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/ ^uer Tageblatt Nr. 2S Mittwoch, äen SV. Zaausr 1S24 IS. Jahrgang Wenge, an» n zu schrei, die ang* polizeilichen Reih« von Hilfe ohne zu rühren, »nstratlonS. S in Wer. rtige Polt, dieser vom krmordung olizetltchrn Lasse und ngen der olt waren >en Lohn. Smer an, en Unter. Iteres Un. k der mit p-i Anzeiger für das Erzgebirge leiea^mm«, rag,»Ian fta,^g,»i^i Eothalt»«A st» amtliche« velaaatmachoagea A»» «ott» Ar» Staöt M»A Ars ftmt»ge»1cht» stu«. p.M»«,li,m»i ftmt 1,1,zig m.iee« Ursache Mi rute Bür. en Indu. stank' in dvn vor >llkommen chwer be. bet ihm alles in ! sich ein ste, mit gibt die rnehmer- stisch sse. Zgeliesert v mir staat» ! sind. von ach sm ngen, r Er. senden ertchts terro. l Tor ewär. lilL ob 0N. ,„Jch würde in der fi- durch> Frankreich nur einen Wiederhole, daß die Politik ES handelt sW lediglich um en, betten frei. thür.) Macti onalä fällt um. Keine Revision de» Bersalller Frieden», Die „Times" melden:' Maedonald hat Montagmrit- tag die Botschafter und Gesandten der alliierten Staa ten empfangen ebenen er erklärte, er beabsichtige nicht, für .eine Revision der FriedenSverträgx einzutreten er habe dagegen die Ablicht, .die Beziehungen der Alliier ten untereinander durch die Gemeinsamkeit der Bera tungen und Entschlüsse zu vertiefen. Nach dem gemein samen Empfange wurde her französische Botschafter ge sondert von Maedonald zu einer.einstündigen Aus sprache empfangen. Maedonald über die Ausgaben der englischen Arbeiterpartei. Maedonald erklärte auf.seiner Reife nach Edin« bürg sn einer Rede in CarliÄe: Wir haben eine schwere Ausgabe vor uns und werden alles tun, was wir tun können, um die Arbeiterpartei zu einer gröberen Macht zu machen als je. Nicht nur in diesem Lande, .sondern in ganz Europa haben wir ein großes Durcheinander geerbt. Unsere Aufgabe ist, .dieses Durcheinander in Uebereinstimmung mit den Prinzipien der Arbeiter partei aufzuräumen. Ich hoffe . man wird uns Zeit lassen. Rom ist nicht in einem Tage erbaut worden. Europa wird nicht in einem Tags in Ordnung gebracht werden können. einige Kundert Zuschauer eingebunden. Die Mitglieder de» SachverständtgenauSschusseS begaben sich! sofort in« Hotel Esplanade. Evangelische Geistliche gegen Terror nn- Herrenston-punkt. Wie die Berliner Zeitung: „Der Deutsche" mitteilt richten die evangelischen Pfarrer des StznodalkretseS Elberfeld aus Anlaß der mit besonderer Schärfe im bergischen Lande ausgetragenen wirtschaftlichen und so zialen Kämpfe ein offenes Wort in ernster Stunde an die Bevölkerung. In dem in den Tageszeitungen des Wuppertales veröffentlichten Ausruf heißt es u. a.r Mit ernster Sorge sehen wir auf den Gang der gegen wärtigen sozialen Kämpfe in unserem bergischen In- dustriebezirk. Wohin führen sie? Gibt es keinen Weg, die steigende Schärfe dieser Auseinandersetzungen .zu mildern? Wird nicht unsere so nötige Volksgemeinschaft aufs schwerste bedroht? Wir bitten deshalb herzlich jm Namen Jesu Christi, .doch eine Höherführung des all gemeinen Handels anzustreben und auch, bet den wirt schaftlichen Kämpfen die 'Maßstäbe des Evangelium- Jesu Christi nicht vergessen zu wollen. Wir bitten die Arbeitnehmer dringend und herzlich: um Jesu wil len: Entsagt sedem Terror und vergeßt daS/ Wohl de- Ganzen nicht gebt eure Zeit und Kraft her, wo sie nur immer nötig 'ist, zum Aufbau unseres Volkslebens! Nicht weniger dringend und herzlich bitten wir in des selben Herrn Namen die Arbeitgeberverbände: Gebt dem Arbeiter, per euch seins Zeit und Kraft gibt, was er bedarf, .um sich und seine Kinder in dieser un geheuren Notzeit zu erhalten, zu ernähren und zu kleiden Sachsen r Dauer a unter konnuu- n vorn, es" be. en des eduldet, er°Liel>. asj in: i gegen sollten, die in > Müg. r eni. zuge. n bet ng der u dem Velikt-, zratls. in VÜ. erhob und einmütig mit Ja antwortete. Man sang dann da» Deutschlandlied. Stürmische Zurufe, wie „Landesver. räter!", „Bezahlter Moskowiter!" usw. zwangen Cohn die Tribüne zu verlassen. Er verblieb aber, umringt von seinen Anhängern, trotz wütendster Proteste der Versammlung im Saal. Der nunmehr einsetzende Tumult machte eine Fort führung der Versammlung unmöglich. Die Sitzung endete schließlich damit, daß die Schutzpolizei den Saal räumen mußte. Infolgedessen kamen auch viele Redner, die sich noch zum Worte gemeldet hatten, nicht mehr zum Sprechen. Korrespondent des „Echo de Paris" T-r. Schacht auch über seine Unterredung mit Potncare. Tr. Schacht weigerte sich, .über Potncare persönlich irgendein Urteil zu äußern. Ev hob hervor daß der französische Ministerpräsident ihn mit größter Höflichkeit empfangen habe. Er glaube indessen^ daß er stch> nicht gestatten könne, eine Meinung über Potncare zu äußern, der augenblicklich die am meisten im Vor dergründe stehende Persönlichkeit nicht nur Europas sondern der ganzen Welt sei. Poineare könne einen Eindruck über ihn äußern, aber nicht umgekehrt, er über Poineare. Tr. Schacht hob dann nochmals hervor, daß er im Verlaufe deS Besuches am Quai d'Orsah sowie überhaupt während seines Aufenthaltes in Paris keine politische Frage gestreift habe. Zwar gehöre er dem Retchskabinett an. aber nur mit beratender Stimme. Schließlich äußerte sich: Tr. Schacht nochmals über die verschiedenen Reparationspläne der letzten Monate, wo bei der Korrespondent deS „Echo de Paris" hervorhebt daß Tr. Schacht von der Notwendigkeit einer wirt schaftlichen Einigung zwischen Frankreich! und Deutsch land durchdrungen sei. Auch Luther für di« Weiterzahlung der D«satzung»kost,n s Wie aus Berlin gemeldet wird,.schien es anfangs, daß der Reichsfinanzminister Dr. Luther in der Frage der Wiederaufnahme der BesatzungSkostenzahlung auf Setten der Rentenbank stehe, die gegen diese Zahlungen war. Jetzt aber wird mttgeteilt, daß auch! Dr. Luther bet der großen Aussprache im Reichskabtnett sich: für Weiterzahlung der Kosten ausgesprochen hab«. Vi« Rheinisch» Goldnotmbank ist erledigt. Die Nachricht daß die Rheinische Goldnotendank nicht zustande kommen werde, ist zutreffend, doch sind die Ursachen dieser Planänderung nicht nur in den Er folgen des RetchSbankpräsidenten und der bevorstehen den Gründung der Lentralnotenbank zu suchen. Der Präsident der Kölner Handelskammer, Kommerzienrat Hagen, hat vielmehr von sich aus auf Gründung der Bank verzichtet, .weil die vorgesehene prozentuelle Be teiligung Frankreichs unter den veränderten Geldver hältnissen nicht mehr zu erlangen war. Die seit Anfang November vorigen Jahres mit der Errichtung einer rheinisch.westfältschen Notenbank be schäftigten Banken des besetzten Gebietes haben ange sichts der bestimmten Erklärung He« ReichsbankpMi- denten über die bevorstehende Errichtung einer deut schen Goldnotenbank den Reichskanzler und die inter alliierte Rheinlandkommission benachrichtigte daß sie ihre Bemühungen, die dem besetzten Gebiet.auch durch Zulassung der deutschen wertbeständigen Geldmittel fei ten« der alliierten Rbeinlandkvmmtssion zugute kommen sollte etnstellen. v»r Sachv»rständtg»nan«fch«ß in V«tli«. Die Diitglieder de« ersten Sachverständigenaus- schusse» der ReparationSkommtssion trafen gestern abend von Pari» auf dem Bahnhof Friedrichstraße ein. Zur Begrüßung hatten sich einige Mitglieder deS Auswär tigen Amte« «ingedrnden, .außerdem waren Vertreter der französischen und amerkkanifchen Botschaft > sowie der «eparattonSkmmnifsion Eionan. M hatten sich auch klnr stürmische Ansammlung stt Rrbanäe; nstional-äeutscher Zullen. Am Montagabend hatte der Berliner Verband national, -eutscher Juden eine Versammlung einberufen, in der der Vorsitzende, Dr. NaumaNn, einen Vortrag über das Thema: „Deutsche, nicht jüdische Einheitsfront!" hielt. Bei den Ein ladungen war man sehr weitherzig gewesen und hatte jeden deutschen Staatsangehörigen aufgefordert, der Sitzung beizu wohnen. Infolgedessen war der große Saal des Logenhauses überfüllt. Das Auditorium setzte sich sehr verschieden zusam men. Nicht nur die Anhänger des Verbandes National deutscher Juden, sondern auch Zionisten und sonstige Vertreter oppositionell eingestellter jüdischer Richtungen. Während Dr. Naumann sprach, blieb es noch verhältnismäßig still. Sein Vortrag wurde mit großem Beifall ausgenommen. In der anschließenden Aussprache ergriff als erster Redner der früher-- Nachrichtenoffizier der Kronprinzenarmee, Major a. D. Anker das Wort. Anker wies daraufhin, daß er als Feind des Umsturzes seinen Abschied habe nehmen müssen. Mit den radikalen Rechtsparteien sei er dann wegen der Judenfrage auseinanbrrgekommen. Er habe den Deutschvöl kischen Kampf ansagen müssen, weil das Schlagwort: „Die Juden sind an allem schuld!",, nur die weiteren Gründe der deutschvölkischen Bewegung verdecken sollte. Er müsse zu geben, daß sich allerdings gewiss- Teile der Judenschaft so be. tragen haben, daß ein Antisemitismus wohl entstehen konnte. Er Mr seine Person schätze aber jeden Juden, der das deutsche Vaterland liebe und gegen die Internationale Front mache, genau so hoch wie den Christen. Deswegen nehme er auch keinen Anstand, zu erklären: Wir nationalen Deutschen neh. men die Juden, die zu uns kommen, mit offenen Armen auf und sind bereit,, mit ihnen auf Tod und Leben gemeinsam gegen jeden Fe.ind der deutschen Nation zu kämpfen. (Slür. Mischer Beifall.) Nunmehr nahm der bekannte Ziontstenführer, Rechtsan. walt Dr. Klee, das Wort und erklärte, daß er nach einer der artig aufreizenden'nationalistischen Rede nicht sprechen könne-. Nicht jeder, der sich als national ausgebe, liebe das deutsche Vaterland, und so könne er als Zionist im Namen seiner An. Hänger erklären, daß gerade die so viel verleumdeten Zionisten treu für Deutschland einstchen würden. Der RetchstagSabgeordnete Morath (Deutsche Volk-Partei) beglückwünschte den Vorsitzenden Dr. Naumann zu seiner Red«, die geeignet sei, das Herz jedes deutschen Ntchtjuden zu begeistern. Al» hierauf der Abgeordnete Dr. Cohn die Red. nertribüne bestieg, um Naumann zu antworten, kam es zu stür. mischen Szenen. Gegenüber den Ausführungen Naumanns, daß da» Deutschtum mit allen Mitteln erhalten werden müße und seiner Behauptung von dem sterbenden Judentum, müsse n die Frage aufwerfen, ob denn di« Erhaltung der Deutsch, tum« auch »inen Weltkrtrg wert gewesen sei. Kaum hatte Dr. Cohn diese Aeußerung getan, al« sich die Versammlung rr. rohe» :t ge ll. T. diese« Blutige Untaten äer Separatisten. Zwei deutsch« Arbeiter standrechtlich erschossen. Wie erst setzt bekannt wird, haben die Separatisten bet ihrem Einzug -Wei Arbeiter in LuvwtgS- Hafen namens Holz und Drehner aus Befehl veS Se- varattstenführer« Jrmler „standrechtlich" erschossen. von den Separatisten zu Tode mißhandelt. Am 28. Januar hatten sich in Speyer einige junge Leute zu einer Abendunterhaltung zusammenge funden. bei der angeblich auch das Deutschlandlied ge sungen wurde. Kurz darauf erschienen französische Po- lizetbeamte in der Wohnung, in der die jungen Leute sich aüfhielten und stellten ihre Personalien fest. Eine salbe Stunde später betraten separatistische Bewaffnete das .Haus, verhafteten die jungen Leute, sowie den Gast geber. dessen Frau und sein 7jähriges Kind. Alle wur- )en in das AmtsgertchtsgefängniS Speyer etngeliefert. Unterwegs wurden sie mit Gummiknüppeln so schwer mißhandelt, .daß einer von ihnen, ein Kriegsbeschädigter ein Bankbeamter Grietzer, .an den erlittenen Verletzun gen tag« darauf verstorben ist. Seukezug von Separatisten ins ba-ische Gebiet Nach Meldungen aus Karlsruhe unternahmen pfäl zische Separatisten einen Streifzug. auf badisches Gebiet und überfielen das eine Stunde von Karlsruhe entfernte Hpfgut Maxgu am Rhein. Die Banditen zwangen mit vorgehaltenen Revolvern den Gutspächter zur Her ausgabe seiner gesamten, .sehr beträchtlichen Gelder. Da der Gutsvächter von den Franzosen vor einigen Wochen entwaffnet- worden war, Matten die Räuber leichtes Spiel. — Man nimmt an. daß Fs sich: um die gleiche Baude handelt, die vor wenigen Tagen die Gemeinde kaffe in Wörtü in der Pfalz geraubt hat. Dr. Schacht über äie Aussichten äer Golänotenbank. Der Berliner Berichterstatter deS^Scho de Bart«" batte eine Unterredung mit ReichSbankprästdent Dr. Schacht. Auf di« Frage, ob er mit den Verhandlungen, die er in Pari« über die Gründung Hey neuen Gold notenbank geführt babe. zufrieden sei und ob er an eine baldige Errichtung diese« neuen Ftnanztnstitut« glaube ^antwortet« Dr. Schacht: „Die neue Goldnytenbank. deren Plan ich in Pa rts unterbreitet, babe, ist.eine rein kaufmännisch« Ange-i legenheit. Ich verlange nichts, .al« daß Hie Politik Lei der Gründung nicht mitsprtcht. Die Goldnytenbank und die finanzielle Sanierung Deutschlands sind Vor bedingungen für die Regelung der Reparationsfrage. Wenn man mich arbeiten läßt, wie ich wünsche, dann dürfte die neue Bank sehr bald gegründet sein. Wenn sich hingegen die Politik in einer wesentlichen kaufmän nischen Frage einmischt, dann wird das neue Finanz, tnstitut vielleicht niemals das Licht der Welt erblicken. Jedenfalls weigere ich mich,.die Verantwortung für das zu überttehmen, was alsdann geschehen könnte?" Auf die Frage, ob er die Teilnahme französischer Kapitalien für die Gründung Her Bank, . an der daS Ausland mit 60 Prozent teilnehmen soll, vorgesehen habe, gntwortete Tr. Schacht: nanziellen Unterstützung Vorteil sehen. Aber ich, keine Rolle spielen darf. ein Geschäft." Natürlich fragte der NN kN. agebl. . v.- 1.88 S.— »ltk lrb-, Inge- U i»-. »t»N- Endgültige Beschlüsse über die Aufwertung der Hypotheken sind, wie Wolff-Büro meldet, in der gestrigen Sitzung deS Reichskäöinetts noch nicht gefaßt worden. Minister Herrman geständig. Der aus der Untersuchungs. haft entlassene. Staatsminister Herrmann hat, wie setzt be kannt wird, vor seiner Haftentlassung ein volles Geständnis über die ihm zur Last gelegten Urkundenfälschungen abgelegt und erklärt, daß er sich jederzeit zur Verfügung des Staattan- waltes halte. Die Entlassung der übrigen in Hast befindlichen Mitglieder der thüringischen Regierung ist bis jetzt abgelehm worden. Wie die „Thüringer Äligemetne Zeitung " erfährt, soll auf den Untersuchungsrichter von einem hohen Vrrgefetz. ten ein schwerer Druck - "Sgeübt morden sein. Es «cheinr weiter erwiesen, daß der sozialsttiiche Mintsterlaldtrettor Brcll den Minister Herc nann nährend «einer Ilntetsuchunaehaft ständig auf dem Laufen»-» gehalten habe, Di» Saarwahlen. Bet dm LandeSratSwahlm in Saar, brücken wurden insgesamt abgegeben: Zentrum 101810, Mehr. heitSsoztaldemokrattr 46 787, Kommunisten 89 868, Saarlän. bische VoSSpartet (Liberale und Demokraten) 88 07b, Partei für HauSbesitz und Landwirtschaft 8Ü06, Deutschnational« Volk»» Partei S781, Saarländische Wirtschaft-Vereinigung (Saarsepa. rattstm) 6SL8 Stimmen. Wahlberechtigt waren 877 800, g«, wählt haben LLÜ4SS, also S8Lb Prozent.