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s-d?- MMger Mr oas Erzgebirge WMSM -ernsprxch >/iuschlust' Nr. -r. . ,-a »ihr »».mm»,. L«<«grami»rr Lnoebiatt /iur-rMbiro,. Visses blatt rnthätt öle amtlichen Sekanntmachungen Ses Nates oer Staüt Nur. p»stsch.ck,«ont°, Zmt Leipzig Nr. 1»»». ^reita^» cien rr. November ^92! Ar. 2v3 16. Jahrgang Dvs wichtigste vom Tage. Die Z e n'tru ms fr a kt i on des preußischen Landtags hat den Abg. Hirtsteser einstimmig als KL vhl f ah rtsminister prüscntiert. * Ter Preußische Staatsrat nahm gestern den Vertragsentwurf Wer. di« Erhebung einer Abgabe zur Iörderung deS Wvhuungsba u e. s an. , - >. . » In der Dhronrede, die gestern 'bet der Verra sung des englischen Parlaments verlasen wur de. heißt es, dis deutsche Regierung hab« be friedigende Fortschritte, gemacht in der Ausfüh rung der ihr durch dm Versailler. Vertrag auserlegten finanziellen und Sntwafsnungsverpflrch - tun gen. * Tie ungarische Not i o n a lv e r s a m m l n n g l a! erklärt, daß eine Königswahl nur mit Znstinl- m u n«g der tnter a l liierte u M ü ch t e erfolgen wer de . Tan>!l ist das Schi ck salder Habs b urger be ste gelt. Ter Svnderberichlerstattsr, des Jntransigeant mel det, das» tilrinnd bei dein Empfang der amerikanischen Journalisten geäußert habe, Lvucheur werde an seine Eie l l e tret e n. Valuta unä Krbeitslosigkelt. !it . H Wir, die wir unter oer Entwertung der deut schen Mark, unter der fortdauernden Preissteigerung und der wachsenden Teuerung ompsinbtich leiden, find vielfach zu der An« ah ine geneigt, «es gehe den Valuta-»' starken Ländern besonders 'gut; ein Trugschluß, der sich nur daraus erklärt, daß man -sich, über die weUwirt-1 fchastlichen Zusammenhänge, die 'enge Verflechtung, der einzelnen Wirrfchafi.körper und die internationalen Riläivirkungeii der Wahrringsvvrgänge nicht im Klaren ist. Ein Blick aus die Zustände znm Beispiel der Ver einigten Staaten lehrt uns, daß die Wirtschaft Amerikas inner nichts mehr leidet, als unter, dein Hoch stund der eigenen Währung. Sitz Hm förmlich eine Schapzolunauer um das Land gelegt. Große Teile von Europa, fast das gesamt« Mitteleuropa, scheiden infolge des Tu lstuuvcs der eigenen Währung als Abnehmer amerikanischer Erzeugnisse aus. Tas Hal wiederum die empfindlichsten Rückwirkungen auf den Stand des A r b ei t s m arkt es derjenigen Lunder, die auf dein Export nach Europa angewiesen sind und m.wen Indu strie infolge der Absatzsiocku-iig zu starken B'etrwbseui- schräuknngk.u und Arbchtse,itla,ssungen, gezwungen ist. Einen interessuuleu lleberbiick, wie. sich, dir ArVkstN- juaikltage in den vaUtlastarken Ländern Ui der letzten Zeit gestaltet Hut, gibt das Rejichsarbeilsblatt in bep chveltc.n Oklubernunuuer. Im ersten Vierteljahr 1020 war ein Ttesstand des MurkwertA ei.ngelrr.len und tue-, nige Monate darnach, «setzte um Weltmarkt die g.rvge ulst gcinoiue Abjützstockung ein, die die. Siegerstaatsn nicht ininder hart, als die anderen Volkswirlschaften betroffen hat. Im Mürz 1'020 wurden in England 130000 Llrbeilslose gezählt, tir Holland 31000, selbst in. der Schweiz 2370. Obwohl nun seit Monaten immer wie der in den Nachrichten ans dem Ausland betont worden ist. daß der Tiefpunkt der Abwärtsbewegung erreicht oder überschritten sei, erbrachten doch.dich Tatsachen einen Beweis für eine ^wirkliche Wendung zum Bessern nicht. Immer handelte es sich nur um Anzeichen eüner vor übergehenden Besserung für einzeln« Industrien oder für Teilgebiete. Durch den neuen Sturz der Mars ist .eine neue schwere Belastungsprobe für die Weltwirt- schust ei «getreten. Düs beweisen die Arbeilolv-senstatistit- ken der einzelnen Länder, Ihre Zahlen sind zwar nicht Nb tilg vergleichbar; sie Mieten bor allen Dingen nicht Überull den gleichen Grad von Vollständigkeit in der Erfassung der Arbeimivsrgkrit. Es kann aber meist ein wandfrei vir Enlivtcktungöliaie iinuerhulb eines Staa tes verfolgt werden. Betrachten wir die Arbeitslosig keit von Ländern mit hoher Vusluta z. B. von Groß britannien, Belgien, Schweiz, hu den 'letzten Monaten, des Jahres lObl 'und vergleichen 'nur dite.se Ziffern mit den Ansangsmonalrn desselben Jahres, so werden WZ finden, daß in En gl and im September 1021 1135 000 der gesetzlichen Versicherung' unterliegende Arbeitslose gegen 07,000 ihn Januar gezählt wurden. , In Bel gien betrug die Zahl, der Arbeitslosen im Julis d. I. 147 232, tm Januar 117 761. In der Schweiz stibg die Zahl der Arbetlölosen von Januar bis Sbmember von 34 662 'M '66 046; ihre Zahl hat sich also fast ver doppel. Für einzelne Länder, wie Amerika und Frank reich können «genaue Ziffern nicht gegeben werden. Die Zahl der «ArbeMofen in den 'Ber.etn.tglen. S,tan ¬ te w pvn 'Amerika' war bisher ans! fast 0 Millionen bau amtlicher Stelle geschäht worden; jetzt werben Ziffern genannt, dis 'bis auf 12 Millionen hinauf ist hon Auch über Italien, da« unter der Arbeitslosigkeit empfindlich zu leiden hat, liegen >uir unvollstätlidi'ge Na«hrichien vor. Amtlich ist die Zahl der Arbeitslosen für Ende April d. I. aus 250 145p Kndo Juni auf 383 744 nutz für Ende September auf 425 000, darunter etwa 100 000 Frauen, geschätzt worden. -' Diese kurzen und, wie bemerkt worden ist, nickst im mer vollständigen Zusammenstellungen zeigen, wie so wohl die Sieger- wie die neutralen Staaten, die Län der, deren Valuta wesentlich günsti g er als die nnsrige ist, unter den Nachteilen dieses Vorzuges zu leiden haben. Tatsächlich hat der Tiefstand, der deut sch eu Währung zu der auf den ersten Blick paradox anmulcn- den Erscheinung geführt, daß die Arbeitslosigkeit bei uns erheblich nachgelassen hat. Dazu hat in erster Reihe die außerordentlich gesteigert« Erporllätigkcit 'bei- getragen, daneben aber in letzter Zeit die geradezu un geheuerlich auftretende Kauflust, de.s inländischen Pu blltnms, das sich aus, Besorgnis 'vor weiteres Preis steigerungen auf möglichst lange Sicht mit Waren ein- zndeäen sucht. Diese Vorgänge finden ihren 'Ausdruck in oer Tatsache, daß im Monat September die. Zahl oer Vollerwerbslosen Unterstützungsempfänger in Deutsch land sich voll «233 000 auf 130 400 vermindert hat. Turnus, wie in Zeiten wirtschaftlichen Gleichgewichts, Rückschlüsse auf eine Wiedererstarkung. des deutschen Wirtschaftsi'ürPerS ziehen zu wollen, wäre aber, wie sich ans dem -Gesagten ergibt, verfehlt. DlL VeMnmAneriüärunst im proujz^cheu LauäL^ge. Der Preußische Landtag nahm gestern die Erklärung des neuen Pr-euijentpi)Inens emg-egs,., der Mirnys»Prä sident Braun Varias sie. Er vetonte, onß es Zch jetzjt nicht darum handeln 'könne«, ein neues Programm aufs- znsteüen. Die bittere Zeit erfordere, Tuten und Opfer. Warme Worte widmete die Regierungserklärung vor allem den besetzten Gebieten und den oberschlesischcn Volksgenossen. Mit lebhaftem Beifall wurde der Satz unterstrichen, daß fremde Machthaber zwar neue geogra phische Grenzen ziehen «können, über, nimmermehr die, Einheit ernes Volkes «zu zerreißen vermögen, Braun bekannte sich zu einein ungeteilten und unge schwächten Preußen, bas Meist auch die Reichs einheit zu erhalten vermöchte. Seine Ausführungen Ivars» umtost von dem Geheul der Kommunisten, wä'tst rend sich die Rechte, auffallend. st.M verhielt. Die Mehr- heitssozialisten ließen durch ihren Sprecher HauD- fchi'ld lediglich eine kurze Erklärung äbgeben. Offen bar sollte dadurch symbolisch ängedentei werden, daß es mit der Vie'lrrdnerei gerade bef dieser Fraktion ein, Ende, haben soll. Der Zentrümsäbg. Herold be schränkte 'sich ans eine retrvspekiide Betrachtung der ab- gtüchlossenen Regierungsbildung-, , verständige Worte sprach der Pollsparteiler Dr. v. Krä'üf'e, und dann er öffnete der 'kommunistische Redner- Dr. Meyer'-Ost preußen die Schleusen, seiner Be.re,dfanGi't., Für die Demokraten wird heute der Abg. O!e,s«.er sprechen. Demokratie unä Beamtenbesoläung. Die Demokratische NelchstägSsraktihn hat nach ein gehender Beratung der -peuen Beamtenbesoldnngsnu- velle folgende Erklärung im Plenum abzugeben be schlossen: die Deustche, Demokratische Neichsiagsfrnktivn bedauert, daß bei der erfolgten Neuregelung der Be«- amtenbesoldttng die Festsetzung.der Grundgehälter zu wenig nach soziale,! Gesichtspunkten vvrgenvmmen worden lst. Die llmerschiehe zwischen den einzelnen Besoldungsgruppen, insbesondere gegenüber den Grup pen ll und 12 fi.no ungerechtfertigt. Ganz, besonders schlecht sind hierbei« 'verschiedene, unter», und mittlere Gruppen bedacht wo,den. Hiev muß ein Ausgleich bei der nächsten Regelung unbedingt gesunden werben. Tie Neuregelung der Ortszulagen «,»spricht nicht den demokratischen Fvrde.runaen, di,' ans möglichste Per- niiuderung der Unlerstaiebe i«,i den eisizeluen Lrisklassen gerichtc! sind. In einer völlig neuen Festsetzung der Grundsätze wird erst eine, befriedigende Regelung ge funden werden können. Die gleichmäßige Gewährung des 20prozentigen Teue r u n gs z u s ch lags ist für die unteren und mittleren Besoldungsgruppen nach der er- folgten Neuregelung der Grundgehälter nicht erträglich. Eine größere Staffelung nach uuten mit höheren Prozentsätzen mutz unbedingt erstrebt werben. Wenn trotzdem die Demokratische Fraktion dem Gesetz ihre Zu- sttmnrunL gibt, so nur desha'lb, woiil die Spitzienorgant- snlionen der' Bea-mie.lt sich auf den Boden der Vorlage gestellt haben und weil eine Hinauszögerung der Verab schiedung. die sofortige Hilfe für die Beamten unterbin den würde. Bei der besonders großen Notlage der Be amtenschaft ist aber sofortige Hilf« dringend not wendig, Die Fraktion erwartet, daß «daldig.st Ver handlungen aufgenommen werden, die die Bes«i» titginig der gerügten Härten bringen und eine gerechte Neuregelung herbeiführen wird. Gleichzeitig fordern die Fraktion, daß endlich an eine «Reform der Staats verwaltungen herangegangen, wird. Nur in einer Verringerung der Zahl «der Staatsbedtensteten, Vie nrv ler Währung der wohlerworbenen Beainlenrecht« erfolgen muß, liegt die 'beste Gewähr für die Erhaltung des Staa tes und die Existenz der «Beamten selbst. Lloijä Geome reäet. Bei Einführung des «neuen Lordmahors «hat Lloyd George wie .üblich beim Festessen «in der Guildhsll eine politische Rede gehalten, in der er sich übe» pst außen politische und innenpolitische Lage Englands verbrei tete. Ltohd «George ist sehr «zufrieden mit der englischen Wirischaflspoli'.ck; die -Grundlagen des Kredits Groß, britanniens seien fest «und unversehrt geblieben. Da» komme daher, daß sich England niemals in die lörichce I ns'l a t i vn sp o li t i k gestürzt habe. Natürlich, Eng land halte ja auch keine Ursache dazu, da ihm wäh rend des Krieges alle Kreditquel'len d«r Welt offen stan den Mb nach den: Krieg erst.recht keine finanziellen, Schwierigkeiten-e rwachsen sind. AVer Deut s.ch l a nd wurde durch die uns innigen Forderungen der Eüienie wider seinen Willen zu der törichten. JnflationspolGi'k gezwttnven. Und so 'kann leider heute noch nichlt von ihr loskommen, -weif die Entente nicht einseben kstlk, daß Ue mit ihrer G v ld m hl kia rd e n j o r b e r un g Unmöglicher- verlangt. Lloyd George selbst scheint viel« traurige bivlivendfgkett für Deut sch,land, erkannt zu ha ben, denn er 'knüpft an -das Wärt von der törichten In- flntionspoliti-k den -mageren Trost, daß Denifchland dar über hinwegkommen werde, well der Wohlstand eines arbeitsame!: Volkes immer am Leben bleiben wird. Aber von Wohlstand des deutschen Volkes kann schon längst nicht mehr geredet werden. Dafür «hat die Entente be reits gesorgt. Nicht tröstliche Redensarten, sondern hel fende Taten allein .können uns aus der, törichten Insla- liouspolitik retten. Die R e'p ar a tio ns kp m m is» st, s n hat jetzt Gelegenheit, das zü be-weisen. Deutscher Reichstag. Die ZerfiLnmg,swui der Entente. --o— Gestern zeigte sich wied-er einmal in geraden vernichtender Weise nie« Unfähi'gkecl vcS Reichstags, stch in Lebensfragen der Nation zu cinär geschlossenen Wil lenskundgebung zusammenznrafsen. Nachdem «die Re gierung in -Per -üblichen Form. Ne. Beantwortung deL demokratischen. Interpellation über Nr leider noch stn- ML.U.iin «Schwang« 'befindlichen .Patzschjwierigke.i'len im Vrrlkchr zwi'scheit Detusch-Lesterreich und dem Reich zu gesagt halte, begann der Mehrh-eitssozialist Hoch Pie Debatte aber die Interpellation seiner Partei wegen der Zerstörungsabsichten der -Entente -gegen die Deutschen Werke. Ihm folgten die. Redner der übrigen Par,eien, aber leider erkannte von ihnen keiner, was die Situa tion erforderte. Hoch schlug, wenn astch nur nebenbei' den Ton an, in den dec Redner, der Tentschnalionalen Hartwig begierig einstimmte, sodaß die «Debatte sich alsbald wieder zu den bekastnten Parteipolstischen Aus einandersetzungen entwickelte, -bei oencn. jeder dem an deren die Schuld daran znschtebü daß unsere Feinde solche Ansinnen an uns zu stellen wagen. Allein der demokratische Abg. Göthe in trug der Stunde in wür diger Form Rechnung. Er sagte nur.wenige, kurze Sätze, ätze: sie erschöpften die S'itnniion und gaben dem deut schen Protest die allein Packende Fassung. Sonst Warrn ans der Diskussion nur «och dir näheren Angab.'n dcS Neichkschatz»iiniste«r.S Bauer von Bedeutung, aus «de nen >ich die «ganze Zlelbewnßkheit der Interalliierten Kommission ergibt, die «zuerst die Genehmigungen erteilt, 'ans Grund veren die Organisation der Deutschen Werke i'u ihrer jetzigen 'Form überhaupt erst durchgrführt wor den ist, und die jetzt, nachdem Millionen über Milli onen investiert worden sind!.. Plötzlich! -die völlige Zer störung fordert, obgleich ans den «Büchern nachgewtesen werden kann, daß die in Erfurt hergestellten Pistolen z, B. In «der Hauplsache ins Ausland gegangen find und obgleich Werke, wie das in «.Hannu unmittelbar an der Grenze liegen, also von französischen, Fliegerbomben sofort erreichbar sein würden. Bits auf die. Kommunisten waren auch allo Parteien einig iin de« schärfsten Abt» wehr dieser Vernichtung-adsichten unserer Feind«. Ge gen ö Uhr machte man «sich dann, noch, an di« -weit»