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Nr. S. Nu« Lagrvtalt und Anzriqrr für da» Erzgebirge. Lonnertztag, den IS» Januar 1v>4. v«sotzung»b»hördtz dl» A»»«w«ismlg. DI» der grün«»» Pvlizrt angrydrtnen yretgksprvri-tMki» wurde»» alle aiiSgelviesvu. leumkelder bet Tierra Planea besitzt haben. 40000 Petroleumfäfser wurden vm» ihnen erbeutet. Abzug der vesatzunMupprn autz rvatt»nsch»ld. Nachdem die französischen Truppen, die in Wattenscheid tm Quartier lagen, bereit« seit mehrem«. Tagen Vvrberei. tungen zum Abzug getroffen hatten, sind sie am Mrtgen Mittwoch abgerückt. Die französische Gendarmerfestation wird vorerst noch bleiben. Voraussichtlich wirk Wattenscheid keine Besatzung mehr bekommen. Vie ersten Arbeiten -er UntersuchungskomnWon. Genau« Feststellung de» deutschen Reichtum». Nach Mitteilungen in der Presse scheint auÄ.den verschiedenen Unterhaltungen der amerikanischen Sach verständigen mit den Mitgliedern der RcpantttvnSkom- misston hervorzugehen, .daß die Arbeiten -de« ganzen Sachverstündigenausschnsse- binnen einem Monat beendet werden könnten. Die seiet» damit einverstan den dass dieser Ausschuß, wenn cs notwendig.sei, etwa eine Woche lang in Berlin weile. Die amerika nischen Sachverständigen erklärten ausserdem, der Aus- schütz, an dem sie teilnelnnen, sei ein geschäftlicher Aus schutz: das scheint zu heißen, sie beabsichtigen,^ die Zif fern des deutschen Haushaltes keinesfalls gutzuhelßen sondern sie wollen die Gesamtheit deÄ .deutschen Reich tums ins Auge fassen und daraus die Möglichkeiten für den deutschen Staatshaushalt ableiten, an dem rück- D» zweit« T»il tu» veamtcnadbmi»», Da« MlchSknbi. nett hat, wie wir erfahren, den Beginn de» zweiten Ad. schnitte« des BenmtenabbaneS auf den l. Mat 1024 festgesetzt. Voraussichtlich werden zu diesem Beginn weitere b btS S Prozent Beamte, Angestellte und Arbeiter des Reiches und der EiU-elstaaten zur Entlassung kommen. Die Milltärkontrollkommission beginnt. Die Milttärkvn. trollkommission der Entente wird, wie der Reichsregierung mitgetetlt worden ist, heute und übermorgen in einer Reihe von deutschen Städten Besuche vornehmen, die in Zivil und überhaupt in einer Form geschehen sollen, die den Gefühlen der kontrollierten Stellen Rechnung trägt. Petersen Bürgermeister von Hamburg. Zmn Bürger meister nnd Präsidenten des hamburgischen SeUatö Ist Dr.'ju»- Kml Petersen gewählt warben. Die Nebernahme seines neuen Aujteö zwingt Ihn, wie das „Ehemnitzer Tageblatt" er- fährt, zur Nlcderlegnng seines RelchStagSmaudateS nnd des Vorsitzes in der demokratischen Partei. Neue Tnngcrnote Spaniens. General Priigo de Rivera richtete an England and Frankreich eine Note, In der er um Abänderung des Tangerslatntü unser grösserer Berücksichtigung der spanischen Interessen ersuchte Und der Hoffnung Ausdruck gab, datz den berechtigten Forderungen Spaniens Genüg» getan werde. sichtslose Streichungen, .wie Ur Oesterreich, Vorgenom men. würden. ' ' Amerikanisch« Kriegsschiff« nach Mesäko, Nach einer Meldung der „Chicago Tribüne" aus Washington werden die Vereinigten Staaten Kriegsschif fe zum Schutze der amerikanischen Interessen nach Me xiko schicken. Huerta habe die meiste»» Petroleumfelder in den Händen und beabsichtige, Ausfuhrnbgcibo zu er heben. Tic Allgemeine mexikanische Petrolemngesellschaft teilt nitt, dass .die mexikanischen Rebellen ihre Petro- Mac-onal-o Programm. jIn London hielt Maedvnald eine Rede, in der er sein Programm darlegte. Die Führer» der Arbeiter partei hätten, .so sagte er, an und für sich keine Lust Minister zu werden. Dennoch würde»» sie sich zur Ucber- nahme dieser Aemter bereit finden, und zwar in der Hauptsache aus dem Grunde, die Not, die die Zeit mit sich gebracht habe, zu lindern. EH werde sich nicht mit Durchführung des Sozialismus handeln können, wie sich überhaupt Macdonald gegen allen Radikalismus aus sprach. Er sei Evolutionist und glaube nur an einen langsamen Fortschritt: mit Gewalt liehe sich nichts er- reichen. Tie Hauptforderung, die er nufstellte, war die: Frieden nach nutzen, Einheit nach innen. Der Ausbau des Völkerbundes müsse vollendet werden. Eine vierte Partei in England? In England wird zur Schaffung einer Agrarpartei Stimmung gemacht. Der Sekretär der englischen Agrar kulturkaminer, Sir Herbert Matthews, erklärte einein Vertreter der „Daily Mail", alle zivilisierten Länder hätten eine Agrarpartei, auch für England sei die Zeit gekommen, .eine solche zu schassen. Die Partei werde ihre Vertreter tm Parlament haben. Ihr Programm werde sein, ein Maximum von Produktion hcrzustcllen, .Per» landwirtschaftlichen Arbeitern höhere Löhne und. bessere LcbenSbcdingungcn zu schaffen sowie die Land wirtschaft und die mit ihr irr VcrbindunL stehende In- dustrte zu organisieren. Pläne cler sächsischen Koalitionsregierung. Vr. Kokser über öke knlturellen Ziele. Vr. Neinhol- über -le Zknanzpolktlk. In diesen Tagen hatte ein Vertreter eines Dresdner Blattes eine Unterredung mit dein Knltusmlnistcc Dr. Kal. ser über die Kulturpolitik, die von der Koalitionsregierung be absichtigt ist. Hierbei erklärte der Kultusminister, daß das Bildungsministerin.»» sich unbedingt auf eine», überpartei lichen nnd rein sachlichen Standpunkt stelle, da Politik erst das Ergebnis der Bildung eines Volkes, nicht aber die Bil dung von der Politik abhängig sei. AuS diesem Grunde würden parteipolitische Einflüsse ans dnd BiidungSwesen durch das BildnngZininisterimn möglichst fern gehalten wer den. Besonders »nutzten die Hochschulen von jeder partei politische»» Vecinslnssnng frei gehalten werden. Wegen der finanziellen Schwierigkeiien allerdings besiehe die Gefahr, datz die Hochschulen duS ursprüngliche Recht der Lehrstellenbe setzung sich ini'chten beeinträchtigen lassen. WnS die höhere Schale mibetresfe, so werde, eine Reform wohl siatlfinden mässen, nie aber dürfe diese Reform eine Zerschlagung der höheren Schule bedeuten, die bssyer immer In einem gnlen Ruse gestanden habe nnd vor- allem dürfe keine Verminderung der Leistungen dadurch eiutrcten. Von einer Neberprüfung der Lehrerschaft, die »nun verschiedentlich vermutet hat, sei ihm nichts bekannt. WnS die Strettsrnge: weltliche oder konfessioinelle Schule mibetresfe, so sei darauf hinzuweisen, datz vor allem einmal die Verordnungen über Verbote des SchnlgebetS, die so viel Unheil ungerichtet hätten, nbgeändert würden. Im übrige»» werde mm» auf Ausgleich der vorhandenen Gegensätze htnnr. Leiten müssen. Zu einer Frage über die verbotenen Lehrbücher, die noch vor wenigen Tage»» so viel Staub «nsgewirbclt hat, äußerte sich der Minister mit folgenden Wochen: Als sächsischer Volksbilknngüminister stehe ich vorbehaltlos ans dem Boden der Reichs» und Landesverfassung und habe deswegen auch in meinem Geschäftsbereiche alles zu verhindern, was gegen den Bestand der Republik gerichl.u sein könnte. Ich iniitzte aber bedauern, wen»» die deutsche oder die sächsische Republik durch Lehrbücher gefährdet wer. den könnt«, di, »in Lob d«r Yrömmtaktt ober di« Lrknntz, rung »u» vsMMmtn» strotz» Zelt»« «nthi,lt«n. ist o-n« weiter«» zuzug«b«n, datz In vi«s«r B«zi«hu,»st w«tt üö«r da» Ziel de» sachlich Notwendigen htnau»st»stttnst«n worden ist und e» wird selbstverständlich versucht w«rd«n, dt«f« v»r- ordnunst auf da» berechtigte Matz der StaatSnotwendigkett zurückzrijühren. Die Frage des Beamtenabbaues und der Schulpolitik, di« die neue Regierung betreiben will, wurde von Kultusminister Dr. Kaiser in engstem Zusammenhang mit der Finpnzlage Tachien« gebracht. Hierüber aber hat sich der Finanzmtnister Dr. Reinhold gelegentlich des letzten Presfeempfanges, den wir schon kurz erwähnten, folgendermaßen ausgesprochen: Der Stantsbedarf betxägt zurzeit an Besoldungöedarf tnkl, der Pensionen nnd de« Bedarfs der VolkSschullehrer 112 Gold Millionen i-1» Jahr. Der jährliche Reichszu. schuf, hierzu stellt sich auf etwa 4 8 Ä o l d m t l l t o n en, sodatz das Land noch den Rest von ungefähr 0 0 Millionen decken mutz. Hierbei ist aber der Beamtenabbau noch nicht berücksichtigt, durch den etwa 10 Prozent Ersparnisse gemacht werden. Der Etat von 1014 zeigte, abzüglich der Eisenb»rhn, einen Gesamtaufwand für die Beamten, nsw. Besoldung von 00 Millionen Mark. Dabet fehlte aber die Lehrerbesoldung und der Bedarf der LaNdespolizet. Aus diesem Grunde ent. steht heute ein Mehr von etwa 00 Prozent. Zu dem vor. stehend genannten Pcrsonalanfwaiid kommt nun noch der sächliche Aufwand, der auf bO G o l d m tl l t o n en zu schätzen ist. Das den Etat aber am schwersten Belastende sind die UnterstützungszahIunge», für die Erwerbs. Ivse.N, Sozial, und lkleinrentner, die wöchentlich etwa 1 Mil. lion, im Jahre 0 0 Millionen ausmachen. 112 Millionen Besvldnngsaufwand, 50 Millionen säch. licher Aufwand und 00 Millionen Untrrstützungsgelder erge. ben einen jährlichen Gesamtaufwand vor» 220 G o ldm illt ou en, »nährend der reine Stantsbedarf im Frieden lOO GoldmilUoneu betrug. Die Höhe des jetzigen Bedarfs ist eine Folge der Ausgaben für die Volksschule, die Lnndespolizet und die gekennzeichneten Unterstützungen. Die Frage, oh es »nöglich sei, diesen Staatsbedarf zn decken, ohne die Steuern zu Überspannen, beantwortete der Minister im bejahenden Sinne. Jin Augenblick seien die Staatskassen leer, deshalb mützten vom Lnndtage die sofort fließenden Steuern verlangt werden. Bon den sofort fließenden Stenern erwähnte Dr. Nein, hold zuerst einmal die A r'v e i 1 g e b er a b g n b e, die zwar unsozial sei, die aber wöchentlich cinkomme, sodatz provisorisch un ihr sesigehalten werden müsse. DK Gewerbesteuer aber sei, in der bestehenden Form wenigstens untragbar. Weiter müsse der Eint unbedingt ans Goldbasis mngestellt werden- Die werbenden Betriebe des Staates seien in Aktiengesell. schäften nmznwandeln, damit sie sich selbst tragen Mmm nnd vor allem nach den erforderlichen Kredit finden, Bon Sachsen, das betonte der Finanzminlster besonders, werde alleö unter, bleiben, WnS eine neue Inflation tm Gefolge Haven könn«. Denn wir alle seien verloren, »venu wir Noch einmal in eine solche Lage kämen. Er werde es sich aber auch angelegen sein lassen, dchür zn sorgen, datz alle Länder gleich behandelt wür. den und datz das Reich Aufschluß über die Höhe der Summ« gebe, die die Länder zu erwarten haben. Die Wieberherstel. iung der Finanzhoheit der Länder sei in diesem Moment sehr schwierig, der Rückübertragung der Steuerverwaltung auf die §ände stehe er nicht allein als. Unitarier, sondern auch au» stechNtschen Gründen sehr skeptisch gegenüber. Die Frage! der Hypothekennnfwertung abc^. sei Sache des Reiches. Don Staäl unä Lanä. Au«, 10. Januar. Nobler Empfang Felllsch« in Chemnitz durch die Komm», nisten. Ein weinig freundlicher Empfang wurde, wie die Ehen»' niücr Allgemeine Zeitung erzählt, dem ehemaligen Minister. Die Nonnenontführung. Von Johann Kvnrad Friederich. Eines Morgen« nahmen wir unsere Richtung nach dem Lateran,. bewunderten die Raritäten dieser Kirche in der sich, .wie zu Lorcttv, Beichtstühle für die Sünder aus allen Nationen befinden, in denen der Deutsche, der Pole, .der Franzose, der Spanier usw. feine Sünden ii» seiner Muttersprache bekennen und auch in dieser zu seinem großen Trost absolviert werden kann. — Von hier begaben wir uns zu der ganz nahen Scala Santa die mein Freund noch nicht gesehen Hatto. Obwohl wir Leide gute Christen waren, so schien uns dvch die Er steigung per yelliam» Treppe aus den Knien etwas g»E umständlich und langweilig, auch würden wir der vie len Gebete wegen, die man ans jeder Stufe herznsagcn hat, ,iu große Verlegenheit gekommen sein, da weder der eine noch der andere ein Pater »»öfter oder Ave Mari»» wußte, uud nutzerdcm würden unsere schönen nrit Silber besetzten Untsvrmsbeinklcider dabei sehr Not gelitten haben: mir faßten demnach ein Herz und stie- aei» feste»» ni»d sichere»» Trittes., auf .die >»nS für-Ketzer haltenden Leute nicht achtend, die rechts angebrachten prosanen Treppen hinauf. Vor dein heiligsten aller Attäre nugekommeu. knieten »vir jedoch nieder und staun* ten da« von Engel gepfuschte Bild an, richteten aber auch mitunter einen weltlichen Blick auf die heranknie- ende»» Sünder und besonders auf .die Sünderinnen. >- Wir waren noch nicht lange in dieser Position, al eine Prozession andächtiger Klosterfrauen, von ihre. Aebttssin angeführt, an der untersten Stuse der Scala Saute erschien, und sich bereitete, dieselbe kniend zu er klimmen. — Vier und vier beknieten nebeneinander eine Stufe ihre Schleier batten sie, da sie viel küssen muß-/ ten. natürlich zurückgewvrfen, und ihre Gesichter ganz die ankommenden lebendigen schauten, unter denen sich, manch reizendes Madonnenköpfchen befand, .brauche ich' nicht erst zu versichere, nnd wir hatten alle Zelt, di», frommen Schwestern, die so langsam Stufe für, Stus betend zu uns beranknteten, gehörig zu mustern. Gleick müssen uns die guten Kinder.nicht bemerkt haben, we nigstens die Frau Aebttssin nicht, .denn sie hatte schon Lin Drittel! d« Ltusen tlb«ckni«t,eL4 sie mit Schrecken? zwei französische Uniformen, mit EpnulettS und Mord- gewcchren und dabet einen schwarzen Schnurrbart ge wahrte. AVer was sollte die gute Fra»» machen? — An ein Umkcüren war nicht mehr zu denke»», eine Rctiradc auf dcu Knien unmöglich, ohne zu riskieren die Hälse! zu brechen .uud stehende»» FußeS wieder hiuabzugehen, Hütte Bann und vielleicht ewige Verdammnis bewirkt: die fromme Herde, die schvn ctwaSl durch unsere bunten Uniformen tu ihrer Andacht gestört worden, mußte samt der Hirtti» halb »vollend, halb aber auch wieder nicht »vollend vorwärts, wobei manches Schäfchen eine»» neugierige»» aber verstohlene»» Blick aus.uns Sünder warf, der nicht verloren ging. Je näher die Nonnen dein heiligen Altar.und folg lich uns kamen, desto häufiger schielten sie nach uns, wahrscheinlich waren wir die erste»» französischen Mi litärs welche die guten Kinder zu Gesicht bekamen, und der Glanz unserer Uniformen muss den des heilige»» Bildes noch übertroffen haben, .da sogar die älteren Schwestern ihren Rosenkranz ziemlich verwirrt abzn« beten schienen. Meinen» Freund und mir fiel bald eine stmge, kaum 16jährige Nonne von ausgezeichneter Schön heit auf. die in der vierten Reihe auf der linken Sette knie!e. etn wahres LngelSgestchtchen, dessen überaus fei ne Züge, blendend Weitzer Teint und seelenvvller Blick ihr da« Ansehen einer halb Verklärten anbei», wozu ein etwa« schwermütiger Zug. der sie »»och um so Inter- essauier machte, Pas setnige beitrug, so wie das, sie sehr ant kleidende Nonnengewand. Je näher sie Hera»» kam- je mehr ruhte»» unsere Blicke auf ihr, die sich zuletzt nn- bcwegltch fixierten. Auch sie schien rS bald bemerkt zu haben, datz sie ausschließlich der Gegenstand war, der unsere yßnger» fesselte; bet der Erkntenng einer je den neuer» Stuse sah sie uns zuerst nur flüchtig und dann immer etwas länger an; al» sie endlich die letzte erreicht hatte, wart sie uns noch einen vielsagenden und bedeutungsvollen IBltck zu, der von einem halbunter drückten Seufzer begleitet war. Der Saum ihres Ge wandes hatte das Kleid meine» Freundest berührt dem diese Berührung einen' elektrischen Schlag gegeben zu haben schien; denn ein sehr merkltche- Zittern durch bebt« in diesem Augenblick seinen Körper, .welche- von der schönen Büßenden gleichfalls bemerkt worden sein wucht ihr Gesicht fLribt» sich in demselben.Augenblick glühend rot.sie neigte sich hierauf.zur Erde, nnd schien! in tiefster Andacht vor dein Alta».-' zu beten. Als end lich alle Nonnen oben a«gekommen, und auch die letzt« ihr Gebet verrichtet hatte, .standen sie sämtlich, auf ein von der Aebllssln gegebene» Zeichen, ans, und gingen auf der .entgegengesetzten Sette, .wo wir" standen, die profane Treppe hinab Noch einen flüchtigen Blick warf das holde Kind tm Vorübergehen auf uns und ver schwand. — Auch wir ginge»» bald darauf die ander« Treppe hinab, und folgte,» der frommen Herde in eini ger Entfernung. — Mein Freund gestand mir sogleich, datz dies überirdische Mesen, wie er sich ansdrückto, eine»» unauslöschliche»» Eindruck auf. ihn gemacht, und da er auf.keine Weise Hoffnung habe, zu ihrem Besitz -u aelangen in sie ie wieder sehen zu können, so mache ihn dies zum unglücklichste»» Menschen von der Welt. Der Zug nalnn nun seine Richtung nach San Bal bina zu; wir folgten ihm gewissermaßen mechanisch,.und bemerkten deutlich wie manche der Nonnen sich öfter- »linsahen. Hinter San Balbtno kam die Prozession durch lauter einsame, von Mauern, Gärten und Ruinen begrenzte Straßen; endlich gelangte sie an ein von ho hen Mauern umgebenes und mit fest verwahrten Git terfenstern versehene» Gebäude, da» wir seiner Bauartz und den Tür,neu nnch zu urteilen, sogleich für «in grauensloste»- erkannten. An der eisernen Pforte ange« kommen.zog dte Aebttssin eine Klingel, worauf.sich so- nletw die schwere Türe knarrend öffnete, sämtlich« Schwestern folgte»» ihrer Gebieterin, nachdem einige von ihnen noch einen sehnsuchtsvollen Blick rückwärts in di« freie Natur getan hatten, die sich ihnen nun wieder auf eine halbe Ewigkeit verschloß. Wir beobachteten die« alle», ungesehen hinter einem Gebüsch verborgen. i Endlich war auch dte letzte der.Nonnen über die verhängnisvolle Schwelle getreten, dte Pforte drehte sich abermals zentnerschwer in ihren Angeln, .fiel pras selnd zu, und wir hörten deutlich wie da- schwerfäl lige Schloß dreimal herumgedreht. und drei Riegel vor geschoben wurden. Mein Gefährte stieß..alS die Lüre zugesallen war, einen tiefen Seufzer au-, .stützte sich auf meine Schultern, und wir blieben einig« Minuten bewegungslos in dieser Stellung- ^Fortsetzung folgt.)