Volltext Seite (XML)
uer Tageblatt Z Anzeiger für das Erzgebirge ! ^7 ,7». st». Nr. 2S5 Dienstag, lien 20. Dezember 1S2I IS. Jahrgang ii iien r Kübler). vrzembrr; r»nari»m». „ Vrmia, MM- Larsen t S-Yvltz. S. s. - tt Dr»br, en. s«« '/»« Uhr. huch» AN«. Lord««. »nisprichen»«« »a»,O. — — ^,MM,.MW«W^aedine ^«te w»Uge-e VI«st» 0la« ,«M »I, «milch«« oikaonlmachon,« Na!,, dn SlaSI /io,. «i. ,M. cher, en. Sind.Provinz Sachsen, Thüringen und Freistaat Lachsen zu einem einheitlichen Bezirk zu verbinden? Ist zu teilen einerseits Freistaat Lachsen und Thü ringen. anderseits Provinz Lachsen? Ist zu teilen einerseits Thüringen und Provinz Lachsen, anderseits Freistaat Lachsen? Ist oer Leipziger Bezirk in dem einen oder andern Falle vom Freistaat Lachsen obzutrennen und mit Thüringen zu verbinden? Erst nach .Eingang der Antworten und in Zwei» felSfällen nach mündlicher Unterhaltung mit den betet« ltgren Wtrtschastskreisen wird durch den Retchswirt- schastSrat ein Entwurf zu einer Einteilung drS Sketche« tn Wirtschaft »bezirke ausgestellt werden. Di« Reich«- rkpieruna behält sich Ur« Stellungnahme vor, dtt die» Ergebnis der Umfrage de» VersassungSavSschusse» de« vorläufigen Netchswtrtschaftsrat« zu übersehen ist und die Wünsch« der wtrtschaftskreise mit den Landesregie rungen beraten werden konnten. ft» t»« «I» »»„«Ich »^4 »u e« «»st e-m« »«»a.v«»,uch >«M »«i, »»n«iuch »^» »««e, »»rNK-Nch. -»mfprech-fwschwtz Nr. «>. ' L»l»gram««i Lag,»lall swr«rrgr»Irg». Männer in ihren Reihen von der wirtschaftlichen Be deutung diese» Manne« (Ltinne»), dann stände e» nm unsere Steuern besser. La« sei aber nicht so. Zn der Volkspariet ständen neben den Großindustriellen Lttn» ne» Vvgler und einigen anderen, auch tausende und aber tausende von Angestellten, Handwerkern, Land wirten und sogar Arbeitern. Man solle sie nicht da durch bekämpfen, daß man sie beschimpf«, sondern daß man sie zur Verantwortung mit heranzieh«. Wetter for derte .Severtng die Erschließung.neuer Steuer quellen, aber ko, daß die Lasten nur auf iraa- fähige Schultern gelegt würden. Tie dreußischen Ft- nanzen bezeichnete er vorläufig al» ziemlich gesund. Schließlich unterzog der Minister noch die Repara tion« frage einer eingehenden Erörterung. Tie Aus führungen Severtng» wurden durch fortwährende Zwi schenrufe unterbrochen, und e» wurde dem Minister so gar unmöglich gemacht, sein Schlußwort zu sprechen. Die Einteilung in Mrtschaftsbezirke. Sachsen unS Thüringen. Di» Retchswirtschastsministertum teUt mitr Zm Reichstage war eine Anfrage an die RstchSregierung gestellt worden über die Absichten, da» Deutsche Reich in 14 WtrtschaftSbezirke einzuteilen. Tie Anfrage gibf. der Befürchtung Ausdruck, daß die Provinz Sachsen und Thüringen getrennt werden, mit anderen Worten, au» ihnen zwei WtrtschaftSbezirke pMldet wer den sollen. Ter. Reichs'wtrtschaftSmtnistsr hat die Anfrage folgendermaßen beantwortet: Die Presse nachricht, daß dem vorläufigen Netchswtrtschaftsrat der Entwurf einer Einteilung Deutschland» tn Wirtschafts bezirke vorltegt, war irrig. Ein Mitglied de» Versas- sungSauSschusse» de« vorläufigen RetchSwtctschastSrate« Hot lediglich di« ihm bi» dahin bekannt gewordenen Wün sche der Wirtschaftskreise zur Frage der Abgrenzung der WtrtschaftSbezirke In ein« Karte eingezeichnet, um einen Ausgangspunkt für die wetteren Arbeiten zu gewinnen. Um da» vorliegende Material zu ergänzen, sind vom Netchswtrtschaftsrat durch Vermittlung der Gpthender- verbände der Unternehmer wie der Arbeitgeber bi« wirtschaftlichen Organisationen der einzelnen Landes teile nochmals um ihre Meinung befragt worden. Für Mitteldeutschland sind dabei folgende Fragen gestellt! 1. ' - - -- -- - - - - lSS bnung n Nc« M»U UI-I«« p»n,ts«h« de« Abgeordneten und Itaat,Minister« Delk ritt» hat der Reich» taupräfldent Lilie an di« Angehörigen d«, verstorbenem fotzende« LAegramm gerichtet: M» Htnschetde» de» iTbgmrd- Das Wichtigste vom Tage. Amtlich wird gemeldet: Ter fächfksch« Arbeits minister Jäckel wird seine Tätigkeit Ende die se» Monat» «tnstellen. Als seinen Nachfolger wird der Ministerpräsident zum 1. Januar 1922 den RetchStagSabgevrdneten Ristal, Arbeit»- fekretär in Dresden, zum Arbettsmintster berufen. vr. RatHenau ist eürk Berankaskung der VriNschen Regierung nach London gefah ren. In seiner Begleitung befindet sich der Vorsitzen de der deutschen Krieg»lastenkommiision Fi tch«». Evening Standard versichert, Deutschland habe für Januar 800 Millionen Goldmark, für Februar 200 bi» 240 Millionen Goldmark offeriert. * Ueber Warschau wird au» Kattowitz gemeldet, drß die Grenzkommission Pirlen den KrrrS Frie- den'shütte im Bezirk Beuthen zugeteilt habe, dessen Gruben und Fabriken zu den reichsten Oberschlesiens gehören. nen. Liese Lag« wird noch verschärft durch da« Fehlen ausreichender Vorräte, hervorgerufen durch den zehn wöchigen Ausfall von Oberschiesten. «» ist richtig, daß die erforderlichen Brennstoffe »urzett nicht zur Verfügung gestellt werden können, und zwar deshalb, weil die Entente in den letzten Monaten ihre Koh lenförderungen erheblich gesteigert Sgt. In der vraunkohlenbrikettlage ist ein« neu« An spannung dadurch hsrbetgesührt worden, daß Vie mittel deutschen Braunkohlenrevtere mit beträchtlichen Liefe rungen für den Ausfall etnlvrtngen mußten, der der den Verbrauchern böhmischer Braunkohle dadurch eingetre- ton ist, daß ein großer Teil der böhmischen Händler konzerne auf Anordnung der tschechischen Regierung mit Wirkung Pom 12. November 1921 für die böhmische Kohls die Berechnung tn Kronen einführt«. Tie VerkehrSschwterigketten sind dadurch horbeigeführt worden, daß die anhaltende Trocken heit den Wasserverkehr und die Wasserkraft fast ganz auSgöschaltet hat. Auch setzten di<e Erntet ranS- Porte besonders früh ein, so daß sich bereit» im Spät sommer ein scharfer Wagenmangel bemerkbar machte, der infolge der Hochkonjunktur und der Tariferhöhungen noch erheblich gesteigert wurde. Ti« Eisenbahn selbst geriet hierdurch hinsichtlich ihrer Kohlenversorgung in die äußerste Bedrängnis. Bei dieser Notlage sah sich der Reichskohlenkommissar gezwungen, dl« Retchsver- keihrsverwaltung zu ermächtigen, tn den gefährd rten TirskltonSbezirken tn der Zett vom 7.-17. Dezember mtt Zustimmung der zuständigen Kohlenwtrtschaitsstellen au» den für ihre Versorgungsbeztrke bestimmten Brenn stoffsendungen die geeigneten Lokomotivkohlen zu beschlagnahmen. Ferner hat sich der Retchskohlen- kommtssar damit einverstanden erklärt, daß tM Ruhr revier vom 8. Dezember bi» 10. Januar der Dienst- ko hl en zwang durch die Eisenbahndirektion Essen angewandt wird, von dem nur ausgenommen sind die Kohlen für die Entente und für di« lebensnotwendigen Beiriede. Die Schicksatsstunäe Europas. Beginn Ser Lonöoner Besprechungen. . Mt. . Die Londoner Besprechungen, auf die nicht nur Deutschland, sondern die Welt mtt Spannung blickt, haben gestern Montag begonnen. Ueber ihre weitreichende Bedeutung gibt sich niemand einem Zweifel hin. E» handelt sich diesmal weniger um die Ausräumung von Mißverständnissen und MeinungSver, fchiedenhetten zwischen Frankreich und England al» vielmehr um die Grundfrage, ob der Ber sott Her Vertrag unverändert Wetter bestehen oder tn feinen wichtigsten Teilen einer Aende- runy unterworfen iverden foll. Tiefe Frage ist zwar durch die deutsche Note über die Zahlungsunfähig- keil tn» Rollen gekommen, bestand aber schoy lange vorher, nachdem sich herauSgestellt hatte, daß Pie unge heuerlichen Reparaiionsforderungen im Interesse der Sieger selbst undurchführbar seien. Daß dis englische Press« einer gründlichen Abänderung de» Versailler Vertrages einmütig dch» Wort redet, überrascht weniger, al» die Tatsache, daß nun auch die großen französi- schen Zeitungen den Augenblick für gekommen erachten, wo ein« Neuregelung der Reparationen ernstlich in Er wägung gezogen werden muß. Nur der französische KrtegSminister Barthou hält den Zeitpunkt für ge eignet. um im Senat neuerding» mtt militärischen Sanktionen zu drohen, foslis die Januar- und Februarzählungen nicht pünktlich eingehen sollten und Potncare gibt sich Mühe, glauben zu machen» patz Frankreichs Ruin besiegelt sei^ wenn auch nur die ge ringste Erleichterung in den Zahlungsverpflichtungen Deutschlands zugestanden würde. In England macht man dagegen lebhaft Stimmung dafür, daß Anfang näch sten JahreS eine internationale Konferenz der europäischen Mächte unter Einschluß Deutsch land» und Rußland» etnberufen Werpe, um ein« Ver ständigung über den wirtschaftlichen Aufbau Europa herbeizuführen. Der Umstand, daß gleichzeitig mtt Briand, Loucheur und ihren sachverständigen Beratern auch .der frühere deutsche Wtederaufbaumintper Ra th en au wieder in London singet raffen ist, wird all gemein al» günstige» Anzeichen für eine mögliche Ver ständigung bewertet; natürlich weiß aber niemand, ob Rathenau infolge inoffizieller persönlicher Einladung oder Lediglich aus eigenem Antrieb in London weilt. Tie deutsche RetchSregierung wartet jedenfalls in Rühe da» Ergebnis der Londoner Besprechungen ab und hat auch ihre Antwort auf die bekannten drei Rückfragen der Reparaiionskommtsston solange verschoben, bi» sie den Verlauf per Beratungen zwischen Lloyd George und Briand übersehen kann. Die Schwierigkeiten äer Aohlenversorgung. Ta» ReichSwirtschaftSministectum teilt mit > Rheinisch-westfälische Abgeordnete hatten ein« An frage an die Retch»r«gteruug Über di« schwlertzx Lüg« de« Kohleilversorgung der Industrie gerichtet. Der Retchswtrtschast-mintsttr hat die Anfrage tn der Reichs- tagSkitzung vvn» IS. Dqzember 1021 wie fvlgt beantwor ten lassen r Die gegenwärtigen Schwierigkeiten tn der Kvhlenverforgung sind tn erster Linie durch die unzu längliche Förderung und durch Perk«-r»schwierigkett«n herb«»geführt. Infolge der starken Steigerung de» Be schäftigungsgrades fast der gesamten Industrie und de« durch die Jahreszeit bedingten Mehrverbrauch» hat der Bedarf an Brennstoffen tn den letzten Monaten er heblich z »genommen, während die Förderung 4n den chauptstetnkohlenrevteren fett d«m Fortfall der UeLerichtchien sich gleich geblieben ist. Dtt notwendig» Folge ist, daß -t« Ansprüche der Kahlenverbraucher nicht in de« Wünschenswerten Umfange befriedigt werden tön- OorlSuklg lrlnr stadinemumbtiaung. Koalltlonsberettschost -er deutschen Voiksportei. In den letzten Tagen ist die Frage, ob e» fetzt wie der an der Zett sei, die Möglichkeit einer Kabinetts umbildung in» Auge zu fassen, in den parlamentarischen Kreisen wiederholt besprochen worden. Die Sozial demokratie vertritt dabei den Standpunkt, daß erst nach einer Klärung de» GteuerproblemS an diese Auf- gäbe herangetreten werden könne. Die Demokraten nehmen eine durchaus zurückhaltende Stellung ein. Ir gendwelche offizielle Besprechungen von Fraktion zu Fraktion habe» bisher noch nicht stattgefunden. Ter Reichskanzler scheint sich zmr mtt dem Gedanken zu tragen, zunächst einmal eine geeignete Persönlichkeit für die .Leitung de» Reichsftnanzministertum», da» gegen wärtig von dem Ernährung-minister Dr. Herme- mit verwaltet wird, zu finden. Tr. Rathenau, an den er zuerst gedacht hatte, ist aber, wie da- B. D. Westen will, nicht gewillt, zurzeit einem solchen Rufe Folge zu leisten. TaS Zentrum sieht nach Erklärungen sei. ner Parlamentskorrespondenz tnnerpolttisch« Schwierig- keilen voraus, wenn rnan in diesem Augenblick, da die gesamte außen- und innenpolitische Lage überaus ge spannt ist, nun auch noch die Frage der breiten Koali tion aufrollen Würde. Anderer Ansicht ist die Deut sch« Volk - part«i, die sich tn ihrer letzten Fraktion-- sitzung damit beschäftigt hat. Wenn man der Täglichen Rundschau Glauben schenken darf, ist die Parisi nach wie vor Prinzipien bereit, die gerade unter den gegen wärtigen Verhältnissen besonder» schwer lastende Mtt. Verantwortung an der Führung der GtaatSgeschtcke mit zuübernehmen. Allerdings würde sie daran eine Reth« von Bedingungen rein sachlicher wie auch personaler Natur knüpfen. Tie Zeit, da» offizielle Organ der deutschen Volkspartei, deutet gleichzeitig an, daß da» ntchl ohne Au»«inandersetzung mtt Tr- Wirth vor sich gehen könne. Ter augenblickliche Zeitpunkt, wo alle» noch in der Schwebe ist, ist allerdings wenig günstig, um die Innere Politik mtt neuen, möglicherweise unabsehbaren partei politischen Aussprachen zu belasten. Vvn amtlicher Stelle wird erklärt, daß von der Regierung noch keiner lei offizielle Schritte wegen einer KoalitionSerwetterung getan worden feien. a -tzverlng über -ie Broße Koalition. In einer von mehreren taufend Personen besuchten Versammlung tn Homburg-tzohheid« sprach am Sonn tag abend der preußische Minister de» Innern Srvertng über die politische Lag«, die er, sich zunächst auf Preu ßen beziehend, dahin charakterisiert«, daß sie durch die Verbreiterung der Koalition gekennzeichnet werd«. An «inen hierbei ecsolgenden, auf Lttnn«« Vezügltchou Zwischenruf anknüpfend, sagte Severin, daß Slim»«» auf wirtschaftlichem Gebiet ein« Kraft sei, di« wir nicht unterschätzen können, und die wie leichtfertig zu beurteilen kein Recht haben. Sttnne» sei eine Per sönlichkeit mit Initiative und Beharrlichkeit, ei»; Mann, der genau wisse, was er wolle, und der versuche, mtt allen Mitteln seinen willen und feine Wünsche durch zusetzen. Im wetteren verlaust» seiner Ausführung» besprach Severtng eingehend dtt Notwendigkeit per Ver bretterung -er Koalition durch dtt Deutsch« volttparttt, da man nach d«m Ausfall der letzten Landtag-Wahlen keine ander« Wahl gehöht hab«, als »in«n Vundssgs- no.ssen auf der anderen Sette zu such««. Li« Volkse Partei f«1 kstn« Gttnns-purt-t. chättg stt nur ich E tlchflaschen. «I km»! 29» EWU«»