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Nr. HVS. Auer Tageblatt und Anzeiger sllr das Erzgebirge. Sonnabend, den b. November ISSt. VmartH» all» großen Aragon zwar, freundschaftlichst mit« ltzson, aber e» will dies nur freiwillig tun unter völ- Uaßr WakrunL seiner Unaöhangtgkeit, ketnesiveg» aber unter einem gemeinschaftlichen, .anonymen und fremden Druck. In ganz ähnlicher Weise hat sich der amerikani sche Botschafter in London Harvey ausgesprochen. Er hat aus Amerikas ersten Präsidenten George Wus^ing« ton Bezug genommen und als Richtlinie der ameri kanischen Außenpoltitk auSivlprochen, dass Amerika un ter keinen Umständen eine dauernde Allianz mit irgend einer fremden Macht eingehen werde. Ls war die Ab sicht VrtandS. die Amerikaner für ein grosses Mi'litär- dÄndniS zu gewinnen; denn der französische Imperia lismus mutz mit Recht besorgt sein, daß man ferne Pv!- lttik nicht dauernd unterstützt. Darum ging Brtand per sönlich „ach Washington, uin für dieses Bündnis zu werben. Gleich bet seinem Empfang wird er auf die Willenskundgebung des amerikanischen Präsidenten stoßen, die sich auf den Volkswtllen bki ver lehten Prä sidentenwahl berufen kann. Der Eindruck in Frankreich wird niederschmetternd sein, aber leider muß man bei der Geistesverfassung der Franzosen daran zweifeln, daß..sie daraus die richtigen Folgerungen ziehen weroen Inin merhin ist möglich, dass die antiimperialistischen Poli tiker Frankreichs jetzt doch einen etwas stärkeren Rück halt gewinnen. > , - Das franzSlischrtürkische Abkommen. TaS Abkommen zwischen Frankreich und der kema- listischen Regierung hat in England bitter verschnupft, da der Vertrag einige Paragraphen enthält, die den Interessen Englands in Kleinasien zuwi der kaufen. Die Verärgerung wird noch verstärkt durch das mit großer Bestimmtheit austretende Gerücht, daß neben dein offiziellen Abkommen, das bekannt istz noch ein Geheimabkommen bestehe. Dieses Sonderab kommen soll nämlich Waffen- und MuniiionSlieferun- gen an die Kemalisten vorsehen und eine. Unterstützung der türkischen Ansprüche auf Ionien und Ostthrazien und schließlich die Aktion einer der beiidvn Parteien gegen den unter englischem Schutz stehenden König Fessal von Mesopotamien. Wenn dies alles richtig ist, dann ist Englands Stellung in .Kleinasien tatsächlich gefährdet, diejenige Frankreichs aber von neuem gestärkt. Frank reich verfügt damit seit der Wendung in Anatolien über hie Zugänge zu Vorderasien und Indien und ist da durch mehr noch als bisher kn der. Lage, England seine Macht fühlen zu lassen. Für die Washingtoner Konfe renz wird diese Stärkung der französischen Stellung nicht ohne Bedeutung sein. Frankreich ist die führende Macht Europas geworden, der gegenüber England im mer und immer wieder nachgeben muß. Auch das ist in letzter Linie eine Wirkung des Versailler Friedensver trags, der den stolzen Bau des englischen Weltreiches erschüttert hat. England kommt sein Sieg im Welt krieg immer teurer zu stehen. : ttleiire pstttifche ritel-ttir-cir. Der geplante Milliardenkrodit. Der Rotterdamfche Courant meldet aus Berlin: Mit Holland sind neue Verhandlungen über eine Erweiterung des Kreditabkommens ausgenom men. Die Verhandlungen mit englisch-amerikani schen Banken über eine Milliardenaiiloihe an Deutschland werden fortgesetzt. Staatssekretär a. D. Bergmann in Amerika. Aus Washing ton wird gemeldet, daß der Staatssekretär a. D. Berg in a n n dort den zuständigen Stellen Auen neuen Plan vorgelogt habe, wie die deutschen Schulden abgezahlt werden sollen, während in Berlin milgetcill wird, daß hier von einer solche:. Ausgabe Bergmanns, der leviglich als Privatmann nach den. Ve.- eru.gten Staaten gereist sei, nichts bekannt sei. Es ist zwecklos, irgend welche Vermutungen über den Zweck üer amerikanhchcn Reifs Bergmanns, der jetzt wieder Bankoirektor ist, auszusprechen, da jede Unterlage für fie fehlt. Die preußische Sozialdemokratie für die große Koalition. Das entschlossene Vorgehn der preußischen Demokraten hat die Par teien vor die volle Verantwortung gestellt, ob sie endlich die staatspolithche Notwend Bei gesicherter parlamentarischer Ver hältnisse anerkennen wollen- Nuninehr kann «rsreulichcrweise fest gestellt werden, daß der Gedanke der g r o ß e n K o a l i t i o n in Preußen Gemeingut alter vier Parteien ist. Gestern haben auch die preußischen Sozialdemokraten ihre Bereitwilligkeit erklärt, eine Regierung von Deutscher Volkspartei bis Mehrheirsozialisten sofort bilden zu helfen. Sie stellen den, Anspruch, daß der Mi nisterpräsident aus ihren Reihen genommen werde. Das Zentrum hat als oberste Forderung die Herstellung der großen Koalition erhoben. Es wird jetzt unmöglich aus persönlichen Gründen sich versagen dürfen. Auch die Voltspartei kann es nicht. Erhöhung der belgischen Zölle siir deutsche Waren. Infolge deis Sinkens der deutschen Mark will Belgien die Zölle auf deut sche Waren um 2P Prozent erhöhen, zugleich wenden sich die Times gegen deutsche Naturalleistungen. Es ist immer derselbe Zirkelschlich, Deutschland soll zahlen, kann aber nur irgendwie in Waren zahlen, deren Einfuhr den Gläubiger staaten mehr schadet, als die Wiedergutmachungssummd nutzt. Entente-Ueberwclchung der deutschen Sozialfürsorge.. Im Reichstags-Ausschuß für Sozialpolitik kam Sur Sprache, daß die Entente eine Ueberwachungskommission in das Reichs,'inanzmiin- sterlum setzen werde, um die deutschen Maßnahmen für die So zialversicherung zu überprüfen und darauf -u achten, daß unsere soziale Fürsorge nicht weiter gehe und besser fei al, ist den in der sozialen Gesetzgebung am wenigsten, vor geschrittenen Ländern der Entente. Deutschland doch nicht nach Washington. Kava, meldet au- Washingjton: Hier ist nichts davon bekannt, daß beabsichtigt sei, die Kreditfrage, soweit sie Deutschland angcht, auf der Abrilstunssskanfereinz zur Erörterung zu bringen. Ebenso weiß man im Mißen Haust nicht, din-nr, daß eine nachträgliche Zu- ist-uüg Demschlo.rdi» im Laust der Verhandlungen vorbereitet ISeainn do» Kutin,tampst, in rhilringen. In der Usber- zeugunL daß di, thüringische Regierung gegen War,laut und Wt de, thüringischen Befassung verstoßen bat, indem sst bst vuf-edung dG N«fo,mchtton*sch»» und dst Erhebung de» ». No vember, zum gesetzlichen Feiertag im Weges der Notges«tz- gebung anordnest, haben! 19 Abgeordnete de» Landbundvs, der Deutschen Bolkopartet, der Deutschnationalen Volkspartet und der Deutschdriuokratischen Partei an den Präsidenten des thüringischen Landtages du» Verlangen auf sofortige Ein bern sung des Landtages gerichtet. » Ermordung des japanischen Premiers. Londoner Zeitungs meldungen zufolge berichtet die amerikanische Botschaft ist Tokio, daß ans de» japanischen Premierminister auf einer E'jenbahnsta- tion bei Tokio ein Anschlag verübt worden ist. Der Premier minister wurde durch einen aus dem Hinterhalt geführten Dolch stich kbeiiM'fährlich verletzt und Ist am Freitag abend gestor ben. Es ist kaum zu bezweifeln, daß die Beweggründe politi scher Natur sind. Jucker» Brot unä Aartoffeln. St. Tor Dollar ist wieder einmal weit über 200 geklettert und mit Wn klettern alle Preise,. Es ist ver ständlich, daß ein geführte Waren wie Kaffee, Tee, Kakao teurer werden, da seit dem 20. Oktober der Zu-, schlag zu den Goldzöllen von WO ans 1900 erhöht- wor den ist. Weniger verständlich sind aber die sprunghaft steigenden Marknollernngou bei Fnlaudsproduk- t e n. und vor allein bet K av t ofsv lu. Wir haben ge wiß keine gute Ernte gehabt. aber ivie vom Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft miigetetlt wird, be steht die Gefahr einer Känüofselkatästrvphe nicht und das Neichsverkehrsintuisterium läßt mitteilen, daß es durch eine umfangreiche Wngengestellung mit allen Kräften bemüht sei, den Kartvffelverkehr und die Zu fuhr zu ermöglichen. Nun sind ist den lehten Taarn in oer Oesfentitchkeit Stimmen laut geworden, die von prosten Kartvffelschtebungen nach dem Aus land sprechen. Es wird dabei auf die Arußerunaen eines englischen Lords und Landwirts verwiesen, die dieser in einer englischen Landwirt sch aftskamme r gemacht hat. Danach sollen wegen des Valn tast an des der deut schen Mark deutsche Kartoffeln in großem Umfang nach England verschoben worden seist:. Demgegenüber wird von zuständiger Stelle darauf verwiesen, daß es Er wohl möglich ist, daß einzelne Ladungen über die grüne Grenze gegangen sind, das hat jedoch in keinem Fall' einen solchen Umfang anne'h'men können, daß dadurch die Gesamtheit irgendwie nennenswert geschädigt wer den konnte. Ansfnhrerlanbnis für Kartoffeln wird nur in ganz wenigen und genau bestilmmton Fällen, erteilt- Sa sind in diesem Iahst 6000 Tonnen. Kartoffeln nach Tiro''l und V ar ariderg ansgesühstt worden. Unsero deutschen Stainmck-genvssen ist diesen Ländern leiden zurzeit unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wie sie selbst in den schlimmsten Kriegslagen nicht bestanden ha ben. Und eS ist durchaus verständlich^ daß wir ihnen soweit geholfen haben, wie es unsere, eigene Ernährungs lage erlaubt. Weiterhin haben wir, gemäß dem Frie densvertrag, nach Frankreich 2500 und nach Bel gien 2700 Tonnen Kartoffeln ausführen müssen. Es kann mit Nachdruck darauf hingewiesen werden, daß ein Grund zur Unruhe, was die Belieferung anbetrifft nicht besteht. Unangenehm ist.indessen die Preisfrage. Das Gleiche gilt auch für den Z uckdr. Hier haben die Fabriken über mangelnde Wagengestellstng geklagt, aber es ist.zu hoffen, daß die Uehiergangsschwierigkeiten be seitigt werden. Was die Bstotverfor.gung anbe trifft, so mutz nach wie vor an die vaterländische Pflicht der Landwirte appelliert werden. Wenn es auch rich tig ist, daß einzelne. Landwirte' wehst abgelieseri hkben als sie abliefern müßten, so darf doch, anderseits nicht verschwiegen werden, daß andere Landwirte wenig oder gar nichts abgeliefert haben. Gegen diese Landwirte muß gemäß den. Bestimmungen des Umlagegesetzes ein geschritten werden, und wir können nur hoffen, daß die säumigen Landwirte, wenn es nicht anders g.eh'l, durch die Strafe, die das Gesetz vorsieht, an. ihre Pflicht und.Schuldigkeit erinnert werden. Don Staät unä Lanä. An«, b. November 1921. Auflösung der Brüder vom Stein. Der Verein der Brüder vom Stein, dpr bekanntlich vom Minister Lipinski als Geheim bund mit antirepublikanischen Tendenzen be zeichnet wprdcn ist, ist aufgelöst worden, weil seststehe, daß er ein Verband militärischer Art sei, der durch die Verord- nunsg vom Reichspräsidenten vom 21: Mai 1921 verboten ist. Auch sei der Verein als Fortsetzung der Organisation Esch er ich anzuschen, die durch die Verfügung der Roichsregze- rung vom 24. Juni 1921 verboten worden ist und daß daher der Zweck der Vereinigung den Strafgesetzen zuwiderlaufe. Der Vor sitzende des Vereins hat Rekurs eingelegt. Auch der Sportverein Silberneis Schild in Leipzig ist aufgelöst worden. — Unter oer Ueberschrift: Organisierte Konter-Revolution in Sachsen ... veröffentlicht die Sächsische Staatszeitung, das offizielle Regierunggorgan, drei Seiten Dokumente, die die Aus führungen des Ministers des Innern Lipinski über Geheim organisationen in Sachsen, die er am Mittwoch in der Sitzung des Landtages machte, belegen sollen. x. Die Lohnbewegung in der erzgebirgischen Metallindustrie. Nachdem durch die Verhanolung mit der Arbeitgeberveretntgung ErzgebtrWcher Jitdustrieiu in Aue am 28. Oktober «in Abschluß nicht erzielt worden war, hatten sowohl der Deutsche Metall arbeiter-Verband wie auch der Christliche MetallarbeiterÄier- band den Schlichtung saus schuß angerufen. Dieser hat gestern einen Schiedsspruch gefällt, der eine Regelung der Löhne biss Ende Dezember in der Meise vorsiebt, daß a b 1. N o- vemberetne Zulage zu gewähren ist u:w ab «.Dezem ber «ine weitere Zulage einireten soll. Die Zul.wm sollen tn Forn>/ von erhöhten Teuerungszulagen, gezahlt werden. Ferner wurde die Bestimmung Über notleidende Betriebe tn Weg fall gjebrach», außerdem eine Erhöhung der Löhne für bl« dau ernden Stundenlöhner festgelegt .Auch die Löhne der Lehrling» haben eine Regelung erfahre, üeb r Annahme oder Ablehnung, de» Schiedssprüche» haben sich och Parteien in- ikchalb Wiochmsrist W erklären. viedMlung am 1. Dezember IS». Auf Anordnung oe» Rrtchsmt,Usters sür Ernährung und Landwirtschaft ist am 1. De- zember 1921 eine Viehzählung vcrzunehmen. Ei, hat sich auf Pferde, Maultiere und Maulesel, Esel, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh, Kaninchen und Bte- ne völker zu erstrecken. Die Ausnahme erfolgt niittieils Ortsltsten und in den beztrkssreien Städte» durch Zählkarten. » Di« di«ojiihchge erste ordentlich« Generalversammlung de» Konsumvereins Aue fand am Sonntag, den 30. Oktober 1921 im Bürgergartensaale statt. Zu Punkt I der Tageqordnung gab der Geschäftsführer Georgi einen kurzen Ueberblick Uber die gegen wärtige wirtschaftliche uno Geschäftslage. Anschließend hieran erläuterte er den gedruckt vorliegenden Geschäftsbericht. Au» ihm geht hervor, daß der Vepein Uber 21 Warenabgabestellen ver- fiigt, einschließlich einer Manufaktur- und Schuhwarenabteilunü- Die MilglieKrzahl stieg um 485 auf 7749. Der Durchschnitts- Umsatz pro Mitglied stieg von 150b Mark auf 2157 Mark. Be schäftigt wurden insgesamt 187 Personen. Die Spareinlagen be trugen 1871 «>84,88 Mark AM» 784 009,81 Mark im Vorjahr. D.-r Gesamtumsatz betrug 16 601880,88 Mark gegen 11 205 018,94 Mark im Jahve 1910/20, demnach mehr 5 054 960,84 Mark. Die Bnckerelproduktion betrug 1 488 802,05 Mark. Das ist ein M.chr- umsatz von 481 516,47 Mark als im Vorjahre. Nach kurzer Aus sprache wurde die Bilanz, die auf beioen Seiten mit 4 124 179,83 Mark abschließt genehmigt und oem Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung erteilt. Der Gewinnnerteilungsplan fand ebenfalls einstimmige Annahme. Als Rückvergütung kommen 3 v. H. des Umsatzes von 1,6 269 275 Mart, das sind 488 078,25 Mark zur Verteilung. Auskauf von Silbersgeld durch die Post. Die Postverwaltung hat angeordnet, daß Silbergeld zum siebenfachen Be- trage des Nennwertes ausgckauft wird. Arbeitsjubiliium. Das Jubiläum seiner 25jährigen Dienst leistung feierte heute bei der Firma Carl Hoffmann, Maschinen fabrik, Aue, der Modelltischler Karl Auerswald, wohnhaft in Zschorlau. An seinem geschmückten Arbeitsplätze wurde der Ju bilar durch die Firma sowie die Beamten- und Arbeiterschaft herzlich beglückwünscht und durch wertvolle Geschenke geehrt. Sperre siir Frachtgut. Die Güterabfertigung Aue teilt uns mit: Zur Gewinnung von Magenraum zum Kartoffelversand ist die Annahme von Frachtstückgut für Sonnabend und Montag den 5. und 7. November verboten.-Ausgenom men sind leichtverderb- liche Lebensmittel insbesondere Kartoffeln uitd Obst. (Verfü gung der Generaldirektion Dresden vvm 4. Noveuber.) Theater, Konzerte, Ltergntigungen, Kunst. :c. Operetten-Gastsptel in Aue. Etwa Zwei Jahre lang war — eine erfreuliche Folge des Wirken!» der Vereinigung der Kunst- freunde — unsere Siadt vom Besuche jener WandsnruPstM ver schont gewesen, die man gemeiniglich Meerschweinchen-Bühnen -nennt. (Diese Bezeichnung klingt nicht so hart wie das Wort Schmiere, besagt im Grunde genommen aber genau dasselbe.) Für diese Schonzeit »ahm gestern eine Direktion Pitschel und Brodel fürchterliche Rache. Sie hatte ein kunstsinniges Publi kum nach dem Bürgergarten geladen, um ihm die Operette: Die Scheidung S reise .... aufzufllhren. Das p. t. Publikum war auch sehr zahlreich erschienen, was es vorgesetzt bekam, war aber keine Operette, sondern ein blöder, wphl selbst zusam men gezimmerter Schwank, in den einige wenige angebliche Ge- smigssvorträge eingestreut waren. Darunter befanden sich aller dings, solche aus der genannten Operette, aber auch andere (wies gerade paßt!). So z. B. hatte man es verstanden, den bekann ten. Bummelpetrus tn diese vorgebliche ScheivungsrVse hineinzu- eskamotieren. Unentwegt, mit Ausdauer und konsequenter Ge schmacksverirrung, aber klang durch alle Drei Akte der entsetzlich«. Schlager derwirklichen Operette, die man angekündigt hatte: Warum denn! Einen, wenn es auseinander geht . . . Leider ver süßt die Direktion Pitschel und Brodel weder über Schauspieler noch Sänger, weshalb sich die Kritik bei der Vorstellung, die unter jeder Kritik war, höchst überflüssig vorkam. Muse, verhülle dein Haupt! -« E - . Oberschlema, ,4. November. Gefährliche Dieüesgegenstände. Von der Gendarmerie wurde der vielfach bestrafte Klempner und Handarbeiter Beyer aus Breitenbrunn dabet betroffen, wie er in echier hiesigen Sand grube den Arbeitern Spreng st vffe Aum Kaufe anbot. In seinem Besitze sand man 24 Dznamitpatronen, drei RoMn Züüid- «clmür und eine Anzahl Zündhütchen, die er nachrs aus einer Steinbruchsbude in Auerhammer gestohlen hatte. An dem Einbrüche soll noch eine Person beteiligt gewesen sein, die uoch nicht ergriffen werden konnte und die vermutlich ebenalls im Besitze von Sprengstoffen ist. Beyer, der noch ncht langv aus dem Zuchthause entlassen ist, wurde ans Amtsgericht Schneeberg abgeliefert. Falkenstein i. B., 4. November. Die Lande spolizet bleibt. Rat und Stadtverordnete beschäftigten sich in gemein- schastlichier Sitzung mit der Belassung der Hundertschaft der Landespolizei in Falkenstein. Ein kommuntstijcher Antrag, daß die Lcmdpspolizei die Stadt zu verlassen habe, da sie nicht mehr nötig sei, wurde gegen zwei Stimmen dos Rateis und mit 15 gegen acht Stimme^ der Stadtverordneten abgelehnt. Oelsnitz t. B., 4. November.: Die Brandstiftungen in dm ländlichen Ortschaften an der sächsisch-bayerischen Grenze mehren sich, ohne daß es gelänge, des jeweiligen Urhebers hab haft zu werden. In der Nacht Lum 1. November wurde in Sachs grün, im feuergefährlichsten Teile des Dorfes, die mit Ernte- und Futtervorräten gefüllte Scheune des Maurers und Landwirtes Franz Weber ein Raub der Wammen. Leipzig, 4. November. Zugunglück. Wie die Leipziger Abendpost anis Meuselwig berichtet, sind gestern abend von einem Bedienungszug welcher 80 Leerwagen nach der Grube Heureka bringen jollte, zwischen Meuselwitz und Heuveka-Grube neun Wagen entgleist und den Bahndamm hinuntergestürzt. Menschen sind nicht verunglückt. Der Matertallchaden ist groß. Leyte vrMtiswiMen. Die vorläufig« preußisch« Mlnisterlist«. Bereit, 6. November. Ter Beschluß der sozial demokratischen Fraktion des preußischen LandlagsS, ihre UnnKhilndler zu VerhmldluuMt uns Grundlage der großen Koalition zu' ermächtigen, hat bereits ge stern die graViionÄvorstündr -u Verhandlungen über die Regierungsbildung zusammeng-fllhrt. Al» Er« grbni» dieser Besprechungen wird folgend^, vorläufig« Mntsterltste angegeben r Präsidium Le inert (Sog.), Inneres Sievering (Toz.),. Finanzen. Tr, Leidig oder Ar. vun Richt»v (A, vH.), llnterrtHt Dr. v.