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»4 M, n-»»eni«, - «»MN»» »—«»»Ich. k«msp,ich-fwghwß w. « Anzeiger für das Erzgebirge PNNM, W, «« D« «» w»,,Mch W «u» »ik«„ N,N«m»PNN»«U» «Ech, -«Ü, « S»I»pf««lW. Salhaltea» dl, aoüUch«» 0,lm»m»achi»a-— — ««— d« «ad« aas ö— flattsgMchtt M». p»DM»«,i«u., M<u «n^« n,.««ie Nr. rs Dienstag, äen 1. UprU IS24 IS. Jahrgang vr. Ztresrmann M großen Koalition. Ein fruchtbare Neichspolitik mlt -er Sozialdemokratie «nmSglich. 8m Verlaufe keiner wetteren Ausführungen aus dem Hannoverschen Partettag der deutschen Volkspartet Wandte gch am Montag Dr. Stresemann hei Behand- lung Her JÄnenpolttik gegen das Mßverständnis. da- die Idee der Volksgemeinschaft identisch sei mit der Idee der Svotzen Koalition. Unser« Ide« war in ihrem gd«a! da» Lusammenwirken von rechts bis zu einer vaa«bejahenden Gozialdempkratte. Dio Soziaidomokrati« hat Ihr« tzeMmungen, sich bewußt zum staatlichen Auf« bau und -um Zusammenarbeiten mit anderen Parteien U» .bekennen, .zu bezahlen gehabt mit großer innerer ZerseAunc^und großem Verlust ihrer Anhänger. Ich möchte mich dabet nicht des Fehlers schuldigt machen, die Phrase auSzuKrechen. daß die Sozialdemokratie über wunden sei. Aber -wenn die Werbekraft der Sozial demokratie äbgenommen hat. .wenn dem Volte klar ge worden ist der große Gegensaß zwischen dem,. was sie theoretisch versprach und praktisch durchzusetzen ver mochte .so haben wir sie nicht dadurch überwunden, daß wir sie in die Opposition stießen, .sondern dadurch, daß wir sie zur Verantwortlichen Mitarbeit heranzogen. Eine Weigerung HeS ganzen Bürgertums zur Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratie wäre das Ende des Staates und der Uebergang zum Bolschewismus gewesen. Wir hatten die Aufgabe, dem Volke klarzumachen, daß mehr gearbeitet werden müßte, und hatten Wetter die furchtbare Frage, .wie wir.aus dem Währungsverfall verauskämen. Wenn Sie diese drei Monate nehmen und dal», was nach dem gekommen ist und wozu 4n dieser Zeft der Grund gelegt wurde, so sehen Sie nach dieser Zeit rttuhe in Sachsen und Thüringen, an Stelle deS Währungsverfalls die Rentenmark, einst verspottet und.befehdet von jenen,, die sich heute ihre Väter nen nen. Dann sehen Sie nach der Liquidierung des Ruhr- kampfes auch den Weg.einer Neugestaltung durch die Berufung Internationaler Sachverständiger. Jedermann wußte, was in Sachsen und Thüringen vor sich ging. Ich fürchte nicht den Kommuniimn» a!V Ade«. Er ist eine fremde Schlingpflanze, die nicht auf deutschem Boden gewachsen ist. Aber ich fürchte, daß einmal Glend und Not diesen Dylksverführern die Massen zuführt. Wenn meine Regierung sich dazu be kannt hat. diesen Kampf Mgen den Kommunismus zu führen — und wir haben ihn geführt — dann hätte Ma» erwarten sollen, daß diejenigen, die immer spre che» von der Durchsetzung der Autorität der Regierung daß di« ihr zur Sette traten, aber nicht von Bayern aus der Regierung in die Flanke gefallen wären. (Lebhafte Zustimmung^ Diese ganze Bewegung hatte die Massen, aber die Köpfe habe ich noch nicht entdeckt. Alle diese Ding« lind ein schwarzes Blatt in der deutschen Ge schichte. .find «ine geschichtliche Erziehung He» Deutschen zum politischen Denken, Hamit er einmal Letzt, daß Dik tatoren nicht dadurch werde«, daß,ft- die Diktatur sat zung-gemäß erstreben, sondern nur dadurch, daß sie Fähigkeiten in sich haben, .innerhalb der Verfassung et wa» zu leisten. Der Schrei nach der Diktatur war der größte politisch« Dilettantismus, Her sich damals in un serer Entwicklung »abgespielt hat. Mr brauchen nicht „Los vom Marxismus", denn wir find niemals darin gewesen. Di« Schafsung einer wertbeständigen Wäh rung-M di« stärkste antimarxisttsch« Tat, .die seit der Revolution in Deutschland vor sich gegangen ist. Die Einsetzung Hon Reichswehr zur inneren Ordnung ist doch schließlich mehr eine Maßnahme vom Standpunkt de alten Preußen», ul» eine Maßnahme vom Standpunkt marxistischer DenkunqSweise gewesen. Wenn die Sozial demokratie für den Einmarsch in Sachsen und Thürin gen »ritgrwvnnen war, wenn eine andere Tat, daß.wir Deutschen einem Mann eine Heimstätte gewährten <der Hom Feind« verfolgt war. mit der Zustimmung Her «oziakdeorokratie geschah, dann war dem HeimgekeArten ei« ganz anderer Empfang gesichert, al» wenn er don «ine» Varteiregieruug tzerbetüemfe« worden wär«. «in VN« in di« ßuinnft l Die vtngje gehen im Volke nach dem Extremen hin. Di« Sozialdemokratie wird große Verluste erleiden. Aber dies« Verlust« sind auch für un» insoweit wenig erfreulich, al» st« die Massen vielfach zum Kommunis mus treiben, wir haben auf der anderen Seite die ve- wegung dxr DmtschväMschen Vartet . Keiner Weitz welche EeMle in ihr stärker sind r per Kommunismus nach Innen oder da» nationale Gefühl nach außen, Leide» Gefühle. Hon denen wir keinen Gebrauch machen können. Dich« BuosEmg scheint sehr die Masten aulbuwlchlea. aber ich glaube nicht, .daß diesem Auswühlen eine prak tische Arbeit folgen wird. Die Sozialdemokratie fürch. tet sich..innere Klarheit herbetzuführen. Schon damals, als die Sozialdemokratie in der Großen Koalition stank war es fast unmöglich, .mit ihr zu regieren, weil das Kabinett bet jeder Entscheidung davon abhängig war ob der Partetvorstand in der Araktionssttzung. mit 65 ge gen 60 Stimmen siebte oder mit 60 gegen 65 Stimmen unterlag. Diese Partei hat zum Ausdruck gebracht, .daß diese radikalen Elemente für sie maßgebend Lind. So lange nach dieser Richtung keine Klärung etngetreten ist, ist eine fruchtbare Neichspolitik mit ihr nicht zu führen. Wenn die Deutsch nationalen an der Regie rung »teilnehmen werden, werden sie in wenigen Wo chen sehen, wie ganz anders die Dinge sich darstellen, wenn man verantwortlich Handelt, als in den Wahlver sammlungen. Eine deutschnationale Regierung wird den Beamtenabbau nicht aufheben, den Steuerdruck nicht ver mindern. In der Außenpolitik wird sie genau so ge bunden sein durch die Konsequenzen des verlorenen Kriege- wie wir. Ich hab« die feste Ueberzeugung. daß die. Politik einer künftigen bürgerlichen Regierung.zum Mittelpunkt die Muffqlsung haben wird und muß. die sich mit unseren Auffassungen deckt. In Zetten der Not schaut das Volk immer nach einem Heiland aus. Trotz dem wir- man auch in dieser Zeit nux vorwärtskommen durch sachliche Arbeit. Mich tröstet, daß trotz, vieler trostloser extremen Erscheinungen das Gold einer vater ländischen nationalen GrundaMaMngl. Hch durchsetzen wird. (Stürmischer Beifall.) Nach der hierauf erfolgten Aussprache erhielt Dr. Stresemann das Wort zu einer Schluhansprache. in der er auf hie Abtrennung der „Nationalliberalen Ber einigung" einging und dann mit einem Hinweis auf die bevorstehenden Wahlen schloß. Vte Grunültnken -es Sachverständigen-Vertchtes. vor der Urbergab« an di« Repko. Rach den Angaben der Pariser Zeitungen werden die Sachverständiaen wahrscheinlich am Mittwoch, späte stens aber am Freitag, ihren Bericht der Reparations kommission übergeben. Dieser Bericht soll sehr um- fanoreich sein und an Stärke dem Vertrag von Ver sailles in nichts nachstehen. Im ersten Teil deS Berichtes würden die Hilfsquellen des Reiches darLslegt werden, waS Deutschland W zahlen imstande sei. Dieser Teil sei in drei Abschnitte gegliedert» 1. Das deutsche Budget für die nächsten Fahre? 2. die Einnahmen der gesamten deutschen Eisen bahnen unter dem Gesichtspunkte der Garantie für eine internationale Anleiher 3. die Einkünfte. Hie durch die Garantien der In dustrie und Landwirtschaft. Her Monopole und auf an dere Art erzielt werden können. Dieser Bericht des ersten Ausschusses werde als die wichtigste Grundlage für die kommenden Verhandlungen betrachtet. ! Da» Moratorium, »melden Pariser Blätter, werde vielleicht etwa» anders aussehen al- bisher ge sagt wurde. Zwei Jahre lang solle Deutschland außer den Sachlteferungen nicht» wesentliches aufzubringen haben. Die Sachverständigen seien der Ueberzeugung daß die wirtschaftlichen Kräfte Deutschlands in der Ruhepause einen ungeahnten Aufschwung nehmen wür den, und sie hätten außerdem daran gedacht, in jedem Falle ein Sicherheitsventil zu öffnen. , Sollte während der Zett des Moratoriums e» sich Herausstellen, .daß Deutschland tatsächlich die späteren Leistungen nicht auf- bringen könne, Hann dürfte dafür gesorgt sein, daß Fine Zeitlang Hie für die Reparationen bestimmten Gummen ganz oder zum Teil zur Verfügung des Reiche» bleiben. Inzwischen bringt der Pariser. „Gxeelstor" die an geblichen Grundlinien des von den Sachverständigen empfohlenen Plane». Danach spreche der Bericht der Sachverständigen grundsätzlich aus, daß Deutschland nur durch einem Heber sch !uß der Ausfuhr über die Einfuhr und durch den Ueberschuß der Retchseinnahmen über die Ausgäben bezahle« könne. Deutschland solle eine au», wärtigje Kredithilfe erhalten, für die die Gesamtheit sei ner Einnahmequellen, einschließlich de» Ruhrgebiet», al» Garantie dienen werden. Es werde Deutschland ein Mo ratorium von drei Jatzpen -uManden. Während dieser Zett soll« da» Reich nur die Leistungen au» .den Sachlieferungen. dem Ausgleichsverfahren und gewisse Beträge /ür die BesqtzungKkvsten zahlen. — Wie von Berliner unterrichteter Sette mttgetetlt wird ist die Mission de» MetchSbankPräsidenten Dr. Schacht in Pari» noch nicht beendet. Die Angelegenheit der Goldnotenbank insbesondere sei noch vollkommen un- wklärt. Die Entscheidung über die Einzelheiten könne erst fallen,wenn die Sachverständigen gesprochen Hät ten und die Rop.u ihr« endgültige Entscheidung getraf- fen Haven werde, voraussichtlich wird Dr. Schacht be reit» in der nächsten Woche wieder eine Reise nach Aa rts antreten. ' , l ' dunkle Umtriebe deutscher Sozialdemokraten lu England. Wie die Londoner Agentur der Internationale» Tradeunion von parlamentarischer Sette erfährt, ist Hi« an Deutschland gerichtet« Entwaffnung-Note auf Hie Initiative deutscher sozialistischer Kreis« zurücktzmführen. Die Regierung Baldwin hatte bi» M ihrem Abgang de» Standpunkt eingenommen, daß Deutschland» Entwaff nung vollendet fei und gegenüber Frankreich sich gewei gert xneue Forderungen an Deutschland zu stellen. Lord Curzon erklärte, M er von der neuen Note hörte, La er von dem Voraxhen der Läbourregierung in dieser Frage überrascht fei, da engltscherseit» kein Grund vor- gelegen habe, Frankreich die gewünschte Unterstützung anzubietefl. Von den Ministern des MrbettSkabtnett» sind Snowden. .Henderson und Shaw die eigentlichen Hauptagenten in dieser Angelegenheit, di« sie auf.Vor langen deutscher SozialistenMrer, die in London weil ten, Maedonald borge tragen häben sollen. Maedonald selbst hat mit den deutschen Sozialisten nicht verhandelt. Die Unterhausmitglieder, welche über dis Angelegenheit näher orientiert sind, erklärten betreff» der Ursache Lt«- ser eigenartigen Stellungnahn« der Arbeiterregteryng daß die pazifistisch« Idee durch eine Stärkung.der deutsch nationalen Partei in Deutschland verloren gehen werd«. Um neuen Gefahren internationalen Charakter» vorzch greifen vertrete die .englisch« AVSeiterregterung de» Standpunkt Hatz gerade in der militärischen Frage eine fremd« Kontrolle auf die deutsche imperialistische Gefaßt der Deutschnationale« hemmend wirken könne, Auf di» Frage, ob die Arbeiterregierung auch den fvanzüsischen Sozialisten Unterstützung leisten werde gegen don fran zösischen Militarismus, .erwiderten die UnterhauSmib» «lieber, daß eine sülch« Unterstützung von den franzö sischen Sozialisten nicht verlangt worden sei. 1 Diese Meldung ist recht dunkel und klingt unglaub lich durch und durch'? aber man darf.nicht vergessen, Ha- Deutschen und nur Deutschen, .wenn sie Pazifisten werden (siche Quidd«), .solch« Schuftereien buzutraue» sind. Ostsachsentagung Ser Deutschen Demokratischen Partei. Unter sehr starker Beteiligung traten am Sonntag im Landtagsgebäude in Dresden die Vertreter des Wahlkreisver. bandes Ost-Sachsen der Deutschen Demokratischen Partei zu einer Tagung zusammen, die der Aufstellung der Kandidaten- liste für die Reichstagswahl und der Vorbereitung des Wahl, kampfes gewidmet war. Im Anschluß an die Kandidatenaufstellunq ergriffen die beiden Spitzenkandidaten Bürgermeister Dr. Külz und Land» tagsaögeordneter Dr. Dehne das Wort zu programmatischen Ausführungen über die politische Lage im Hinblick auf die bevorstehende Wahl. Bürgermeister Dr. Külz führte au», daß die Deutsche Demokratische Partei Mit aller Zuversicht in den Wahlkampf eintrete, nachdem die kürzlich stattgefundenen' Wahlen, besonders Hie Gemeindewahien in Sachsen für sie ein günstiges Ergebnis gehabt haben. Wenn auch zugestanden werden muß, daß das parlamentarische System im verflossenen Reichstag stark diskreditiert worden ist, von der Rechten und von der äußersten Linken, weil man dort grundsätzlicher Gegner dieses Systems ist und von den Sozialdemokraten, weil dort vielfach die parteipolitische Tat- tt! über das Verantwortltchkeitsbewußtsetn gegenüber der Ge- samhett gestellt worden ist, so muß doch 'berücksichtigt werden, daß der Reichstag beständig unter einem außenpolitischen Druck gestanden hat, wie keine parlamentarische Körperschaft vor ihm. Er war andauernd vor die Notwendigkeit gestellt, die schicksalsschwersten Entscheidungen in Fragen zu tresfrn, die das gesunde nationale Empfinden des deutschen Volke» bis in seine letzten Tiefen äufrübren mußten. Die politische Aufgabe aller ihrer politischen Verantwortung Bewußten ist die Verhütung einer Radikalisierung des künftigen Reichs, tage-. Eine Radikalisierung nach recht» hin würde zweifellos im Sinne der Vernichtung-Politik PotncareS gegenüber Deutschland gelegen sein. Ebenso entschieden muß der Kampf gegen eine Radikalisierung von link» her geführt werden, die dem Bolschewismus freie Bahn schaffen würde. In der inneren PoltNk verlangen die Lrben-ba» dürfntsse von Staat und Wirtschcfft mit gebieterischer Notwen digkeit vor allem die dauernde Stabilisierung unserer Wäh rung. Die von demokratischer Sette seit Jahren gefordert« Festigung der Währung ist aber nicht möglich ohne schwer» Einschränkungen uqd Eingriffe in die Jnteresstnsphärx de« einzelnen. Dabei handelt e» sich jedoch lediglich um Rotmatz, nahmen. Insbesondere müssen die jetzigen Beamtengehälter, die völlig unzulänglich sind mid! deshalb «ine schurre Gefahr für die Beamtenschaft und für den Staat bedeute», s»