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IS. ?LhrgLng Sonnsbenä, äe» S. Zrrnuar 1S24 >t, Steneramt. l.. ll.5023 Blattes »S bei der eln- m, seriösen mder Persoiieu. Ein Personen, üiiimert, «tnine ! des Leerzugtt den eil eine» so ittt'lkx,! mußte. > denk Kranken. Hnuptaattesd. A. Kollekte f Mittwoch, den i). Januar: VS-, L.40 M. ft. »iilssivii; l) Fest» llqe f. Sopr. n. stillt we.ien Er» . 8: t. Pfarrh. tl>r.I Mantna, uSs. MIttivoch: saimuluiip der itag: 8 Borde. dem. Str. 74). dergotteSdienst' Ilhr Evcmgeli- illkomiiien. «Di. )UNg. rgabe. jeder Arbeit» blw illS r-'ichs. bat, als lall- leramt zu ent- t!5>. eines Ka» Zeitabschnitte, lttuführen ist. sei Vezahluna nm 'die Hälfte as Finanzamt werden Ver. weise Beltrei- ihle — en, bot iihrten l Selbmann. m. b. H., Aue. jhue e. Die gerrüttung äer französischen Wahrung. Der französische Franken hat im Laufe des Jahres 1928 eine Kursverschlechterung um rund ein Drittel erfahren: wäh rend er in New Bork am 2. Januar 1923 noch mit 7,42 Cents bewertet wurde, zahlte man am 2. Januar d. I. nur noch 4,97 Cents. Dieser finanzielle Niedergang erregt in Paris große Sorge und es regt sich allenthalben der Wunsch, Par lament und Regierung möchten schleunigst, und zwar noch vor den Neuwahlen, Schritte tun gegen diese fortdauernde Geld- entwertung. — Die „Journee Industrielle" glaubt, daß an d<r Fraulenbaissc das A uslaud schuld sei. Die Spekulation in Franks in Paris sei Gegenstand einer großzügigen Offen sive, die von deutschen Finanzlreisen im Zusammenhang mit anderen kontinentalen und angelsächsischen Finanzkreisen aus» gehe. Es soll sich, wie man allgemein sagt, um ein um fassendes Manöver handeln. Der Zweck sei «in doppelter, einerseits, Frankreich dazu zu dringen, da» Ruhrgebiet auf« zugeben, andererseits gleichzeitig alle kontinentalen Devisen einschließlich des Franken auf ein genügend niedriges Niveau zu bringen, um eine große Operation internationaler Liqui datoren zu ermöglichen. Ilasewltz W. i tlbr MN 7. net«t ein Regime zuzulassen, das Die WtSderattbravm« der wirtschaftlichen «eztehunaen Mischen dem besetzte«' und dem unbesetzten Gebiet erleichtere. Sie würde« t» doch zwei HauptbedtnWnsen stellen: zitierst, .daß die W- änderunaen der Sicherheit der Truppen keinen Schade« zufüsten und daß sie in keiner Weise den Ertrag der Pfänder, über die man die Herrschaft behalten wolle, verminderten. Zit einer bestimmte« Stellungnahme ge lange sedenfaM erst der KabtnettSrat, .der für komme» den Montag Msammenberufen sei. Der franzSsische Entwurf. Der diplomatische Redakteur, der AgAttur Havatz be stätigt nochmals die von ihm bereits vevWentlichlen Angaben über den Inhalt dB, französischen Antwort, entwurfs und fügt Hinz«, daß außer den bereit- bewährt, ten Erleichterungen im Verkehr deH besetzten Gebiete weitere Maßregeln, soweit sie durch! die Lago gerecht fertigt erschienen, .in Aussicht genommen seien. Die Ans!» Hebung der AM- and Einfuhrlizenzen werde nicht be willigt werden. ZranzSflfHr tzz»rttelberetw gegen di« geplant« Rheinisch« Soldnotrnbani. Nach einer Meldung de» Berliner Berichterstatter» de» „Echo oe Parts" hat die französische Regierung dem Kommerzienrat Louis Hagen die Mitteilung zugehen lassen, daß sie die Bildung einer Emissionsbank in der von Berlin vorgeschlagenen Form ablehnen müsse. Damit sind die von deutscher Seite geleisteten Vorarbeiten zur Errichtung de» Rheinischen Goltzftotenbank zum Scheitern verurteilt. Di« französische Regierung hat, wie von Berliner unterrichtete« Seite ergänzend und in voller Bestätigung der Mitteilungen des „Echo de Parts" noch mttgeteilt wird, nicht nur Ein» Wendungen gegen die deutschen Pläne erhoben, sondern all« Bedingungen, die die deutsche Regierung für die Genehmigung der Rheinischen Goldnotenbank gestellt hat, abgelehnt. Aufhören de« französischen Paßkontrolle. Die Besatzungsbehörden haben den Stadtverwaltungen die Mitteilung zugehen lassen, daß mit Wirkung ab 4. Januar die Paßabfertigungsstellen im besetzten Gebiet ihre Tätigkeit etnstellen. Das bedeutet, daß von diesem Tage an di« Ein» und Ausreise aus dem besetzten, und zwar au» dem altb«- setzten wie aus dem neubesetzten Gebiet, in da» unbesetzt« Deutschland wiederum unbegrenzt ist. Es ist fernerhin nur noch der deutsche Personalausweis zur persönlichen Legi timation erforderlich. Wiede» «in Deutsch« ermordet. In einer Wirtschaft in Sulzbach (Saar) kam «» zu Streitigkeiten zwischen französischem Militär und Zivilisten. Einer der Soldaten gab aus seinem Revolver drei Schüsse auf die Menge ab, die sich angesammelt hatte. Ein Mann wurde durch Herzschuß getötet, ein anderer schwer verletzt. Au»lchr«lt»ng«n von Arbeitslose» im Nheinland. Im Sayn bet Koblenz kam es bei einer Besprechung über die Einführung des Zehnstundentages zu schweren Au»» schreitungen der Erwerbslosen. Mehrere Hüttendtrektoren und ein Syndikus wurden erheblich verletzt. Der französische Ober» delegierte der Nheinlandkommission verhängte über di« De» meinden Sayn, Enger» und Bendorf den Belagerungszustand. Ansammlungen und Versammlungen sind verboten. Der Ver kehr ist von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens untersagt. Deutsch« Anschlußbewegung lm Saargebiet. Die liberale Volkspartei und die demokratische Partei de» Saargebiets haben sich zu einer Partei zusammengeschlossen r die Partei will rücksichtslos offene Vorkämpferin des Deutsch tums im Saargebiet sein. Sie bekennt sich zum einheitlichen Deutschen Reich der gegenwärtigen Staatsform. Ihr Haupt ziel wird sein, durch die Abstimmung im Jahre 1S8V da» Saargebiet dem Deutschen Reiche zu erhalten. olit. ene A )e Belgisch-srauzöMche Besprechungen. Dle „Fundament« d« PfSnderpolittt". Der belgische Autzemntnister Jastrar ist ^rr Karst» eingetroffen. I > , s> , Der Brüsseler „TempS>Kvrrefpondent meldet, Bel gien werde.in seiner, Antwort auf die Noto der deut schen Regierunp.nicht gestatten, .daß Hi« Fundamente der französisch-belgischen Pfändevpvlittk irgendeinem An griff au-vesetzt würden. Man wünsch« aufrichtig eine „Versöhnung" und wolle alle Maßregeln tn«stAuge fas. sen, die eine Wiederbelebung« de» Wirtschaftsleben» im besetzten Gebiet gestatteten. Aber man könne eine Aenderuny an der Organisation in ihrer tetztgen Form nicht gestatten ,um io weniger, als sie immer wertvol lere Ergebnisse zeitige. Dagegen seien Verbesserungs vorschläge für di« Handhabung de» Regime- im Ruhr, gebiet zulässig. L«r Brüsseler Berichterstatter d« „Echo.de Paris" meldet die Schlußfolgerungen, zu denen der belgisch« Oberüommtssar in Koblenz und der Chef der belgischen Mission in Düsseldorf Hinsichtlich des deutschen Memo randum» vom 2 t Dezember gekommen seien, würden al» sehr streng betrachtet. Rach seiner Ansicht Wolke - man jedoch diese MhlußfplgeruWen in entgegenkom- vettrrtimg darf niemals gewählt werlun unter dem Ge- « m«nd«r Weise «bändern. DheuniS und Jaspar seien gs- Dio Lage in Cnglanä. die -irbektrrpartei zur Negserungsübernahme bereit. Der „Timos" zufolge erwarten die Führer de« Ar beiterpartei, daß die Regierung Baldwin am 17. Januar infolge eine» Mbänderungsantrage» der Arbei terpartei zur Zlntwortadresse gestürzt und daß R am satz Maedonald aufgesyrdert werden wird, .eine Regie rung zu bilden. Maedonald werde diese Verantwor tung sofort übernehmen und auch infolge seiner Vor bereitungen in der Lag« sein, jeden Posten im Kabinett innerhalb 24 Stunden nach dem Sturtz der Regierung Baldwin zu-besetzen. Maedonald sagte in Birmingham,.« denke an keine bedingungslose Anerkennung der Sowjetrepublik. E« fühle sich in erster Linie aj» EngUnder, Da» Blatt schreibt in einem Leitartikel, .während der letzten Heiden politisch sehr wichtigen Monate ftt dw Haltung Großbritannien» in internationale« «WtAWw sichtSpunkt der Verschärfung der Klassengegensätze oder der Ausnutzung der sozialen Zerklüftung, denn die Arbeit der Gemeindevertretung ist Dienst am Gemeinwohl, und deS- Die Veäeutung äer bevoritehenäe« Gemeinäewahlen in Sachsen. Bon Bürgermeister Dr. Klllz, Dresden. Die Entstehungsgeschichte der neuen sächsischen Ge meindeordnung läßt eS erklärlich erscheinen, wenn sich eigentlich niemand in Sachsen so recht auf den Termin des Inkrafttreten» dieses für da» kommunale Gemein schaftsleben hochbedeutsamen Gesetzes freut. Bei wohl wollendster Kritik kann man die neue Gemeindeverfassung weder als großen noch als glücklichen Wurf betrachten, und die Ueberzeugung gewinnt immer mehr an Boden, daß eine Zeit, in der die Neuordnung der Dinge in Reich und Staat noch keineswegs die erforderliche Sicherheit ihrer Grundlagen gefunden hat, nur wenig geeignet ist zu einer grundstürzenden Aenderung in der Organisation auch der Gemeindeverwaltung. Selbst vom streng repub likanischen und demokratischen Standpunkt aus ergab sich die zwingende Notwendigkeit zu einer von der bisherigen Ordnung der Dinge sich so weit entfernenden Neuord nung nicht. Die Gemeinden waren auch unter dem alten System bereit» demokratisch-republikanische Gebilde, und der Hauptmangel, der ihrer Lebensbetätigung in einem will kürlich konstruierbaren Wahlrechte anhaftete, war durch die Verfassung beseitigt. Es kann dahin gestellt bleiben, ob daS Verhältniswahlsystem für Gemeindewahlen besonders geeignet ist, daS eine Gute hat seine Einführung durch die j Verfassung auf jeden Fall, daß es nicht mehr, wie früher,! möglich ist, ganze Wirtschaftsschtchten und politische Strömungen von der Betätigung im öffentlichen Leben der Gemeinde auszuschalten. Die übrigen Mängel, die sich in der Verfassung der sächsischen Gemeinden während der fast -albhundertjährigen Dauer der bisherigen Gemeindeord nungey naturgemäß nach und nach durch die fortschreitende wirtschaftliche und soziale Entwicklung ergeben mußten, > sollen keineswegs verkannt werden, aber sie waren doch eben nicht so erheblich, daß man den ganzen Aufbau der Gemeindeverwaltung hätte als überlebt betrachten und be-. bandeln dürfen. So kam es auch, daß bei dem Bestreben,! Über dem Umbau und Ausbau hinaus zu einem Neubau § zu kommen, sich ganz von selbst wieder viele von den s alten Bausteinen als unentbehrlich erwiesen, wenn schon, die nicht durchweg zünftig geschulten Baumeister versuchten/ diese Bausteine an einer anderen Stelle des Grundsteuer-! Werks oder der Fassade anzubrtngen, als wo sie bisher Wetterfest gestanden hatten. Deshalb ist die neue Ge- mrindeverfaffung kein einheitliches, harmonisch abge»! schlofseneS Kunstwerk, wie eS seiner Zett Freiherr vom Stein und seine Gehilfen fertig gebracht hatten, und manche AuSbefferungSarbeiten werden sehr bald nötig werden. Dessen ungeachtet muß eS jedoch unser Bestreben sein, «nS in dem neuen Gebäude so wohnlich als möglich ein- zurichten, damit wir in ihm ohne Zwist und Hader al- verträglichc Hausgenossen mit einander leben und schaffen können. Diese EinrichttmgSgeschäste zu besorgen ist die wesentlichste Aufgabe der am 18. Januar zu wählenden Gemeindevertretungen. Für die einzelne Gemeinde kommt dieser neu zu wählenden Gemeindevertretung die Be deutung einer konstituierenden Versammlung zu, von deren Erfahrung und Geist eS ganz abhängcu wirb, mit welchen, Inhalt die neue Form ausgesüllt werden kann. Auf diesen Jnbalt aber, und nicht auf die Form, kommt es letzten EnoeS im Leben einer Gemeinde an. Wenn jemals, so gilt e» bei diesen Gemetndewahlen, eine Vertretungskörperschaft zu erreichen, die em möglichst getreue» Spiegelbild der wirtschaftlichen sozialen und politischen Struktur der betreffenden Gemeinde bietet. Die Gefahr, daß dieses Ziel nicht erreicht wird, ist leider groß. § Wirtschaftlich und politisch ist gerade die gegenwärtige Zeit dem Radikalismus besonders günstig, und der Deutsche, der auch heute noch eine starke Neigung hat, die Dinge gefühlsmäßig und nicht verstandesmäßig auf sich wirken zu lasten, läuft leicht Gefahr, auch bei kommunalen Wahlen den Stimmzettel als äußeren Ausdruck seiner Verärgerung zu behandeln und nicht als Rüstze, a für selbstverantwort- ltche Mitarbeit am Gemeinwohl. Gerade auf dem ver hältnismäßig eng begrenzenden Boden der Kommunal. Politik darf nicht Kampf aller gegen all« Parole sein, s mdeim Ausgleich und Versühnung. Eine solche Politik kann ' i, vr n einer einzelnen sTchtcht, von einer einzelnen Klasse „ver von einer radikalen holinschen Strömung getragen werden, sondern nur von Männern und Frauen, die ge meinsam- Arbeit ai- das vornehmste Erfordernis für da» d'Utskb- Gemeinschaftsleben erkannt haben. Weoer der Radikalismus non link« noch de- von rechis kann Träger r ner sollen Politik sein. Radikalismus « edcutet immer Kampf um de» Kampfe» willen, Ziel der Arbeit in der Gemeinde ab r ist Frieden, auch dann, wenn man al» Mittel dazu den Kampf nicht entbehren kann. Au» dem Zustand der revolutionären Nachwehen müssen wir in! einen Zustand der Evolution überleiten. Eine Gemeinde- ;alb darf die Gemeindevertretung niemals nur nach ein- eiligen Bedürfnissen orientiert sein; sie ist nicht eine ein- eitige Politik allein der Arbeiter oder allein der freien 8erufe und Beamten oder allein des Gewerbes, sondern sie ist eine Politik der Gesamtheit für die Gesamtheit. Von l- der Gemeindevertretung darf aus den Einzelnen nicht das Gefühl ausströmen: hier wird über Dich regiert, hier bist Du rvillemos einer Dir innerlich fremden Stelle preis gegeben, sondern der Einzelne muß von der Vertretung der Gemeinde die Gewißheit haben: sie will Dich fördern, sie will Tir helfen, soweit sie es kann und soweit es im Nahmen deS Allgemeinwohls möglich ist. Die jetzt zu wählenden Gemeindevertretungen werden die grundlegenden Bestimmungen für den örtlichen Aus bau der Gemeindeoeiwaltung zu treffen haben. Sie werden dieser verantwortungsschweren Aufgabe nur dann gerecht werden, wenn es ihnen gelingt, eine Ordnung der Dinge zu erzielen, von der diejenigen, die ihrer in den einzelnen Gemeinden teilhaftig werden, daS Gefühl haben, daß es eine organisch sich ergebende, eine selbstgewollte und keine aufgezwungene Ordnung ist. Um in solchem Geiste arbeiten zu können, muß die neue Vertretung der Gemeinde von höchstem Gemeinschaftsgefühl der Fähigkeit und dem Be. streben erfüllt sein, die Interessen der einzelnen Schichten und Klaffen einzugliedern in den Kreis des Allgemein wohls. Nicht die größten Schreier gehören in die neuen Gemeindeparlamente, nicht die skrupellosesten Demagogen, nicht diejenigen, deren — Verstand vom Mund regiert wird, nicht engherzige Klassenpartetler und Standesegotsten, sondern Leute, die sich bei ihrer Arbeit im öffentlichen Leben von zwei Leitmotiven beherrschen lassen, von denen sich das eine mit einem Worte Nietzsches, das andere mit einem Worte JbsenS kennzeichnen läßt: „DaS Beste nur soll herrschen, denn wo die Lehre anders lautet, da fehlt es am Besten". „Der Geist der Wahrheit, der Geist der Freiheit, der Geist der Gerechtigkeit, daS sind die sichersten Stützen der Gesellschaft!" — Mer Tageblatt MnZeiger für »as Erzgebirge ZZZW -ernfprech»Ü». tt. «»euch, M»« <athaU»a. »I, «miUch« S.kamttmocho»-«» 1« Natt» «a«««- «-»-« «>. >«< NrTe