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Auer Tageblatt : 05.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192401053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19240105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19240105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-05
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 05.01.1924
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's / - -tun« politischer DKL Am Lpgitlatt und Anzsl-»» für daß -rzyebtr-», Gonna-snd, den 6. tzama, 19SL er iil U',I n, ^11 istalt 730—732. 0 000 000.— » enkLnxenclkn wohin dies« iS seine Ge» ; aber jedes ^.furchtbare i<j tt ii> ü n r der alte nen Beina- ein vensto» h ohne alle »Sfte waren eine Md ti tle, wurde arenhandel freilich im» iri- oi! lA! iiii isl. »i!! L 'Xi >er Flut ans n etwas um Nicht nu7. sein Fenst: ner war i Ohren; ' -.s Schmalttei^ en Gesichts :cken des LZ- änkern. und öde Halliz. 'ich angefah. uchen. Aber «schwemmten ;en dem ur- Bögeln um» e Totenant. tit entsetzten sich an den -"Nil -II - »Ä 001- -IÄ1 7S? 'III? -an mi ol.! V«ranttvortltch fÜR den gesamten Anhalt: vank Geiimnnn. Drück u. Verl.; Auer Druck. ü. VeruräsaeitlMik. b. Aue. ^Eartm adel geschciebetNM vtelfach ,urzeit ein Kamp! haften. Die Ber. Musikstücke durch tgung ihrer Ber. ir unautorisierten sizenzgebühr zu. ten wird die for^ nicht bestritten gelehnt, weil de« rbreitrten Musi« e außerordentlicp ch die Broadcasti heißt — Riesen-, eil viele Radio-, l sehen wollen, en, wurden nach! , hunderttausenderAi zu singen und zrI in jetzt aber auch die Verbreitung usikverleger nicht t die Zeitschrift sch und einen m nur durch die illen. Sie wer. ri< und die Noten urch die Musika- r die Musikstücke ist ausgeschlossen, zwölf Mo-naten zeigen, wie sehr 'auf von Musik. "" Bürgerschule eine Versammlung abgehalten und zogen, nach. INI? — I-I-.- . ..... - - - Ki --MI a.a Kunstmarkte» treibt ti Hände der getverbsnii Fabriken, au» denen «»vu»», oiutpiuren, Pvrziuanr, Faycknzm usw. in alle Welt aukgeführt werden, um den stet» wachsenden .Bedarf" »11 decken. Bari» ist der Mittelpunkt er auch bei un» gibt es — München oder Köln. Schon um oie Mttto de» iv. Jahrhundert» war in Köln »ine yälscherfabrik, die Email», Elfenbeinschnitzereien Chemnitz. 18 Kommunisten verhaftet. Wie von hier berichtet wird, hatten sich beim Steinbruch in der Nähe von Bad Aegir etwa ISO Personen versammelt. Da die Polizei annqhm, daß e» sich um Kommunisten handelte, dir dort eine Geländeübung veranstalten wollten, wurde ein UebersallSkommando nach dort beordert. Die versammelten wurden zerstreut und 18 Personen verhaftet. Zittau. Gefährlich« Schneeverwehungen. Wie in Mittel« und Niederschlesten, so haben auch in Nord- bvhmen die Schneestürme der letzten Tage gewaltige Ber« wehungen angerichtet. Seit Jahren hat es dort keine so hohe Schneedecke gegeben. An vielen Stellen ist jeglicher Ver kehr unterbunden. Die Wehen liegen so hoch über den Straßen, daß selbst Schneepflüg« mit 4 Pferden nicht hindurch zu ge- langen vermögen. Oft sehen nur di« Spitzen der Bäume noch au» dem Schnee heraus. Am Ftnkelhübel konnten die Leute nicht au» ihren Häusern. Di« Schnrrwihrn lt«g«n bi» zu S Meter hoch. An d«r Burgbergs bei Warnsdorf blieben sämtlich' Aubnvrrk« im Schn«« stecken. An rtntgen Stettin waren M«nschrnleb«n in Erfahr. Bri Schbnborn und Habel- darf hat man zwei Leut« au» drm Schn«« graben müssen und nur dem Umstand«, daß man fi« noch rechtzeitig bemerkt«, ist «» zu danken, daß ft« noch gerettet werden konnten. Frost und Schn«, treiben da, hungernd« wild bi» dicht an die menschlichen Wohnungen heran. Abau. Im Handgemenge mit dem «igenrn Sohn, erschossen. Einen blutigen Ausgang nahm ein Streit ikr der Familie de» WirtschaftSbesttzer» Paul Kneschke in Großdhesa. Nicht zum erstenmal geriet der 19jährige Sohn mit seiner» al» brutal geschilderten Bater in Streit. Der Bat« soll dabei den Sohn mit einem Revolver bedroht haben. Es entstand ein Handgemenge, in dessen Verlauf zwei Schüsse loSgtngen und den Bater in den Kopf trafen. Dieser brach tot zusammen. Der Sohn wurde zunächst verhaftet, aber von der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß ge. setzt, da seine «ngaban glaubwürdig erscheinen. Nach seinen Schilderungen liegt die Schuld aus selten de» Vater», brr seine Familie in unerhörter weise ttzranntsterte. atsache der Ver- r müssen, daß ispruch des Ver ne Abgabe der isck Aufführung im^mi lbsatz ebensatt Verwertung derpsü älteren Konkur, r denn auch diesidw :te Verbreitungenii rn vorderhand^ in, ichtliche Grund-ii Haffen. Di« »Mast* äes Wschino. Ein französischer SrnsattonSprozO, dbr nach den vor» einigten Staaten htnüberspielt, hat erst jüngst wieder da» Vorhandensein großer Fälscherfabrir«« in Pari» auf. gedeckt. Die Industrie der Kunstfälschev ist heut« weiter ver breitet denn je. Interessant« Enthüllungen über dies, da» Ltchjt de» Lane» scheuenden Werkstätten macht Adolph Donath ein seinem soeben neu erschienenen, bet Richard Carl Schmidt in Berlin verlegtrn Werke »Der Kunstsamm. l«r." Di, außerordentliche Steigerung der Preise für Kunst werke, die enorm« Entwicklung das Sammelwesen» und de» Kunstmarkte» treibt immer häufiger begabte Künstln in dt« Händ, der gelverb-niäßigen Fälscher, und so Entstehen große _ er, Skulpturen, Porzellane, Fayckrzen usw, in all« Welt auögesü!' ' Wachsenden »Bedars" zu decken. Pa diese» unrechtmäßigen TrribonS; aber .. . ebenso wie in Italien — gswtsft Zentren, wie Müi Köln. Schon um die Mttto do» IS. Jahrhundert» und Möbel fabrizierte und «muh Part» brachte. Hier war ein Händln, dessen Prtvatsammlung ein«» Tage» für VX Mill. Franc» versteigert, wurde, einer der Hauptabnehmer, Der Berliner Markt wird von München und Oesterreich au» »versorgt." Einen Blick in eine solche Fabrik „alter Meister", dt« sich,i» einem Viertel von Pari», in ber Nähe der Bastille be. fand, gewährt un» eine Schilderung, die eine» humoristischen Beigeschmacks nicht entbehrt. Beim Betreten der Fabrik fiel dem Besucher ein brenzliger Geruch auf, ynd er bekam .schließlich heran», daß man gerade dabet war, eine alte spanische Goldleher-Tapete herzustellen, die Szenen au» den Kämpfen der Kreuzritter reltefarttg zeigte. Bi» in die kleinsten Einzelheiten war alle- so „echt", daß jeder glauben «muhte, er habe eilne vftle hundert Jahre alte Arbeit vor sich. Köstlich war z. B. die Art, wie mag dt« kleinen Erhöhungen und Tüpfel, die ' altem Leder da» eigentümliche Aussehen geben, hervörbrachte. Zuerst strich man Sirup auf die Stek. len, wo die Tüpfel sitz.'n sollten; dann ließ man eine Menge — Küchenschaben über den Sirup herfallen. Diese machten sich eifrig an den Leckerbissen und setzteiir gleichzeitig die klet. nen Tüpfel ab, die da» beste Zeichen für das hohe Alter einer Lodertapet? sind. Ein großer Schwindel wird mit täuschen, den Signaturen getrieben, „Es kommen Reisende", er zählt Donath, „die ihre Originale zeigen, auf denüa man das Signum Böckltn oder Michettt zu sehen glaubt. Die Käufer gehn: auf den Leim. Protestieren st? nachher, dann richten sie nichts au». Es gibt in Berlin einen Kunsthändler, der vom Gcatcht einfach nicht wegkommt, aber noch niemals eiiaen Prozeß verlor, weil er das Geschäft nachweislich immer kor. rekt abgeschlossen hat. Denn die Bilder, die der Late für Böckltn oder für Michettt hält, sind nicht Böckltn, sondern Röckltn signiert und der Italiener kommt unter den Namens- Variationen Mingetti, Mincetti, Micctti oder Mingattt in den Handel. Im Haag arbeiten die Fälscher der „alten" Nieder, länder. Sie nehmen alte Malbretter, malen darauf ihre „Teniers" und „Ostabe", räuchern dann die Bilder ein und backen sie in der Röhre, um die Sprungbildung,, das „Crae. quele", zu erzeugen. In der. Berliner 'Wilhclmstraße lebte Picle Jcchre ein Maler, der die Hauptmeister der Wiener Miniaturisten, besonders den überaus hochbezahltes Füger, so täuschend kopierte, baß selbst die gewiegtesten Kenner im .ersten Augenblick stutzig wurden. Ein eigener Zweig der Fälschertndustrie ist das Anfarbetten von Kunstwerken aus altem Material. So werden unbemalte, halbzerbrochene Porzellane au» berühmten Manufakturen aufgekauft und neu bemalt. Der bekannt? Direktor des Hamburger Kunstgewerbe- Museum», JustnS Brtnckmann, welcher der eifrigste Bekämpft: der Fälscher war, führte «noch Mitte der neunziger Jahre einige Gebiete an, die frei von betrügerischen Nachahmungen wären, so z. B. die mittelalterlichen Gewebe, Gobelins usw. Aber heute gibt es auch diese wenigen Gebiete nicht mehr, sondern es wird alles gefälscht. Selbst die modernste Plastik entgeht nicht der Aufmerksamkeit geschäftstüchtiger Unternch. mer; ein Beweis dafür ist die Unzahl von Fälschungen der Werke NodinS, die zu Anfang des Jahre» 1919 bekannt wur. den und so viel Staub aufwirbelten. Letzte Drahtnachrichten. Vk drnkschrlfk Ser baprlfchea Negierung z« Abänderung d«e Weimar«» Verfassung wurd« gestern in Berlin dem Reichskanzler durch den De- sandten von Preger überreicht. In einer Pressekonferenz im Staatsmtnisterium des Auswärtigen in München wurden die Pressevertreter über die leitenden Gedanken der Denkschrift unterrichtet. Die nach Ansicht der bayrischen Regierung notwendigen Aenderungen an der Neichsverfassung gehen nach zwei Richtungen: 1. Reubegrenzung der Zuständigkeit zu dem Reich und den einzelnen Staaten mit dem Ziele, taatlich« Selbständigkeit der Einzelstaaten in ihrem früheren Umfang« wieder herzustellen. 2- Einräumung des Recht» verstärkter Anteilnahme an der Bildung dis Reiches den Etnzelstaaten gegenüber. Das Kernproblem steht die Denkschrift in der Be- Hebung der verfassungsrechtlichen Stellung des Reichsrates zur Stellung des früheren Bundesrates. Die Denkschrift zieht im einzelnen die wichtigsten Punkte zu sammen, die auf dem Gebiet der Gesetzgebung, der innc-«n Verwaltung, des Verfassungswesens, der Umster de» Fi nanzwesens, der Kulturpolitik, der Kulturpflege, des Militär- und Verkehrswesens, der auswärtigen Beziehungen und der Wirtschaft al» abänderungsbedürftig «r,..ün«n. Zum Schluß wird in d«r Denkschrift verlangt, daß auf di« der Bezeichnung .Länder" zugrundeliegend«« Absicht, di« D«klasi«rung bis zur letchsprovinz w«it«r zu tr«ib«n verpflichtet und wieder zum rüheren Bundesstaat der früheren R«ich»v«rfaflung zurück- gekthrt wird. Da» verfahrjen gegen Roßbach «mb Fahrmhqrft. Berlin, ä. Januar. Gegen di» Begründer der vom ireuhtschen Minister de» Innern verbotenen grotzdeutschen rbetterpartet, dem gegenwärtig in München wohnenden i berleutnant a. D- Rotzbach pnd den deutschvölktschen Führer Dahrenhorst ist da» tzauptverfahren wegen Begründung einer verbotenekt Vereinigung eröffnet worden. London, 4. Januar. Bet einer Explosion im Rhosam. man-Bergwerk iw Swanseatal fanden 7 Bergleute den Tod. Wien» 4. Januar. Der Klaviervtrtuose Alfred Grün. M ist gestern nachmittag im Alter von 72 Jahren gestorben. Vermischtes. «in Radio-Tag in Frankfurt. Die „Südwestdeutsche Rundfunkdiensd-Gesellschaft A.»G., die „Gesellschaft von Freunden der Radiotelephonie und Radtotelegraphte" und ein« Reihe von technischen Organisationen veranstalten während der Frankfurter Frühjahrsmesse (6. bis 12. April 1924) einen Radio-Tag, für den wissenschaftliche Borträge führender Gelehrter und praktische Vorführungen vorgesehen sind. Die vom 1. Januar ab in Frankfurt a. M. erschei nende „Radio-Umschau" bereitet für diese Tagungen Sonder, nummern vor, desgleichen die Zeitschrift des Meßamts und der Hamburg—Amerika.Linie „Der Bund". Die eigene Sendestalton der Südwestdeutschen Rundfunkdienst-Gesell- schast in Frankfurt a. M. wird anlätzltch der Messe in Be. Nutzung genommen und den Ausstellern der Radto-Jndustrte auf der Frankfurter Messe die Möglichkeit geben, ihre Appa. rate in den Messestunden praktisch vorzuführen. Da» Schicksal de» „Fürst Bismarck". Der einst weltbe. rühmte Dampfer der Hamburg—Amerika Linie „Fürst Bi», mnrck mutz jetzt seine Laufbahn beschlietzen. Erbaut im Jahre 1890 auf d«r Stettiner Bulcan-Werst, glückt« e» ihm, in den Nordamerikadienst gestellt, bald darauf mit einer UebcrfahrtS. zett Cherbourg-Neuyork von weniger al» OK Tagen da blaue Band zu erobern. Er besatz eine Dreifach-Expanflon». maschine von 1Ü OOO Pferdestärken Leistung, dt« bei der Probefahrt 20,8V Knoten Geschwindigkeit ergab und verfügte über 8666 Brutto-Regtstertonnvn. Später kam er in rufst, fchen Besitz, ging dann an die österreichische und nach dem Kriege an dt« italienische Regierung -Ser. Jetzt ist, da sein Betrieb nicht mehr wirtschaftlich war, beschlossen worden, Ihn abzuwracken. Da» sterbende Petersburg. „Die wettz-n Trümmer Kar thago»," so schreibt Tlaräl Sheridan, die Vekannlte englisch« Bildhauerin tm „Daily Express", „bringen einen jntcht ent. fernt so' erschütternd die Vergäu ilt< ftU Mer irdischen Grütze zum Bewutztsetn, wie er da» in Trümm?r finkende Petersburg tut. Ma« einmal da» prunkende, in Hellem Glanz strahlende Zentrum Rußland» war, bietet heute da« Bild des verfall» und der Auflüftmg. Die Paläste dar . ..1^ - Großen von «PO sinh tmödst und fi» vrrfaKm, da nicht» fß» ihr« Instandhaltung geschieht, langsam in Trümm«, mch i« . d«n herrschaftlichen tzAuftrp hgt sich «in ssrlumpt«»-oN etngentstvt, HÄ hi« jein «lmwe» Leben verbringt. So ficht heute der Newskt-Prospekt au», der noch vor kurzem di« glänzende Hauptstraße Petersburg, war. Gr ficht fast so au», al» öS di» Bolschewisten eine diabolisch« Freude hätten, au» dem Sitz der zaristischen Regierung einen Trümmerhaufen zu machen. Man erzählte mir, dptz seit einem Jahr« hier eine bedeutende Wendung zum Besseren zu konstatier«, fti. Wenn da» wahr ist, so kann man sich einen Begriff machen, welchen Tiefpunkt Veteritburg in seinem Abstieg erreicht har. Boa den großen Restaurant» hüt da» von Donon d«n Betrtch wt«o«r aufavnommm. Unter seinen Gästen ficht man hur und da auch «inen verirrter dch alten Regln,«», der durch saine vornehm« Haltung und sein« gewählte Toilette sich so. fort altz solcher bemerkbar macht. Ein Anschlag d, den Rcstauratton-räumen besagt, daß dem Personal dt« An. nahm« von Trinkgeldern untersagt ist und branknarv di«' jentgen, die dem alten Gebrauch folgen, al» Feinde de» Pro. letartat». Aber wi« ich mich mit eigenen Augrn überzeugen könnt«, verkehren tm Restaurant Donen cmsschli Feinde do« Proletariat», die Komnmntsten, die hier p nicht ausgenommen. Di« ausgefchoibmu 'HochMkKf«. C v reizend« Anekdot, erzählt Anatole France von dem Sekanten englische». Folk, lortstcn und Kulturhtstortker Str Jame» Frazer, der zurzeit mit seiner Gattin in Frankreich weilt. Al» Frazer in tun Eh«' stnnft trat — fttne Erwählte war eine Französin, die zu seinen Bewunderern zählte — steckt-' er gerade mitten in der Arbeit an dem zweiten Band eine» groß angelegten Werke tiber Sitten Und Gebräuche tm Erztehung-wesen. „Wenn ich den Basnd beendet habe", erklärte rr seiner jungen Gattin, „wollen wir unsere Hochzeitsreise antreten." Aber der uner. müdltche Forscher entdeckte Tag für Tag so viel neue» Mato- rtal, Hatz ihm sein Werk unter den Händen immer weiter wuchs, es folgte rin dritter und dann ein vierter Bank Da. rüöer vergingen zwei Jahr«; aber schließlich hat alle» ein Ende, auch daS umfangreichste Studienwerk. So erklärte denn Frazer eine» Tages seiner vergnügt aufhorchenden Gattin: „Mein Merk ist beendet uwd ick werde mein Ber. sprechen halten. In dchi Tagen reisen wir ab; vorher aber will ich m?inc Freunde noch einmal zu einem Festmahle ein. laden." Lady Frazer kannte ihren Gatten nur zu gut. und sie setzte ihn deshalb bet Tisch zwischen zwei Freunde, von denen te annehNwn durfte, ' daß ihre Unterhaltung nicht etwa dem Gatteln die Anregung gehen würde, seinem Wrrk noch einen fünften Band hinzuzufügen. Dies? zuverlässigen Personen waren ein Diplomat vgn beruflicher Verschwiegenheit und Anatole France, dem man ebenfalls keine Redseligkeit nach sagen kagn. Alles ging gut, bis sich am Schluss; 'ein Gast zu einem Trinkspruch erhob, den er mit den unglücklichen Worten einleitcte: „ES ist hierzulande ein althergebrachter Brauch, daß ein neuer Pächter, wenn er auf die Gesundheit des Eigen' tÜTners trinkt, vorher aus seinem WciinglaS ein paar Tropftn auf den Herd des Hauses gieU." Bet diesen Worten tat James Frazer einen Freudensprung. Eie hatten ihm einen neuen Bolkshrauch enthüllt und er begann sofort nach Tisch >en fünften Band setmS Werkes in Angriff zu nehmen. Damit war die Hochzeitsreise wieder ' auf unbestimmte Zeit flnausgeschoben. Nur ärel geilen. Di« Verpflichtungen der vereinigten Staaten zur Heber- nahm« der Eisenbahnen während der Kriegszrit wurden auf 1698 Dollar festgesetzt. Die bayrisch« volkspartei hat einen Landtagsantrag - eingebracht, daß die Zahl der Abgeordneten nur auf L 2 8 verringert werden soll. W bWPtz«, ivPl di,Bchkpr*is» fti» tzi« »sch»«, und Monat», «tts« »u hoch Mßrtffin »mm». Obgleich am »?. Vktob«. und 8. November po.rtgm Jahxe» dt« Prvift für dftft Zett. . karttn herabgesetzt wurden, -Mm fi, doch noch so hoch» daß vtelfach Arbettgehmer gezwungen warm, ihr« Beschäftigung I «tnzustellen, well st« die,hohen Fahrpreis» nicht mehr «r. i. schwingen konnten. ReichBag-abgeordneftr DeltU» halt« auf Grund mehrfacher Klagen die» zum Gegenstand eitner Eft,' gab« an Len Retchsarbeitsminister gemacht und ihn Ödeten, zur Behebung brr Arbeitslosigkeit daraus btnzuwirken, daß bi« Fahrpreis« entsprechend dm wirtschaftlichen Verhältnissen festgesetzt würden. Darauf hat jetzt d«r R«tch»arS«tt»mtntste» erwidert, daß «in« »«ttev» Ermäßigung d«t der h«Lrängt«n stnanzt«ll«n Lag« de» Reichsbahn m abseybar«r Zrit nicht zu erwarten s«t. Staatltch« Zuschüsse zur Bezahlung von Zett, kartein könnten bet der bekannt«« V«ldnot nicht in V«tracht tzmmm. «» müsse also vorläustg -,t dm augenölickltchen Verhältnissen bletbrn. Demonstratton. Seit langer Zett wieder einmal hat in unserer Stadt ein groß» Demonstration stattgefuinden und d«r Markt zeigte jene» Bild, da» wir tm vergangenen Sommer --.d Herbst so ost zu sehm bekamen, bi» dann d«r Etnmarsch der Reichswehr diesem Treibm auch hier bet un» «in Ende ve. rettete. Die Erwerbslosen hatten in der dritten dem diese zu Ende war, in geschlossenem! Zuge das nicht unbekannte Lied der „Rosa Luxemburg" abstngend, nach dem Markte, wo die Polizei dem Zuge entgegentrat. Dt« Demo», strterenden wurden aufgefordert, ausetnandier zu gehen; sie er. hielten, da gerade! die Fabriken schlossen, durch die au» thr?N Arbeitsstätten kommenden Arbeiter Verstärkungen. Der Markt war zeitweilig von Tausenden von Menschen erfüllt, unter Lenen sehr vttzje Auswärtige sich befanden. T» gelang der Polizei schliesslich, den Markt ulnd dir anliegenden Straßen zu räumen, ohne dass e», wie man uns mtttetlte, irgendwie zu Gewalttätigkeiten oder Zusammenstötzen ge. -kommen wäre. Kommunistisch« List, zur Stadtveroednetenwahl. Für bi« bevorstehende Stadtverordnetenwahl in Aue ist am 18. Dezember noch ein Wahlvorschlag etngeretcht worden und zwar die „kommunistische Liste Mer Werktätigen von Aur". Die erste kommunistische Liste hatte nämlich infolge der Ver ordnung des Generals Müller vom 23. November, (da» Ber. bot der radikalen Parteien betreffend) zurückgegehen werden Müssen. Am 3. Jcknuar ist .noch ein Verbtndungsvorschlag mit der sozialistischen Liste eingereicht worden. Der Wahl. Vorschlag ist von 20 Wahlberechtigten unterschrieben und «trägt die Nummer 1. Er wurde in einer kurzen Sitzung des Wahlausschusses gestern abend geprüft und als den gesetzlichen Vorschriften entsprechend genehmigt. Kostenlose Tohenbestattung. Dem Stadtverordneten-Kol. legium wird am Montag ein Ortsgesetzentwurf über die Ein. führung der kostenlosen Totvwoestattung in Aue zur Beratung unterbreitet. Der Gesamtrat hat bereits zu diesen Ortsgesetze keine Zustimmung gegeben, das mit Wirkung vom 1. Januar 1924 bereits in Kraft treten soll. Bet Serbefällen ist deshalb Len Hinterbliebene^ zu ratey, vor allen Dingen den Tod Lines Aygehörtgen erst beim Bestattungsamte, Stadthaus, Erdgeschoß, zu melden, da eine nachträgliche Erstattung von .Aufweindungen für Bestattungsfälle nicht in Frage kommt. Dt« Hinterbliebenen sind tm Gegenteil gehalten, entweder das von der Stadtgenetnd» Gelieferte zu verwenden, oder die veranlaßten Kosten vollständig selbst zu tragen. Im übrigen wird mit der Einrichtung der kostenlosen Totenbestattung der Einwohnerschaft ein« außerordentliche Hilfe bet Sterbefällen geleistet und damit einem wiederholt zum Ausdruck gekom. menen Verlangen Rechnung getragen. Kirchliche». ES wird hierdurch darauf aufmerksam ge. macht, dass morgen am HohneujahrStag die Ntcolatktrche ge. heizt wird, Zum Abschluß Ler Weihnachtszeit brennen zum letzten Male die Chrtstbäume. Der Lichtbildervortrag wird abends 8 Uhr im gehetzten Pfarrhaussaal abgehalten. Wie alljährlich, so wird auch in diesem Jahre am Hohneujahrstag «in« Kollekte für di« HetdennMon gesammelt. Reiche Spendein hierfür werden erbeten.
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