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Auer Tageblatt : 19.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192401192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19240119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19240119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 3-6 auf der Mikrofilmvorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-19
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 19.01.1924
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Vk. IS. Lu« Tageblatt und Anzeige für dal -rzgeblrge. Sonnabend, den 19. Januar 1-Sl. tLL«r«< pslitLf^he Meldr-B-se« Deutschland zum Zahlen zu zwingen, und daS sei nur eiv Werk der Gerechtigkeit. Die Entente mit Frankreich müsse auf jeden Fall aufrecht erhalten werden. Nach Möglichkeit müsse man versuchen, mit England ein Defensiv'öündnis zu schließen. Poincares Beamtenabbau. Wie „Echo des Paris" mel. det, hat unmittelbar nach dem neuesten Kammersieg Poincares der Mintsterrat beschlossen, den Bankverkehr zwischen Frank reich und dem Auslande d-r Kontrolle zu unterwerfen, 10 Prozent der Beamtenschaft innerhalb drei Monaten abzubauen und den notleidenden.Rentnern Staatszuschüsse zu bewilligen. Die „Humauite" meldet, daß in der Pariser Industrie am 15. Januar über 3000 Arbeiterkündigungt'n ausgesprochen wurden. Barah fordert Zahlung der Schulden Frankreichs an Amerika. Im amerikanischen Senat erklärte Borah, die fremden Regierungen müßten zur Zahlung ihrer Schulden an die Vereinigten Staaten energisch aufgefordert werden, da. mit das Washingtoner Kabinett die Steuern herabsehen könne. Er sagte: „Frankreich, das an die Vereinigten Staaten nicht einmal die Zinsen seiner Schuld entrichtet hat, unternahm keine Anstrengung, um das Kapital derselben zu konsolidieren. Wenn es sich um ?ine Ztnscnfrnge zwischen Privatpersonen handelte, so würden die Gläubiger das Recht haben, eine solche Haltung als eine Nichtanerkennung der Schuld auszulegen." Von Staät unä Lanä. Au«, 19. Januar. Das Hochschulstudium der Bolksschullehrer. Die Nach, richtenstelle der Staatskanzlet verbreitet folgende Mitteilung, Das Ministerium für Volksbildung hat die Zulassung der werden sollen. gründlichen beruflichen und künstlerisch-technischen auch eine Zur Frage der Hypothrkenaufwertung. Die Reichstags. Ausbildung in den wissenschaftlichen Fächern vermittelt, die fraktion der Deutschen Volk-Partei hat auf Anregung des den Bildungszielen de» Realgymnasium» bezw. der Oberreal. Abgeordneten Dr. Düring«, he» Führer- in der Frag, der »schule nahekommt, läßt e- al- gerechtfertigt erscheinen, den r-sMtMlMtM «ul iioimmwlstm. Ditz- denüich» Nbfag» Feilsch- an öle Kommunist»«. In der ersten -andtag-sitzung nach der Bildung der großen Koalition fiel es schon allgemein auf, daß eine An. zahl der link-stehenden Sozialdemokraten, mit Ausnahme der Radikalsten um Arzt und Weckel, mit der gemäßigteren Fraktton-mrhrheit für die von der Koalitionsmehrhett be. fürworteten Gesetzentwürfe stimmte. Es mußte also in vielen Köpfen bereits eine Wandlung vor sich gegangen sein. Nunmehr bestätigt da- der frühere Ministerpräsident Fel. lisch in etnW Artikel „Wir und die Kommunisten" in der Dresdner Volkszeitung. Er führt u. a. au«: „E- ist seit Jahrhunderten das Verhängnis der Arbeiter» klasse, haß sie zu kämpfen und gelegentlich auch zu Stegen ver. steht, daß ihr aber noch immer die Fähigkeit fehlt, um den Steg festzuhalten. Dazu gehören richtiges Augenmaß für das, wa- von dem im Kampfe Erreichten dauernd oder auf länger» Zett zu halten ist, ferner Besonnenheit im verlangen, Ruhe und Stetigkeit im Handeln, und vor allem bewußtes Ver. meiden der Dinge, die geeignet sind, die Zahl der Gegner des neuen Zustandes unnötig zu vermehren. Diese Eigenschaften haben dem. deutschen Proletariat nach der Revolution leider gefehlt. Und wenn die Kommunisten nun schon selbst nicht merken, daß sie, obwohl vielleicht im be. stimmten geschichtlichen Moment vorübergehend notwerchig, als die Radikalsten „vom Schauplatze des sozialen Kampfes unter Preisgabe ihrer nicht realisierbaren Forderungen ver. schwinden werden und müssen, so muß aber die Sozialdemo, kratie das klar erkennen. Wir dürfen in den Kommuni sten keinen dauernden Faktor sozialen Geschehens erblicken. Jedes taktische Zusammengehen mit den Kommu. nisten muß von den Sozialdemokraten zeitlich begrenzt sein nach Maßgabe der Ereignisse und vor allem des eigenen Ver halten- der Kommunistischen Partei. Für die sächsische Sozialdemokratie steht jetzt die Sache so, daß sich die Kommunisten bündig von ihr losgesagt haben, und zwar durch Wort und Handlung. Damit ist die Mög. ltchkett der parlamentarischen Arbeitsge meinschaft mit den Kommunisten, beseitigt und damit muß sich selbstverständlich die bisherige taktische Einstellung der Sozialdemokratie zu ihnen völlig verändern. Die Kommunisten sind nun als Faktor organisierter und be reitwilliger Mitarbeit nicht mehr in Rechnung zu stellen. Und will die Sozialdemokratie allein mit ihren 4b Landtagsmandaten sich nicht als eine hilflose, zur Untätig keit verdammte Minderheit im Parlament betätigen, so muß sie fortan, nicht weil sie will, sondern weil sie durch die ver. änderte Stellung der Kommunisten dazu gedrängt wird, ein» andere Anlehnung suchen, um überhaupt im Parla ment sozial fördernd oder wenigstens erhaltend wirken zu können. Gerade die Kommunisten sind auf Grund ihres Verhaltens in letzter Zeit die letzten, die berufen .sind, uns die Rolle der politischen Nippfiguren zu weisen. Das Gebot der Semtnarabiturtenten die gleiche« veyrchttgun-en wie den Reift» lingen der beiden anderen höheren Lehranstalten zu verleihen. Ein» anderweit« Regelung de« Hochschulstudium- der Bolksschullehrer ist gerade setzt wünschenswert im Hinblick auf di« Neuordnung der Lehrerbildung, die die Zulassung zum künftigen Lehrerstudium gleichfalls in den Besitz de- Reif«. zeugntsseS einer zur Hochschulreife führenden Lehranstalt knüpft. Ohne sie würden zahlreiche Gemtnarabtturtentrn und bereits im Amte stehende junge Lehrer, die infolge de- Ab. baues auch innerhalb der Lehrerschaft voraussichtlich im Volksschuldtenste zunächst nicht oder nicht wetterbeschäftigt werden können und die die Zett ihrer unfreiwilligen Mutze zur Erweiterung und Vertiefung ihrer wissenschaftliche!» und beruflichen Ausbildung auf dem neuen Weg» der Lehrerbil dung suchen, von diesem Studium au«geschlossen fein. All dem gleichen Grunde würdz eS unmöglich sein, in dem Augen, blick, in dem Sachsen für die Ausbildung der Muflklehrer, Zeichen, und Turnlehrer an den höheren Schulen da- akade mische Studium fordert, die hierfür geeignetsten Anwärt«, diesem Studium zuzuführen. Da Ostern 1928 die letzten Semtnarabtturienten und be. reits Ostern 1926 die ersten akademisch gebildeten Volk», schullehrer als Schulamtsanwärter in Frage kommen, er» scheint die Neuordnung der Zulassung von Volksschullehrern zum Hochschulstudium als eins Uebergangsmaßnahme, durch die die Interessen der Abiturienten anderer höherer Lehraw. stallen nicht berührt werden. Die nordische Messe in Kiel wird vom 28. bi- 26. März 1924,zum fünften Male ihre Pforten öffnen, um im Rahmen einer für alle Geschäftszweige offenen Frühjahrsmesse der Vermittler zwischen den Kaufleuten Mitteleuropa» und ihren Geschäftsfreunden in Norden und Nordosten zu sein. Dte außerordentlich günstige verkehrsgeographische Lage Kiels und die gediegenen messet-chntschen Einrichtungen brachten den bisherigen Nordischen Messen unbestreitbare Erfolge. Dte ursprünglich verfügbare Ausstellungsfläche war bald zu klein, sodaß die Nördliche Messe bereits im Frühjahr 1923 daran gehen mußte, sich neu- Räume in dem 8400 qm umfassenden Meßhof zu schaffen, der in nächster Zeit zu einem großzügigen Meßhaus umgebaut werden wird. Im Rahmen dieses Pro. jektes entstand in dm letzten Wochen das neue Verwaltungs gebäude des Meßhauses Ki.-l, das alle Dienststellen der Nor. bischen Messe enthält und Gewähr bietet für rascheste Abwick lung des zu erwartenden außerordentlich regen Verkehrs zur kommendm Frühjahrsmesse. Weitere Senkung der Großhandels, und Kohlenprekse. In. folge Eingreifens der Polizei beim Großhandel ist es zu einer allgemeinen Senkung.der Großhandelspreise um generell 5 Prozent gekommen. Die Wucherpolizei ist vom Reichsmini, ster des Innern angewiesen worden, um Beschleunigung auf die schnelle Wiederfestsetzung der VorkriegSpretse im Handel hinzuwirken. — Die nächste Kohle np reise rm ätzt» aung ist für Wochenanfang zu erwarten, sie wird voraus sichtlich wieder zwischen 5 bis 8 vom Hundert betragen. Zum Dresdner „Hinkernlmn"-Skandal. Der Abgeordnet: Dr. Kastner und die Fraktion der Deutschen Demokratischen Partei haben folgende Anfrage an den Landtag gerichtet: „Am 17. Januar ist im Staatlichen Schauspielhause die Urauffüh rung der Tragödie „Hink-mann" von Ernst Toller zum Ww. laß von Lärmszenm benützt worden, die jede Rücksicht auf dm Ort, die Künstler und das anwesende ernsthafte Publikum vermissen ließen und die für die Geschichte des Dresdner Theaters beschämend und ohne Beispill sind. Die Lärm, szencn waren offensichtlich eingehend vorbereitet. Das Theater war auf den verschiedensten Plätzen reihenweise von theater fremden, meist jugendlichen Leuten besetzt. Der Lärm setzte bereits mit Beginn des Stückes ein, so daß es sich keinesfalls um die spontane Kundgebung einer aus dem Stück selbst her- vorgehenden! sachlichen Ablehnung handeln konnte, sondern nur um Radaulust oder den Versuch, die Aufführung de» Stückes zu hindern und st: gleichzeitig zu polittsch-demagogt. schen Zwecken zu mißbrauchen. Ohne zur Tendenz und ohne zu dem künstlerischen Wert des Stückes hier Stellung zu neh» men, muß grundsätzlich dagegen Einspruch erhoben werden, daß das Theater durch das gewalttätige Borgest:« einer Min. derheit stundenlang zum Tummelplatz unwürdiger und wüster Radauszenen gemacht wird, wie dies am 17, Januar ge. schehen ist. Wir fragen die Negierung: WaS gedenkt di« Regierung zu tun, um ähnlichen Vorgängen in Zukunft vor zubeugen?" Das Ministerium für Volksbildung hat angeordnet, dass wegen der planmäßige» Störung der Erstaufführung der Tragödie „Hinkemann" im Staatlichen Schauspielhaus gegen diejenigen B-teiligten, die der Disziplinargewalt öffentlicher Hoch, oder höheren Schulen unterstehen, das Diszipltnarver. fahren etngelettet wird. — Die Zwischenfälle haben e» dem größten Teil der Besucher des Schauspielhauses unmöglich ge macht, den Vorgängen auf drr Bühne zu folgen. Im Etnver» ständnis mit dem Ministerium für Volksbildung wird deshalb am Donnerstag, 24. d. M., eine Aufführung stattfinden, für die Eintrittskarten nur an der Kasse der Schauspielhauses, nach persönlicher Einzetchnung in dte dort ausltegenden Listen, ausgegeben werden. Der Tag für dm Beginn be» Vorverkaufs wird noch bekanntgeg-ben. Dte Einzeichnung kann nur auf Grund eine» Personalausweise» erfolgen. An eine Person werden nicht mehr al- zwei Karten ausgegeben, Es wird erwartet, daß die Besucher diese- Abend» sich wäh rend der Vorstellung jeder Kundgebung enthalten, damit «in« ungestörte Aufnahme de» künstlerischen Eindruck- ermöglicht wird. Ein raffinierter Schwindler. In letzter Zeit hat «in Un bekannter unter Anwendung folgenden Kniffe- mehrer« Ztgarettenhändler um Ware betrogen! Er kauft — ohne zu bezahlen — 4060 Zigaretten, die er sich in zwei Pantchen, eins zu 1000 und daj, ander« zu 8000 verpacken lätzt. Er er zählt im Geschäft, da» größere Paket sei für da» bekannt» Hotel B. bestimmt und da« kleinere für den Gastwirt M. T-. verlangt nun die Mitgab: eine» Boten, der da» Geld für dte Zigaretten gleich bekommen könne, wmn er diese abgeliefert hätte. Am Hotel angekommen, übergibt der Betrüger dem Boten da» kleinere Paket und beauftragt ihn, diese- zu dem bez-tchneten Gastwirt zu tragen: er selbst yrürde inzwischen im Hotel das größere abgeben. Seine ganzen Angaben sind Schwindel. Nachdem der Bote weggegangen war, machte sich in allen Fällen der Betrüger mit den 3000 Zigaretten aus dem Staube. —> Auf gleicht oder ähnliche Weis: ist er nicht nur wiederholt in Leipzig, sondern, soviel bi» jetzt bekannt geworden ist, auch itt hallet und Themnitz ausgetreten, DK «in Poftsimmzgesetz in Vorbereitung. Im Reichspost, t Bolksschullehrer und Volksschullchrerinnen zum Studium an Ministerium befindet sich augenblicklich ein Postfinanzgesetz in' den Hochschulen neu geordnet. Es macht diese Zulassung nicht Vorbereitung, das dem Reichstag sofort nach seinem Zu.'mehr, wie bisher, vom Erwerb des Wahlfähigkettszeugiiisscs, sammentritt vorgelegt werden soll. Das Gesetz, das am sondern nur noch vom Besitz des Reifezeugnisses eines sächfl. 1. April in Kraft treten soll, bezw-ckt dte Schaffung einer schon Seminars abhängig und verleiht den Semtnarabitu. finanziellen und geschäftlichen Selbständigkeit der ReichSposd. rienten für daS Studium innerhalb drr Philosophischen Verwaltung, b. h. ihre Loslösung yom allgemeinen Reichs. Fakultät der Universität Leipzig nnd der Allgemeinen, sowie Haushalt. In Verbindung mit dieser neuen gesetzlichen Rege, der Mathematlsch-nalurwtssenschaftlichen Abteilung der Tech, lung stehen die Verhandlungen, die der Rllchspostminlster ntschen Hochschule außer den relchögesetzltch bestimmten alle in diesen Tagen mit der bayerischen nnd württrmbergischen. Berechilgungeu der Abiturienten des Realgymnasium», wenn Regierung geführt hat. Während die bayerische Negierung den! sie in der SemtNarretfePrüfuNg In Latein nnd Französisch, die Wunsch hat, wieder in den Besitz drr bayerischen Eisenbahn Berechtigung der Oberrealschulreifltnge, wenn sie in dieser zu kommen, hat eS bezüglich der Post wicht so weitgehend: Prüfung in Französisch und Englisch geprüft worden sind. Wünsche. Wohl aber wünscht dte bayerische Regierung an Ergänzungöprüsnngn werden ihnen im gleichen Maß» aufer. dem Besitz der Post mit beteiligt zu werden. Auch Württem. legt, wie den Abiturienten der Realgymnasien oder Vberroal. berg, da» früher ebenso» wie Bayern sein« eigene Vostv:rwal- schulen. tung hatte, hegt den gleichen Wunsch. Ueber diese Frage ist > Die Bindung der Zulassung von volksschullchrern zum ein« grundsätzliche Uebereinsttmmung zwischen der Reich-Post» > Hochschulstudium an das Reifezeugnis ist notwendig. Sachsen Verwaltung und den genannten Regierung:» erzielt worden, ist das einzig: deutsche Land, das hierfür noch das Wahlfähig, dte etwa in her Richtung geht, daß abgesehen von den Becnn.! kettSzeugni- fordert, obgleich dte sächsische Semtnarbildung ten. und Tartffragew, deren Regelung nach wie vor dem nach der Dauer be- Lehrganges und der Höhe der Bildung-, Retchspostmtnisterium Vorbehalten bleiben wird, der Betried ziele» namentlich in den Fremdsprachen, in Mathematik und der Reichspostverwaltung von b:m Reiche, Bayern und I Naturwissenschaften in Deutschland von seher als vorbildlich Württemberg gemeinsam erhalten werden soll, wobei den gegolten hat. Der Betrieb der Fremdsprachen, sowie der Um. genannten Ländern Eigentumsrechte an der Post zagestanden stand, daß das sächsische Seminar setn-n Zöglingen neben einer werden sollen. gründlichen beruflichen und künstlerisch-technischen auch eine Eigenwürde und Selbstachtung zwingt uns zu einer solchen kein- imperialistischen Ziele — ebensowenig wie Frank- veränderten Stellungnahme gegenüber den Kommuni» reich — verfolgt. Es habe sich lediglich darum gehandelt, sten um so mehr, als sie im jetzigen Gemeinderats.! - - Wahlkampfe mit allen Systemen der Rohheit, Dummheit und Brutalität gegen dt>: Svzi. aldemokratie gearbeitet haben. Wir müssen als Sozialdemokraten den Mut aufbringen zu.dem Bekenntnis, daß wir uns in dem Grad kommunistischer Reife getäuscht haben und daß es gemeinsam mit ihnen nicht geht. Felltsch fährt dann fort: Es war mir nicht leicht ge. worden, mich.zu diesem Bekenntnis durchznringen, aber bre Wucht der Tatsachen zwang dazu. Lernen »vir das einsehen und ziehen wir daraus die notwendigen Folgerungen. Bringen wir daher keinen Brüderkonflikt in die Reihen unse. rer eigenen Partei um der Kommunisten willen. Ruhig und nüchtern betrachtet, liegt kein berechtigter Grund vor, wegen der letzten Ereignisse in Fraktion und Parlament unsere eigene Partei durch Bruderzwist zu zerfleischen. Die Kom. munisten bet ihrer jetzigen Einstellung sind einen solchen Zwist nicht wert. Die deutschen Kommunisten eignen sich vielleicht „zum Zertrümmern des Alten, aber nicht zum Auf. bau von etwas Regem." Gewiß, e» mag Fellisch schwer geworden sein. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen verstärkt sich der Eindruck, daß innerhalb der Sozialdemokratie eine ganze Anzahl Kräfte vor. Händen sind, die das dreist- Gebahren der Moskowiter eben doch nicht einzufangen vermag und dte sich zu positiver Ar. bett, als wie sie dort geleistet wird und geleistet werden kann, aufgelegt fühlen. Im Interesse des ganzen Landes wäre nur zu wünschen,, daß Fellisch nicht umsonst gesprochen haben möchte. Aufwertung der HyvothettnforderuNgen, kn ihrer letzten Sitzung sich mit drr Frage »ine« verbot» der Hypotüekenauf. Wertung befaßt. Dte Fraktion ist einstimmig zu der Ent. schltrßung gelangt, daß jede gesetzliche Regelung der Aufwer» tung von Hypothekenforderungen nur in Uebereinsttmmung mit den .Gründlichen erfolgen darf, dte in der Entscheidung des brutschen Reichsgericht» vom 28. November 1923 festgelegk sind. Ein Verbot der Hypothekenaufwertung würde dem Ge. rechttgkeits» und Btlligkettsempfinden weiter Bolkskreise widersprechen, mit dem verfassungsmäßig gewährleisteten Schutz des Eigentums unvereinbar sejp unk den Realkredit aufs Schwerste, gefährden. Rechberg von Mar- nicht empfangen. Der Reichskanzler hat einen Besuch de» Großindustriellen A. Rechberg abgelehnt und ihm anheimgestellt, sich wegen der ReparattonSfraqen mit den zuständigen St.-llen des Auswärtigen Amte» in Der. bindung zu setzen, da ein» Unterredung mit ihm hierüber er. folglo» sein würde. Dte Denkschrift der bayerischen Regierung. Da» Reichs, kabinett beri-t die Denkschrift der bayerischen StaatSregie. rung zur Revision der Weimarer Verfassung. DaS Kabinett war einmütig der Ueberzeugung, daß ohne eine vorhergehende gründliche Prüfung der aufgeworfenen Fragen eine Beschluß, fassung nicht möglich ist. Vor dem Ende des bayrischen GeneralftaatSkommissariats. Die Aussprache der letzten Tage im Verfassungsausschutz hat die Stellung von Kahrs so erschüttert, daß mit dem Ende des Generalstaatskommissariats in allernächster Zeit gerechnet wer. den muß. Die Devisengeschäfte des Thüringer StaatSbankpräsiden. ten Loeb. Gegen den Präsidenten der Thüringer Staatsbank Loeb wurden kürzlich in der Presse Vorwürfe wegen uner. laubter Devisengeschäfte erhoben. Wie nun die „Weimarer Zeitung" erfährt, handelt es sich bet den Verfehlungen des Staatsbankpräsidenten Loeb um folgenden Sachverhalt: Loeb hat, obgleich es für ihn verboten war, Devisengeschäfte zu machen, solche gemacht und sich dadurch schwere Verstöße gegen dte gesetzlichen Bestimmungen zuschulden kommen lassen. Darüber zur Rede gestellt, hat er die Devisengeschäfte zwar nicht bestritten, hat aber wahrheitswidrig die Behauptung ausgestellt, dte Devisenhcmdelserlaubnis zu besitzen, obgleich ihm die grundlegende ReiASverordnung vom 11. 9. 23 be kannt sein mußte. Inwieweit die daraufhin erfolgt-, an scheinend von Loeb selbst erbetene nachträgliche Zulassung der Thüringer Staatsbank als Devisenbank durch das Thüringer Wirtschaftsministerium zu Recht besteht, wird noch der Nachprüfung durch den Devtsenkommissar und den Staatsan walt bedürfen, ebenso- warum anscheinend der Wirtschafts minister von sich aus in ein- Nachprüfung der Verfehlungen Loebs nicht eingetreten ist. Ziele der belgischen Politik. Der belgische Minister des Aeußeren führte im Senat über die Tendenzen der belgischen Politik aus, daß dte Hauptfragen die Reparationen und die ' Sicherheit seien. Beim Einmarsch ins j Ruhrgebiet habe Bel.
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