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MM»«, .den »VMS arate ei. EM. WM W. s anü uetencka vnö :«n lst»»vke« .teilen »dz« ^r»t»nck. el-SM> ttAk.«. :nN t. 0»n) ! kauft -u. P„r,v «r-Galon, Fernruf 020, >,» <»ul> >1» ritz um. S^L Nr. 29S Mittwochs äen 21. Dezember 1921 IS. Jahrgang 4. Leider ist eß nicht oelungen, Ruda-Hamm«r einschließlich de» dortigen wichtigen Gtratz-nstücke» der elektrischen Bahn und de» Knappschaftslazarette» für Deutschland zurückzugewinnen. Tie nördlich der Lrr. schäft gelegenen Teile der Gemarkung Ruda (Gruben felder von Borsig und Schaffgotsch) sind Deutschland zucückgegeben worden. 6. Zwischen Ruda-Hammer und Garnalz-Fceuds- schacht bildet aus Grund kleinen Gebietsaustausches das Beuthener Wasser die polnische Grenze. 6. Tie Anlagen des Garnalz-Freudeschachte» sind polnisch geworden. 7. Oestlich Beulhen keine Veränderungen gegenüber der Genser Entscheidung, so daß. der auf Rosenberger Gelände liegende Teil des Bleischarleher Grubeufrlde» deutsch geblieben ist. 8. Bei Alt-Gorotzko wurde die Grenze um annähernd 150 Meter von der in Polen gelegenen Andalustabahn abgerückt, ebenso der über die genannte Balm hinau»- gehende Teil des Zinkbergwerkes Fiedler» Glück zu Po len geschlagen. Alle übrigen Teile von Fiedler» Glück sind bet Deutschland geblieben. 9. Tie Neuhof-Grube mit dem Rest de» Ztnkberg» Werkes Neuhof ist Deutschland zurückgegeben worden. 10. Tie weiterhin von Her deutschen Telegatton ge forderte Rückgabe des Radzionkan-SchachteS der Lazh- Zinkhütte und des StratzenwaldeS ist verweigert worden Nch wie man e» jetzt itn fernen Osten gemacht hat. Aber leider ist da» vernünftige in Frankreich gewöhnlich, da zu da, nicht getan zu werden. Ein Weltwirtschastskongreß? Ter Jntranstgeant glaubt zu wissen, daß man in London von der Abhaltung einer allgemeinen Konferenz spreche, deren Tagungsort Konstantinopel sein könnte. StinneS habe gelegentlich seiner Anwesenheit in London Llohd George tatsächlich gesprochen und ihm die Ausbeutung der russischen Bahnen durch eine Gesellschaft von Industriellen angetragen, die später auch andere Eisenbahnlinien in den europäischen Ländern erwerben könnte, um einen Trust mit amerikanischen und englischen Mitteln zu bilden. Ter Plan sei von Lloyd George beifällig ausgenommen worden. Ein hochgestell ter französischer Politiker, mit dem er die Fahrt nach London zusammen machte, erklärte dem Berichterstatter, man stehe vor einem WeltwirtschaftSkong.retz der die Fragen zu prüfen haben wird, wie da» finan zielle Gleichgewicht der Welt wiederhergestellt werden kann. Nach dem Steg habe man bedauerlicherweise von hohen Persönlichkeiten, sogar von Ministern von der Kammertribüne herab das Versprechen hören müssen, die Deutschen würden sogar die Zigarren, Vie die Fran zosen rauchten, bezahlen. TaS seien leichte Worte ge wesen die beute Franzosen. Belgiern und Italienern, nachdem man ihnen die Wahrheit zu sagen gezwungen war, eine grausame und vielleicht sogar gefährliche Ent täuschung bereiteten. Es gebe in Deutschland Männer in der Regierung, die die Ueberzeu- gung haben, daß Deutschland an der Wiederge burt der Welt mithelfen könne, doch müsse man den Deutschen praktische Mittel gewähren, damit sie dies fun könnten. Die Wahrheit marschiert 1 Unparteiische Untersuchung -er kriegsschulösragen -urch einen Ausschuß von Neutralen. Gestern, am 20. Dezember, war ein Jahr verflossen, seitdem der britische Premierminister vor einer Ver sammlung von Londoner City-Kaufleuten in seiner Rede über die Schuld am Weltkriege vor aller Welt festgestellt hat: Keiner der europäischen Staalsmänner hat 1914 den Krieg gewollt; sie splitterten, glitten, taumelten in den Weltkrieg bfnein. Die Bedeutung die ser Aeußerung erhellt daraus, daß sie von einem Mann gemach: worden ist, der in dem Richterkollsgium, Vas vor beinahe drei Jahren durch den Artikel 231 des Versailler Frieden» Deutschlands Schuldbekenntnis er zwang. eine führende Rolle gespielt hat. Lloyd George hat e» später zwar fertiggebracht, anders herum zu reden; aber die Wahrheit aufhalten kann er auf die Tauer nicht. Die Wahrheit marschiert! Unbestechliche Richter unter den Neutralen, ehemalige Minister und Heerführer, Gelehrte, Bischöfe, Schriftsteller und Künst ler von Weltruf, haben jetzt einen neutralen un parteiischen Ausschuß gebildet, der cS sich zur Ausgabe gemacht hat, die Kriegsschuldfrage unparteiisch zu untersuchen. Nicht nur die Schuld am Ausdruck des Krieges, sondern auch die Frage der Verantwortlichkeit für die Kriegführung und vor allem der KriegSab- schlust (die Verleugnung der 14 Punkte Wilsons, der Waffenstillstand und das Verbrechen des Versailler Friedens) werden im Wiederaufnahmeverfahren vor ein unbestechliches Rtchterkollegium gelangen. Am 5 Ja nuar 1922 wird kn Nobeltnstttut zu Christiania die Ervsfnunassttzung de» neutralen Ausschusses stattkirden wonach der Sitz wahrscheinlich nach der holländischen Hauptstadt verlegt werden wird. Die skandinavischen Länder, Holland, die Schweiz, Spanien und einige süd amerikanische Republiken werden dazu ihre Vertreter entsenden. Alle Regierungen der an dem Krieg be teiligten Länder werden ersucht werden, ihre Archive zu öffnen und Vertreter zu entsenden, um mit dem Ausschuß zusammen zu arbeiten. Reichliche Geldmittel sind bereits gesammelt (um Mißdeutungen zu verhüten, wird von den besiegten Ländern kein Pfennig Beitrag angenommen werden!); Material, auch bisher unveröf fentlichtes. liegt in Fülle vor. Die Wahrheit mar schiert! Weder Llohd George, der den Stein durch seine Rede vom 20. Dezember 1920 ins Rollen gebracht hat, noch seine Helfershelfer werden sie nun aufhalten können * Vr. Simons gegen yin-enburg. Reichsminister a. D. Tr. SimonS veröffentlicht einen offenen Bries an Generalseldmarschall v. Hinden burg, in dem er unter Hinweis auf den dieser Tage in der Bresse veröffentlichten Brief Hindenburg», des sen Aeußerungen über die Haltung Tr. S.monS zur Schuldfrage auf der Londoner Konferenz al» schwere Ungerechtigkeit bezeichnet und erklärt: In Per- i'ailleS haben wir die alleinige Verantwortung für den Krieg auf.un» genommen. In London habe ich hier gegen Verwahrung eingelegt und mich auf ein gerech teres Urteil der Geschichte berufen. Gegenüber der da mals von Lloyd George aufgeworfenen Frage: Wann beginnt die Geschichte? erklärte Tr. SimonS, die Ge schichte habe ihre Arbeit in der Schuldfrage schon be- gönnen. Das Ergebnis äer Grenzkomnnssion. Dio Grenzkommtsfion hat die Demarkationslinie im oberschlestschen Industriegebiet festgesetzt. Die wichtig- sten Entscheidungen sind folgender 1. In der Gegend Nibrvmitzer Hammer kleiner pol nischer GebtetSaustausch mit dem Ergebnis, daß die Kleinbahn Nauden--Gletwitz auch hier auf deutsches Gebiet zu liegen kommt. Ntbrowitzer Hammer ist deutsch geblieben. 2. Ebenso verbleiben die Delbrück- Schächte bet Deutschland. Die auf Polnischem Gebiet zur Gru benanlag« gehörenden Baulichkeiten sind bi« zur Bahn linie Makoschau—Gleiwitz zu Deutschland geschlagen worden. 8. Die Kvntgtn-Lütfe-Grube erhält ihre drei lebenswichtigen Schächte Glückauf, Ruda und Ge- ora. jowte ihre gesamten Grubenfelder bi» -um östlichen und südlichen Markscheid zurück, mit Ausnahme der Kolonie Glückauf, de« Kirchhofe» von Ruda und der Flüche von Ruda bi» yoremb».: Das Wichtigste vom Loge. UeberwachungSkommifsion der En- ! der ReichSregierung den Mtlitäre tat für da» kommende Etatsjahr vor seiner var- lamentartschen Einbringung eingefordert. «ei der gestrigen Konferenz in London hat Llohd George für Anfang Februar eine Fünfmächte konferenz vorgeschlagen, zu der auch Per- werdeVsoN^ und Deutschlands eLgeladen S Durch.französisches Dekret sind weitere 23 deutsche Kriegsgefangene begnadig.! worden. Maland hat offiziell dem Völkerbund die Abschaffung der Unterseeboote als Kriegs fahrzeuge silr alle Bvlkerbundsstaazen vor- geschlagen. » Der schwedische Reichstag ratifizierte ge stern einstimmig den Vertrag über die Nichtbe- festigung und Neutralisierung ver Alands insel n. Nleine psNtifetze rNol-ttngen. RatbomtzuS NntwchasidLumgen, Wie der Petit Pari- sien aus London berichtet, hat Tr. Rathenau Montag abend Harne einen Besuch abgestattet. Nach -em Ma- itn ist es wahrscheinlich, dah Tr. Rathenau und Staats sekretär Fischer, der Vorsitzende der KrtegSlastenkom- Mission in Pari», informatorisch gehört werden, wenn die französisch-britischen Verhandlungen zu einem grundsätzlichen Einverständnis geführt hätten. BevrirMUung den irUerMiiLwten Mtlitäykoutralll» Kommissionen. Von unterrichteter Sette wird berich tet, daß die interalliierten Militärkontrollkommt'sstrnen am 1. Januar auf ein Drittel ihre» Bestände» ver ringert werden sollen. Die Unterkommisstonrn in Dresden, München, Hamburg, Königsberg und Köln sollen angeblich aufgelöst werden. Die Ueberwa- chung des Bereiche» dieser Unterkommissionen werde in Zukunft von der Lentrale Berlin au» unmittelbar er folgen. Ein Lob für Reichskanzler Wirth. Ml« Daily Thronte!« be richtet, wie» Lloyd George bei der Erörterung mit Brtand darauf htn, daß man «tn« stabil«re Regterung al, die von Wirth nicht erreichen könne. In London sei man der Ansicht, dah die Regierung Wirth ein« ehrliche Regierung fei, di«, wenn sie zuwett getrieben werde, wahrscheinlich einer anderen Regierung den Platz räumen müsse, di« weit weniger ehrlich und weniger bereitwillig wär«. Kein vmOcht «m-vtlia» auf die aMe-t-n SchuWon. Der Herald meldet au» Reuhork, der Senat»au»- schust hat vor sein« Vertagung bl» 10. Januar ein stimmig eine Resolution Parker angenommen, in der d« Präsident ersucht wird, eine Verzicht leisten- Der Neformplan Georges. Dz. Nachrichten über englische Pläne, die aus fran zösischer Quelle kommen, muß man immer mit einer gewissen Vorsicht qnfnehmen. TaS gilt auch von Lloyd Georges angeblichen RevistonSplänen für die Repara tionen. Wenn man Philippe Milett im Petit Pari- fien glauben will, dann ist allerdings in der Unter redung, die jetzt in London zwischen Briand und Lloyd George stattfindet, das Re parat Ion «Pro blem von Grund aus aufgerollk. Wenn Eng land auf seinen Anteil an der Reparation verzichtet und Frankreich zudem die Priorität für seine Wied-r. auikausorderungen einräumt, dann wäre da» allerdings im Zusammenhang mit der Reduzierung der deutschen Verpflichtungen auf die reinen Wtederaufbaufragen eine erhebliche Reform. Aber England soll noch weiter gehen wollen. ES will ein Abkommen, demzufolge die europäischen Staaten Frankreich, Italien, Teutfchland und England ein Bündnis schließen, das Frankreich sichert und zugleich die Besat zung am Rhein aufhebt. Natürlich hat England auch seine Wünsche im nahen Orient. Hier möchte es Smyrna zum Freistaat nach Danziger Muster erheben, und Rußland soll Wieder in die Weltwirtschaft einbe zogen werden. Ganz anders lauten freilich die Pari ser Pressestimmen über die französischen Absich ten. Tanach will man das Garantiekomitee mit weit reichenden Kontrollbefugntssen ausstatten und Deutsch- land in seinen Ausgaben wesentlich beschränken Tie nationalistischen Blätter reden von einem inneren Mo ratorium. Als ob wir unsere Beamten, Kriegsbeschä digten und Sozialrentner einfach mittellos las sen könnten! Ta» müßte ja zu einer inneren sozia- len Revolution führen. ES ist geradezu monströs, wie sich in den Hirnen gewisser durch keinerlei Sachkennt nis belasteten französischen Journalisten die deutschen Verhältnisse malen. Vorläufig hören wir also die weit gehende Botschaft über Llohd George» angebliche Pläne und die törichten Drohungen au» Parts. Und was wird das igtsächltche Ergebnis werden? Es wird gut sein, ciuch diesmal vor jedem Optimismus zu warnen. Tenn bisher haben eigentlich nur dir Pessi misten Recht behalten. Vas angebliche SÜn-nl» mit Veutschlan-. Der Gedanke eine» Bündnisses zwischen England Frankreich, Deutschland und Italien ist von dx.m Petit Paristen Llohd George unterstellt worden, und wenn auch Pie HavaS-Agentur ein Dementi bringt, so vcr- dient die Tatsache doch eine besondere Behandlung, daß ein Pariser Blatt einen solchen Plan bespricht. E» ist - sehr fraglich, ob ein solcher Plan wirklich bet dem bri- tischen Premierminister besteht und noch fraglicher würde e» sein, ob «in französischer Ministerpräsident ihn zu diskutieren wagte. Ta» schließt freilich Ast au», daß er da» allein vernünftig,« wär«. Die Menschen, die von Wirtschaft etwa» versteh«», sind sich längst Aar darüber, daß nach dem furchtbaren Aderlaß de» Krieges eine europäische Rettung nur möglich ist. wenn man die unproduktiven Ausgaben für Rüstungszivecke auf da» Alleräußerste einschränkt. Di« fr an z v s r ichenB«. satzung»heere fr-ss-n all» WAergutmachun^ lichtesten auf. Darum wäre e» nicht nur im deutschen iondern auch im französischen Snter-ss» -ekgen- werm di« Besetzung aushört» und des Frieden durch ein wechselseitige» Abkommen garantiert würde, ähn- Muer Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge WMZ d,°s«. o,a« ... Eq.« »-S «...