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Lu- KukKlS-unsi Die Gchaffunü einer einzig brauchbaren n«u«n 0i»un6I»v« der ArbeitS- l edinmuigkn in unseren Betrieven hat, wie wir vormissahen, nn« nicht nur in den Mittelpunkt der Unterhaltungen Uber die Wirtschaftslage gestellt, sondern sie dal auch notorische Hetzer und Verleumder ans den Plan gebracht. Diese Letzteren buben dazu besonderen Anreiz, seitdem sie befürchten müssen, daß durch Lichtung der Nethen der Unzufriedenen ihr Anhang schwindet. Lui» UsIai»»K»IIuny der neuen Verhältnisse zwischen un« und unseren Arbeitern und Angestellten haben wir kürzlich den m»ag«I»«n6»n Se»II»n freiwillig Llndllok In 61« LIn»«IIi»I1«n 6«i» von nn» 6ui»oli- n«1ükn1«n Viln>n»lim«n gegeben und haben an dielen Stellen voll»» V«i»»16n6nl» für letztere gefunden. Ebensowenig wie diese Stellen haben wir aber auch 61« Voff«n1llvl»lt»lli bei der Darstellung der iubetracht kommen den Verhältnisse »u scheuen. Wir unterbreuei. sie der Öffentlichkeit hiermit, weil wir dem Ansehen unseres Unternehmen« schuldig sind, wirren Redereien und falschen Behauptungen, die über unseren Betrieb in der Bevölkerung im Umlauf sind, entgegenzvlreten. Vorgeschichte. Die berechtigten Bestrebungen von Angestellten und Arbeitern nach «eont- dostLnülgoi» Lvroklung gehen bis in die erste Hülste des verflossenen Jahres zurück, und die Forderungen der beteiligten Kreise sind seit Juli 1923 immer dringlicher geworden. Ebenso bestand aber auch bei den berufenen Vertretern von Staatsbetrieben und der Privatindustrie der ernstliche Wille zu einer Aenderung der ganz unhaltbaren Verhältnisse und ernste Verhandlungen mit den einzelnen Standes- und Berufsvertretungen haben stattgefunden, die sich dann von Verband zu Verband sortsetzten und seit den Monaten Juli/August 1923 nicht mehr zum Stillstand gekommen sind. Daß sie resultatlos verliefen, ist nicht auf die Schuld einer Vertragspartei, sondern auf Schwierigkeiten aller Art zurückzuführcn die sich der beiderseits ge wünschten Umstellung der Lohnzahlung entgegcnstelll n. ' Das Hauptmerkmal der nach der Revvlntmn neugestaltcten Tarifverträge war ihr sokviuutisokvi- /lu-tzsu. In den breitest.n Kreisen unserer intelligenten Arbeiterschaft sowohl wie in denen des Unternehmertums hat sich in dessen längst die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß diese jeden Fortschritt hemmende Schablone in den hinter uns liegenden fünf Jahren unsere Wirtschaft ins Ver derben gestürzt hat. Sie sahen ein, daß <stir Beseitigung des Uebels der Eigenart des Einzelnen angepasste, im übrigen aber auch nach sozialen Grundsätzen gerecht gestaffelte Löhne und Gehälter wieder Platz greifen müßten, wenn nicht unsere gesamte Wirtschaft dauernd Schaden leiden und noch weiter in Grund und Boden sinken sollte. Das Festhalten an der Schablone in den bestehenden Tarifverträgen bildete das größte Hindernis für die Einigung der Parteien auf eine Entlohnung mit wertbeständiger Grundlage, die von unserer Firma längst angeregt und von vielen anderen Firmen sehnlichst gewünscht worden war. Die wünschenswerte Umstellung war aber damals technisch einfach nicht mit einem Schlage allgemein durchführbar. Ein einzelnes kapitalkräftiges Untern, hmen kann wohl — und unsere Firma hat das getan — einen Sprung ins Ungewisse machen und einer großen Idee, welche wie diese zu einer Gesundung in unserem Bezirke führen sollte und in der kurzen Zeit von kaum 3 Monaten bis zu einem gewissen Grade tatsächlich auch geführt hat, zum Siege verhelfen, weil sie auch ein großes Opfer zu bringen vermag. Dasselbe konnte mau aber der Gesamtheit der Unternehmer unseres Jndustriebezirkes besonders im Hinblick auf die Ver schiedenartigkeit der in ihm vertretenen Industriezweige einfach nicht zumuten. Es ist hierbei zu bedenken, daß die Arbeitgeber-Vereinigung Erzgcbirgischer Industrien E V. rund 400 und davon diejenige des Verbandes der Metall industriellen des Westerz.,ebirgeo runv 220 Mitglied-: firmen aufweist mit einer Arbeiterschaft von rund 50000 Köpfen. Unsere neue Einstellung. Da es wegen unüberwindlicher technischer Schwierigkeiten unmöglich war, die gennml« erzgebirgische Industrie sofort aus einheitlicher Grundlage in die wertbeständige Entlohnung umznstellen, hat diesen Schritt unsere Firma als daö umfänglichste Unternehmen ün ganzen Bezirke Ende Oktober 1923 allein gewagt. Wie vvrauszusehen war, ist eine große Zahl gewerblicher und indu strieller Unternehmungen nach und nach diesem Beispiele gefolgt. Die anderen werden ihm weiter folgen müssen, weil die veränderten Verhältnisse unserer Wirtschaft dies gebieterisch fordern. Mit der von nutz , lroffcnen Mtscheidung hatten wir eine ungeheuerliche Verantwortung auf nn- genommen, denn die schein ar niedrigen auf Goldmark bsi-verknvitLn un6 kvkattssätrv niavkKvn in 6«n kn6rikß«pn vinvr Mrrnsitsi-evkning t ts i t lich vin KIvki-Fsckvs dessen ans, was in den uoraufgegangenen Monaten auF 6aenalig»-i- Gsti-i^üclk««» die P> p,e, nrarksummen, entsprechend dem jeweiligen Goldwerte wirklich Netragen haben. Es kam hinzu, daß wir unsere Erzeugnisse im Lande bis Ende des Jahres aus triftigen Gründen nur unter Bere.lmnng in Papi. rmark verkaufen konnten. Es standen sich also bedeutende Ansgaven in Festmai k den schwankenden Einnahmen in Papiermark zwei volle Monate lang gegenüber. DaS war auch ein Grund, der die Mehrzahl der industriellen Unternehmungen im ganzen Erzgebirge davon nbhalten mußte, auf eine voizeitige Umstellung im letzten Viertel des ver- gangenen Jahres zuzukommcn, so zwingend nötig eine schnelle Umstellung auch im Jut-uesse unserer arbeitenden Bevölkerung g> boten schien, denn die erz gebirgische Industrie war vorwiegend, ja teils ausschließlich auf Jnlandsgeschäfte und dcuml auf die in ihrem Werte täglich mehr stillende Papiermark eingestellt. Ein altes wahres Sprichwort sagt nun: ,,HN»n ru g»f«II«n i«1 unmügllvk" und auch wir wann uns vom ersten Tage der Umstellung darüber nicht im Zweifel, daß sie nicht bet allen Beteiligten sofort ungeteilte N"Ude und Zustimmung finden werde. Während der hinter uns liegenden, v Jahre mußten »sktttilgi« und Unl»«§tttilot», fI«I»I,« wie MIn6«>-* ßl«lulg«, »nfske»»«« «II« !.«u1» wie 61« /ting»1«n M«str«6»»»is samt mnd sonder- nach einer Schablone entlohnt und nach der gleichen Schablon in allen sonstigen Arbeitsbedingungen behandelt werden; eine grundlegend^ Aenderung der Arbeitsbedingungen für eine die Ziffer 3000 übersteigende Arbeiterschaft ließ sich aber schlechterdings nicht in einein Gusse tadelsfret formeif. Erst den der Umstellung folgenden Tagen und Wochen war eS Vorbehalten, mancherlei Unebenheiten zn ändern und glattzustellen. Wenn uns die F age der Entlohnung der Arbeiter und Angestellten andauernd die größte Sorge machte, so blieben wir bei dem Suchen nach Hilfe nickst auf dem Wege stehen, die gerechtesten Löhne festznsetzen sondern richteten gleichzeitig unseren Blick darauf, unseren Betriebsangehörigen die unsinnig hohen Lebenshaltungskosten nach Kräften zu verringern. In richtiger Verfolgung dieses Gedankens und weil wir auf eine allgemeine Senkung der LebeuSmittclpreise als Einzelfirma nicht einwirkcn konnten, ergab sich ganz von selbst die Not- Wendigkeit der eigenen Beschaffung der wichtigsten Lebensbedarfsartikel. Wir begründeten, um der Not der Werksangehörigen in der Zeit der katastrophalen Knappheit an Lebensmitteln zu steuern unsere Konsumanstatt. Da auch hinsichtlich dieser die unsinnigsten Gerüchte Uber wucherische Preise und alles mögliche Andere im Bezirke verbreitet werden, erscheint es augezeigt nur einige wenige Einzelheiten über sie zu sagen, obwohl eigentlich jeder Hin weis darauf, daß wir bei ihrer Verwaltung die größte Selbstlosigkeit obwalten lassen, als überflüssig erscheinen müßte. So haben wir im zeitigen Herbst für unsere Belegschaft etwa rund 200 Waggons Kartoffeln beschafft, welche wir zum Preise von rund 2,70 Mk. per Zentner frei Wohnort der einzelnen Werksangehörigen abgegeben haben. Die Wohnorte der letzteren verteilen sich ans etwa 30 Gemeinden der Umgebung. Die Beträge sind den Leuten auch bis heute noch zn etwa 80 Po gestundet worden. Unter den Beziehern befinden sich Leute mit zahlreicher Familie, welche mehr als 50 Zentner Kartvffem augefordcn und geliefert erhalten hab'». Wn haben weiter, abgesehen von der Beschaffung von Broten bis zu 10000 Stück pro Woche, ungezählte Waggons aller möglichen anderen Lebensmittel herangebrachi, welche zn Selbstkostenpreisen an nufere Leute abgegeben worden sind. Es bedarf für den Sachkenner gar keiner besonderen Versicherung, daß wir trotz wert- beständiger Umrechnung in den Tagen der sich überstürzenden Markentwertung bei der Abgabe immer noch erhebliche Einbußen auf uns nehmen mußten. Das sind Opfer, die jeder Unternehmer und zwar jeder nach seinen Kräften in den Tagen der Not für seine Leute gern und willig gebracht hat, ohne darüber viel Worte zu machen. Von der Mehrzahl der Arbeiterschaft wird das auch dankbar anerkannt. , . Das Ergebnis. Alles in allem kann nun unsere Firma das nicht zn bestreitende Verdienst für sich in Anspruch nehmen, den Unternehmungen im wetten Umkreise das Beispiel für die einzig brauchbare Grundlage der Arbeitsbedingungen gegeben zu haben, welche geeignet ist, unserer in Grund und Boden „regieptckn" öbistschS' Wirtschaft zn einer Wicdergesunduug zn verhelfen. Sowohl die Angestellten als auch die Arbeiterschaft unserer Fabriken haben sich in den wenigen nach der Umstellung hinter uns liegenden Wochen mit den grundsätzlich neuen Verhältnissen nicht nur abgcfunden, sondern sie dürften mit ihnen zweifellos zufrieden sein, soiveit man von Zufriedenheit deutscher Volks genossen iit der gegenwärtig schweren Zeit überhaupt sprechen kann Jedenfalls befinden sich alle mit deni Wohl und Wehe unseres Unternehmens Verwachsenen heute weitaus wohler, als in den aufgeregten Zeiten der Monate, wo der täglich schwindende Wert der Mark Arbeitern, Angestellten und nicht zuletzt auch den Unternehmern jede Bestellung ihres Hauses auch nur auf wenige Tage hinaus ganz unmöglich machte. Heute ist die Entlohnung in unseren einzelnen Betrieben eine derartige, daß sie im Durchschnitt als 6is bvsts Im gunrvn vsrinks betrachtet werden kann. Ebenso dürften auch die ksksttsrsklungvn an unsere Angestellten den baslvn im Bezirk üblichen Gehältern relativ zumindest niokl So wenig, wie wir Dank und Anerkennung aus den beteiligten Kreisen für das von uns gegebene Beispiel erwarten, so wenig machen auf uns die in kommunistischen oder in anderen Volksversammlungen lautivcrdcuden Au- pöbelungen von notorischen Hetzer», die im Säen von Unzufriedenheit und Zwietracht ihren niedrigen Lebenszweck erblicken, irgendwelchen Eindruck. Das selbe gilt aueb mm Scherz ^dichten in verbotenen kommunistischen Schmäh schriften und Flugblättern. Dagegen glauben ivir o,Ansprüchen zu dürfen, daß nicht nur unsere sämt lichen Arbeiter und Angeste teil, sondern auch dn> Einwohnerschaft des ganzen Bezirkes, von welcher ein großer Teil niil dem Schicksale unsere« umfangreichen Unternehmens ve wachsen ist, die gegebenen Verhältnisse gerecht würdigen und nicht sinnlosen au' den Ton kommunistischer Versammlungen gestimmten Ver leumdungen klatschsüchtig ihr Ohr leihen oder gar sie böswillig oder leichtfertig weiterverbreiten. Der gesunde Zinn des besonnenen Teile« unserer werktätigen Bevölkerung Kat sich heule ßwm in breitesten Kreisen durchgesetzt. Dieselben kommen immer mehr zu o Ueln rzcugung, datz der Sache oer arbeitenden Bevölkerung am wenigsten ged' ul lst, wenn fiibrend >, Persönlichkeiten unseres WirtschaftS- lebens ihr bester W lle, für ihre Arbeiterschaft zu sorgen, allen Vernunftgründen zum Trotze mit » >riger Verleumdung und Verdächtigung ihrer reinen Absichten gelohnt wird. Warnung. V-I En ,.»I«»n MaI,nnhM-n. »I. mk I» «nI-'-m >ln«-r»«>,m-n I» »>n ,1»'« de» Kriege» und in den üblen Lagen der Nachkriegszeit jeweils getroffen haben, mochten sie alltanlicher solche fein, haben wir uns stets von dem Bewußtsein der hohen sittlichen Verantwortung leiten lassen, di- ««"em unserer deutschen B-lkvwirtschaft und nicht zuletzt unserer angestammten Arbeiterschaft a'a'ffliber ,u ld- E-niitz werden wir uns in diele« Grundfätz-n auch künftig durch nichts beirren lasten. Aber «'"den ruvltia"^ Klatschereien, di. von ernstzunehmendei, Stellen -der Personen au.gehen und deshalb geeignet st"-. «n,ere Ehr. ,u verletzen, künftig mit alle- ge. «. Mm - ml. »-mW..,. ----«L'b.klSLL L nicht bringend genug aus die üblen Auswirkungen hingewiesen werden, welche sich au» den Störungen de» Friedens in ^"^kauptungen über di/inneren Verhältnisse eines solchen Unternehmen« Wehe von 600O-7W0 Seelen abhängt. Der so ungeheuer notwendige Wirtfchaflssried« muh aber leiden, wenn entstellende Bev--^ ine inneren roervaanipe eine» solchen Unternehmen fich im weiten Umkreise breit machen und darin kein Ende nehmen. , , „ «.»riebe i" erhalten, deskald werben wir allen Störungen möaen Sie von Wir sehen eine Ehre bareln, in dieser schweren Zelt unseren Werkoangehörigen bauernde Beschäftigung bet vollem Delriea u, oe-h-uv weroen w.r Störungen, mögen S,e von innen ober von anhen kommen, künftighin mit allen uns geeignet erscheinenden Mitteln begegnen. , / Aue i. Erzgeb. Sächsische Metallwarenfabrik August Wellner Sohne A.'lS/ den 31. Januar 1924. ld