Volltext Seite (XML)
w. tttz. »US« La,«blatt und Anzeiger für da« Erzgebirge. Dtklltztag,'den*»» r»z»mb»k 19«l. komm: durch erhöhten Paptergslddruck. Trotz scheiuba- r«r Hochkonjunktur unserer Wirtschaft ist qeg.'nwärlig innerlich eine Unterbtlanz vorhanden. Tn» Renten« kapital ist einfach zerstört; aber auch der Bestand de» Sachkapital« ist angegriffen und wird äußerlich nur durch starke Bankkredite aufrecht erhalten. Nur eine Stabt- lisierun^g der Markwtthrung kann Ordnung schaffen. Sie ist eben nur denkbar durch aktive Ge staltung unserer Handelsbilanz und durch einen aus wärtigen wirklichen, das heißt langfristigen Kredit. Ohne solche Hilfe kann keine Steuergesetzgebung auch nicht die Erfassung der sogenannten Sachwerte, eine wirkliche Gesundung unserer RetchSstnanzen hcrbetsüh- rvn. Vorsicht ist auch gegenüber dein Gedanken der Kre- dithilfe der deutschen Industrie geboten. Auch hier kann sehr leicht der Weg beschritten werden, der zur Versklavung der deutschen Wirtschaft an das Ausland Mn. TaS Wichtigste aber ist eine vernünftige Nach prüfung unserer Leistungen an die Entente und eine Herabsetzung derselben aus das Mögliche und Erträg liche. Diese Aufgabe mutz für jede deutsche Negierung als oberstes Ziel gelten, und die Anwendung de« Ar tikels 234 des FrtedenövertrageS, der eine solche Nach prüfung Vorsicht, muh mit viel gröberer Energie als bisher betrieben werden. > i Ttpl.-Jng. Leich ter. Schenk-Borna trat für eine Umgestaltung der Kohlcnsteuer in dem Sinn ein, bah der Heizwert und die Fürderungskosten der einzel nen Köhlensorten als Grundlage für die steuerliche Er fassung dienen sollen. In der Aussprache sanden die Ausführungen der Berichterstatter im allgemeinen Zu stimmung. Landtagöabgeordneter Tr. Dehne- Dresden betonte, daß vor gllem darauf gesehen werden müsse,, dah nur solche Steuern verabschiedet werben, .die tat sächlich erhoben werden können und nicht nur die all gemeine Verwirrung aus dem Gebiet der Steuererhe bung pnd die lleberlastung der Finanzämter erhöhen. Landiagsabgeordneter Finanzminister a. D. Dr. Nein hold teilte u. a. die interessante Tatsache mit^ban.der frühere ungarische Jinanzminister HegedüS, von dem der Gedanke der Erfassung der Sachwerte ursprünglich aus gegangen ist, ihm in einer persönlichen Unterredung ausdrücklich erklärt habe, dah er diese Steuer nur dann eingeführt hätte, wenn Sicherheit dafür geschaffen wor den wäxe. daß sie keinesfalls dem Zugriff der Entente verfiele und wenn er damir die Möglichkeit einer wirb- lichen Sanierung der Staatsfinanzen gehabt hätte — Als Vorsitzender des Volkswirtschaftlichen Ausschusses wurde Landtagsabgeordneter Ftnanzmtnister a. T. Tr. Reinhold-Leipzig einstimmig gewählt. Die sächsischen Demokraten unä äie neuen Steuervorsagen. Ter LandevauSschUß und der Dolkawirt- fchaftlich« AuSschkß der Deutschen Demo- kraNfchen Partei Sachsens hielten am Sonnabend kn Zwickku eine gemeinschaftliche Tagung ab, die aus allen Teilen des Landest stark besucht war und sich mit den schwebenden Reichssteuervorlagen beschäftig te. Der Vorsitze.-de der Toutschon Demokratischen Par tei kn Sachsen Reichstagsabgeordneter Oberbürgermeister Tr. Külz «Zittau gab einen kritischen Ueberblick über die dem Reichstag vorliegenden Steuergesetzentwürs«. Er führte u. a. aüS: Gtaatsfinanzen und Wirtschaft lassen sich nicht voneinander trennen. Will man erhöhte Steuern für längere Zeit erzielen, so ist das nicht mög lich MS einer Wirtschaft, deren Ertragsfähtgksit man schmälert, sondern nur aus einer Wirtschaft mit gestei gerter ErtragSfähigkeit. Tie Steuern sind zur Deckung der unmittelbaren Reichsbedürfnisse bestimmt. Die KriegSkontributionen, die wir zahlen müssen, lassen sich nur bezahlen aus einem Ueberschutz des Export über den Import. Ta auch die erhöhten Steuern nicht ge nügen werden, um die unmittelbaren Reichsbedürfnisse zu befriedigen, und da weiter daS für Abzahlung der Kriegslasten erforderliche Plus unserer Wirtschaft zur zeit nicht vorhanden ist, ist der Beweis für unsere gegen wärtige Zahlungsunfähigkeit geliefert, die zum Ausdruck Don Staät unä Lanä. An«, 13. Dezember 1921. Landtagsneuwahlen in Sachsen im Frühjahr? In politischen Kreisen Dresdens spricht man seit einiger Zeit über die Wahr scheinlichkeit von Landtagsncuwahlen im nächsten Frühjahr. Auf dem Parteivertretertag Ostsacheirs der Deutscher.« Volkspartei in Bautzen sprach Landtagsabg. Oberbürgermeister Dr. Blühe, diesen Gedanken in der Oeffentljchkeit aus. Abg. Blüher rechnet damit, daß wir in den nächsten Monaen Landtagswahlen bekom men. Er riet, sich schon jetzt darauf vorzubereiten. Die Links entwicklung der sozialistischen Regierung spiegle sich immer deut licher darin, daß die Unabhängigen völlig den Ton angeben. An der Hand von wuchtigen EkHelbeispielen wies der Redner das einseitige K l a s s e n r e g im en t der Regierung nach. Auch in Sachsen müsse die große Koalition der Mitte kommen. Das könne erreicht werden, wenn jeder bür gerliche Wähler am Wahltage seine Pflicht erfülle. Die letzten Stadtverordnete: mahlen hatten allerdings gezeigt, daß nach weite Kreise beiseite stünden, deren Gewissen müsse aber ausgerüttelt werden. Wenn die erste Volkskammer nach der Revolution mit 65 Sozialisten gegen 31 Bürgerliche eine bürgerlich-sozialistische Koalitionsregierung einseiste, so sei es absurd, heute bei dem für die Bürgerlichen viel günstigeren Verhältnis von 49 :47 eine rein sozialistische Regierung rechtfertigen zu wollen. Die Steuer vom Arbeitslohn. Von den Veränderungen in den iteueii Durchführungsbestimmungen zu dem Gesetz über die Schon wieder eine Anspielung auf Ebba» junge Jahrs, die poch schließlich mehr ein Vorzug als eine Veranlassung zu Spott und Entwertung ihrer Persön lichkeit waren! Und sie erwiderte ebenfalls erregt: „Was hast du Mister Macleton zu fragen, Karin'? Du weißt doch, daß er nach meiner Ansicht kein Urteil über Frauen hat. Und augenblicklich ist von Frauen auch gar nicht die Rede, sondern von Prophezeiungen." „Nein, .bitte, meine Ungnädige, das Gespräch ging ge rade von einer Frauenfrage aus, von einer Frage nach blonden Frauen und einer Urahne, die vor ihnen ge warnt hat. Sie sind wieder einmal nicht ganz logisch und nicht ganz bet dem Kernpunkt der Sache." Mister Macleton sah neckend in Ebbas erzürntes Gesicht und freute sich schon im Voraus ihrer gehar nischten Antwort. Aber Karin ließ sie zu dieser nicht kommen. „Ja, richtig, die bösen blonden Frauen! Ba ron Tosen bürg ist uns noch die bezügliche Zusammen stellung von der Urahne und den blonden Frauen schul dig." „Ach," Wehrte Hans Heinrich ab und sah, nach- denklich aus, „das würde zu wett führen." Er hatte das Bemühen, das Gespräch von diesem ihm peinlichen Thema abzulenken. „UebrigenS entsinne ich mich jetzt, gnädige» Fräulein, daß Sie bet unserem ersten Gespräch über Prophezeiungen «ine ganz andere Ansicht ent wickelten als jetzt. Sie sagten damals: „Prophezeiungen find vorausgesagte« Schicksal." Ich hab« das Wort be halten, weis es mich damals so seltsam berührte." Karins Gesicht verdunkelte sich. „Sagte ich das? Hübsch, daß Sie meine Worte so gut im Gedächtnis tragen; aber ich glaube, besonders diese waren das nicht wert. Ich habe sie wohl nur in einer augenblicklichen Stimmung htngeworfen, ohne selbst an ihre Richtigkeit zu glauben. Freilich," — sie hiev ein, ihre Augen hatten einen seltsam dunklen, schmerzlichen Blick und ihr« Wangen waren blaß — „vielleicht kann man erst ap» Ende feine» ÄsS-ack ein» ptchttA» Ansicht über da» Der Ring äer Nuramsja. Roman von Käthe van Becker. <>S. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten). Ebba war aufgesprungen, vor Karin gelrewn, faßte deren Hand und ihr jugendfrisches, weißes Gesich. wur de mit einem Schlage seltsam streng, ernst und fremd, al» sie, die Widerstrebende festhaltend, auch mit frem dem, dumpfem Ton sprach: „Alles Glück, das du dir wünschest, o Herrin, wird in deine Hand gegeben wer den, tn diese schöne, unglückliche Hand —", die zuckte und wollte sich aus der EbbaS befreien, während ihre Besitzerin mit zusammengezogenen Brauen und erblaß ten Wangen saitz; aber Ebba achtete nicht darauf, tn demselben dumpfen, strengen Ton fuhr sie fort: „Und diese Hand wird all das Glück wieder von sich: stoßen und es fallen lassen und wird den dürren Stab neh men, der aber in ihr grünen und segensreiche Früchte tragen wird, tzck du ihn mit Tränen begießen und mit Butze und Reue düngen wirst!" — „Ebba, laß die Kom0dte!" Mit blitzenden Augen und erblaßten Wan gen ritz Karin nun gewaltsam ihr« Hand aus der der Schwester. „Du fabelst, um deine schauspielerische Kunst »u geigen!" Im Ru hatte „sich Ebba!» Gesicht wieder zu dem ge- lvandelt, was e» sonst wart sie lachte hell auf und dreht« sich aus dem Absatz herum.„Habe ich es nicht gut gemacht? Genau wie damals die düstere Person Mit den abwesend blickenden Augen. Ja, wenn es mal ütcht weiter »geht, werde ich Schauspielerin. Aber, Karin, gefabelt habe ich nicht, genau so hat sie gesagt. S» etwa» vergißt man nicht. Du hast e» auch nicht dergelsen." „Ich bitte dich, Ebba," fuhr Karin auf. „latz jetzt den Unsinn! Du machst gar keinen Mten Eindruck, wenn du dich al» tragische Prophetin vor- führst r dein natürlicher BEfchübermut steht dir viel üejs«. Wcht wschr, Mistes wäelijou-" EtnkomensUuer vom Arbeitslohn vom 11. Juli 1S>1 lind beson der, di« folgenden hervorzuheLm»: Lei d»r Berechnung do» Steuerabzüge» werden di, zur Haushaltung zählend» Ehefrau de» Arbeitnehmer» wie die mindsrjährigen Kinder im Alt»r von nicht mehr al« 17 Jahren bet den steuerpflichtigen Hau»haltung»vor- ständen» auch dann berücksichtigt, wenn sie Arbeitslohn beziehen Daneben haben Frau und Kinder selbst Anspruch cmf Ermäßigung des von ihrem Arbeislohn elnzubehaltendrn Betrage». — . - . Augeinschränkungen auch in Aachsen. Me rin Dresdner Be richterstatter von zuständiger Stelle erfährt, wird auf Anordnung de» Relchsverkehrsmlnisteriums auch im Bezirk der Elienbahnge- neraldirektton' Dresden geprüft, ob tn Anbetracht der Kohlen- n o t eine Einschränkung des Personenverkehr» wünschenswert oder notwendig ist. Der Kohkenmangel ist gerade in Sachsen ganz vr- sonders arg. Wie wir erfahren, sind di» Erwägungen in Dresden noch nicht abgeschlossen. Hausierer werden darauf aufmerksam gemacht, daß st» den für da» Wandergewerbe erforderlichen Waridergewerbeschein u m gehend beantragen müssen, falls sie das Wandergewerbe mit Anfang des nächsten Jahres betreiben wollen. Lnvnsn, Opsvt rrnd Spiet. V. u«bung»stund» im 11. «. ». Zum letzten Mal in diesem Jahre fanden sich die Turnwarte und Vorturner der Gauvereine des 14. E. G. zu, gemeinsamem Tun zu einer Uebungs- stunde in der Kalls des ANg. Turnvereins Aue zusammen. Ge turnt wurden die Freiübungen für das 1922 stattfindende Gau turnfest, anschließend Eemeintlbungen am Barren, Reck und Pferd. Hierauf folgte eine kleine Besprech«« des Turnen» im Bürgergarten. Nach erfolgter Aussprache kommt Gvtr. Geh lert, Beri.Vach auf das in diesem Jahr statt gefundene Krem turnfest in Dresden zu sprechen und dankt allen Teilnehmern für ihr« treue Mitarbeit, da, demlt.E.G. beim Gcuvertungsturnen den 1. Rang sicherte und gibt der Hoffnung Ausdruck, da» wir uns auf der gewonnen Höhe weiter so fort! bewegen wie bisher zum Wohle unseres 14. G. G. v. Di» Jugendturnwart« und Vorturner der Turn». D. D. im Bez. Aue hielten am Sonntag eins Besprechung im Bürgen garten in Aue über das im Januar stattsindende Bühnen» fchauturnenaü. Es wurde beschlossen, dieses Bühnenturnen unter Mitwirkung aller Jugendabteilungen der Bez.^Perein« am Sonntag den 29. Januar 1922 im Bürgergarten in Aue durchzu führen. Mit diesem Jugendturnen soll gleichzeitig einte kleine Wanderung verbunden werden, uw auch da^ Wandern »ln ein mit dein Turnen zu leinen: Rechte kommen zu lassen. Freunde und Eö:<ner der Jugend sind herzlichst dazu ringelnden. Auch sind die Turnvereine der angrenzenden Bezirke des Gaues herzlich willkommen. Näheres wird noch bekannt gegeben. * a * Zschorlau. IS. Dezember. g. Gemeimdttats-Sitzung am V. Dezember 1921. Anwesend Eemeindevorstand Heinke, Vorsitzender, Eemeindeältest« Rohner und Lorenz und 12 Gemeinderatsmitglieder. Für die Weihnachts feier im Bezirksstifte Schwarzenberg wurde ein Beitrag bewillig». Der Lohn der Strahenarbeiter wurde antragsgemäß erhöht. Von dem Erlös aus der Versteigerung von Straßenbiiumen nahm man Kenntnis. Die Lieferung von 2S obiu. Straßensteinen wurde dem Gutsbesitzer Rohner übertragen. Der Fuhrlohn für Gemeinde fuhren wurde antragsgemäh erhöht. Die Einführung elektrischer Straßenbeleuchtung wurde genehmigt. Vom Stand der Gas fernversorgung wurde Kenntnis genommen. Für das Rechnung»- jahr 1921 soll eine Gewerbesteuer erhoben werden. Von der Höhe des endgültigen Zuschusses zum Eemetndeneubau wurde Kennt nis genommen. Ebenso nahm man Kenntnis von den Bedingun gen zus dem Dachausbau in der alten Schule. Das Projekt soll weiter verfolgt werden. Für die Grundstücke Meier und Gläser soll für Siedelungszwecke die Enteignung beantragt werden. Auch das Wcißsche Grundstück soll im Auge behalten werden. Der Orts, gruppe für Kriegsbeschädigte wurde die Turnhalle für eine Weih- nachtsdsscherumg überlassen. Auch wurde ihr das Brennmaterial zum Heizen des Zimmers, in dem die Sprechstunden gehalten wer. den, gegen Bezahlung überlassen. Der Vertrag mit der Gemeinde Burkhardtsgrün über die Mädchenfortbildungsschuke, wurde ge nehmigt. Die Erhöhung des schulärztlichen Honorars wurde ge nehmigt. Von der Umzugskostsn-Rechnung des Lehrer» Krebs nahm man Kenntnis. Der Schulhausmann Gläser wurde in ein« höhere Stufe der Besoldungsordnung eingereiht. Die Bezahlung der erforderlichen Ueberstundenk an der Volksschule wurde geneh migt. Den Tag der Neuwahl der Gemeindeältcsten soll der neue Gemeinderat bestimmen. Die ausgesiihrten Wasseranschlüsse wur den nachträglich genehmigt. Der Gemeinde-Pachtzins soll vom 1. Januar 1921 ab um 100 Prozent erhöht werden. Hierauf nicht öffentliche Sitzung. 2» tz« hentig« »itzung b« Reparati»n»»«»Ichusse, tz» IMtchmviiHch-ltiuiUm wird Dr. Rath«nau und Voraussicht ich auch d«r Retchekanzler da« Wort ergreifen. Diel« wichtig» Sitzung kann, nicht im Herrenhaus», da» durch di» Tagung de-, Staat,rate» in Anspruch genommen ist, stattfinden, sondern muß da der Rrichswtrtschaftsrat bekanntlich Uber eigen« Räum« nichl verfügt, im Berlin»» Rathaus« abgehalten werden. Da» nm»» Mt»t«schr»tzg»l«tz hat den Vorbandstag des Zentral verband«» der deutschen Haus- und Erundbesttzervereine beschäf tig. Da der Entwurf di« Recht» de« Vermieters gegenüber denen dv Mieter» stark verkürzt, kann es kein Wunder nehmen, dag « von dies«» Interessenvertretung scharf verurteilt wurd». Immer neu« Laetserhöhungen d»t d»r Stlenbahu. Vom 1. Februar de» nächst«« Jahre» an sollen bei der Eisenbahn die Person.»tarif» allgemein um 7b Prozent, di» Frachttarife um ungefähr VV Prozent erhöht werden. Bet diesen Erhöhungen spielt nicht nur di» Rücksicht auf dt« Rentabilität der Staatsbe trieb«, sondern auch dt« auf dt» Entente eine Roll». gum deutschen Botschafter in Rom ist der Freiherr v. Neu rath ernannt worden. Ls ist zu wünschen, daß v. Neurath, der stch in schwierigster Zett in Kopenhagen bewährt hat, e» gelingen wird, auch mt< Italien tn schiedlich-friedliche Beziehungen zu kommen. Vtvlani «np der »luevruch de« Weltkrieg» Auf der Konfe renz in Washington« hat vtvtant ansgeführt, daß er als Mi- nisterprästdent alle» getan hab«, um den Weltkrieg zu vermei den. Die Farbbücher der verschiedenen Regierungen einschließ- ttch de» sorgfältig durchgesiebten französischen! Gojhbuches, ebenso wie dt, Erinnerungen des französischen Botschafters In Peters burg beweisen, daß Vlviani, wenn er nicht «in Helfer des kriegitr.ibenden PoincarS war, »Nm mindesten dessen friedens feindlicher Politik Hindernisse nicht bereitet hat. Di, ungarisch« Regierung Ul« Stütz« Exkais« Karl». Aus Debatten, die zurzeit Im ungarischen Parlament geführt werden, läßt stch erkennen daß zum mindesten ein Teil der offiziellen Re gierung tn Verbindung mit hem Exkaiser Knrl gestanden und mit dessen Rückkehr einverstanden war. Da die ungarische Politik fetzt wieder da» geworden ist, was fis vor dem Kriege war, nämlich »in Kampf der Avelvgeschkechter untereinander, war noranezusehen, daß dfi Tatsache allein, daß einige von! ihnen karlistisch gesinnt waren, de?; Widerstand der andern heraus- forderii mußte- Attentat auf den fapanikn»«» Ministerpräsidenten. Nachdem per Ministerpräsident Kara einem Attentat zum Opfer gefallen ist, stich fetzt auf seinen Nachfolger Baron TakahaIchi inner halb weniger Tag« zwei Attentate verübt worden. Im allen Japan war es Üblich, politisches Mißvergnügen durch Selbstlot Wittel« de- Schwertes kund zu tun, fetzt ist man auch dort zu der üble« Hebung des politischen Mordes übergegangen. Loben und über Prophezeiungen Haben. Vielleicht er füllt mein Schicksal sich wirklich so tragisch wie meine Schwester eS eben anzudouten gerechte." „Ach, Unsinn!" wehrt« jetzt Ebba ab. „Ich pfeife auf Mo Prophozeiungen l TaS heißt," verbesserte sie sich reuig, einen belästigenden Blick Macleton» a'uf- fangend, „ich gebe gar nicht« auf sie. Sein Schicksal macht man sich selbst." „Tor Ausspruch klingt sehr stark, sehr großgeisttg und leben-erfahren," lächelte Mister Macleton, und nach Ebbas Ansicht wieder mit ausge suchter Bosheit, „ich zweifle auch nicht, daß .Sie an seine Wahrheit glauben, gnädiges Fräulein, aber immer hin müssen Sie mir, dem ältern Mann, erlauben —" „Aeltern Mann?" unterbrach Ebba ihn, sehr rot, sehr ärgerlich und infolgedessen mit der schärfsten gär» bung Spott, die st« aufbringen konnte. . „Sie tun, al» wenn Sie Ihr eigener Großvater wären!" „Hm, augen blicklich fände ich es ganz angenehm, wenn ich der wäre, ich könnte dann Ihrem weisen Ausspruch Ehre machen und mein Schicksal selbst bestimmen, während jetzt ge rade mein Großvater gegen Ihr« Ansicht verstößt und mein Schicksal oder meinen Wog,, wie man es nehmen will, mach seinen Wünschen lenkt. Ohne den Wunsch meine» Großvater» hätte ich jetzt nicht da» Glück, an Ihrer Seite zu sitzen und im Verkehr Mit. Ihnen mein» geistigen Kräfte zu schärfen." „Ter liebe, verständige Großvater!" dacht« Ebba, heimlich fn Dankbarkeit für diesen braven alten Herrn erglühend, setzte aber dabei eine durchaus geringschät- zcndo Miene auf uNd sagte laut» „Also der „ältere Mann" läßt stch wie ein kleiner Junge am Gängelband do» Großvater» führen! TaS steht freilich nicht nach einem .Charakter au», der sich sein eigene» Schicksal schmiedet. Aber warum schickte Ihr Großvater Sie denn gerade hierher?" setzte sie in vollkommen natürlich«', ungemachter Neugier hinzu. t Fortsetzung folgt.)