Volltext Seite (XML)
fiuer Tageblatt::'.SL « «,»«»«<« d«'ck ««s«»» »»<»« f»«I In« Ga„ m„««,I» »»» M«,k. «U »,» «.^SfI-N-0« «d««d»lt m-nakUch I BnzU,«np»Is«i dl« ft,»«n,<f,«tt,n, P.NN«"» «»,, »>k*a !Ä m»« »« »« p»st "«ft.u» »I,7l«««»,II» I».«« m„». m.nalllch «.« Mark. «rfth'In« I«,lick' In t,n Nackimltt»,«. I «» Pf«.. au»»«ktla« fln»,l««n n Pf«., Il.ri-M,««tlt>isl» r.- M«'I. 6»> «e»ßn«n ?, lI ^?n »»NN »II m, » L!»»n «I» »««,.»»« »»« «°,n. un« ,»I„t' -«n. ünfi». S«llun,..u,t»«,»k un» fiu.,-«»ft,U»n. f»wl. all» »I>,.l,.n,«o,hm«li. fp8„h«n, «./, u>. »,,m. 1».,»«.»Im «atz k«nn A »» ' p.a.nst.li.n UN» Ml,»««» n.dm.n-,n.uun,.n .n.«„.n. I »', flnr.l«. »u.« ,.,nf„.««' ..,»1,1«»«»S" manu,„1,1 »Ick« »-«I» "»»»»M- Gonnaben-, -en IS. August 1-21. Ne. Itz». 1-. 7ahrga«g. Das Wichtigste vom Tage. Der oderste Rat ist überetngekdmmen, die ober, schlesische gras« auf.Grund der Artikel 11 und 12 de» V-Hkrbundrstatut» dem Völkerbund zur schttzv-gerichtltchen Erledigung zu über» v»Nen. Französische Pat^dütllen erscheinen fort, gesetzt in den Ortschaften der Kretse Kok^> l nnv Grotzstrehlttz und nehmen Masfenverh affun- g«n von Deutschen vor. Die polnisch or- sinnt« Bevölkerung eracht sich in DrohungLN graben die Deutschen,, die vielfach flüchten » Englisch« Ka'ptckvlisten Hatzen in der letzten Zett sehr viele Kuxe und Aktien der größten B«rgwerk»unternehMungen de» Kretkes Rhdntk erworben. Präsident Hardtnp hat die FriedenSreso- knckion mit Deutschland Nnterzeichnel . aber «S scheint noch keine Aussicht dafür zu bestehen daß.sie dekanntgegebeü wird. ES sind bisher noch, keine Vereinbarungen über den Aus tausch zwischen Barlin und Washington getroffen worden. Die Brotpreiserhöhung unä ihre Folgen. RD. Die Erregung über die bevorstehende Brot preiserhöhung ist allgemein. Sie beschränk! sich nicht ans die Arbeiterschaft, sondern erstreckt sich in nicht ge ringerem Grade auch auf die übrigen Verbraucherkceise die au? festes Einkommen an Lohn oder Gehalt ange wiesen sind und durch fede Steigerung der LebenSmit- te^Preise vor die Notwendigkeit einer neuen Lohnbewe gung gestellt werden, .also auch Beamte, Angestellte usm , ganz abgesehen von den beklagenswerten Kleinrentnern, den Erwerbslosen, Arbeitsinvaliden und Unsallrenrnern Ungleich mit den äußeren Anzeichen einer immer stärker an schwellenden Erregung gelangen Vorschläge zur Ab hilfe an die maßgebenden Stellen. Bedauerlicherweise scheitern diese Vorschläge zumeist an der Wucht der volkswirtschaftlichen Tatsachen. Wenn z. B. gefordert wird, daß eine künstliche Preissenkung dadurch herbei- .ge Mrt werde, daß Reichszuschüsse in der bisheri gen Höhe von 10 Milliarden Mark weitergewühxt wer den sollen, so wird dabei übersehen, daß infolge der ungeheuren Summen, die das Reich für Reparations zwecke aufbringen muß, eine Verbilligung des Brotes, wie sie bisher erfolgte, unmöglich' ist. Eine Verteuerung des Brotes wäre auch dann eingetreten, wenn an die Sielle der bisherigen Bewirtschaftung des Brotge'reides nicht das Umlageverfahren getreten wäre. Um dies« Verteuerung wenigstens nach, oben zu begrenzen, haben Reichstag und Kabinett einem Beschlüsse zugestimmt, wonach der künftige BrotdretS bis Zur nächsten Ernte den bisherigen um nicht mehr als höchstens 40 Prozent übersteigen darf. Der Preis für ein Markenbrot im Gewicht von 1900 Gramm darf mithin im Höchstfälle 7 Mark betragen. Bei der noch' wie vor notwendigen Einfuhr erheblicher Getreidemengen und dem schlechten Stand der deutschen Währung würde der BrorpretS ivetl höher getrieben werden» wenn nicht die Reichsreyierung von Beginn des neuen Wirtschaftsjahres bis zum 31. März.1922 «inen BerbilltaungSfondS von 3—4 Mil liarden bereitgestellt hätte. Wenn trotz dieser protzen Anschuß summe, die bei der gegenwärtigen außerordent lichen Anspannung, der Reichsfinanzen iM Interesse der Volksgesamtheit, .also auch' der Verbraucherschaft .nicht überschritten werden darf» eine fünsküpfiae Familie künftig etwa 500 Mark mehr alls bisher für ihren jährlichen Brotbedarf wird auSgeben müssen, so ist ein gewisser Ausgleich' dadurch geschaffen, daß in Zukunft bei der Herstellung auch' de» rationierten Brote- lebe Streckung durch' minderwertige Ersatzmittel in Fortfall kommt und Gelschmack und Nährwert deS Brote» dadurch wesentlich gesteigert werden. Mit Rücksicht auf die! minderbemittelten Bevölke rungsschichten ist.Vorsorge getroffen, daß die kommu nalen Verbände aus der Abgabe de» Mehles keinen Gewinn erzielen. Ein« Verfütterung.von Brot, getveide ist verboten, und ebenso ist die Verarbeitung von Getreide und Hafer zu Branntwein nur mit Genehmigung HeS RetchSernährungSmtnistertum» statt haft. Schließlich.ist der bisher nach mancher Richtung gehemmt gewesene Handelsverkehr! mit Brotgerreid«, Gerste und Hafer innerhalb de« ReichLgebietrS erleich tert worden. Alle diese von der Regierung getroffenen Rtaßnahmen zielen darauf .ab, einer Verringerung He» Vorrates und einer allzu starken Preisstctgeruna nach Möglichkeit vorzübeugen. Wie sich di« Preise kür das ab 1b. August.im freien Handel erhältlich« Brot gestalten werden, läßt sich zurzeit noch nicht genau über sehen. E» werden nach dieser Richtung vielfach Zip fern genannt, die unzweifelhaft zu hoch gegriffen sind. Di« PretSregulterung Mr die dem freien Handel zugäng lichen Getreidemengen wird sich.naturgemäß nach dem Grundprinzip de» freien Handel», nach Angebot un- Nachfrag». Achten. Für die UeberganMett wird ein gewisse» pretSregulierendeS Ventil dadurch geschaffen werden, daß in Zukunft, wie bisher, monatlich be stimmt« Mengen an Koch mehl an die Verbraucher abgegeben werden,, die auf die Preisgestaltung He» im freiten Handel erhältlichen Mehle» Einfluß uuSüben wer den. Wa» getan werden > kapn, ,uM einen Ausgleich der durch' die Brotpreiserhöhung verursachten Verteue rung der Lebenshaltung,, insbesondere der arbeitenden Bevölkerung, zu erreichen, wird geschehen. Tie Zentral arbeitsgemeinschaft der gewerblichen und industriellen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands, in der beide Gruppen gleichmäßig vertreten sind, wirkt gegen wärtig mit Nachdruck darauf hin, daß dar Ausgleich durch entsprechende Lohnerhöhungen angestrebt werden müsse. Zn einer Sitzung der ZentralarbettSgemeinschaft, dis am 1. April d. I. stattfand, wurde .der Beschluß ge ¬ faßt di« ihr ang« schloffen en Reichs« b«tt»genieinschast»n aufzusordern, bet den Arbeitgebern darauf hty-uwirkn, daß im Salve einer BrotdretSerhöhung angemessen« Lohnerhöhungen etntreten. Nachdem die Erhöhung de» Brotpreise» beschlossen worden ist, wurden in einer neuen Sitzung am 7. Juli die Reich-arbeitSgemein- schäften erneut auf Pen Beschluß vom 1. April hinge- wiesen. S« schweben zurzeit im Bereich« der einzel nen Arbeit-gemeinfchaften Verhandlung.«« über eine allgemeine Erhöhung der Löhne und Gehälter, die mit Nachdruck betrieben werdeu und ein baldige- Ergebnis versprechen. E» steht zu er- warten, datz die beschleunigte Durchführung dieser Ak- tion da«u beitragen wird, beruhigend auf die durch die Vrotprri-arhöhun- besonder» betroffenen Bevölkerungs kreis«. zu wirken. Vie oberMMe frage an den Völkerbund verwiese«! Ver Oberste Kat hat in feiner gestrigen vormitlagssttzung fol-en-e ^ntsthliestung ««.genommen: vee iödürste Küt har deschlsstir«, bevor er über -ie Grenzfestsetzung -wischen Ventschlan- unö Polen auf Grün- -es Artikels Sv -es Lrieöensvertrages entschei-et, -ie Schwierigkeiten, -le bei -er Festsetzung -ieser Grenze entstan-en stn-, -em v-lkerbun-»rute zu überweisen, ver Oberste Rat wünscht eia Gutachten über -ie Grenz linien zu hören, -eren öestimmung -en alliierten un- assoziierten Großmächten obliegt. In Anbetracht -er Lage in Oberschleflen wir- -er völkerbun-srat gebeten, -ieses verlange« als -ringen- zu betrachten. mSgliK sei. di« vWrschkrstfch« F«M w lstf«tz k V«i- un««»«». Tr. Alle Ausschutzverhandlungen und alle Früh stückseinladungen Haven also nicht verhindern können daß dis Entscheidung über die oberschlesische Frage schließlich zu einem Punkt gelangte, an dem eine Eini gung nicht möglich war. Man hat deshalb den aller letzten Ausweg beschritten und die Angelegenheit auf Grund der Art. 11 und 12 des Völkerbundstatuts dem Völkerbund überwiesen. In diesen Artikeln wird vorgesehen,, daß eine etwa zwischen den Bundes mitgliedern entstehende Streitfrage, die zu einem Bruch sichren könnte, .entweder der Schiedsgerichtsbarkeit oder der Prüfung durch den Rat zu unterbreiten ist. Ter Rat hat den Spruch der. Schiedsrichter binnen ange messener Frist zu erlassen und einen Bericht des Rates binnen sechs Monaten nach dem Tage zu erstatten, an dem er mit der Streitfrage befaßt worden ist. Wenn es wirklich rißch dem Wortlaut dieser Bestimmungen gehen soll, würde die Entscheidung über Oberschlesien auf lange Zeit vertagt sein. Ta dies jedoch dem drin genden Wunsch Englands und Italiens nach p sorri - gSr Entscheidung schnurstracks widersprechen würde.,so mutz man erst noch genauere Nachrichten darüber ab warten, .unter welchen Voraussetzungen die Pariser Konferenz die obersch le fische Streitfrage an den Völker bund überwiesen hat. Auf seden Fall bedeute! Lieser Ausweg Linen Bruch zwischen englischer und französischer Diplomatie, den man zwar nicht von vornherein für unmöglich, aber doch immer für höchst unwahrscheinlich gehalten hat. Es stellte sich.eben in den Pariser Verhandlungen immer deutlicher heraus, daß die Franzosen nicht nachgeben wollten, weil sie we gen ihrer geh eimenA l/machun gen mtt d« n Po- len nicht nachgeben konnten. Am Vorabend des Bruche» soll Briand denn auch den Inhalt der militärischen, finanziellen und industriellen Abmachungen Frankreichs und Polens Llohd George zur Kenntnis gebracht ha ben. Dadurch wurde, aber natürlich nur Oel ins Feuer gegossen denn der englische Ministerpräsident erhielt dadurch nur die Bestätigung der alten Vermutung, .daß Frankreich in der oberschlesischen Frage den Verbündeten gegenüber nur Komödie gespielt und sich längst verpflichtet hatte, die Lösung nach feinen eigenen Vorschlägen und den polnischen Wünschen durchzusetzen. Ta diese Vorschläge und Wünsche in schroffem Gegensatz zu der Politik der übrigen Bundesgenossen, insbeson dere der Engländer, stehen, war «ine Verständigung un möglich. Llohd George entschloß sich' also kurzerhand, nach England zurückzufahren und benutzt« neue Nach richten über englisch-irische VerhandlungSnotwendigkei- ten zum Vorwand seiner Abreise. Die Welt soll da durch über den offe n e n Bruch H in we gg e tä u scht werden. Datz xr trotzdem aber zur Tatsache gewor den ist, kann auch dann nicht bezweifelt werden, wenn vielleicht noch Hie Verhandlungen unter den in Paris Zurückgebliebenen wettergefühxt werden.. Für Deutsch land' ist dieser Ausweg nicht nur. überaus schmerzlich!, sondern auch in hohem Matze y e f ähr l i ch. Wenn Po len jetzt ungeduldig feinen angedrohten und wohlvor bereiteten vierten Einfall ins Werk, setzi, können unabsehbare Folgen eintreten. Ter Reichskanzler hat bereit» mit dem Präsidenten deS Reichstages und mit dem Vorsitzenden der sozialdemokratischen Fraktion Mül- ler-Franken di« neu« Gesamtlage eingehend besprochen. Lia, nächsten Tage werden die deutsch« Politik sowohl nach /rußen wie nasch innen vor neue sehr schwierige Aufgckben stallen. Vrr Gruch -er Entente. wa» tz»e Deeta»»»» »«eanßi»» v«u»^ fcheeUtr Obwohl Lloyd »oo^e, Low Och die ftzhchidW GachveHÜNdchAtz tzt» dAMsteagt Wß» da »vH könne feine Abreise nicht »«fehle«, wt, et« vr »ch dir «HU irrten Verhandlungen, fa vielleicht al» Bruch dir E«t««- t e gedeutet ,u «erde«. Da, Blatt fast, da» vorochtrig, Mittag- essen in Rambouillet sei steif verlaufen. Bet «k,«« Spazier- gang hab« Milleraich Lloyd lbrorg, set« Beda««« iibeb di« Sage ausgesprochen. Dieser sagte: Ich bi« ,» einem Abkommen bereit, aber Briand weigerte sich. Damms sagte Briand: Ah ach, t« da« Wunsche nach einem Abkommen f» wett, wie «» mi, die Hffinytz liche Meinung meine« Lande» «ad di« Sorg« um bi, Gtch«h«tt gestatten. Bet de, Rückkehr vo« Rambouillet st,«» jedermDem unter dem Eindruck«, daß »«fran, »fisch-««, ltscheK,» flirt unvermeidlich sck. Eta Mitglied d« französisch«« Delegation erklärte einrm Rrdaktru, de, O«u»» ich erblick, kei nen Hoffnungsfchiimnrnim Vm Sad» dr» w v. »est«r« «rmittW. nach dem Mtnisterrat«. werd« sich Briand nach de» Hotel Ertllen begeben, um da« letzt« Mort von LloH» S«org» »u höre«. Bo« dieser Zusammenkunft werd« di, letzt« Hoffnung auf «t«e Mni- gung abhängen. Aber man mllsf« gesteh««, datz st« f«h, fchmach fei. Tie Agenoe HavaS meidet dazu noch: Nach dem Freitag vormittag ab gehaltenen Mtnisterrat starteten Briand und Loucheur Llohd Georae einen Besuch ab. Als 'sie den englischen Premierminister verließen, erklärten sie, die oberschlesische Frage sei auf guten Wegen, sie sei zur schiedsgerichtlichen Erledigung an den Völkerbund verwiesen. Line Szene im Hotelzimmer. Nach dem Bericht des Tailh Expreß soll e» bet der Unterredung zwischen Llovd George und Briand am_Donnerstag jm Hotel Erillon zu einem k^e hr lau ten Wortwechsel gekommen sein. Man hörte im Korridor deutlich Llohd George» Wörter Dann ist e» besh'er, ich nehme den näck.sten Zug und fahre nach London zurück. Nach anderen Berichten soll sogar ein Tintenzeug auf Lew Boden g.eflo- ggn sein. Der Bri«f an Lloyd Georg« — ein« Finte. Ter Pariser Berichterstatter des Tailh tzerald er fährt von maßgebender Seite,, daß der Briet Dedü- leras nichts enthärten habe, was die plötzliche Abreise Llohd Georges von Pari- rechtfertia ». E» bestehe kein Grund zu der Annahme, daß die irischen Verhandlungen in Gefahr seiend abgebrochen zu werben. Auf englischen Wunsch. Di« Agenoe HavaS meldet, datz die Verweisung Her oberschlesischen Frage an den Völkerbund auf.britisch«! Wunsch erfolgt ist, der von Japan und Ick alten unterstützt wurde. Di, Abreise. Llovd George hat den Quai' d'Orsah gestfrn um 11»/« Uhr verlassen und ist vvm Haupckblch»tckf AA» 12 Uhr abgereist. der letzte Vorschlag Llop- Georges. Llohd George überreichte Donnerstag Briand den Entwurf einer Grenzlinie in Oberschlesien, der auch di» Zustimmung der Italiener gesunden hatte. Rach Er kundigungen, die der diplomatische Berichterstatter von Havas hatte einziehe^ können., dürste diese GrenzstW. rUng DeiMchland da» g.anß» Jndustrtedrtzt- eck zufallen lassen strikt Ausnahme eine» kleinen Ein schnittes östlich von Kattowitz, wodurch den Polen Koch- lowi'tz, Teutsch-Schünwald, Deutsch-Egzerntn und Hth»- lowitz.mtck den Gruden und Ztnkfabriken zufallen Kar den. Ties« Grenzführung im JndustrieteU» OderWP» sienS entspreche durchaus der ursprünglichen Linie Peretval—d« Martni. die den Polen die Bezirk Glich »nd RhbE -uwie», -ie alttrdtng- rech« autgetzechAt