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Nr. 2S0. N. Zshrgantl. Inäruck Ser äeulscben stleäenznsie bei seinäen unä üeulralen Vk große Walachei vom Zrlaße -esäabert. - Günstigste Kriegslage in Rumänien. — wechsel -er österreichischen Negierung. Mer Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge lri^klair fr»l In, yau, »Spf. »ilRischiv/,a^,t. ««VZNÄK mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblaü. »LÄW.7W« ^g?r°un» nü,göb^,u*n.""Ä» Sprichgun», ö«» »r-«kü,n mit»usnihm» ör» G»nnlag» nachmittag, 4—s Uhr. — Lrlegramm'ft-rrss», La-rdlatt fturerzgrbirg,. Jernfprrcher SS. »!nn !i,"nus,a!^8»r Nnz«i?< »i . postanstatten^un» Zlir unverlangt »Ingefanöt» Manuskript» kann vewühr nicht geleistet werden. »rsolat»».' »>I- Donnerstag» äen 14. Dezember 191S. Llovü «eorge unü krianü «ollen «eilerlrümpfen. Nach einer Kopenhagen« Paris« Drahtmelvung ächtete Lloyd George an Briand «in Telegramm, worin r seine unerschütterliche Entschlossenheit, den Krieg bi» ,um siegreichen Ende weiterzuführen, ausdrückt, Wor ms Briand in einem Telegramm an Lloyd Georgs die Deichs Persicherung abgab. Mau meldet au» Genf: Ter Weg zur freien Aeuße. mng über da» deutsche Friedensangebot ist der Emente- res e durch den Tepeschenwechsel zwischen Lloyd George >.nd Briand verrammelt. Tie Daseinsbedingung.'N der -rgenwürtigen Entente-Negierungen ist ihre schroffe Ilblehnnng aller Friedensnotweudigceiien, ihr Taubblei- lien gegen alle FriedenSrufe. Zur Stunde ist nicht zu ngen. ob die tiefgehende Wirkung, die da» Anerbieten >er ZeniralmLchte auf die kriegSmüde Bevölkerung in- i.'chalb der Enlenlestaaten und der schwer mitleidenden urulralcn Staaten hervorruft, den Parlamentarischen ^iedenSfreunden in Paris, London, Rom und Peters burg neue Anhänger zuführen wird. Anzeichen hierfür sind vorhanden. Der Amsterdamer Telegraaf meldet au» London: D'e Mitglieder des Unterhauses erhoben sich von ihren Plötzen, als die Meldung von dem deutschen Friedens angebot einlief. Tie Sitzung dauerte nicht ganz eine Stunde. Vie prelle knAlanäz lehnt unser fkleöenangeß-r id. Bis jetzt liegen folgend« Mitteilungen vor: Nach einem Amsterdamer Blatt schreibt da» Lon doner Abendblatt Star: Außer wenn da» .««vestdeckw Verantwortungsgefühl di« Zentralmöchte dazu gebracht hat, Konstantinopel und die Dardanellen an Rußland abzutreten und Elsaß-Lothring«« an Frankreich, di« be, setzten Gebiete zu räumen und ein« ausreichende Scha denvergütung zu bezahlen, werden die Bar sch läge Veth- manns keinen wesentlichen Einfluß auf den Lauf des Krieges haben. (Meldung des Reuterschen Büros.) Daily News schreibt: Tie Alliierten können nicht auf Friedensver handlungen auf der von Bethmaun-Hollwvg angebote, nen Grirndlage eingehen, sondern st« müssen ihrerseits dem Feinde und der Welt ihren Fall Vorlagen und die Verantwortung für die Annahme oder Ablehnung ihr« Bedingungen als Grundlage auf Deutschland abwälzen. — Daily Mail schreibt: Bethmann hat nicht mehr Recht auf eine Antwort, al» wenn er als bewaffneter Gin- brecher in ein Privathaus eingedrungen wär». Die Alli ierten wissen, daß ein Friede mit ein« Nation von Ti gern, Mördern und Staatsmännern, di« all« Verträge als Fetzen Papier bswachtan, nich? ÄaS Papier und di« Tinte wert WKr«. Time» schreiben: Deutschlands Friedensporschläg« haben absolut nichts mit den Zielen zu tun, um die wir sümpfen. Die Alliierten werden durch diese zur Schau getragene Macht und salbungsvolle Aufrichtigkeit nicht berührt werden, und wir glauben, daß e» .sich mit den Neutralen, Weiche die Motive d»r Handlungen Deutsch, lands während des ganzen Kriege- geprüft haben, eben so verhalten wird. Deutschland hat schon versucht, die Bereinigten Staaten zu einem Vermittelung-Vorschlag zu bewegen; sein Versuch ist «lend mißglückt. Und da e» nicht glaubt, daß irgend ein anderer Neutral« einen aussichtsreichen Vermittelungsverfuch machen kann, so macht es ein indirektes Angebot an die Kriegführenden. Tas ist vor allem ein Symptom dafür, daß Deutschland sich seiner Schtväche bewußt ist. Di« Alliierten müssen jede Idee einer Vermittelung, in wa- immer für einer Form und von was immer für einer Seite solange ab- Isolut zurückweisen, al» die in Vorschlag gebracht« Grund lage der Triumph der Macht und nicht der de- Rechts list. Sie müssen sich ebenso entschieden weigern, über leinen Waffenstillstand zu verhandeln, bi» die Länder, Doelche der Feind überlaufen hat, zurückgegeben und «nt. Mchädigt sind. (Meldung des Reuterschen Büros.) Ta» liberal« Mailh Chronicle bespricht den deutschen Friedensvorschlag Mnd schreibt: Wir fühlen den ganzen Schrecken des Mrieges für die Menschheit, wie Deutschland jetzt zu tun behauptet, und e» ist offenkundig, daß wir da» ehrlicher Mühlen da wir uns hart bemühten, den Krieg abzuwen- Men, al» Deutschland ihn mutwillig hsrbeiftihrte. Deutsch, »land kann unter den von un» gestellten Bedingungen »Frieden haben. Wenn es üb« di»st Bedingungen irgend !IIIII<IIIIIIIIIttI,III!!!IIIIIII!I!!IIII!IIIIIIIIIIiIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII»IIIIIIIIIIIIIIttIIIIII»»IIIIIII!I MMMt W die MslW Berlin, 13. Dezember, abeuds. (Amtlich). Bsrübrrzehrnd «uflebe«peck Fen« «» der Simm, und auf östlichem M««»«fer. Die 9. Arm« nähert sich Bnz«. Oeftlich d!er Tschern» habe« ne«e serbische Angriffe eingesetzt. NMR-MBWmhM (Amtlich.) Große» HemptWwrti«, 14. Dezember. Westlicher Krie,»schR«Pl«tz. r-roni Hti <iir.i»ralfeldmarschals Rupprecht de« Bayern. FW r Lj vLU «l»sch»ttta» »« Gom«efr»«t vorützer- gehe«» starker S*»«rka«chf. Front des dentsche» «»»«Prinzen. Ge» st« Ko« »e Gaei» in de« «SP»«»«, «ach hast tige« »,r»er,ita«4Ss«ar »»rOoHwck» französische Gat» ronille» wurde» ast-ewiastm. Elvsl dem aechta» Maa>SWW wa» WWO»Mt»aO- di« «rtM-rieG-tgrcht Oeftlich«« Kriegsschauplatz. Frwrt de» Se»er«lfüd«Mschrtt Gsivg Leepeld »»» NatzE. Mich» «estntlichar. Fr,»t de» Ge»««leberft Eegherze, Aases. F» de» GaGkarp««»-» vielfach «atiklartafe»«. Am Gyergtza-Gestirga «w» i» ««taWltal Hatzte» di» ßdusse» ihre verlnst«ich«» und «Gw» jede» Grfal» »er- ka»fe»de» «»grisfa fa«. Fraut de» GeneralirldmarschalS da» Mackensen. Günstige Fortschritte a»f d« .«anze» Front trotz sehr groß« «egeschwioaigkatte». Tie Große Walachei südlich d«r «ah» vukareft- Ger»avoda ist do« Feind» gafiiaBdrt. Mazedonische Frant. Tie östlich der Cer»« vo» Gerste» geführte« Ml- griff« stlld ««ter schwere« Verluste» vor den Mlgari- fche» Stell»»»«« Msammeugestrqche». Der erste Ge»eralguartier meiste» (W. T. B). Ludendorsf. IMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINIIlMIINIIIIIIIIIIIII!!I»INNI«III!N»MlMIMMIMNIIIMIl«I Wie im Zweifel ist, kenn eS sie von un» jederzeit er fahren. Wa» uns selbst betrifft, so verlangte« wir im mer und tun e» noch : di« Entwaffnung der preußi schen militärischen Maschine, die Auslieferung oder Ver. nichtung der Flotte und der ganzen Artillerie Deutsch land». Und wir zweifeln, ob da» Schreckgespenst wei terer Wettrüstungen, di« zu einen nouen Kriege führen würden, mit weniger drastischen Bedingungen beseitigt werden kann. (Meldung de» Reuterschen Büros.) Der Premier minister von Neuseeland, Masseh, sagte gestern in einer in London gehaltenen Ansprache: Ich höre, daß heute nachmittag im deutschen Reichstag ein« wichtige Erklä rung über eine sofortige Eröffnung von Friedensver handlungen abgegeben worden ist. Dv« mag der Stand punkt der Deutschen sein, aber ich glaube nicht, daß aS auch unserer ist. (Beifall.) Wir werde« über den Frie den sprechen — ich sprech« vom Standpunkt des Reiches —, sobald wir die Zett dazu fltr gekommen halten. Ta» ist alle», was ich.darüber zu sagen hab«. Die Dtatländer Press«, mit Ausnahme d«S noch nicht vorliegenden Avanti, bringt kein« redaktionellen Aeuße- rungen zum Friedensvorschlag. Charakteristischerweis« lassen sich die Zeitungen nur au» der Schweiz, und zwar angeblich au» Basel, Kritiken des deutschen Vorschlag«» telegraphieren, die sowohl inhaltlich wie wegen ihre» Ursprünge» ohne besonder« Bedeutung sind. Tie einzige Stimme, die etwa» Interesse bietet, ist die der Perse- veranza, die u. a. schreibt: SS ist wahrscheinlich, daß der allgemeine Vorschlag Deutschland» von den Regie rungen der Entente nicht , geprüft werden kann, wenn er nicht von konkreten Bedingungen begleitet ist, die sein« Annahm« möglich machen. London. (Meldung des Reuterschen Büros) Mor- ning Post schildert DemschlnndS Friedensangebot als einen schlauen und verzweifelten Veisuch der Strafe sw den militärischen Bankrott nuszumeichen. Die Barsch äge zi l- ten auf einen Waff.nstill land hin, weil es Deu schln. d mißlungen sei, die Armeen und Flotien der Ailiierien zu vernichten. Jetzt einen Waffenstillstand zu bewilligen, würde die Aufgabe der Hoffnung b'deuteu, daß Deutschland j ina » zur Unterwerfung gezwungen weiden könne. Wie stellt sich Frankreich? Der Düsseldorfer Generalanzeiger meldet: Ter Zü. richer Tagesanzeiger berichtet aus Paris: Tie Regie rung wird da» deutsch« Angebot zu Friedensbestrebun gen in der Kammer und dem Senat zur Entscheidung stellen. Der Wortlaut der deutschen No.« lag bei Ab, gang der Pariser Tepesche in Pari» noch nicht vor. (Meldung der Agence Havas.) Petit Journal schreibt über den Inhalt der Erklärung Bethmann-Holl- weg»: Die Not« darf nicht als welterschütternd äuge« sehen werden, sie ähnelt anderen vorangegangenen. Si cherlich ist sie betonender, aber sie bleibt immer ein Manöver, welche» darauf abzielt die Stimmung in den alliierten Ländern zu beunruhigen und die Alliierten zu entzweie». Trotz aller Siegeqpesänge bleiben in Deutschland genug Besorgnisse, die da» neue Manöver s«i«r leit««d«n Persönlichkeit«« erklär»». We Stimm«»» i» Ftalße». Li« ftkrftmhme de» AriedersvsrstHlage» in Italien ist unsicher Md mißtrauisch. Di« Press« vermißt ein Mi«destpr»gr«mm Kl» bestimmt« MriKdeNSgrundlage. Ter Terrier« d«lla Sera Le»eich««t «i»«n Frieden auf Grund der heutig«« La»dkart« unmöglich. Allgemein wird vor, au-gesehen, daß der VhWverbGNd das Angebot ablehnt oder durch Aufstellung s«i««r Bedingungen die Ableh nung -erbeiführt. Die italienisch« Press« macht krSftig Stimmung g«. gen den noch unbekannten Kanzlersthritt, der nur di« Verantwortung abwälzen und dem deutschen Volke wei, tere Opfer mundgerecht machen wolle. ver klnHsM «Ur frlrSeurvtzrschlagr der Seu NeliirHrii Die Schweiz. Die Züricher Post führt zum FriedenSöorschlag aus: Findet da» Friedensangebot der Mittelmächte keinen Wi derhall, dann scheint ein» sicher zu sein: Der Krieg wird dann in seiner rücksichtslosesten Art weiiergeführt werden. Die neutralen Staaten, die in den letzten zwei Jahren schon viel Leid» auf sich nehmm mußten, werden neue, härtere Büsstunsen auf sich nehmen müssen. Die Frage drängt sich daher auf, ob auch jetzt noch, da wie nie zuvor der psy chologische Moment zum Frieden gekommen ist, die Neu tralen abseits stehen und dem Verderben Europas mit ver schränkten Armen zusehen sollen. Wir dürfen hoffen, daß der schweizerische Bundeßrat, wenn an ihn die Frage Her antritt, sie weitsichtig und getragen von dem Verantwort- lichkeitSgefühl für die leidende Menschheit beantwortet. Das Berner Tagblatt bemerkt zu dem Friedensange bot der Mittemächte u. a.: Im Augenblick, da die Mitte mächte zu dem neuen großen Schlage ausgeholt haben, er folgt die Friedenserklärung. In dem Augenblick ferner, da Deutschland das Volk mobilisiert und sich anschickt, ringe- ahnte militärische Kräfte und Kriegsrüstungen zu entfalten, reicht es versöhnlich die Hand zum Frieden. Wird sie noch einmal von dem Vierverband zurückaewiesen? Das ist die große Frage, die Millionen von frievenssehnsüchtigen Men schen bewegt, sicher auch in den Staaten des Vierverbandes, Mit einem Friedensangebot in dieser Stunde aber bewei sen die Mittemächte unzweideutig, daß es sich für sie tat- sächlich nur um Sicherung ihrer staatlichen Existenz und um die Erlangung von Garantien handelt. Es kann demnach nicht militärische Schwäche' sein, welche die deutsche Re- gterung friedenswillig macht, sondern einfach der Tatsache folgerichtiger Schluß, als daß von Anfang an vorgesteckts und kundgegebene KriegSztel erreicht ist. Wie sich auch in der Folge dtö Verhandlungen gestalten mögen wir Neu- tralen haben das größte Interesse an einem baldigen Frie densschluß. Wir können nur wünschen, daß uns auf den Weihnachtstisch die Botschaft vom Abschluß eines Waffen stillstandes gelegt wird. Journal de Geneve schreibt zu dem deutschen Vor schlag, zu dem seiner Ansicht nach oie Anregung van Oeste-