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Auer Tageblatt : 19.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192402195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19240219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19240219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-19
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 19.02.1924
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Nr. 4t. vu«r Ta-sdlatt und Unzrtgrr für da« >rzg«dtr-». Lten»tag, den lt. yrdruar L9L«. MsIö«»SO«. M-rfrldt hat Landon »«»lass,«. Da» Pariser «Journal" meldet au» London: Der deutsche Sozialist und Beauftrage der RetchSregterung, Abgeordneter Meerfeld. hat am Sann, tag London wieder "erlassen. Seine drei Besuche bei Mac. donald betrafen die RhrinlimdproGeme WK> Mmdoueld ver sicherte, wird Macdonald keine Zusage hinsichtlich Bestimm«::» gen des Versailler Vertrages geben, die er nicht vorher mit Frankreich besprochen habe. Rotzbach in Wien verhaftet. Der wegen Teilnahme am Hitler-Putsch steckbrieflich verfolgte Oberleutnant Rotzbach ist in Wien, als er einer Zusammenkunft oeutsch.völktscher Ver trauensmänner beiwohnte, verhaftet worden. ES wurden falsche LegittmationSpapiere bei ihm gefunden. Er soll aus. gewiesen und über, die Gr.'iize geschasst werden. Rotzbach, wegen verschiedener Delikte im Untersuchungsgefängnis in Leipzig, wurde ans seinen Antrag aus aer .vast entlassen, nachdem er sich verpflichtet hatte, den Untersuchungsrichter federzeit über seinen Aufenthalt zu unterrichten. Netzbach kam von Leipzig nach Berlin, hielt sich jedoch hier nur wenige Stunden auf und fuhr sofort Nach München. Dadurch war es unmöglich geworden, den Schubhaftbefehl, den die sächsische Negierung wenige Stunden nach seiner .Haftentlassung er lassen hatte, zu vollstrecke::. Notzonch nahm in München an den Ereignissen! des 8. und 9. November sehr tätigen Anteil. Er entfloh dann und hielt sich längere Zett in Salzburg aus, von wo er einen heftigen Kampf gegen Kapitän Ehrhardt und den Generalstaatskommissar v. Kahr führte, dann aber nach Wien ging. Nun ist es indessen fraglich, ob Rotzbachs Aus. Weisung aus Oesterreich gleichbedeutend ist mit einer Aus lieferung an die deutschen Behörden, die ihn steckbrieflich suchen. Neuer Frankensturz. Auf der gestrigen Börse wurd abends das Pfund Sterling mit 102,50, der Dollar mit 23,99 Franken notiert. Mit Rücksicht auf diesen erneuter: Franken, stürz wurde die Pariser Warenbörse geschlossen. — Die fran zösische Kammer nghm den Artikel 3 des Finanzges.'bes an, de: eine 20prozentige Erhöhung sämtlicher Steuern vorsieht, mit 315 gegen 254 Stimmen. Volksabstimmung in der Schweiz für Beibehaltung des 8-Stundentages. In einer Volksabstimmung hat daS Schwei zer Volk das Gesetz über die Aufhebung des Achtstundentages bezw. Abänderung der 48-Stundenwoche In eine 54-Stunden- woche mit einen: starken Mehr von 430531 Stimmen gegen 315 421 Stimmen verworfen. Die Wahlbeteiligung war sein rege und betrug durchschnittlich 7554 Prozent, in Basel sogar 84,4 Prozent. Für die Aushebung traten nur die beiden welschen Kantone Waadt und Freiburg sowie vier kleiner.' Landkantone ein, die in der Hauptsache sich zu den Konserva tiven zählen. Alle anderen Kantone stimmten überwiegend ini! Nein. Die ziffernmässig so hohe Ablehnung ist auch daran! zurückzuführen, datz die gesamte Beamtenschaft gegen die An Hebung des Achtstundentages eintrat. Das Resultat wurde mit Böllerschüssen und Umzügen gefeiert. In Basel ward einem solchen Umzug ein Sarg mit der Aufschrift, datz hier die 54°Stund.'Nwoche zu Grabe getragen werde, vorangefahren. In Sibirien die Monarchie ausgerusen? Die „Morning- post" meldet aus KItta, datz in Ostsibirien die Revolution unter Führung eines gewissen Mantkowsky ansgebrochen sei. ManikowSky habe früher in der weissrussischen Organisation gearbeitet. Die rote Garde sei entwaffnet worden und dn Monarchie ausgerusen. Es sei eine provisorische Negicriins gebildet, der auch ehemalige Rotgardisten angchören. Uebe Amur und die Gelüste nm Meere wurde der Belagerirngszn stand verhängt. Bon bolschewistischer Seite wird erklärt, da' die Revolution von der japanischen und chinesischen Regie rung unterstützt sei. Ob die Bewegung stark genug ist, bleib: abzuwarten. Don Staät unä Lemä. A«e, 19. Februar. Demokratische Anfrage im Landtage. Im Landtag h,ck Dr. Kastner (Dem.) mit Unterstützung seiner Fraktion fol gende Anfrage eingebrncht: Durch Verordnung des MiNiste. riuniS des Innern ist den Gemeinden ansgegeben worden, das VertragSve.rhältnis mit den selbständig.'« N a h r u n g S m i t. f telchemikern für den 30. Juni 1924 zu kündigen, da vom 1. Inli 1924 an die gesamte LebensmiUeiüberwachnn SSM'. > au»schltstzltch an di» beiden staatlich»,» Unt«rsuchung»stell«n Leipzig und Dresden übergehst, soll. Dieser Erlass bedeutet für dl» seit Jahrzehnten in der NlchrungsmtttMberwachung tätigen selbständigen Nahirungsrntttelchemtker eine , äusser, ordentliche Härte, »veil st« mit einem Schlag« brotlo» gemacht werden. Vor allen Dingen aber hat auch die breite Oesfenl. lichtest an dieser Umgestaltung ein besonderes Interesse. Durch den Erlatz wertüen die in langjähriger praktischer Ar. beit «machten Erfahrungen der bisher tätigen Nahrungsmit. telchemiker ohne Grund völlig ausgeschaltet. Gegnr die bis- herige Art der Prüfung sind von den örtlicher: Stellen bis. her Einwendungen und Bedenken niemals erhoben worden. Im Gegenteil hat die bisherige Art der Prüfung daö Ver. trauen der behördlichen Slellen, deü Publikums und auch de» in Frage kommenden Berusskreise genosst«, weil gleichzeitig mit der Prüfung eine snchgemätze, Beratung und eine verstäub» nisvolle Würdigung nller in Betracht kommenden Umstände gesichert erschien. Wir fragen dechalb die Negierung: Ist sie bereit, die Ver ordnung aufzuheben bezw. so abzuändern, datz die gerügten Härter» vermieden werden und die gräutzerten Bedenken be. festigt werden? Rücktritt des RrgterungskommlssarS Meier. Der Regt.-, rungskommissar für den Wehrkreis 4, ReichSkagSnbgeordueter Meier-Zwickau, hat mit Rücksicht aus die nm 1. März d. I. In Aussicht genommene Aushebung heS BelngerungsMtandt'st dein Reichswehrmtntster ein Schreib.':: übermittelt, iir dem er ersucht, ihn Im Lause dieses Monats von seinem Posten, den er nahezu 5 Monate versehen hat, zu entbinde». Ausruf dies sächsischen Notgeldes. Das sächsische Gesamt. Ministerium macht bekannt: Mit Ausnahme des von der Deut, scheu ReichSeisenbahnverwaltuug ausgegebenen, auf Papier, markbeträge lautender: Notgeldes ist das sämtliche übrige, auf Paptermnrk lautende (nicht wertbeständiges Not. geld, dessen Aussteller im Gebiete des Landes Sachsen ihren Sitz haben, durch die Verordnung des RetchSfinanz» Ministers vom 17. Januar 1024 mit einer Einlösungsfrist bis ciuschlietzlich 2b. Februar 1924 anfgerufeu worden. Die. stant. lichen Kassen werden daher angewiesen, das Pnpiermark.Not. geld sämtlicher sächsischer Aussteller nicht mehr anznnehmen. Die geplante Neuelntellnng der ReichStngswahlkreise. Der Entwurf sieht für Sachsen 12 Wahlkreise vor, und zwar Stadt Dresden, Bautzen, Zittau, Meitze::, Grimma, Leipzig-Ost, Leipzig-West, Freiberg, Chemnitz, Glauchau, Zwickau und Planen. Diese 12 Wnhlkre.Ise bilden einen Wnhlkreisver. band. I.'der Kreiswahlvorschlag darf nicht mehr als 12 B Werber nennen und mutz ein Kennwort tragen. Innerhalb eines Verbandes gelten Wnhlvorschläge mit den: gleichen Kennwort als miteinander verbnndeu. Neslstiinmen aus einem Wahlvorsthlng kommen dem anderen KreiSwnhlvor- schlag zngnte, der die demnächst meisten Stimmen nnfzuweisen hat. Dann noch verbleibende Reststimmen aus dem ganzen Verbände werden dem Reichswahlvorschlag zugezahlt. Auf 75 000 Stimmen entfällt ein Mandat. Umstellung der sächsischen Grundsteuer aus Goldmark. Vom Finanzministerium wird' geschrieben: Dem Vernehmen nach ist in den beteiligten Kreisen die Meinung verbreitet, durch das Gesetz über die Umstellung der Grundsteuer auf Goldmnrk vom 22. Januar 1924 würden die Grundstückswerte, die die GruudsteuerauSschüsse nach dem Stichtage von: 31. De zember 1921 als Grundlage der Grundstcuerbemessung für die Rechnungsjahre 1022 bis 1024 festgestellt haben, den heutigen Goldwerten gleichgeachtet. Diese Meinung ist irrig, wi? bereits der Wortlaut des genannten Gesetzes und vor allem die ausführliche Begründung seines Entwurfes (Land- tngSvorlage Nr. 112/1923) ergaben. Den: Umstande, datz jene Werte nur sogenannte Pnpiermarkwcrte sind, ist in dem genannten Gesetz durch die Wahl der Steuersätze ausreichend Rechnung getragen worden. Hiernach ist auch dio Befürchtung unbegründet, datz jene Werte bei Eintrag vor: ZwnugShhpo. thclcii für das Reich und bei der Veranlagung von Vermö. genSsteuern als sogenannte Goldwerte zum Anhalt genommen werden könnten. Der neue Monumentalbau der Leipziger Technischen Messe. Obwohl die Leipziger Technische Messe in Ken letzten Jahren an Ausdehnung antzerorkentlich zngenommen hat, reichen die vmchanktnen AnSsiellnngSränme Ker slavlen Nach frage nach AnSsleNnngSpläü'n gegenüber koch nicht ans. Die Leipziger Messe- unk AnSsteltnngS-A.-G. hat deshalb Ken Bau »tn«r Riesmau-stellunashall, tm Herbft l99« auf dm Technischen Mess« in Angriff genommen, di» »in» «taut» Grundfläche von IS 400 qm hat und nach ihr»» vollmdunq in diese,« Gommer »1000 qm Ausstillung», und varfthrtt räume enthalten wird. Di» neu» Halle, di« di« Bezeichnung «Hall, 0" führt, wird! zur Leipziger Herbstmesse (31. August bi» 6. September 1024) erstmalig in Benutzung genommen. Drei Anschlutzgletse der Reichsbahn führen in da» Imrrre der Halle, in der drei Laufkräne mit einer Tragfähigkeit von s« 20 Tonnen sowie eine Anzahl von Tlekitroslaschenzügen die ankommenden Metzgüter auf ihre Ausstellungsplätze bringen. Im Empfangsgebäude drr Halle sind äusser den Empfangt», räumen hie verschiedenen Büro», AuskunstSstellen, Sitzung»» säle, Vorführung«, und Erfrischungsräume untergebracht. Ausgedehnte Lngerkellrr für Packmatertal und sonstig» Neben räume vervollständigen die Anlage. Der Entwurf der Hall» stammt von» Baubüro der Leipziger Mess«, und Ausstellung^ A..G. (Architekt Lräm.'r). Der Entwurf de» Vorbaues, der voi» beni ursprünglich in Aussicht genommenen Vorbau weicht, ist von Buurat Pusch.Dreüden. Die Bauleitung liegt in den Händen des Architekten Baurat Läpplen-Letpztq. Di» Etsrnkonstruktion der Halle wird von der Firma Linke. Hof» mannt und Lauchhammer A..G. in Riesa ausgrführt; Li« Eisenbetonaröeiten von einer Reihe von Firmen unter Füh. riing der Firma Kell und Löser-Letpztg. Voraussichtlich wird die neue Riescnhnlle, die in ihrer monumentalen Wirkung ebenso wie die Kuppelhalle und das »Haus der Elektrotechnik" eine Sehenswürdigkeit der Technischen Messe bilden wirb, die Schwermaschiuentndustrie und verwandte Industrien al« Aussteller aufnehmen. Die öffentlich« LebensverstcherungSanstall bier Sparkassen im Freistaat Sachsen bietet allen Inhabern von ihr abge schlossener Lebensversicherungen, zu denen laufende Prämien, zahlung vereinbart worden ist, Aufwertung auf den vollen Goldwert, den diese Versicherungen am Tag« ihres Beginns hatten, an. Der Umrechnung der beiderseitigen Verpflichtungen wW der am jeweiligen ZahlungStag« amt. ltch notierte DollarknrS zugrundegelegt. Bet dieser Aufwertung sind allerdings Nachzahlungen seitens der Versicherten ntch: zu vermeiden, will oder kann ein Versicherter diese Nach: lungen nicht leisten, so ist die Anstalt auch bereit, dir von ihm bisher gezahlten Prämien in der vollen Höhe ihres Goldwer tes auf eine nach den jetzt geltenden Tarifen neu abzu. schli.'tzenke Renteumark., Feingold, oder Noggenanleihever. sicherung anzurechneu. AlleL Nähere wolle man bet der Spar kasse ober sonstigen, Werbestelle, bet welcher die Versicherung seinerzeit beantragt wurde, erfragen. Zur schriftlichen AuS» kimstSerteilimg ist mich die Direktion der Anstalt- DreSdeu.A., Eisenstuckstr. 40, gegen Voreinsendung der Pvrtokosten und einer Gebühr vow 50 Pf. bereit. Znsogverslchrrung. Um einen verschiedentlich geäutzerten Zweifel nufzuklären, sei darauf hingewiesen, datz ein bekonde. rer Antrag auf Abschluss einer Zusatzversicherrtng bei der Gebäudeabteilung der Brandversicherungskammer auch dann gestellt werden mutz, wenn der Gebäudebesitzer früher den Ab. schlutz einer Baunotversicherung beantragt halt«. An die die letzte BersicherungSart betreffen, gelten vusnahmslo» als erledigt. Psalzfeier. Zn einer ausserordentlich eindrucksvollen Kuckkgebung gestaltete sich der für Sonntagabend vom Deut schen Offiztersbund, OrtSgr. Aue, nach dem Kaffeehaus Ten», per einberufene Dankabend für die Bevölkerung der Pfalz.' Nach stimmungsvoller musikalischer Vorbereitung gab Stadtrar Schubert In markiger, von innerlichster Erregung getragener Darstellung einen historischen Ueberölick über die seit Jahr. Hunderten betriebene, der Form nach wechselnde, dem Geiste nach aber stets gleichgebliebenr französische Ranbpolitik, vt» nun wiederum a:r der Treue der pfälzischen Bevölkerung zer. schellt Ist. Die Begriffe Geist und Sittlichkeit, die düs Pfälzer, tum mit Erfolg ins Gefecht geführt hat, srien wegweisend für die Befreiung des Deutschtums überhaupt. Unser Danken», pfiuden für das pfälzische Volk solle hinmrSgreifen über da» blosse Wort, solle zur hilfreichen Tat und zum Treuegelöbnis sich emporheben. An den zündenden Vortrag schloss sich w meinsamer Gesang 'des Deutschlandliedes. Mil bekannte» Meisterschaft brachte hierauf Studien rat Hohlfeldt einige Dv. klamalioueu zu Gehör, aus denen besonders der „Gruss »ine« Vertriebenen" erwähnt sei. Masor von Geitner.Schneeberg boi als geborener Pfälzer ein fesselnde« Bild seiner kern. Der tote Geest. Novelle von Heinrich Zschokke. (27. ssm'üetzmig.) Ter Bürgermeister lachte zuerst? dann verging.ihm bei den Armbändern, bei dem Leisemitcinanderredcn, bet dem Fortschtcken des Kammermädchens alle Neigung zum Lachen. Er Kietz ärgerlich dem Bedienten sich fort zumachen. „Armbänder? Flüstern mit meinem Mir:- chen? Woher kennt er sie"? ZesuSi Maria! Wie wird da» Mädchen mit dem Manne so schnell vertraut? Wahrhaftig, der legt'S darauf ^n, den toten Gast zu machen." So sprach er bei sich. Bald lief er zur Stu- bcntür öffnete und wollte hinaus, um seine Tächter und den Fremden zu überraschen: bald schämte er sich feines keimenden Aberglauben» und legte seiner Aengstltchkelt Zaun» und Gebiss an. Darüber verging eine Viertel stunde. Endlich ward ihm die Zeit zu lang'. Ko ging zu keiner Tochter, deren Zimmer nicht weit vom feint gen entfernt war. Sie fast a»tt Fenster allein und be trachtete die köstlichen Armbänder. „Was hast .du da,.Minchen?" fragte er mit unge wisser Stimme. > ' . Minchcn antwortete ganz unbefangen: „Ein Ge schenk de» Herr»» von Hahn für Mieschen Bante». Er retst morgen frUK ab und hat seine Gelinde, selbst nich' mehr in da- Hau» de» Herrn Bante» zu gehen. Er ist mir unbegreifliche Bräutigam und schon Wieder davor reisen! Nun soll ich'» ihr geben." „Und woher kennst drr ihn, oder er dich:?" „Al» ick diesen Morgen bei Mielchen und ist,'?. Mutter war, »nachten wir Bekanntschaft- x:vch. schauerte mich, .als ich ihn zum ersten Mal sah. Ter leibhafte tote Gast ! Aber er ist ein sehr guter Mensch. Wie er von Ihnen ging, Papa, trat ich eben au« mei nem Zimmer. Wir erkannten unv, und er brachte so» gleich sein Gesuch an." . . - ' Machen erzählte die« so smbefangeri. daüöern Mv» germeister bis auf Nebensachen alles klar ward. Doch folgenden Morgens inntzte der Pvlizctdiener sogleich nachspüren, pb der Fremde wirklich, seinem Worte ge> mätz, gbgercist sei. Neue Schrecken. ! Ter Bürgermeister, durchaus ein Mann ohne Vor urteil und Aberglauben, hatte doch eine etwa» schlaflose Nacht gehabt. In der Nacht aber, beim Monden- oder Sternenschcin, pder beim Mangel alle« Licht« hat nicht nur die Gestaltung der äusseren Welt ein andere» A::S- sehen vsondern auch die innere Welt de« Menschen. Man ist religiöser, zum Glauben an Ungewöhnliches!. .Gelt- sames, .Abenteuerliches und Wnnderhaste» geneigter, ivas auch die altkluge Vernunft dagegen cinznwenden habe Tie Bernnnft ist die Tagessonne de» Gemütes ille« wird Kell und klar durch ihren Schein? der Glaube iw« Gefühl» und der Phantasie ist der nächtliche Mond de» G.'intUeö alle« wird in dessen zweifelhaftem Tchin». n"-rn und zauberhaftem -Helldunkel fremdartig. Durch, lief der Bürgermeister nun die ganze Geschichte, mit der sich die Stadt vom toten Gast trug, und verglich damit Zett und Stunde, ti» welcher der Herr von Hahn er schien, .seine Gestalt, sein bleiche- Gesicht, seine Kleider tracht, seine verschwenderischen Geschenke, sein schnelle* Bertrantwerden mit Bräuten — denn auch MInchen war auf den» Sprunge versprochen zu werden, und da» Ge- schtchtchen von der Jungfer Wiesel katte in der Tat et was Verdächtige» — so mutzte da« alle« wenigsten» auf fallen. Jungfer Wiesel hatte dem Polizeidiener wirklich noch am Abend gestanden, der schwarz« Gast sei bei ihr tm Putzladen gewesen, hab« eine Kleinigkeit .gekauft? doch erst in der Abenddämmerung.sei er erschienen und nie vorher? noch weniger wollte sie von der berüchtigten Hintertür etwa» wissen. Die» hatte der Bürgermeister von seinem Polizeidiener wieder vernommen, , und e» machte ihm allerlei sonderbare Gedanken. Für eine»» blossen Spassvogel kouute er den schwar zen langen Herrn munögltzü haLtsm s dazu satz zu! ernsthaft au». Auch Ware»» seine Geschenke viel M kost' bar gewesen, als datz er nur einen Scher», mit den lie ben .HerbeSheimern getrieben haben sollte. Herr Bante«, sonst ein Todfeind alle» Aberglaubens Hatto aber denk Bürgermeister so viel Seltsame« erzählt und geklagt, datz dieser allerdings eine unruhige Nacht haben konnte, indem er das Für und Wider in seinem Kopfe umher warf. Ehe noch der Polizeidiener folgenden Morgen auf Befehl de» Bürgermeister» zum Kreuz kam, erzählten ihm schon die Leute auf der Strasse, dass.der tot« Gast und sein Diener Knall und Fall verschwunden wären, man wisse nicht, wohin? Er Hätte weder Wagen noch Pferde, noch Extrapost genommen, wär« zu keinem Stadttor hinaus, .und doch nirgend» zu finden. Die» be stätigte auch die Aussage de» Kreuzwirtetz,. der den Po- lizeimam» in der Hau» führte und dann in» Zimmer führte, wo der angeblich« Herr von Hahn gewohnt hatte. Ta war noch alle» in der besten Ordnung, al» hätte niemand darin gewohnt? dio Betten standen unange tastet. Pie Stühle an ihrem vrti kein Koffer, kein Kwid kein Bändchen, kein Stücken Papier — nicht* Hinter lassener, fein« Spur! Nur auk-,m Lisch» lass die Volk Zahlung de» Wirte« in harten Lawrn, .di» « ad»» wohlweislich nicht anrühren mochte. „Nehme da» Teufel-gelb, wer Willi" .fasst» der Kreuzwtrt. „Man weiss.ja, .dabei ist Win,Hegen. Le»' ich'» in meine Truhe, .wird e» mir zn stinkendem Un rat. Ich will e» den Armen, im Stadtffpita! schenkent ich mag,e» einmal nicht." Sr übergab die harten Ta ler dem Polizeidiener, der st« dem Spttalpfleggr brin gen musste. Da» Gerücht vom plötzlichen verschwinden d-V to ten Gaste« war mit allen Nebenumständen, sogleich durch ganz Herbeshetm verbreitet. Auch Herr und Frans van- to«, ha sie kaum da» vett verlassen, hatten, vernähme« « von ihren Mägden, bald auch von dem Buchhalter und Kassiere«. (Fortsetzung fgltzt.)
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