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Muer Tageblatt Lrettag» äen 13. Oktober ISIS. Nr. 239. M Anzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: fluer Sonntag-blau. RAWNLM2 LÄ"«.'N»L?Li i>LW i-, !,,ioa,> »x »>-<»-»»> «<»»°,, ..««m.,> u»,. - k.x,<ss,, r.,,».« ». UNWLWL «MSMrrWÄL» .«.f«.,, m.E.« >.,».«.«», .i« »i.«,, s n. Jahrgang. n >»« IlM lIiiritiliriillUMliiit ter kiMer iili^reeeeleii en ter Zinnie zelebeilert -2»/, Mtlltar-ea »aglksthr Kriegskofteu. - Amerika uo- -er Uuterfeekrkeg lm fttlan-isihen <bzea«. — Slaaija un- pre-eal voa ims geaommeo. — Ke!« Soa-erftieür mtt Ru-lan-1 — Vie -ibrüftung -er griechischen Zlotte. — Erbittrtte Kämpfe au -er Korfihochfläche. Abweisung aller italienischen Angriffe bel-erfelts -er wippach. — Itallenische Teilerfolge bei Gppacchiafella. Eine Mahnung -er sächsischen Nationalliberalen. — Satockk über -ie Kartoffelverforgung. Gnr Mehnm- dki flch-schra Wmnlidmlk«. S Die Nationalliberale Fraktion der Sächsischen Zweiten Ständekammer und der Geschästs- sührende Ausschuß de- Nationalliberalen Lan« de»Verein» für das Königreich Sachsen Haben ein- Ititmnig nachstehende Erklärung- beschlossen: Mit stei gender Besorgnis beobachten Wir die Art und Weise, wie setzt in der Öffentlichkeit die entscheidenden Lebensfragen des Deutschen Reiches und Volkes erör tert werden, wie durch den Streit der Meinungen die inner« Einheit unseres Volkes gefährdet wird, wie Kreis«, die von dem gleichen vaterländischen Zinne beseelt sind, sich entzweien, weil sie sich über die Wege zum gleichen Ziele nicht einig werden und den Widerstreit öffentlich austragen. Wir wissen, daß über oie KriegSztele, über di« KriegssüHrung und Wer die Leitung der Reich-geschäft« durch den jetzigen Reichskanzler Metnungsoer- schiedenyei^en bestehen, und billigen es nicht, daß da» Recht der freien Meinung so weitgehend beschränkt vird. Aber wir sind davon überzeugt, daß der Weg, immer wieder allerlei Ausschüsse und Bereinigungen zu bilden, denen sich dann ander« mtt entgegengesetzten Zielen feindselig gegenüberftellen, unser Volk in nerlichzerklüftet, während e» doch die innere Einheitlichkeit nötiger denn je braucht. Unsere Anschauungen -über die Kriegsziele stimmen zusammen mit denen, die von den berufenen Vertretungen unserer Partei kiundgegebtzn worden sind und die darin gipfeln, daß da» Machtgebtet des deut- schen Reiche» so erweitert werde, daß die friedliche Ar beit de» deutschen Volkes unantastbar gesichert wird. Lvr öffentlich erhobenen Forderung^ daß England aiedergerungen .Werden mjüsfe, stimmen wir rückhaltlos zu, und wir halten uns an di« Worte ' De» Reichskanzler» vom 2 8. Sept. d. I., durch ^dt« er e» Vor allem Bott Mr nötig erklärt hüt, daß diesem Feinde gegeniVer jede« taugliche Krieg-- /mittel angewendet werde« müsse. Zu ent- / scheiden, welche» die tauglichen Mittel sind, dazu ist die Heeresleitung berufen und verpflichtet. Und wir erblicken darin, daß.HiudeuHnrM der Leiter de» General stabe» geworden ist, di« voll« ,G«wLHr dafür, daß -aS Wort des Kanzler» eingelöst wird. Auch wir sind davon überzeugt, daß in der auswär tigen Politik de» Reiches Fehler gemacht worden sind, auch wir fordern, daß die diplomatischen Aufgaben in dem schweren Ringen um de» deutschen «-eiche» Bestand, klug, kraftvoll und rücksichtS, lo» durchgesiührt werden, weil Schwächlichkeit uns un nötig« Blutopfer kostet. Ti« Sorg« aver dafür, daß kein deutscher Blutstropfen unnütz fließe« )arf, legen wir vertrauensvoll auf die Heeresleitung, est davon überzeugt, daß sie da» kostbarste Gut de» deut- chen Volke» auf» beste Setreumr Wird. Dieselbe Sorgte um» Vaterland, au» der per aus die ,Gegner de» .«ich»kanzl«r» Handeln, Veseett auch «n». Kbvr >. tr erblicken in dem Unterfangenden Kanzler zu stür- cn, die groß« Gefahr, haß sucht Mißtrauen gegen ie ReichSlettung, da» teilweise auch Mit bedenklichen . trteln in unser Volk gesät wird, sich notwendigerweise auch auf Pie Heeresleitung überträgt, in deren Hand jetzt im wesentlichen da» Schicksal de» deutschen Volke» und Reiche» ruht. Ti«» aber erscheint uns al» ver hängnisvoll. weil e» unserm Volke di« nötige Einheit nimmt und di« Wehrkraft schwächt und weil «B im Auslands den Glauben erwecken muß, daß unser Volt die Zuversicht auf den Steg.verloren habe. Darum er heben Wir unser« Stiuune zu der Mahnung : Mtzr alle» M jmwrla«-». wo« u»f-r «o» innerlich entzweie« : dem Beginn der a Hon» vorbei, hat sich dem- «her nicht sehr beträchtlich verändert. Bon Lihon» au» ging sie früher geradenwegs nach Norden, während sie sich jetzt nach Nordosten neigt, um nach Barley aLzugehen, nicht ohne im Raume von Ber- mandovillers einen kleinen nach Osten offenen Bogen zu beschreiben. Die Aufgabe unserer Truppen besteht in erster Reihe darin, allo Belastungsproben durch die Franzosen au»zuhalt«n, um durch den Widerstand nicht nur den Durch bruch zu verhüten, sondern auch den Feind so stark wie möglich zu schwächen. Diese» Ziel wurde jHt nach unsere« jüngsten GeneralstabSbertckt durch eine Frontverkürzung Vie ftomnMMg Mick «Ur Zoom. Der gewaltige Druck, den die englisch-französischen Massen an der Somme ausüben, ist bisher von unseren Linien aus» kraftvollste ausgehalten wordm. Nu« ist nach dem heftigen Angriff nördlich der Somme die Schlacht nicht nur auf die Stellungen nördlich der Anne ausgedehnt wor den, sondern hat auch südlich der Somme an Umfang und Bedeutung zugenommen. Die Franzosen haben hier in diesem Abschnitt hauptsächlich von dem Frontteil Denie- coupt.—VermandovillerS —Liihoni» neu» Truppenmassen vorgetrieben, um eine Froatverschiodnutz nach Osten und Süden zu erzielen. Die Linie Deniecourt— Vermandovillers—Lihon» verläuft von Nordosten nach Südwesten mit stark vorstehender Ausbuchtung gegen Lihon» zu, da Lihon in kräftiger Neigung südwestlich von Berman- doviller» gelegen ist. Der ganze Abschnitt, auf dem sich Kiese neue Schlacht bet Vrrmandovtllerl abspielt, von De- vteeourt bi» Lihon» hat ein« Ausdehnung von rund 7 Kilometern, i» der Luftlinto gemes sen. Die Franzosen sind bereits seit dem S. Oktober be müht, den Vogen, den unser« Linie hier bildet, einzudrük- ken. General von Käthe», der mH diese» Ab schnitte die Truppen befehligt, hat e» in vorbildlicher Weise verstanden, alle versuche der Franzosen, unsere Front zu durchbrechen, zu vereiteln. Schon am 6. Oktober erlitten die Franzosen hier eine empfindliche Niederlage. Die schwer den Franzosen auf diesem Abschnitt« jeder Erfolg gemacht wird, geht daraus hervor, daß sie seit dem Monat Juli, in dem bereit» stärkste Vorstöße durch die Fran zosen bet Vermandovtller» erfolgten, nicht mehr zu einer neuen Unternehmung großen Stil» sich entschließen konn ten. Die Frontlinte ging auch vor dem Beginn der großen Offensive am 1. Juli östlich von Lis gemäß gerade an dieser Stell, bi» (Amtlich). Großes Hauptquartier, 13. Oktober vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Kronprinzen Rupprecht von Bayern. Ei» uener großrr rwrchisteWch»v«s»ch der Sn-tän. Ver »uv Fran-vse» ist zwischen ver Ancre »«» V«r So»«e VSlli« Oe-cheitort. Mit «Uw» «asseuaGgrtff an Artillerie «uv seiner durch frische Reserve» ««»Wirkte» Fnfanterie gluuvte ver Feind sei» Ziel erreiche» zu müsse». Di- tapfere» Lrnppe» der Generäl« Sixt, »»» Armin, wo» V«ehl» »ud do» Guruier stchnnpten »ach schworen, Kmnpfe «»erschüttert ihre SteNnnA W« Hanptwucht der zahlreiche« Kämpfe richtete sich WgL» di» Front de» Srureelette A» »nm Pierre St.» Baast-tWguld. Mehrfach Sam «S st» «stittertr» Hand- semenche« t» »»serer Linie «Vit de« PPrgvergBhe»d ein- S«Pr»»Oe«e» Gegner. «rotz fachSWaltche« 1« Laufe des rache» mitzl»«che»e» S1«rWes «Ns «»sere Stell«»» a»f Sailltz liefe» die Frauzes« Ger «acht» »echwal» an. A»ch diefer Kampf würde «Weschlage». Der Kamps nerpwestlich de» Ortes ist nach nicht «pAofchlosse». BrandenMrrgische Regimenter . empfing*« strh»»d nordwestlich van Gnevecourt dichte euglisiche Kolonnen mit Vernichtendem Kemer. Südlich der Somme wurde« die französische» Aurriffe Mischen KreSves—Mac««- conrt »ud Ehanlne» fortchefrtzt. E» der Inckerstestvir -ei Seneruu»nt entsp«»»e« sich wieder»« Harte NabMmPse. Sie find zu nusere« SÄuste» entschiede». Der Hsupt. teil da» Astloinconrt ist «ach Harte« Ringe» tu «tsa-H reue Besitz »Miede«. Wir nah««« Hier t« de» letzte» Kämpfe» etwa 2-ü gmnchose«, darunter vier VWziere ge fange». Front de» deutsche« Kronprinzen. vestlich der Maa» «ud in der Gecheud westlich vnu Marktrch <Vechefe»> lrtchafte Feuertätiqkett. Westlich ne« Marktrch wurde» französische Verstöße aWefchlage«. Unsere Ältester priffen stark« feindliche Geschwader anf dem Klvste nach Siiddeutschland erfolgreich an : tzchötze», unterstützt d«ch «stw^MWAche, «M» Klu». zeuge ast. Rach de« Meldung«« sind durch Mwurf vou Bo »wen fü nf PersonM getötet, 26 verletzt. Der an gerichtete Sachschaden ist gering militärischer Schaden ist nicht entstanden. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Kriegsschauplatz in Gtedonbürgen. Da» Gyergtza- und da» Mseek-Becken, die obere und nfttere Este find vom Feinde stet. Die Verfolgung wird fortgesetzt. An her Straße Cflk-Grereda—Äyme»-Patz leistet der Gegqer noch zähe« Widerstand. In erfolgreichen Gefechte« a« den Grenzhöhe» äst- ltch und südöstlich von Kronstadt wurde« ei« Offizier, 170 Mann gefangen genommen und -Wei Geschütze erbeutet. Balkan-Kvieg»schauplatz. Front de» Generalfeldmarschall» vo« Mackensen. Nicht» Neve». Mazedonische Front. Beiderseits de» Bad« Monastir—Florina lebhafte Ar- tillertekämpfe. Die serbischen Angriff, am Lerna-Bozen hatten auch gestern leinen Erfolg. An de, Gtrumafront Gefechte mtt feindlichen ErkunduNgSabteilungen. Feind liche» Yener von Land Und Goe her auf die Stellung bei Orfano. De» erst» Äheweralqnarttermetst«» (W. T. B). Ludendorff. Sehne de» Bogen» zurückgenommen worden find. Wir haben einen ähnlichen Fall bereit» in dem Kampf am Gto- chodknie erlebt, wo unsere Truppen gleichfalls zur Verkür zung der Frontlinie auf die Sehne zurückgenommen wur- den. Damals hatte dieses Vorgehen unserer Heeresleitung den allergünsttgsten Erfolg, da dadurch unsere Linien ge- drungener wurden und sogar die Kraft erlangten, gegen den übermächtigen Feind angrtffsweise vorzugehen und zu siegen. Wir können erwarten, daß auch die neue Frontver kürzung einen günstigen Einfluß auf die Kräftigung unserer Linie« ausübt. , Di» militärisch» HSchfUeistung England». Di, Londoner Morning Post meldet: Lloyd George teilte Vertretern der TradeS-Union mtt, die militärische Höchslleisümg England» sei frühestens Sommer 1917 zu er warten. Voraussetzung lei jedoch die Aufhebung al- ler Anbeiterprivhlegien, die »u»dehnung der Wehrpfltchtbt» zum47. Jahre und die Wehr pflicht für Irland. Durch diese drei Maßnahmen könnte« noch zwei Millionen englische Männer mobil gemacht wwdw». , Eine keile Urquitkr im Unrerdaure. Im Unterbause brachte Asquith eine neueKredit- forberungim Betrage-ron 300 Millionen Pfund Ster ling ein. Dabet erklärte er, dieser Kredit erhöhe den G e- samtb e t r ag für da» laufende Finanzjahr auf 13S0 Mil- lionen Pfund Sterling unv den Gesamtbetrag der seit Kriegsausbruch bewilligten Kredite auf 3182 Millionen Pfund Sterling (6 2,640 Milliarden Mark). Die gegenwärtigen KriegSauSgaben beliefen sich etwa'auf fünf Wltonen Pfund Sterling täglich. Die Ausgaben für da»