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Auer Tageblatt : 28.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192111288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19211128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19211128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-28
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
- Titel
- Auer Tageblatt : 28.11.1921
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Mr. L7S. vuer Tag-blatt und «nr-«a»r füe da» Erzgebirge. Montag, dm SS. Movtmdtt Ist»!. »«handlung«n In Gens nicht ohne eine schrille Dissonanz zu Sude gegangen. T«r neutrale Bor. sitzende Aundesprästdent a. D. Salon der erbat vom WölkerbundSrat zwei Dachverständigo, die ihm laufend unterrichten sollen. Ter BvlkerbundSral war in einer gewissen Verlegenheit. Cr konnte schlief,!>ch wohl nur die beiden Herren Vorschlägen, die er selbst als Sach verständige herangezogen Halle. Ta-.- -raren der schwei zerische Eisenbahnsachverstlindige Herold und der Tscheche Hodac. Sicher hat man nach den schweren Bedenken, die sich gegen die Persönlichkeit HvdaeS, und wahrhaftig nicht nnbegrltndelerweise, erhaben haben, selbst im Bülkerbnnderal geglaubt, das, die beiden Her ren refüsieren würden. Ter Schweizer hat auch sofort abgelehnt, um so Haane einen Wink zusammen zu las° sen, aber der taktlose Tschwst hat tu seiner 'Anfdriiig- lichkctl den Wink offenbar nicht verstanden und ohne weiteres angenommen. Damit kommt der Borsitzende in eine überaus peinliche Hage, anS der ihn hoffentlich die tschechoslmnakische Negierung umgehend befreit, In dem sie Hodac ein anderen Tiitigkeitögebiet zumeist. poNtisi l e Meldungen. Knuzker-Nede mu Mont»»? Aut der Tnyecmelmnig den NelclwMgomnchhuin'v jttc -ine.m-!! ttne Anyelenentietten, der mm sein in dtoiPtzenl-en Slrelemann ttti den yenltnen Ntonlnn ecnlieuifen werde» Ist, gebt u. -i. dte !tterntnn,z dev dentscli. belgIs >h e ii st u » d e I y e l> k v w m e n s,-mte die Frone oes M ew e I g e d t e t e e. 'Nen wtsg dtejec Sttznnn de-, 'Amg-Imsse-i eine delendere Ved-uInNy l-et, de, wie oeilontcl, oinh der N-tcho« kanzl-'r über die gMtitsige Vene wrcchen N'ird. lttzettcee Eiiihttllnuoen Itber den komnittiiittisiyeo NtärzpuNch. Der Voriväci» dringt wettere Enttntttnmaen i!t-er die nnecyöcw mit dem Lelnic der ArNettec Igieiende Oryonijotton zur "terderei- 1un,z des miltc!--, uläe n Anistenden. De new einer Mateitung des SlaiNsreninulsero fiir öjjenliche Ordnnny die t-rnsreNit- ltch« Äerselgnug gegen Vic vetetligtc.« Personen clngc- leitct ist, werde» nun) dtehnsten. str-tse, di bisher den ko-n- mnnisiisihe» Lockungen gefolgt snio, Geleyenlie.I Huben, Z». sehe», wie sie von gewifsentoseu Kniosiropyenpoltlstern mißbraucht wor den- sind, und dog der Enlrüstnugsrodccn i» den Parlamenten eitel Lpiegelfeidierei nor. Die deutschen Werte. Der Frankfurter Ngrgormeifrer G r -i f hat als Ergebnis seiner 'Perhniidlnngen c-iti dem L neral Nul let berichtet, das; «tue Schließ»«!» der Woisgatigwerke »ich- zu befürchten sei, nia» werde der Werkrleituag Zeit zur Amst-NIrinr de^ Betriebes nach den Wünschen der Enteiste lasse». Es inutz abgewartet werden, ob der Optirnismus Gräfs begründet ist »der nicht. Deutsche Note w ernst der Dieselmotoren. Fr, Sachen der, Dieselmotoren hat die Deutsche Negierung eine Note in Paris überreicht und Schritte in London und N o m unternommen. Obwohl für die neuen schnelllaufcnben Dieselmotoren eine kriegs mäßige Verwendung irgendwelcher Art nicht in Frage kommen kann, ist eint Erfolg nticht mit Sicherheit zu erwarten, da der Boi- schafterrat bisher jede Gelegenheit und jeden Vorwand benutzt hat, um die deutsche Wetlbcwerbserstarkung zu- verhindern. Belaische Schreckensjustiz. Belgische Kriegsgerichte in Aachen haben 19 Mitglieder eines Ne-gi mentsvereins zur -Pflege der Kameradschaft zu schweren Gefängnis- und Geldstrafen ver urteilt, und zwar lediglich deshalb, weil in den Vereinsmittei- -lungen eine im unbesetzten Gebiete gehalterte Nedo wie- dergcgeben war, in der an das bekannte Gambcttaschs Worb er innert wurde. Die Demokraten im Preus; Abg c-rdneten- haus haben wogen dieses aller Gerechtigkeit hohnsprechenden Ur teils eine kleine Anfrage eingebracht. Bernlinstigc Stimmen aus England. Lord Nsgnith hat sich für eine Revision des Versailler Friedens, der Streichung aller Kriegsschulden und der neuerdings eingeführten S ch u t; z o l l t a r i f s ausgesprochen, in gleichem Sinne hat sich mit scharfer Ssttzs gegen Llo»b George R u n r i m an geäußert. Der Ansicht der beiden Redner, das; nur aus icke sem Wege Europa miederhergesselit werde-, könne, müssen alle Verständigen beipflichten. nur schade das; den Franzosen lur Zeit noch die Gier nach dem linken Nheinufer de» fönst so prak tische» kaufmännischen Sinn benebelt. Ssteeat, Stimmung in stranktttch g«g«n England. Sin« noch unbestätigte Nachricht, das, England infolge d«r Spannung, die durch den t tt r r I s ch.f r a n z»I i I che n Vertrag entstanden ist, ein Kriegsschiff nach Cilizten senden wolle, hat in der Pariser Presse eine starke Erregung hervorge- rust-n. Gerade das, diese Presse- an die Wiederholung des Panter spnuigeo nach Agerdir Licht glauben zw können, vorgibt, lasst die Vermutung aufkommen, das; sie ein solche» Vorgehen der eng lischen Regierung n'cht für unmöglich hält. Italienischer Protest gegen Br land. Als Protest gegen eine Aeußerung BrIand» in Washington über die moralische Zersetz nngdes italienischen Heeres haben- vor dem französiichen Konsulat in Turin Demonstrationen stattgefun- den. Bet den äußerst feindseligen Gefühlen, di« das italienische Volk gegenüber den Franzosen hegt, mußte eine solche Aeußernng Oel ins Feuer gießen, man fuchtt sie datier Sn, dementieren oder wenigstens abzii'chwächen und natürlich wieder einmal als Erfin dung irgendwelcher geheiiiiulsuoller deutscher Agenten hlnzustellem Von LZtaclt unci Lonll. An«, 28. November 192!. Sächsische Negierung un- kreüithtlfe. Der 'Ne» band Sächsljch--r Industrieller schreibt: Anläßlich einer 9icsprcll>ung t-cv gcgeuwürligen Standes der K r c d t t a k» t i o n der Industrie zur Deusteuveschassnug für die sage- oauuie Reporattonem be>oßie sich der GejamivorstaUd des 'N e r u audes S ä ch s! s ch er I » d u si r i e I l §, »»ch »ist der oiit- zieilen Rkeiduug, daß der Wirtschaftominister FelltIch Zur Fcag,e der Kredit hi Ise der Industrie in ablehnendem in»c Stellung genoiinoen und iw Einvernehmen mit dem Mini stcprosil-enle« di- jäclyltoie Becirctuun in Perlst, instruiert Hove im Neiclisrn , so-io dieser mit dec Sache- befaßt würde, g e g en die Aktion zu wirken bezw. zn sliiumen, Ma» stellte zunächst fest dost irgcndei n e F ü l> l u n g n ah m e des strn. 'Wirisrhasiv- üistcrs mit den Organisation der Industrie und des Handels, wie überhaupt der stich'ischeu Erwerbssläudc, nicht stattgesunde» bat. Man beklagte dies uuiso mein, als man von einem Wict- fcheiftc,ministet, der sich dessen bewußt -st, d-ß auch die I n o u- si r i e zur Wirtschaft des Landes gehört, wohl hätte») erwarten dürfen, daß er vor Erlaß und Weitergabe von Instruktionen nach Berlin in dieser überaus bedeucuiigsvollen Frage mit denjeni gen Kreisen des Landes sich in Verbindung setzt, die von diesen Dmge» zweifellos einiges v rstehen und dem Minister sicherlich auch mancherlei für seine Instruktion Wichtiges und Erwägungs wertes hätten Mitteilen- können. Der Gesamtvorstand sah davon ab. eine Beschwerde an das sächsische Kabinett zu richten, da die Erfahrungen bei ähnlichen Vorkommnissee. gezeigt haben, daß es offenbar zu dem Sy st ein der heutigen Parteiregir- rnng gehört, über bedeutsame wirtschaftliche Probleme zu urteilen, ohne dis Industrie zu befragen. Dagegen wurde mit Bedauern darauf hingewiosen, daß derartige Instruktionen, die lediglich die persönliche, parteipolitisch beeinflusste Auffassung des Ministers darstellen, in Berlin selbstverständlich ohne jede W Irkung- bleiben, auf die Dauer aber sicher dazu beitragen werden, den schon jetzt stark gesunkenen Einfluß Sachsens bei den Reichsinstanzen noch mehr zu vermindern. Leider verhindert die sintelt'o-partcipolltische Stellungnahme der sächsischen Regierung die Erkenntnis solcher für das gesamte Wirtschaftsleben heg Lan des verhängnivollrn Wirkungen. » Reue Gesetzentwürfe. Das sächsische Gesamtministerium hat in seiner Satzung vom 88. November beschlossen, dem Landtage folgende Gesetzentwürfe vorzulegen: 1. den Entwurf eines Ge setzes über die Neuregelung der V e am t en be z il g e, 2. den Entwurf eines Gesetzes über die Aufwandsentschädigung der L a n d i a gs a b g e o r d n e t e n, 3. den Entwurf eines Ab- änderungsgcsctzcs zum B r a n d v e r s t ch e r rr n g s g e s e tz. Gegen den wilden Kartoffelhnndel. Durch Verordnung vom Sck. d. M. hat der Neichsminister für Ernährung urd Landwirt schaft zur Bekämpfung des wilden Aufkaufs von Kartoffeln Lei den Landwirten mit Wirkung «om 29. Dezember «b für diesen Aull-iuf eine behördliche Erlaubnis vorgeschrieben. ? D'efer Erlaubnis bedürfen alle Personen, die zum Wiederner- zk-uf Korioffei-o unmsticlbar beim Landwirt ouskoufcu. Die Zum ! Groswa.clVcl mit Kartoffeln zugclassenen Personen b-dürst'» einer i besonderen Erlaubnis nicht, wohl aber ihre Angestellten und z Beauftragten. VrMntttch« L»d«n«»«,sich«r«n»-nst1st d« Gpaekass«n «m Fr.tstaat Laichs«». Am 7. November fand in Dre»d«n unter dem Vorsitz de» Bürgermeister» D«. Eberl« im Beisein der Staat», Vertreter Geheimräte Dr. Wimmer und Dr. Besser «in« Dor» standssitzung der öffentlichen Leben»verstcherungsanftalt der Spar» lassen im Freistaat Sachsen statt. Aus der Tagesordnung lind für die MgemeinlM folgende Punk..> von Interesse: 1.E» wur den unter andern VeitragoerklärungM gtnehnstgt die der lassen Bockau und Raschau, unk Keimtnts genvmmen, »atz die Sparkassen der Stadt Leipzig und der Stadt Chemnitz acschaft liche Beziehungen zu der Anstalt ausgenommen haben^Lo gehöre» nunmehr L-tli Spar- und Eirokassen der Anstalt als Mitglied an, während mit 83 weiteren Spar- und Girokassen ArbeitsgMiein» schnst und zu zwei Sparkassen geschäftliche Beziehungen bechern 2. Es wird ein besonderer Kreditausschub gewählt -u< Prüfung der bei der Anstalt eingehrnden Hypothekengesuche. S. Etz wird Kenntnis davon genommen, dah die Anstalt Zur-ett ttseT einen V e r I i che.r un ga be stand an eingelösten Dersiche» rungcn in Hähe vcm rund 8 0 Millionen Mark »rrfttgt. Da der Antragszuginn^ forwauerNd sehr gut ist, kann damit ge rechnet werden, daß die Anstalt ihr erstes Geschäftsjahr mit- einen, Verslchernngobestank von rund 100 Millionen Mark abschliestt und sicher in der Lage sein wird, die ganze» Einrichtungskosteil ohne Inanspruchnahme ihres Einrichtungsvorschusse» aus lauste den Einnahmen zu decken und darüber hinaus einen Betrag Gewinnrücklage lDi»ib»ndenj für die Versicherten Lu iiberwriseit. Der Ankauf von Gold für da« Reich durch die Reichebauk uns, Post erfolgt in der Woche v-un 2t>. Novmuber bl» 4. Dczcmbe» unverändert wie In der Vorwoche zum 'Preise vou 3K0 Merk Uir e 1 n Z w a n z I g m n r k st it ck, «LS Nlnrk für ein Zehnm.rt- stück. Für dl« ausländischen Goldmünzen «erdktz «nljpr«chend» Preist gezahlt. ' - Ans bsttt Sin Agitationovoctra« lür di« Stadtv«rvrdn«t«»wahl«ä sokittz zuzlunsten dec Auer M e h r h e i t s s o z i g l d«m o k k a t i p gestern mittag Mtnifterpräsident Buck halten. Dieser »ar zee doch, wie in der im Bürgecgnrtensaale abgehaktenen sehr stark be suchten Versnminlung mitgeteilt wurd», durch Krankheit am tzn» scheinen verhindert, und es sprach für ihn Laudtagsavg. PiltztzL au» Leipzig«. In gemäßigter Welse behandelt« dieser di« inuell» und außenpolitische Lage der Gegenwart, seine Ausführungen auf die Entwickelung der deutschen Politik seit den Kriegsjahrrn 1870/71 aufbauend. Er kam zu nachstehenden Hchlichsolgerrrngen; 10 Millionen pon 00 Millionen Deurschen sind abhängig vom Arbeitsmarkr,' trotzdem ist ein Rückgang des Sozialismus fest? zustellen, was eine Folge wirtschas-Nichex und geistiger Froren, und letzten Lndes des Egoismus ist. Kerner hat sich die Arbrj- terschaft seit der Revolution zersplittert, »«raus die Rechte Nutze» zog, Erst wenn die gesamte Arbeiterschaft geschlossen hinter Republik und der Demokratie steht, »rrd es anders «verbell. E.i» Teil der Arbeiter indessen Klaubt, ipit Gewalt eher »»MhrHtz zu kommen, als mit der Demokratie. Das ist fälscht Henn MF die Gewalt herrscht, erstarkt die Reakjizmj Ruhlanh. AnghriP. So berühren stch die Extreme auf der äußersten Linken tziH auf der äußersten RechtenI Deshalb gilt e» mehr denn jtz den 'demokratischen Gedanken jm Volke zu kräftigen. Dem»» krattsterung ist Selbstverwaltung des Volkes, und der Sitz de* Selbstverwaltung- liegt in der Gemeinde. Um hier der Demokra, tie zum Siege zu verhelfen, bedarf es vor allein einer neuen Ge» meindeverfnssrmg mit dem obersten Ziele, daß nicht der Bürger, meister die vollstreckerPe Gewalt hat, sondern der Gemeinveraf selbst, ferner Les Einkammersystems, das nur einen Gemeinde, rat kennt und eines neuen Gemeinde-Wahlrechts, — An die Au», sührungen des Redners schloß sich "ine lebhafte und ausgedehnt» Aussprache an, dis vom Kommunisten Schneller aus Schwarzenberg mit der Aufforderung des organisierten Selbst schutzes des Proletariats eröffnet wurde. Nach ihm trugen zwei Sozialrentner ihre Wünsche vor, sie dem neu zu wählenden Stadt-- verordnelenkollegium unterbreitend, diesen folgte dec Stadty.-» Vorst. Frey, der auf die Tätigkeit des Stadtverordneten-KoÄ«- giums in den letzte» Jahren einging. Nach ei.nem Lewegtert Schlutzwert erreichte di« Versammlung um Mr ihr GnLk iößmh, 8?. NotzemN?, Wahlergebnis. Die h'eüke H'icr stettgefUiidene W.adt»ec«c»' -neienwahstn hatten das folgende Ergebnis: Es wurden gewählt: 10 Mchrheitssozialdemokralew lbisher 13), L KüMMünisttN k> Bürgerliche (5). Der Mnst äer Nuramaja. Noincui von Käthe von Neck er. ktü. Forlsegmia.) pliawdruck verboten.) Ter ungestüme Zorn legte sich aber hold, und gan'z erstaunt iah Hans Heinrich auf ihn zurück. Ein Gefühl des Unbehagens beschlich ihn bei, der Selbstkritik Er kam sich fast krankhaft erregt vor. Seine gesunde Ver nunft schien gelitten zn haben. Er kannte dieses Mäd chen ja gar nicht: daS Wenige, womit sie sich bis' jetzt charakterisiert hatte, das leichte, neckische Geplauder, das über ihn hingesprüht war wie knisternde Funken, konnte höchstens ein Strohfeuer in ihm entzündet haben Oder, betörte ihn nur ihre lichte Schönheit'? War eS doch eitle Staminesschwüche der SesenbnrgS, ihr Glück an den goldenen Faden eines blonden Frauenhaares zu knüpfen? Sollte sein Bestes sich au eine Lienßerlich- kett binden, und zwar an eine Aeußerlichkeii, die gegen dis glückliche Erfüllung seines Schicksals sprach? Hans Heinrich konnte keine Klarheit und Ruhe in seine Stimmung bringen. Ohne es richiig zu erkennen, fühlte, er sich auch körperlich unbehaglich : irgend etwas la» ihm schwer in den Gliedern und guällc ihn. Deine Verstimmung wuchs, als es ihm nicht gelang, Karin so schnell wiederzuseheu, wie er es heimlich -och ^'wünscht und gehofft hatte. Er wollte das Interesse, das 'i-> zweifellos in ihm weckte, ernsthaft Prüfen, um durch eine bestimmte Erkenntnis daS Gleichgewicht feiner Seele wiederzugewittnenl so oder so wollte er Klarheit und Ruhe haben, aber natürlich mußte er dazu öfter mir ihr zusammenkoinmen, und gerade das wollte sich sei-, ne:.- Wünschen nicht fügen. Mitten in diese ihm bis seht so free.:de Unsicherheit Und Zerrissenheit seiner Wünsche und Ueberlegungen j traf »die Nachricht p"m Nbleben seiner Nyne ein. Sie kam^ nachdem Han? Heinrich sie fast täglich erwartet halte., jetzt ganz überraschend. Tcr Erbe von Gesenburg nahm augenblicklich Urlaub und reiste ab, nach dem Lraucrprt. ES war eine andere Fahrt und Ankunft als damals tm yriihling. Herbstlicher Sturm riß di« letzten gelben und.raren Mütter »an d-u Knü d-.r Wesen gds; in Strömen. Fröstelnd schritt Hans- Heinrich vvin Eisendahnsteig der wartenden Kutsche, zu. Lin junger, fremder Diener hatte ihn empfangen und berichtete in gedämpftem Tone, daß Johann den Herrn Baron um Entschuldigung bitten lasse für sein Fernbleiben; der große Schreck habe ihn nieder,geworfen, er fühle sich zu schwach, um seinen Pflichten nachzukominrn. „Ja," nickte der Baron und schritt hastig durch den Regen, „ich kann es mir denken, der alte Getreue hing an sei ner Herrin, ihn wird eL hart getroffen haben." — „Ja., und der Schreck mit dem Hans Heinrich .'lappte seinen Schirin zu und stieg so „schnell wie möglich in den Wagen. Er Höne nicht weiter, was der Diener sagte; ihm lag an seiner Troc kenheit mehr als an den Mitteilungen, die er im Schloß noch immer zeitig genug erfahren würde. Tie Fahrt dünkte ihn diesmal noch länger als damals. Während der schwere Wagen langsam durch den anfgeweichten Schmutz der Landstraße schwankte, gingen allerlei dunkle Gedanken mit ihm. Tie Erzählung der nun Verstor benen lebte in voller Schürfe wieder vor ihm auf. Er dachte all des Leides, das sie in ihrem langen Leben erlitten, er dachte au den allen Fluch, au den sie und ch.e Borgäuger geglaubt und unter vem sie gelitten hatten, und unheimliche Schütter schüttelten ihu. Ter Ning au seinem Finger brannte, und die dunklen, sehn- süchtigen Bugen de? alten Bildes blickten wieder in sein Erinnern hinein, nachdem das Licht zweier goldener Sierue sie eine Zeitlang vollständig aus diesem gelöscht hatte. Nun wurde bas Bild sein Eigentum, und er konnte all seine damaligen Pläne mit ihm auLtfützren Aber es lag ihm in icht mehr so viel daran wie damals, es war ein totes Bild, und die lebendige Wirklichkeit legte sich dämpfend auf Hie Sehnsucht von einst und ließ sie nur matt aufschimmern. Ter Wagen rollte in den Schlotzhof hinein, Lichter flackerten auf. Sie warfen aus der Helle heraus ihren Schein über die nassen Stein,, und sie funkelten aus den Fenstern jener Zimmer, In denen die letzte Gesenburg. gelebt hatte und gestorben ward Tas alte Schloss machte heute, da eine Tote in ihm richte kiLLn lebendigeren Linbruck aü» damals, wo noch die. Lebende in ihm weilte. In der schwarz auöge.schla? genen Halle st«nd die gesamte Dienerschefr -eS H«useL vom jiiuKsten Lcirtuerjuttgen bis hinaus .zum alten Je» Hann — ein kleine», ernste, Häuflein, -a, den neuey Gebieter ehrfurchtsvoll begrüßte. Tom alten, getreuen Diener der Verstorbenen zitterten die Knie, als er.sei nem jungen -Herrn eutgegentrat. Er sah sehr blaß und zrisammengesallsn aus, und Hans Heinrich, feiste kabe Hand ergreisend, schnitt die von Tränen erstickst' Be grüßungsrede mit den freundlichen Worten ab: „Aber Johann, warum sind Sie nicht in Ihrer Ruhe geblie ben? Sie hätten doch an sich denken sollen; Sie Müs« sen sich schonen, alter Freund!" Johann schüttelte den grauen Kopf und neigte sich zum Kuß auf die ihm gereichst Hand. „Stein, Herr Ba ron,. erst .nwine Pflicht und dann ich. So hab' ich'» mein Leben lang bei der Gnädigen gehalten." — „Ge wiß, Johann, aber ich verlange das nicht. S'st hätten Ihre Pflicht jetzt, nach dem Tode, der Gnädigen, getrost auf die Schultern eines Jüngeren laden können." — „Nein, Herr Baron, daS ging nicht, daS hätte meine Ehre nicht gelitten. Solange meine Herrin noch iim Schlosse weilt, steh' ich in ihrem Diensten und sorge füv alle-. Herr Baron finden «lles bereit, und wenn Hertz Baron sich erfrischt haben und danach dis Tote noch einmal sehen wollen, bitte ich, mich mit der Führung in das.Dterbezimmor zu betrauest. Ich würde Hsrrn Baron dann Bericht erstatten." — „Gut, Johann. Ge wiß, kein anderer als Sie- kasttt stnd soll das. Abe» ruhen Sie bis dahin noch etwas; Jtzr» Kräfte scheine» mir wirklich sehr mitgenommen." Ter Alte nickst „Ja, da» sind 'fst. TS war. auch -u furchtbar." Dabei lief Lin Schauer Über seine Ge stalt, und dem jungen Baron war es, als ob olle, bst hinter ihm standen, auch.schauerten und sich scheu zu- sammendrängisn. Ja, der Tod wirft seine «chatten und weck» unheimliche Gefühle. Sr merkte es au sich selbst, ihm schauerte auch, und der Gedanke, nachher zur Leiche dev alten Tarne geführt du werden, haste gar nichts Be hagliche» iür ihn, Biel lieber hätte er die Erinnerung an st- bewahrt, wie ft» ihm bul«D begegnet war, mit der rmd M- nnd MM iGestaü und der» U-rüU, Hkttlih. -.u.tst zu >S.U! sglit AlS o h ne ou winkle t beim G! dann m -.sw Ges war bei i» geschi ^»llt« u Wringen Joh freundli Herr Bi Baron l Herrn k Zeil bis — nein, iegendei Mitteilen rmf. D« siestndn Ter gegen d der Bar Die sich, jü kaum Krasst j tzle döü Hang k b«» ist r bso eilst davon z kommen. „Gewiß, gemein; tq »uch weg, Personen, tristster, Größere ! tjcheche-L len. Di. l<§räsentt iintzen fl, i'G tjche- Men in Zwiit jizen S lii ülS, dl I.'ziittdem Imm'sten »orteten »ängste »er Wahl Auer r' l> e p a , rNolnuin^ ii-.ch test I-ylteßeii. Lee»' li'n'-den ku><0NNttl I w e H ä .nur i-u cprei» P < n « r> f Zitta f. « r t 11 vie>-eyuny ^.-r Ober wnzwische Nett» in kmiden, > ßcindujtr Hölz cctlten T wstPer m t.-r Arzt s-ch! und !„i» Äon, ' 'stillster - D<«st«cer Aust fL»e-r ne L sch«acl tetzyNZen Lust. Ke >cst. Hc cni-bung weder ei> Zychthnu- Gege st Kpl: Vision l-c^swichi dächtst L jährt roe- räufer dt diese Gesi sion wird den elf P vzw. hohe Mark kon Mn: Äö>ndi»,r dH et« s- -»chco- -! ist e r i-t c.erletz;-!. > sunntrecn Fischer st>
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