Suche löschen...
Auer Tageblatt : 06.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192110064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19211006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19211006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-06
-
Monat
1921-10
-
Jahr
1921
- Titel
- Auer Tageblatt : 06.10.1921
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
- Nr. W4. Auer und kü-hne Entschlüsse erfordern, aber man darf hvffen, datz schon die Bereitwilligkeit, T-eutschlnnds und laiidmirtschaftliche Sachwerte zl« beleihen, endlich dec Marklatastrophe Einhalt gebieleii wird. ES wild frei lich notwendig sein, bei diesen Goldkredileu sich nicht ausschließlich aus amerikanische Baiikgruppenzu stützen, sondern alle Länder mit Gvldüberslnß dafür hcran- zuziehen. Ste haben alle ein Interesse daran, Deutsch land und Mitteleuropa wieder kauskräfiig zu machen. Line Recte tlogcl Georges In Sverneß. Ter englische Premierminister hat ln einer ni>> großer Spannung erwarteten Rede in Jverneß zunächst das Problem der engl ischen Ar bc i ts lv s t g ke i t behandelt, und," wie nicht anders zu erwarten war, ist er bei der Suche nach ihren tieferen Gründe» nni das? Wäh'rungSProblem g-sloßc-ii. Wuö er m§!e, war eine Aneinanderreihiiiig wichtiger, aber nicht unbekann- ter Tatsachen über die Anarchie an! dem internatio nalen Geldmarkt. Er hat mit Nachdruck eine Stabi-- lisiernng der Wä'-ruogen berlangt. Für sein Land forderte er eine erhöhte Produktion, strengste Sparsam keit und eln redliches Justin,mennrbeilen aller .^lassen im Staate, Für das Ausland begnügte sich der kritische Plcinierministec mit der Anbringung einiger Wünsche. Er wünscht, daß die Nationen in Einten ch t zusammen arbeiten und die auswärtige Politik aller Staaten soll ebenso Ivie ihre Währung stabilisiert werden. Das ist alles gut und schön, aber nicht »en. Mail erwartete von dem britischen Premierminister, das, er in seinen Rede po.iktve Maßnahmen für den Wrltgeldmarkt au deuten würde. Sprach doch die englische Presse bereits davon, England wolle uns seine Wiedergutmachung^ forderuugen weitgehendst stunden. Wenn Lloyd George solche Maßnahmen nicht in Aussicht gestellt bat, so dar, man daraus nicht schließen, daß England nicht bereit sei. durchgreifenden Maßnahmen zugnstimmen Eg jft se.ber zu stark daran interessiert, Deutschland wieder auinahmesäl tg zu machen, als daß mau brchrchcen mache, daß nun garnichts erfolgen wird. 'Aber vp-enbar Im, der brin.che Premier in seiner Rede zunächst einmal die Tatsachen für sich wirken lassen woiwn. um als al er Tekcichr fein Duck- s?ch-w v.im Nochdeuf.-;« bringe.!' Aufhebung »es Militärischen Sunktionen? I..i Berliner Neutralen diplvmcitischen Kreisen will inan wissen, daß d v cni c tärischen Sanktlonen Ende Oktober oder A sane November aufgehoben werden iollen, und Zwar ans Betret ben der englischen Neg'orung. Gewisse Vorbereitungen in den besetzten Gebieten sollen wenigstens auf die bevorstehende Nau mung der drei Nheinhäfen deuten. Der Cntwu.f des AesitzstenerpkogranlMo der Negierimf lisch dem Rsichsrat zur Begutachtung vor. Wo die Tagt Rundschau hört. Hal der Netihorat an diesen Besitzst.'Uerenlu ur fen erhebliche A endern n gen vorge Kimmen Diese A- derung-n gehen von der Erwägung aus. >mß vle deutsche schäft nicht durch eine unerträgliche Belastung Produtliven Ve sitzen geschädigt werden ditrse. Loucheuk—Rothenau. Die erste Zusammenkunft Loucheurs mit Nathenau wird Petit ParisieN zufolge am heutigen Don nerstag vormittag stat-if!ndcc^ und die Beratungen soll'n Freitag mittag zu Ende gehen. Der eigentliche Zweck der Nctse sei die Unterzeichnung Ws Abkommens. Nach dieser Unterzeichnung würden nur noch Angelegenheiten von unterge ordneter Bedeutung zu erledigen sein. Die Verminderung der stontrolikc-rnmissionen. Tcmps den tet darauf hin, daß in absehbarer Zeit mil einer. Vermin derung der M i t g l i e 0 e r z a h l der in? Deutschland wei lenden Kontrollkommissionen zu rechnen sei. Das Blatt lehnt jedoch den Gedanken einer grundsätzlichen Abberufung d r Kon trollkommissionen ab. weil Deutschland immer noch nicht abg-- riisl! t habe. Dagegen könnte die M u r i ir e k 0 m m i s s i 0 n vermind -ki oder soga-k gänzlich ctusgehibe,, werde», kwbc' Front reich unter Umständen auch bereit wäre, die englischer- Oss ,ziere in di-sb-r Kommission iju ersetze». luMtall lu.d Atlze.c,r^ fttr^aS orzgcl'Itst«. Dösittekttäg, IM tvlilliarden für di» B,satz»n«»a'Mre. Del» Parier Temg, zujolge ist von D'utßhiand die erste V-zuhKinc., der Kosten für die Besatzungen UUee am Rhein zum In F e bru> ., r angezeigt worden. Die Gesn.llthvh.- der Koste ? sei n.sttv.c Micltnrdeu Pn Piet mark zu bezisfen«, deren Abt.u gung nur mit Ratet! möglich sein würde. Wieder eiiimrl d-re Ltealveisoh eN N«li»" He« sriiheträ Kaiser. Der Abgvird,« tc Bonnet Hal den sranZösischen M ui- slcitnasidenlen beuachssichtlgt, daß er die Absicht habe, die giecung über die Straf m ci s, n a h ni e a zu intergellü re,., die ges/n den hauptsächlich verantwortlichen Urheber des Krce g s, cen vvriunllgen Kai,er Wilhelm, sowie die zimbn Und mil'Uirischen Ehess zu ergretsen seien, die ßch Vcrsloße g-e,.en das Völkerrecht und die Kriegsgebriiuche hätten Su Schuloe« kommen lassen. r,.stps!,chofe. Wie eine Gerichts-Korrespondenz mllleil», wwde Oltwig v. flitsch seid, nachdem er wegen fuisl nnlähigke 1 ln Plöhensee eullassen worden war, lm Zusamimn Hang mit d-cun Morde an Erzb'.rger im wesängltls Zn Ojn-nburg in 'Bvd.u weiter l .> Hust behnllen, icm den Rest sein r S.rciv abznbußen, t- s stellte sich aber bei .hm eine nhivere chasl- psychvsc hnraus, so baß er in das Krankenhaus in Oisenbur, übcrgepihrt cc- cden uiniße, wo er sich noch jetzt besindet. Lit.,.' Kct gsgericht.-uct ice Das Kriegsgericht in Pille ha eins Reihe deutscher Ossizicke u d Soldaten t» Abwesenheit verurteilt. Drei Osiizle-e wurden zum Tode v r urteilt, we te>'e neun Ofsizdre und Muunschnsleii Kl Zuchthaus Und anderen Strafen, darunter zwei Soldaten zu lebcnvtäligticher Zwnii v-arb, tt. Die Arbeitslosenkrise in Atne.ika. Chicago Trlbun-e mcldm aus tc'bnshlngiou: Präsident U a 1 d i n g richt le einen Ausruf au de 'Nation, ill, die Arbeitslosen nach Möglichkeit Beschäftigung zu schassen und für die entlassenen Soldaten zu sorgen, um ibnen die Not des Muters zu c-rtzmren. Der Aus ruf wendet sich auch au die Gouverneure und sortiert sie aut. Baubn und öffentliche Arbeiten zu beschleunigen. D ' öffentliche und private chilsotäligkelt soll von einen, nationalen K'm'lee unter d-.--r Leitung Hoovers vereinigt werden. Horr ^tcitj! iilul Aur, <> Olivüer t!'2i. fülchttelluohme vou Kindern am N«iigloUoU''ter.!cht s'a säitzsisci). Kullusn-inißertnnc >uit in ecuer Bervrouung an etc, t'»z e-ts, hulami fotg tc-eu ^lunugunkt betont- Das Minyie rinn, jsc zuizeit nicht in dec Lage, außer deu tu 8 2 des lieber >1 ctcgsg, s.s-e? sicr das VotlsschcUwejen oocu -2. Juli lUlb auige ßih- ic-u veibiud-lichen Lttzr- und it- bnngagebieicn noch andere Ibed ete als verbindtlch it! den 't'tau der Volksschule e.nzufübc.n d.-ua c c . 1 -co bl ac-l > il. - . t i den B: s'i-vcn-ü-g?! i„ ecc's. tz .: Suh u >->c0 in Absatz e vor Ve-i-iduung vom >5. Mn. l!>.'.'<> verbleiben, d 1,1, es ist grunasälilich daran s slzuhalie.-, d-iß den K uderu. die nicht am Neligionsunterricbt teiluchucen unterricht in demselben litt, fange gemährt wird, wie den übrigen Schillern. Bet Handhabuu der Bestimmung in Absatz <l tst aber zu beachten, daß di so Ki-' der während oer Neligionsstiitiden am llnlerricht einer anderen Klasse nur daun ieiliunebmen haben, wenn ihnen Unterricht gesI u n n n g sbill- e n d e n Inhalts ig einst Klasse der selben Altersstufe geboten werden kann. Die Sittovzrvsur aus den Wnhlsöklftkeltsprilsungszeugnissen. Das sächsische Minister.um des Kultus und ösfenNicheu Unter richts erläßt solg/n-H Verordnung: Nachdem durch die Vcroro- uung vvm 2i>. Februar lbttt besiimiUt wotden ist daß eine Zen sierung des nnittichen und außecamtlichen Verhaltens bei ver WnhifähigkeUspriisung nicht mehr stattzufkiiden hat, ist das Mi nister'nm bereit, pohrsr», v-.'n.n, das Zeugnis vor dem Inkraft treten ver 'Bekolduutcg vom LG Februar i!tt!t ausgestellt woroen isc, auf A. trag und gegen Zahlung der Zchreibkosten eine Ab tchrnl ihres Zeugnisses unter 'Weglassung der Sit tenzensur zu ert'ilen. Frau,» und Diödchr», lernt Spugliugspsl-gr! Gelegenheit hierzu bietbt die vom Druöschsrr Hygiene-Akuseum in- Dresden veranstaltete Au. sstelIu n g für Säuglings- und KlBnkindcr- 'ürsorge. dbe vom l8. bis 2ü. Oktober in N u e in de: Turnhalle der 2. Bürgerschule gezeigt wird. Von der die Ausstellung lei tenden Schwester werden in dieser Zeit Kurse über Pflege und Ernährung des Säuglings- vnd Kleinkindes usw. mit prakt - sche-> Voriiihruneen und Uebungen nbgehalten. Da dieso Kurse vlcch in den Abendstunden- stattsinden, haben alle Frauen und Mädchen die Möglichkeit daran teilzunehmen. Anmeldungen werde,, in der Ausstellung entgeg-mgenämmen. Die tiiiiftigc Arbeitslofeuve.sict crung. Für ein Gesetz über eine vorläufige 'Arbeitslos nversich rcmg liegt jetzt ei.- Ent- wnrs aus dl'vi Neichsn.'-beitsmincsterilim vor. Versichert wird, c-n-r a«! Grund o--r Re'chsaerstchrrutllf ober bei c-iner knappschä''i. ll^'en Krankenkasse für den Fall ver Krankheit pflichtver sichert ist, aber nicht bei einer Deichästigvng in der Land- d-it 0, Öklöl'tk iSSI. , , ß ^id F^stw rt^ nVil hä'ÄiäM ^ iKDb'sonvere äl, Hausgehll,c, ritt» Unständig«,», im SVandekErb«, W«.?N nu, freier Unterhalt gewäy.i wird und wctNtt di« VAchälUllnug un > den Hatigtberus des B schüstigKn b ld.t. AttsgeNoinnien tst irr- Ner, wer weniger ul» ein Drittel der Regel v kdlent. ick»' das ,t> Levetwjnhc noch Nicht twüeudet Hal od«>t tisselilliches Nuhe- g-ld, Waktegcld ttsw, bezieht. Gewährt wird eine lause,ide Ünletsttttzittig., Versorgung Arbeitsloser siir dm- Fall der Kränk- heit und Kttrznrbeitsutilerstiitzttng, Die Mittel silr Vie Versiche rung und die ArbeitsnachwetsäMter werben »» -wei Dritteln Bi-ch d.e Arbeitgeber Md Ärbe»!nehM.-t, Zu tin Sechstel ducch das Reich, eitt NeuNt t durch dte Länder, ein Achtzehntel durch die Gemeinden aufgebracht. Neue Fretmaeten mit vtldetn d»t ÄrSett. D » Retchsdrucke- ret beginnt in diesen Tägen mit der Ausgäbe der erste« MUiten mit den VUd-crn d r Schmiede, Brrgärbetter U.id Läudatrdettet. Die St ihe d esvr sechs Marken umfaßt drei Bildet. Die beiden ersten mit den Werten «>U Pf. (duukelotolett) und M Pf. (rvtj stellen Schmiede beim Arbeiten am Amboß darf die beiden nächsten mit dc^ Werten lW M. (grän) und ILU Pf. (ultra-, uni'tnt zeigen Bergarbeiter mit Spitzhacke-, Meißel Und Karren tn veiler Tätigt.ttf do b.iden letzte» Vierte lütt Pi' (ocan-gej und Kill Pf. flüaugrüiij Landarbeiter beim Ntntio.., und Garbenbiiidcn. <junächft kommt die UU-Ps.-Marke in '^'ogensoruc letnsuches Porto für Iulandbrtese) zur Ausgabe f Rr jo gl im Laute des Oktobers der ILU-Ps.-Wert für dell ei« fachen Ausländsbrief. Dte übrigen Werte können noch nicht aus- g-i/,ben werden, weil noch ältere Marke,cst stände vmhMden sind, dte aus w-rtschaftlichen GrlindA zuerst verbkikUcht werbe» mässen. Der Ausgnbczettpuntt der libr-gen Marken (itO Pf. tu Noll n usw.), wird später bekanntgeaebeii. Wird de Brotkarte ausgehodtlt? Gerächte Uber die AU h-'° buncg der Brotkarte» zum l. 'November d. I. sind diklfach im Reiche verbreitet. Dte BrotkommtsstgneU haben am 1. Oktober für zwei Mouate Brotkarten verteilt UUd ihre Aufhebung äts '.-bahcsch.ini cl k. it in Aussicht gestellt. Aste es heißt, siollen Bcvt- tnrlen in Zukunft nur n o ch a n Minderbemittelte ausgeg ben melden. (One klare Auskttttst der zuständigen Stel en war nicht zu erlangen. Was sagt der NecchscrncihruuttS- mj-iis.er zn diesen Gerücht«!!? Die Ausmahlung des Getreides. Die Rcichr chteitsielle tu der Staaistanzlc i verbr-citet folgende Mitteilung: Nach dem g.pe»-- cväctlg v Bewiktschnstungssysic-M gibt es bckänat>ich Ki-e! Art.» k!.-<, tvct-c'ides: das >.l ,n I n g e g e t k e i d e. d-ts bön der össc.'it- tichcn! Hand erfaßt ivtcd, und das freie. Get leide. Fiit das ilcniagegetreidc st ein U.siiincnter A u r m tt h i U n g s s a tz sest- g let,l cvorden, und zwar bet Gerste in Höhe von ?!> Prozent und vei den übrigen Geireidearten vo.-> l>ö Prozent. Für das freie Getreide gibt es keinen bestimmten Ausmah lung s s a tz. Hieran« bab-n sich jetzt Mißstände gebild't, ->» die dc-uljch: Bi-e,Versorgung ungünstig beeinflusse». Jede Mühle m-ihA heute zu anderen Prvzentsätzen aus, und ZUM gra st n: Teil tritt dabei eine viel zu niedrige Luxusnusmnhlung ci.c, die wir uns bei unserer Ernährungslage keinesfalls leisten kön nen. Eine solche Luxusausmahlung hat zur Folge, daß das Gecr.'ide nicht vvststäudig für die Vrolversnrgung ausg^nutzt vielmehr zu einem große» Teile ahs Kle e verfüttert wird. Auf diese Welt- gel>i für dp Brotverforgung Getreide vsrrlorett, fär. das dann Ersatz in Auslandsgeireide beschafft werde« WUh. Diese Aiischaisunig kann aber nur zu sehr hohen Pr-e sen k-escheycn n,!v sie. muß unsere Valuta »Nb unsere F.uanzlage nachteitig beeinslusseu. Auch aus cun Vroipreis übt die verschiedene Aus- mahtuug einen ungünstigen Einfluß aus. Es wird häufig Höh r ausgemahlener Mehl zu Preisen angeboten, dir höchstens suc ,! edriger nusgemahlenes gerechtfertigt wären. Eine Behebung dieser Mißstände kann u-ur dadurch geschehen, daß einheit lich für das g anze Reich bsstimmtoAustnah« längs sage festgesetzt werden. Das Sttchstjche Wirt- schaft-smiriisterium hat deshalb unter Zustimmung aller beteilig ten Kre ise, insbesondere d s Mühlengewerbes, beim Reichsmini- s!,--inm für Ernähkicng und Landwirtzchasl dringlich beantragt, miß-lichft u,„gehend für bas freie Getreide einen Ausmahlungs satz von mindestens 75 Prozent anzuordnen, TtsnogeaphUekuti«. Mit eintzr Teilnshmerzahl t>on ca. löst Personen eröffnete, dar htzesige Ttenographsnverein Gabslsberger gestern in der 2. Bürgerschule je eins« Nnftingerfurlus für Damen und Herren, sowie einen Fortschritt- und rinMi Rede- schriftkurfus. Der Vorsitzende des Vereins, Georg Groß, er mahnte alle Kursusteilnehme.r K» ernstem Fl"iß und Ausdauer. I,,c übrigen ist die wohl bisher cwch nie erreichte Teilnehmer- zabl ein kräftiger Beweis dafür daß man immer mehr Md mehr dke D.-ideutnug dar Stc.cographke im ösientkichcn Leben orkennt und sie als zum Aufstieg helfenden Faktor der beteilig ten Kreise einschätzi. * * - UMk««U, 8. Opiober. Oessentliche Versammlung. Um «inmal ein währheitsge- trru"g Bild über dir christliches« K» wk kl schüft» n Md D«rr wasfev k-mint! Roman von ?lrthur Wtncklc-r-Tannenhercs. <11. Fnrisetzimgst ., (Nomdri'ck verboten.) Toni erschien mit Flasche und Gläsern.. Die beiden Männer schwiegen und vertagten ilr un- auscte'Prochenem Einverständnis den Wvrtstreit. Toni schenkte ein. Hardt und Leuth'old irankken einen kräfiipsn Schluck, die Frauen nippten Nur. Johann Hardt stellte daS halbleere Glas hin, wischte sich einmal über den Mund und sagte: „Machen wir'S gleich ab, das Unangenehme zuerst, dann läßt sich's umso frischer von anderem reden. Hier vor Frau und Kind gibt's- kein Geheimnis." Werner neigt« zustimmend den Kopf. „Na, also! — Wider dte Ehre darf's nicht sein, hat« ich gesagt, und was- ste mir getan haben, dort die HttkkN von der Regierung, das geht wider di-e Ehr«-, wie ich sie verstehe." „Wie das, Herr Hardt? Wie wenigstens mein Freund Kerstenau, der Landrat, Sie an der Ehre krän ken könnte, verstehe ich nicht. Er ist die Gulmiiiigkett selbst „Kenne ihn. Persönlich gut, freundlich, gemütlich ünd doch hat er's getan, vielleicht tun müssen." . Ich ^s'panni." "" <f- d'k«"'!«!'M" ds-r^l»-- , äckcKt p ' - e Farr-:..!-.. In. l, ich P^r,.ü.rd^ pck - -). l !.-i h<rb's gesagt im Gemeinderat. Eigentlich. Hane da auch kei ner etwas etnzuwenden, iits es an die Absulöung ging. Bier kamen in B-etracht " „Ich weiß, der Hardthof, der Leutcholdhvs, der Thomas- und dec Kubehof —" „Sttmint! — Ta bin ich's gewesen, der zum Bil ligen geredet hat. der gesagt hat, was wir opferten, gO- s.chähe für'S ganze Dors, und jeder gute Guntersbacher müsse zeigen, daß er bereit sei, nicht bloß au sich zü- d-enkeu. — Na, ich hab' kuriosen Tank geerntet. Erst vor: den eigenen Leuten hier stnö dann Von den da drin in der Stadt, in der Regierung! Kuriosen Tank, sag' ich Euch — Verzeihung! Ihnen, Herr Leirthold!" Er trank sein Glas ans und stellte es hart hini. „Tie Hiesigen sagten, ich sorge schlecht für's Dors. Ihre Mutter hat mir's am lautesten gesagr, Werner! Da gab ich nichts draus, 'sie ist na, dclS gebökt- nichk hierher und geizig war sie immer — -. Aber, da ist der Kube, er hat 'ne Tochter nuszustaileu, 'n Kaufmann - natürlich kn der Stadt verlangt gleich Geld, soviel, wie möglich! T-et hat ihm in den Ohren gelegen, 'n so schönet Prvsit käme nicht wieder. Dem Thomas gar geht's schlecht, der wollte die Gelegenheit wahtNehmen, ans aller Not zu kommen! Da haben sie denn drauf los gefordert. Jeder toller als der ander», die LcntholdSbäueriu am tollsten! Vorher hab' ich'? ihnen gesagt: Kinder, das gibt'? nicht, darauf geht die. Negisrnng nicht eiu, es ist Mactisgkild, mi! dem sie zahlt, und iMer das muß sie Rechnung legen. Keiner hat gehört " De: Sprechet- h'r"f inEr stob die Flasch.' lc'-.d e de-.- Gii? Der trank aus und Hard: schrnkt« ich u:) i > u wist»-;* ein. Dann ''bh? er fort: iinL da) war das Schlimm-e noch nicht. Nun 'm'w '.ch meine AufskUmi-a gemach!, "stichs Ackerland und jeden Schuhbrett sorglich aLZ«cckMlc u::d in den ortsüblichen Preis umgerechnet," Di« Stimme wuchs zu einem dumpfen Grollen: „Ich bin hier selbst Be« körde, ich bin ein wohlhabender Mann, ich bin vor allem ein ehrlicher Mann, der noch niemand in der Welt um einen Pfennig überteuert hat, und ich sollte es dem Staate, dem Vcnerlande, der Regierung tun — ? In meine eigene Seele hätte ich Mich geschämt, und. so hab' ich's nicht getan. Tie Regierung aber, der Herr Landrat und die Leute über ihm, was haben die geian ? — Alle vier Forderungen haben "sie beanstandet! Meine auch! Meine auch, Werner, wissen Sie, was das heißt, dem Schultheiß, dem Johann Hardt gegenüber, wissen Sie, was das heißt, Werner? — Daß man ichn nicht glaubt, daß man ihn für Mig hält, zu- betrügen!" Diesmal zerbrach das Glas beim Niedersetzen, und die Frauen stürzten mit Tüchern herbet. „Pater," sagte Tont, „reg' dich nicht auf! Wie^ oft hab' sch dir gesagt, das hoben st« tu Bausch UUd Bogen getan, dich meinen sie nicht " ' Dabei wischt« sie emsig den vttschtitieten W-in auf und trug dann Sir Scherben sütt, indessen die Mutier ein neues Glas holte. „Weitz, Weitz! Das hast du gesagt, Su ölst nicht die Negierung, die hcrt's anders gesagt und Vie Hai Mich Se> handelt, Wie sie nicht durst«, jetzt MUtz vis Kach« Vtif's Gericht, jetzt will ich ihn«« Mii mstnen SachaerstänStlM kommen. Da gibt'.? kein zum Guten tedeN, liebet Wer« g. kL mir v-ht! Bei wir darf's das Nicki Mbi'N. 'M? 1« wl)'r die Ehre! Sv, das sagen Sic J'rem F.eunke vem Landrat«, der ja sonst ein ga-.i-j lustiger Manu ist. Sa'.en Sir thm, ich wäre auch lustiI, aber ur» mir's au die Ehr« ginge, verrsci'elt erlist. Ät'nr- : müde ich gar keinen Spaß, gar keinen!" s Er verpustete sich. tüvl'tsichung folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)