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Nr. 81. Auer La-Matt und Anzeiger für da» Erzgebirge. Ar«itag, den h. Npril IVL». Partei««, Pß»d«n und anderrn OrgantsMionen vrrboten, um »rradr letzt, in dir Wahlzett, auch bin Schein irgendwelche» pelttisch«^ Betätigung der Reich-wehr zu venneiven. An», »»nommen von dem verbot find Konzert« sowie die Mit. Wirkung der Kapellen bet wo-ttatlgkeit»v«ranstaltnnm'n, so. wett »» sich bei diesen un, retn mustkulisch« Ausführungen -nndelt. Dio Roiwn de» -ttler-Peuzesse». Die «osten de« fünf- wbchtgen Hitler-Prozrsfe» erreichen WLOOO Etoldninik. An 8»ugan. und Gachverständtge'igevühren lind i8 4O0 Mark ausaezohlt. Di« Aufwendungen silr den Sicherheitsdienst während der Verhandlungen fällen der allgemeinen Lande«, hasse zur Last. — Und der Erfolg des Prozeß-V Nicht radikal genug. Dr. Arthur Dinier hat seine Reichs- taglkandidatur sür die thüringer deutschvölkische Freiheits. Partei niedergelegt und zwar aus Gewisfensöedcnken, dafür aber eine oberhessische Kandidatur übernommen. Dinier polemisiert gegen die „Unbesonnenheit der gMnwärttgen Berliner Leitung der dcutschvölkischen FretheitSpartei". Aber auch der Thüringer LandeSlriter der Partei, Freiherr wo Marschall, wird angefeindet, an seine Stelle soll Dinier treten. Deutschovlkisch« Betriebsräte. In der Berliner Holzin- dustrie Hilden Montag und Dienstag Crgänziingswahlen für die Betriebsräte statt. Die Sozialdemokraten verloren 32 Litze an dir Kommunisten, 4 an die christlichen Gcwerkschos- ten. Zum ersten Male wurden deutschvölkische Betriebsräte gewählt. Parellt« silberne» ipriesterjubiläum. Zu dem silbernen Prissterjubiläum des Nuntius Pacelli überbrachte der Gc>. sandte v. tzaniel die Glückwünsche der Netchsrcgierung. Auher- dem gratulierten telegraphisch der Reichskanzler und der Reich-autzenminister Dr. Stresemann. Pacellt wird Mün chen erst nach Erledigung drs Konkordats im Sommer ver- lasten und nach Berlin übersiedeln. Sine Krisi» de» englischen Kabinett«. Das Kabinett Bia«, donald befindet sich augenblicklich in einer schweren Krisis über «ine Wohnungsfrage. Die Regierung will in diesem Punkte das erste Mal sozialistische Politik treiben »nd die Arbeitslosen nach Möglichkeit umsonst wohnen lassen. Kon, servative, Liberale und auch ein Teil der Arbeiterpartei selbst sind gegen dieses Projekt und im Unterhaus herrscht eine ge spannte Stimmung. Dazu kommt noch der Streit über Lohnfragen, besonders aber über den Arbeiterstreik ans de, Ausstellung in Wembley. Den Arbeiterführern wird borge, warfen, dast siel den. Arbeitern das Blaue vom Hwnucl herunter versprochen habe. Macdonnld wünscht die Abstim mung über die Wohnungsfrage für heute. lloolidges Präsidentschaftskandidatur. — Wilsons Nach- laß. „Neuyork World" meldet: Bon den 172 WahlkomileeS der republikanischen Partei in den Bereinigten Staaten haben sich 143 für die Wiedernominierung Coolidges zum Präsidentschaftskandidaten ausgesprochen. — Die „Times' melden aus Washington: Wilsons nachgelassene Schrillen und Aufzeichnungen werden auf Wunsch der Wi:we erst in k>0 Jahren nach Wilsons Tode veiöfsencklcht werden. Der Be- schlust der Witwe ist auf Einwirkungen amtlicher Regierungs kreis« zurückzuführen. Di« gestohlenen Tagebiichor Czerninö. Prager Blätter haben Auszüge au» dem Tagebuch des ehemaligen Ministers dr» Aeußeren, Grafen Ottokar Czernin, veröffentlicht, worin er sich über die Zusammenkünfte niit Wilhelm dem Zweiten äußert und u. a. angebliche kaiserliche Aussprüche über Bis marck mttteilt, die schlechterdings nicht wiederzugeben sind. Der Rechtsanwalt des ehemaligen Ministers des Aeugeren veröffentlicht in den Wiener Blättern eins Erklärung über diese Tagebuchnuszüge. Er stellt fest, daß dem Grafen Ezer. ntn im Jahre UNK einzelne Teile seines Tagebuchs, ferner Briefe des Erzherzogs Franz Ferdinand, «endlich Briese seiner Gattin gewaltsam entwendet worden sind. Diese streng private Korrespondenz, die nur für Czernin bestimmt war, sei jetzt der Öffentlichkeit preisgegeben worben. Der Rechts- anwalt erhebt gegen dieses Vorgehen Einspruch und behält sich weitere Schritte vor. Dkr Kalif verliert seine Suüsidicii. Nach einer Hcwos- meldung aus Angora beschloß die Nationalversammlung, den, ehemaligen Kalifen das Substdium zu entziehen, da er in der Schweiz «eine Kundgebung gegen seine Ausweisung verösfeni. licht und sein- Rechte ans kN» Kalifat sich Vorbehalten habe, der Polksbeaustragten wurde mit den militärische» Borberet- D-r Streit z«isil»«n'Rußland und Rumänien um Bessara bien. Die „Morningpast" meldet uu».Moskau über Riga: Der Moskauer Sowjet erkannte einstimmig Bessarabien al» unveräufierlichen Teil des SowjetstantenvnndeS. Der Rai lungen gemeinsam mit den verbündeten Smvielslauleu beans- tragt, un die „gesetzliche" Lomjelgewnlt in Bessmublen »sie. der herzustellen. In Moskau rechnet mau bei einem Abbruch der Wiener Berhupdliingcii mit einer militärischen Auseinan dersetzung zwischen der Sowjetunion und Rumänien. vle Steuerlasten Oer äemsiden knäusirle. Bon Dr. H. Hertner, Professor der Staatswissenschaften an der Universität Berlin und M. d. N. W. R. Einer der berühmtesten Ftnmizschriststeller Frankreichs, Paul L e r o y - B e a n l i e n, hat in seinem ausgezeichneten Hnndbuche der Flnanzwislenschast, das allerdings bereits vor dem Weltkriege erschienen war, dargelegt, eine Besteuerung, die l2 bis 14 Prozent des Volkseinkommens beanspruche, sei zwar sehr schwer, aber noch erträglich. Eine weitergehende Belastung dagegen müsse als „exorbitant" angesehen werden. Die Zunahme des Wohlstandes würde dann gehemmt, die Freiheit der Gewerbe und der Bürger bedroht und einge schränkt durch die Bexatian.'n, welche die Berwickeltheit und die Höhe der Steuern mit sich brächten. Kapital und Arbeit würden zur Auswanderung gedrängt. Aber nicht einmal vom fiskalischen Standpunkte auö betrachtet könnten die er wünschten Früchte erzielt werden. Die Ileberlastnng reize z» Hinterziehungen., gefährde das ganze Wirtschaftssystem und sei nahezu uneinbringlich. Wie bekannt, hat Ker Reichssinnnzminisler Dr. Luther am 20. Februar dem Reichstage milgeteilt, die steuerliche Be. lastnng betrage bei uns mindesiens 27,7 Prozent des Volks einkommens, während sie IMö.^uf >0,0 Prozent berechnet wurde. Am t>. März hat der Staatsmiuisier a. D. Dr. Helf, fr r i ch diese Berechnung angegriffen und bei Annahme eines Volkseinkommens von nur Milliarden (Dr. Luther scheint es auf 2l> Milliarden geschätzt zn haben), die Steuerlast mit mindestens 4t) Prozent angegeben. Ich selbst habe im Früh jahre 1022 Berechnungen unternommen, die nur für 1022 eine Belastung von mehr als 40 Prozent wahrscheinlich machten. Das Interesse an Kiesen Fragen, erschöpft sich aber nicht mit derartigen Dntchsthaiiibelrägen. Es kommt auch darauf an, zu wissen, wie die Lasten! verteilt sind. Je oroher ein. Lost ist, nm so besser lind gerechter must sie nach Mapgnbe der Leistungsfähigkeit verteilt werde», wenn sie noch tragbar sein soll. ES begeht leider hierüber keine Möglichkeit, hierüber exakte Aufschlüsse zu geben. Es kann einmal nur immer der Steuerzahler, nicht aber auch der Steuerträger, d. h. derjenige, der letzten Endes die Steuer ans seinem Eim kommen oder Vermögen leistet, mit hinreichender Bestimmt, heit ermittelt werden. Sodann haben wir es nicht allein mit Reichssten.'rn, sondern auch mit Landes- und Gemeindesteuer»! zu tun. Diese sind bet uns so vielgestaltig ausgebildet war. ben, kost wohl auch die besten Fachmänner des Finanzwesens aasterstände sind, sie noch zn übersehen. Endlich haben wir lein ausreichendes Material zur Verfügung, namentlich ketnS, welches die entsprechenden Zahlen in Gojdmnrk un.ge rechnet darbtelen würden. Immerhin ist es im höchsten Grade wahrscheinlich, daß die Bela s! nug der Indnstrie sehr weit über die an sich schon ungeheuerliche Durchschnitlsbelnslnug hiuausgeht. Dieser Schlich ergibt sich ans der Analyse derjenigen Stenern, die von and, .mi Erwerosständeu zn tragen sind. In dieser Hinsicht ist die Belastung der Arbeitnehmer nm einfachsten zu ermitteln, wenigstens soweit sie nicht mehr als MW Mark Einkommen beziehen. Dann beträgt die Steuer 10 Prozmit. Der Abzug vermindert sich aber um je I Prozent sür die Ehe frau und jedes minderjährige Kindl anst'rdene bleiben 5)0 M. des monatlichen Arbeitslohnes frei. Verheiratete Arbeiter mit Kindern zahlen also erheblich weniger als 10 Prozent. Im Durchschnitt wird sich kaum mehr äls 0 bis 7 Prozent erg.we'n. Dazu treten daun noch erhebliche indirekte Stenern, von denen aber hi»r, da st« di« »an-« Bevblkirung ohn» ü» le» schied treffen, abgesehen werden darf. - Die Belastung der Landwirtschaft wäre, weniß» strns in Preust.-n, l-tcht-u errechn«», w«n» di« höh« da» inrchschuittlichen Bodenceinerträge und di« kommunal«». Zu. chläge zur Grundsteuer genau bekannt wären. Man kann »«gesamt 1.U Prozent de» landwirtschaftlichen Grundv«»- mögen« als SteueÄetstung ann-hmeii. Bet einem Reiner» trag von 4 Prozeiit würden also 4ü Prozent weggesteueri »'erden. Tat ächlich dürsle die Last geringer sein, da nicht dn gemeine Wer, sondern der meist sehr viel niedriger« E» tragswsrt ass Bemessung»grundlage dient. Nimmt man deshalb an, daß die Landwirtschaft «in« Be lastung trägt, welche der DnrchschnittSlast entspricht, so muß dann der ganze Betrag, nm welche die Steuerlast der Arbeit nehmer hinter dem Durchschnitt zurückbleibt. logtscherweife von Industrie, Handel und Verkehr getragen w rkc-n. Die Netchüsteueni werden für diese Zwecke minde stens mit 1,6 Prozent des Vermögens veranschlagt. Dazu tieten dann die sehr erheblichen Gewerbesteuern brr Lände» und Gemeinden. Und gerade die sind es, die eine lebensge fährliche Steigerung ersahen haben. Mähend die Gewerbe, steuern in prenstischcn Städten vor dein tkriege etwa 10 bi« 20 Prozent des durch Steuern zu deckenden Fehlbetrages auS- machten, waren es 1022 schon 40 bis 00 Prozent und durch die eben erfolgte Umgestaltung der preußischen Gewerbebe- stenernug dürften weitere Verschärfungen eintreten. Ein« Besteuerung der Reinerträge mit etwa 30 Prozent must allo relativ niedrig gelten. Es fehlt nicht an Angaben, dast di« Gew.'rbestouern W, 70, »0, 00, selbst 100 und 200 Prozent der Dividenden erreichten. Nun hört man wohl den Ein wand, dast diese Steuern abgewälzt w erdeli. Die geringe Kuvslrnst des Inneren Marktes und die Intensität des inter- naiionnlm Wettbewerbes aus dem Weltmärkte ziehen ab«» di, scu Abwälznngobestrebnngen. sehr bestimmte Grenzen. Der unerhört niedrige Kursstand, den heute selbst Aktien berühm ter Werke aufweisen, die gar keine Verwässerung des Kapitals vorgenomm.-i, hoben, zeigt deutlich genug, wie es mit deren Neutnbitität unter diesem Steuerdrücke steht. Im klebrigen gibt auch die im Auftrage der Neichsregieruug herausge» inbeue Denkschrift „Deulschlainds Wirtschaft, Währung und Finanzen" (1024) ofs.m zn, dckst in grostem Umfange Gewinne, die nur Scheiugewiuiie, und WerterhöhuugeH, die In Wirk, iichkeit Snbstnnzverlnste waren, besteuert worin-» sind, und zwar mit verschärfter Progression und dast die Steuerobjckte eben durch die höhere Bewertung in Papierniark automatisch in höhere Sleuersätze hlneinwuchsen. Und auch heute scheint die Finaiizverwaltuug noch keineswegs einzuseheu, dast so gut wie mit der Papiergeldnusgobe auch mit der Wegstruerung des ProduktiomsvermögenS radikal gebrochen werden muß, wenn unser Elend nicht progressiv znnehinen und. eine Zer störung des ganzen Wirtschaftssystems eintreten soll, welche der eingangs erwähnte französische Nationnlökonoin schon von Steuerlasten befürchtet, die nur die Hälfte oder ei» Drittel der nnsrigen nuSmachen. Non Stallt unä Lanä. . i U«,, 4. April? Sammlung der Internationalen Arbeiter-Hilf«. Da» Orlskomitee Ane der I. A. H. verteilt täglich zirka KO Por tionen MittogS.'ssen unentgeltlich cm notleidende Auer Ein wohner. Um die Speisung auf längere Zeit wettcrzuführon und zu erhöhen, Haven die Arbeiter, Brnnchenmeistcr, Be. triebsleiter unk einige Beamte der Firma Ernst Hecker als erstmalige SaminUmg rund 130 Mark aufgebracht. Der Belegschaftsstärke entsprechend ein ansehnlicher Betrag. Ebenfalls hat der Chef eine nennenswerte Spende vorge« nnu kl. Fornerhin haben Geschäftsinhaber Spenden in Geld .und Lebensmitteln gezeichnet. In den nächsten Tagen wer den Sammler mit behördlich genehmigten vom Herrn Bür germeister Hofmann unterschriebenen Listen um Spwi'- vorsprechen. ES wirk gebeten, diese Sammler nicht unfreund lich nbweisen zu wollen sondern zn geben in einem Maste,, wie ein seder kann, nm die drückendste Nvd linder» zn helfen. In tler Nacht (les Zlibertaniler. Von O«vi« VIchter-Zrich. -imsrtlun. Lapyrlgdt L-2Z bx btt. Kur. blockt:, Dresden 21. (I. gwris-tzunlw „Zwei Millionen Dollars," murmelte der Finanz- Minister. „Da« ist fa schrecklich. Und gerade jetzt.wo Mir da» alfp-cmetne SMoholverbot und die Gratissve!« sung aller organisierten Arbettslosen proklamiert ha ben. Da» Budget ist auf ha» äusserste angespannt." „Wir können doch aber unsere Vertreter in einein fremden Lande nicht ohne weiteres erhängen lassen ' sagte der Justtzminister. „.Um unserer Ehre willen dlst- s«n wir unsere Gesandten nicht im Stich lassen. Es ist io. recht betrachtet, Norwegen in Mexiko. .Und es wäre mehr al» schändlich, wenn wir, ohne etwa- geopfert zu haben, di« Mitteilung bekämen, dast Norwegen zum Fraß.für die Beter an einer Telegraphenstange aufge hängt wurde. Ich sehe keinen anderen Ausweg, nls bau wir un« darauf podberetten, .in den sanren Apfel izn beißen." „Za. .aber die zwei Millionen Dollar«," senszte der Staatssekretär de» Wtrtschaft»mtnistertums. .,Wa» wirk dann gu« den.Wahlversprechungen, den grasten Mekor men? Wir sind ohnedies am Ende der Staatskasse und nun noch da» . . . Was werden die Junganarcht sten sagen ^»nd wa« wird der Jugendbund dieser Ban. diten ausfindig.machen?" Der Präsident schüttelte verzweifelt den Kopf. „Da» .ist «in Staat-Unglück, meine Herren," sagte er schließlich. „AVer bet all seiner tragischen Realität ist »», .wenn sch io sa§en darf, «ine.stift lächerliche G<>. schicht». « »st di» Pflicht ein»» Gesandten, sich nicht v»n Räubern stehlin zu lasten und fein Land nicht einem ftz ungeheuren Verlust auszuietzen. . . Recht betrachtet Hoven Wir eine bessere «ertvendun« für die zwei Mil- ltmim DÄlar» »l» ., E» bannt» nicht zu »nd« »v«ch«n. Der König, der die Verhandlung.mit grösstem In teresse Versal.st hatte, griff nun ein: „Meine Heeren." sagte er bewegt, „verlieren wir uns nicht tn .M inen. Wir müssen den beften Mann, den wir finden können, nach Mexiko schicken, nm die Ange legenheit zu regeln. Und zwar must eö noch heute abend geschehen. Er .mnst Vollmacht erhalten, den erforder lichen Betrag .zu erheben., und sich mit dem Ränberpack anseiaandersetzen Und diese Geschichte darf nicht tn d t sfe > itlichkeit dringen." „Ader Uw her svlten wir diesen Mann nehmen'?" fragte der Flttanunliiisier bekümmert. ^.Redner haben wir genug, .aber wir haben keine Männer ... Ja, da- 'Kistt „Ich kenne einen, der die Dache ordnen könnte," sagte der König langsam. „Er ist weder Politiker noch Detektiv. Aber ich hatte Gelegenheit zu erfahren, wie dieser Mann bet zwei gefährlichen Krisen in die Ent- Wicklung eingrlff.und den Staat iwr drohenden Gefahren rettete —" . l „Wer ist das? Wie heistt er?" erscholl es von allen Seiten. ' „Ist er Parlamentarier?" fragte der Präsident. „Oder Mitglied der Parteileitung?" „Nein " antwortete der König ruhig „Er ist ein ganz gewöhnlicher Mensch, ein Arzt. Tein Name ist Iona» Meld." 1' i i i Zweites Kapitel. In der Nacht de- Silberlande -. Die grosse mexikanische Hochebene schlief unter dem Sternenzelt. Wie ein dicker wollener Teppich lag j>ie Finsternis über den ungeheuren Weiten. Die feinen Siernenstrghlen uermohten nicht durch die düstere Schwe re der troptsäwn Nacht zu dringen Wie eine Maner Iaa/>ii! Finsternis silier der Erde nnd wahrt» deren Ge heimnisse Nicht eine Fenerfitege lenchteta zwischen den Agaven auf nicht da» Quaken «in«« einzigen Frosche» unterbrach die Milk. Es gibt nicht» so HtMotz in der ganzen Wett wir eine Nacht am Wendekreis des Krebse». E» ist, al« fei der Atem der schlafenden Natur nicht hörbar. Alke» ruht unter der leisen Kühle deS nächtlichen DochLS, um wie der Kräfte zu sammeln für den kommenden Lag. Und der kleine Prärtehnnd. per Lvhot, .kriecht in seine Hühl« und träumt von Raub.... Ja — alle träumen von Raub in Mexiko.. Ihm wur de der Fluch der Schönheit und de» Reichtum» tn di« Wieg« gelegt. Seine ganze Beschicht« ist ein Märchen des Raubes von senen Zeiten an, da der Raubmörder Fernando Cortez mit glühenden Eisen den roten Kim dern Montezemas Gold und Silber erprestte. Nie hat Mexiko Ruhe gehabt. Stet» haben die Zangen der Gier an seinen Gliedern gerissen. Einst gab es einen Mann, der während eine« gan zen Menschenalters da- Ltlberland unter seinem eise»» nen gust hielt. Er hieß, Porftrio Dia-, und sein Ram» verdient einen Platz neben den gröstten der Weltg» schichte. Ein Menschenalter lang zähmte er La» groß» Bastardvolk durch seine Klugheit, .seine Unbeugsamkeit und seine Tatkraft. . , Uber dann trat »tn klein»« Jurist hervor, «fn ganz gewöhnlicher Demagog» mit breiten Kinnladen und entsetzlich vielen Worten. Und da tn Mexiko wie überall Wort« mehr wiegen al» ra ten, machte man den.redseligen Juristen zum Präsi denten und jagte Dia-,davon. Der Mann d«» Worte würde Herrscher, und der Mann der Tat, der mittler weile ein müder Brei» geworden war, setzte sich dop Erbitterung §ls Landflüchtltng zur Ruhe. Da säst nun der kleine schwarz« Jurist und sollt« herrschen. Armee Francisko Maderol Er könnt« zwar vom grünen Tische au» ein« aufh«tz»nd« Red« halt««, aber herrschen konnte er nicht. Dann v«rschwand er, wie man tn Mexiko zu Perschwtndin Pflegt» - und machte einem neuen «l,ga» Platz . , . Li« Rächt wblbte sich "vn neuem über da« Vtlbsvland - di« AM«, da» Schweigen Hte Fnrchtl lFomkotzuni» folgt »