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D» 7. «un Da,»blatt und «n,»ign fU, da« «rtgibirg». Mittwoch, bin ». Janus, Ivllä. vt»qi»rung «!»g»brpchii Ma« aodrntt di» -»sitenmsi zu tun, um di» s,hr Mnchm»««d»tt ltgk dnrchnu« unn«r,cht»n Urteil» dvr sächsischen Wychvrgvrichtv durch «Hnndlnuua rückgängig zu machen und damit den auf de, sächsischen Produktion und deren Bertvtlnng lastenden schwere«« Druck avzmnchmeu, «in« Anfrage u»euen d»r Ernennung de» vanbgertcht. Direktors Dr. Horn. Zu der deutschnntionalen Anfrage, die wir am Montau unter dieser Stichzeile «bdruckt«n, veröffent. licht jetzt die Sächsische Staatszc'ituug eine Entgegnung der Nachrichtenstelle Lei der StaatSkanzlci, bi« folgendermasttn lautet: Deutsch nationale Verdächtigungen. Di« Deuschnationale Fraktion des Landtags hat durch den Abu. Berg «ine Anfrage im Landtag eingtbrncht, welche die Er. neülMua des Laudgerichidtlektor» Dr. Horn zmn livter. suchungLrichter In L-ipzig delrifsi. Di« Anfrage geht von ««>«' richtigen VornuSsetzungeu aus. Zunächst lieht keine Befür. derunn vor, denn Dr. Horn war bereit» Luudgerichivdirektor und ist durch schie Ernenn»»,, zum NutersuchuiigSrichter nicht In eine höhere Gruppe gekompiru. Eine EInwirknna aus die iliutersuchuug g.'geu Dr. Zeiguer kann Dr. Horn nicht a»0. üben; eine»« Vorstnud der Uutrrsuchuugsrichter gibt es tilxir. Haupt nicht. Dr. Horn hat nach keine Dlenstanfslcht über die Untersuchungsrichter zu ssjhren —' diese steht nnr dem Luudgq»- rtchtopräsldeiiteil zu, VII» rmigättesler UuterscuhüugSi Ichter hat Landnerlchisdirektor Har» lediglich die Burenuaussicht, die keinerlei Eingriff i» die richterlich.' Tätigkeit erniönlicht. Endlich ist die Ernennung zum I. Juli UM erfolgt, also zu einem Zeitpunkt, da die Unlersuchwng in Sachen Dr. Zeiguer voraussichtlich längst abgeschlossen ist. Sächsischer Lebenöhaltungülttdei;. Nach den PreiSsest. stellungen »am 7. Januar UM sind vom Statistischen Lnudcw- a:»te folgende Indexziffern der Lebenshaltunnskvsten (1913/14 gleich l) verechilet worden: Gesainnndex (für Er. nährung, Beleuchtung, Wohnung und Bekleidung) 1170. Milliarden^ Mesaintindex ohne Bekleidung 1135? Milliarden. Am Ll». Dezember UIL'1 betrag der GesicuiUndex mit Bektei. dungSkoslen ll7l Milliarden und ahne Bekleidungsrasten 1180 Milliarden. Bom LO. Dezember UM bis 7. Januar UM sind mithin die Preise der bet der TeuernugSstaltstik berücksich- rcgtcn Güler um 0,1 bezcv. 1,3 ». H. gestiegen. Die Ausgabe von Rentenmttnzen «vird nunmehr Mitte Januar in verstärktem Maste etnsetzeu. Bisher hat die Prä. gung noch unter schwerwiegenden technischen Hemmnissen zu leiden gehabt. Ursprünglich halte man an den zuständigen Stellen gehofft, bereits zu Beginn des neuen IahreS graste Mengen von Münzen in den Verkehr bringen zu können, aber neue Schwierigkeiten stellten sich ein, die erst setzt beseitigt wurden. In d?r Berliner Münze sind bisher 40 Millionen Geldstücke zu 1, 2, 5, 10 und 00 Pfg. geprägt worden. Jin ganzen sollen von dieser Stelle aus etwa 300 Millionen in den Verkehr geworfen werden. Gleichfalls 300 Millionen Stück werden die übrigen Münzanstalten in Hamburg, München (für Bayern), Karlsruhe (für Baden), Stuttgart (für Württemberg) und Mulden Hütten (für Sachsen) zur Ausgabe bringen. Zunächst sollte auf den Kopf der Vevölke. rung Metq^kd im Werte »au etwa 1 Reutenmark clutsallen. Urg den Gcstamtbedarf an Kleingeld decken zu köunru, ist be. absichtigt, nunmehr soviel Münzen zu Prägen, dnst etwa 2,50 Rentenmark auf den Kopf der Bevölkerung kommen. Vorläufig festlich hat sich der Mangel an Kleingeld, der sich bereits seit Wochen bemerkbar macht, so verschärft, dast unter seiner Einwirkung der Zahlungsverkehr vielfach nur noch unter erheblichen Schwierigkeiten vor sich geht. Rentenmari »nk NeickMnhngeld. Mit der zunehmenden Verbreitung der Reutenmark hat sich in der Geschäftswelt vielfach eine Zurückweisung des wertbeständigen, auf die Gold- uuleihe gestellten Notgeldes der Eisenbahn bemerkbar gemacht. Um den: entgegcnzutrelen, hat die Reichsbahn der Vereini gung Berliner Banken und Bankiers (Stempelvercinlgung) den Umtausch In gewissen: Umfang bei der zu diesem Zweck eingerichteten UmwechslnngUasse zugestnudeu, obgleich die Nm. tnnschpslicht nach der bekannten Verordnung der Reichsregie. rung erst.vom Ausruf des Notgeldes an besteht. Da nun die Grost'vank.'n das wertbeständige Eiseubahunolgelk nach Mög lichkeit an ihren Schaltern anuehmen werden, ist der glatte Umlauf des Geldes gesichert. Bei dieser Gelegenheit sei nochmals darauf hiugewiesen, dast die Neichöbauk überhaupt gemeinschaftliche Heimat. Ein Amt bekleidete Carsten nicht mehr auch sonst betrieb er keine Geschäfte; denn irr jener Nacht war er vom Schlage getroffen worden, und sein Kopf hatte gelitten; dagegen war er noch wohl- geeignet, den kleinen Heinrich zu warten, welcher den halben Tag auf .seines GrostvaterS Schoste zubrachte. Not litt der Alte nicht, obgleich Anna auch den letzten Bruchteil ihres Vermögend um des Gedächtnisses ihre- Mannes willen htngegcbcn hatte; aber ihre Hüude und ihr Mut waren nimmer müde. Sie war völlig (verblüht, nur ihr schönes, blondes Haar hatte sie noch behalten; aber eine geistige Schönheit leuchtete jetzt von ihren« Antlitz die sie früher nicht besessen hatte; und wer sie damals in ihrer hohen Gestatt zwischen dem Kinde und dem zum Kind gewordenen Manne erblickt hat.dein unGlen die Worte der Bibel ins Gedächtnis kommen: .,Dt«U't Uttch der Leib, doch wird die Seele leben I" Für den Greis aber bildete es eine täglich wieder kehrende Lust, die Züge der Mutter in dein kleinen Antlitz seine» Enkel« auszttluchen. „Dein Sohn, Anna; ganz dein Sohn l" pflegte er nach längerer Betrachtung an»znrus»tt. „Er ,hat ein glückliches Gesichtl" Dan,« nickt« Anna und sagte lächelnd: „Ja, Grossvater ; aber d«v Junge hat ganz Sure Amkn." » > » Und so geht e» fort in den Geschlechtern; die Hoss« nung wächst mit jedem Menschen auf; aber keiner denkt daran, das« er mit jedem Bissen seinem Kinde zugleich ein Stück de» eigenen Lebens htngibt, .da» von dem« selben bald nicht mehr zu lösen ist. » Heil dem, dessen Leben tn seiness Kinde» Hand ge sichert ist; aber auch dem noch, welchem von allem, wa» er einst besessen, nur eine barmherzig? Hand geblieben ist, um seinem armen Haupte die letzten Kissen auszu- schsttteln. . «Ud». kvin Notgeld annimmt, da sia die« al« Anleivü austrht, E» kommt also auch di« Annahme d»« wertbeständigen Eisenbahn. Notgelde« durch dio Retchsvank nicht in Frage, klebrigem» ist da« wertbMndtg» Tistnbahnnvtmld ein elwnso vollwertig«« Zahlungsmittel wio die Goldanlethe, da e« durch Goldatnlrtye vd«r Goldschntzailwetsungen voll gedeckt ist. Hasenseuch« im Vogtland«. Seit einigen Jahren schon musste tn Jägerkretsm die bedauerliche Tatsache festgestcllt werden, dast der Erfrag der Hasenjagd mehr und mehr zurück, ging. Anlästlich der Jagdtrophäen.AuSstcllung tn Plauen sind nun weitere Kreise davon unterrichtet worden, dast da vielfach beobachtete Hasensterben nicht nur auf ungünstige Witterungseinflüsse, sondern auf die Ausdehnung der Hasen, seuche zuriickzusühren ist. Der Bogtländische Jagdklub wird sofort all« nötigen Maßnahmen ergreifen, um die Krankheil zu bekämpfen. Bemerkt soi, dast von der Seuche befallene Hasen geusestbnr sind, svfist'n die Krankheit noch nicht weiter voMstmitten ist. Zstr Beruhigung de» Publikums möge üd. rtgeno dienen, dnst kranke Husen von jedem weidgerechivn Jä. g«r ausgemerzt w.wdeu und Vicht zu»« Verknus kommen. Sb jährige« Jubiläum. Heute vollendet sich der Tag, au dein vor 20 Jahren Herr Dparknsseu.Juspeklur Rockst roh als ständiger Beamter in unserer städtischen Verwnltung an« gestellt worden Ist. And dies?««« Anlasse wurde er heule vor. uilttng in Gegenwart der Beamtenschaft vom Ratsvorstaude uaineus des Sladlratö beglückwünscht «lud Ihm die Averkeu. uuug für seine treue Amtsführung ausgesprochen. Auch 'die Beamten beglückwünschte)« Herrn Nockstroh und überreichte» ihm ein wertvolles Geschenk. Hoffen wir, dnst sich Herr Rock stroh bei seinem fernereil Wirken besten Wohlbefindens er freue» möge! Hauptversammlung dm christlichen Elteruverelnlgnng. Die chrtstl, Eiternvereinigung des Auertalö hält morgen Dvümerstng, den 10. Jnnunr rr. abends 3 Uhr im Pfarrhaus, saale der St. Nikotnikirche ihre erste Hnuptversammlnng in .diesem Jahre. In dieser Versammlung sollen wichtige zc'it- gemäste TageSsrngen behandelt werden. Es liegt im eigenen Interesse aller christlichen Mä'uuer und Frauen, an dieser wichtige» Versammlung tellzimehnlell unh machen auch «vir hierdurch besonders aufmerksam. » Llchtenstrin-T. Feuer im L eh r e. rt NN en. Sem l. u n r. An« Montagiuiltag brach im hiesigen Leyrertämeil.Se. niinar ein gröstcrer Braud uns. Unter starker Rauchentwick lung breiteten sich die Flam.lieg mit groster Schnelligkeit über den Dachstuhl des östlichen Anbaues aus. Die Freiwillige Feuerwehr übernahm sofort die Bekämpfung des Brandes. Sie wurde dabei von mehreren Wehre» uinliegmder Orte un terstützt, so durch die Wehr aus tzohenftein-E., die mit ihrer Motorspritze erschienen war, sowie dis Wehren St. Egidiei« nnd Hohendorf. Auch die Betriebsfeuerwehr der Firma Bah ner-Lichtenstein betätigte sich bei der Bekämpfung des Bran. des. Mit mehreren Lkhlanchleitungen wurde das Feuer auf seinen Herd beschränkt und bereits tn den NachiiiittngSstuiiden völlig gelöscht. Der Dachstuhl des OstanbaueS ist abgebrannt, doch wird der Betrieb nicht gestört, sondern! In bisheriger Welse aufrechterhalten. Die Insassen wurden von dem Brande überrascht, konnten sich aber sämtlich in Sicherheit bringen, lieber die Entstehuugöursnche konnte bisher noch nichts Be, stiinmtes ermittelt werden. ES wird als ein Glücksuinstand bezeichnet, dast das Feuer am Tage zum Ausbruch kam und nicht In der Nacht, denn sonst wäre der Schaden zweifellos ein viel bedeutenderer geworden. Leipzig. Derbetrunkene Sänger im Keller. In Leipzig-Oetzsch hörte ein Herr, der dort ein Landhaus mit Mutter und Schwester allein bewohnt, am frühen Morgen ans dem Keller einen merkwürdigen Gesang ertönnen. Dort lag ein „lustiger Musikaule" am Boden, der nachts eingebrochen war, schon verschiedenes zusniumengepackt hatte «vaS er mit. nehmen wollte, dabei aber au eine Flasche Wein und eine Flasche Likör gerate«« war. Der fröhliche Geselle bezog erst ein»,al eine gehörige Tracht Prügel unk wurde sodann auf die Polizeiwache gebracht. Der Dieb scheint in letzter Zeit verschiedene Einbrüche In Keller verübt zu haben. Gerlchtssaal. Der Dresdner bürgerlich Ordnungsdienst sreigespcochen. Wie vom vergangenen Sommer her noch bekannt sein wird, war in Dresden ein bürgerlicher Ordnungsdienst gebildet worden, der, als im Ausstellungspalast der sächsische Milttär- vereinsbulud sein SOsährtgeö Bestehe» fei.'rte, aufgebote» «vor. den war, unk diese PeranstaÜtung zu schützen. Dieser bürger liche Ordnungsdienst war genau »ach dem Muster der Prole tarischen Hundertschaften gebildet worden. Trotzdem liest der Dresdner Polizeipräsident Menke 00 Miiglieder dieses Ord nungsdienstes wegen Bildung eines bewaffneten Haufens ver haften. Austerdcm wurde ein Anklage bet der Staatsanwalt schaft gegen sie anhängig gemacht. In der jetzt erfolgten Verhandlung wurden sämtliche Angeklagte freigesprochen, zwei nnr wurden wegen unbefugten WasfentragenS zu Geldstrafen verurteilt. Uunst unä Wissenschaft. Wllhlm Steinhaufen gestorben. Ji« Frainksnrt am Main Ist vor einigen Tagen 'der 78 Jahr» alte Landschaftsmaler Wilhelm Steinhaufen gestorben. Er war der Sohu eines meuhisch"» Regliueutsarztes. In Berlin und Karlsruhe lludlerle er au den dorttgvn Akademien und unteVmhui, durch ein Stipendium unterstützt, ein« Meise nach Italien. In München, wohin rr aus Italien znrückkehrte, lernte er Haus Thoma keuuen. mit dein er auch in Frankfurt a. M. treue Freundschaft hielt. Er wandte sich vor allem der LandschastS. male«ei zu und schuf Grmäld« von reicher Tiefe, erfüllt von inniger Verehrung ihr alle Wunder und Schönheiten der Na. tnr. Steinhaufens Merke ähnrlp so in mancher Beziehung denen seines Freundes Thoma, Leide haben auch, ehe sie An- erkennung fanden erst wett ins MannrSaltcr hineinkommen müssen. Gerhart Hauptmanns «wirs Arbeiten. „Coriere della Sera" vLröfsenlMt «Ink Unterredung Mit LAn in Bozen weilenden Gerhart HmiplninuN, det linier anderem für DÄnnunzios deutschfeindliche Hallux ht Kriegsbeginn scharfe Worte findet. Seinen EehotnärgLnufentbakt wird Hauptmann benutzen, nnr einen fatyrischen Roman Lorr drn Frauenstm.i zu schreiben. "Weiter arbeitet Hauptmann an eii'en, Epck» im VejAnnrst« der „GL-.Uichm Komödie" Dante«. Da« «po«, betitelt „Der groste Traum", bebctndekt di» -»schicht» Neud«utschla>td« und soll nach d«n Tob» d»> Dicht«»» tztz> scheinen. Dbrp-ld llb»r bl« 0d,ß^ Prof. Wilhelm Dvrpf»ld, d« oben seinen 70. Geburtstag feiern könnt», arb«tt«t zursKt an einem grasten Werks über die Odyssee. Seine Beschäftigung mit Homex hat ihn zu der Ansicht geführt, daß Ilia« und Odyssee im 10. bis 6. Jahrhundert, eine entstellend« Beränd». rung erfahren haben. Dörpfeld glaubt den allen Plan beider Gedichte gefunden zu haben. Er beabsichtigt zunächst, die ur. sprüngliche Form dvv Odyssee nach diesem Plan» wt«der b»r» 'zustellen und das Werk in. einer neuen, von der Fessel dr» Hexameters freien Übersetzung al» da« -»dicht von d»r „Hetrnkehr de« OdysieuS" zu veröffentlichen. Brrnhard «Han»« „Jungfrau von Orl*an«". Bemhard Shgws ne,«es GchaMel St. Johanna — dast dvr Dichter da» mit beschäftigt sei, konnten wir uns«r»n Lesern LereUZ vor rtiklgvr Zeit mtttetlen -- wurden t»n Nvuyorker -orri«k.Thea» ter urnufgrsührt, nachdem mn Tage vorher vor »tn«n gelade. nm glänzenden Publikum die Generalprobe stattgefunden hatte, bei der auch bi» Korrespondenten und Kritiker all« Länder anwesend waren. Man war sich darüber Mia, dast Shaws Stück das beste Merck de» Dichters ist. Der «inzig» Etmvatird gegen da» Stück ist seine Länge, denn es dauerte bet ber Nrausführung länger als vier Stund«». Shaw hat di» Zeit d.'r Jungfrau von Orleans histortsch-grirm wtedergege. Len, aber seine Gestalten sprrchm die Ideen de» SO. Jahrhun. dertS aus. Johanna ist ein Mädchen mit gesundem Bauern, verstand, das aber fest au die himmlischen Stimmen glaubt, bi« sie hört; sie kann jedoch ihre skeptischen Gegner Nicht über» zeugen. Das Stück ist zu einer Antithese zwischen England und Frankreich zuMpitzt, nicht nur der Gegensatz zwischen den Volköcharakterm der beiden Länder, sondern mich d«< VerschIedenhZt ihrer natinonalen Md religiösen Auffassungen wtl'b scharf heranSgearbeitet. Arn stärksten wirkt di» groste Prozestszenf. »Huhrenäe Männer" in äer Pfalz. Menn sich dl? kürzlich aus Speyer kommende Meldung bestätigen sollte, wonach von, 10. Januar an Pässe nach 'dem unbesetzten Dentschland Nicht mehr durch die BesatzungZbe. hördx, sondern von der genannt«:« Reglern»» der mitonomrn Pfalz ausgestellt werden würden, so würde selbst auch eine uur vorübergehende Uebertrngimg dieses Rechtes an di? Sonderbündler eine offizielle Anerkennung der separatistischen Gewalt durch die französische BcsatzungS'öehörde darstellen. Was zur Zeit sich i!n der Pjglz begibt, spottet in der Tat jeder Beschreibung und eS mehren sich die Hilferufe aus diesem trmdeutschem Landgebtet. Plüuderung, Raub, Mißhandlung, widerrechtliche Verhaftungen sind an der Tagesordnung, und alles dies spielt sich unter den französischen Bajonetten, oft sogar mit Hilfe derselben ab. Es ist jedenfalls immer wieder interessant, Näheres über die „Führer" dieses zusammengKa». fenen landfremden unk teilweise geradezu verbrecherischen GonderbundgesindclS zu höret». Wir erfahren da, dast der „Ministerpräsident" ein Gpt». besitze Heinz ans Orbis ist, Ker nur als Führer radikaler freier Vanernhcwegungen, die durch Mtlchstretk und Zurück. Weisung der Mark al». Zahlungsmittel bei einziger Anerken. nung Les Franken de» Baiern zu „besserem Wohlstand" zu verhelfen suchte, bislang hervorgctretcn ist. Ihm zur Seide steht der geistig vielleicht etwas bedeutendere „Wirt. schciftSmiuister. ein gewisser Bley, ein auf geheimnisvoll.' Meise reich gewordener Kleinfabrikant ans Kirchheimbolanden' der sich Im Kriege bereits der deutschen KriegSpoc wider, setzte und' als Pazifist seltsamer Art mit Hilfe seiner Räuber, batnden (d. i. Sondcrbnndtrnppen) dem Weltfrieden zu dienen vorgibt. Der „Fincmzminister", rin gewwer Kovak, war bereits einmal von dm Fxgnzosm wegen Diebstahl» einer Militärkafse etngesperrt würden^, anf seiner retchbesctztcn Liste prangen u. a. zehn Jahre Zuchthaus. Von seinen bisherig?» Finanzopcrntione» wurde die erste, der Druck von Falschgeld in Neustadt, allein bekannt. Als „KrtegSminister" fungiert der Weiuhändler May ans Schifferstadt, von dem die separatt. stischen Truppen erzählen, er hab? bet der Marine einen Of. fizter erschlagen, sei zum Tode verurteilt gewesen, flüchtig und erst durch die Revolution befreit worden. Ebenfalls im „Ministerium" sitzende Persönlichkeiten sind der frühere FrendenhauSwirt Mollokot und der Radrennfahrer Meyer aus Ludwigshafen, lauter seltsame Gestalten, denen sich di? i!n verschiedenen Städte» eingesetzten „Regierung», kommtfsare", so der i» Ludwigshafen sitzelnde Kunz, der di. rekt aus dem Gefängnis kam, sowie der in Pirmasens präsi. derende, «vegen verschiedener BctrugSaffärm auch bereits ein. gesperrt gewesene „Rechtskonsulent" Schwa ah anschllrhen. Besonders dieser tritt sehr PompöS in der Aufmachung »ine» Räuberhauptmanns mit französischem Lederrtemen um Bauch und Schulter und entsprechenden Waffen in der Stadt auf nnd Nimmt wahllos „Verhaftungen" vor, ebenso wie der Kom. Mandant der separatistischen Gendarmerie, dvr seinerzeit von den deutschen Behörden entlassene und wegen verschiedener Diebstähle bei den Separatisten selbst jetzt schon verhaftet? ehemalige deutsche Gendarmeriewachtmetster Welsch au« Kaiserslautern. Dies sind die Männer, denetn die Franzosen dl? Macht geben, über eine vaterlanhStrene Bevölkerung zu herrschen unter dem Bvrge'üen, mit einer »mm Staatsordnung dem Land auch neue«: WoMnud und neuen Aufstieg-zu g»b«n. Nm ärel gellen. Unter dem Namen „Nationallxrband Deutsch»« Buchdrucker" Hat sich ein« neue Buchdruckervraantsation gebildet, deren GesMstMells sich in Berlin, Dessauer Straße 19. befindet. DivMonsgeneral Deveneh ist al- NachfüljMx da» vor einigen Tagen verstorbenen, General- vuat »um Chef do» französischen GeneralstabÄ ernannt worden. Die Königin der Niederlande hat nach -weimona- tiq-tt Bemühungen, ein Käbinett zn bilden, da- Ersuchen da- .bisherigen Ministerium» tun ArnMrrthebuM ab- gelehnt. » In Smyrna ist gegen Mustafa Kemal ein Mtentat verübt Fwrden.'bet dem er selbst unverlcht bllev, wäL- verrd /ein« Arou vaEgAet ivurt».