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fb.' /luer Tageblatt Nr. 4^ Montag» äen IS. Februar t924 19. Jahrgang gc- ein organisches Games bleibt. Vie der auf des die Vie pariser flrbeit Ser SachverstänSigen. Diejenigen unter den Sachverständigen, die retts nach Parts zurückgekehrt sind, haben, ohne ofs!.tclle Tihnngen stalfgesunden haben, schon ihre Antideutsche Propaganda Frankreichs in Italien. „Eorriere Ira^ano" veröktentlicht geheime Notizen dem Notizbuch Nieciotri Garibaldis, .in denen von vaterlanüslosigkeit öeutscher Frauenrechtlerinnen. Nasi Mitteilungen aus England haben die deut schen Frauenrechtlerinnen Fräulein Anita Augspurg. Fräulein Heyman» und Fräulein Boehm bei einer po« b. Teutschland müßte sich notwendigerweise ent schließen sich in der einen oder anderen Form minde stens ebenso zu belasten wie Frankreich, Belgien und England dieses bereits getan Hütten. Der „Newport Herald" macht genauere Angaben und will vor allen Dingen wissen, die Sachverständigen leien der Ansicht, daß, falls die deutschen Eisenbahnen in einen Plan der finanziellen Stabilisierung^ Deutsch lands elngereibt würden, es notwendig werde, die Ruhr eisenbahnen so einzureihen, daß das deutsche Eifenbahn- nctz au französischer Seite Instruktionen erteilt werden, .um die französische Propaganda gegen Deutschland und England zu schüren. Zuerst soll die öffentliche Meinung.in Italien er schreckt werden mit häufigen Nachrichten über Ankäufe von Industrien und Zeitungen durch Hugo StinneS. Tann soll gezeigt werden, daß ...nur Deserteure und Kriegsgefangene deutschfreundlich seien. Endlich soll die HnßproPaganda gegen Teutschland neu geschürt werden. Gegen England sollen die hohen Kohlenpreise aus geschlachtet und ferner ausgeführt werden, daß.die Ruhr besetzung Frankreichs nur als Vorwand dafür benutzt werde. Die englandfreundliche Propaganda soll durch stetige Erinnerung au die versprochenen Kolonialkon zessionen im Svmalilande unschädlich gemacht werden. Frankreich feindliche Episoden, wie der Streit Cadorna- Foch, sollen dadurch entwertet werden, daß sie al« Aus fluß eines Inneren persönlichen Parteistreits hingestellt werden. Um zu verhindern, daß durch gute Beziehun gen zwischen Quirinal und Vatikan der Einfluß Frank reichs in den Missionsgebicten leide, sollen Streitfälle zwischen Vatikan und Quirinal künstlich geschaffen Wer den. »I, ft,»t»4,»> «IS n>« Sftl»«,«,. - »,,NS,Uch. Immspttch - Fnfchw- 0». »» rsisgsamms, kagsdiatt „ft«,»!,».»,,,., Enthalten- St« omtlt^.a vekonnrmachongea »«« aatr, Sei Stasi uaS Se» Amtsgericht« ftll«. ersten Ausschusses, Parmentier und Alix, hatten eine längere Aussprache mit Barthou, der daran anschließend noch eine weitere Unterredung mit General Dawes hatte. Der „Mntin" ist mit seinen Angaben über die Er gebnisse der Sachverständigenarbeiten am vorsichtigsten. Er stellte lediglich eine Art Schema der Stimmung.auf. in der die Sachverständigen aus Berlin zurückgekvm- men seien, und wonach man ihren Plan folgenderma ßen gliedern könne: 1. Tie Sachverständigen sind entschlossen, eine endgültige Bilanz aufzustellen, .wobei sie wünschen, einen einstimmigen und gerechten Bericht zu erstatten. In bezuci,auf Pie Einstimmigkeit sei man optimistisch ge stimmt. Mehrere Sachverständige seien sich darüber klar daß es unmöglich sei, eine runde Ziffer für die deutschen Reparationszahlungen anzugeben. 2. Die Sachverständigen seien entschlossen^ folgen des Programm anszustellen. das ihnen notwendig erscheine, Teutschland tnstandzusetzen, zu zahlen: al Um jeden Preis müsse die Mark so schnell als öotschafterkonferenz wünscht Wke-ermifnahme -er unangosagten Mütä'rkontroile. Das „Echo de Paris" hält es für sehr wahrschein- daß die Botschafterkonserenz sich in ihrer nächsten Vie autonome Negierung zieht sich zurück. Bett Sonnabend mittag ist die sogenannte „aulo nome Negierung .der Pfalz" tatsächlich beseitigt. Die von den St'p"kaiisten Lt'sstttlle.n Zehaiteneu Beamten »m Fräulein Augspurg und ihre Begleiterinnen haben sich inzwischen nach Newvork etnaeschifst. Man kann nur wünsche« ^daß die Deutschamerikaner diesen Frauen zimmern in der Neuen Welt den Empfang bereiten wer den, der ihnen gebührt: denn welche SchädigungTeutsch. land) ein solches Verhalten bedeutet, liegt.klar.auf der be-' Hand. daß! Zu dem unglaublichen Verhalten der Frauenrechl- Nr-' lertnnen Augsburg. Heymann und Boehm erklärt für s-eiien. wieder au sw. Die beide» Mitglieder d-d'. die im Deutschen FrauenamschuL Lur Bekämpfung der lich. Sitzung neuerlich mit der Militärkontrvlle in Deutsch land lmsthäftiaen werde. Die bisherigen Inspektionen hätten 'ich nle unwirksam erwiesen, .weil das Eintref fen der Kommission vorlmr beka»abgegeben worden Ivar. Da aber nunmehr die öffentliche Ordnung in Deutsch land wiederhcrgestellt sei, glaubt die französische Nee gierung daß säe Stande gekommen sei, um die frühe ren Methoden der Kontrolle wieder anzuwenden und u na «gesagte Untersuchungen stattfinden zu lassen. Tie Beratung der Hotschafterkoaferenz werdet beginnen..sobald die englischen Vertreter die notwendi gen Instruktionen erhalten haben werden, doch glaubt man. daß zwischen den: General Rollet und seinen eng- litischen Aussprache in einem Londoner Klub den Stand- lischen Kollegen über die künftige Kontrolle vollkom- ..... meneS Einvernehmen herrsche. > Ergebnisse der Mainzer Verhandlungen. Bei den .Verhandlungen zwischen Vertretern der Reichsbahn, der Regie und der englischen Kommifsiva über Verkebrsfragen in der Kölner Zone wurde über wichtige Punkte eine Einigung erzielt. Personenver kehr Gepäck- und Güterverkehr werden voraussichtlich vom 1. März ab aus der Kölner Zone nach dem Regie-, . gebiet und umgekehrt sowie Im Durchgangsverkehr statt-, finden können. Gewisse unvorhergesehene.Schwierigst. , ten in der Verkebrsablvickluag und Unstimmigkeiten bei ' der Erhebung der Fahrpreise müssen, noch in Kauf ge nommen werden k pfälzischen Negierung sind fretgclassen worden, man er wartet den Abzug der Separatistentruppen. Ein Teil der bisherigen Separatistcnführer hat Speher im Lause der Nacht heimlich verlassen. Die Vertreter der inter-' alliierten Nheinlandtommission verhandeln mit den in Speher anwesenden Negierungs-Mitgliedern über die so fortige Nebernahme der Geschäfte durch eine provisori sche Negierung. Es verlautet, daß die vollziehende Ge-: walt vorübergehend einem Direktorium übertragen wer-! den soll, das aus dem KreiSanSschuß und den bisherig gen Mitgliedern der legalen Negierung bestehen soll. französisch-englische Einigung in -er pfalzfroge. Ein vernichtendes Urteil des Rotterdamer „Courant". Tie amtliche Reuter-Agentnr gibt eine Londoner Meldung aus. wonach der französische Botschafter am Freitag vormittag Hw Annahme der.Vorschläge Eng- 'lands über die Bildung der Pfalzregierung ausgespro chen habe. ! j Der Rotterdamer „Courant" schreibt dazu: Die' Einigung '.wischen England und Frankreich scher die möglich stabilisiert werden. Aus diesem Wunsch deutsche Pfalz ist wieder über den Kopf Deutschlands ergäben sich die Gründe für die Unterstützung der Pläne hinweg erfolgt, das nicht einmal gefragt worden ist. Der. Dr. Schachts. Arbeiterführer Macdonald tritt damit in die gleichen i Spuren britischer Selbstüberhebung.und absoluter Nicht-. ! ach tu na Deutschlands, die man den bisherigen Staatsmännern Englands besonders in Kreisen der Ar beiterpartei, vorgcworsen hatte. Die deutschen So-i zi a ld em v kra ten , deren Führer Wels bei seinen Londoner Bestich in byzantinischen Lobeshymnen sich für Maedonald erging, bleiben große politische Dil-. letanten , deren Internationalismus nicht einmal von ! der englischen Arbeitcrregicruna.geteilt wird." 58 Tote in Pirmasens. Das „Mannheimer Tageblatt" meldet: In der Sitzung der Stadtverordneten in Pirmasens teilte der. Bürgermeister mit, daß die Gesamtzahl der Todesopfer ' 68 beträgt. I Anrempelnng des päpstlichen Delegaten. Der päpstliche Delegat Testa hatte bei seinem Be- ' such in Speher einen Zusammenstoß mit einem Separa tisten. Als der päpstliche Delegat nach feiner Ankunft von: Bahnhof.durch die Stadt zum bischöflichen Palais ging, wurde er von einem Separatisten angerempelt und vom Fußsteig heruntergestoßen. Als sich Monsignore Testa dieses Benehmen verbat, .sagte der Separatist: „Ich bin „Nulonomist". worauf Testa antwortete: „Sie setzten sich bei mir gleich in das rechte Licht." Der äeutsche Tag äer Pfalz. Vie Kundgebung im Neichstag. Im großen Sitzungssaal des Reichstages fand stern eine machtvolle Kundgebung für die deutsche Pfalz und das deutsche Rheinland statt. Der große Saal und die Tribünen waren überfüllt. R von Ncgierungstt- schen hatten sich u. a. Nmchska ,, arx, Arbeits minister Brauns, der für ne besetzten Ge ¬ biete Tr. H öfle < Reiw.uerkep -i.i-er Oes.er und Minister Severtilg' eingefun a, als Vertreter des Reichstagspräsidiums Tr. Nießer. Von den Neichstags- fraktivnen waren die pfälzischen Abgeordneten erschienen. Konsistorialvat G'r uh l begrüßte chic Versammlung mit zündenden Worten, die in ein Treugelöbnis für die deutsche Pfalz und das deutsche Rheinland nusklaugen. Der deutsche Gesandte in Wien Dr. P feif.ser, selbst ein . Pfälzer, führte aus: Unsere heutige Kundgebung gilt vor allem dem Ausdruck des Zornes und der Empörung ^darüber, daß j cs Söhne des eigenen Volkes sind, die sich über die Gewalttaten und das Unrecht, die der Pfalz und dein Rheinland zugefügt werden, freuen, die sich mit Gold dafür lohnen lassen und deutsches Land dafür an die verraten wollen, die von Anbeginn der deutschen Ge schichte unsere Feinde gewesen sind. Tie Augen aller Welt find heute auf den Kampf am Rhein gerichtet, .denn eS geht hier um die Wiege des Geistes und der Größe der deutschen Nation. Wo der Rhein in das deutsche Land Antritt, .trifft er die deutsche Stadt Straßburg, deren wir in dieser Stunde mit tiefer Sehnsucht ge denken. (Stürmischer Beifall.) Weiter abwärts trifft der Rhein die Burg Trifels' <wo die Krvninsignien des Reiches Jahrhunderte hindurch aufbewahrt wurden, und von der die deutschen Kaiser in der Blütezeit des 'Reiches zu ihren Zügen nach Italien aufbrachen. Was Willkür der Feinde und einzelner Volksgenossen den Deutschen dort am Rhein angetan hat, das klammert sie nur fester an das heilige Vaterland. Je mehr Un recht, je mehr Gewalttaten geschehen, desto fester und sicherer werden die Herzen dort dem Deutschtum ge hören. (Stürmischer Beifall.) Wenn ich heute als Pfälzer vor Ihnen stehe, .so möchte ich tausend Zungen bähen.um allen Deutschen zuzurufen, daß wir Pfälzer ihre Liebe brauchen und ihre Hilfe im Gedenken und in der Tat. Neichsminister H vfle dankte im Namen der Reichs regierung für die Kundgebung. Die Ncichsregierung habe ihrerseits alles, was sie tun konnte, getan, um am Rhein und an der Ruhr zu helfen, wo geholfen wer den kann. Unser Ziel an Rhein und Ruhr ist, ohne staatsrechtliche Aenderung auf dem Boden des Status- auo unter Hinzuziehung auch der Opfer des unbesetzten Gebietes der politischen und wirtschaftlichen Schwierig keiten Herr zu werden. In den letzten Tagen waren die beiden Sachverständigenkomitees in Berlin. Ich habe die Hoffnung, .daß die Gutachten dieser beiden Kom missionen die Grundlage bilden werden für eine end gültige Lösung der Frage der Reparationen und damit auch, der Frage des Schicksals unserer Brüder an Rhein und Ruhr.' Der Minister brachte sodann ein Hoch aüs auk unser deutsches Volk, unser Vaterland, unsere Brü der am Rhein, an der Rühr und in der Pfalz. Die Kundgebung fand ihre Fortsetzung.vor der großen O öffentlich leit mit einem Konzert auf dem Känigsplah. Hier hatten sich seit 11 Uhr ungezählte Tausende eingefunden. Ein starkes Polizeiaufgebot war zur Stelle, hatte jedoch keinerlei Veranlassung zum Ein schreiten. Gegen 12r/l Ubr trat Reichskanzler Marr,mit seiner Begleitung aus dem Neichstagsgebäude auf.die Freitreppe mit ihnen Gesandter Tr. Pfeiffer, der von dort aus vor der versammelten Niesenmenge eine mar kige. Furze Ansprache hielt. Stürmischer Beifall Zuhörer erscholl über den weilen Platz. Eine Rede Stresemanns kn Elberfeld. In einer Rede in Elberfeld v 'es Stresemann die Schwierigkeiten der Pfalzfrage ob Fragen besetzten Gebietes überhaupt hin nkonte, daß separatistische Bewegung alle keinen Bo ¬ den habe. Zu den Derst Dlung r w- achverständigen sagte der ReichSaußenminister, aß ar hiev zum ersten Mal einen Silbcrstreifen an dem sonst so düsteren Hori zonte sehe. Zu dein Problein der Weiterzahlung der Besatzungskosten äußerte er sich dahingehend, daß eine Nichtbezahlung .dieser Gelder gleichbedeutend sei mit einer Beraubung der privaten und öffentlichen Kassen des besetzten Gebietes durch die Franzosen. punkt eingenommen und vertreten, daß die Franzosen zur Besetzung des Nuhrgebietes durch die Haltung -er deutschen Industriellen gezwungen worden seien. ES sei gleich ob das Rheinland und das Ruhrgebiet unter deutscher oder französischer Kontrolle stehe. Angesichts dieser empörenden Haltung erklärten die englischen Delegierten, .die zur Teilnahme an dem in- teenationnleu Frauenkongreß in Washington bestimmt sparen, daß sie nunmehr darauf verzichten müßten, übsr den Ozean zu lwhen. denn man könne ihnen nicht szu- muten, in der amerikanischen Bundeshauptstadt gegen , die französische Gewaltpolitik an Rhein und Ruhr auf- . zutreten, wenn deutsche Frauen dort den' Standpunkt n«m»u-u werden. Inzwisthen "schon" durmgehende, ^'reten wollte», daß eine solche Gewaltpolitik gar nicht Züge auk den wichtigsten Strecke» clugelegt worden. Wei-- --- - terc Verbesserungen werden auf einer am Montag, den 18. Februar In Köln beginnenden Fahrplanbesprechung, beraten werden. Anzeiger für -as Erzgebirge WWZ amtlich, z,ll, « stmt Leipzig Nr.