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MM Di» kann tuich ft, sich »d», Munn ftch vA« hü«ch> t«re» n» und heen > sauk>« a» r, Üd»»«ch. a«r Str. Skt, n«!n üo-«r <» »ldmava«. tert billigst >r Zeit -nsoärik, An» r.W-ttinplatz ne gd zwar, a«sa»«sche. Bleichmitteln ulgeschtossen. nmg. Erzgebirge«. Mül LA. »Kur d Aaa» t». S»! Donnerstag, äen 20. Oktober «S2t IS. Jahrgang Mer Tageblatt /lnzeiger für das Erzgebirge »«'MW'««« i«Ia«n a«, Nu« un» t«m »«««I ffch»«,>«»»«», I Matt, «»,»>«» ne« Nn»»Ie«« «.»» Mert, Nttlama» p«N<z«II, I.»« Mer». <«> !«»»«««» ^»rnspc»ch»stnsthluft n». SS. » «>/,udr»»»m. ff-lesramme, «a»,blatt ftueerzgeblrg». dlefss Slatt entyatt -le amtlichen Bekanntmachungen -es Nates -er Sta-t flue. p-stsch,ck.«onw, Nm« Teipslg n». ,ee». Nr. 246 Das Wichtigste vom Tage. Der amerikanische Senat hat die Frle- denÄverträge mit Deuts.chlcrnd uno mit Oester reich mit 66 gegen 21 SÜmmen und den Fxi ed enL- vertrag mit Ungarn mit 66 gegen 17 Stimmen rati-siziert. * Tie polnische Regierung hat am Montag in Berlin die Aufnahme von direkten Bespre chungen über ein vevtOch-polnischeS Wirt schaftsabkommen nach gesucht. Tie Interalliierte Kommis.sion der mili tärischen und Finanzsachverständigen ist, wie aus Paris zuverlässig mitgeteilt wird, im Begriff bis spätestens 4. November Vorschläge über die Her abseh uns der militärischen Befei- zungskosteu in Deutschland auözuarbeuen. Tie G e s'a m tkosten der In i era l li«e rt e n B e« s a tzü n g in Obersch 1 es! e n betragen bis l. Oklo- l! e r .!), tt M i l ltnrdci, P, a r k. D e u - s ch land will man hiervon zwet Dr it! cl und Polen e i il Dri! -^ iel anserlegen. ' Innenpolitische Zolgen äer Entschekiung oder Vberschtesten. Nori ülirton Ki-k'Keiiz, Düsseldorf, M. d. R. T«r tlussutz ist vor dem Zusammentritt der demokra tisch.!! Sl«llch-rio.gofrottion geschrieben, ,v,bt allo Zn. Eichst nur den pcrsbnt'chen Standpunkt dotz Verfasser« wieder Die Red. 1>ll's »INS im Mai 1916 der Entwurf,5'.!m FriedsnS- vertrare vovgelegt wurde, enthielt ec die Bestiinninng. dnst Oberschlesien an Polen «biz« trimm lei. «Ls W-n einer der nienlgen Erfolge, die B r v ck d orft - ':>k n -n tt a u in Versailles erreichte, das, über Oberschiesien erst nach einer Volksabstimmung entschieden werden soil'e. -Venu «rot,dem, angesichts des set'.icwn Ergebnisses eitle'' Kämpft« in Öberfchleften, eine liefe Enttäuschung dn>'ch Deutsch- igud geht. dann darum, well '1. die vbprschlesische Ab- si'.N'ititNg e'nr glatte Mehrheit für Deuisch- loud -"gri en Hatter weil 2. die Annahme des Lon doner Ultimatums zwar nicht formell, aber doch mora lisch für viele mit der Annahme verbunden war>. dass das oberschlesische Industriegebiet bei Deutschland verbleiben werde; weil 6. die fetzige oberschlesische Entscheidung §tn neuer Sieh der französischen Rachepolitik gegenüber Deutschland ist. Und viel leicht ist das Letzter«, das Nieder-drückendste an der gan zen Entscheidung. Tie. Bereitschaft, mit der eine wert über die.zustimmenden Parteien Hinausgehend« Mehr heit des deutsche,!« Volkes die ungeheure Milliarden belastung des Londoner Ultimatums, ja neuerlich.noch die Wiesbadener Abmachungen auf sich genommen bat, habe«« auf.das politische Frankreich keinen Eindruck ge macht. In Oberschlesien hat Frankreich seine Rache- und Angstpolitik gegen Deutschland fortgesetzt. Diese Angstpolitik will nicht -««geben, dass Deutschland eil« zweites Kohlenbecken, eine zweite Eisenindustrie hat, die nicht unter französischen Kanonen liegen. Ver gessen darf man auch nicht, das; der französische Sieg in der oberschlesischen Frage eine eklatante Nie derlage Englands ist. Frankreich beherrscht den "m opäischen Kontinent. England vermag nicht, Frank reich darin zu behindern. ' Welche Schluhfoliger,ungen ergeben sich daran» für die deutsche Innen- und Außenpolitik'? Niemand kann bestreiten, pah die oberschlcstsche. Entscheidung «in schwerer Schlag für das Kabinett Wirth, ist. Sein bestes tnnerpolitisches Guthaben war seine An erkennung IlN Ausland. Aber fitz besteht bisher in Worten, nicht in Taten. Gewiß ist da» Londoner Ult«, matum nicht unter der formalen Bedingung angenom men worden, daß das oberschlesisch« Industriegebiet i«n- geteilt bet Deutschland bleibe. Aber der. gefühlsmäßige Zusammenhang dieser beide«« Tinge ist so offenkundig, daß Deutschlands innere Politik der nächste«« Zeit von den« Mißerfolg.stark beeinflußt wird. Es ist kein Zu- fall, daß nach dem Erzberger-Mctrd, der die Rechte in die Defensive gedrängt hat, sie jetzt wieder, offensiv wird. Fast stet» waren e» nach Kriegsende außenpolitische Nie derlagen, die der tnnervolttischen Reaktion da» Wasser auf die Mühle leiteten- Ist mit dieser Entscheidung die Wirthsche Politik gerichtet und ist Wirth! unmöglich ge worden? Diese Frag« darf man nicht allein oder über wiegend aus tnnerpolttischer Zweckmäßigkeit beantwor ten. An sich war die Wirthsche ErfüllunaSpolttik im Mat d. I nicht» Neue». Seit Lstdtzndorff Pi« Re- gierung aufgefordert hat, Wafsenstillstandeverhandlun- gen «tuzuleiten, hat Deutschland Erfüllung-Politik be trieben. Bon der Ablieferung der SÜOO Lokomotiven, der 150 NNO Eisenbahnwagen, über die ausgelieferte Handelsflotte, über dltz Abtretung de» Saargebiets, des westpreußisch-pvsvuschen Gebiets usw. bis zur Unter- schrift «rnter das Londoner Ultimatum, bis zur Zahlung der ersten Goldmilliarde: immer zieht sich unter wech selnden Kabinetten und Regierungsmehrheiten eine gleiche Linie der ErfÜlluiigspolttik. Und wenn Frankreich entschlossen ist, sich stn den Versailler Ver trag zu halten, wenn es «licht ditz Absicht hat, immer neues in ihn hinein zu interpretieren (alles 'Mißtrauen ist dieser Hinsicht ist angebracht), daun müßten wir fetzt bald am Egde der Ueberrasthungen stehen. Tie. Wen dung, die Wirth in die deutsche Politik hineinbrache lag an folgendem: Unter dem Kabinett Fehrenbach- Simons hatte di« französische iFnßtrittspolitik gegen Deutschland eine Stimmung erzeugt, die sagte: a'fle Opfer haben keinen Zweck,Frankreich will Deutschlands Rstist. Mag es ihn. damit aber auch s e. i n e n . il-aben. Und in diese VerziveiiliingSstim'nung griff Wirth ein, «rin die -seit dem st. Oktober 1918 betriebene Politik mitMiiem Schwung weiterzuiühren. Schon ans dwun Zusammenhang ergibt sich, daß in dieser Politik Ober schlesien zwar ein sehr wichtiger Teil,, aber nicht der einzige entsche-deude Inhalt ist. Nach der obrrfchles!schon Entscheidung macht sich die erwähnte Verzweislungssstinmnng erneu! stark, bemerk bar. Dar« .man ihr nachlieben? Rian hätte es gedurft nm 11. November 101 tt (WasseuftiUstand), an« 2ä. Juni 1919 (Friedensschluß) und am 12. Mat 1921 (Ultimatum). Ein solcher Tag kann wiederkommen, viele glauben, er komme gewiß. 'Heute ist er nicht da. Die Ersüllttngspoltiik, von der wir — abgesehen dun den Mllliardenzahlttngen -- fccht nun. Zehntel hinter uns haben, muß weiter geführt werden, bis die öffent liche Meinung der Welt und nt.'st bloß w'r die Gr - f olai os'O'.'kc i t erkenne-.' und dann Frankriuch .kn«"- rnlisch ls'.nicrt 'st. J-.-ocr lär'leibstase in London, la Newhork ist ein schreiende'' Leuste der Folge!, der fran zösischen -Friedenspolitik. ?bbev hinter der obers.chlesi- schen Entscheidung muß die deutsche Eriüllv.ngsovlilt'k andere Wege wandeln. Heute heißt Erfullnugspvli- tik beschielliiigter Abbau der i n n e r e n U n ui ö a 1 i ch - keilen des Londoner Ultimatums. Und zu dieser Politik ist Wirth, gerade vterjmöge seiner bis herigen Politik, besser imstande als irgend ein anderer. Und mit ihm sein Kabinett. Gerade er hat heute das moralische Recht, Aenderunger« ^Erleichterungen zu ver langen, weil er versucht hat, das Mögliche frei zu ge ben. Ob er sich selber diese Kraft zutraut, ob er glaubt, 'daß seine moralische Stellung stark genug sei, ob er sich noch weiter opfern will einer Sache, ditz bestenfalls un dankbar ist, das sollte stanz allein er nnd sein Kabitt nett entscheiden. Bejaht er diese Frage, so sollten die alten und neuen Regierungsparteien ihm weiter folgen, lieber eines sollte man Allerdings nicht hinwegsehtzu nämlich ob -wir uns weiter so viele KabtnellSwechset leisten können wie bisherl Wen«,! mich ««eine Erinne rung nicht täuscht, ist das Kabinett Wirth das sechste Ministerium in 91 Monaten. Jedes Ministerium Hai also eine Durchschnittslebenödauer von nur fünf Mo naten gehabt. Wir stehen da noch wett unter Den sran- zösischen Zuständen, über die man ehemals bei uns ge lacht Hal. Daß die Rechte diese Zustände gFrn will, soll ihr hier nicht verübelt werden.. Wohl aber t'ann man bezweifeln, ob die Rep'nbli'kaner ein Inter esse daran Haden, «inen solchen deutschnationalcn Wunsch zu unterstützen. Die Wirlhsche Poltiik ist durch die vberschlesische Entscheidung stark beeinträchtigt, aber sie ist nicht gescheitert und steht nicht ohne neue Ziele den -zukünftigen Anfgaben ^gegenüber. Weder in seiner Person noch in denen der Kadinettsmitgli'eder liegt ein .Grund, mit anderen Personen dieselbe Politik zu mw chen. Ein Ministerwechsel ohne schwerwiegende fachliche und Persönliche Notwendigleit ist abzulehnen. Wir kön nen es uns nicht erlauben, alle fünf Modale ein Dutzend Männer als verbraucht in di« Eck« zu stellet«. Verkürzung äes Wegs zwischen Erzeuger unä Verbraucher. Rsh. In einer Besprechung In« Relchsmlntsterlnm für Ernährung und Landwirtschaft unter dem Vorsih von Ministerialdirektor Tr. Hoffmann wurde die Möglichkeit einer engeren geschäftlichen Verbindung Mi schen Erzeuger- und Vcrbraucherorganisattonen aus Grundlage der treten Wirtschaft 'besprochen. Während der Kriegswirtschaft war bereit» die Lösung der Frage der. unmittelbaren GeschäftSbestiehungen zwischen Er zeuger» und Verbrauchervtzreintgungen, insbesondere zum Zwecke der Ausschaltung aller unnötigen Zwischen glieder sowie des unreellen Handel», dringlich gefordert worden. Aber die Bildung genossenschaftlicher ZwanM oraanisattonen, die zu diesem Awsck gefordert wurde, stieß aui stärkste» Widerspruch stnd ist htzute nach den«; Abbau der Zwangswirtschaft und Bürokratisierung der Lebensmittelversorgung, ganz unmöglich. ES konnte aber der Weg der ge gtzn s ei tigtzn Verständigung zwischen Erzeuger- und Verbraucher-Vereinigungen be schritten werden. Und das ist mit Erfolg geschehen von den großen landwirtschaftlichen GenossenschaftSorgani- sationen und den Konsumgenossenschaften, trotzdem nicht zu verkennen ist, daß während des Abbaus» der Zwang»« wirtschaft manche Hindernisse den vielseitigen Versu chen, durch unmittelbaren Geschäftsverkehr den Weg vom Errsnger zum Verbraucher abzukürzen, entgegenstanden. Tie Sachverständigen aus landwirtschaftlichen und kon« sumgenossen'schastlichen Kreisen erstatteten eingehend Ber icht über die Erfolge Und Schwierigkeiten bei der praktischen Durchführung. Jrn allgemeinen war man der Ansicht, daß die Vorbedingungen dazu gerade jetzt, wo die wirtschaftliche Lage Deutschlands größte Erspar nis aus.allen Gebieten des Wirtschaftslebens erfordert, günstiger, als.je sind. Dies treffe insbesondere für den Verkehr mit Kartoffeln. -Vieh. Milch und Milch produkten zu. Tie Frage her Abkltrzung des Wege» V0!'.r Er .en -er zum Verbraucher Vein« Absatz landwirt- sch-aftliwee Erzeugnisse müsse in der Hauptsache inner- bald der einze'uen Bezirke, Provinzen und Landesteile gelöst werden. Dazu aber 'sollten sich! die Verbraucher- vereinigu, gen aller Art mit den 'Erzeugerorganisatio- neu in Verbind!!!,g setzen, um eine möglichst rasche Ge schäftsabwicklung, insbesondere beim Verkehr mit leicht verderblichen Maren, zu ermöglichen. Ferner Müßte inns'-balb größerer Bezirke bei manchen landwirtschaft lichen Erzengnstsen — so lw« Karcvffoin und Vieh — ein Ausgleich geschaffen werden, stw 'kn den einzelnen 8 : irkei-. und Provinzen die Genötigten. Waren «richt kn nm-ügender Menge vorhanden wären. Am die unmittel bar?!! w-eschäftSbc-Mhungen zwischen Erzeuger- nnd Vc-cbt!ililhc-rvcne!uiaungrn zu fördern, wollen die Ver treter de« Spiheuovganlsationen der landwirtschaftlichen nud Konsumgenossenschaften erneut in diesem Sinns auf ihre Nnterorgauisativncn einwirkeu, damit allseitig der so wichtigen Frage volle Beachtung geschenkt und in der Praxis auch dementsprechend gehandelt werde. Die Stellung äesRabmetlsVrianä. Rv. Wenn die Negierung Briand in diesem Augen blick vor die Kammer tritt, deren Vertreter vor wenigen Tagen in Paris erneut zusammengekommen sind, so ist die Stellung des Kabinetts Briand nach den Ereignissen zu beurteilen, die sich in der Ferienzeit vollzogen haben. Tas Kabinett Briand wäre nicht in der. Lage igewesen. sich' zu halten, wenn die 'französisch^ Politik in der ode rschl «'fischen Frage eine Schlappe erlitten Hütte. Briand aber hat, was 'die Entscheidung über Oberschlcsiei« angeht, einen vollen Erfolg gehabt, daran können auch einzelne oppositionelle Steden nicht» ändern. In der Zwischenzeit ist weiter, das Wiesba- d e n er A b k o mm e n unterzeichnet worden. Dieses Ab kommen, das ja auch in der. französischen Presse bet« fällig ausgenommen worden ist, stellt ebenfalls einen Erfolg dar,, den Briand kür sein Kabinett buchen kann. Ta aber die außenpolitischen Gesichtspuukte und insbe sondere das Verhältnis zu Deutschland Gr die Stellung Zer französischen Regierung ausschlaggebend sind, so darf man zur Stunde wohl die Stellung Briand» als gefestigt an sehen. Briand selbst, der ja immer, ein ausgezeichneter Taktiker gewesen ist, fühlt sich denn auch so stark, daß er die in der ersten Sitzung der Kam mer zu Tage getretenen. Attacken der. extremen Natio nalisten energisch abgewehrt hat 'und erklärte, wenn die- Kammer eine Politik der Gewaltmaßnahmen g«K«n Teutschlcmd wünsche, die zu einer 'Isolierung Frankreich» von den übrige«« Verbündeten führen Würde, so möge sie es klar anssprechen ünd Mo Konsequenzen daraus zieb.en. In diesem Falle würde e» Briand anderen überlassen, die Politik dnrchzufühveir, die die Kammer wünscht. Seine Erklärung fand lebhaften Beifall auf der Linken, und dieser Beifall läßt immerhin vermuten, daß der nationale Block tu seiner Einheit nicht mehr: so dasteht wie im Jahre 1919. Tas ist indessen kein H o s s u n ««gsze tchei« für Deutschland, denn eS ist ja klar, daß dieser Block heute nicht nwhr. im unennvegten. Festhalten au den Richtlinien Politik machen kann, die im Jahre 1919 ausgestellt worden sind. Wenn, sich V.uH gewisse Zersetz,«ngs- und LoSlösungSerschetnungeu Vtz- merkbar gemacht haben, so dürste doch die Ablösung de« nationalen Blockes durch einen 'Linksblock noch in sehr weitem Felde liegen. Tie weitere EMwtgiung! der französischen Politik wird sehr wesentlich von der Wa shingtoner Konferenz abhängen. Wir- im Der» lauf..dieser Kopferenz da» engstlch»franzvstsch-amrrika- ni-sche Garantieadkommen vernichtet oder^, durchlöchert werden, so würden zweifellos gewiss« HofsnurMN auf «tue verkähnunAitzolitir, dl« in den verftändtgerr fron»