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«in- Mi- M<rLdLi Ein Anschlag auf den Slbq. D r. Strrsemann? Somltag adk'uh wurde während der Sitzung dev Parteitages der- Deutsche» Valkopartei in LDenscheio rin T Schutz von außen' durch das Fenster der Halle abgegeben, der gliirtlicherweise keine Folgen hatte. Mau nimmt an, daß der Schuf; g e g e n D r. St res c m a nn gerichtet war, da er st, der Richtung aus das > Rednerpult nbgefeuert wurde. Streseniann hatte aber kur, vor her seine Rede beendet und der Abgeordnete Hugo war gerade im Begriff, an seine Stelle zu treten. Der Täter ist unerkannt entkommen. Der Schuh ist, wie später sesigestellt wurde, aus einer Pistole abgegeben worden. (Die Atteutaiswut nimmt nachgerade Jarmen an, die aus eine geradezu pathologische Bckbei- hitzung gewisser Janatikerkreise Wiegen lasst n. Da kann nur unerbittliche Strenge bei der Aburteilung aller derartigen Aus- schreiluMen helfen.) we-rbslosenflirsorge zurllckzuerstcUNn. In beiden Punkten hat Sachsen andauernd darüber »u klagen, daß di, Ueberwetsungen der Anteile durch da, Strich nicht in dem wünschenswerten Tempo erfolg« n. Sobald Ueberwetsungen vom Reich in Sachsen «tngehen, werden siy unverzüglich an die Gemeinden weitergelettet. Die Wurzel des Uckbels liegt darin, baß durch die Ftnanzreßorm den mit der Einzahlung betrauten Stetten zahlreiche neue Aufgaben ausgebür. det sind, ohne dah der Beamtenkörper entsprechend ausgebaut worden ist. Die einzelnen Stellen sind mit Arbeiten überhäuft. Tine Folge ist z. B., dah die Veranlagung zur Einkommensteuer auf 1920 erst zum Frühjahr 1922 fertig sein wird. Die Verzöge« rung muh natürlich zu großen Steuerausfällen führen, unter denen hauptsächlich das Land und die Gemeinden zu leiden haben werden. Ausscheiden de» Generals Rrichardt. Wie von gut unterrich teter Seite verlautet, ist General Retchardt, dbr der Landes- Polizei seit ihrer Errichtung Vorstand, aus Gesundheitsrücksichten um seine Entlassung und zugleich um seine baldige Beur- laubung eiiigekvmmen. Der erwähnte Urlaub wurde bewilligt, und f ine Entlassung ist für den 31. Dezember 1921 genehmigt worden. (Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, dah der Riicstriit de« Generals im Zusammenhang mit den Chemnitzer Vorgängen bei der Landespolizei steht.) Die Wahl der Auvschuhoertretcr zur Allg. Ortskrankenkasse Aue u. Umg. fand bekanntlich gestern statt. Im Wahllokal Bllr- rgarten machten, wie wir hören, 1134 Wahlberechtigte von ihrem Wahlrechte Gebrauch, und in der Schmel-Hlltte 1193, da» sind rund -1 0 Prozent. Die Auszählung der Stimmen wird heute abend durch den Eosamtvorstand der Kasse vorgenommen, p das, wir das Wahlergebnis unseren Lesern morgen werden Mitteilen tonnen. Der 3. Bundestag sächsischer Staatsbeamter fand jetzt in Dr sden statt. Ministerpräsident Buck, ferner die Minister Li- ptnski. Fettisch und Dr. Zeigner waren erschienen. Ministerpräsi dent B u ck sprach kurze Vegrüstungsw-orte. Ausführlicher sprach der Innenminister Lipinski über die Unstimmigkeiten zwi schen Regie,onia und Beamtenschaft. Es folgte bann ein Vortrag Nlaerr Falb nbergs über Grundprobleme der Verwaltungsreform' lleber die Demokratisierung der Verwaltung sprach Oberregie. un»s ekretär Lem,Hardt. Regierungvrat Vorwerk erstattet'.- zu dem Thema ein Gegenreferatt dann schloß sich eine umfangreich- Aussprache an. Weiter wurden die Leitsäge für die D e m o k r a ttsie rung ver Verwaltung on lttem angenommen und der Vorsitzende dte« Bundes, Jorkhardt hielt ein Referat über R B e j.o l o n li g s p o l i ti k, in dem er den Verlauf der Besol- Nu -gsrevisioii in Sachsen und den der Teueruugsaktion im Reiche darslellte und Schlußfolgerungen für die künftige Besolbungs- po itik daraus zog. Das Referat wurde ergänzt durch einen Be richt des Vorsitzenden der Landesgruppe Sachsen des Deutschen Beamtenleundes, Müller, über die Ortsklasscucinteilun» In längerer Aussprache wurden hierauf die Anträge erledigt. Ein sächsischer Gcmeindcdrnmientag wird zur Zeit in Drcs- d-n abgehalten Der Hauptversammlung wohnten Vertreter der Staatsregicrung und der Stadt Dresden, an deren Spitze Ober bürgermeister Vlüher, sowie verschiedene Vertreter befreundeter Berufsorganisationen bei. Dem Geschäftsbericht des Bundes direktors war das Bekenntnis der Eemeiiidelbieanitcnschaft zur Verfassung vorangestellt. Was die Gemeindebeamtenpolitik an lange, so sei sie getragen gewesen von der Erkenntnis, daß das Geschick der Gemeind.tbenmten immer fester mit den Geschicken der Reichs- und Staatsbeamten verbunden werden müsse, Die Ortsgruppe Aue der Klein« und Mittelrentner hielt ge stern Montag im Saale des Fremdlnhoso Stadkpark eine sehr gut besuchte Versammlung ab. Es waren weit über 100 Personen anwesend: überaus groß war auch die Zahl der VleunnmeldungeN' Der Versammlungsleiter Gustav Stern eröffnete die Ver sammlung, istegrüßte die Erschienenen herzlichst und gedachte ehrend des verstorbenen Mitgliedes Frau verw. Rudorf, «wobei sich die Anwesenden von ihren Plätzen erhoben. Mit sichtlichem Interesse wurden sodann die einzelnen Punkte der Tagesordnung beraum Ging doch aup den Bekanntgaben hervor, wie groß leider die Rot der Klelnkapitalrentner ist und wie notwendig es ist Mitglied der Ortsgruppe zu, sein, was jedem Rider »och Fernstehenden nischt warm genug ans, Herz gelegt werden kann. Auch ist es dem Gesamtvorstand gelungen, durch wiederholte Ge« Don Stadl und Land. An«, 20 September lu^l. Die Ursache der Finanznot der Eiuzelstnaten unv biensein- den. Jnfolg, des tteberganges der wesentlichen Steuerguellen vom Staate und von den Gemeinden an das Reich befinden sich zahlreiche Gemeinden, besonders in Sachsen, in starker finan zieller Bedrängnis. So haben, wir kürzlich aus Buchholz ge meldet, daß die dortige Stadtverwaltung nicht mehr soviel Gel der hatte, daß sie die fälligen Gehälter bestreiten konnte und Lag sie sich deshalb mit einem Notschrei an die Negierung wenden mußn llebdr die Ursachen dieser Finanznot wird von zuständiger amtlicher Stelle berichtet: Aus den Erträgen der Retchselnkom- meusteuer sollen bekanntlich Staat und Gemeinden je Anteil zurücketsiatder erhalten. Ebenso Hal bas Reich an die Länder und Gemeinden einen Anteil zu den Aufwendungen für die Er- Kahr ist zur Annahme bereit. Nach der Vosstschen Zettun l wird v. Kahr sich zur Annahme des Mintsterpräsidentenpoßen und zur Kabinettsbildung bereit erklären imker der Bedingung, daß die von den Koaliltonoparteien beschlossenen Vorschläge sür Berlin den bekannten und von ihm geforderten Zusatz erhalten: sobald, es dte Verhältnisse ge- Wetsmann denkt nicht a,n Rücktritt. Nach dem Lokalanzeiger hat Geheimrat Dr. Weismann einen Bericht über di- Lage ausgearbeitet, den er der preuißschen Negierung übermit telte. Die preußische Regierung wird den Bericht an die bay rische Regierung weitergaben. Von Rücktrittsabsichten des Staaiskommissars wird zurzeit nicht gesprochen. Die sterbende Sozialisierungs-Kommission. Die Sozialtste- run^kominisson geht, wie die Tel.-Univn aus parlamenturstchen Kreisen hört, nunmechr ihrem Ende entgegen. Es ist nicht an- zunehmen, daß neue Kredite für sie vom Reichstage bewil lig, werden, nachdem sie etwa 000 000 Mark Kosten verursacht hat. Von den etwa 25 ihr nngehörenoen Mitgliedern beteiligen sich kaum 1,n ernstlich an dog Arbeiten. Die amerikanische«! Bcsatzungsiruppen. Wie jetzt feststcht, w.-rden die a.urnkanilche» Truppen im Rheinlande frühestens im Frühjahr 10 2 2 das besetzte Gebiet verlassen. Von den e. n g- lischcn und belgischen B e s a tz u n g s st r e i l k r ü f t e n werden in d.n nächsten Wochen kleinere Abteilungen zurückgezo gen weiden, hauptsächlich die für oie Ruhrbesetzung seit Atonalen dereirg stellten Truppen. Außerdem werden die französischen Ko- lonia'cruppcn im Laufs des Oktobers aus dem Besatzungsgebiete 'arückgezopen und nach dem südfranzösischen Mnterguurtier ver bracht werden'. Deiitschiand soll in den Völkerbund. Der Mailänder Eorrüere della Sera meldet aus Ken f, daß von zwei F e st l a n d m ä ch- ten in Besprechungen mit den Villkerbundsdeiegierten dis Air regung. der Ausnahme Deutschlands in den Völkerbund zur Er- örArung gelangt sei. Corrierc della Sera hält es für nicht aus- peschlossen, daß die inoffiziellen Besprechungen zu einem An trag an oas Plenum des Völkerbundes nihren. Wiederaufbau der deutsch-österreichischen Handelsflotte. Unter Beteiligung des H a p a g-H a r i m o U-K o n z e r n L sind mir der österreichischen Krediiaoirair Verhandlungen im Gange, ewe > .settschajl zum Wies-.ctv.ib.ru d.-c österreichisch-, n Ha/.oelsfloit. zu gründen, die sich Zunächst Schiffsraum bei ihren amerikani- chen und deutschen Tei'nehmern sich nm sott, späterhin aber eigene Lttiise bauen wird. Das Anfangskapital beträgt zehn Millio nen Mark. Ver-jch.immerung im Besinüeii Lloyd Georges. Pellt Four iial weiset ans Loudon, daß sich das Befinden Lloyd 'Georges velüi limmert habe. Der Ministerpräsident muß auch für die nmbsten Tage das Bett hüten, da sich Fiebererscheinungen g-stellt hab n. Die Neiali-nr-n Nr irischen Frage im nisterrat müssen deshalb vorläufig vertagt werden. Unzufriedenheit in Amerika über den Friedensvertrag mit Deutschland Die Agentur rudio meldet aus Washington: Die Opposition gpeen den Friedcnsvertrag mit Deutschland stei- eprt sich unter den Republikanern bcs.Senaies, welche erklären, daß dicstr Vertrag ein Hindernis für die Verhandlungen der V- reinigten Staaten mit Europa sei, das vielleicht mach grö ßer sei, als der Versailler Vertrag. Die Opposition stützt sich namentlich auf die Tatsache, daß die Vereinigten Staaten das Reckst fordern, an den Arbeiten der Neparationskommission tcil- zunchmen. mr ou« ^rz.,'"..w- Tienstag, den 20. ««-ptember lL2i. Ri. 280 ga!noen-eit liegt, kann sich das deutsche Volk auch nicht al» Einheit fühlen. Wohl aber unter einer starken Demokratie der Mitte, auf der Grundlage von Gerechlip^ kett. Ausgleichung zmd Versöhnung. Auch die Temo-i kraltte sehnt sich heraus aus dem gegenwärtigen Zu stande den das deutsche Volk im Völkerbund ctnnimmt. Der Weg alber, den die nationalistische Richtung ein-! nimmt, .führt sicher zum Gegenteil. Der Redner wies weiterhin nach, daß dis Deutsche. Demokratische Klasseupartei keine Klafsenpartei sei., wie sie sich, stets aller berechtigten Wünsche und Forderungen aller Pariesen angenommen habe, wie sie insbesondere auch jbeigetragen habe, alle unsinnigen Experimente am Wirtschaftskörper zu verhüten. Dr. Külz befaßte, sich' sodann noch eingehend mit den Kulturaufgaben. Kur- , tureller Ausstieg sei nötig. Tiefer aber sei nickst mög-' lich ohne kulturelle Freiheit. Tals Recht des Mensckien auf.Erziehung.sei ebenso ein Recht wie das Recht auf politische Freiheit. Notwendig sei eine Einheitsschule tnr nationalen, sozialen und religiösen Sinne.. Kultur trägerin sei unbestreitbar auch Religion und Kirche. Es gehe nach wie vor durch unser Volk ein tiefes reli giöses Sehnen, dem Rechnung getragen werden muß ! Die deutsche Demokratie ist nicht kircheufeiudlich. Es! muß aber manches anders werden in der Kirche. Die' Kirche soll wieder das werden,, was sie ihrem inneren ' Wesen nach ist. Es gilt sür die Kirche, die Zeichen der j Zeit zu verstehen. Sie muh ein Sammelbecken für alles die werden, die ein religiöses Bedürfnis Haden. Zum, Schluß wandte sich Dr Külz per auswärtigen Polst ik zu. Er führte aus: T-cutschland sei noch immer Objekt! des Weltgeschehens und nicht Subjekt. Anzuuehinen sei' aber, daß die Koalition der Feindmächte nicht Stand ' halten werde, wenn es au die, Verteilung der Werste s ginge. Nicht h-ingeben dürften wir uns der Meinung., j daß uns groß«'. Hilie durch Amerika kommen mürdo.! Eine Gesundung kann nur Lurch uns selbst kommen Ob er möglich werde, das Ultimatum zu erfüllen, stehe, dahin. Niemand könne es wissen. Aber das eine wissen wir, daß wir versuchen müssen es zu erfülle,n. Nur! der verlorene Krieg zwingt uns, einen Versuch der Er- j süliuna zu machen. Wir dürfen nicht verzweifeln uu! unserem Volke. Das Twist iws au sich, selbst glaube, j wird auch aus den tiefsten Tiefen wieder zur Höhe slei- f gen können. — Tie ans hoher geistiger Marte stehenden! Ausisthrungen des Redners, die mit hohem Interesse und! ohne jeden störenden Zwischenruf ausgenommen wurden ! fanden brausenden Beifall der Versammlung. Der Lei ter des Abends -Dr. T'hust konnte dies mit Befriedi gung seststellen. Eine Artssprache folgte dem Vortrag nicht. Die Deutsche Demokratische Pariei Hartenstein kann mit S.olz auf den Vortrag Külz zurückschaneu. Ihre Mitglieder sind von neuem beflügelt worden zu tatkräftiger Weiterarbeit für Vaterland und Volk. Roman non Arthur Wiuckiee-Tauucubcrej. (1. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Zum Teufel, da hab ich wohl eine Dummheit an gestiftet. Keine Wchmutsbläserei! Dem Künstler ge hört die 'ganze Welt, wie könnte er uns Klemen den Ackerklob beneiden, auf dem wir herumhantieren. Aber da komnit Krühhals mit seinem herrlichen Stoff. Laß uns die Sentimentalität, diese deutscheste aller Schwach heiten, er.säufen." Der Alte hatte Wein und Gläser hingestellt, dann war er leise gegangen, nachdem ex „Wohl bekomm'»!" ge-, wünscht hatte. ! Kerstenau schenkte «In. Jetzt hielt er dem Freunde ' den funkelnden Kelch entgegen: „Auf gut Glück daheim auf das rechts Glück, das doch keiner vorher weiß, das da kommt wie Regen und Sonnenschein!" „Das soll's sein, Otto!" > Die dunklen Augen leuchteten auf, dte braune Hand faßte das GlaS und jübelhell klang's durch .das stille Zimmer: Kling, kling! „So, und nun erzähle." Werner sah einen Augenblick in das goldige Naß, dann hinüber zu Kerstenau. „Du hast recht und schließlich, um zu erzählen..uni allerlei zu erfahren., kam ich ja zU dir. Ich woltte un terrichtet sein, ehe ich nach^Gunte.rSbach gehe. Weiß, du etwas von dort?" „Besonders Ruhmreiches nicht. Es ist.ein dickschä- deligeö. eigensinniges Volk — ipardon —" brach er ab. Werner lachte. „Nun. 'sage bloß noch, nach altem, albernem Rezept, die Anwesenden sind natürlich ausgenommen, und du hast dich vollständig vertapert. — Nein, nein, recht hast du, .vollständig.recht, und übrigens mache ich keine Aus nahme. ick bin just solch «in treu bodenständiger Dick schädel, der seinen Weg geht und 'keinen anderen- Also über die Charakteristik meiner Sippe sind wir einig Was sie vir besonders beliebt gemacht hat, weiß ich sreii- lich nicht." „AmtSürgcr, Rembrandt meiner Seele. Flusiregu- Nerungsärger ohne Ende! Durch die Talfvxrre heim Eulenberge ist das Land weithin geschützt. Gunterbach dagegen gefährdet, wenn es so weiter Schwierigkeiten mit der Kanalanlagc macht. 'Aber da könnte der liehe Golt selber Landrat sein, die Dickschädel wissen es beF ser und prozessieren um jedes Kornfeld — —. Nee, lieber Junge, dich geht das nicht an. Deinen Dickschädel in Ehren, aber da ist Licht drin., hei deinen teuern Stain- mesgenossen eigensinnigst Finsternis, geradezu 'in biß chen Hast gegen Intelligenz, zumal gegen fede städtische!" „Ah, also ganz so, Wie iw'.s verließ!" „Genau so, vielleicht noch schlimmer, Venn dein Vater, .hab ich sagen hören, soll der Gescheiteste in Gun- terstach.gewesen sein, und der ist la wohl ein Halbes Menschenalter tot?" , „Dreizehn Jahre." „Na, .seitdem ist noch kein Gurrtcröbacher gescheit geworden. Und du bist M nicht dagcblteben. Leider oder Gott fei Dank! Wie -maii's 'will, denn die Mehr heit ist der erdrückenden Minderheit immer gefährlich." „Danke." „Bitte, .meine ehrliche Uebcrzeugung. UebrigenS wärst du ja wohl dageblieben und ein ehrsamer Vaueg geworden, wenn du hinetngepa'ßt hättest." „Nichtig und hier fängt meiuv Trübsal an. M in Baier, sagtest du, sei der gescheiteste in dem wunderbar gelegenen Bcrgncste g-weseu. BieU.icht wird ihm persön lich zu viel Lob, '.'ielleicht gebührt cs meiner Mu.ter, die er sich zum Eulsefzcn der Einheimischen aus der großen Siadt holte. Eine Liebe von der Milt Istzeit her. Er war siatlluh groß und hgtle bei der (ttmde gestanden. Auch Graveloste mstgemacht. Damals, als er heiratete, soll v ei hassenswcrtes Neumodisches in Euntersbach eingezogen sein, und ich selbst mar endlich das Hassensmerteste von allem. Yiab's eine gumdlichcre Mißachtung, als daß man mich den Städtischen nannte, weil meine Mutter ihrem Einzigen Höschen und Joppe nut einer getchickien Hand schneiderte? Dann isl'e ja anders gewmden Meine Mut ter, die es noch durchsetzte, daß ich hierher auss Gymnasium Omi, staib und mein Vater sühnte alle Sünden an der H. mat, indem er rin« unverdorbene Guntersbachrrin in zweiter Ehe freite. Meine Stiefmutter hat mich gehaßt, seit ich sic kenne, und mich gelehrt, keine Heimat zu haben. Sic liebte nur ihr Kind. Na und dann kam der gute Professor Neusch." Werner machte eine Pause. „Ja, erzähle von ihm", sagte Otto. „Tr hat dein Leben gestaltet." „Das hat er! — Wir saßen in Unterprima zusammen, als ich aus den großen Ferien kam und dir zum ersten Male von ihm sprach. Aber damals hab' ich nicht gewagt, einem Mensch, n etwas von dem zu vertrauen, was in mir wogte und tobte. DoS eitle Wünschen und dreiste Hoffen, das w.lde Wagen und der ganze himmlische Rausch eine, brandenden Seele. Auch dir mochte ich's nicht sagen, der du mii der Liebste, der Mrstautcste warst, denn ich fiirw. tete deinen Spott. Du hattest immer die lustig schon',' Zunge, und keinen Hauch von Hohn hätte ich damals vru- tragen, so erfuhrst auch du nichts Rechte«," „Gott doch, ja — 'n Lästermaul halt' ich mein Leben lang — abc, —" „Gräm' dich nicht, seitdem weiß ich längst, welch gold- gute Freundschaft dahinter steckt. Aber damals wagte ich mich nicht h.rauS. Das ist vorbei, und heute, da ich glücklich und erfolgreich den Wog gegangen bin, d«r mich in jener Zeit schwindlig machte, rede ich darüber. — In jenen Ferien war Prozessor Reusch nach Gunters- lmeh gekommen. Tie wilde Romantik am Eulen berge alte es i!..m angetan, wie schon so manchem Maler. Im Torfwtrts'haus hatte er sich .einguarttert. Still und, .rteoirch hauste er, ..niemand störte, ihn, niemand küm merte sich um ihn. Ich aber tvckf mit ihm zusammen, durch einen jungen Schüler^ den er mitgebracht hatte. Albrecht Gnüttner 'hieß er, esu tz^är Jahre älter als ich mochte er fein. Ein munterer Junge, Vein begnadeter Ma'ler, wie ich heute weiß, aber' «in guter, warncherLÜ- ger Bursche, der sich mir gern Mschfotz. Ich sollte thm Motive zeigen, und wenn ich'« ta^, präsentiert« er st« seinen: Meister al» eigene Entdeckungen, wat tat't»VL hatte keinen Ehrgeiz auf diesem. Gebiete! Aber attmähl- lich erwacht« «in anderer in mir. Ich fing zu Hauso im