Volltext Seite (XML)
Dienstag, cken S. Juni ISIS Nr. 12S II. Jahrgang '«««»<» »««»- »I« f«H«- »,spatt«n« p,tttz«ll« »»«« »«pW kaum für Mnr«I,«n au« Hu« ««4 »,m Srzirk «chwarziob,»» pf. au«»Sn>,« Kn,«I,«n « Pf.» ««I» lam*p,ttt,«tt« svr tzu« uns 4«, Sezirk Schwari«nd«ka 4»V' " " 5» Pf. ««» sröU«r«n »44411 spr«ch«nt»r Nabo«. Maz, nahm« bl« fpat«st«n, »'/. «Uta«, p», »«»««« Im 4 . P«»Uh« ulchr o«l«lft«t »«!?»«», w«na »I« ftufaab« »«« Ma,«!,, borch 1»n>spr«ch«t «-folgt»-«« »aa MamistNpsalchi »«««Ich I««dar IP. /luer Tageblatt ch*,uo»prk,«: v»,ch untere » WAV Mzeiger für -as (rzgeblrse KWWZM mit Ser wöchentlichen Ünterhaltunssbeilage: Auer Soimtagsblatt. u"voN°nNal^^un»'8r!'«^ Sprechstunde -er Redaktion mit Ausnahme -er Sonntag» nachmittag» 4—s Uhr. — Telegramm-Adresse t Tagedlatt Aueerzgeblrg». Fernsprecher ds. a«hm«n °s«st«üun^"n «"»,«,«" Zür unverlangt eingesandt« Manuskript» kann Servühr nicht geleistet «erden. Serläncllger Mmäuen Ser englischen ZchistMilime Zur Seeschlacht bei Horns Riff: Vizeadmiral Scheer zum Aümiral beföröett. — Segln» -er russischen Offensive: Eine große Schlacht zwischen pruth un- Stpr. — Gesierreichisch-ungarisihe Fortschritte süülich posina un- östlich -lrsiero. — Cin französisches Ultimatum an Griechenland. Eine neue Rede -es deutschen Reichskanzlers. Caäornas Totenglocken. Unser Mitarbeiter in Lugano sendet uns über die italienischen Schwierigkeiten nachstehenden Bericht, dessen Gewährsmann ein bekannter italienischer wa-lameutarier ist. Sturmwind herrscht in der Consulta in Rom, die Minister arbeiten mit Hochdruck und nervöser Hast, der König ist trank. Die Regierung leugnet hartnäckig die Niederlagen auf dem Kriegsschauplätze und gesteht nur geringe Verluste ein, um dis Bevölkerung zu be ruhigen. Aber die Vollsmassen sind nicht mehr zu täuschen, die Lazarette in Oberitalijen sind überfüllt, und ungeheure Mengen von Verwundeten mutzten nach, Rom transportiert werden. Cadorna ist augenblicklich die unpopulärste Persönlichkeit in Rom. Die Auf- regung der Massen brauchte Ablenkung, und der Drahtzieher des Kabinetts Salandra, der englische Bot> schafter Nenell Rood, benutzt geschickt und skrupellos die sich ihm bietende Gelegenheit, seinen geheimen und« zähen Widersacher, General Cadorna, von seinem Pieder- stal zu stoßen. Sollte ihm dies jetzt gelingen, so ist <s dssnuocy mehr als jraglich, ob Salandra den englischen Lieblingswunsch, die Kriegserklärung an Deutschland, dessen größter Gegner Cadorna ist, erfüllen kann und! wird. Die Erbitterung gegen Cadorna ist be sonders in militärischen Kreisen in ständigem Wachs!qn begriffen. Es ist bekannt, daß Cadorna während des Krieges mehrere hundert höhere Offiziere zur Disposi tion gestellt hat. Bei der Absetzung, von Offizieren hat sich Cadorna sehr häufig von persönlichen Motiven let ten lassen. Ganz besonders kratz liegt Her Fall bei der Entlassung des Obersten Fumagalli, Kommandeurs eines in Padua garnisonierenden Regimentes, der sich bei den Truppen außerordentlicher Beliebtheit erfreute, und der von Cadorna deshalb kalt gestellt wurde, Weil er sich geweigert hatte, sein Regiment, ohne datz eine aus- r (ich en Le artilleristische Vorbereitung stattgefunden hatte und ohne daß genügend Reserven vorhanden waren, zums S.urm gegen die österreichischen Stellungen zu führen. Bei dem späteren Angriff soll dann das Regiment säst vollständig ausgerieben worden sein. Der Weitaus größte Teil dieser gemaßregelten Offiziere hat in Rom unter der /M-runo des genannten Obersten Fumagalli eine Partei unzufriedener Militärs gebildet, die Cadorna scharf kritisieren und sein militärisches System» heftig bekämpfen. Die Zensur unterdrückt zwar alle Veröffentlichungen dieser Offiziere in der Tagespreis«, kann aber nicht verhindern, datz die Flugschriften, die Ne neue Organisation herausgibt, massenweise ins Volk dringen und dort Aufklärung verbreiten über die schlim- ^u^an^c an oer Front, insoweit sie durch persön liche Machinationen einer bestimmten Partei verursacht Werden. Das italienische Volk ist erbittert, über die sw- in whrer Zeit außerordentlich häufenden Deserra-! tionen, die lediglich nach Ansicht des Volkes, aus die übergroße Strenge und Willkür der Leitung Cadornas zw üchzuführen sind. ES ist festgestellt worden, daß das italienische Heer die Weitaus größte Zahl von Deserd teuren von allen kämpfenden ArmieM aufzuweisen hat. Weitere große Erbitterung hat das Verbot der italieni schen Heeresleitung heroorgerufen, das die Mitteilung von Todesfällen der Kameraden im Uelde untersagt. Datz Italien keine Verlustlisten herauSgibt, ist bekannt, aber Weniger bekannt dürfte es fein, daß die'Heeresleitung in der letzten Zeit davon Abstand genommen hat, schwer« Verwundungen oder Todesfälle im Uelde an die Ange hörigen der betreffenden Soldaten zu melden. In uw. »errichteten Kreisen herrscht die Meinung vor, datz die Tage Cadornas gezählt sind, und datz es seinen Freunden nicht lange mehr gelinglen Wird, ihn zu hal ten. Die Glocken, die die.Feste zu der Jahresfeier der italienischen Kriegserklärung einläuten sollten, werden Cadornas Totenglocken werden. * Neue Sündenböcke. Wie das italienische Heevesbulletin vom 4. d. M. meldet, sind die Generale Queirvro, Marahieri, Villani, Corrado, Vecchio und Castagnola zur Disposition gestellt. Ouetroro war Divistonskomi- mandeur, die anderen waren Brigadekommandeure. — Der amilicte isNegrbeNcdt von beutel' Großes Hauptquartier, -. Funk vorm. westlicher Kriegsschauplatz. Aul dem «ertliche» M»»r«ker «unten Sie Stellungen der »»pteren vrtpreußen »uk sein suminrilckren lm raute äer Nach» na» erneuter rebr rtarker AriMerlevordereltung «leckerum viermal obne gen gerlngrten erfolg »»gegriffen» Ser Legner darre in unterem rurammenmIrbenSen Arilllerie- rperrfeuer, Marchinenge«ebr- uns lnkanrrriekrurr brronSerr »ch«ere verlurre. Im übrigen l»t Sie Luge ««vergasen. Westlicher un- Salkan-Kriegssihauplatz. An Ser Seuttche» front Ireine deronSere« krelgnltte. fw.T.ö.) Oberste Heeresleitung. Serlln. EnglSnder, dl» von »er deutfchea d. Torpedo- bootrflottille während -er Seeschlacht vor »em Skagerak ausgeflscht wurden, haben aurgrsagt, »ag »er Schlachtkreuzer prtncrß Nepal schwer» Schlagseite gehabt hab» un» »aß die tzgen Marp im Sestcht mit -er ersten -eutschea Aufklärungr- gruppe fast gleichzeitig mit »em kleinen Kreuzer Sirminaham gesunken sei. Zernrr seien an »tesem Tag» am Sesrchte alle süns Uebrr-rea-noughtt »er Hueen Elizabechklasse be teiligt gewesen. Ander» englisch» Gefangen», welch» von der S. deutschen TorpedobootrstottiUe gerettet wurden haben unabhängig von einander un» unter schriftlicher Se- stäilgung au,gesagt, »ast st» »ar Sinken der Warfpit», »er Schlachtkreuzer» Prinzeß Ropal un» von Turbulent, Nestor un» Alcaster mit Sicherheit gesehen Haden, von einem deutschen Unterseeboot ist 0» Seemeilen östlich »er Tpnr- mündung ein Schiss »er dronduee-Klasse mit schwerer Schlag seite und mit stchtiich viel Wasser im vorderlchlss mit Surr aus die englische Küste gesichtet worden. Dem Unterseeboot gelang er wegen ungünstiger Stellung zu »em Schisse «In wegen schwerer See nicht »um Schuß» zu kommen. Vie englischen Verlust» an Menschenleben in »er Seeschlacht vor dem Skagerak werden aus über 7S0» geschätzt. Cadorna ist ja auf seiner Suche nach Sündenböcken äußerst erfolgreich. Ein italienischer Lenkballon zerstört. Der B. Z. a. M. wird aus Lugano berichtet: Ter Stampa zufolge erfolgte am Freitag auf dem.Flugplatz von Mirafiori bei Turin ein Zutzahnfmenstoß zwischen einem Flugzeug und dem Le nhballon M. 5. In folge Motorexplojfton gteriet dieser in Brand und wurde Vollkommen zerstört. Zahlreiche Soldaten des Luftschisfem-Bataillon» wurden verwendet. vle SeerOIaedt vor aem Skagerrak. Die Engländer haben das erklärliche Bedürfnis, den Eindruck ihrer Niederlage in der SIseschlacht vor deins Skagerrak abzuschwächen. Demgegenüber ist festzuster- len, daß es sich um eine große Schlacht, Keineswegs um ein bloßes Gefecht handelte, wie sich das ja auch aus der Größe der englischen Alerluste ergibt; daß diese Schlacht nicht in unseren Gewässern und unter,- dem Schutze unserer Flottenstützpunkte, sondern auf freier See vor dem Skagerrak, 300 Kilometer von unse rem nächsten Flottenstützpunkt« Helgoland entfernt, stait- fand; daß .die englischen Hochmodernen Linienschiffe mit einer Geschwindigkeit von 20 Seemeilen in der Stunde gegen unser« beteiligten sechs Schiffe der Deutschland- Klasse, die eine Geschwindigkeit von nur 18 Meilen haben, im Vorteil waren, uns hätten abschneiden kön nen, woraus sich auch die Hinfälligkeit der Behauptun.g ergibt die deutschen Schiffe hätitzn sich in die schützen den Häfen zurückgezogen, ohne sich auf einen Kanips mit den englischen Großkampffchiffen einzulassen; end lich, daß nicht das Gros der deutschen Flotte beteiligt war; daß aber auch, wsenn dies der Fall ge wesen wäre, die englisch!- Flotte der deutschen in der Theorie artilleristisch ganz bedeutend überlegen gewesen wäre. Die Queen-Elizabeth-Klasse der Engländer hat dank ihrer 38-Zentimeter-Geschütze ein Breitsettengewichr von 7442 Kilo, während unsere Kaiserklasse nur 4222 Kilo Wersen konnte. Die Qusen Mary allein, die der stärkste Schlachtkreuzer auf (englischer Seite war, kann 5080 Kilo mit einer Breitseite Werfen. Das sind über 800 Kilo mehr, als unser stärkstes Linienschiff, das mit dabei war. Die englischen Berichte lassen darauf schlie ßen. daß die Engländer ganz kolossal« Menschen verluste hatten. Man schätzt sie auf 7000 bis 8000 Mann. Diese sind aber namentlich bei der Marine viel höher zu bÄverten, als der Maijeirtakverlust. Die Eng länder werden, wenn überhaupt, nur sehr schwer und nur sehr langsam diesen Verlust ersetzen können, da es sich beim Seemann um einen Beruf handelt, für dessen Ausbildung schon in Friedenszeiten ein breiter Zeit raum geboten ist. Anderseits wird sich der Material verlust der Engländer aber noch nach einer ande ren Richtung hin schwer fühlbar machen. Die Zahl der havarierten englischen Schiffe, die nach der Heimat zu- ,rückgekehrt sind, wird nun auf viel« Monate die engli schen Werften zwecks Reparatur belegen, sodaß diese für den Bau und die Reparatur von Handelsschiffen auf länger« Zeit nicht in Frage kommen können. Die Folge davon das englische Wirtschaftsleben liegt auf der Hand. Mit Genugtuung kann konstatiert werden, daß die Zusammenarbeit von Offizieren und Mannschaften unserer Flotte ganz hervorragend War. Das gegensei tige Vertrauen, das in unserer Marine herrscht, hat sich am 31. Diai glänzend bewährt und wird für alle Zett eine wettere Befestigung erfahren. G Vizeadmiral Scheer zum Admiral befördert. Kaiser Wilhelm hat den Chef der Hvchsecstreitkräfte, Vizeadmiral Scheer, zum Admiral befördert und ihm, sowie dem Befehlshaber dpr Aufklarungsstrett- krüfte, Vizeadmiral Hipper, den Orden Pour le Merit«, ferner einer Anzahl Offiziere und Mannschaften, die sich in den Kämpfen in der Nordsee besonders her vorgetan haben, Kriegsauszeichnungen verliehen. Der Kaiser hat ferner an dem Grab« der im Kampfe für das Vaterland Gefallenen auf dem Garntsonsriedhos in Wilhelmshaven einen Kranz niederlegen lassen. Gestern Nachmittag besuchten der Kaiser und die Kaiserin die Verwundeten in den Lazaretten in Wilhelmshaven. (W. T. B.) r Beisetzung der Opfer der Seeschlacht in Wilhelmshaven. Die feierliche Beisetzung der in der Seeschlacht vor Skagerrak Gefallenen fand am Sonntagnachmittag auf dem Militärsrtedhof!zu Wilhelmshaven in Gegenwart der Prinzessin Heinrich und zahlreicher Offiziere, Vertreter der Behörden, und einer grvßen Menschen,, rmnge statt. Pfarrer beider Konzessionen hielten An sprachen. Am Schluss« der Feier wurden drei Salven abgeschossen. Die Wirksamkeit der Zeppeline in der Seeschlacht. (Durch Fnnkspruch vom Newhorker Vertreter des W. T. B.) Sun führt bei Besprechung les deutch/en Seesieges aus: Ein neues, schreckliches Kampfmittel waren die hoch in der Luft segelnden gefürchtete.. Zeppeline. Nichtamtlichen Nachrichten aus London zufolge haben sie «ine schwere Verheerung unter den englischen Schiffen angerichtet. Wenn man die deutsche Meldung .über dde Ungleichheit der am Kampfe beteiligten Kräfte als Wahr annimmt, so müßte es «ine eindrucksvolle Llehre sein, die aus dem glor- rtichen Stege der kaiserlichen Flotte herzuleiten ist. (W. T. B.) Die Geretteten der Elbing. Die Köln. Ztg. meldet aus Amsterdam, daß auf dem dortigen'Zentralbahnhof die Geretteten der Elbing, 10 Mann und drei Offiziere, ankamen, um die Rieise nach Deutschland anzutreten. Nach ihrer Erzählung wurde das Schiff gleich zu Beginn der Schlacht von einer Gra nate getroffen, die den Markontapparat zerstörte, wo durch die Verbindung mit der übrigen deut schen Flotte abge schnitten wurde. Durch «inen Zusammenstoß mit einem anderen deutschen Schiff wurde die Elbing schwer beschädigt, Weshalb man beschloß, siie zu versenken. O Der König von England ist tief betroffen. Aus Rotterdam wird gemeldet: König Georg sandte Lldmiral Zellicoe auf dessen telegraphischen Glückwunsch am 3. Juni folgende Antwort: Ich bin tiefbetroffen lurch den von Ihnen mir zug,; sand ten Bericht über die Seeschlacht, in der Os,i-rers und Mannschaften unter Ihrem Befehl Wiederum glänzenden