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U.llW. ö 8 Wr lnng. «richt, im abzugtben. mworstand. »ngt -n die»1Shrt»«!'> M»fW Bürgergartrn iuladen. erbend. Alemanni« uüdall - Lbtle ieut« I'reltn-, «o v. ImUuIcienkl a Kommen leb. Lxempl. ir Versteifer.. s»n, >/,3 Ude rortplatrr lbenitood I ier I. Klssso. ere Spiele. l beseitigt. fleW lLark, auch ausfchl. Karl rlsen. An vstrahe. /luer Tageblatt m» ß»»«,,ttd«tt»m PMt»«tt« M, «u, n« »»» Um,«,«»» » ««, »em,, ««Nem-pmt^nk — ««ttichi zu«« p-ttfch«e-a,m», N«t Lrlpztg Nr.reee MM- Mnze,e,er für 0as Erzgebirge r«üs»amme» La,«Klatt Entyattea» -t» amttichon vekauannochoag»« »I» R«»o »er Stasi aas tzo« PnttogortchtO Kae Ilr. IS Sonnabenä, äen iS. Januar IS24 IS. Jahrgang Zur Lage. von Dr. Külz, M. d. N. Zn Part» beschäftigt sich wieder einmal ein Sach- Verständigenausschuh mit der Lage Deutschlands. Tie öffentliche Meinung Deutschlands kümmert sich nur wenig um dieses Ergebnis. Das ist erklärlich. Bis» her haben derartige Sachverständigenberatungen nie mals ein positives Ergebnis für uns gezeitigt. Und doch ist diese Tätigkeit gerade dieses SachverWndigen- auSschusses zunächst ganz anders zu beurteilen als die seiner Vorgänger r womit nicht gesagt sein soll, ,dah ihr nicht schließlich das gleiche Endschtcklal beschteden sein könnte. Ter politische und wirtschaftliche Zmpertalis- muS Frankreichs ist in der Zwischenzeit so deutlich zu Tage getreten und hat seine üblen Folgen gegen keine eigenen früheren Helfershelfer so deutlich in die Erschei- nung treten lassen, daß ihm jetzt überall offen erkenn bare Widerstände erstehen. Ja..in Frankreich selbst star ken sich die Widerstände gKgen einen hemmungslosen PotneartsmuS sichtbar, weil man ihn auch hier in Ge- stalt schwerer WährungSerschütierungen am eigenen Leibe zu spüren bekommt. Frankreich wird also seine bishe rig« Bersch lepPungSpolitik in diesem Ausschuß nicht in der bisherigen Weise fortzuse.tzen vermögen, und dies um so weniger als von den amerikanischen Vertretern ein starker Antrieb zu beschleunigter und klarer Sachbe handlung .ausgeht. Wir werden gut tun. die Entwick lung .mit Aufmerksamkeit zu verfolgen. Um den rich tigen Ausgangspunkt hierfür zu gewinnen, hat man sich zu vergegenwärtiaen. dah der Ausschuh ein solcher der NeparationStommission ist und die Hauptau'gabe hat, die deutsche Leistungsfähigkeit festzustellen. Zu diesem Zwecke sind zwei Unterausschüsse tätig, .von denen der eine die Stabilisierung, der deutschen Währung, der an dere die.Lage der deutschen Reichshaushalte- erörtern soll. "'Daß Man sich so schnell entschloß, den deutschen Retch-bankprästdent Dr. Schacht zur Teilnahme an den Beratungen einzuladen. .ist ein erfreuliches Zeichen da für, .dah man die besten Sachverständigen nicht wieder nu« deswegen ausschalten will, .weil sie auf deutscher Sette gefunden werden müssen. Dio ganze persönliche Art Schachts bürgt dafür,, daß er in denkbar besser Weise die Interessen Deutschlands vor dem Sachverständiqen- auöschuh wahrnehmen wird. Wie der Kurs -eS französischen Franken, sv steht auch der Kurs der französischen Europapolttik nicht un ter Haussetendenz. Die Begünstigung. d.eS in der .Pfalz unter dem Namen einer autonomen Regierung hausen den BerbrechergestndelS durch Frankreich, ist für Eng land doch eine so große Schmach geworden, dah eS nicht länger mehr stillschweigend zusehen kann. Der in Mün chen sitzende britische Generalkonsul hat sich., einem Auf trag« seiner Regteruna folgend, mit anerkennenswerter Schnelligkeit und Gründlichkeit an Ort und Stelle über die empörenden Zustände in der Pfalz überzeugt und zweifellos auf britisches Betreiben — ist der französische Gewalthaber in der Pfalz, .der General de Metz, Her sich scheinbar danach sehnt, .eine ähnlich« Rolle wie Tu- renn« zu spielen» vor die interalliierte Rheinlandkom- mission berufen worden, um Rede und Antwort zu stehen. Eine amtliche britische Auslassung bekennt sich zu dem Standpunkt, dah das staatsrechtliche Verhältnis der Pfalz „nicht eher geändert werden darf, als dis sich die Bevölkerung in überwältigender Mehrheit für eine solche Aktion ausgesprochen hat", und auf den Einspruch Englands hin hat die Rhetnlandkvmmission ihre ur sprüngliche Absicht, die Maßnahmen der Separatisten regierung anzuerkennen, vorerst wieder aufgegeben. Go ist die Hoffnung ^richt unbegründet, datz^ür die unglück liche Pfalz die Stund« der Befreiung Hon ihrer unter französischem Schutz arbeitenden Peinigern im Anzug ist. Auch sonst hat sich in den letzten Tagen manches ereignet was die Bäume de- französischen Machtwahns nicht in den Himmel wachsen läßt. Ueber die Tagung der kleinen Entente in Belgrad hat eine kluge Diplomatie nur wenig in die Oeffentltchkeit gebracht ober so viel ist klar erkennbar, daß die Staaten der klei nen Entente ihre Freundschaft zu Frankreich nicht Vt» zu willenloser Selbstentäuherung treiben werden. Der Ausgleich Jugoslawiens mit Italien ist ein hochbedeut. sameS Ereignis, denn Frankreich hätte sicherlich! eine Loge lieber aufrecht erhalten, .in der «S Jugoslawien al» Gegengewicht gegen Italien verwenden konnte. Die kleine Entente will aber um der Freundschaft zu Frank reich willen die nach England führenden Verbindungen nicht oufgeben, .da» zeigt deutlich auch der unmittelbar nach der Konferenz in Belgrad vom tschechischen Außen« Minister Dr. Benesch in London abgestattet« Besuch. Die britische Etnstellunu-u den «rvpätschen Problemen wird ihre entscheidende Richtung /rst nach Bildung der Regteruna erhalten, Vie zu erwarten war. setzte dte Opposition der Arbeiterpartei mit dem Aw!« der eigenen Regierung-Übernahme schon am ersten Tag der Eröffnung -es britischen Parlamentes ein. Wenn etwas in letzter stunde diese Regierungsbildung ge fährden könnte, so ist eS die jetzt auftretende Streikbe wegung. Eine Ausdehnung dieser Bewegung würde das fertig Dringen, was sonst eine Platte Unmöglichkeit wäre: eine Annäherung zwischen den Liberalen und Konservativen. Da aber die britischen Arbeiterführer Leute von stärkster Staatsiaesinnung Knd, ist Anzuneh men. -ast es ihnen gelingen wird, die Bewegung zu meistern. Kommt die Arbeiterpartei zur Regierung, so wird sie um des eigenen und des britischen Prestiges willen eine viel selbständigere Stellung^egenüber Frank reich anzunebmen suchen, .als die gestürzte Regierung, deren Außenminister Lord Curzon sich noch auf dem Sterbebett der alten Regierung zu dem Phanwm der Aufrechterhaltung-er Entente bekannte. Tas Austreten des Führers der britischen Arbeiter partei Macdonald sollte unseren Arbeiterführern viel mehr noch als bisher Anlaß zum Nachdenken geben; vor allem in Sachsen. Ter sächsische Ministerpräsident Heldt scheint allerdings in dieser Richtung hin bereit gelernt zu haben. Wenn es auch durchaus abwegig ist die Antrittsrede HeldtS, .wie der „Vorwärts" eS tut, mit der Rede Macdonalds im britischen Unterhaus« zu vergleichen.so spricht doch! au- den Worten des sächsi schen Ministerpräsidenten ein starkes, auf.praktische Ar beit am Staate gerichtetes Verantwortlichkettsgefübl. Wenn dieses VerantwortlichkettSgefühl dauernd bei allen Mitgliedern der Regierung anhält, .dann werden diese Regierung u§d dieser Landtag ihre Daseinsberechtigung behalten .die sonst durch den Ausgang der .Ge meinde wählen sjark in Zweifel gezogen worden ist. Die Gemeindewahlen zeigen, daß zwischen dem derzei tigen StärkeverbältniS der politischen Parteien im Land tag und dem in der Bevölkerung gegenwärtig eine schwere Diskrepanz herrscht,, und eS ergibt sich! die in der Oeffentltchkeit noch gar nicht genügend erkannte völlig unnormale Lag« daß da» von der sozialistischen Land- tapSmehrbeit gegen den Willen aller ntchtsoztaltsttschrn Vertreter zustandegekommene Gesetz der neuen Gemetn- deverfassung In der Praxis des öffentlichen Lebens der Gemeinden durchgefübrt werden must von Gemeindever tretungen hfe zu einem ganz überwiegenden Teile nicht sozialistische Mehrheiten haben. Vielleicht ergibt sich aber gerade aus dieser Arbeitsteilung Ftn ganz brauch bares Resultat, weil dann beide Strömungen in der Praxis „ihres Geistes Hauch verspüren". Landtag-Neu wahlen so berechtigt sie vom formellen parlamentari schen Standpunkt aus auch sein würden, müßten den jetzt einsetzenden Konsolidierung-Prozeß.im innerpoliti schen Leben wieder stören» und etwa- Besseres, als eine große Koalition würde letzten Endes dadurch auf.die Tauer auch nicht erreicht werden, .selbst wenn die Sozial demokratie im Landtage in die gleiche Minderheit käme, wie in den Gemeindevertretungen, denn auch dann wäre eine große, .die Sozialdemokratie mit umfassende Koali tion einer „rein bürgerlichen" Regierung »vorzuztehen. Eine Ausschaltung der Sozialdemokratie aus der Re gierung-Verantwortung würde diese in sehr wohlfeile Stellung -er absoluten Opposition drängen, in der sie sich wahrscheinlich von ihrer jetzt erlittenen Schlappe sehr bald erholen könnte und in der sie ihre Verluste wieder ausfüllen würde. Im übrigen soll man aber auch grundsätzlich dort, .wo eS irgend möglich ist, die Schaffung neuer Gpannung-momente vermeiden, denn wie viele und wie starke ohnedies in Deutschland ober irdisch und unterirdisch noch! vorhanden sind, zeigt da» auf -en General von Geeckt geplante Attentat. Der amtlichePfalzbenchtCnglemäs Amtlich wird aus London unterm 18. Jan. gemel det: E» ist in London nicht bekannt, ob die Frage der von der Mehrheit der Rheinlandkommifston am 2. Ja nuar anerkannten Verordnungen der sogenannten auto nomen Pfal-regierung,auf -er Tagesordnung der heute stattfindenden Sitzung der Kommission steht. Dessen ungeachtet aber ist und bleibt öS di« Auffassung der englischen Regierung, daß die Rhetnlandkvmmtsston le diglich zur Berichterstattung an die entsprechenden Re»! gierungen ermächtigt ist ünd daß jede darüber hinaus« gehend« Maßnahme aus den schon wiederholt aufge- fübrten Gründen über ihr« Zuständigkeit htnausgeht. Die von unabhängigen englischen Berichterstattern an der Pfalz eingehenden Informationen bestätigen immer noch daß die sich die „autonome Regierung der Pfalz" nennenden Individuen nicht nur ohne gesetzlich« Grund lage regieren, sondern auch die völlig« Verachtung -er Mehrheit der vevälkerunu genießen. Inzwischen hat der englisch« Generalwnsul Clive seine Untersuchungen fort- gesetzt und Vertreter all« Klass«, der Pfälzischen Be völkerung empfang«». rlkva aber feine Eln-rücke. Der Sonderberichterstatter deS „Daily Telegraph" in Speyer drahtet: Der Generalkonsul Clive habe ihm mitgeteilt es könne gesagt werden, dah seine Untersu chung eine allgemeine Ablehnung der sog. autonomen Regierung ergeben habe. Die Geistlichkeit, die Indu striellen. die Landbesitzer und die Bürgerschaft hätten nicht gezögert, sich darüber frei vor Clive auSzusprechen. Gleichzeitig aber habe der britische Generalkonsul be- merkt. daß es unzufriedene Elemente in der Pfalz gebe. ES sei dort eine Lage entstanden, die nicht fortdauern könne. Es sei jedoch nicht feine Sache» Anempfehlun gen zu machen. SloStnIäuten in KaiserelmNer«. Generalkonsul Clive ist im wetteren Verlauf.seiner Informationsreise in Kaiserslautern etngetrofsen. Der britische Generalkonsul wurde unter Glockengeläut von einer ungeheuren Menschenmenge begrüßt und empfing die Vertreter der Städte Zweibrücken, Pirmasen» und Umgebung, .sowie Vertreter der Gerichtsbehörden. Die Vertreter von Katierslautern und die der umliegenden Orte waren zu Clive geladen. Vte Kölner Untersuchung Tirar-s gejchsttert. Um eine Gegenwirkung Hegen die Untersuchung Cli ve» in der Pfalz zu schaffen, hatte bekanntlich der.fran zösische Oberkommissav Tirard zwei französische Offi ziere beauftragt, in der Kölner BesatzungSzone eine Un tersuchung gnzustellen. Diese Untersuchung ist vollkom men gescheitert; in einem Havastelegramm aus Düssel dorf wird dies darauf -»rückgeführt (natürlich vollkom men zu Unrecht), daß die deutschen Behörden von dem Zeitpunkt der französischen, Kommission vorher verstän digt gewesen wären, weshalb es ihnen möglich war, di« Dokumente verschwinden zu lassen, durch die st« kom promittiert worden wären. Die französischen Offizier« hätten aber den deutschen Behörden beweisen könne» da- sie den Ursprung der anttfranzösischen Agitation gut kennen. Da sie sich aber überzeugen mutzten, -ast ihre Untersuchung zu nicht» führe, stellten sie diese ein. Ms Mitteilungen yoesths über -en Gtan-punkt poiacare». Der Berliner Berichterstatter der „Daily News" telegraphiert daß der deutsch« Geschäftsträger in Part» v. Hoesch nach seiner Ankunft in Berlin der ReichSregte- rung neue Mitteilungen über den Standpunkt Poin- eareS in der Ruhr- und Rhetnfrage machen konnte. Potn- care. drängte in seinen Besprechungen mit Herrn von Hoesch darauf, daß politisch« Fragen nicht aufgeworfen werden sollen, -amtt die im Gange befindlichen Ver handlungen einen guten Verlauf.nehmen. Er drängte ferner daraus, -atz Deutschland die Besatzungs kosten bezahlt. Diese Forderung. PotneareS habe Meinungsverschiedenheiten innerhalb des RetchSkabinett» hervorgerufen, weil der Ftnanzmtnister Dr. Luther for derte. .daß die Bezahlung der Besatzungskosten wegen der Finanzlage unterbrochen werden sollen, und da» mit Recht..denn alle diese Bezahlungen bedeuten eine unge heuerliche Belastung -er sich im Zustande der Sanie rung befindlichen deutschen Finanzen. Zlresrmann zum fteicdrgrbnaungrtase. Aul einer am Donnerstag abend vom Landesver band Hamburg der Deutschen Volk-Partei veranstalteten stark bemchten ReichsgründungSfeter ergriff nach einer Begrüßungsansprache de- Vorsitzenden der ReichSmtnt- ster de» Neußeren Dr. G tresemann das Wort zu einer Rede Über die Fragen der äußeren und inneren Politik Deutschland». Der Ruhrkamps.sei zwar verloren, aber der Gedanke de» Kampfe» sei nicht falsch gewesen. .Er habe gezeigt daß es auch für das deutsch« Volk ein« Grenze der Geduld und de» Entsagens gebe, und er hab« den Wahn zerstört, al» ob da» rheinisch« Volk ein eige ne» Leben führen wolle innerhalb deS Deutschen Reiche oder al» ob e» sich verlieren wolle an da» französische Bott. Die Vorgänge in der Pfalz seien «ine Kultur schande. D«r Redner begrübt« den Zusammentritt der internationalen Konferenz, die über die deutsch« Lei stungsfähigkeit ein Urteil abgeben sollte, und sprach die Hoffnung au», daß sie freimütig ihr Urteil über die gegenwärtige weltwirtschaftliche Situation abgeben mö ge. Die Sntsch«tdung eile aber? denn es sei «ar kein Zweifel.daß die Industrie die Lasten, die sie ohne staat liche Unterstützung in den sogenannten Mteumverträgen auf.sich genommen hab«, nicht lange mehr werde tra gen können. Eine Verständigung üb«r die Verfassung»- fragen werde hoffentlich erreicht werden. Gegenwärtig sei es aber nach seiner Meinung die wichtigste Ausgabe daß Deutschland und Bayern die deutsche Pfalz bet Deutschland erkalten. Die Ausführungen do» Minister» wurde» mit stürmische« Beifall ausgenommen. — - —