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11. Jahrgang. /luer Tageblatt AErzgebirge WvlsN« mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilaser Muer Sonntagsbla«. WU e^ttchstun-, ürr r^Saktton «it fiuoaatzme s« «»NNM-» «achmMag, 4—s Uh». — r»t«^am«.fth»»ff,, rog.ela« stur,rr,,»Irg«. g»n,spr*ch«, M. Nr. 250. Donnerstag» äen 26. Oktober 1916. Erfolglose Mnftürme in West unö Oft. ZortfchMe -er verbSa-ets» aörüllch Lampolung. — Vle erfolge uaferrr U-Soote im September: Insgesamt iso Schiffe mit L54-00 Tonnen versenkt. rte MMtWWMWmPllt! (Amtlich). Großes Hauptquartier, 2S. Oktober vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Vie Zomm^Wsntwe. Der militärische Mitarbeiter schreibt im Basler Anzek- gerr Ueber eiv Vierteljahr dauert nunmehr die Schlacht an der Somme. Auf ein« Front von 45 Kilometer Ausdeh nung brüllen Tag und Nacht aus Leiden Seiten an 4000 Geschütze. Eine gewaltige Uebermacht hat d« Verdank zusammengebracht und versucht, den Gegner durch über mächtige Artillpriewirkung zu zerstampfen, um so der eige nen Infanterie da- Feld freizumachen. Trotzdem find die Verluste geradezu, riesenhaft geworden. Nach den englischen Verlustlisten haben diese in drei Monaten bet d'er Heinen Front 827 631 Mann an Loten, Verwundeten und Ver mißten verloren, die Franzosen, mit ihrem etwas größeren Frontanteil, nach der Angabe Briaud im HeereSauSschuß rund 400 000 Mann, diaS macht in drei Movaten Dreiviev- telnEon Menschen ; kein Wunder, daß der Verband 90 Di visionen ins Feld führen mutzte, SO englische und 80 wtziße und 10 farbige, französische. Den Verbrauch in Artillevte» Munition haben englische Beobachter Ende September auf 25 bis 26 Millionen Schüsse berechnet. WaS das heißen will, erfleht man am besten au- den Angaben deS englischen MunitionSminlsterS. Montago, d-r schM Mitte August im Unterhaus sagte, daß die vorbereitende Beschießung in der letzten vor dem Angriff allein mehr Munition gekostet habe, als in den ersten 11 Monaten des Kriege- überhaupt arme- fertigt worden ist. Das Resultat all dieser riesigen An strengungen ist die Eroberung von, reichlich gerechnet, 800 Quadratkilometer einst blühenden' Lande-, da- jetzt zur Wüste geworden ist, 50 000 sind aber zurückzuerovern. Aber das ist nicht alle-. Wenn überhaupt möglich, dann hat sich der Hexensabbat an der Somme im Oktober noch weiter gesteigert. In den Tagen vom 9. bis 13. Oktober führte der Verband gewaltige Massen Infanterie in den Kampf, die Plötzlich nicht mehr in losen Schwärmen, sondern in äe- Wossenen Kolonnen, nach russischem Must«, in vieler» Wellen zum Angriff vargeführt wurde, die Offiziere Wied« hoch zu Pferd, ein Bild, da- man lauge nicht mehr gewohnt war. Aber die Erwartung, daß e» nunmehr gelingen müsse, baß der Durchbruch da sei, erfüll'r sich wiederum nicht. Trotz de- furchtbaren Arttlleriefcuer» hielten die deutschen Linien stand. WaS nicht zermalmt war, griff Wied« zur Waffe, und was bei einem solchen geschlossenen Vorstürmen «folgen mußte, wenn selbst nur wenige Maschinengewehre intakt waren, das läßt sich leicht mi4d<'"'en Den sechs bi folgenden dichten Wellen folgten weit« vle Einnahme von L-chernawoSa. Nach Constantza, Medjidia und Raschowa ist auch scheruawoda in unserem Besitz. ES geht mit Rlesenschrit- ' M vorwärts in der Dobrudscha. Tschernawoda war die i tzte Hoffnung der Rumänen und ihrer Freunde, denn es -ütic d« Brückenkopf, der den Uebergang üb« die Donau .herrschte. Tschernawoda verdankt seine Bedeutung der hochwichtigen Bahn Bukarest—Constantza. Dicht am rechten User der hier in zwei Arme gespaltenen 15 Kilometer drei-j Front des Generalfeldmarschalls Kronprinzen Rupprecht ten Donau liegend, wurde er als rechter Brückenkopf er wählt und seit einigen Jahren als solcher stark befestigt. Die große Eisenbahnbrücke, von der bekanntlich ein Pfeiler bereits kürzlich durch einen deutschen Flieger zerstört wur de, überschreitet den nördlichen Arm der Donau, die Bor- >ea, auf einer 983 Meter langen Brücke, überquert sodann die 13 Kilometer breite, wegen ihres sumpfigen Charakters rr militärische Zwecke unbrauchbare Insel Balta und legi ch endlich als 1663 Meter lange Strombrücke über den süd- chen Arm ves Flusses. Die Brücke von Tschernawoda hak och keine KriegiSerfahrung, denn sie wurde erst in den Iah en 1890 bis 1895 erbaut. — Welch strategische Bedeutung tschernawoda auch in englischen Militärkreisen beigemeffen -ird, zeigt folgende Betrachtung, die Daily Chronicle vor .rügen Tagen anstcllte: Die russischen und rumänischen Truppen können nicht in nördlicher Richtung zurückgehen, denn e- ist für sie ein LebenStnteresse, mit Ker Brücke von Tschernawoda in Fühlung zu bleiben, weil diese Brücke tatsächlich ihre einzige Verbindung über die Donau bildet. Sie müssens wenn sie überhaupt noch etwa- in der Dobrudscha halten wollen, jenen Brückenkopf behaupten und der Feind dürfte deshalb imstande sein, an ihrem linken Flügel vor bei in nördlich« Richtung gegen die Donaumündung vor zurücken und sich in estnem kleinen Halbkreis um Tscher nawoda herum festzusetzen. Ein derartiger Brückenkopf ist aber ebenso wie all« hervorspringenden Stellungen sehr schwer gegen den Feind und moderne Artillerie zu vertet- oigen, und die Verteidigung erfordert sehr schwere Opfer. ES ist möglich, daß unsere Verbündeten nicht versuchen werben, Tschernawoda zu behaupten, und wenn sie den Versuch machen, daß er ihnen nicht gelingen wird. In beiden Fällen würde ihr Rückzug über dis Brücks ein« sehr schwere OM-Äsn sein. Tschernawoda selbst !h«t alS Dsnauhafen nur ge ringere Bedeutung, da ihm auf der Landenge -wischen der Donau und dem Schwarten Meer daN Hinterland fehlt. Immerhin ist auch» hier die Getreideprvduktion so umfangreich, daß bei dem Dors ab- «Stapelplatz der Dianuöisch-Ponttntschen Eisenbahn Kornspeicher von be deutendem Lagerraum angelegt wurden. Der Eindruck, den unsere erfolgreichen Osfensivoperationen in d« Dobrudscha auf.unsere Gegner ausüben, mutz, ist noch nicht abzusehen. Jedenfalls steht schon jetzt fest, daß das treubrüchige Rumänien immer mehr dem Schick sal des benachbarten Serbiens anhetmMlt. Militärisch ollte der Eintritt Rumäniens in dsn Bßerverhand außer tner Kräftigung der feindlichen Bajonette vor allem em Gegner die Möglichkeit eröffnen, ein« starke Flan kenbewegung gegen unsere gesamte Ostfront einzuletten. Statt dessen ist nunmehr Rumänien, nicht nur schon überall aus feine eigenen Grenzen Wied« -nrückgewvr- en jvorden, sondern unsere Heeresleitung Hat es in eiiMilderungswürdtger Weise verstanden, ihrerseits d«n men Gegner auf Leiden Fronten di« Flanken. ein-u- c ticken. Mit der Eroberung von Predeal beginnt «in neuer Abschnitt in deni Kriege an der Siebenbürgen grenze. Re ni den Fortschritten, welche unsere Verbündeten Lrup- > n mit ein« überraschenden Schnelligkeit in der Lvb- > >scha gemacht Haben, sind nun auch neue bedeutend« l' folg« an der Siebenbüvgenfront durch General von ivalkenhahn «zielt worden. Nach längeren Kämpfen, die bereits seit einer Woche sich. Hier abwickeln, ist nun Predeal von deutschen und ^österreichisch-ungarischen Truppen erobert worden. Damit befindet sich der Pre- dealpatz vollkommen in der Hand unserer Truppen. Pre deal liegt 1082 Met« hoch. Über dem Meere und bildet die höchste Erhebung des Tümöser-PaffeS. Siner der schwierigsten Kampfabschnitte ist.hi« -unückgelegt wor den, da sich der Gebirgssattel gegen Süden senkt. Sin waldiges und zerklüftetes SeMde „Mdet hier den Unsere Kampfartillerie hielt wirkungsvoll Gräben, Batterie» und Anlage« deS Feindes beiderseits der Som me unter Feu«. Uns«« Stellungen auf dem Nordufer wurden vom Gegner mit starken Feuerwellen belegt, Me Teil» »«flöße der Enalind« nördlich von Courrelette, Le Sars, Gueudecourt, LeSbtzeuf» einleiteteu. Kein« der An griffe ist geglückt. Sie haben dem Gegner «ur neue Opfer gekostet. Front des deutsche» Kronprinzen. Der vorgestrige französische Angriff nordöstlich von Verdun drang durch neblige- Wett« begünstigt, üb« die zerschossene» Gräben deS Forts und Dorfes Donanmont. Dss brennend« Fort war von v« Besatzung -eriumt. E» geleng nicht mehr da- Werk vor dyn Feinde-« besetze». Unsere Truppe« habe« -um größten Teil «st auf ans- drücklichen Befehl »Nd mit Widerstrebe» nördlich gelegene vorbereitete Stellungen eingenommen. I« ihnen find ge stern alle wettere« franzöfifchen Angriffe abgeschlagen wor den, besonders heftig auch gegen Fort Vang. Oestlicher Krieg»fchanplatz. Front des Generals Prinzen Leopold do» Bayern. srSrdlich de» MtadKioL.Ee»- Netze» di» Russen er, gevnisloS TaS aü. Die gleich*» Mittel Aereltete« süd. -Mich »an Gorodistfche ein«» UnWklff.Vor, den verlast» reich ftdetterte. Bat 8»bUno—Latmwy WefiUch den LEN machte» im AOenvdnakel russische Bataillone eine« Vorstotz ohne Artitterievvrvttritung. An unserem sofort etnsetzeuden Sperrst«» taachpu dis EtnHnwelle« Mammen. Front des General- der Kavallerie Erzherzog Karl. -Mischer« «olvemr Bifirttz «-N-» den OsWugcn de« Kelemeage-irge» romven Mudkich» «Agrffff «Vgewiesen. «n der vfifront von Eie-enHüpgm» Haden im Tro, tnsuetal -sterretchisch-t-NMkifHe, auf den HSHen südlich des Par-Oettch snderisM Truppe« iWnünis-n «echt*» geworfen. V» de« Strotzen a«s Stnaia ' «d KWMPvlmrgl habe« mir im ««griff Gelände gewönne«. Balkan-Kriegsschauplatz. Front des GeneraifeldmarschallS von Mackensen Die Operationen in der Tovrnvfch« nehmen ihren Fortgang. Welche« Umfans di» Rumänien ihrer Nie, »erläge beimesse«, geht dareyM cherddr, datz sie die zrotze Tonaubrsicke bei Tschernawoda gesprengt Habe«. Unsere Luftschiffe bewarfen in der Nacht zum 2». Oktober Bahnanlagen det Aetesti (MeMch do» Tschernn. «vvdaj ersolgreich mit Bomben. Mazedonische Front. Eiidlich des Prespa-Lces hat bulgarische Kavalle, Fühlung mit feindliche« AVteUungen. Bet Krap« <an der Lernaj und nördlich von Grü ¬ nt sie sind Borstötze der Serbe» abgeschlagen worden. De« erste Generalquarttermetstei W. T. B). Luvendorff. Kriegsschauplatz, auf dem unser« Truppen neue Siege zehn hintereinander folgenden dickten Wellen folgten weit« erfochten haben. Durch da- Tal de? Gebirges fließt rückwärts geschlossene Marschkolo aen, die natürlich, sobald hi« die Prnhova, deren Ufer bis »ach Sinai hinunter sie einmal erkannt waren, von Artillerie feuer geradezu zu dem den Rumänen start' befestigt worden sind. Auch auf gedeckt wurden. Letchenbarrikaden erwähnt oer deutsche diesem Teil« ist nun rmnänischer Boden von unseren Bericht. Mit Kem 13. Oktober schien der Höhepunkt de» Truppen betreten worden, di« siegreich gegen Süden vier Tag lang anhaltenden Mass« vorwärtsdrtngen. In der frait-üsischen und rumänischen sein. Die Erschöpfung begann sw h mit ängstlichem Bedenken auf hinter den französischen und englischen Linien ausgestellten siegreich«» Offensiv« ,Falte..Hah.w < Massen englischer Kavallerie sind nicht zum Etnbauen ge- sen. Französische LrUiÄrktttiker! kommen. Wir haben schon wiederholt an dies« Stelle auf deal stcherttch völlig erfolgreichen Widerstand werde kei ften können. Der Bericht mrsers» Generalstabw» zeigt, datz di« Befürchtungen unser« Feind« zutrrffend waren, ihre Hoffnungen auf erfolgvetchen widerstand Predoals äb« nicht. Mt Predeal Hoven unsere Truppen einen starken Stützpunkt jenseits der Grenz» Rumäniens mw Wonnen. » Große Diege-ftenM in Bulgarien. Der neue Sieg d« Verbündeten in der Dobrudscha rief bet der Bevölkerung Sofia- und de- ganzen Lande- die lebhafteste Freude hervor. Die Häuser bedeckten sich als bald mit Fahnen in den Farben Bulgarien- unk d« Ver bündeten und Dankgottesdienste wurden abgehalten. Dle Presse feiert den Heldenmut der verbündeten Truppen und hebt die große Bedeutung de» Siegs- hervor. Voennir JSmestta führt auS, daß di« rumänischen Eroberung-- und i Großmachtplänh, die in Constantza im Jahre 1S13 entwor fen worden seien, auch dort zu Grabe getragen wurden. Narodnt Prava schreibt: In Constantza kaufte Rußland Rumänien, damit es Bulgarien vernichte und die Tore Konstantinopels öfftw. In Constantza «rang die Entente am Vorabend be- Weltkriege- diplomatische Stege. Hof fentlich wird der Mllitärüea des VierbündrS da- Vorzei chen für da» Ende de» Krieges. t. Mit dem 13. Oktober schien der Höhepunkt de» .ensturm- Überschritten zu ch geltend zu machen di« ischen Linien ausgestellten Presse wurde mehrfach mit ängstlichem Bedenken auf hinter da-Fortschreiten der s bei Predeal htngewtesen. Französische L-rUiÄrkttttker' kommen. Wir haben schon wiederholt an dies« Stelle auf Hahen noch eben Po« wsnigM Tagen «Mvt, daß Pm-I die eigentümlichr Erschetwenz htAHSwtefur, daß sowahl die