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Auer Tageblatt : 22.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192111224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19211122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19211122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-22
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
- Titel
- Auer Tageblatt : 22.11.1921
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Nr. L7N «„et Lageblatt^und Anzeiger für da» Erzgebirge. Dien-tag, dm 82. November 1S»1. > . .- im lauf»Mn Vierteljahr Oktober»--Dezember 1021 von rnnd WO Hörern besucht. »odatz bereit» jetzt etwa 100 Teilnehmer mehr zu verzeichnen sind al, im ganzen vorigen Winterhalbjahr. Nach Berufen verbellen sich diese Püree folgendermaßen (gemäß dem sta tistt chen Schliisiel der Unndesstelle für fächsilche Vviksbochschttlen): 1. Arbeiter, Handwerks,^Hilfen, untere Beamte lü Prozent, L. kanfmltnnisihe und technisch« Angesiellie, svlvte Fcnh'chüler tt.'t-t Prozt., S. Beamte 7tt Prozent, 4. akademisch Gebildete, Lehrer UNÜ höhere Schüler tt>» Prozent, l». selbständige Gewerbetrechende 5 Prozent, 0. ohne Beruf fhauptiächlich tLhefrnuen und Haus töchterj L3K Prozent, 7. ohne Berufoangnbe 3H Prozent. Ma. ner sind mit 60 Prozent, Frauen und Madü)en mit 40 Prozent vertreten, ans Aue kommen 00 Prozent, von auswärts 10 Prozt. und zwar wird die Auer Boltohochühule ö sucht von Hörer., au Schisma, Laurer, Auerhammer, Lößnitz, Bockau, Bernsbach, Zschor lau, Aiederpfannenfl el, Wilbbach, Schwarzenberg, Beie.oc» bin chan Sour, Li,,benan. nno AtveroNa. D.e Lpserwillinkeil dieser Auswärtigen, 5ie einen Weg in später Mnterabenösiunde mchi scheuen, uni Birdungognter zu erwerben, könnte für manche Bewohner unseres Slabl, bte es so viel begnuner haben, gerade zu vorbiibuch ,ei», und veed ent besondere Anerknnung. eiusgrhn.b dwjer »c»t»»e war b»e Bü»köy»ny,»y»»»e an lotgendt» Berangn.l»»gen ».».e»t,g»: Der Boltsuoa>,ihUtu,or ,ang mit bei dem Svnimerkonzert in der Wolsgangotirche in Schiaere.g, .. v.»«>»»».n»ce»u i,n eiirem «epieiii-.eraiunto en» Ma.ktsi.igen, zn V-... r»..e jnoge Zuhöreischaft etilgesunden hatte, der Hanse-., r.oend der BtUtsyn»»,;,,/»»»«, Nie -rwe,t,otnn-<uahme. Biiukne oe.er als duöiinnn„snv.nd waren ausieioroeiiitich stark begich. anm be. .'rlav.erao^iiü von nierhnrd --au.er sand znh.reich r Puoi.tuni. rttteiter veranjtaUete üte Bu»tüyo>yt»y»»t, eiiie ,fii!» rui.g dur,t> die Nn traiw.>>eüung non Münch tthn ck> En» üti rungsvorltüge für die PoriteuliNgen non Ga-Iheo I«,qiiur>. n.ai,o und uessiilgs Anlhnn bei» ^Us.jen. Aene iilichinngeii or. Bostshoch chnte j»nv: T^e Gewährung von Freistelle,, nn ldiilider» beniittetw. o e «pu-ii,'stunde» des Liudlenleiters. der kunstgewerb lich s»> reizualle Aushnngkasten all« Marti sApaihekeneckei und de- soliser,, nie wisselischastliche Bücherei, stlr die ,hge„ tinni Marl aul,. e.iLet n>u,rden, sodasj erwn IM ljöchst werlmckle Rsiuke be- ,rha,,t weroen toiinten, die atleii Inhabern vag Horertnitei. kostrnlos ansgi'llehe» werden, .jahlreiche Bereine und Vc»bände z „en r.ge r . ,iol,aie siil ole Po!i.,l>ulchhnle, im de,anderen liehen sich erli.U.rnde Boilrng.' de.- uidi,i,se,ters hallen der Kenreri chaj, -anno der Aligeslelllen, d,e B'ereine der Pr,jii>elrn,»eii, der W.nckineis«,e»e»!'aitd. icke Bear», der Berein der Fnchchnler und der Brkle --»»»>, on»beit>-rvvrkank. Für di« Vertiefung des Noltshochschnigebauksns war es besonders wertvoll, das, Uetzr- kraste der Bolkhochschule Aue an den staatlichen Vollvhochghnl l-grerlnrse.t in Eibenstock und Schneel^rg tetlnehmen konnten. Auch „leiten die Vertreter der Hörerschaft' eine anderst angeregte Bespiechung ab. Eine Fortsetsung finden im nächsten Vierteljahr Januar- März 1022 di,e Kurse der Herrii Wunderlich (Philosophiei, Friedrich (Neligion), Pauli lLhemiej, Trinks lHim welskur.de), Hohlfeldt (Leseal^-nd), V n j e fGnglisch), N o h r (Französisch), Heyne (Mathematik), Schmidt (Rechnen) und Mätiig (Volkshochschulchor). Neues gedenken Zu bieten Mrose (Soziale D chtung und Arbeiterlyrik), Lippold (die Reklame) und Sieber (Geschichte des Sozialismus). Als neue Dozenten sind gewonnen Stadtveterinär Dr. L a n g h o f, der eir Thema a>rs dem Gebiet der Tierzucht zu, behandeln gedenkt, und Oberlehrer Schönfelder, der Rembrandt kunstgeschichtlich würdigen will. Zum ersten Male werden .Damen Kurse der Volkshochschule letten. Fräulein Marianne Thiemann will in kunstgewerblichen Stunden weiteren Kreisbn der Frauer.ivelt schöpferische Vetät'gung, und Eeschmacksbildung ermöglichen uno Fräulein Jutta Holz hat auch für d:o Volkshochschule bedeut same Pflege der Körperkultur übernommen. Für alle musiklie- bi'ndcn Kreise unserer Stadt dürfte schliesslich ein besonderer An ziehungspunkt gegeben sein in dem Kammermusikkursus, den das Halketrio aus Chemnitz, das dort im Dienste der Volkshoch schule steht, in Gestalt dreier Konzerte bringen wird. Klassiker, Romantiker und moderne Meister sollen an den Tricabendcn in Tönen zu. uns sprechen. W,ihpacht»,tn««us, an «anntagen. Auch diese» Jahr ist tn allen offenen V«rkaus»stell«n der Handel und dl« Beschäftigung de» Personals an einten Sonntagen vor Weihnacht freigegeben und zwar an den letzten drei Asventloniutagen. Für den « r fte n Adventfonntag gilt die sonst übliche Sonntagsruhe. Di« Katastrophe der Krkg»r»n<«»empsitng«r. Geradezu ver nichtend aus die wirtschaftlichen Verhältnisse der deutschen Kriegsopfer sind di« Folgen der mit starker Wucht sich heranuni zenden T eu e r u ng s wse t le», die durch eins stündige Werl Minderung unterer Mart noch immer eine aussteigo"de Tendenz au,fw«Ht. Verzweifelnde Notschreie und erschütternde Hilferufe voir allen deulscheu Lcmdestetlen lausen täglich bei der Reims geschäft »stelle des Zentratverbaedes deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener, Berlin NO. 18, ein. In Anbetracht der katastrophale»» Notlage der Krtegorentenempfünger h. den nun sämtliche Kriegsopserorgauisationen, die iin Reichsaltschnsi ver treten sind, bei den zuständigen Stelle» eine gemeinsame Hilfsaktion für die Kriegsopfer aus Anlag der ungemesse- »ten Teuerung in die Wege geleitet. Lvaunel^t, lutherische Laudessynode. Die Verhandlungen der seit dem M. Oktober d. I. vertagten 11. ordentlichen evnngelisch- lutherischeu Landes!»), ode werden DGnotag, den 2 2. b. M. w e der ausgenommen »nd ungefähr Zwei bis drei Tage dauern Hnuplgegenstand der Verhandlungen wird die Frage des Kon sirinande n Unterrichts sein. * * * Okeriviesenthal, 2t. November. Der E o in m e r v e r k« h » n a ch O b e r »v t e s e n t h a l und dem Fichtelberg, llebe» den Sommeruerkehr liegen seh» die Zahlen bis !I1. August 102» vor. Es geht daraus hervor, das» der llebernachtungs- und Pa santenuerkehr sm Vergleich m't früheren Jahren ständig zuntmml 1021 übernachteten WMm Personen, 1020: 18000 und 1010: 12 000 Personen. Als Kurgäste waren zu verzeichnen El: 730 1020: IMOO und lt'ltl: 4500, als Passanten 1021: 12 071, 1020: 12 000 n-nd 1011): 7000. ' Sebnitz, Ll. Nouemlwr. Von falsch e n Z o l lbea m t e n c, u o g e p l ü n d e r t. Mehrere Frauen aus den tschechischen Gru.tzarten, die hier Ltnkäuse bewirkt Hutten, wurden auf dem Riege zum Zollumte zwchheu Herlingswa!b>- und Thomasson von zwei Männern in jZollnntsorm angehuiten, die ihnen die Ria »en abnohmeg, sie na»h Bargeld d.,.Msuchtei» „nd dann unter Drohungen, »na,» werde sie noch a.Äbigen, entliehen. H'n- terln'r stellte sich heraus, dasi sie Schwindleru in die Hände gefalle" waren. Di»» verschärfte Grenzzperre scheint demnach ein Gebiet für Schwindler ZN werden. . Kirschau bei Schirgiswalde. 21. November. Gross feuer in einer Weberei. In der Nach» zum Sonnabend brach auf bisher noch unausgeklärie. Weist in den Webereien oer Firma Eebr Friese, A.-G. in Kirschau, ein Grossteuer aus. Die gesa m te I >» t e iederlnge fiel den Flammen zum Opser. Der Schaden lnträgt über eine Million Mark. Man vermutet V r a nd st i f 1 u n g. Bautzen, 21. November. Massnahmen gegen den Ausverkauf der ihetmsischen Geschäfte, namentlich durch dte Mnssenkäufe von Ausläktdern, ergreifen die Bautzener Geschäftsleute. Eine Anzahl von ihnen verweigert schon jetzt offenkundigen Ausländern die Abgabe von Waren, welche dte deutsche Bevölkerung selbst notwendig braucht. Für diese Woche Ist eine grosie Versammlung der Bautzener Kaufleute des Kleinhandels und der Gewerbetre'üenden geplant. Zittarr, 21. November. G e m ü l d e d i c b st a h l in Zittau. In der vergangenen Nacht wurde In die Kunstausstellung, die zurzeit hier von der Münchener Künstleiwerettigung Ring ver anstaltet ist, eingebrochen. Cs wurden 18 Gemälde im Werte von zusammen 30000 Mark gestohlen. Von den Dieben fehlt jede Spur. Handel unö Verkehr. Framkonia R.-tv. voöm. 'Alblert Frank, Beierfeld l. Erzgeb. Die Gesellschaft beantragt Erhöhung des Aktienkapi tals von 8 Mill-onen »ruf 10 Millionen Mark. Den alten» Aktio nären sollen 6 Millionen Mark i'm Verhältnis von 1 :3 zum Kurse von 180 Prozent ruim veiugp angchottn wird«», Di» r«st» ltchen 2 Millionen sollen für besonder« Zweck« rrftrviert -letbrn. Vermlschtes. Dt« kommunistisch« Huns»rftr»tkb»w»g««g. Di« tn den Hun gerstreik getretenen Kommunisten in Lichtenburg sind teil» nach Wittenberg, teils nach Torgau «berge führt worden. Di« übrige» 00 Hungerstreike»deii erklärten, den Hungerstreik einstel le» z» wvlGn. Inzwischen ist aber unter den Strafgefangenen in Wittenberg ein Hungerstreik ausgebrochen. In Halle fand eine grosse kommunistische Versammlung statt, in'der sofortige Amnestierung und Haftentlassung der in Ltchtenburg untergebrach ten Gefangenen verlangt wurde. Für den« Fall der Nichterfül lung dieses Verlangens wird mit dem Generalstreik gedroht. . Für Millioinkn Mark Margarine beschlagnahmt. Von der Abteilung W. des Polizeipräsidium» tn Berlin sind tn der Berl'ner H a u p t n je d e r l a g e der Margartnefabrik A. L. Mohr In Altona etwa 1820 Zentner Margarine im Ge samtwerte von etwa 4500000 Mark wegen übermäßi ger Preissteigerung beschlagnahmt worden. D'ese Beschlagnahme hat jetzt auch durch die ordentliche»» Gerichte ihr« Bestät'gung gefunden. Um die Margarine durch lange Lagerung nicht dein Verderben auszuisetze:», wurde der genannten Firma auf gegeben, dl« Ware an die Kaufleute SU den festgesetzten PreUen abzngeben. Der Mtlstonenerlös mutz von dvr Firma zur Verfü gung der Stnatsanwalischaft gehalten werden. Ein« halbe Million aus einem Kaffenschrank gestohlen In der Badischen Anilin- und Sodafabrik in Lud- w i g, shafen wurde In d-.>r Nacht zum 17, November et» schwe rer Eiubruchsdiebstahl verübt. M'ttelo S a u e r st o f fge b l ä- s e» öff eten d'e Diebe einen feuersicheren Schrank und mtwendeten Wertfache n im Werte von etwa e'ner halben M11lio,» Mark. Dir? Direktion hat eine Belohnung von 50 000 Mark für d e Vofchasfung des Diebesgutes ausgesetzt. Reichoprästdeiit Ebert im Quakenbrück« Notgeld. Die Stadt Quakenbrück t. Hann, hat vor kurzem ebenfalls Notgeld hernur gegeben, das stadtgesthichtliche Momenie aus älterer und neuerer Zeit zur Darstellung bringt. Aus einem der Scheine ist das Haus e'ues dortige» S a t t l e r m e i st e r s abgebildet, bei dem der Nei»hvpr»isident Ebert I»» seiner Lehr- und Wände rzett in den 00er Jahren das SaiNerhanvwerk nusgciibt hat. Daru.,1« steht der Ve-rs: Das Handwerk erfreut sich hier stetiger Gunst! — De» M.'ichspräsident e nst betrieb hier die Kunst. Ein Kinveeaufsatz über die Babys. Die interessante schrift lich.' Leistung eenes Achtjährigen, die das" Thema: Die Babys — behandelt, wird in der Westdeutschen Wochenschrift m Igeteilt. Die Babys sind die kleinsten Menschen, die es gibt, so läßt sich der jugendliche Schriftsteller hören. In unserer Straße sind sehr viel Babys. I» jedes Haus eins, und jetzt, wenn der Sonn scheint kommen alle aus die Siras; und da sieht man erst, wie viel» da sind. In manchen Vabywagen sitze» zwei, eins Mit den Kopp hin und das andere mit den Kopp her — diese heißt man Zwil linge u,.Io sehen so ähnlich, daß, wen» man eins steht, meint man es ist das andere. Die Babys sind sehr lieb und gut, wenn sie schlafen. Wenn man sie aber wäscht oder sie bet der Nacht auf wecken, dann schreien sie und man muß mit ihnen hin und her gehen und sie schütteln und zu ihnien singen. Wenn man sie aber nicht schreien läßt, dann schreien st» noch mehr. Jeder » einmal ein Baby. Großpapa auch er hat damals nicht so aus gesehen wie jetzt. Keine Haare hat er schon gehabt, aber weißen Bart nicht, so sagt meine Mame, die ih's damals schon gekannt hat. Die Babys Ham keine Zähne und nichts anders iMk Mund wie den Daum. Ein Bergmannsgrab lm Schacht. Die im Mai infolge Was« serei'nbruch im Ida-Schacht in Meuselwitz ums Leben ge kommenen 16 Bergarbeiter sollen ihr K rab im Schacht erhalten, da die Bergung der Leichen mit Lebensgefahr verbunden ist. Man wKl an der llngliicksstelle ein Denkmal errichten. Eine Sekte, die das Grammophon verdammt. Der V r u o e r- bund in Indiana, der kürzlich seine 'Jahresversammlung abhielt, die von mehr als 5000 Brüdern besucht ivar, faßte den nahezu einstimmigen Beschluß, daß keines der Mitglieder mehr Der Ring üer Nuramsja. Nomon von Käthe von Beek er. <10. ForNetzmm.) . (NollMrvck vevdot-n.) Es Verflog ouch nicht vollkommen, als er schon in der alten schweren Staotskorosje saf; und die ollen, fet ten Gäule ihn langsam wieder fortzogen vom sogen- und fluchumwobenen Stammschloß seiner Ahnen, der kühlen und nüchternen Gegenwart und deren jedem Senk und jeder verträumten Poesie spottenden lärmenden Kinde, der Eisenbahn, entgegen. Es war allerlei Beunruhigendes in ihm, auch, daß er dte Ahne, zu der nun doch ein Gefühl tiefer, inne rer Zusammengehörigkeit erwacht war, nicht noch einmal wtedergesehen hatte. Ihre Erzählungen wirkten leise in ihm nach. Er versuchte freilich, sie nach wie vor zu belächeln, aber ver Ring, der an seinem Finger saß, und das Bild, dessen Augen einen so verwirrenden Ein druck auf ihn gemacht hatten, standen als greifbare Be weise hinter den märchenhaften Unfaßbarkeiten i'hrer Mitteilungen unv erweckten in ihm manchmal eine heim liche Unruhe und flüchtig anflretende Schwermut, ge gen die er zwar mit heftig aufwallendem Aerger und blank gezogener Vernunft kämpfte unv die er dann auch besiegle. Schwer vergaß er das Bild, nach dem eine unruhige Sehnsucht tn ihm blieb. Oft packte ihn ver leidenschaft liche Wunsch, es aus dein dumpfen, modrigen Roum in dem es hing, fortznholen und in seine ^'vhnung zu bringen, .in golden flutenden Sonnensche: », in dem diese Augen wieder leben, dieser bltthenve Mund wte»- der lächeln würde. Ein geschickter Meister sollte es in dte Hände nehmen, dte Fleck« und Risse, mit denen dte Zett ihren Stempel darauf gedrückt hatte, tilgen, dtc ist bis zur Unkenntltchkett nachgedunkelten Farben ausscischen und dte stümperhafte Technik verbessern. Nur an Munv und Augen dürfte er nicht rühren, der Kopf mußte ganz so bleiben, wie sein Bilder, der an ihn» zum Meister würbe, ihn geschähe" lm-w Aber freilich, dcnan war nicht zu d.n,»'im, so loage die Ahne leln«. Mi! Ihrem Willen würde er niemals das Bild von seinem Platz entfernen diftftg, dal sggtp er sich selbst. CS ging der osten Dame ourkwürytgerwets« wieder gang gut. Ai« hatte e'grsthstnbtü an ihn geschrieben und ihm für set'E. Besuch gebankt, aber htnfjngefiigt, daß sie ihn bitte, .diesen nlchi über zn ivted<rhol«n, bi» eine Ans- fvedeiUng dazu an ihn «gtnge. La» war je klar, und d«iiltch. da- »r unmtMch dogcgcn bandeln konnte, und so blieb seine Sehnsucht noch dem Bild ungestillt. Hans Heinrich war keine schnell emvfängliche und zugängliche Natur, aber gerade deshalb hafteten starke Eindrücke besonders tief und lange in ihm. Als einziger Sohn einer lemperament- vollen und zärtlich, fast eifersüchtig liebenden Muster holte er tn seiner Kindheit und ersten Jugend wenig Gelegenheit gehabt, sich an Altersgenossen onzn sch lie st en. Tie aus alle seine Empfindungen und Ideen sorgsam eingehende Mutter hatte ihm alles erseht, war ihm Freund und Gespielin und sogar im Atter leicht entflammter Jugenvschwärmeret seine erste Liebe und sein Ideal. Dadurch war nach ihrem frühen Tod eine gewisse Vereinsamung und Neigung zum Zurückziehen in sich selbst über ihn gekommen. Zwar hatte er, ih^em unv des verstorbenen Vaters Wunsch folgend, seine staatliche Laufbahn beim Mituär begonnen und voll Pietär, da alle Sesenburg lange Jahre Soldat gewesen waren, ehe sie sich zur Landwirtschaft zurückzogen, drei Jahre in dem Kavallerieregiment gestanden, in dem vor ihm eine Reihe seiner Vorfahren gedient hatten. Aber diese Jahre schienen ihm, besonders im Rückblick, als für sein Leben ohne Einfluß. Er war ein guter Reif tee, aber damit endete auch die List« seiner militäri schen Beml'una;.als Soldat leistete er nur Mistelmäßi ges. Ihm fehlte das Interesse am Beruf. Seine Nei gungen, von der Mutter ganz ans das Fetngeistige, Künstlerische und Wissenschaftliche hingewtesen und ge pflegt, fanden weder im Vorkehr mit den schneidigen, slvuen Kameraven, noch am Dienst, soweit er in einer rein Körperlichen und mechanischen Beschäftigung be stand, irgendwelche Befriedigung. Obgleich seine, Ne- gimentsgenossen ihn als liebenswürdigen, immer hilfs bereiten Kameraden schätzten, trat er doch zu keinem von ihnen in ein näheres Verhältnis, weil er keine ihrer Liebhabereien teilte und nirgends mit Wärme mtihtelt. Er schied aus dem Regiment und dem Mili tärdienst, nm sich dem juristischen Studium zu widmen, das ihm behufs späteren Elntrists tn die. dipiomatische Laufbahn am geeignetsten erschien. Mit einundzwanzig Jahren bezog er die Untver- stiäij aber trotz dieses jugendlichen Alter» fühlt« er sich den ihm gletchstehenden Kommilitonen gegenüber schon bebeuiend älter, überlegener und sebenskundtger, so dast er auch während der Jahre dieses Stndst'mi, die ihm aus verschiedenen Universftttten sehr angenehm und ge nußreich» verütngen, keinerlei ttzsUn Anschluß sucht» und nirgends eine wirkliche Freundschaft schloß. Seine sehr bedeutenden Mittel ermöglichten ihm überall eine Son derstellung, die ihm in Verbindung mit altem, gutem! Namen, sehr gewinnender Erscheinung und geistvoller Liebenswürdigkeit alle Türen öffnet« und alle Wegs ebnete. Besonders die Pforten der Frauenherzen öff neten sich ihm überall weit und einladend. Aber er schritt ungerührt und oit sogar ahnungslos an ihnen vorüber, und dis Pforte seines eigenen Herzens blieb fest verschlossen. Vor der stanv nach wie vor das Bild! der Mutter,! das, je weiter die Jahre vorgeschritten, im Zauber der' Erinnerung immer höher wuchs und reicher ausgestai- tet wurde, und an dessen Maß keine der reizvollen und schönen Frauen, dis sich ihm huldvoll zuneigten, heran reichen konnten. Tie ersten Frauenaugen, die Unruhe über ihn brachten und eine bestimmte Sehnsucht in ihm weckten, waren die jenes Bildes im alten Turmgemach seines Ahnenschlosses. Ter Sommer zog ins Land und wandet:« sich zum Herbst, und allmählich verblaßten dte Erinnerung und dte Sehnsucht, bis sie vollkommen versanken vor einem neuen, starken Eindruck, den da« Leben ihm in den Weg schob. , Es war auf einem WobltätigkeitSfest, als er zum erstenmal Karin von Kltngenstur sah. Ihr wie von ge sponnenem rötlichem Gold umflimmerter Kopf hvb sich in überraschender Schönheit vom Hintergrund eine» dunklen Samtvorhangs ab. Es war, als wenn Licht strahlen von ihm ausliefen, als wenn der metallische G»anz dieses wunderbaren Haares auch ihr zarte», schö nes Geiichi durchleuchtete unv aus der Tief« ihrer bern steinfarbenen, .anscheinend Durchsichtig klaren Augen bräche. Man sah nicht ost ein so schöne» und von so eigenartigem Retz umflossene» Mädchen, wie diese jungt Schwedin, deren hohe, schlanke Gestalt sich mit jener ruhigen Anmut und Sicherheit tu der Gesellschaft b«. wegte, dte am besten bewies, wie sehr sie gewohnt war, hier in ihrem Element zu sein. Sie nahm di« Huldi gungen der Männerwelt als selbstverständlich entgegen, sehr kühl, sehr belanglos und von oben herab, aber zwischendurch wußte sie durch diese gletchgüliig« Kühle ctuen Strähl so bezaubernder Lteben-würdtgleti. an mutiger Neckerei und heimlicher Älui aufltuchten zu läfseu, das, selbst diejenigen, die sich eben von iihr« spöttischen, überlegenen Külte abgestoßen gefühlt hatten, wieder ihrem Reiz erlügen und tht von nitum «Midiin. (vv<ts«tzung folgt») einen PI maschine «ich die zu» verbi »e den PU schäft schlüge, raubier deruug des her lassen. Vt stern m der S» durch d Anschlp lv'haliei der in kouzler Slcnerc Nepara Paraiiv preußts kreisen aus An nerhalt mtttelbi Grün nahm um Vie Pa dellen ' und Dr die alr We<-»e tiirische sivn vi wurde wsrlet. ierredu M Stadire aufgefü gewann diese S den ge worden Orlsges ordnete kannt g Au buchst« k die WZ rührt, < der CH (Christi Tic Siimmz ES Wählt«» Au -er 1. Fre 2. Lor 8. So: 4. Löf 5. Wo 6. Pr< 7. Gr< 8. Wil 9. Fri 10. Sch 1t. Hei 12. Fis 13. Sch 14. Kn 15. Ba 10 Sch 17. La, 18. Km 19. We 20. Lül 21. Ler 22. Sil 28. Th' 24. Sa 25. Bei 28. Pn 27. Ml 1. Lei! 2. Tu g. r-i Sri
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