voltttk da» Primat vor der inneren haben mutz. Da» heißt auf unser« innere Laa« amwwandtr Unser politisch«» Le ben mutz eine solch« Gestalt annehmen, datz.wir di» verlor«««« «nd n iUfsthtatzGt t iv i e d « ra « w i n n««. Deutschland fordert die Anerkennung! feine» Rechte» auf nationale Vielheit, auf Letze« und Streben «ach Glück. lwserstehllng. l SU. «Ukh VeNvüch. tzadtW-r Minister I > de» td»lA» und Unterricht». RMH immer wird unser höchst bürgerliche» Jahr am markantesten gegliedert durch di« Hohen christlichen Neste. Und sie werden gerne auch von den vielen Mil« Nonen mitgekeiert, die dem Festgedanken selber den Glau be« versagen. Ostern stellt die stärkste GlaubenSzumu- tunn an den Menschen der Aufgeklärtheit; denn man kann sich Weihnachten rein menschlich, .Pfingsten ohne Müh« sinnbildlich zurechtlogen — bei Ostern scheidet sich di« christliche Deutung der Menschheit, ihre» Zieles und ihrer Geschichte am unerbittlichsten von feder anderen. Vst Auferstehung de» Christus bildet für da» gläubige sthrtstengedenken den Mittel- und Höhepunkt der Welt geschichte: alles andere strebte dorthin und kommt von dort her, zu und von dieser gewaltigsten Manifestation d«S göttlichen ErlösungswevkeS. GS wäre besser, solche Scheidung der Geister ehrlich etnzugestehen als sie not- dürftta zu verschleiern. Um den Osterinhalt sollte man Nicht Herumreden wollen. Entweder ist Christus leib haftig von den Toten auferstanden, .oder nur seine Idee ist Und die Zahllosen, die heute lenes erste nicht mehr zu glauben vermögen, finden im zweiten genug de» Gehalt» an Nachdenklichkeit und Weisheit, .um ein Fest würdi? ^md lehrreich damit zu erfüllen« Hat ja doch, ihnen gleichsam vorausleuchtend, die mittelalterliche Kirche selber schon die Glaubenslehre von der leibhaft tarn Auferstehung des Heilands mit her kos mischen Tatsache des lenzhaften Erwachen» der Natur, Ostern mit dem Frühling ingeniös zu-verketten gewußt. Wst denn die innige Verknüpfung des natürlichen mit d«M christlichen Menschen die tiefe und glanzvolle Lei stung HeS Mittelalters ist, Pie in hundert Dingen des Alltag» (wie eben in den christlichen Festen) bis in un ser« Tagte nachwirkt. Und völkischer Ueberschwang, in reifesttzen Knaben- und Mädchenseelen eine willige Re sonanz findend, möchte zu den reinen heidnischen Feiern der Raturgewalten zurück, dt« doch unserem städtischen Zivilisation-Menschen beinahe ebenso fern liegen, wie dem aufgeklärten" Kopfe die evangelische Wunderge- fchichte. Bloße Romantik bleibt letzten Ende» immer unfruchtbar. Aber nachdenklich die Osteoide« auf die vor UN» liegen Rätfelfragen menschlichen, völkischen und inenschheitlichen Daseins anwenden, da» mag dem hohen Peste auch für den einen tieferen und einen lebendigen Sinn Men, .der mit feinem biblischen Urtatbestand äußerlich nicht» mehr anzusangen Weitz. Und da scheint mir in unfern verworrenen Tagen Sines der Betrachtung besonders wert zu sein. Wer am Vstermvvgen die evangelische Geschichte andächtig liest, d«r wird bewegt fein von der Gedämpftheit, der Ver haltenheit des einzigartigen tvdbesiegenden Geschehen» da» sie in kindlicher Gläubigkeit erzählt. Christus ist nich t im Triumph« aus dem Grabe gestiegen, wie Manche theatralische Passion und manche» fromme Gemälde e» Uns darstellen will. Die Auferstehung wird in einer eigentümliche« Jndirekthett berichtet, und da» vierzig tägige verklärt« Dasein de» Auferstandenen vollzieht sich wie hinter einem visionären Schleier 'bis zur letzten He- heimntsvollen Entrückung. Ist e» nicht wie eine ewige Darstellung alle» echten NeuMvrenwerden» überhaupt? Richt in Gesten und mit Posaunen erheben sich die ge- krernigten Mächte der Menschheit siegreich! zu neuem Leben, sondern still tastend, in halbverhüllten Erschei nungen, dem Ahnen und Glauben mehr zugänglich! al» dem Bewei» und dem Augenschein. Es ist mit allen Wiedergeburten auf.Grden so ge gangen, zumal mit denen der Völker. Richt der laute und triumphal« Lärm ist ihr Element. Kaum sichtbar, wie hinter geschichtlichen Schleiern find gestürzte Ra tionen wieder leis« zur Höhe Mtwgen, wenn Hre Le benskraft echt und ihr Vebenswille lauter, ihr« Sendung wirklich und ihre Bewährung haltbar war. ES gibt nicht» wesentlicher«» d«n Menschen von heut« in di« Seelen zu pflanz«« al» dies« Uralt« Weisheit. Much Baldur erhebt sich an« d«r düstere« «acht de» Winter» schier ««merklich wieder zur leuchtend«« Macht, .und «in Gesetz geschichtlicher Schwerkraft kennt wvhk jähe Stürz* in die Tiefe, aber immer «ur langsame Wiederauf stieg« zur Höhe. G» war da» hingebungsvoll« Schweigen da» Gambetta feinem geschlagenen Volke in «iner be rühmten Formel «infchärfte, und e» hat kein« Zeit stil lerer Arbeit gegeben att di« heut« von allen Unberufe nen so laut berufen« der Preußischen Wiedergeburt nach Jena Di« Beispiele Netzen sich beliebig.Käufen; in stil len Osterstunden wird «in Mer 1h«» genug zu finden wissen. ' Di« »wählend« Lautheit aber ist in unftrn Gegen wart da» ficharfw Zeichen dessen, wie wett wir don Wirtz' , Unsere nächsten Aufgaben. De« am GründiMnerhtas Pvn der R^aratwnRvm. Mission gesatzte Beschluß de« einstimmig« Annahme 1. Kenntnis zu nehmen von der Antwort, in de« die deutsch« Regierung Pen SchluMlgerungen der Be richte der Sachverständigen bettritt. , / 2. in den Grenzen ihrer Befugnisse die in diesen Berichten formulierten Entschließungen zu billigen und die Methoden anzunehmen, die darin enthalten sind. 3 die Berichte der beiden Komitees den interessier ten (alliierten) Regierungen offiziell zuzustellen, damit die vvvgeschlagenen Pläne so rasch wie möglich ihr» volle Wirksamkeit erlange«, 4. dk deutsch» Regierung ck bitte« r a. in kürzester Frist auf GrUnd der Schlutzfolgerun- oen und des Textes der Berichte diejenigen Gesetze»- und VervrdnunoSentwürfe der Revarationskommission zu übermitteln, die dazu bestimmt sind, die vollkom mene Ausführung der Pläne sicherzustellen. 5. der Revarationskommission die Namen derjenigen Mitglieder mitzuteilen, die die deutsche Regierung dezw. die deutsche Industrie in den Organisations komitees betreffend die Eisenbahn, und die Industrie- Hypothek. wie sie in dem Bericht des Ersten Sachver- ständigenkvmitees vvrgeschlagen sind, vertreten solle«, «. in einer der nächsten Sitzungen dietentgen Mit glieder der Organisationsausschüsse zu bezeichnen, deren Ernennung der Revarationskommission zusteht, 6. dte Matznahmen vvrzuberetten, deren Ausarbei ¬ tung die Berichte der Sachverständigen ihr Vorbehalten j^tben. > . l ' - Urmzler Marx über Sie Seutsche Antwort. Unterreöung mit -em öerlchterstatter -es -Matln/ Reichskanzler Mar« hat dem Berliner Berichte» statte« des „Mattn" eine Unterredung gewährt. Gr er klärte dte Antwort an die ReparattonSkommtMon be deute. datz wir den Grundsätzen zustimmen, dte zu dem Bericht des Komitees DaweS geführt haben. Dieser Be richt beruhe auf einer tiefgründigen Studie und wir be trachteten ihn als eine praktische Grundlage. ES ver stehe sich> von selbst, .datz.eine gewisse Anzahl Punkte aufgeklärt werden müsse, denn wir glaubten, Dunkel heiten und selbst Widersprüche entdeckt zu.haben. Di deutsche Regierung Klaubt, datz wir gegebenenfalls Ber. trete« nach Paris -u entsenden hätten, um im Einver nehmen mit der ReParationSkommisstou die Einzel heiten des Planes zu präzisieren. Auf die Frage, .ob dte deutsche Regierung sich die Kritiken zu eigen mache, dte ein großer Teil der öffentlichen Meinung.hinsichtlich der Höhe der Annuitäten mach« und über die Unsicher heit der Gesamtschulden antwortete der Reichskanzler, dis Einwendungen Menen ihm nicht unüberwindbar. Ti« Grenze der Zahlungen, die Deutschland zu leisten habe, hänge nicht nur von seiner Zahlungsfähigkeit ab, sondern auch von der Haltung- »der Gläubiger Deutsch land» gegenüber der deutschen Konkurrenz. Wenn man erkläre, Deutschland könne von 1928 ab 2V, Milliarden Goldmark zahlen, so könnten dies« Zahlungen doch! nur geleistet werden von dem Ueberschutz der deutschen Pro duktion. Diese Voraussetzung schließe in sich eine enovme Entwicklung der deutschen Ausfuhr, worunter die neu tralen Märkte leiden könnten. Man könne sogar nicht wissen M nicht gewisse neutrale oder alliierte Länder finden würden, datz dies« Aussicht bedrohlich für ihre eigene Industrie sei. In welchem Matze di« Entschlie ßung -er Sachverständigen vervollständigt oder beschnit ten werden müßt«, darüber werde die Erfahrung ent scheiden. Die Begnadigung der politisch Verurteilten und dte Rückkehr der AuSgewtesenen werde, wie di« deutsche Regierung hoff«, eine automatische Folge de» neuen Zustande» der Tinge sein. Für dte deutsch« Re gierung .sei die» eine notwendige moralische Forderung. Tie könne unmöglich vom deutschen volle dt« vasten, dte man ihm auferlegen wolle, .sanktionieren lassen, wenn man ihm keine Gegenleistung dafür biet«. E» komm« darauf an, datz da» Voll sich darüber Aar werd», d'.tz hie Ocfer einen Zweck hätten, und zwar den, da» Rheinland und da» Ruhrgebiet fretzumach«». »in» BW kreiuno Pie kein leere» Wort fein dürf». Dte Besetzung de» Ruhrgebiet» hab« den Zweck g», habt, .ein lokale» Pfand auszubeuten. De« Plan d« Sachverständigen seh« jedoch den Austausch lokaler Pfän der gegen Garantien allgemeine« Art vor. Im An- schlutz -an diesen Au»tausch würde di» Besetzung de» Anzeiger für -as Erzgebirge Nr. SS