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Die Mitglieder dieses Ausschusses, deren Aufgabe es ist, das deutsche Budget auskUgletchen und die deutsche Wäh- rung zu stabilisieren, sind dahin übereingekvmmen, dah ihre Arbeit unfruchtbar bleiben müßte, wenn sie nicht dis Einkünfte aus dem Ruhrgebiet zuzählten; mit an deren Worten, di« Sachverständigen verlangen, daß die Einnahmen der Eisenbahnen und anderer öffentlicher Dienste im Ruhrgebiet, die die Franzosen und Belgier beschlag- nahmt Haben, .wieder in die Aktiva des deutschen Budgets übergeführt würden. ES ist gewiß unmöglich., .einem derartigen Verlan gen der Sachverständigen Folge zu geben, ohne die Be. endtgung Ker Besetzung.ins Auge zu fassen. Aus die sen Gründen haben die letzten Verhandlungen, die in Parts am Sonntaa gepflogen worden sind, eine ganz besondere Bedeutung. Dl» Sachverständigen beim Reichskanzler. Die Mitglieder des Sachverständigenausschusses für Budget und Währung wurden vom Reichskanzler im Beisein de» Außenministers Dir. Stresemann, des Fi- nanzmtnisters Dr. Luther und des Wirtschaftsministers Gamm empfangen. Anwesend waren auch' Staatssekretär im Wtederaufbauministerium Müller und der Vorstt- Skn^s der KrieLslastenkvmmission Staatssekretär Fischer. Der Reichskanzler begrüßte die Herren des Komi tees mit folgender Ansprache: Meine Herren! Ich freue mich, .Gelegenheit zu ha ben, Sie im Namen der Reichsregierung hier zu begrü ßen, nachdem Sie durch den Beschluß! .der Reparations kommission vom 30. November damit betraut worden sind, die Wege für einen Ausgleich des deutschen Haus halts und die Maßnahmen für eine Stabilisierung der Währung zu ermitteln. Tie Reichsregterung erkennt es mit Dank an, dah Sie hierher gekommen sind, um an Ort und Stelle die deutschen Verhältnisse zu prüfen. Es wird seitens der deutschen Verwaltung alles ge schehen. um Sie in Ihrer schweren und Verantwortung^ vollen Aufgabe zu unterstützen. Mrs Wünsche und Fragen werden mit größter Beschleunigung und mit rückhaltloser Offenheit behandelt und beantwortet wer den. Der Vorsitzende des Komitees, General Dawes erwiderte folgendes: Herr Reichskanzler! Das Komitee beauftragt mich, seiner Genugtuung darüber Ausdruck zu geben, .daß .ihm Gelegenheit geboten wird, Sie und Ihre Mitarbeiter in der deutschen Regierung kennen zu lernen. Als gemeinsamer Ausschuß empfinden wir die große Bedeutung girier gemeinsamen Verständigung der Alliierten über eine Lösung der vor uns liegenden Pro bleme und eS erscheint unS höchst wünschenswert und wichtig, daß .die deutsche Regierung daran teilnehme. ES ist unsere Hoffnung^ daß eine solche Verständigung erreicht werden wird. Wir danken Ihnen für die Zu sicherung Ihrer Hilfe und Mitarbeit. voraussichtliche Entwicklung -er Reparationsverhan-lungen. „Neuhork Herald" veröffentlicht ohne Quellenan gabe folgende Darstellung der voraussichtlichen Entwick lung der Verhandlungen de« Alliierten in der Repara- ttonsfrage r 1. Die Sachverständigenkommissionen würden an die ReparationskommMon berichten. Diese werde, be vor sie sich' über diese Berichte aussprech«, Instruktionen von den Regierungen etnholen. 2. Hierdurch würde der Weg für ein« Konferenz zwischen den Premierministern frei gemacht werden, .di« Ende März.stattfinden solle und zu der di« Bereinig ten. Staaten und Deutschland eingeladen werden sollten. Tie Verhandlungen zwischen den Kanzleien über die Be seitigung de« kleineren Meinungsverschiedenheiten wür den nach der ersten Fühlungnahme Macdonalds! Mit dem Parlament beginnen. ö. Gleichzeitig mit der erwähnten Konferenz oder unmittelbar nach ihr soll« der Versuch gemacht werden, Potneare« Plan einer internationalen Konferenz.zur Revision der interalliierten Zahlungsverpflichtungen durch Streichung, Herabsetzung oder, Konsolidierung zu verwirklichen. Es werde die Hoffnung ausgesprochen daß es Amerika möglich sei. im Interesse de» europä ischen Frieden» hierbei mitzuwirken. 4. Sobald eine Verständigung erzielt sein werde, würde Deutschland in den Völkerbund ausgenommen werden unter der Bedingung, .daß eS seine Verpflichtun gen erfülle. Das Blatt glaubt feststellen zu lärmen,. Hatz man stch> franzlstscherseitS Mr diesen letzten Gedanken -u er wärmen beginne, da man von seiner Verwirklichung eine einmütige Haltung der Alliierten und der Ver einigten Staaten gegenüber einem etwaigen Versagen Deutschland» erhofft. Lon-onrr Vorstellungen kn Parks. Wie Reuter erfährt, hat sich! die Unterredung des britischen Botschafters in Paris, Lord Crewe, mit Poin- care hauptsächlich auf die pfälzische Frage bezogen. Man glaubt, daß der britische Botschafter wieder die in London herrschende Ansicht dargelegt habe-daß es in Wirklichkeit gar keine pfälzische Frage gebe und daß so bald die französischen Behörden erst einmal die Unter stützung der separatistischen Bewegung einstellen,.diese von selbst zusammenbrechen würde. Die britische Regie rung habe., wie bereits betont, durchaus die Absicht^ die ganze Frage an ein internationales Schiedsgericht, wie z. B. den Haager Gerichtshof, zu überweisen. Es seien Meldungen verbreitet worden, daß die französische Ne gierung wünsche, Paß sich die.Botschafterkonferenz.mit der Angelegenheit beschäftige. Doch dürfte nach Angabe von gutunterrichteten Londoner Kreisen hierauf, kein übertriebener Nachdruck gelegt werden. Laut „Chicago Tribüne" soll der englische Botschaf ter Poincare eine Note zur pfälzischen Frage übergeben haben, .in der die englische Regierung den französischen Vorschlag ablehne, die Frage an die Botschafterkonferenz zu überweisen da man französischerseits ausschließlich den Grund anführt, daß die Sicherheit der französischen Truppen bedroht sei. Die Note betont, daß nicht ein mal General de Metz die Sicherheit für bedroht er klärt habe. Herr von Hossch kehrt al» Botschafter nach Paris zurück. Wie die „Voss. Ztg." berichtet, soll der zurzeit sich in Berlin aufhaltends deutsche Geschäftsträger in Paris Herr v. Hoesch Anfang nächster Woche als deutscher Botschafter nach Paris zurückkehren. Ein fünftel -er französischen firmee Ruhrgebiet. Wie ungeheuer die Lasten sind, die durch' die Be- satzungSlvsten auf dem besetzten Gebiet und dem ganzen deutschen Volke ruhen, geht aus nachfolgenden, fetzt be kannt werdenden Zahlen hervor. Während. vor dem Ruhreinbruch im Rheinland 96 000 Franzosen, .13 500 Belgier und 11 000 Engländer standen, befinden sich heute im besetzten Gebiet 143 000 Franzosen, 22 000 Belgier und 11 000 Engländer. Die genannten Zahlen bedeuten bet den Franzosen und Belgiern ein Fünftel der Gesamtstärke der betreffenden Armeen. Während in Frankreich der einfache Soldat nur 25 Centimes Sold erhält müssen wir in den besetzten Gebieten täglich 75 Centimes bezahlen. Zu diesen finanziellen Lasten kommt die überaus starke Belastung der Bevölkerung des besetzten Gebietes durch die Einquartierungen, da nicht nur für die Offiziere, sondern auch' für die Familien und Begleitung.sowie für die Familien der Beamten der Regie Unterkunft beschafft werden muß, was in Anbe tracht des stark bevölkerten Industriegebietes,, das schon immer unter Wohnungsmangel litt, ungeheure Zustände geschaffen hat. Neulich haben die Franzosen auch wie der Anträge zur Anlegung von MtlttärübungÄvlätzen und Schießständen gestellt. vis Rissenlast der vesatzungskostsn. Der „Matin" veröffentlicht die den FtnanzauSi, schlissen zugeganaenen RegterungSberichte über die Be- satzungskosten für das abgelaufene Geschäftsjahr 1923. Sie schließen mit einem Gesamtbetrag pon 12 50 Mil, lioüen Goldf.ranken ab. Vke unfähige Eifenbahnregke. Die Regie verlangt für die nächsten Tage die lieber« gab« von täglich .4000 offenen Wagen mit der Erklä rung, dah hei einem Ausbleiben dieser Wagen schwere Folgen für die Wirtschaft entstehen würden. Wie wir von unterrichteter Seite Hüven, kann die Reichsbahn ohne empfindliche Schädigung der. Inter essen de« unbesetzten Gebietes diese Wagen unmöglich abgeben. ES ist nicht durchführbar, daß immer erneut leere Wagen in da» Ruhrgebiet hineingepfropft wer den. während die Regie völlig autzerstande ist, die tau sende von beladenen Wagen, die bereit» im Ruhrgebiet stehen, zu bewegen Die Schuld an den schweren Folgen für die Wirt schaft fällt der Regte zur Last, die Ihrer Aufgabe, wie sich immer mehr zeigt, in keiner Weise gewachsen ist. vor de» Stillegung der Stinn,»betriebe. Ein großes holländisches Blatt teilt mit, daß-Hugo SttnneS gegenüber Vertretern de« interalliierten In- genteurkommtssion erklärt hat, daß der Mtcumvertrag die Ruhrindustrie in der schwersten Weise belaste und datz der SttnneSkonzern bereits in allernächster Zett ge zwungen sei, .seine Betriebe im besetzten Gebiet stillzu legen sofern nicht unverzüglich eine Abänderung der MicumvertragSLesttmmungen erfolge. Das Blatt be merkt dazu,datz dies? Angaben durchaus glaubhaft er scheinen und datz in der letzten Zett häufig Meutzerun- gen namhafter Großindustrieller auf die Absicht der rheinisch-westfälischen Großindustrie schließen lassen we gen der Undurchführbarkett der Micumverträge ihre Betriebe stillzulegen. Neues von äer Reichsbahn. Vke Reichsbahn schränkt -le Vergünstigungen ekn. Die Reichsbahn will zur Behebung ihres Defizits im Personenverkehr außer der Erhöhung der Personen tarife in der dritten und vierten Klasse auch in sehr er heblicher Weise die Vergünstigungen abbauen, die fast die Hälfte aller Reisenden bisher genossen haben. Nach einer genauen Uebersicht hatten rund ^80 000 Vereine und Vereinigungen in Deutschland durch die Einwirkun gen des Wohlfahrtsministeriums, des Ministeriums de» Innern des Wiederaufbauministeriums und vor allem des Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Volksbil dung Vergünstigungen erlangt, .die in der Tat für die' fetzt kaufmännisch ganz auf.sich selbst gestellte Reichs bahn unerträglich waren. ' Ter Reichsoerkehrsminister hatte versucht, die der Reichsbahn in dieser Beziehung aufgebürdeten Lasten dadurch' erträglicher zu machen, .Haß er von den einzel nen Ressorts, die Vergünstigungen für bestimmte Per sonenkreise geschaffen hatten, dis Zahlung eines Teiles der Differenz zwischen den ermäßigten und den regu lären Fahrpreisen verlangte. Diese nicht unberechtigte Forderung lehnten sämtliche Ministerien rundweg ab. In Zukunft werden nur verhältnismäßig kleine Kreise eine Fahrpretsvergünstigung erhalten.' In erster Linie berücksichtigt man Kriegsbeschädigte, »fernerhin Siedler und Jugendliche, hie zur Erholung verschickt werden. Die Freifahrtscheine auf der Reichsbahn werden dagegen zum allergrößten Teil fortfallen. Die Parlamentsmit glieder behalten die Berechtigung, alle Wagenklassen innerhalb des Reiches benutzen zu können. Dagegen werden die Freifahrtkarten selbst der Höheren Eisenbahn beamten sehr stark eingeschränkt; es ist »schon fetzt eine Verfügung ergangen, .nach der die Beamten der Reichs bahn sich in der Hauptsache auf die unteren Wagen klas sen beschränken müssen. Vor allen Dingen aber will die Reichsbahn den zahllosen Betrügereien energisch zu Leibe gehen, die in den letzten Monaten in einein Maße festgestellt worden sind.daß man heute von BctrugSMemen mit Fahr karten .vor allen Dingen mit den Zeit- und Wochenkar ten, sprechen kann. In welcher Weise die Reichsbahn geschädigt wird, beweist die Tatsache, daß in der ersten Januarwoche auf einem kleinen Berliner Vorortbahn hof allein 178 Personen festgestellt wurden, die die Wochenkarten mißbräuchlich benutzten. In dieser Rich tung werden jetzt, um ähnliche Betrügereien zu ver hüten. grundlegende Aenderungen durchgeführt werden. Lohnr<rgelung. Wie die Blätter melden, ist der gesamte Lohntarif vertrag mit den rund 400 000 deutschen Eisenbahnar beiterin durch das RetchSverkehrsministertum gekündigt worden. Wie eine Berliner Korrespondenz hierzu er fährt, wird bei dem neuen Abkommen, über daS schon in nächster Zett Besprechungen im Reich sverkehrsmtnt- sterium beginnen werden, .die Frage der Arbeitszeit ein heitlich geregelt werden. Es besteht die Absicht, die Lohnregelung nicht mehr wie bisher zentral für das ganze Reich Vvrzunehmen, .sondern entsprechend den wirtschaftlichen Verhältnissen in den einzelnen Landes, teilen. Ekn selbständiges Reichsunternehmen. DaS Reichskabtnett genehmigte in seiner gestrigen Sitzung den Entwurf einer Verordnung, durch die unter der Bezeichnung Deutsche Reichsbahn ein selbständige» eine juristische Person darstellendes Retchsunternehmen geschaffen werden soll, durch das da» deutsche Reich die in seinem Eigentum stehenden Eisenbahnen betreibt und verwaltet. Auch der Entwurf deSPoststnanzgese,tz eS sand die Billigung des Kabinett». Durch! diesen Gesetzent wurf soll der Reichs»ost- und Telegraphenbetrteb als selbständige« Unternehmen unter der Bezeichnung „Deut sche Reichspost" vom ReichSpostminister unter Mitwir kung eine» BerwaltungSrate» verwaltet werden. Da»