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Auer Tageblatt : 14.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192112142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19211214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19211214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-14
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
- Titel
- Auer Tageblatt : 14.12.1921
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Mr. SSO. ilu,« ragtblatt und Rnzitgn su» da« Srzgibttg«. Mittwoch, d«n 14. De-smbtt lftftl. Vermischtes. Strenge Kälte in ganz Deutschland. Bet scharfem Ostwind sank vorgestern Nacht inBerlindas Thermometer auf 10 Era hnter Ükiull. — In ganz Nordost-, Mittel- und Südostdeutschlantz herrscht strenge Kälte. InBreslau wurden letzt« Nacht sogar minus 18 Grad Tclsius festgestellt. Beisetzung der Opser m Saarwellitigett. Nm Sonntag fand unter Beteiligung einer nach Tausenden zählenden Menschenmens« die Beisetzung von 10 Opfern der Explosionskatastrophe in Saarwellingen statt. Alle Gemeinden der nahen und ferneren Umgebung waren durch Abordnungen mit den Behörden vertre ten. Die französischen Saartruppm hatten eine Ehrenkompanie gestellt. 400 Tote bei eknem Erdbeben. Das letzte Erdbeben inIapan hat, wie die Morning Post aus Tokio meldet, in den betreffenden Gebieten über 400 Tote und 6000 Verwun dete gefordert. In Tokio sind etwa 1000 Häuser beschä digt, wobei viele Personen schwer verletzt wurden. Unter der Bevölkerung herrscht eine gewiss« Panikstimmung, da man eine Wiederholung der Erdetschütterung befürchtet. Plombierte Eidgenossen. Aus Konstanz wird berschtet: Welche Masseneinkäufe die Schweizer auf dem Weg« des sogenannten kleinen Gren-Verkehrs in Deutschland machen, ist bekannt, Sin schweizerisches Blatt schätzte jüngst die tägliche Einfuhr auf 120 000 Franken, gls M«h r a l s s e ch » Millionen, Mark. Obwohl die Schweizer auf diese Weis» die Ware in Deutschland ohnehin halb geschenkt bekommen, ver suchen sie noch, den geringen Schweizer Zoll dadurch zu umgehen, das, sie mit alten Kleidungsstücken angetan di, Schweiz verlassen und neu eingekleidet in ihr Heimatland zurlickkehren. Um diesen Uebertölpelungen, die für di« Schweiz« Beamten auf di« Dauer recht peinlich wurden, und sie lächerlich machten, vorzubeugen. er fand man ein ebenso einfaches ws» Praktisches Mittel. Und** österreichischen Grenze werden die Eidgenossen gestem pelt und an der d e ut s ch e n sogar plombier t. Sie «hatten den Stempel oder di« Plombe naürttch nicht auf di« Stirn, s»m dem auf ihr« Kleidungsstück«. Nur dis gestempelten r«sp. plom bierten Kleid» egsstück« sind bei d«r Rückkehr nicht mehr zollpflich tig. Etwas eigenartig sahsn ja die Herrschaften aus mit ihren Plomb«n resp. Stempeln an Hut, Mütze, Mantel, Rock, West«, Kosen, Schuhen, Schirmen, Stöcken ufw. Bet den Herren spielt sich das Plombieren ziemlich rasch ab. Etwas umfangreicher gestattet sich die Arbeit bei den Damen, wo selbst bei den seidenen Unter röcken ... bei den Spttzenhöschen, bei der Bluse, beim Korsett, bet den Strümpfen usw. di« Plombe nicht fehlen darf. Spatzvögel meinen bereit», man sollte da, Schweizer Kreuz auch mit einer Plombe versehen, damit e» nicht ein«. Tage, auch nach Deutsch land verschwindet, wie die vielen Schweizer Franken — so sagen di« Schweizer, wir sagen di« wenigen Schweizer Franken -» die Kleine pslitissl'e Msl-nngen. Di« grob« Koalition im Reich. Aus der Kanzlerrede in Köusgvwlnter teilts die Rheinische Volksmacht mit, dass der Reichskanzler zu der Frag« der Kabinettsbildung die Hoffnung ausgesprochen hab«, dass in der laufenden Woche di, Ergänzung seine? Kabinetts, das ein« ganz persönliche Bildung sei und nicht als eigentliches Koalitionskabinett angebrochen werden könne, «in« Lösung finden werde. Schliesslich trat Dr. Wirth für ein« beschleunigte Behandlung der Steuerfrage ein, wobei ,r erklärte, daß «r für sein Steuerprogramm sein Amt cinsetze. Erleichterungen zur DittaterfüNung. Der Baseler Anzeiger be richtet aus Paris: Das ministerielle Echo de Paris meldet zu den Londoner Verhandlungen, dass das Londoner Diktat un verändert bleibt und daß Deutschland Erleichterungen nur zu dem Zweck erhalten, werde, um das Londoner Diktat zu erfllllcn- Zu einer grundlegenden Revision der Vertragsverpflichtungen hätten weder England noch Frankreich ihre Hand gegeben. Di« Faust der Entente. Die Leiden der rheinischen Be völkerung durch die feindlichen Besatzungstruppen, insbeson dere durch die Aufrechterhaltung der militärischen und teilweise auch der wirtschaflichen Sanktionen dauern an. Di« gewöhnlichen Mittel des Protestes durch Presse, Versammlungen usw. sind er schöpft. Auf Anregung der demokratischen Reichstagsabg. Erkelen? SchÜcking, Korell, Frau Lüders, di« im besetzten Gebiet gewählt sind, ist beabsichtigt, daß die Abgeordneten des Rheinlandes sich mit einem Protest an die Parlamentarier aller grösseren Staaten der Erde wenden. Die neuen Krlegsbeschuldigten-Prozesse. Zu -er Frage der neuen deutschen Kriegsschuldigenprozesse vor dem Leipziger Reichs gericht verlautet, daß tatsächlich der englische Botschafter in seiner Besprechung im Auswärtigen Amt, die neue Forde rung der Alliierten «»gekündigt hat nach Wiederaufnahme der Kriegsschuldigenprozesse unter verschärfter lleberwachung der alli ierte» Justizbehörden Die Note der Alliierten selbst ist dagegen noch nicht in Berlin «ingegangen. Di« Mietsbildung Im Wohnungsausschuß des Reichstage» wurde gestern der grundlegende Paragraph Über die Berechnung der gesetzlichen Mieten in zweiter Lesung angenommen. Die Mist« des 1. Juli 1814 bildet die Grundlage. Don dem damals gezahlten Mietsbetrags ist abzurechnen: der Betrag für BeriebÄ- it^d InstandsetzungsarbeiteU, sowie für Sammel heizung kn Hinterteilen. Der so ermittelte Betrag bildet die vrundmiet«. Zu dieser Grundmfete treten Zuschläge für erhöhte Zinsen, für Betriebskosten (auch für Arbeit des Vermieters) und für die Kosten laufender Instandsletzungsarbeiten ist von den Mietern ein weiterer Zuschlag zur Grundmiete in einem Hundert satz derselben zu zahlen. verusung An Stelle des verstorbenen Geheimrats v. Mar- titz ist der demokratische Abg. Professor SchÜcking zum Richter des stä-dtaen Haager Schiedshofs ernannt worden. Pro fessor SchÜcking hat die ehrenvoll« Berufung angenommen. Allgemein-, europäischer Kommnnisten-Putsch zu Weihnach ten? Me der B. Z. aus Budapest mstgetektt wird, hat in einer Interpellation an den Ministerpräsidenten der Abg. Karl Huizar mitgeteikt, er hah- Informationen erhalten, wonach die Bolsche- mrssttn für Weihnachten einen allg«mes m« n Auf st and des Prok«tariats in allen europäischen Hauptstädten, auch kn Budapest, planten. In seiner Antwort habe d«r Minister- Präsident di« Richtigkeit dieser Information bestätigt und erklärt, für di« Nied«rschlagung d«s versuch«, seien in Ungarn all« vor- h«r«ttungen getroffen. Französisch« Angstm«I«»,s Nachdem der Reichskanzler die Phantasten Lefsvre» und Barthous über das heimlich« deutsche Heer «nergssch zmvckgewiesen n. widerlegt hat .kommt Leftvre mit neuen Enthüllungen über furchtbare Waffen, namentlich Ma schinengewehre, die in Deutschland erfunden worden seien. Wenn gleich das törichte Verstellen von Waffen, die uns wirklich für «inen ^künftigen Krieg nichts nützen können, den Franzosen tmmer wieder einen Vorwand zu n«u«n Hetzen gibt, ist die franzö sische «ngstmettrei, «em st« echt «st, trotzdem entweder ein Zetchen noch nicht gehetlter Kriegupsychosr oder ein Bewei, Wechten Gewissen, wegen,d« Vergewaltigungen d», Frieoen«- veMRM Nch im »tWl«w»rd«nön AbchtT der Beamten ein. Zum mtndestckn in di» Siecht« derjenigen Beamten, die nach dem 1. April 1SS0 und vor dem Erlass eine« Pension». Nlr-una«ges«tz»» in den Ruhestand versetzt worden sind, sowie In di» «echt» derjenigen Beamten, die sjch noch im Tiensw befinden. Beide Gutachten stellen sich da- Ker aus den Mamdpunkt, dach der Entwurf nuv im w»«e de» verfassung«tndernden Gesetzes RechtSglllttalett erlangen könne. Gegenüber diesem Gutachten erscheint die entgegengesetzt« Ansicht, di« in der Begründung de« G«s,-entwürfe» vertreten ist, reichlich lvttzttndi» und ausgeklügelt. , c- Dl« Rente cker RrlegsbeschScklgten. L«r Gesetzentwurf über da» Verfahren in Bersor. sungSsachen soll da» Verfahren regeln, ha» zur Er langung einer Rente M» dem Reichsversorgt,«gSgesev, dem Altrentnergesetz und dem früheren Mllttärversor- pungsgeseh führt. Welche Wichtigkeit dies Gesetz hat, ergibt sich daran», daß im Jahre 1020 48» 000 Gesuche dewilligt, 140 000 abgelehnt worden sind. Berufun gen worden 121000 eingelegt, tum diesen sind 60 000 noch rückständig. .An der Generaldebatte iin Au-schnß für Kriegsbeschädigte begrüßte der demokratische Abg. 8 ieg ler, der den Vorsitz führt, den Gesetzentwurf auch deshalb, weil durch ihn eine schnellere Durchrührnng der Reich'»versorgung»gesehe gesichert werde. Er unterstrich, daß die demokratische Fraktion für die dolle Gletchverechtigung der Frauen auch bet diesem Gesetz etntrete. Bet der Etnzelberatung wurde entspre chend den Bestimmungen bei den BersorgungSgertch.oil di« Mitgliederzahl de» ReichSverstchernngSgericht» von 7 aus 6 herabgesetzt. Die Beisitzer werden «ttk Vorschlag der tm Brzirk vertretenen Verbände der Neritcherungv- kerechligten vrucmilt. Da4 Verfahren von den Spcnch- dLhürden ist gedütz'.ensret. Jedem Urteil ist «ine Auf klärung über di» gegen da» Urteil einzulegenden Rechts mittel anznfügen. Im welentlichen wurde o>« Negle- ruttgopor.age angenommen, die Bercüuug soll so de- schleuntgt wsrdvn. daß dctö Gesey womöglich noch kor Weihnachten verabschiedet werden kann. Die veU^RUmmung sn vedenbueg ist aus Wunsch d«r »ft«,- ntchtschen Negierung v»rschob«n worden, um «in« gerecht« und unbeeinflusste Abstimmung zu gewährleisten. Solang« di« Gnttnt« di« madjarischen Behörden amtieren lässt und di» Ban den nicht vrrtrelbt, kann, diese, Ziel unmöglich «rretcht werd«». Nach Irland Schottland. 40 Mitglied«, de, schottischen nationalen Liga haben in eine, Versammlung verlangt, dass Schottland «in Hom«rule«G «s, tz gewährt würde. Was für Irland recht sei, sei siir Schottland billig. Si« erklärten, eine Aktion zum Zwecke de, Gründung ,tn«,schottisch»N>Fr»i- staates unternehmen zu wollen. Di« nationalistisch« Bewegung fn Indien. Dem Prinzen von Wales geht es bei s«lnem Besuche in Indien ähnlich wie dem italienischen Königspaar bei seinem Besuch« im deutschen Südtirol: die Strassen sind geschmückt, aber das Volk hält sich fern. Dies« Haltung der Bevölkerung an vielen Orte» entspricht der Warnung, die ausgesprochen wurd», als de. Plan des Prlitzenbesuchrs bekannt wurde und zeigt, dass di« nationalistische Bewegung in Indien sehr feste Wurzel geschlagen haben muss. Washington und die U-Vootsrag«. Die nächste Frage, die die Konferenz in Washington beschäftigen soll, mirv die Frag« der ll-Baote sein. Bekanntlich wallen die flottenstarken Staaten Vie U-Bootwaffe, Berteidsgnngv-. und Angriffsnisttel der kleineren Nationen, in ihrer Verwendung möglichst et» schränke» oder weun möglich ganz verbieten. g«bora«n. Gr stellt« ,in«n ,-»malig«, Schmi»rn-K,mvdt«nwlt auf di« Bühn«, «in, Figur, wi« st« lustig», und in leberagetr,»««, Kopte gar nicht gedacht werden kann. Doch damit ist dt» N«ihe der humorvollen Rolle» noch lang, nicht «»schöpft, denn geeao, dieser Schwank schäumt ja in j«d«, einzelnen Parti, Uber »o, Lustigkeit. Da ist vor allem nochPaulMildrad t»>n«rn»z al, ainüsiowlUstsrner Gutsbesitzer: d«r Künstler traf »men »«- radezu Idealen Ton, in dem sich rührend« Gutmütigkeit mit Le bensfreude milchte. Wetter L. Sch äs er, der (für H«tnz Pabst etngesprungen) auch im komtchsn Fach, einen Mann zu stelle» wusst«, obwohl er sonst nur auf dem Kothurn hoher Dramatik «tnherschreitet. Da muss mit grösster Anerkennung Maria Ruser erwähnt werd«», di« plötzlich für Frida Schranz etnsprinaen mutzt» und sich bestens mit der Roll« a-fand, di« mit «hark. Fürste, und Flory Jacobi ein anmutige», frisch», Trio bildet«, Edith Jamroth füllte ihren Platz, wie immer. vortrefflich aus und di« einzige atwao ernstere Rolle des Stückes «ar be, FritzGöbel wohl ausgehoben. Alles in Allem als»: ein« glän zende Aufführung, bei der jeder einzeln« Mttwirkend« seinem .Humor freien Spielraum lieh, dabei aber ko fein und -edächttg obwog, dass niemals dl« Grenze feiner Komik überschritten wurde, Die sehr zahlreiche Zuschouerschar wurde vom Lachen ordentlich durchgeriittelt, die Lustigkeit auf der Bühne sprang elektrische» Funken gleich In den Zuschnuerraum über. Wie sie »ort zündete» das zeigten die Lachsalven, die durch den Saal brausten, zeigt« der laute Beifall, mit dem mag den Künstlern für ihr überströ mendes Spiel dankte, Es war es» erquickend heiterer Abend ii, ernster Zett ... Di» Wethnachoseter de» Velkehochschul» Au» ftntxt Montag, den 10. Dezember abend 8 Uhr tm BilrgergMten statt. Weihnacht- lich gestimmte Musik soll die Herzen der Hörer sröhlich machen, soll nmtj der lebhaften geistigen Arbeit be« veracmgene» Vierteljahre, die ganze Hörerschaft zu ittttijU'M Kunstgenuss vereinen. Im Mittel, punkt des Konzert, steht Rheinbergers Werk: Der Stern vo» Bethlehem siir Chor, Solostimmen, und Orchester. Diese» klang, schöne, musikalisch reili-e und dabei leicht verstttudlicy» Werl ist I» rechi geeignet, Wejhnachtsstiwmung in aller Herzen zu «Münden. Ausserdem wird die prächtige berailllx Weihnachtslege.cdr Thrift» 0 ldleiiu, Bergfahrt von Karl Riedel und das Geistliche Wiegeio ie.d für Altsolo, Viola und Klavier von Johannes Brahms ge boten. Karlen (für Hörer ermässigt) sind Zu erhallen bei Loren- und M'lster. Lieder zur Laute wird morgen Donnerstag abend, tm Saale des BUrgergarlens zu Aue Sepp Summer bttten. UebercUi, wo er austritt, hat der bekannte Künstler grosse Erfolge zu verzeichnen, so erst wieder am Sonntag in Chemnitz, wo er ve» ausverkauftem Haus seine Kunst Zum Besten gab. Auch tu Au« ist dem Künstler zahlreicher Besuch zu »iimchen. ii. Weihnachts-Hutzeuabend im V.'zgebirgsverein Aue Am Montag abend hielt der hiesige Erzgebirgsverrin im Bürger garten den 2. Hutzenabend ab. Der Saal war dichtbektzt, s« dass viele Personen keine Sitzgelegenheit mehr fanden und eine Meng« wieder umkehrte. Das Motto des Abends war Weihnachten, alle Darbietungen bezogen sich auf das nahe Fest der Liebe. Recht* und links von der Bühne waren Tannenbäume reich mit Lichter» versehen und die Lichter der vielen mitgebrachten Lichtträger brachten Weihnachsstimmung hervor. Nach einem allgemeinen Gesang folgte die Begrüssung und der Vortrag Weihnachten im Erzgebirge durch den 2. Vors. Oberl. Hamann Der Gesang' verein Liederhain brachte einig« Gesänge sehr schön Zum Vortrage. Weitere anheimelnde Vorträge auf Zither mit Violin« begleit»»» brachten zwei Herrem zu Gehör. Das poetische Gedicht: Die arme Christel — rezitierten zwei Fräuleins. An diesem Abende dürfte auch der Ruppersch nicht fehlen. Es ward die Ju- gendcrinnerung Ssegvrts: Der entlarvte Ruppertch — erzählt. Aber anch in eigner Person kam der Rupprich, welcher der jetzigen Zeit entsprechend seine Klog und Plog vorbracht«. Nach einem vierhän digen Klavierstück kam der Glanzpunkt des Abends: Im Gre»-- forsthauv — zur Aufführung. Alle Darsteller gingen ganz in ihren Rollen auf, Allgemeiner reicher Beifall lohnte Li« Darsteller für ihre Mühe und künstlerischen Leistungen.' Sehr zu rügen ist -i« Unruhe und Unaufmerksamkeit, dis bet allen Darbietungen vor handen war. don StaM uncI Lnml. Au«, 14 Dezember 1CL1. 1. Mai und v. November gesetzlich« Feiertage. Wie schon kurz gemeldet, hat das G e s a m t m i n I st e r i u m den Entwurf eine« Gesetzes Uber die Anerkennung neuer Feiertage «ingedracht. Der Landtag soll danach beschliessen, dass der 1. Mai und der ». November tm Freistaat Sachsen allg«m«Ine Feiertage sind. Die Begründung bezieht sich darauf, dass der Landtag in seiner Sitzung vom 8. November lULl twschlossen habe, die Negierung ü'.i nswhen, dem Landtag eine Vorlage einzubringen, den 1. üiöat und ». November zu gesetzlichen Feiertagen Zu erklären, Gjnstkilqug eiste« Eemitilniigeoerfainrn» gegen Len Minister Fteissner. Die Sächsische Staaiozeituua meldet: Gegen den Kui- «usmi.uster Fleissner war vor einiger Zeit ein Ermittlungsver fahren wegen angeblicher Aufforderung zur Gewalt in verschiedenen Reden in Dresden eingeleitet worden, Der Kultus minister sollte nufgeforoert haben, g-gebenensalls beim Verlagen anderer Mittel -ie Ziele der ii. S. P. auch mit Gewalt durchzu setzen. Zufolge Anweisung des Generalstaatsanwaltes ist jetzt das Verfahren gegen den Minister, das auf Grund von 8 NO des Strafgesetzbuches eingeleitet worden war, eingestellt und der Mi nister entsprechend verständigt worden. vewiihoung von Vorschüssen an die Gemeinden, tachdem d»s Reich dem Lande einen Betrag zur Gewährung von Vorschüssen an Gemeinden (Gemeindeverbänden) überwiesen hat, die nicht im stande sind, die ihnen aus der Neuregelung der Beam- tengehälter erwachsenen Mehrkosten selbst Zu tragen, hat das Ministerium des Innern im Anschluss an Vie Verordnung vom 26. November 1021 angpord. «t, dass bis auf weiteres durch die Aufsichtsbehörden Entschliessungen auf die Gesuche der Gemeinden gefasst und dem Finanzministerium vorgetra' gen werden ohne Rücksicht auf den Nachweis, dass die Gemeinde nicht imstatrde ist, den Betrag im Wege des Kredits aufzubringen. Die Leistungen der Angestelltenversichcrung. Durch das Abän derungsgesetz vom 23. Juli 1821 zum Versicherungsgesetz für An gestellte sind die Angestellten mit einem Jahresarbeitsverdienst vo. i mehr als 16000 bis 30000 Mk. versicherungs pflichtig geworden. Für einen solchen Neuversicherten beträgt das jährliche Ruhegeld nach 10 Jahren 2280 Mark. Nach dem Tode des Versicherten werden dann an die W i t w e, auch wenn sie voll arbeitsfähig ist 1236 Mark Jahresrente und an die Kinder unter 18 Jahren je 475.20 Mark Renten gezahlt. Nach dem Ab leben der Witwe erhält jedes Kind 552 Mark Rente. Ausser dem kann derselbe Versicherte vorher bereits ein Heilverfahren ge nossen haben: die Durchschnittskosten haben schon im Jahre 1920 für einen Aufenthalt in einer Lungenheilstätte 2578 Mark, in einem Sanatorium 1440 Mark, in einem Bade 1332 Mark betra gen. Von diesen Leistungen kommt das blosse jährliche Ruhe geld dem Gesamtbetrags nahe, den der Versicherte in den Zeh» Jahren selbst aufgebracht hat (2880 Mark). Ans -SM PaAtettebeir. Demokratischer Kreisparteitag. Dis Deutsch-demokratische Partei im dritten sächsischen Wahlkreise (Westsachsen und das säch sische Vogtland) hielt am Sonntag, in Zwickau unter Leitung ihres ersten Vorsitzenden, des Kaufmanns Max Köhler, einen Kreispartettag ab, der aus allen Teilen des Wahlkreises sehr stark besucht war. Zunächst wurden organisatorische Angelegen heiten erledigt. Dann hielt der erste Vorsitzende des Landesver bandes der Deutsch-demokratischen Partei in Sachsen, Oberbürger meister Dr. Kül z-Zittau, einen Vortrag über dir Weltlage. Veveiirlsrrtts -ev Dienstag, den 13. Dezember: Die Logenbrüder, Schwank in drei Aufzügen von Kaul Laufs und Kurt Kraatz. Don den vielen Stilarten, di« heutzutage die Bühn« beherr- scheu, ist der Schwank Unberührt geblieben. Er bildet seinen eigenen Stil, der, ungekünstelt und ungeziert, sich -em Schwank- Charakter anpasst, mit ihm gemeinsam dahin strebt, in derber Komik sich auszutoben. Einen guten Schwank zu sehen, ist eint Vergnügen für Herz und Gemüt. Weil die Neuzeit mit guten Gaben dieser Art aber ziemlich spärlich umgeht, greift man gern zu älteren, bewährten Schwänken, um dem kräftigem Humor wohl gesinnten Theaterpublikum ein paar heitere Stunden »u bereite». Zu diesen allterprobte» Schwänken, die sich stets aufs Neue als zWkrcisllg und wirkungsvoll erweisen, zählen zweifelsohne die Logenbrüder. Man kann sie schon wiederholt gesehen haben, und wird an ihnen doch immer wieder seine Freude haben. Namentlich dann, wenn sie in so durchschlagender Weise zur Darstellung ge langen, wie gesterm abend durch Mitglieder der städtischen Theater in Chemnitz, f Jede einzelne Pointe war da aufs feinst« heraus gearbeitet, jed« einzeln« Szene wurd« zu einem SchlaE. Di« Aufführung war in ein humorvolles Gewand «ingeklstdet, wi» nur ganz begabte Künstler es gestalten können . . . Dass Luise Trede als Karoline Habelmann «in Kabi- Hettsstückch«» von überwältigender Komik schaffen würde — wer hätte das anders ««wartet- Mannhaft, derb, kernig und doch auch weiblich zugleich gestaltete sie diese Fsszitr als stärkere Ehe-Hälfte, und vast Paul Förster als gehorsamer Ehemann der Künst lerin ein eb«nvürtit«cr Partner sein würde — wer Hütte daran gezweifelt? Er plüüicherte gleichsam in einem Meere unverwüst lichen Humor» undi liess dessen Wellen hoch auf'chlagen. Al, dritter tm Bunde gesellte sich Han, slannert hinzu, der den «he- mal«n Damen-Jmitcttor mit grosser Schneid verkörperte, und namentlich in seiner Verkleidung al« Mädchen voll auf der Höhe war. Die vierte der rein komischen Rollen, die des Bammelberger» dir Schweizer, wir sagen di« w lag ist de» Händen. Ludwig Hiller», rva: d, aus, beste i nach Deutschland -«ritnstrvmen.
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