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t«L4 SetiaS» H»M siurr Tagedla«. Sannobru-, ö«n IS. März . ... -- --- - Vr. »4 ?tlchMikE» die »!< KL picht ' W vikttst» Mir««« waren sni-i'ps und trniiti^ x»tkn ««» ß'iundminkel at>würts. Di« Ano«ii, LS», ->vere «M aufstehe>: und mir -in Äe- 1— Gesicht begannen di« xin- zu leuchten. E» fast au» bis Wachen im Augettölick wurde ihm bewußt, was »<n . gleichst du doch," meinte er in verändertem Ton, „war um hast du mich nie leiden mögen? Warum hast auch du mich allein gelassen? Komm, gib mir die Hand, sv will ich dir etwa» sagten." „Etwa», das ich nicht wissen will. Etwa», da» ich nie weder wissen noch glauben will; denn Ihr seid der Teufel." - > » ! „Und dem gehörst du nicht gern," hohnlächelt« der iMe. „geb denn in dein Nest, G,t«r." Als Mathes, da» Licht in der Hand, in sein« Kam me« trat, lag Tantel schlafend da. Der eine Arm hing Mass aus den staubigen Boden herab, der ossene Mund Uttö- dem Gesicht de- Blödsinnigen etwa« fast Grauen- haltet, al- läge do ein Mttzgeschöpf, daß lein Anrecht nut den Namen eine« Menschen hat. Mathe» war an den Anblick gewöhnt, er schob den Kretin nach der Wand zu, damit er nicht von der Pritsch« fall«? ein grol- lrader Laut war der Dank dafür. Um die Hütte tobt« der Schneestumn Wetter und trieb den kalten, glt-ern- den Staub durch die Augen herein, während der Bach, vngr der gewaltigen Stimm« lausch«» muv.be kam ihn «ig,ne» Drängen und Sardern an. „wenn «r doch in d'-l<!r Nacht starb«; Machtzer Mr» ich tret An», .frei PlvLß ' . T . j > , -^>I!»MM»»»M>W«-MWW-W Stnsu Augenblick war «s still ÜS«S dem Bera«. Tann ritz, ein Windstoß Wethe Gestrafter aus den Schnee« massen empor und lieh st« wie Wasserwellen gegen die Hütt« branden Nor p-m Lenster scholl es wie wilde» Gelächter FIpriS Begehren erfüllte sich, di» Befreiung lam. Al» vor dem Morgengrauen der Sturm sich legte und über den Torftein der «rite Lage-schimmer stieg, schau felte Mathes «inen Weg vor dem Haus« de» Nachbarn. Ta rtef.tlm Babette anr „Ich meine, er ist gestorben." Erleichtert klon§ auch da». In der Kammer brannte da» Nachllämpchen noch, durch die verschneiten Fenster drarrg die Dämmerrmg kgumr e» war kalt und trostlos nm den Toten. Ta lag er. Melleicht vor einer Stunde erst aus dem Leben geschieden, in dem versteinerten Ge sichte die Spuren eines schweren Todeskampfe». „Halb im Schlafe war mir einmal, als höre ich etwa»," erzählte die müde Pflegerin, „ich glaube er begehrte nach Such, .Vach'vgt Manchmal nacht», wenn die Bangigkeit kam. hat er heftig und dringend nach Such gerufen. Ihr seid der einzige Mensch gewesen, .der bet ihm gegolten hat." yiuti im- in den erstarrten Zlsgen und gedacht« der vergangenen Fabre. Sein Blick war jetzt geschärft und sein Bevsttinkni« wach. Babette stund mit gefalteten Händen am Nutzende des Bette». „Sorgt Euch um nichts!" saat« Math«»..den Blick von der Höhen, tablen Stirn de» Toten wendend, „ich gehe svgletch ins Dorf.und schick« den Verwandten in Nnerm Namen Bescheid." Schön.rein und beruhigt lag seht di« Nein« Welt de« Bergtal» zu seinen 8tttz«n. Die Stund«, di« ibn frei und reich macht«, hatte «twa« Feierliche». Durch die schwindenden wnlk«n schimmerte die Mondsichel noch, .langsam im Tagerlschte erbleichend. In untrdt« scher Wethe .wie eine Pyramide an« Mamor hob sich der mächtige Berg aus dem Torbachtale. Bon dort her irrten f«ine Sisnadeln auf.und ab, bi« der erste Sonnen strahl in ein schimmernde» Mttck«nfvi«l zu verwandeln schien, «in Klingen erfüllt« di« Luft. Jin Panz«r des Winter» wie für die «wtMt aefesttAt, geschmückt mit vfetlergrvtzen grünlich«« EtAäulen. .ragt« di« rot« Wand itk Hintergrund« der Schlucht ' Sonnegg.Moth«» bahnt« einen Weg flirren Toten. „Befreiung!" Melte seine Seel«, „Befreiung!" Iaht la» da» Leben vor ihm mit seiner Httbett, Leiner Ehre, nm -Misti MiU'1, -Mel - . ch bttv t"WN sIP ist? L'iundminkei abwärts. Di« Ano«ii, dir tief in dm pöhi«n lagen, wäre" i-Lnenlo», Mdcnck Neiicht« löst mw ^Er ftchr'Ät der etti-n Hand Sher Stirn und Äugen, wie um da» Gefühl bleierner Müdigkeit wegzuwischen, und, gedankenlos ergriss seine andere Hand die Albte und ncchtn' sie Mit fort an da» Fenster, an da» et trat. Doch ohne Ge. knicken führte er die Flöte -um Munde, tastete nach den Allsten und begann -u spielen. -e Der Leutnimt, der unter seinen« Fenster neben den stüs wechselnden Posten stand, horchte auf: der Hauptmann vopl Oven, der über den Hof schritt, hielt still und lauscht«, von' den Aufsehern, die, mürrisch ihren Dienst versehend, den sangenen das Frühstück ausgaben, lächelte einer. Vor der äußeren Mauer der Festung, die an die Lmid- straße grenzte und Über deren Brüstung Friedrich blicken konnte, blieben «in Paar Leute stehen, zufällig vorbeikom. wende, solche muh vielleicht die herbeigekommen waren, weil f» sie den Kronprinzen hier drin wussten. Ein älterer Munn ». hob ein Kind hoch und schien ihm da» Fenster von Fried, I rtch» Stube zu zeigen. Friedrich setzte ab, öffnete das Fenster, da» man ihn s von außen sehen und erkennen konnte; setzte wieder an und spielte weiter. Zu den Draußenstehenden waren neue hinzu, gekommen. Die Türe -u Friedrichs Stube wurde ausae- schlossen, herein trat ein Soldat mit einen» Eensterbrett, aus- dem da« Frühstück stand; Friedrich winkte mH spielte weiter, der Soldat blieb stramm und regungslos stehen. Hinter ihm zeigte sich dar Gesicht eines Offiziers, der vielleicht kam, um zu melden, daß er den Dienst Veö TagcS antrete; Friedrich verzog ein wenig die Stirn, der Offizier verhielt, Friedrich spielte, durchs Fenster blickend, weiter. Da erbob drüben über der Marter das Kind, /das noch hochgoballen wurde, die Hand, winkte und rief mit einer kleinen Stimme, hell genu«, daß man es hören konnte: „Der Kroiiprinzl" Friedrich setzte ckö, streckte seinen mageren Arm zwischen den Gitter stäben hindurch und winkte» wieder. Nun nahmen andere den NuSrrck ßez Kinder auf, mehr und mehr tzstmmur erhoben sich: „Der Knmprinzl" Die Flöte entfiel Friedrichs Händen. Er lichtete sein Gesicht auf, übet da- ein Heller 'Schimmer siog; Vie wehe Starrheit seiner Züge löst»» sich und zwischen den Lippen flüsterte er: „Preußen! Mein Preußen!" Seine Augen, die nicht geweint hatten, als seine Flucht entdeckt worden war nicht, als er Ws Gefängnis geschafft,! nicht, als Vater uno Sohn sich mit der Waffe gegeittibrrg!'- standen, nicht, als der Freund für ihn den Tod erlitten hatte, wurden feucht von Tränen. Gegen den Margen verging auch der Sturm, und der Strom d< 8 Regens hielt ein; die Wachen im Hof, deren Klei der von Prasser troffen, schlugen die ausgestellten Mantelkr.. gen herab und traten fester auf, frierend und übernächtig in den rötlichen Schimmer blinzelnd, der den nahen Tag kün dete. Der Unteroffizier machte die Ronde, «inen Blick nach dein verschlossenen Fenster weifend, unter dem stehend dtc Posten präsentierten. Spät kam die Sonne, schien über au,, gerissene Uecker, sturmburchwühlte Wälder, ausgetretene Bäche, geknickt« Stämme sringer Buchen; die Spitzen der Eiscnzäune aus der FestungSmauer gleißten aus, der Sand im GcfävaniShrf schien sich gelber zu färben. An einer Stelle spiegelte sie sich in einer kleinen Sache Bluteö. Friedrich richwle sich erwachend im Bett aus, strich die wirren Haare von der Stirn, hinter der taube Schi lastete und besann sich langsam ans den Or». Draußen ball te-. zwei Kvmmantmcuse. stäupten drei Griffe; wurden abgelöst. gestern geschehen war; t u selben Augenblick entdeckte er die Flöte, die uuf dem Holztisch neben dem Feldbett lag. Tr stieg pcn dem zerwühlten Lager; unordentlich hingen Maggl'r krbr-Zuppe »"Misteln ll» »MtiA vorzüglich» Man acht« uuf v-n Ram«n „Maggi" und Vk» P«üun«7 , Zweiter Teil. 1. Kapit-D s Zm Schullwuie taste die Gemkinl edersammlucka. Wer irgend kpmtte. war heute gekommen: denn da» Dr-rst stand vor einer großm Entscheidung, list war de-, Bach. Vogt Flurt, der o« dazu gebracht halt'« sfr hatte- auch gesprochen — und der wortkarge Aornwgg»Matlie« w-vrk kaum wieder zu erkennen geweien - gesprochen lÄke einer.»der eine Last von der Seele reden oder sein« Hat- mat vor dem Untevgunge retten will Wie Lteinblöck« waren seine Worte vor den Hörern niedevgesnust. Sir sahen die Risse ob der roten Wand, sie sahen da« Un heil kommen. Keine Silbe. )»ie ein leerer Begriff.ge wesen wäre. Nächstenliebe und Opsellberettschaft stan den natürlich nicht in Fluris Wörterbuch, und niemand hätte a hnen können, daß er nicht nur um die Verbau ung, .sondern um seine Selbstachtung.rang Kein Wort auch, patz er seinen Stalden vreisgebeu werde, Nur die Schutzwehren oben im Tal hatten jetzt stir ihn Be deutung. Darum stand selbst.der Präsident auf seiner Sette Ar war ein Rechner, auch jetzt, und Rechner waren feine Zuhörer. Niemand hatte ihn unterbro chen. und nun, da ex schwieg!, dauert» «» «in« Weil«, bis sich da» Für und Wider in der BrrsammluNL .erhob. Ueöer kt- hinweg blttztrn im Keu«« diß Kampf»» di« klugen Augen de» Bachvogte» stegesörwutzt. Ein paar Stunden später eilte die Kund« talau» lall in» Niederschwend hat die Verbauung, .seine» Tor bach» beschlossen, und ein Viertel der Kosten würd« der kleinen mutigen G«m«tnd« zufall«n. Auf den Stratz«n und in den Wirtshäusern redet, man davon. Hier und dort warnte «in« Stimmer „Der Bachvogp fängt Pa» Negieren Wohl früh au. Wenn ft« so, «in» blotven, »r und de« Präsident, so hustet thn«n b«tz«iken dt« wa«." Danach tauchte di« Fra^c auf. .warum Flurt erst setz von seinem Funde qesprochrn hatls. Er mutzt« vor de> großen Schneefall ob de» rot.'»: Wand gewesen sein nun hatte er, wt« er selbst zumrk, den ganzen Wtnte über geschwiegen. Warum? W Hütte kein« Au»red er schwieg. V« Taschen geschoben, atng »r a/ Abend nach seinem Sieg« durch dn» Torf. Sr war b«t Pfarrer g«wes«n, um sein« Hvck-zett an-ug-äsn, und d alt« Herr hatte di« Gekegon-eit ««nutzt, ihen mancher! HErz zu legen. Der va«> uogt statt« den Spn; reichlich lang gefundm. aä«r -"duldi, u«W »L«ich at ««hört, ohn« jede Widerrede. <Dsrtsetrung folgt.) vt« zuu«-. PyN WaiiS er Ltzt. «Iiochdvuck vekbt'i^n.) Di« Nacht, die der Hinrichtung iuS Leutuaul- llatke folgt, war schlimm gewesen, lieber die Mark tobte de» tun» wo.st sich gegen die Mauern de» Küstriner Tsfäng- ssc«, ,'Ütteite an den festgefügten Eisentoren, peitschte den rrt Menden Regen über die Brüstung des Hofe»; um die estulten der Pv'sten, die, da» Gewehr geschultert, mit Mil rf Uiid ab schritten, schlug er ihre langen Mäntel, datz ihr ung ein unstchertzr war und sie mehr sich selbst schützen -u üfstn schienen, al» dem Wachtdienst obzuliegen. Ueber den ichtgrauen Himmel flohen weißdunkle Wolken, keine» Gter- »4 Licht verraochtl- mit geringstem Schimmer eine der schwär, tt, langsam streichenden Stunden zu erhellen; die Soldaten Heu Maud"r kaum und wendeten ihren geregelten Gang st, wenn sie, sich begegnend, einander fast berührten. Den- och, so hart sie ihre Schritte, deren Klang der laute Sturm bertÜNte, durch das Unwetter kämpften, stunden sie manch- ml still und versuchten vergeblich nach einem der vergitterten Mter zu spähen, Lurch dessen doppelte Scheiben, stärker als aS Toben der Winde, entfesselter als Wind und Wetter, hes. a sind Maßlos, manchmal dis Schreie einer menschlichen Stimme brachen. — Bi" lange über Mitternacht hatte der Hauptmann voi )veu bei dem Kronprinzen gewacht und den mit sich und der Seli Hadernden zu besänftigen, sein und des Freundes Schick- .11 Beklagenden zu trösten, den Zusammenbrechenden auszu- «chtett. versucht. Friedrich war jedem Zuspruch unzugänglich Mieden. Als der Klang der Salve , in seine Ohren schlug, >r kaum deS sterbenden Freundes letzten Schrei: :Für Fried, ich, für die Freiheit!" ausgenommen hatten, als seine Augen >st" zwischen dem engmaschigen Gitter des Fensters in ohn mächtiger Verzweiflung Kalten in einem stolzen Tod die lrme hochwerfen und zusammenstnken sahen —seine armen »lugen, die ein unmenschliches Urteil dies mit anzuseben ge> mnngen hatte —, war er umgefallen gleich einem Baume, »ü den die A.rt zum letzten und -nogültigen Mole gelegc wm NU ist. Der Hauptmann van Oven, der im schmerzlichen iMerstrett der Erfüllung geschworener Wicht una dem Ber. Mnir engster Freundschaft, das ihn mit beiden Männern US drittelt aufs echteste verbunden, ein Soldat auf dem Hosten, den Vollzug härterer Strafe an Friedrich — war es »scht Katten leichter, für den Freund zu sterben, als süc Zett'nch, Kattens Tod mit a.nsehen zu müsse,»? — über, nacht hatte den Zusammen.',rechenden tn seinen Armen, dre iü' '/-stcwgnis stärkten, ciittgescmaeu, und den Ohnmächtigen .'-b Bert getragen. Lange war der Kronprinz so gelegen, !v>. ,.I endlich sein Bewußtsein zu ihm zueückkehrte, war dec rluS'öruch seines Schmerzes nicht zu bändigen gewesen, strich einein Irren mar er durch die Enge der Gefängnis- -'Le getobt; dem Hofprediger, den er sonst nicht ungern em- s'.ug und mit Höflichkeit behandelte, hatte er mit einem "oben Wort die Türe gewiesen, die Schriften Voltaires, die c -tts hilfreich" Tröster mit sich bitte, unter die Füße ge. r>.r»r>k», selbst die schweinskekerne Bibel, die auf seinem stchtiitch last, wit e-nem Griff in der Mitt- durchrissen und ucch das Fenster geworfen. Ueber den risch »ich beugend n'> lette Finger rttttcallend, das» sie biacetcn, bart den Kvpi i? du: schwere Platte -nistchlagend, hatte er die Stunde seiner »butt in AuSdrücl n dc"flucht, w»c> man sie nie au? sttneu- ,nd-- gehört huctc, vor denen der Hauptmann still'o» und schütten verstümmle. In den anderen Zellen hauchten dir litgetau,renen. aus den Gängen standen die Wärter ängst, ch und ratloS. De" König, als man ihm seine Fruge nach 'M Verhalten des Sohnes beantwortete, hatte nach kurzem Di« LSt« Schweizer Raman van Nelly Zmicky. Aliwrst<ÄN. Lopxrixni !O23 »>/ !_ii. Lnr. <Vl. l inciie, Orrrärn 2l. <lS. ffattsetzuag.« ,,Wa» drnkst? Den?« nicht zu viel. Mit dem renken kommt da» Leiden: ei» verleidet dir am En»« ar den Besitz. Und wem der Besitz verleidet, .dem erleidet auch da» Leben, wie dem alten Anda«." „Und Ahr Könnt Eurrn Besitz keinem Menschen ihr hängt einen Fluch daran k Und wenn es mit mir lnmal so wett käme, wie Ahr da sagt, dann würdet Ihr m liebsten aus dem Grab« lehr in die Hand geben." An Heer» -gelbweißem »efunkenen Augen fieberisch »t» «b die beiden einander stasiten oL>«r fürchteten und nutz aneinander gebunden wären. „Du redest Unsinn. Lein Erbe ist kein Blrttgekd." A.' blieb still im Nvumr. Lin Windstotz veitschte den Schn«? gegen die gknirerla- »t-n. M pochten zahllose Hände Einlaß heischend an. So schienen sich plötzlich halbvergessen« Ertnnerun- an Mauel« Geist zu drängen. „Deiner Mutter tzöu-rtt Mtb, libwvM «t selbst picht «Sb» Und t tckstm, »mim'Mch ihn Mein »n .'psievr w'h»t tzm hnveudkn lifsizier sollt» nieuwud det ihm »»Iuzt-tr«>en ve». tticheu. '.'.no der Tochter, die Erlaubnis, 'nen B»ut>er >uszu. juchen, erbat, war ein Hutt verneiuvnder Bescheid geworden, selbst, ihm einen Brief zu senden, schlug er ihr ab. Marte Friederike, die dem väterlichen Verbot zu trotzen nicht wagte, war in ihrer Angst auf ein ebenso geringe» wie lächerliches Mittet »erfüllen, -u Helsen: sie sandte heimlich ihren Pagen cm den Hauptmann von Oven, ihm Friedrich» Flöte mit dem Ersuchen, sie dem Bruder zu übermitteln, zu bringen. Der Hauptmann nahm von der Bitte der Prinzessin, al» der junge Edelmann sie ihm am späten Abend überbrachte, mit Verwunderung Kenntnt»: er wußte, welchen Widerwillen der König gegen Vie musiksreundltchen Neigungen seine» Sohnes hegte; und er war gewarnt worden: mit seinem Kopf haste er dafür, daß der Krouprin» gegen keine Regel de« Aufenthaltsorte» verstoße. Dock war in den Vorschriften de» Ge ängnifses kein Gebot vorgesehen, das sich aus einen solchen Fall bezogen hätte: dazu kam, daH die Prinzessin Obersten, rang innehatte uno er ihren Wunsch als Befehl ai'LIegen konnte. In einer leisen Ahnung, daß da» schwesterliche Herz etwa doch ein nicht untröstliche» Mittel ersonnen habe, nahm er die Flöte an sich und legte sie auf den Nachttisch. Fried- rich sah eS vielleicht, aber ein Bewußtsein nahm diesen unbe deutenden Vorfall nicht au. Als Friedrichs Rasere sich milderte und er, ein Gesicht, besten Mienen in stumpfer Ergebung erschlafften, .in den Hän. deu bergend, auf das Bett in sich zusamnrensank, hatte keine befreiende Träne seinen Zorn noch seinen Schmerz gelindert, aber seine Kräfte waren erschöpft. Mit einer müden Bewe. gung griff er nach der Hand OvenS, der die Zeit über reglos und düster abgewandt in den aufsteigenden Abend geblickt hatte. Der Hauptmann, trat cm das Bett und sah wortlos auf das Gesicht des Freundes niädcr^dessen sonst so strahlende Augen starr auf einen gleichgültigen Punkt in der Stube blickten, bis die Lider — endlich — sich über sie senkten. Noch tm Entschlafen warf sich Friedrich hin und her, noch von des Träumenden Lippen rang sich Stöhnen und Schrei. AIS der liefe Schlaf die oe-'krümmten Gittbe» de» Ruh-enden strecku', als dis horchenden Posten im Hof keinen 'Schrei mehr ver nahmen — verschlang itt-r Sturm den Schmerz deS Unglück lichen, oder war sein Knwwer lautlos gewovdcir —, löste sich der Hauptmann behutsam au- der Umklammerung, mit der Friedrichs Hand die sein? loser umschloß, und entfernte sich.