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Br, öS. Au« Tageblatt und Snzeiger für da« Erzgibirg«. Mittwoch, den d. Mär, 1«»« tun« betrefftnden Bestimmung« dir 5. Swueraotvnordauna für recht-aültta erklärt. Eine nen« Linttpartrt. Aus linkSstehendm mit den dis. -ertgen Parteien unzufriedenen Arbetterkretstn soll sich eine neue Arbeiterpartei gnid zwar die Deutsche Arbeltnehmerpar. lei zusammensetzen, deren Gründung sttzt in Berlin be. schlossen worden ist. Da» Programm der neuen Partei wird rücksichtslos di, Interessen "der Arbeitnehmer vertreten und die Partei soll wir zur Wohlfahrt der arbeitenden Bevölkerung dienen. Nebenbei will die neue Partei für eine demokratische und republikanische TtaatSform, uneingeschränkte Selbstbe. stimmung des Volkes in Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtspflege eintreten sowie für eine Verfassung, die die Ab, berufsbarkrlt der Abgeordneten durch ihr« Wähler ebenso der RegierungSsunMonäre durch die Volksvertretung sichert. Aus Pistolen »bis zur Kampfunfähigkeit gefordert .. Der vottsparteiliche Abgeordnete Dr. Craemer hatte während der letzten RetchStagsdebatte Herrn v. Graefe das Wort „Hoch. Verräter" zugerufen. Darauf haben die drei deutschvölkischen Aögordneten v. Graefe, Wulle und Henning einen Kartell, träger zu ihm gesandt und ihn aufs Pistolen „bis zur Kampf. Unfähigkeit" gefordert. Dr. Craemer will in der Mittwoch, sitzung des Reichstages von dieser Angelegenheit Mitteilung machen. Zu der Duellforderung wird aus vottsparteilichen Kreisen mttgeteilt, Dr. Craemer werde seine im Reichstag gemachte Bemerkung, die Deutschvölkischen seien Hochverräter, in der Oeffentlichkeit wiederholen, um damit den 3 Abgeordneten die Möglichkeit zu geben, sich duxch eine Beleidigungsklage vor Gericht von der Beschuldigung des Hochverrats zu rei. nigen. Die Gesellschaft für Erforschung der Kriegsursachen hatte in Berlin Montagabend einen Dtskussionsabend veranstaltet. Nach einem einleitenden Referat des Grafen Max Montgelas fand eine lebhafte Aussprache über die Erinnerungen Su- chomlinows und über die letzten Veröffentlichungen des Krasny-Archivs: „Aus dein Geheimarchiv Ssasonows" statt, an der sich u- a. Geheimrat Delbrück, Oberst o. Eggeling, Masor Frantz, Professor Höniger, Graf Max Montgelas und Exzellenz Raschdau beteiligten. Als Ergebnis der Diskus, sion kann festgestellt werden: Die Tatsache, daß die russische allgemeine Mobilmachung am frühen Nachmittag des 30. Juli angeordnet worden ist, wird durch die beiden neuen Quellen Ssasonow und Suchomlinow, erneut bestätigt. Nach dem Tagebuch Ssasonows hat die französische Negierung schon am 88. Juli Rußland ihre unbedingte Unterstützung zugesagt, während dies nach 'stLN französischen Quellen erst in der Nacht vom 26. zum 30. Juli geschehen sein soll. Unterzeichnung eines deutsch-tllrkischen Vertrage». Savas meldet aus Konstantinopel, daß einer Meldung aus Angora zufolge die deutsch-türkischen Besprechungen zum Abschlüsse eine» FreundschastSvertrags geführt haben. Der Vertrag lehnt sich in der Form eng an den türkisch-ungariscyen Vertrag an" und umfaßt wie dieser nur einige wenige Artikel. In der Einleitung wird festgestellt, daß zwischen Deutschland und der Türket und ihren Bürgern Friede und Freundschaft herrschen. In den übrigen Artikeln wird die Wiederaufnahme der diplomatischen und konsularischen Beziehungen gemäß den Gepflogenheiten des internationalen Rechts angekündigt und ferner der Abschluß von Verträgen über die Regelung der Konsularverhältnisse und der Handelsbeziehungen sowie die Gewährung von Rechtshilfe in Aussicht gestellt. 15 Tage nach Austausch der Ratifikationsurkunden, welcher in Kon. stantinopel erfolgen soll, wird der Vertrag in Kraft treten. Die Liberalen für Theunis. Nach einer Meldung so er „Derniers Heure" versicherten gestern führende Liberale Theunis, daß die liberale Parlamentsfraktton völlig auf seiner Sette stehe. Morgan reift nach Europa. Morgan reist, wie eine Reu. termeldung aus Neuyork besagt, nach Europa. In Börsen,,! kreisen ist man der Ansicht, daß Morgan während seiner An.: Wesenheit in Europa zu einer Konferenz über die deutsche und > ungarische Anleihe eingeladen werden wird. DaS englisch-amerikanische Alkohol-Abkoimmen. Der i Text der englisch-amerikanischen Konvention, die am 23. Ja. nuar unterzeichnet wurde und die sich auf den Alkohol, schmuggel bezieht, ist veröffentlicht worden. Die beiden ver. tragschließendey Parteien erklären, eS sei ihre feste Absicht, den Grundsatz der Dreimeilengrenze aufrecht zu erhalten. Doch stimmt Großbritannien einer Durchsuchung van Schis, fen unter englischer Flagge außerhalb der amerikanischen Te. ritorialgewäfser zu, dorautgesetzt, daß dies» innnhalb »in»» f«stges«tzt*n Abstande» von d«r amerikanischen Küste erfolgt. Don Stadt «aä Land. «>,. ». M«q. «rlchrminlsiir auf -tk Leipzig« Messt. Zur Besichtigung der Frühjahrsmesse sind gestern -te Reichsmtnister JarreS, Hamm, Höfle und Braun», ferner de» sächsische Ministerpräsident Heldt mit mehreren Ministern, der bayrische Ministerpräsident v. Knilling, -te StaatSpästdenten von Baden, Hessen und Anhalt und die Geschäftsträger von Chile und China sowie ein» groß» Anzahl Vertreter von Be. Hürden und Körperschaften des In- und Auslandes elnge» troffen, vormittags fand ein Empfang der Ehrengäste in der alten Handelsbörse statt. Die Grüße und Wünsche der sächst. scheu Regierung überbrachte Ministerpräsident Heldt, für die NetchSreglerung sprach Arbeitsminister Braun». An den Em. pfang schloß sich eine Besichtigung der Mess». Der Mefte.DienStag. Am Messe.Dienötag herrschte in den Straßen Leipzig», in den Meßhäusern der Innenstadt wie auch auf dem Aus. stellungsgelände der Technischen Messe ein derartiger Massen, verkehr, wie ihn Leipzig noch nie zuvor" gesehen hat. Während auf früheren Messen der Höhepunkt des Verkehrs stets am Meßmontag erreicht war, steigert sich diesmal der Verkehr weiter. DaS läßt darauf schließen, daß 'das Meßgeschäft die Meßwoche bis zur letzten Stunde voll beanspruchen wird. Insbesondere dürfte das Auslandsgeschäft eine weitere Er. Höhung erfahren, da noch zahlreiche ausländische Einkäufer sich auf dem Wege nach Leipzig befinden. Die Textilmesse hatte wiederum starken Besuch und flotten Verkauf. Auf der Papier- und Bugra-Messe war die Kauflust und der Ge. schäftsverkehr noch größer als am Meßmontag. Auch hier be. wirkte die Bereitwilligkeit der Aussteller, zu KrMterleichte. Zungen Une Belebung des Geschäfts. In Kunstgewerbe, und Lederwaren hielt die Besserung des Geschäfts weiter an. In Glas- und Keramikwaren ist Has Geschäft zufriedenstellend. Für Luxusporzellan zeigt sich nicht nur das Ausland, sondern auch das Inland wieder aufnahmefähig. Die Edelmetall., Uhren- und Schmuckmesse hatte auch am Dienstag einen zu frtedenstellenden Geschäftsgang, auch hinsichtlich des Exports. Auf der Nahrungs- und Genußmittelmesse kam es besonders in Fleischwaren zu bedeutenden Exportabschlüssen. Die Tech nische Messe bot heute dasselbe Bild wie an den vorangegan. genen Tagen. Soweit b^j der bestehendem Geldknappheit Käufe setzt abgeschlossen Wörden können, geschieht es; wegen weiterer Käufe werden Abmachungen für die kommende Zeit getroffen. Ueber ganz große Projekte sind Vorverhandlungen abgeschlossen und der endgültige Kauf soll von Werk zu Werk nach der Messe getätigt werden. Einzelne Firmen haben aus Monate hinaus ihre Fabrikation verkauft. Vie Eröffnung öes GraPk-Textklmeßhauses. Anläßlich der Eröffnung de- Grassi-Textilmeß- Hauses, de» größten TextilauSstellungShau.se» der Welt- fand gestern abend in den Festräumen des Buchhändler hauses ein Bankett statt, .an dem außer den ReichSmt- ntstern Jarres Hamm, Höfle und Braun» die Minister präsidenten und Gesandten fast sämtlicher deutscher Bun desstaaten, sowie eine groß« Zahl von Vertretern in. und ausländischer Behörden tetlnahmen. Retch»bankpräst- dent Schacht hatte telegraphisch, seine Glückwünsche Über mittelt. , Retchswtrtschaftsminister Hamm begrüßte e» im Namen der ReichSregterung besonder», daß auf.der Leiv- ziger Messe der Wertarbeit ein so breiter Raum geöff- öffnet sei. Es gelte, zwischen dem Warenhunger einer, seit- und dem Drang nach Arbeit andererseits einen Ausgleich zu schaff?». Bitter nötig sei es, durch Spar samkeit wieder Kapital zur Produktion zu schaffen. Es werde gute und billige Arbeit verlangt. Vorbedingung sei die Einheitlichkeit der deutschen Wirtschaft. Tie Welt müsse sich wieder darauf besinnen, daß die Weltwirtschaft und die Wirtschaft der Völker nicht gedeihen können ohne die Erkenntnis und da» Bekenntnt-zu dem Grund, satz der Arbeitsteilung.und der Arbeitsgemeinschaft der Völker. Der bayrische Ministerpräsident v. Knilling be- paßt» die v«aast»lchn» tzch otadMOldtzM KVNdWchgch der Einheit der deutschen Wirtschaft und sagt», di» chpft Wendigkeit des Festhalten» an der NeichÄtndeit sei dch gemeinsam» Ueberzeugung aller .deutschen Stämme. Er könne nur sagen, und -war entgegen allem, wa» viel leicht hier und da behauptet wird, daß diese Ueberch« gung in Bayern nicht minder lebendig sei al» im übri gen Deutschland. Gewiß, .fuhr der Minister dann fort, wir Vahern hängen treu und M an unserer Stamme» art, aber gleichwohl, wenn un» auch in manchen Ein richtungen de» heutigen ReichSMfügeg da« ein» oder an dere nicht recht gefallen mag, ,sv sind wir un« doch bo- wußt. -aß wir g,ut d»Ut(ch sind und gut deutsch Wed ven. wir sind des.fAen «Men«, mit »reu» zu dem großen deutschen ivaterhau» zu stehen, da» wir nicht lassen und nicht missen wollen, trotz allem Gerede, da» in verlogener und bvowilltger Weis« über separatistisch* Absichten die in Bayern zuhause sein soll«, verbreit.« wird. Der Ministerpräsident schloß mit einem Hoch aut die wirtschaftliche und politische Geschlossenheit unsere« gemeinsamen heißgeliebten Vaterland»». Der sächsische Ministerpräsident Heldt stellte im Namen der sächsischen Regierung mit Genugtuung fest. daß. nunmehr die Tep- tiltndustrie ihrer Bedeutung gemäß auf Her Leipziger Messe vertreten sei und sichert« ihr di« Unterstützung dar Regierung zu. > , g Sächsischer Lebenshaltungsindex. Nach den PreiSfesü. stellungen vom 8. März sind vom Statistischen LandeSomt« folgende Indexziffern "der Lebenshaltungskosten (1928/24 gleich 1) berechnet worden: Gesamtindex (für Ernährung, Heizung. Beleuchtung, Wohnung und Bekleidung) 1,088 Bit. ltonen. Gesamttn'dex ohne Bekleidung 1,088 Billionen. Am 2ü. Februar 1924 betrug der Gesanntndex mit Bekleidung», kosten 1,069 Billionen und ohne Bekleidungskosten 1,010 Btt. lioneil. Vom 2ö. Februar bis 8. März 1924 sind mithin die Preise der bet der Teuerungstattstik berücksichtigten Güter um 1,2 bzw. 2,2 Prozent gestiegen. Entlaffung der in Dresden verhafteten Kommunisten. Die am Mittwoch verhafteten 86 Kommunistenführer, darun. ter der LandtagSabgeordnete Renner, sind wieder aus der Haft entlassen worden. Ueber den Grund der Festnahme und das Ergebnis der Untersuchung ist bisher nicht! bekannt geworden. Bomben und Salzsäure. Nachträglich wird dem Telunton-Sachsendienst gemeldet: Am 12. Februar wurde einem Rechtsanwalt in Zittau, der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbande» ist, eine Bierflasche mit verdünnter Salzsäure ins Speisezimmer geworfen. Der 18. Februar zeitigte einen gleichen Salzsüureanschlag gegen den Rechtsanwalt, nur mit dem Unterschiede, daß zu gleicher Zett noch ein Stück Eisen in da» Zimmer de» Recht»cmwglt» geworfen wurde. Im Garten fanld man ein« weitere Bier, flasche mit verdünnter Salzsäure vor. Am 18. Februar wurden diese Anschläge wiederholt, und zwar wurde «in« Flasche mit unverdünnter Salzsäure in» Speisezimmer ge worfen, während wiederum eine zweite Bierflasche im Vor garten aufgefunden wurde. Nebm dem Schaden, der dem Rechtsanwalt durch (die entzwei geworfenen Fensterscheiben verursacht wurde, wurde der Teppich im Speisezimmer völlig verbrannt. — Ferner wird au» Flöha mttgeteilt, daß am Hause eine» Glasfabrikanten in "der Näh» ein?» Fenster» ein Sprengkörper zur Explosion gebracht wurde. Reste de» Sprengkörpers wurden in der Näh« vorgefunden. — Ein '»«. sonders schwerer Bombenanschlag, der die schwersten Folgen zeitigen konnte, wird aus Delitzsch gemeldet: Lier wurde wiederholt beobachtet, daß in Kohlentransporten, au» Hin», denburg (Oberschleflen) kommend» Sprengkörper gefunden wurden. Es wurde offenbar damit beabsichtigt, daß beim Verfeuern der Kohlen die Sprengkörper zur Explosion ge bracht werden sollten. Man kann mit Bestimmtheit behaup ten, daß c» sich in allein diesen Fällen um link-radikale An schläge handelt. Krankenverftcherung-pflichtgrenze. Durch Verordnung des RcichSarbettSminister» Pom 29. Februar 1924 ist di« ver. sicherungspflichtgrenze in der Krankenversicherung mit Wir- kung vom 8. März 1924 auf 2400 Goldmark fährlich festgesetzt worden. Die Meldefrist für die Neuversicherten erstreckt si^ bis zum 1k. März 1924. Durch di» gleiche Verordnung ist Di« oste Wan-. Schweizer Roman von Nelly Zwicky. ^merütsn. Qopxrlgkt INZ by Il.it. Sur. IVl. lünctze, Druden 21. <v. Fortsetzung.) Der Sommer war Wendel» verdienstarm« Zett. Ma- the» suchte ihm Arbeit. Anfänglich ging es gut; er fand eine bescheidene Anstellung im Fabrikbüro und nahm sich zusammen. Aber eines Sonntag» kam fetn> Dämon doch wieder über ihn, und er sank tiefer als zu vor. E» tonnte geschehen, daß Mathe» ihn in der Mor. genfrühe am Wegrande fand! und wenn ihm der Berg zu entfernt war, so irrte er wie ein Heimatloser im Dorf umher am liebsten von Wirtshaus zu, WirtSHau». Man entließ ihn au» der Fabrik. Mathe» versuchte» ihn zu der Arbeit am Bache zu zwingen, wo die Talsperre ob dem Stalden neu aufaeführt wurde. Aber Wendel hielt die Arbeit in Wind und Wetter nicht au». Er begann zu husten, .stand den anderen im Weg« und schlich sich davon, .sobald er sich von dem Schwager unbeobachtet klaubte. „Lu bist zu nicht« zu gebrauchen," sagte Ma the» und überließ ihn sich selbst. Mitunter, nach einem schlimmen Tage, .versank er in Scham und Schwermut und saß, in trostlose» Hinbrüten verloren, neben Da niel. Dann bat und weinte da» arme Weib, und immer wieder versprach er r E» ist da» letztemal gewesen. Und sie glaubte ihm immer wieder, wie str im w'M-r ,.n da» Kommen de» Frühling» glavbtt. „Wir m ri. ., . alle» zurückgeben," versicherte sie un'.. stch-en ... ver! freundlich an. Sie taufte, .wa» ihr nützlich sch»«,.. „Einstweilen wird'» mein Bruder bezahlen i" Er ve.- dtente fa so viel. Manchmal taufte sie auch Unnötige» r dann schalt er, bi» tkr Verteidiger dazwischen «am. La« war der Blödsinnig,. Ihre Gutmütigkeit haft, ihn veMtHM und itzm e-kn« ^,e in Art Liebe war, oder Hundetreue. Mathe» brauchte ihr nur einen unwilligen Blick zuzuwersen, so knurrt« er, und ein unheimliches Leben kam in die gläsernen Augen. Ein böses Wort konnte ihn in Raserei versehen, so daß er sich gegen den sonst so gefürchteten Herrn und Meister zu stellen wagte „Schilt mich wann und wo du willst," bat Agathe ängstlich, „nur nicht vor dem Daniel." Nur Kl-'in.Sara hatte sich in Fluri» Herz geschli chen, und die Mutter war listig genug, sich da» zunutze zu machen. Sara mutzte um Frieden bitten,.. Sara lernt« wie ein Kätzchen derßVetter Mathes umschmeicheln. Sie kannte keine Furcht, er mochte sich noch so rauh stellen, so wenig wie vor Heer» Dogg«..die sich willig von ihr zausen ließ. Um die anderen Kinder kümmert« «v sich nicht. „Geht, wohin ihr wolltl" rief er einmal dem betrun kenen Schwager zu „dort oben ist Platz für eur«»gl«t. chen," und er wie» nach der Schneezinn« de» Rusvl hin über. Auk dse Landstraße Hütt« er st« am liebst«» ge tagt. Aber dann erschien wieder da« Gesicht der Mut ter vor ihm, und die halbg?broch«n«n Augen starrten ihn an, als drohte sie au» dem unheimlichen Jenfttt» herüber, den Wortbruch zu rächen. Am wohlsten war ihm an der Arbeit bei den derben Gesellen, wo er di« Last und den Unfrieden seiner Heimstätte vergaß. Eine» Abends traf er Julie wieder. Et« galt all gemein für Jean Staub» Braut, auch der Plan seiner Mutter. Paß er später ein Hotel übernehmen sollt«, war unter die Leut« gekommen. Ihre Eltern bestätigten bei des und dachten daran, die Tochter in einen großen Be trieb zur Ausbildung M Wicken. Sie selber schwieg oder lacht« und meinte: „Mir eilt e» nicht mit dem Heiratens am Ende wird der alt« Geizhal» seine Gold bächlein ganz anderswohin leiten, dann ist e» mit dem Hotel auch niwt-. Mir scheint, der Hsrr Coiffeur ist ftui tziveu nicht Al» Mathe» und Julie unvermutet Lei der Kirch- Hofecke -usammentrafen, waren beide besangen. La» Mädchen faßte sich zuerst und fragt» mit blitzenden Augen: „Willst du auf den Kirchhof gehen, Mache», und sehen, ob dort schon Gra» wachst, wo du deine Liebe zur Julie begraben hast?" „Die habe ich sowieso nicht zur KUche getragen." „Wo hast sie denn htngetan?" ,,E» gibt in feder Hütte einen Lochwinkel für Dinge die nicht mehr wert sind." „ES ist fa noch gar nicht wahr, wa» dl« Leut« schwätzen. Wa» habe ich dir zuleid getan, Mach«»?" Sie hatte Tränen in den Augen. .Aber fetzt prallt« alle» an ihm ab, er ging weiter ahn» Gruß, Dann wurde Sara krank. Mr Vater batte da» Scharlachfteber au« dem Schwanen «brachte und Aga the, selber ermüdet^ bat Mache« einmal in -er Mor-e genfrüh« st« bei dem bewußtlosen Kind» abzulvsen. Er tat er, allein au» den unruhigen» ängstlichen Augen der Kleinen saft ihn in «inemfort Jun« an und fragt« immer dringlicher: „war hab« ich dir zuleid getankt Sie hatte doch nicht im Ernst erwartet, daß er mit dem Erben in di« Schranken tret«, dessen sie sich bi»h«r ge schämt hatte, damit ihr Vater ihn zum Teuft! sag»? Aber die Augen fragten doch immer dadftlbe. Durch di« niedrigen Fenster drang der Schein «ine» wolkigen Mor gen», die Luft war lau und feucht. Draußen wuch» al le», blühte und reifte, gier und dort «in Suchen und warten, ejn frohe» Geben und Empfangen, nur er stand wie «in Gefangener abseit». La» Kind suchte sich aufzurtchten, er fing an, beruhigend mit ihm zu r«d«n daß.e» sich bei ihm vor nicht» zu.fürchten brauch«. MV Agathe endlich kam, stand «s auf und begann sein ein- tvnlgO Vftiftn. (Eort'-W^itzg solch.)