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»ei»tst«1 ««So, t»«iiUchle»»«M luer Tageblatt WW /lnzeiger für -as Erzgebirge W MZZZM mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. "«UN» n" «s " .?l'«ü«n,*'»"e Sprechstunde »er NeSaktion mit Ausnahme der Sonntag« nachmittag- 4—s Uhr. — Leleqramm-A»riss» r Lagrdla« Aurerzgrbirge. Fernsprecher LZ. , m.n"°o«s!«uun^» -lir unverlangt ringrsanüt« Manuskript« kann Gewähr nicht geleistet werdrn. «Ä>frn»t»8"Ä Nr. NS. Dienstag» äen 1. August ISIS. II. Jahrgang. istr blutige Liilmmenbruch Ser englisch Iranrölilcben Offensive. Kaiserliche Erlasse zum Segln« -es -ritten Kriegsjahres. — Milltouenjcha-e« -urch unseren Aeppelinangriss auf -ie Gstküste Englan-s. der Protest Washingtons gegen -ie schwarzen Liste« Englan-s. krlaß Ser yaker* an ckar lleukcde volir. (Amtlich). Se. Majestät der Kaiser hat an den Reichs inzler falzenden Erlaß gerichtet: Zum zweiten Male kehrt -:r Tag wieder, an dem Mich dH Feinde zwangen, Deutsch- r.ids Söhne zu den Waffen zw rufen, nm Ehre und Be nid des Reiches zu schützen. Zwei Jahre bei spiel- osen Heldentums in Taten und Leiden hat das ritsche Volk durchmessen. Heer und Flotte haben im Ver r mit treuen und tapferen Bundesgenossen in Angriff und !?ivehr den höchstes Ruhm erworben. Viele Tausende nerer Brüder haben ihre Treue gegen das Vaterland mit rcm Blute besiegelt. In West und Ost bestehen unsere idemnüikgen Feldgrauen in Unerschütterlicher estigkeit den gewaltigen Ansturm der Gegner. Un junge Flotte hat am ruhmreichen Tage von Skager , der englischen Armada ei,,n» harten Schlag versetzt enchtend stehen Mir die Taten nieer m üdendc n O P e r m utes und treuer Kameradschaft an der Front vor ngen. Aber auch daheim ist Heldentum: bei Mann Fran, bei snng und all, bei allen, die Trauer und Sor still und tapfer tragen, die ordnen und helfen, um die cideu des Krieges zu mildern, in der Arbeit derer, die üg und Rächt nnlermüdlich schaffen, um unsere kämpfenden rüder im Schützengraben und auf der See mit allem not '.ndigen Rüstzeug zn versehen. Die Hoffnung der ieinde, unS in der Herstellung von Kriegsmitteln zu berflügeln, wird ebenso zu schände» werden wie ihr Kaw durch Hunger zu erzwingen, was ihr Schwert nicht reichen kann. Auf Deutschlands Fluren lohnt Gottes !wade des LandmannS Fleiß mit reicherer Frucht, als wir i hoffen wagten, Süd und Nord wetteifern darin, die chten Wege für eine brüderliche Verteilung von Nahrung > d anderem Lebensbedarf zu finden. Allen, die draußen >d daheim für Volk und Heimat kämpfen und streiten, uen allen gilt Mein heißer Dank! Noch liegt chweresvoruns. Zwar regt sich nach den furcht- rren Stürmen zweier Kriegsjahre die Sehnsucht nach dem onnenschein des Friedens in jedem menschlichen Herzen, »er der Krieg dauert fort, weil die Losung der in blich en Machthaber auch heute noch eutschlandS Vernichtung ist. Auf unsere, einde allein fällt die Schuld deS weiteren Blutvergießns. jemals hat Mich die feste Zuversicht verlassen, daß eutschl« nd trotz der Ueberzahl seiner Gegner unbe- wingbarist, und jeder Tag befestigt sie «ufS neue. Da» ätsche Volk weiß, daß eS um sein Dasein geht. Es kennt me Pflicht und vertraut auf Gottes Hilfe. Darum kann ichts seine Entschlossenheit und Ausdauer erschüttern, -ir werden diesen Kampf zu einem Ende führen, der unser eich vor neuem Ueberfall schützt, und der friedlichen Ar- :t deutschen Geistes und deutscher Hände für alle Zukunft ir freies Feld sichert. Frei, sicher und stark wollen wir ohne» unter den Völkern des Erdballes. Dieses Recht ll und wird uns niemand rauben. Ich beauftrage Sie, esen Erlaß zuir öffentlichen Kenntnis zu bringen. Großes Hauptquartier, den 31 Juli 1916. n den Reichskanzler. Wilhelm I. R. nr lrakerllche KunUgelmng an fteep una flotte. Seine Majestät der Kaiser Hai di« nachfolgende Kund- bung erlassens: An die deutsche Wehrmacht zu Lande und zur See. Kameraden! DaS zweite Jahr d s Weltkriege- ist vollendet. Es ar, wie da» erste, für Deutschland» Waffen ei» Ruhmes- hr! Auf allen Fronten habt ihr dem Feinde neue, schwere chlägc versetzt Ob er niedergekämpft der Wucht Eueres »griff- wich ->der ob er, durch fremde, au» aller Welt zu- inmengeraffte und erpreßte Hilfe verstärkt, Euch de« reiS der bisherigen Siege Wied« zu entreißen suchte: Ihr »bt Er ihm stet-überlegen gezeigt. Auch da, wo ngla.ns Gewaltherrschaft unbestritten war, auf den freien logen der See, habt Ihr siegreich, gegen erdrückende Ueber- acht gefochten. Die Anerkennung Euere- Kaiser < und c stolze Bewunderung der dankbaren Heimat find Euch H diese Taten unerschütterlicher Treue, kühnen Wagemu- S und -Sher Tapferkeit gewiß. Wie da- Andenken an ie gefallene« Helden, so wird auch Euer Ruhm bi- in die rüsten Zetten wirken. WaS die Wehrmacht vor dem eivvS em Lorbeeren pflückte, trotz Rot u«d Gefahr stet» 'ver amtliche istiegrbericdt von beute!' Großes Houptquartijer, 1. fing. vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich der Somme haben räumlich getrennte aber er- bittert» /kämpfe al» Nachwehen -er großen Angriffe vom Zs. Juli siattgefunöen. westlich de» Zoureaux - Walde» auf schmaler Krönt eingedrungenr Engländer find hi«»au»ge«orfen. ktn in acht Wellen vorgrtragener feindlicher Angriff in Ser Gegend oon Maurrpat ist glatt abgewlefen. hart nörälich der Somme am Abend vorbrechende Zranzofrn find nach erbitterten ttämpfen an dem Sehöst Monacu restlor zurllckaefchlagen. ' sflällch »er somme lebhafte deitlerreltige Artillerie- llitigket», »benr- »nch rechte -er Ma»», bersnäer, ln »em Abrtdnllt von rhiauwoar-slru^v un» örtlich davon. Mer wurärn aertern krlih vorrtosens» krlnäliche ffan<l,r»n»»rn- «rupp» »vgemirren. vurch um,a»g reiche spreng«»- »er »törten wir »le kr»»»örl»«t stellung nörälich von Ilenrv in einer Auräehnung vo» «ttv» roo Meter, llnrer« n»eh- »toßenäen ?»tr»uiii«n »achten einige «ekan-ene. Unternehmungen feindlicher Erkun-una»od«»ilung»n stnd «estllch von La Safft«, nördlich von yulluch, südlich von Loo» un- südöstlich von kelm« gescheitert. vurch feindlich» Kltegerunternehmungen bei Sewigis-tto- miner und anderen <drt«n hlnterunAver front lst unbedeutend«» militärischer Schad«« ang«richt»t. E» stnd zahlreich« <Vpf«r unt«r »er Sevölkerung verursacht. S« «ln feindliche» Zlugzeug ist gestern un» am so. Süll durch Abwehrfeuer inn«rh»lb unserer Linien lm Somme- Heblet, ein weitere« gestern im Lustkampf del Lihan adg«- fchoffen. Westlicher Kriegsschauplatz. Sina einzelne, gegen Wulka (am Dginoly-Kanal) an- arsifsnd« rulsilchs Kompagnie wurde durch Vorstoss elner deutschen rAbteiluv vernichtet. Westlich von Lagischin sind ln den gestern berichteten Kämpfen über 70 Gefangen« «iimabracht. Verschärft« Ar tillerie-Kämpfe beiderseits de» Äobel-Hqs», wo der Feind angriff, sowie der Angriff eine» feindlichen Bataillon» Vst» sich de» Hess, wurden blutig abgewlefen. Hegen St» Stochoü-Kront erschöpfen sich di« küssen wt«»«r in »rgebnißlofen Angriffen. Dreimal wurden fie bei un nördlich von Smaiarp »urch unser Z«u«r zur Umkehr ge zwungen. Set por»k (nordöstlich »er Sahn llowel-kown») und bei kiflellu stürmten ste di« zu sech»mal um »en Sefltz einzelner Gräben, bet Vitantez wird harwäcktg gekämpft. wurden fänf Hfstziere und ros Mann gefangengen»««»». Südllch »er Lurga Patrouillen -hanSgrnnatenkämpfr. Di« Truppen des Heneral» von Llnstnge« Haden im -all 70 kdffzler» kSSS» Mana gefa gen genommen und SS Maschinengewehre erdeutet. Set Ser Arme» Se» Heneral« Hrafen von Sothmer drach ein feindlicher Vorstoß südwestsich von Sargano« t« -euer zusammen. Am Moropidr-Adschitl westlich von Suzaez »tg« Hesechrrtätigkett. Größer» feindlich» Angriffe stnd hier gestern nicht erfolgt. Sa Sen letzten Kämpfen find 271 küssen gefangen genommen worden. Saikan-Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Nachdem seit Beginn der englisch-französischen Gffsnsive im Somme-Gebiet in England Ilie great »veep, auf deutsch da» gross« Au»kshrsn genannt, mehr al» ein Monat ver flossen ist, währenddessen nach den früheren Ankündigungen unserer Gegner di« Entscheidung unter allen (Umständen erkämpft werden sollte, lohnt so sich, kurz zu zeigen, wa» von ihn«,: -tlächlich erraicht word«n ist. Lvsl atzen »le in einer strrclre von etw» rr ssiloaetern «ine Lind -cht«ng äer aenttthen front von änrchechnittiich « Ailomet^.' riete erreicht, «der »ie werden mich hren Kr- whrnngen oow ro, rr., ro. uns r». Jul« reibt« nicht de- h»«pien wolle», ä»ß äl« äeutrchtu Linie« iracr i einer stell» <wch nur errchüttrn »eien, vierer Lrltis -«»L-r kn,- länäer nach »ehr vorrlchtiger schätz«»« mlnäetttn» uoooo Man« gehortet, fär Sie schätzung äer ttsn»k»I»chcn ver- Iu»te »teden un» in giere» falle h«in > »ichere« Srunäl»««» >u Seboie. sie wrräen »der, ä» sie >nn,o»tn ä!e is»upt- »rdelt zu l«I»tt» halte«, «rotz deren größerer Sewanghei» im ll»»pt auch rtarlt »ein. ver «eramtvrrlurt unrerer llegner wird sich also aut «wa »»oooo Mann delauten, wädrenä der unrrlge, »o deklagtnrwert er dlridi, nahltnrnäßig hiermit üdrrhaupt nicht nu vergleichen Irr. vadel Haden wir latolgr der i,«grame» forttchrtttenr äer vttrnrlve »olihommen Leit gehabt, hintt» unteren ledi gen vorgerrtrn lllnl« dir stellungen wiräer a««uleg»n, lti» unr vor ihr verloren gegangen rin». Um gier« -ingadr» i» gar rechte Li»» r« rScicen, wird noch angetüdtt, g»ß ger irrte Monat g«r stämpte I« iNaargedlet dei vergu» «n» einen mehr »I» gsppeit «o großen Heiänaegewinn mit einem veriurt von etwa oooo» Man» gebracht Han», wiihreng gle franroren gort in ger gleichen lleit minäestenr i-oooo Mann eindüßten. lw.L.S.) (dborste heorevleitung. hochgemut, weil ihr das stolzeste LoS des Soldaten beschert war, ist unzertrennlich verknüpft mit der hingebungsvollen und unermüdlichen Arbeit des Heimatheeres. Immer frische Kräfte hat eS den fechtenden Truppen -»geführt, im mer wieder daS> Schwert geschärft, daS Deutschland- Zu versicht und der Feinde Schrecken ist. Auch dem Helmat heer gebührt Mein und des Vaterlandes Dank. Noch aber sind die Macht und der Wille des Feindes nicht gebrochen. In schwerem Streite müssen wir weiterringen um die Sicherheit unserer Lieben, um des Vaterlandes Ehre und für die Größe des Reiches. Wir werden in diesem Ent scheidungskampfe, gleichviel ob der Find ihn mit Waffen gewalt oder mit kalt berechnender Tücke führt, auch im drit ten Kriegsjahr die alten bleiben. Der Geist der Pflichttreue gegen das Vaterland und der unbeugsame Wille zum Siege durchringen heute, wie am ersten Tage deS Krieges, Wehr macht und Heimat. Mit Gotte- gnädiger Hilfe, dessen bin Ich gewiß, werden Eure zukünftigen Taten der vergange nen und der gegenwärtigen würdig sein! Große- Hauptquartier, den 31. Juli 1916. Wilhelm, I. ». vank an llrn hriegrmlnkitt. (Amtlich). DaS Armee-VerorduunHsblatt veröffent licht nachfiehenden Allerhöchsten Dankerlaß: Ueber der un auslöschlichen Dankespflicht gegen unsere todesmutigen Kämpfer draußen werde Ich und wird ganz Deutschland niemals derer vergessen, die in der Heimat in treuer Pflicht erfüllung rastlos tätig waren und tätig find, alle Gtrettmittrl in varblldlicher Vollkommenheit zu schäften, die Heer und Marine zur Erfüllung ihrer gewaltigen Aufgaben Tag für Tag gebrauche«. Ich beauftrage Sie, Meinen un» des Vaterlandes besonderen Dank allen denen auszusprechen, die in nimmer ruhender Geistesarbeit »der an der Werkbank, am Gchmiedefeuer oder im tiefen Schacht ihr Bestes herga- bech um unsere Rüstung siahlhart und undurchdringlich zu erhalten. Gleicher Dank gebührt auch dm tapferen Frauen, die, dem Gebote der Stunde gehorchend, zu ihren in dieser Zett wahrlich nicht leichten Frauenpflichteu gern auch die harte Miunerarbeit aus fich genommen haben. Sie alle dürfen mit Recht da- stolze Bewußtsein in fich tragen, an ihrem Telle mitgewirkt zu haben, wenn die Anschläge der Feinde vereitelt wurden, der Sieg auf unserer Seite war. Daß diese Männer und Frauen fortfahren werden, in der Zeit schwersten RingenS mit dem bisher bezeugten Opfer mut und mit treuester Hingabe dem Vaterland bi- zum siegreichen Ende zw dienen, dessen bin Ich gewiß. Große- Hauptquartier, 1. August 1916. An den Krieg-minister. * Wilhelm. Große- Hauptquartier, 1. August 1916. Vorstehenden Allerhöchsten Dankerlaß bringe ich hiermit zur Keusntnis aller zuständigen Militärbehörden mit dem Auftrage, ihn unverzüglich den in den Staats- und Privat bettieben bei der Herstellung von Heeresbedarf jeglicher Art tätigen Männern und Kreuerr bekannt zu geben und ihnen ! den Kaiserlichen Dank m g eignet erscheinender Weise, durch Ansprache oder Anschlag, zr: übermitteln. Der KriegSmmister Wild von Hohenborn. ver frletlen wtta von unr derttnnnt. In einer Betrachtung über den Beginn des dritten WeltkrtegSjahres schreibt die Köln. Ztg. am Schlüsse: Wjx stehen in entscheidenden Kämpfen, draußen und mitten in den schweren Verwaltungsarbetten de- Kriege- zu Hause. Noch zeigt sich das Ende de- Ringen- nicht, und niemand kann sagen, wie wett in» dritte Jahr hinein von un» der Bewet- fortgesetzt werden muß, daß un» der Steg ntchtmehrzu entreißen tst, und daß die Neuge staltung Europas, die von den Feinden wider ihre Absicht angebahnt worden ist, nicht mehr rückgängig gemacht wer den kann. Noch setzt Frankreich mit seinem Heldenmut, der unsere Achtung verdient, die Blutopfer fort, die nur seine Kraft erschöpfen . Noch wirst England sein neue» Heer, noch wirft Rußland seine sinnlos geopferten Massen gegen unsere eisernen Linien, unter Verlusten, die jede Vorstellung übersteigen. Noch drangsaliert England Schiffahrt, Ausfuhr und Handel der Neutralen, deren Kaufleute wie Sklaven den englischen Spähern ihre Wirt-