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BeUag» zu R». bO 0i» «ue. Kunst unä Msteulchäji. r Siu fürtzltcher Leamatikee. Prinz Wilhelm von Schwr« »u, der Gelehrte tn der schwedischen Kbntgsfamüte, der sich hon früh« mtt Erfolg al» Lyriker versucht hatte, hat att trucht s^ner «rohen afrikanischen Reise ein Drama «Ktnaw. ozt" geschrieben, da» dieser Lage im „Svenska Theater" tn -tockholm aufgeführt wurde und viel Beifall sank. Die Kri. tken haben natürlich an diesem Erstlingswerk mancherlei au», usetzea, halten e» «Ler doch für einen vielversprechenden An. ang. Im Mittelpunkt der etwas abenteuerlichen Handlung kehl ein seltsamer Fremde«, eine Art Messias der Wtldnt». inangozi, der „Pfadfinder" genannt. Um eines Mädchen» rillen hat er einst England verlassen und ist in die Wildnis »flohen, wo er durch sonderbare Schicksale Häuptling und sott eine» Zwergvolkes im Urwald geworden ist. Er rettet ^vet weihe Farmerfamtlten, darunter natürlich die einstmals Leltebte, vor einem Negeraufruhr und kehrt nach dem Tode »er geliebten Frau in die Wildnis zurück. Außer dieser Frau -,i« ihn nicht wiedererkannt und umsonst neu um seine Liebe «worben Kat, wirbt noch eine sunge Farmerstochter um ihn. brr auch sie kann ihn nicht halten. Das Ganze ist mit seinem arken lyrischen Einschlag mehr eine Erzählung als ein )rama, enthält aber einige wirkungsvolle Szenen. Der Vor. ellung wohnte die königlich« Familie bet und im Parkett sah mn die vielen Freunde des Prinzen aus der Welt der Kunst, tteratur und Presse — daneben war natürlich «ganz Stock, olm". Der Beifall war außerordentlich stark. Paul Hindemith» „Marienleben" in Dresden. Rainer staria Rilkes Gedicht-Zyklus „Das Marienleben" in der Ver. mung des jungen Komponisten Paul Hindemith erlebte durch en Pianisten Paul Aron und Grete Merem-Nikisch (Staats. tugrolalie» uno Ruzetgec» sur ou» Erzgebirge, Donnerstag, den >8. Februar oprr) tn «Prem Konzert für moderne Musik die Erstausführung n Dresden (nach der Frankfurt« Uraufführung). Da- tn einer Art einzig dastehende Werk fand auherordnetltchen Bet. all. (Hindemith ist vor mehreren Wochen zu dem Volk-Hoch. chuUkonzert; „ Humor in der Musik" auch hier tn Aue tn einem kleinen Werke zu Gehör gekommen.) Leyte Drahtnachrichten. Mardonald und bi» Henderson.NM. > London, 27. Februar. Lm Unterbau» wurde der Premierminister mtt Anfragen über die jüngste Rede Hendersons betreffend die Revision de» vertrage».von Versailles förmlich bombardiert. Maedonald erklärte, er habe seiner Antwort pom letzten Montag nicht» hin- zuzufügen. Er sei überrascht, .daß irgend eine Unsicher heit über sein« Rede herrsch«. Er habe betont, daß die Regierung.verantwortlich sei für das, was er gesagt habe und für nichts weiter. Maedonald erklärte fer ner. Henderson habe offenbar geglaubt, daß, er als Mi^ nister der Krone ebenso sprechen könne, wie als Privat- mann..,wäs natürlich falsch sei. Minister müßten mtt dem Ernst und der Zurückhaltung sprächen, . die ihrer Stellung Lukomme. Eisenhahntariferhöhung auch in Frankreich. Paris, 27. Februar. Tie Persvnentarife der Eisenbahn werden vom 10. März ab in der 1. Klasse um 50 Prozent, in der 2. Klasse um 48 Prozent, in der 3. Klasse um 47 Prozent und die Gütertarife um 12V, Prozent erhöht. G« fchitftOV« »t« hv. Dl» «»«Mkgifch» Bank d. ». mit Haupt tz in Schneeberg-Neustädte! hiüt am Lb. Februar im tzv «l „Goldne Sonne" tn Schneeberg ihr» diesjährig» Haupt » .« sammluna ab, tn der Dtrektor Wey'.nann den Geschäftsbericht für da» Jahr 1S2S erstattet«. Di» Bank hat dir wirtschaft, ltchen Krisen gut überstanden, jedoch wurde ihr eigenes Kap » tal wie bet allen Geldinstituten durch die Inflation entwert». Auf Vorschlag des Direktor Strathmann wurden deshalb dir bisherigen Geschäftsanteile der Mitglieder auf »inen Goli.- markanteil von 200 Mark zusammengelegt, welcher tn moncst. ltchen Raten von b Mark aufgesüllt werden kann, jedoch so l auf die wirtschaftlich Schwachen besondere Rücksicht genomn n werden. Man beschloß ferner, den verbleibenden Mitglied s, 10 Mark auf ihren Geschäftsanteil zu vergüten und daß alle Mitgltederguthaben, die bis 81. März 1924 eingezahll sind, voll dividendenberechtigt, die bis 80. Juni eingezahlr sind, zur Hälfte dividendenberechtigt für 1924 sein sollen. Der Umsatz betrug 1 262146 Bill. Mark, der Reingewinn 14 814 Billionen Mark. Die Papiermark. Bilanzsumme ergib: 137 020 481 908 447 000 Mark, wobei u. a. die Mobilien mit 53 000 Mark, die schuldenfreien Grundstück« als Bankgebäude 1 mit 44 000 Mark und Bankgebäude 2 mit 2 350 000 Mark zu Buche stehen. Die Rücklagen sind mit 11 000 Billionen ausgewiesen. Die ausscheidtznden AufslchtSratsmitglieder Kreßner, Baumann, Möckel, Römer wurden einstimmig wie» dergewählt. Die Höchstgrenze für Einlagen und Kredite wurde auf je 200 Millionen, die höchste Kreditgewährung an einzelne Mitglieder auf 50 000 Mark festgesetzt. r.Lml.M. Meine». M m los ,. „ „ MWH „ „ v.8« !„ „ „ SaniMlsl. „ „ t.oo I. MtlmtmH » ,, l-vo iile mtm» MWrlen'/. M. o.ss Gustav Martin Ecke Albert« und Wettinerstraße. MWWMWVllW Mehrere Waggons gesunöes trockenes Wiesenheu nächster Tage eintreffeud. Bestellungen nimmt waggonweise entgegen tekmVekschu Durchaus persekle vamenickneiclerin für bessere Damengarderobe, die In der Lage Ist, ein Atelier srlbskänb. zu leiten, in dauernd angen Stetig. «W- sofort gesucht. -v Angebote mit Zeugnisabschriften und Gehaltran- spriichen an Willy Seidel, Eibenstock. Liiliml LldeiibWkr Wien. Sonntag, den 2. 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Und jetzt die Schande, wenn sie mir alle» nehmen, .was ich von der Mutter her noch habe! Nein., nein, lieber Mathes, .du hältst Wort und verläßt un- nicht!" In diesem Augenblick bewegte der Schlafende die "Hand wie um ein lästiges Insekt abzuwehren, und die L halboffenen Lippen stießen einen angstvollen Seufzer H au». F „Er träumt schwer," sagte Agathe letse. „Wendel!" rief Mathes laut. Aber den Wendel ging weder eigenes noch fremdes Elend an. Da. faßte er ihn bei den Schultern und rüttelte ihn auf. Aber 1 die Frau fuhr dazwischen. „Last ihn los!" rief.sie außer H sich, ^^vaS geht'» dich an, wenn er schläft? Latz ihn lo»l" 1 Sie rang mtt dem Bruder um ihres Manne» tod- 1 ähnlichen Schlaf. Tas Kind im Korbe schrie, die an- * deren sahen, .scheu in eine Ecke gedrängt, zu. Wendel erhob endlich langsam den Kaof und sah Flurts zorn- ss blitzende Augen über sich. ,Lch komme," sagte er noch halb bewußtlos, „was »willst?" d» „Rechnen!" Die kleine Agathe benutzte die Pause, sich zwischen a beide zu schieben, .so dast sie vor der Polsterbank auf Iden Knien lag. Tas Tuch glitt von ihren ungekämm- I ten Haaren die breiten Zöpfe fielen halbosfen auf ihre» Mannes blutlose Hände. " „Er schilt uns Hudelvolk, aber ich kenne Ihn schon, v Wenn man un» Arme auf die Straß« jagt, fo nimmt L«r »n» doch aus. Sr kann ja gar nicht ander»." Lurch die tränenersttckte Stimme brach ein« trium phierend« Zuversicht. , Aber Mathes fuhr auf: „Wenn du meinst, ich sei nur für euch auf der Welt, so könntest dich irren." Jetzt sahen ihn dte ängstlich bittenden Kinderaugen wieder demütig an. „Denk' an dein heiliges Verspre chen Hast ja das eigene Haus und immer so viel Geld. Sareli, geb' du und bitt' ihn!" Zögernd näherte sich ihm das Kind und legte mit schüchternem Lächeln die Hände ineinander, bittend, ohne Ahnung, .um was. Und jetzt sah LNatheS, wie sein Schwager, schon wieder halb schlafend, den Arm um AgathenS Racken legte und flüsterte: „Nicht weinen, Schatz, ich tu'S nie wieder. Kein Glas mehr. Morgen melde ich mich beim Blauen Kreuz. Hoch und heilig verspreche ich dir'»." „Lieber du, wirst du's halten von heut' an?" ..Von Stund' an." Einen leuchtenden Blick warf sie über die Schulter dem Mathes zu. Tann wurde das leise Gespräch an der Polsterbank zum Liebesgeflüster. In Fluris Obren hatte das Getöse von Sturm und Wasser gestern Abend lieblicher geklungen. Er ging unbeachtet von den beiden, und warf.die Tür hinter sich ins Schloß, daß die lotterigen Fenster klirrten. Fünf Minuten wett weg wohnte der Bäcker. Den fragte er nach den Schulden seiner Schwester. Dte Summe war beträchtlich: denn dte Leute hatten lang« Geduld gehabt, um der unschuldigen Kinder willen. „Aber jetzt gebe ich nichts mehr, außer wenn du «» zahlst," war der Schluß. Mathes hielt den Täler noch tn der Hand. ! „Da." .sagte er und warf.ihn auf den Tisch. „Und mtt der Klage wartet, vielleicht machen wir'» für die»- mal noch gütlich ab." ' ! ' " I Aebnltch ging e» bei den anderen Gläubigern, bi» er dte Summe zusammenrechnen konnte. Mtt gelenktem Kopfe schlenderte er weiter und schlug, gewohnheitsmäßig den Heckenweg »in, der nach dem Baumgarten de» PAd» sidenten wies. Schattig und wenig begangen, führte er dem Stalden entlang, .jenem schönen, grünen Hügel, der den Torbach zu seinem wetten Bogen zwang. Zu Anfano ^eS letzten Jahrzehnts hatte hier ein verhee render Ausbruch stattgefunden, und jetzt noch lagen Schutt und grobes Gestein hochgestaut daran. Dte schön sten Birnbäume der Umgegend beschatteten diesen Hü gel überragt von der Krone eines alten Nußbaumes. Unweit stand Heers großes Giebelhaus, im Sommer nur/ von seinem Pächter bewohnt, und Wetter oben trieb der° Bach Heers Säge. In weitem Umkreise gehörte hier alles dem Heer, auch da« «rotze, blühende Kartoffel feld jenseits des Bache» und der junge Buchenwalö. Daran schloß sich der Grundbesitz des Präsidenten. Während der letzten Wochen hatte sich Mathes fast üll, abendlich hier umherzetrteben, nach seiner schweren Ta gesarbeit träge und gedankenlos. Al» verstände eS/sich von selbst, hatte er des Präsidenten Kind in den Bann seiner Augen gezogen; oder war sie es gewesen, die ihn batte kommen hettzen? Jetzt war das schwerfällige Denken aufgerüttelt ein kluger Blick glitt über den Platz. Ein fremder Plan, mit seiner bittern Verpflichtung tn gar keiner Bezie hung, .fuhr ihm durch den Kopf. „Bor neun Jahren haben wir da» Hochwasser g«. habt. Der Bach kommt schier regelmäßig alle zehn, zwölf Jahre. Vielleicht staut -sich während dieser Zett da» Wasser irgendwie im Berg«, .und e» braucht kein beson der» schweres Unwetter, um die Geschichte in» Rutschen zu bringen. Bi- dahin soNte dte groß« Verbauung vor der roten wand fertig sein, und da» neue Bachbett müßte den Stalden hier durchschnitten haben." Aber der Gedanke «in« lür diesmal so schnell unter,.wie er gekommen war. Hoch im Rußbaum schnitzt, tert« ein Fink in den Sommertag hinaus r Wit, wir, wir. wt-i-diöh. / (Fortsetzung folgt.) /