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P»Ug^ M M, 41 ßB «uer km dl» «Rgewvrfen mrd«, mutzt»», an sich sehr -och Wir«, And man. wenn da« Ersatz .niedrigere Strafen Miass«, Wird», «nf Ain» -«deutend niedrigere «traf» PPsäRAineP tzchrr. Nach K» Mati»nals»ßialss«mmi*t. Bor dem AmtSPertcht Plauen hatten sich 50 Per» dm« weg« .Begünstigung und Unterstützung der ver botene« RattonatschialiMich« «rbettervartet zu ver- antworten. Li« Angeklagten hatten. der OriHgrupp« Plan« der Partei angehört, trafen sich.ader nach Auf» lSsNntz der Partei Wetter. Much wurden regelmäßige Presieadende veranstaltet. Mach zweitägiger Verhand lung wurde am Donnerstag da« Urteil festgestellt. We- aen Vergeben» Legen die Verordnung de« Wehrkreis- wmmanda» (Beteiligung an einer verbotenen Versamm lung) wurde der Architekt A. Wal-Ieben, der in einer Versammlung in Gößnitz al» Redner ausgetreten war zu 20 Mar't Geldstrafe verurteilt. 5 weiter« Angeklagte «hielten se 10 Mark Strafe. Zie übrigen 44 wurden freigeHirvchen Abgelehnte vernsung. Da» Amtsgericht hatte seinerzeit die Arbeiter Mar Flebach Vtew-.r» Rabenstein und venu« wegen Land- frtedensbruche» zu je 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Genannten hatten sich am 9. August v. I. b«i der «roßen Demonstration in Aue dadurch strafbar gemacht, daß sie beim Eindrücken des EingangStore» de» Blau- farbenwerie» beteiligt waren und dann die dort be schäftigten Arbeiter zur Niederlegung der Arbeit und Beteiligung an per Demonstration zwangen. Die Straf kammer Zwickau verwarf am Dienstag Pie von den ver urteilten eingelegte Berufung, .so daß di« Strafen be stehen bleiben. ! ! : i. . veftrafte Hetzredakt»»«. Der EtaatSgerichtShof zum Schutze der Republik verhandelte gegen mehrere kommunistisch« Redakteure. Redakteur Scholze-Berlin wurde wegen Beleidigung he» Reichspräsidenten durch Karikaturen in dem satirischen Witzblatt „Hakcnkeuz" zu 4 Wochen Gefängnis ver urteilt, .Redakteur Jensen von der „Hamburger Bolks-i zeitung" Redakteur Kühn von der „Gothaer Volkszei tung" Md Redakteur Hofmann vom „Kämpfer .in Chemnitz «hielten wegen Abdruck« eine« Aufrufe» der Zentrale der Kommunistischen Partei «.Rieder mit der Regierung Md der nationalen Schmach de« Bolksver rate» I", per bereit» mehrfach den StaatStzertchtBhof be schäftigt bat. t« 4 Wochen Gefängnis. Neues aus aller Welt. Duüsche Arbeiter, bi« sich um Aufträge für die deutsche stubußri« bemühen. Die Vertretung einer der größten Firmen in Belgrad hatte eS mit großer Mühe erreicht, daß ein ein. flußtticher Kaufmann G. nach Deutschland gereist war, um -räßere Bestellungen auszuführen. Irr Leipzig wollte er «eine -ohlenseparationSanlage bestellen, und hatte deshalb eine Kiste mit Kohlenmustern auf die.Reise mitgenommen, dir er sich von einem Träger tragen ließ. Auf der Straße in Leipzig rempelten ihn nun vorübergehende Arbeiter wegen seines behäbigen Aussehens in der gröblichsten Weise an und zwan. gen ihn, weil er angeblich gut gefüttert sei, dir Kiste zu tra. gen, wobei sie ihn überdies unflätig beschimpften. Der sei. bische Großkaufmann verließ darauf auf kürzester Route Deutschland, ohne wettere Bestellungen zu machen. Brand eiuer Berliner Parsümeriesabrik. Am Mittwoch, vbend brach in d« Parfümeriefabrik von Kopp u. Joseph in der Lützowstrahe in Berlin Großfeuer aus. Die Feuerwehr konnte nur schwer an den Brandherd gelangen, da dauernd Explosionen von Chemikalien erfolgten. Alttisemitenfimmel. Rach einem Bericht der „Dofsischen Achtung" soll der Breslauer Universitätsprofessor v. Freytaa- Loringhovgn in einer Versammlung der deutschnationalen r-geblattP «td Anzeiger» für da« Erzgebirge. yreüag, I volvpartet gesagt haben, da» Liebäugeln mit Frankreich könne unbewußt dadurch entstanden sein, daß der jüdisch» Schwiegervater, de» Außenminister» De. Stresemann in der Tschechoslowakei »in» Waffensabrik besitz». Der Schwiegervater de» Außenminister» ist seit 20 Jahren tot. Die Vehauptum, de» Herrn v. Freyta^Lgringhoven richtet sich danach von selbst. Die erste Kölner Meß». Der Verwaltung»au»schutz de» Kölner Messe hat in einer unter dem Vorsitze de» Oberbürger meister» abachaltenen Sitzung beschloßen, die erst« Kölner Messe nun doch in diesem Frühjahr«, und zwar in d« Woche vom 11. bis 17. Mat 1924 zu veranstalte!». Maßgebend für den Beschluß waren die in jüngster Zett wesentlich gebessertrn Verkehr-Verhältnisse im besäten Gebiet und da» Ergebnis einer Rundfrage bet den Ausstellern der Kölner Messe, die sich zu neun Zehnteln für (dir Abhaltung der Kölner Messe in diesem Frühjahre ausgesprochen hatten. Deckeneinstur, i« Wiener Koazerthau». Nach Abschluß de» 1000. Konzertes de» Schubert-Bundes fand im Mozart. Saale des Konzerthaufe» »in Festessen statt, an dem mit an. deren Ehrengästen auch der deutsche Geschäftsträger tetlnahm. Während der ofstfziellen Reden senkte sich nach verdächtigem Knistern Plötzlich ein Teil der Saardecke, was.die Tischgäste veranlaßtL, sich schnell in den ntchtgefährdeten Raum des SaaleS zurückzuztehen. Gleich darauf stürzten ttwa zwölf Quadratmeter Stukkatur auf die Festtafel herab. Von den Gästen ist niemand verletzt. Als Ursache des Einsturzes wurde ein Wasserrohrbruch festgestellt. Ei» verbrecherminkel in Südchina. Mit welcher Fr^li hett und Sicherheit heute noch in China Verbrecherbanden ihr Handwerk auSüben, zeigt die Schilderung, die ein englischer Berichterstatter vom Sitz und dm Gepflogenheiten einer sol chen Banditengesellschaft in Südchtna gibt. „Mitten in der baumlosen Einöde L-n Südchina, so erzählt der Korrespon dent, haust eine Verbrechergesellschaft auf einem etwa 1700 Meter hohem Plateau; Liefe Erhöhung liegt im Schatten rtner Hügelkette, di« de» Schlupfwinkel völlig verdeckt. Vorüber ziehende Kaufleute, allein patrouillierende Soldaten werden von den Räubern, 'die. in großen Scharen auS ihrer Festung herausbrechen, ihrer Kleider, ihres Geldes und oft auch ihres Lebens beraubt. Die Schätze in dem Räuberwtnkel häusen sich zu Stapeln an; alle Banditen tragen Turbane von reicher Seide, grüne Schärpen und Röcke von buntester Farben. Pracht. Die Anwesenheit soer Räuber auf diesem Plateau ist öffentliches Geheimnis. Eine kleine Stadt in der Nähe, in der vorwiegend Kulis wohnen, zittert Tag und Nacht vor ihnen. Niemals sind Herden und Ernten vor ihnen sicher, unld dabei hat das Städtchen ein ganz friedliches Gesicht Rund um den Ort ist ein Wall aufgeschichtet, der ihn gegen einen Ansturm der Banditen sichern soll. Der Papst al» alpiner Schriftsteller. Papst Pius der Zehnte war in jüngeren Jahren ein eifriger Bergsteiger und hat ein« große Anzahl bemerkenswerter Hochtouren unternom. men. Er hat darüber ein reich illustriertes Buch „Scrittt Alpinisti" herauSgegeben, das er der Sektion München des Deutschen und Oesterreichischen Alpen-VeretnS gewidmet hat. Sin neuer Robinjon. Drei junge Leute, die an Bord eines kleinen Fahrzeuges von Tahiti abgegangen waren, um idle Fidschi.Jnseln zu erreichen, sind in Auckland (Neuseeland) eingvtroffen, nachdem sie 200V Meilen zurückgelegt hatten. Sie legten unterwegs auf der kleinen Insel Manihiki an, wo sie einen Weißen, einen Neuseeländer, entdeckten, der seit 36 Jahren unter 400 Eingeborenen, welche die Insel bevölkern, allein lebt. Der Marrn! erklärte, daß er mit seinem Schicksal sehr zufrieden sei, und äußerte, daß er um nichts in der Welt unter die Zivilisierten zurückkehren würde. Die Jnlel Mont, hikt hatte seit zwölf Jahren keinen Weißen gesehen. Vermischtes, Das Totenschlff bei Amrum. Seit Dezember wurde her Hamburger Motorschoner „Sonderburg" vermißt, der von den nordfriesischen Inseln nach Hamburg unterwegs war. Ed kam die Meldung, Laß er in dex Nordsee verunglückt war und das Wrack kieloben in der Nähe der Südspihr der Insel Sylt M M. FeSm« 1N4. bet Hörnum Mag. Auf dem Wege «er da» Ei» Mttm < an La» Schiff heranzukommen, stoch war Kn« Lntzrrsuck desselben nicht möglich. Stürm» und Treibet» haben e» st ütz« da-VortrapP-Ttrf htnau» nach dem der Insel Amru - vorgelagerten Kniepsapd getrieben und dort liegt der . heimlich« Schiffskörper von neuem im Eis« fest. Im Schi , raum «tngeschlossen befinden sich unter Et» die zwölf Lei- ,«n der Schifkrtzesatzung. bi« bet dem Unglück ihren Tod gesund": hccken. Es ist noch nicht mit Sicherheit festgestellt, ob ei u kürzlich »et Sylt angetrtrtzen« Leiche zu der Mannschaft » hiöÄ hat. Erst bei anderem Vetter kann da» Wrack mA Leichen geborgen werden. Musik al» Lhloroformerstch. Lin« Frau au» Chie mo mußte sich vor kurzem, wie amerikanische Blätter bertch: einer Operation unterziehen, bet der angesichts des Her, .« stände» der Patientin die übliche» Betäubungsmitteln in Ä angewandt werde» konnten. Go kam der Arzt aus de» Gedan, km, Musik bei der Operation heranzuztehen. Er bat den Violinvirtuosen Rubini, ihm feinen Beistand zu leisten. Der Künstler spielte die Kreutz-rsonatr und da» Ave Maria von Schubert mit dem Erfolg, daß die Patientin, durch die Har. monier, gefesselt, die fast eine Stunde währende Operation gut Überstand und später erklärte, sie habe keinen Schmerz ver. spürt. (Wenns nicht in Amerika wärel) i «» gib« »och »ehrlich«" Spitzbube«. Ein Leipziger Br. amter, der in einem Geschäft in der Eisenbahnstraße 'om 2. d. M. Einkäufe besorgt hatte, ließ dort versehenttich seine Brieftasche mit etwas-über 100 Mark und seinen sämtlichen Ausweispapieren liegen. Als er einige Minuten später den Verlust bemerkte, war die Lasche schon verschwunden. I Doch wie erstaunt; er, als er einige Tage darauf seine Brtiftascb durch die Post zugestellt erhielt; noch mehr wer o.irudkr. 'st er darin nicht nur seine gesamten Papiere, sondern .inch stc Hälfte des Geldbetrages vorfattd. Ferner lag r.n o.st der folgenden Wortlaut hatte: . !> „Geteilte Freude ist doppelte Freude — geteilter Schmerz ist halber Schmerz. Ein Familienvater, dem daS Gclgk hold war und eS nicht zu nutzen versteht. Da ich in grolchr Not bin und nicht ganz herzlos und ehrlos sein will, habe ich einen Teil des Geldes mir angeeign.n.' 1 Auf einem zweiten Zettel wurde dem Eigentümer! von, Absender ein Glückwunsch zum Geburtstage, der ewig» später war, ausgesprochen. 4 Aunst unä Wtjjeu ch isr „Fünfzig Bocksbeutel edlen Frankenweines für ein st . denspiel. Ein sehr verlockendes Preisausschreiben e eben der Stadtmagistrat Würzburg. Nachdem im u. 1023 mit gutem Gelingen ein Volks, und Schriftstellestag u- Würzburg veranstaltet worden war, soll er in diesem' Jahr«, wiederholt werden. Den Ehrenplatz des Festprogramms sod ein Festspiel erhalten, daS diesmal seinen Stoff in d«: Küi- ansleqende finden soll. Di, Aufführung soll auf e-Nlm Plätze Würzburgs durch Laienspieler stattsinden. Dek» «.rest für daS Stück beträgt ÜO Bocksbeutel edlen FrankenweKi?. D>- über dessen Güte kein Wort zu verlieren ist, so wird so man. cher deutscher Schriftsteller Lust haben, sich als N i<» Scheffels und Trojans zu bewähren. Sprechsanl. - »1,1« d!«n« ,um fr«<«n V1«,nunn,au«1»u1» unlir« H«1«k »» Ol«r1f«,ituna übirnlmw« dafür nur di« »r«»g«!«tzltch« viramwonung. Glatte Fußsteige. Etz ist angeordnet, di, Steinplatten der Fußwege in der Stadt vom festgetrstenen Schne; zu reinigen. Leider wird aber dadurch erreicht, daß die F wcge nur noch glatter werden, nicht! nur am Tage, wenn die letzten Schneerest, zu tauen beginnen, sondern auch, wenn abend» sich die Dranitplatten mit einer dünnen Eisschicht überziehen. Wenn nicht reichlich gestreut wird, dann ist es schon bester, der fest getretene Schnee bleibt liegen. Auf den Fußplatten ist jedenfalls ein Hinfallen eher möglich, wie ich schon öfters habe beobachten können. S—. Die pst« wand Schwrizer Roman von Nelly Zwicky. »mettlun. Qoppi-I-dt 1V2Z by Hit. Kur. di. lllnolce, Drucken 21. Erster Teil. 1. Kapitel. M« Regentag Ong zur Neige Und über dem Leina- tak lag di» Ruhe de» Feierabend». Graue Wvlkenmas- sen zogen rastlos» von Westen her, und wo dann und wann ein Teil de» Gletscher» am Rusol sichtbar wurde da war er fahl und bleich und lastete-wie eine Masse von Erz auf den dunklen Mauern de» No-rdhanges. Bon allen Betten stürzten Wasser in den engen Kessel herab, deren Brausen dumpf und drohend klang. Zu so ungastlicher Stunde war der Sohn der Wit we GlS'heH Staub nach einer Abwesenheit von mehre ren Jahren heimgekehrt und ging, jetzt an der Seite der behäbigen Mutter über den Dorfplatz von Ntederschwend. Mn seinem Hause nahe der Leina, wo zu Lebzeiten de» Vater« «in bescheidene» Messingschild den Beruf.ange deutet hatte, prangt« seit Heute die blitzblanke Aufschrift r Jean Staub Coiffeur, Er würde aber Wohl trotzdem zu seinem Verdruß nur der „Rasierer Schani heißen. Di« Lehre hatte er tn Genf gemacht, sprach ein elegante» Französisch und hatte die Derbheiten seiner früheren Kameraden abgetan. Seine blonden gescheitelten Haare waren sorgfältig gekräuselt, da» «chnurrbärtchen tadelt lo» und die gutmütigen Augen verrieten da» Wohlge- fallen an sich selbst. Seine Mutter warf von Zeit zu Zett einen freudestrahlenden Blick auf ihn. Sie hielt ihn für den Schönsten aller jungen Männer von Nie- verschwend und hatte ihn schon ermahnt^ nicht allen Mädchen die K"pf« zu verdrehen, da er ja doch so gut wie versprochen sei. Er tat, al» wisse er nicht, mit wem, und sie hatte ihn an den reichen Evbvetter MAnuel Heer erinnert und an den Gemeindepräsidenten, . der seine schöne und übermütige Tochter gern im Mitbesitz« dieser Erbschaft.sehen wollte, vorausgesetzt, daß die fungen Leut« einander gefielen, natürlich. während sie so feterahendlich schlenderten, da und dort ein paar Begrüßung-Worte wechselnd, fiel ihnen eins Schar Kinder und junger Leute auf, .die sich all« tn der Richtung nach dem Flusse bewegten. Dort führte eine alte steinerne Brücke nach, den Waldhängen hinüber, von einem massigen, auf den Fel», gemauerten Pfeiler tn zwei ungleiche Bogen geteilt. In ungewohnter Stille wartend, .al» erhofften sie irgend ein Schauspiel, sam melte sich hier da» junge Volk. „Wa- gibt'»?" fragte Gchang .Staub. „Wendel Figi., der Musikant, bläst ihnen manch mal abends ein Stückletn. Wirst dich Wohl an den erinnern." „Ja. Ist er nicht mit Agathe ylurt verheiratet?" „Und trinkt. Vier Kinder hat da» arme Ding und hungert. Tort sitzt er, auf.der Mauer dort." Staub entdeckte zuerst daß blanke Horn und dann den bleichen, jungen Menschen, der e» erhob und zu blasen.begann. Ein leiser, weicher Ton erst, dann eine Reihe rieselnder Töne, die plötzlich in eine toll lustige Melodie übergingen, so, rhythmisch und packend, daß zwei halbwüchsige Mädchen einander umfaßten und auf.der schmalen Brücke zu tanzen anfingen. Eine kurz« Pause sie klatschten, johlten und riefen nach mehr. Der Muffig kant lachte und begann von neuem. Dunkler zog da» Gewölk über dem belebten Bild« hin, hüllte den großen Schlußstein der Talschaft, den Rusol. tiefer in die grauen Schleier ein und senkte sich tn di« wilde Torbachschlucht, wo gelbe Wasser durch- ein breite« Schutt- und Felsen bett der Leina entgegenjagten. Gchang Staub sah nicht» von dem düstern Reize seiner Heimat; aber da» Mäd chen fak er, daß drüben äl» Mittelpunkt der heitersten Gruvpe-gn der Mauer lehnte. Tie hatte ein kluge», feine» Gesicht von jenem romanischen Typus, der sich im obern Teil des Tale» häufig.findet, volle- braune» Haar und furchtlose dunkle Augen, die dest Männern leicht besser gefielen al» den Frauen. Da» war Prüft«/ dent Zweifel» einzig« Tochter Julie. Frau Elsbeth he. merkt« den flüchtigen «lick., mit dem st« über Gchang» gekräuselten Gch«ttel hinweg sah. ^Jedenfalls," flü sterte sie dem Sohn« zu. .„könntest du nicht bei de» Va. ter» Gewerbe bleiben, .sondern müßtest, wenn du geerbt hast, ein Grand Hotel oh er so etwaV übernehmen." „Und noch einmal in die Lehr« gehen? Ich danke schön. Ersten» will so ein Urbvetter nicht sterben, und wenn er einmal gestorben ist, pflegt entweder gar nicht» mehr da zu sein oder ein fatale« Testament." „Bist nicht im Ernste." Vom Fahrweg jenseit» der Brücke knarrt« das Rol len schwerer Röder zwischen Wendel Figi» luftige Polka. „Macht Platz," warnte Frau ElSbeth, „dort kommt der Mathe» Fluri, der wartet nicht." „Laßt sehen," lachte Julie, trat mitten auf die Brücke, .ergriff ^wet Knaben bei den Händen und sperrt« den schmalen Paß. „Ah eomme eela," rief Gchang Staub, der sich gern bemerkbar gemacht hätte. Langsam näherte sich der Wagen .vor dem ein müde- Rotz keucht«. Bier Tannen stämme waren mit schweren Ketten darauf.befestigt. „Gonnegg-MatheS." sagte Gchang, „der tn der Schule neben mir saß und entweder zerrissene oder gar kein« Schuhe hatte. Wie kvmmt der zu Roß und Wa gen?" „Er ist nur für einen Yuhrknecht eingestanden, -er den Arm gebrochen hat." Der Schimmel stutzte vor dem Mädchen, da» un beweglich stehen blieb, die mutwilligen Augen auf den Fuhrmann gerichtet. „Meinetwegen," sagte dieser ge lassen. Er ließ da» Pferd ruhen, lehnte sich an die Stämme wie einer, den da» Worten nicht verdrießt und bot seinem Wtdernart va» Bild eine» von Sturm und Regen .Zerzausten Menschen. Sein farbloser Hut troff von Wasser das grau und rot karierte Hemd klebte an den breiten festen Schultern, die kniehohen Wafferstie- sel waren von Lehm überzogen. Dennoch sah man ihn nicht ungern an. Wie au» einem Gukse stand der Mann da. Widerwillig genug mochte dieser Kopf, sich einem Dtenstherrn beugen. Die breiten schwarzen Brauen über strengen Augen waren niedrig und geradlinig, tn Hal tung und Gebürd« lag die Schwerfälligkeit der Karten körperlichen Arbeit. Die Geißel patzte gut tn seine Hand. ' ! . k ' (Fortsetzung folgt)