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Auer Tageblatt : 06.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192112062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19211206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19211206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-06
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
- Titel
- Auer Tageblatt : 06.12.1921
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osten Mcktz Im i«!e letzt» For- immer wieder d» wirken und Md Gemeinden ken, al, Pven» abgesehen h«t. )en Ultras hej , soll, wi, all« m Nicolai- ist stet» ei^ Besonder» di» >on den zarten, sind etwa» so i herzgewinnen» ohne sie nvh» ch da mit den Herzen wieder lnschlietzend an gehalten. Got« Kikchenetiigan- end Wölket» >ndunn»dienite» n n am 1. De» Mterlein hatte »Haltungen fol- euten da, Gr- tiere, Maulesel (27s, Schwein« (2042), Lü'i», ' (4188) Stück, senbahnvenval- iwärtig gelten- rundekartea a L Die Erhöhung Arbeiter-Rück ig betragen in 8 Mark. 1b Mark. llasse 23 Mark, !«» Statiirijchen )i« Lebe wk- lr Ernährung, l, von 114» in» Prozent, rru'.tji 48 Pr»t. vi, Indexziffer en als die Gr. 914 i»n Novem» gen ausnahm». litte! bet. Be- rrhöhungen für für Fette. Die erall im Reiche diesem Monat t ist, wie Man die vorgeschrie» nfkliinmn wird jeder Rad» wrneschriebsi Zn rs Fahrrad bei d hielt der hiv" :sam>nlung im > ann bogrühts 1. Dors. Stu», »arbeit am Er« 1. Bors, wirbel ehrender Weis« dankte ihm für invesenden ehr- . Am 12. Dej. cgergarten der den. Di« Be- voir Bergmmv- cs werden ver- r werden. Nach nimiert« Nach- - » v unausgesetzt mn kelten Ge- damalr der S. unverhüll» :agen können, möhnl. so auf gewesen, datz ün unvorsich- der zugezoge- zst nicht ihret- t den armen, r Augen kein ! offen werden s geliebt, wie HimmelMckü nossin seiner em Pinsel in gehallen Wor te ein B^d haben. Selbst zige Porträt, au- Sonnen- Tabei hatten die strahlend- ur im Täm- iöglichkeit de- iicht gewesen, runkel durch- S Kind War dort — graue td kommt nie sich, auf der quälende Le- imergestalten. l», al» Mart var» und al» -K «u-» «agchWOld Verantwortlicher Redakteur: Fritz Nrnhold. Druck und Verlag: Auer Druck, und Verlagsgesrllschast m. b. H. Aue Kohenstein-Er., 8. Dezember. Schwerer Eisenbahn- zusammenstog. Freitag abend fuhr der in der Einfahrt be griffene Personenzug 1014 auf einen Zugführerwagen aus. Der Wagen wurde zurückgeschleudert, bis er entgleiste. Dabei wurde der Zugführerraum völlig zerdrückt, und der Bremser so schwer verletzt, daß er ein« Stunde später starb. Ein Oberschaffner wurde schwer verletzt. Dis Schuldfrage ist noch nicht geklärt, doch liegt zweifellos ein Missverständnis der beteiligten Stellen vor Burgstädt, 5. Dezember. . Verurteilung, de» Stadt, verordnet en-Vor st eher». Vom hiesigen Schöffengericht wurde der Stadtverordneten-Dorsteher Winkler (Unabh.) wegen Beleidigung des Stadtverordneten Otto (Bürger!.) zu ISO Mark Geldstrafe oder 10 Tagen Hast verurteilt. Otto, der dem Vorsitzen den die Worte: Unfähig, abtretens zugerusen hatte, wurde frei gesprochen. Winkler hatte von Brummochsen, denen man «ine herunterhauen müsse, in der fraglichen Sitzung gesprochen. Dresden, s. Dezember. Lebendig verbrannt. Nach dem erst vor wenigen Tagen! hier eine 73jährige Frau in ihrer Wohnung durch unvorsichtiges Hantieren mit Spiritus bei leben digem Leibe verbrannt«, hat sich fetzt, ein neuer Fall in Dr«s- !den ereignet. Die 64jährige Klavierlehrerin Thieme fiel dem gleichen Schicksal zum Opfer. Wahrscheinlich ist der Unglücksfall dadurch entstanden, dass aus denk Ofen Funken auf Papier und Stoffreste, die davor lagen, fielen. , Bei den Löschverfuchen« geriet die Kleidung der Verunglückten in Brand. Lttveherriraehvietzteit. Frieden»kirch«. Mittwoch, den 6. Dezember, 8 Uhr, zweite Adventoandacht, Beichte und Abendmahl. Die Kirche ist geheizt. Vermischtes. Wahrheit oder blöder Scherz? Die N. B. Z. veröffentlicht die sehr unglaubhaft klingend« Nachricht, der frühere deutsch« Kaiser Wilhelm II. habe sich entschlossen, ein zweite-mal itt für a» HugeLIr-«. »Isnötag, dm 6. D-z-md-r Itztzl. Leyie Vraftmacdliamn. »i« wünsch« d« »«amt«« »s». VMtkz, 6. Dezember. Der Vorwärt» veröffentlicht die Denkschrift, die di« gewerkschaftlichen Spitzen, organtsationen der Beamten, Gtaat-angestell- ten und Arbeiter der Reich-regierung überreicht ha. den. Di« Denkschrift fordert Aenderung de» Grundge halte», und zwar derart, daß die Abstände zwischen den einzelnen Gehaltsgruppen durch Annäherung der Grund, hälter der unteren und mittleren Besoldung-gruppen an die oberen verringert werden. Matter wird ein« Aenderung in der Hühe der Teuerung-zuschläge und eine Verschiebung der OrtSzuschlag-grenzen gefor- dert. Di« Denkschrift verlangt ferner Besserstellung der Pensionäre und Hinterbliebenen. Die für dl« Beamten ausgestellten Forderungen sollen auch für di« Angestellten Geltung haben. Für die Arbeiter wird eine Erhöhung de» Grundlohne» um 4,30 Mark die Stunde in allen Lohngruppen und allen Klassen verlangt. Tie Neuregelung soll mit Wirkung vom 1. Oktober d I. beginnen und die Mehrbeträge noch vor Weih nach, ten au»g»zahlt werden. Für die Länder und Gemein, den soll da» Reich Mittel berettstellen, um «ine ent. sprechende Regelung der Bezüge der Beamten, Ange stellten und Arbeiter der Länder stcherzustellen. Ob« schlesisch« Besitz in englisch»» Hand. ve«th«n, ». Dezember. Wie ht»r bestimmt verlautet, sind di« Besitzungen di» Grafen von Donneremark an ein englische» Konsortium mit dem Sitz in' London verkauft wor den. Dt, Eintragung in da. Londoner Handel-regster soll, be reit» am 1. d. M. erfolgt sein. Die technisch« Direktion in Beu- then wird keiner Aenderung unierworfen, doch ist e, wahrschein lich, dass Vertreter d„ englischen Kapital, al, Direktoren nach Oberschl»sten kommen. Der Konflikt in der tschechischen Bergbauinduskl» »«tag, 6. Dezember. Wie da. Tschechoslowakische Pressebüro mittelst, dauerten di» Verhandlungen über die Beilegung oes Konfliktes in der Bergbauinduftrle, welche gestern im Ministe rium für öffentliche Arbeiten geführt wurde-» bi» 11A Uhr abend. Da, Ergebnis der Verhandlungen ist ein» bedeutende Annäherung der beiderseitigen Standpunkte. Nachrichten au, Russland. Koyenhagvn, 6. Dezember, ve-lingske Tidend« meldet aus Kesfinpfvrs: Alle Röhrichten au» Russland bestigen. dass der bol schewistische He er es st ab »inen grossen Feldzug plane, um die Erhebung In Ostkarelien niederzuwcrfen. In Kare lien sind bereit, bolschewistisch« Truppenverstärkuvgen einMtroffen. KopsnhaMn, 6. Dezember. Aus Helsingfor» wird gemeldet: Die Zeitung, Prawda enthält einen Beschluss des Rates der Volkskommissare, dass mit Rücksicht auf die grossen Schwankun gen de, Rubelkurse, durch welch, die Kaustraft des Ru- bel» beständig verändert ist, vom Jahre 1022 ab der -aushalt,- ans der Grundlage des Wertes aufgestellt werden soll, welchen der Sowjetrubel vor Beendigung de« Krieges hatte. Klein» Drahtnachricht,«. Berlin, 6. Dezember. Wegen neuerlicher Plünde rungen in Berlin ist vom Polizeipräsidium ein er höhter Polizeibereitschaftsdienst angeordnet worden. Die Wachen wurden verstärkt, und Patrouillen der Schutzpolizei durchstreifen die gefährdeten Stadtteile. ivye-Han, 6. Dezember. Ter Fürstbischof von Bres lau har eine oberhtrtliche Warnung vor über triebener Prei»treiberei für landwirtschaftlich« Er zeugnisse an die beteiligten Kreis« gerichtet. Srwqstoipcch 6. Dezember. Gestern lief der deutsche Dampfer Herold mit 300 deutschen KrtepSge- fangenen nach Triest au».- Ti« Entsendung der Oesterreicher wird nach erhaltener Genehmigung erfolgen Gvatz, 6. Dezember. Wie die Tagespost aus Bel grad meldet, ist die Regierung neuerdings einem Kom plott der Kommunisten gegen, den König Alexan der und den Minister Paschitsch aus die Spur ge kommen. Aus dem Auslande sind in letzter Zett ver dächtige Elemente in Belgrad eingetrofsen. vdeittel, Nonrme, vel-nllglingen, «. Stlst»nv»sest d„ vtttgan-k-in» «u» »«in 78. GttMngS- f«st hielt d«r BUrg»ro«r«in von 188» zu Au« s-sikrn abend im Saal» dr, Bürgergarten, ab. War durch Pt» zahlreich» Beteili gung an sich schon »in fröhlicher Verlaus de. Fest«, zu erwarten, so wurde dl« Stimmung noch besonder, gehoben durch einig« von der Auer Orchestervereinigung vorgetragene auserlesen« Koitzert- stücke. Hierauf hielt der Vorsitzende de, verein» Fleischerober- NEer Böhme di« Begrüssungsansprache!, in der er näher auf die Entstehung und die Geschichte des Verein« etnging und auf di« vom Verein im letzten Fahr« erzielten guten Fortschritt« in der Verfolgung seiner Ziel» mit besonderer Befriedigung hinwei- sen konnte. Stadtrat Schubert führt« in sein«, Ansprach« au«, welch hohe Bedeutung di« Einigkeit für da» Wohl unser«, Volke, hat. Nach Beendigung der Tafel fpt.lt« dir Musik zum fröhlichen Tanz» über. Auch dieser Abschnitt d». Fest«, kam »u seinem vollen Recht«. > Vemrln-rratswahlrn in -er Umgebung. Obrrschlema, 8. Dez. Bet der gestrigen Gemsinderat»wahl entfiele» auf die sozialdemokratische Liste 8, auf dt« USP.-Liste 2, auf die bürgerliche Liste b und auf die freie bürgerliche Liste 2 Vertreter. Go stehen also 7 Bürgerlichen 7 Linkspar- t ei l e r gegenüber. Bisher hatten wir 8 bürgerlich« u.id 6 sozialdemokratische Memeindevertreter. von 1800 Wahlberechtig ten haben 1100 von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Zschorlau, 16. DezBei der gestrigen Gemeinderatsavohl wur den folgend« Stimmen abgegeben: > Wahlvorschl^S(U S.P.) (Landw.usw.) (Hauebesusw.) (Partello») Unierborf 32b L77 ' 184 182 SS Oberdorf 220 LOS 240 161 122— zusammen! 084 830 424 5! 8 181 Mithin sind gewählt von Wahlvorschlag 1 vier, von Wahlvor schlag 2 «bvnfall» vier, von Wahlvorschlag 3 drei, von, Wahlvor schlag 4 zwei und von Wahlvorschlag 8 ein Vertreter. G, stehen also acht Sozialdemokraten sechs Bürgerlichen gegenüber. Bisher war das Verhältnis umgekehrt. Die Wahl beteiligung betrug 76)4 p. H. Beierfeld, 8. Dez. Bei den gestrigen Eemelnderatswahlcn wurden acht bürgerliche Vertreter und vier Vertreter der Linksparteien gewählt. Bisher war das Verhälnts «zu tz. Alüernau, 8. Dez. Bei der gestrigen Gemeinderatrwahl wur den von 889 Wahlberechtigten 663 gültige Stimmen abgegeben Erwählt wurden sechs Bürgerliche und drei Sozial demokraten, gegenüber sechs sozialdemokratischen und drei bürgerlichen Vertretern bisher. Griesbach, 5. Dez. Liste 1 (Landwirte) erhielt 2 Sitze, Liste 2 (Soz.) 1 Sitz, Liste 3! (Arbeiter) V Sitz«, Liste 4 (Lands.) 8 Sitze. pz» Sb, «li»I»»«h»». Df» Deine, Pf» « 8» stw-- E«tt1n » mach«« -»dink», sei dt« Witwe »im» höhnen Offizier» au» Sanzis, der! im Krieg, -«fallen ist. D« Kaiser hab« ,st« schon vor Jahren kennen -«lernt. selbstverständlich ohne dich dies« Drehung L anderen al. »sellschastllchen Thara n ö«tr°S.n hä t.. Die N. B. Z. behauptet, dass der Sntschlutz Wilhelm, II. feststehe und dass di« Hochzeit bereit» auf etrZn ziemlich naheliegmiden Dermin angesetzt sei. Di« Mitteilung sei ihr von abiolut glaubwürdiger Seit» -ugegangen und fall« versucht werden.solttr. st« zu mntrei- ten, werde sie nicht unterlassen, dt« näheren ihr bekannten Daten der Oeffentlichkeit zu übergeben. (Di, Nachricht wäre d«r Gipfel der Geschmacklosigkeit, wenn sie sich al, erstmden herau-stellte Man mag zu Wilhelm II. stehen, wie man will: darüber kann kein Zweifel sein, dass ein versuch ihn durch solch« Mätzchen lächerlich und st»m G,a,-stand «tner billigen Sensation zu machen, di, schärfste Zurückweisung verdtmt.) Der Hand«! mit deutschen Dampfern Di, peruanisch, Regie rung hat der Peruanischen Schiffahrt,gesell- schäft drei ehemal, deutsch, Schiff, für 110000 Pfund Sterling verkannt. Die Woer mann-Lint« hat den früheren Hansa- Dampser Tannenfül», der während de, Krieg«, in Ostindien, be schlagnahmt worden war und seitdem unter englischer Flagg« fuhr, zurückgekauft. , «eine Gheirau »richlagen. Der Rentner Sterntckel inGrfurt misshandel», sein» Ehefrau, mit der er ca, 18 Jahr« lang in un- glücklicher GH« gelebt hatte, mit einem Stock , uIodDer Unhold tonnt« nur mit Müh, vor der Wu, der Nachbarn geschützt werden. «ine Hali, Million gestohlen. Ein Poftdott. der in Zell a- Mehli, Wertpaket« usw, mit rinem Wagen fortschaffte, musst« den nicht verschlossenen Postwagen ui.H«obacht«t stehen lassen, um in «inem Haus« Paket« abzug«b«n, Diesen Augenblick benutzte «in Dieb, um dem Wagen drei Paket« mit Wert angabe 78V0, VOO und 1V 000 Mark, di, an die Firma M-rrede» gerichtet sind, und «In klein«, Paket zu entnehmen. Dt, In Säcken «tngeschlagenen Paket« enthielten 880 000 Mark in Papiergeld. Di» sofort angestellten Nachforschrmgen blieben «rfolgko». Ka,l» Lartenparadi,,. Dass Madeira, der vrrbannung-ort d«, Exkönig, Karl, wenig Aehnllchkett mit St. Helena hat, weiss man. Den von der Käst, geplagten und den Unbilden des Winterwetters «ntgegs:«g«h«nd«n Europäer beschl«icht fast ein Ge fühl de, Neide», wenn er sich das Parodie, vorstellt, in das den unglücklichen Verbannten sein misslungener Staatsstreich verschla gen hat. Die Villa Victoria, in der Karl von Habsburg mit sei ner Frau zwangsweise 2uart!«r bezogen hat. erfreut sich einer herrlichen Lag, auf einem sich westlich von Funchal erhebenden Hügel. Der Garten d«r Villa: prangt in dem üppigen Kleid eine« tropischen Vegetation, die. an Reichtum und Mannigfaltigkeit Ihreeglrfchen sucht. Noch im November erfüllt dort dir lau, Luft dek Dust der üppigsten Flora. Die Gitter brr Villa sind von Pomeranzengezweig umzogen, das ein duftiges Gewirr über Gie bel und Wände spinnt. Darunter breitet sich rin buntschillernder Blütenteppich, dessen verwirrende Farbenpracht das Auge ent- zückt. Ueberall blühen und duften Rosen aller Arten, und in der Tiefe des Tale, schimmert das glänzend blaue Auge eines kleinen Sees. Palmen und baumhohe Farnkräuter find tn Funchal so gewöhnlich, dass man kaum Notiz von ihesn nimmt. Und über alledem wölbt sich der reine, sonndurchleuchtek Himmel Madeiras, den kein Wölkchen trübt und kein Nebelschleier umhüllt. Da, Abrüstung-Problem al, mathematische Aufgabe. Ein in Washington anwesender englischer Journalist hatte kürzlich Gelegenheit, sich mit einem Marine-Sachverständigen über das Problem der Einschränkung der Seerüstungen zu unterhalten. Die von dem Fachmann gegebenen Erklärungen warm mit technischen Einzelheiten gespickt und hinterliessen bei dem Berichterstatter den Eindruck, dass die Lösung der Frage, welche Flottenstärke für die nationale Verteidigung angemessen sei, etwa in folgender Formel gegeben werden könne: Man teile die Zahl der amerika nischen Unterseeboote durch die Zahl der britischen Dreadnoughts und ziehe von der Summ« di« Zahl der fapanischen Kreu-er ab. Zu dem Ergebnis addiere man die Kubikwurzel der Summe der amerikanischen, japanischen und britischen KLstenlinien und Mults, pstzsere die Summe Mit der Zister der grössten Entfernung zwi schen der Küste Amerikas und d«r Japans. Dann addier, Wan dazu die Durchschnittsdiffentuz des Wechselkurses, zwischen Pfund und Dollar und teile die erhaltene Summe durch die Ziffer des Nationalverm.gens Japans, Erossvritanni«ns und der Vereinig ten Staaten. Die Lösung des Exempels ergibt sich, wenn man vier Zahlen von rechts gerechnet den Dezimalpunkt setzt. ihre Mutter noch siebte, die feine, zart« Frau mit den wunderbar tiefen Augen und dem sonnigen Lächeln um den roten, blühenden Mund. Damals war auch Wohlstand und Schönheit tn der Familie. Die Mutter stammte aus reichem Hause; aber sie hatte alles Hinge» geben, um ihrem Herzen zu folgen und den jungen Temschen zu heiraten, den ihre Eltern hassten um sei ner Nation willen, und den st« ihr wehrten mit allen zu Gebote stehenden Mitteln. Dem Grossvater war im deutsch-französischen Krieg «tn Bruder und der einzige Sohn aus erster Eh« gefallen. Da- konnte er den Preu- ssen nie vergeben, und als seine Tochter au- zweiter Ehe ihr Herz an.einen dieser Nation verlor und. allen Wi derstand brechend, mit ihm entfloh, hatte er sie ver stossen. enterbt und ihr nie verzieh«». > ! < ! Der Flettz des damals latkräicigen und talentvollen Ehemannes hatte aber nie dis Not über di« Schwelle des Haushaltes treten lassen, und die geschickt« Hand der jungen Frau sorgte dafür, dass neben dem Wohlstand die Schönheit und Behaglichkeit im Hause blUhten. Ta- mnlh war immer Sonne in de- einzigen Kinde- Leben gewesen, bis die Mutter ganz plötzlich starb. Ta war da» goldene Licht erloschen. Der Blick de- jungen Mädchen- Hatte seine glücklich« Bcriräumiheit verloren, sie seufzte, „woran denken Sie, Fräulein?" fragte die kleine, schwache Stimm» de» neben ihr im Wägelchen sitzenden Knaben. Sie drehfe sich hastig nach ihm um, tn ihren Augen standen Trä nen. „An meine Mutter," sagte sie leise, mehr für sich als für ihn. „Und deshalb sind St« traurig? Sie war wohl böse zu Ihnen?" Nun lächelte der rote Mund, der eben noch schmerzlich g-zuckt hatte. „Böse? Nein. Müt ter sind nie böse. Ich war traurig, weil sie so gut war und ich sie so liebte und weil sie nun tot ist." Alex fach sie nachdenklich an, der letzte Satz schien ihn wenig zu rühren, er ging Mer chn fort, -um ersten. „Mütter find nie böse? O doch, st- haben ihre Ktn- dm manchmal g-r nicht lieb, besonder» ein» nicht." „TaS ist nur so tn häßlichen unwahren Märchen, die man nicht lesen sollte; tn Wirklichkeit haben Mütter alle ihre Kinder gleich lieb." „Nein, da» tun sie nicht," beharrte Alex bet seiner Ansicht, und in sein blasses, krankes Gesicht trat ein finsterer, gequälter Zug. Mei- ne Mama hat ihre anderen gesunden, schönen Kinder auch lieb, aber mich nicht." Erschreckt legte Mart« ihre Hand auf die mageren, leicht verkrümmten Finger de- Knaben. „Wie kannst du so etwa» sagen? Go spricht ein gute- Klnv nicht von feiner.Mutter." „Ich bin auch kein gute- Kind, sie sagen es alle; ich bin launisch, eigensinnig, tückisch sagen sie, Mama auch. Pajh, ich mache mir gar nicht- daraus, was sie sagen. Ich Weitz allleS, auch weshalb sie doch alle um mich springen und mir Immer den Willen tun: ich weiss alle-! Die anderen Fräulein haben e- mir oft genug erzählt. Weil ich reich bin, weil alle» mir gehört, und weil sie arm sind wie Bett ler, wenn ich sterb«!" Mit Heiserer Stimm« Hatto er e- h-rvobgestoßen hä misch, Hass und Triumph um den schmalen Mund; nun schwieg er erschöpft. „O Alex, wie'hässlich! Du armes, liebe» Kind, wie Haben sie dein junge» Herz vergiftet!" In überströmendem Mitleid- schlang sie den Arm umj den dürftigen Körper. In dem arbeitet« «» erregt. Er biß di« Zähne zu sammen, er wollte nicht weinen, nicht weibisch und er bärmlich sein, wie st« ihm immer vorwarfen, vor ihr nicht! Go fest, wie er konnte, presste er dt« Hand, dle noch auf der seinen lag, „Tu bist gut, dich hab' ich lieb! Gleich beim ersten Blick habe ich dich lieb ge habt, zu dir werde ich nie launisch, eigensinnig und tückisch sein, nie. Zu dir — nein, zu Ihnen möchi ich du sagen, wenn — wenn St« «F erlauben würden." Gin« lteben-würdige Schüchternheit, die da- krank-, müde Ktndergestcht mit ganz eigenem Netz verklärte lag Mer seinen letzten Worten, bei d-n«n er zärtlich bittend zu d«m jung-n Mädchen aufsah. Ta» nickte mit warmem Blick. „Ja, da» erlaube ich.gerne, da» gefällt mir selbst viel besser, als das Hässliche „Fräulein". Gage nur du zu mir, da» heißt, wenn deine Mama er erlaubt." „O, die erlaubt alle», wa- ich tue." Er verzog geringschätzig den Mund. „Tie brauche ich gar nicht zu sragen." ! „Aber ich wünsch-, daß du sie fragst, Alex. Tu sollst dich richtig benehmen, wie ein Kind sich seiner Mutter gegenüber benehmen muß; dann wirst du all mählich auch sehen, daß deine Mutter dich ebenso lieb hat, wie ihre anderen Kinder." „Nein, da» wird sie nie," war die bittere Erwiderung. „Ich bin krank und häßlich, das mögen sie alle nicht leiden, die Gesunden und Schönen, das weiß ich schon. Nur du bist anders. Tu bist schön und doch gut,, auch gegen die Häßlichen und deshalb habe ich dich lieb. Nein, schilt nichl. Sieh nur. zu dir muß ich doch reden, wi« ich denke, sonst wäre ich ein Lügner und Heuchler, und da» will icb zu dir nicht sein." „Auch nicht zu den anderen, VUex." Marie lieft Alex lo» und sah ernst zu ihm nieder. Er machte ein verdriessliche- Gesicht. „Du sollst mich nich.' quälen, da» gretft mich an!" Nun entzog sie ihm auch die Hand und wandte sich von ihm ab, ohne «in Wort zu sagen. Sie starrte auf da» Meer hinaus. Mnd ihr Herz war schwer. Ta» arm« Kind, dem schon so viel bittere Erkenntnis in sein junge- Leben g-fallen war, tat ihr grenzenlos leid; zugleich aber fühlte sie auch dl- Berantwortung, die st« übernommen, und für die sie ihre vollen Kräfte etnsehen muhte. Si« wollte nicht nur das übliche Fräulein sein, sondern wirklich eine Freun din und Behüterin dieses armen Kindes, und nicht nur seines Körper», sondern auch seiner leidenden, der» krüppelten Seele, und dazu durste sie seinen Unarten und Launey nicht nachgeben. Mi der Versicherung lei. ner Liebe wgr es nicht genug, er mutzte sie auch dmtzb die Tat bewstsen. ( Lortsetzung folgt.)
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