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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 19.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-192107195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19210719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19210719
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-07
- Tag 1921-07-19
-
Monat
1921-07
-
Jahr
1921
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»<r. itiü vuit'l ili» l>„« Uszn'.ou,,» Tirnslog, den 16, Juli tum. > . Beamt« wird nicht m^hr der Gefahr au»g«l«tzt setn. tn DON btallt UNt! LklNä fun« aller im der Eröffnung de» französischen Botschaf ter» enthaltenen Punkte vor. » Ter deutschen Negierung habet: unser« Feinde schon allerhand geboten, «ine solch» Unerhörthel,t aber noch nicht. Zu einer Zeit, zu der da» oberschlestsche Teutscht- tum noch au» tausend Wunden blutet, die Wn der Auf ruhr meist landfremden Polengestndel» geschlagen hat, zu einer Zeit, in der jeder Tag neue Beweise für da» Einverständnis und da» Zusammengehen zwischen Po len und Franzosen bringt, beschuldigt Frankreich die deutsche Bevölkerung einer Bedrohung He» Lande-frte- den». Ernsthaft läßt sich iiber so etwa» kaum noch reden. Der Prozeß Böhmei. Nv. In Berlin fand in den letzten Tagen «in Pro- Setz gegen einen,Assessor Böhmer und Gen. wegen angeblicher Fälschung von Ein- und Ausfuhrschei nen statt, durch die die Angeklagten Milltonenge- winne verdient und die deutsche Volkswirtschaft schwer geschädigt haben sollen. Teo Prozeh hat über seinen persönlichen und sachlichen Inhalt hinan» allgemeines Jnteres'e. Der Fall selbst hstt sich al) verhältnismäßig milde entwickelt, so daß da» Gericht für den größten Teil der Angeklagten zu einem Freispruch kam und nur einen Angeklagten verurteilte, von dem auch! nicht ein mal ohne weitere» gesagt werden kann, .ob er nicht ein betrogener Betrüaer ist, Tie Tatsachen, die der Prozeh enthüllt hat, weisen auf schwere Schäden in unserer Verwaltung, iw besonderen in den staatlichen Maßnahmen für die Bewilligung von Etn- und Ausfuhren hi'n. In dem Prozeh wurde von einem Verteidiger festge stellt, daß bei Anträgen auf Ein- und Ausfuhr von vie len und umfangreichen Geschäften die persönlichen Be ziehungen sehr wesentliche Tienste tun, so datz tzrohe und gngeseheNe Geschäftsleute -ja sogar amtliche und kommunale Wirtschaftsseiten vielfach solche Mittelsper sonen benutzt haben und noch- benutzen, um ihre Eiu- uud Ausfuhranträge zu beschleunigen oder sogar erst möglich zu machen. Dieser Vorwurf trifft natürlich nicht die Beamten des ReichSkommiklartats für die Ein- und Ausfuhr, deren untadelige Geschäftsführung zweifel los! zst, wenngleich sich unter einem so großen Beamten apparat natürlich auch einmal ein räudiges Schaf.fin det. Ter Vorwurf trifft Vielmehl: die Entwicklung Un serer allgemeinen Zustände, die da» Wirtschaftsleben immer komplizierter und den tnternationaten Handel immer bedenklicher gestaltet haben. Im besonderen hat die Gier nach mühelosem Gewinn und di« Spekulations wirt beim Ein« und Ausfuhrhandel alle möglichen und viele unmöglichen Leute tn internationale Handelsge schäfte gedrängt,, die zwar keine sachlichen Fachkenntnisse, aber desto mehr persönliche Beziehungen und geschäfts tüchtige Gewandtheit mitbringe-n. Soweit diese Leute legale Geschäfte durch persönliche Tüchtigkeit fördern und in Berlin an Ort und Stelle andere sachgemäß ver treten, wird man bei dem heutigen Zustand der Dinge nichts dagegen sagen können. Es läßt sich aber nicht leugnen, dah der Prozeß BöhNrer aufs deutlichste ge zeigt hat, welche mühelosen Gewinne auf.diese, Art eingeheimst werden und wie Schiebern und Beitrü gern Tür tznd Tor geöffnet wird. Wir glauben nicht, daß die Verschärfung der Strafbestimmungen und in wirklichen Betrugsfällen besonders harte Urteile der Gerichte viel bessern werden. Diese Erscheinungen sind auch keineswegs auf.Deutschland beschränkt, .sondern der Handel der ganzen Welt leidet unter gleichen Ur sachen und Wirkungen. Eine Besserung.dieser Zustände ist nur möglich, wenn das durch Krieg und Revolution untergrabene Bewußtsein wieder gebessert, und der durch den Krieg zerrissene Welthandel wieder tn nor male B ah n e n kommt. Tann wird der tüchtige Händ ler allein zu seinem Recht kommen können, und der Versuchung-geführt zu werden. Meine politische Mel-nngen. Dtev. sozialistischen «eichomintster »e^lan- igenSoztaltsierun«. In der Sozialisternngesrag« ist e* nach zuverlässigen parlamentarischen Informationen zu einem Vorstoß der Mehrheit-sozial! st «n im R«ich,kabtnest gekommen. Di, mehrheitosoztalistischen «eichominister »erlangen bindande Zusicherungen htnstchtlich ein- endgültigen Verabschiedung der seit d«, Revolution »erlangten Sozialist,, rungemaßnahmen de» Reiche». Di,MiHia,d«nsch»d«ninOr,rschleIt,u.Di, »«läufige Ausstellung der Schäden de» ob,»schlesischen «uf stände» durch di, Retch»reg«erun« ist vorgestern geschlof fen worven. Der Bericht wird mit Beschleunigung der interalli ierten Kommission und den alliierten Kabinetten zugrhen. Er schließt mit einer Schadenersatzzisser von 2,8 Milliarden M a r l ab. Heran» mit der Gegenliste! von parlamentarischer Seite find in den letzten Lagen neu« Schritt« bei der Reich »- regierung unternommen worden, ob st« in Anbetracht de» Stande» der Leipziger Kriegsbeschuldigtenprozeste di« deutsche Gegenliste veriifsentlichen, be»iehung»weise den feindlichen Regierungen zur Stmfeinleitung übermitteln werd«. Die Bespre chungen mit den zuständigen Reichsstellen haben zuteinerzu- sagenden Aeutzerung nach dieser Richtung geführt. Ein Bersckchsballon für Hölz. Aus Mitteldeutschland wird das Gerücht verbreitet, die Regierung beabsichtige, den Lu lebensläng lichem Zuchthaus verurteilten Max Hölz zu einer geringe ren Gefängnis st rase zubegnadigen. Begründet wird die Meldung, damitz daß ja auch Kapptsten begnadigt worden seien. Das Gerücht ist, wie auf Anfrage im Reichsjusttzministeri- um amtlich erklärt wird, weiter nichts als grober Unfug. Die Schleifung der Koblenzer Festungsanlagen. Die Franks. Zig. meldet aus Koblenz: Die Nieverlegung der Koblenzer Fe stungsanlagen ist in vollem E a n g e.. Nachdem die Entfesti gung in Koblenz-Lützsl mit der Niederlegung der Feste Franz be endet ist. wird jetzt mit der Schleifung der Festungsanlagen auf dem rechten Rhemufer ^begonnen, mit Ausnahme dar Forts, die von der Besatzung benützt werden. Holland will den Eoldkredit erweitern. Nach einer Meldung das Amsterdamer Telegraaf ist mit einer Erweiterung, oes Goldmillionen-Kredtts an Deutschland zu rechnen. Das Blatt will erfahren haben, daß der an Deutschland gewährte Kredit von 153 Millionen Goldmark auf 20V Million?» Eoldmark er höht werden soll. Die deutsch-amerikanischen Kreditverhandlungen. Die Lon- dckrar Times melden aus Neuyork, man stelle entschieden in Ab rede. dah zurzeit schon über einen Kredit mit Deutschland verhandelt würde. Ev seien die Vorbesprechungen, die schon vor Jahresfrist in Neuyork eingeleitet worden seien, bis jetzt ohne eigentlichen Fortgang geblieben. Auch die Schätzung des Kredits mit 60 Millionen Dollars sei eine rein willkürliche. Frankreich denkt nicht an Abrüstung. Petit Paristen meldet, daß Millerand beim Empfang des amerikanischen Botschafters Herrick erklärte, eitle Abrüstung zu Lande komme für Frankreich in den nächsten Jahren keinesfalls in Frage. Die Bedrohung durch Deutschland mache für die Zukunft die gegenwärtige Präsenzstärke der französischen Armee unbedingt erforderlich. Englands Festsetzung in der Ostsee. Laut Times ist dem eng lischen Kabinett eine Nachtragsforderung von 102 Mil lionen Schilling zugegangen für die Errichtung eines englischen Umschlagshafvns in der Ostsee. Der Ostsee-llmschlagshafen soll dem Verkehr mit den Baltikumstaaten und Rußland dienen. Mit Dänemark wurde am 17. Juli der Vertrag unterzeichnet, der England Land im Hafen Rönne auf der Insel Bornholm auf 15 Jahre überläßt. Japans Haltung zur Abrüstungskonferenz. Im amerikanischen Kabinett wurde noch einmal die Haltung Japans eingehend er örtert. Man beschloß, sich durch Japans zögernde Haltung nicht ab halt en zu lasten, die formellen Einladungen zu versenden, sobald man sich über den Zeitpunkt der Konferenz einig sei. Es sollen nur die ursprünglich eingeladenen Mächte zugelassen wer den. Washingtoner Zeitungsn versichern, Harding werde auf her Konferenz dahin streben, grundlegende Abmachungen in der Rüstungsfrage und tn der Frage des fernen Ostens herbetzuführen. ' Aue. IS. 'JuU «i'-'I. Di, Zwischensessiou d« sächsische« Landtag». Der in den Ferien befindliche Landtag wird bekanntlich am 29. Md »S. Juli eine kurze Zwtschentagung abhalten. Zur Beratung kommen ledig lich drei dringend« Regierungsvorlagen, und zwar di« beiden Ec- setzentwürfe über ein« Lande »-Drundst, uer und wer eiiw Lande».Gewerbesteuer fowt« über di« Beamtende, soldungsvorlage, walche wegen eine» Einspruches des Retchsfinanzmtnistertum» auf Grund de- sogen. Sperrgesetze« nicht noch vor der Vertagung de» Landtage, M vttabschiedung kom- men konnte. Während die erstgenannten beiden Desetzentzoürse bestimmt in den Ausschüssen di» zum 28. Juli f-rttggestellt sein werden, finden über dem Besoldung-gesetzentwurf noch innere Verhandlungen der Regierung mit dem Retchsfinanzmintsterium einerseits und mit einzelnen Gemeindebehörden andererseits statt, um die beanstandeten Punkte im sächsischen Entwurf« einem Ausgleich zuzuführen. Wenn da, auch gelingen dürste» so ist doch noch fraglich, ob der Landtag sich mit den Einwendungen gegen den sächsischem Entwurf glatt abfinden dürste ob«, ob wesentliche Differenzen es nötig machen dürsten, ein« neu« Regierungsvorlage einzubringen. In diesem Fall« würde mit einer verschtebung der Schlußberatung bi» zum Harbst zu rechnen sein und nur solche Be- amijengruppen, die keine Beanstandung erfahren, könnten auf eine vorläufige Regelung» rechnen. Hinsichtlich dar Altpenstonär' sollen demnächst Vorschüsse gewährt werden. Die Bekanntmachun,- der Negierung kann in Len nächsten Tagen erwartet werden. Auch di« Altpensionäre der Gemeindeverwaltungen können dann bi» zu 50 Prozent ausgezahlt erhalten. Der Sächsisch« veamtenbund und der Fall Ryssel. Der Säch sisch- Beamtonbund veröffentlicht eine Erklärung, worin er zu nfichst daraus Bezug nimmt, daß, soweit der Beamtenbund in de- Angelegenhett Ryssel genannt worden ist, er den bisherigen Per- öffentlichungetn in dar Angelegenheit fernsteht. Er erklärt zu dem Falle Ryssel jedoch folgendes: Die Ernennung de» Abgeordneten Ryssel zum Amtshauptmann tn Leipzig fordert selbstverständlich den schärfsten Widerspruch der gesamten Beamtenschaft heraus Cs ist auch mündlich und schriftlich alles versucht worden, diesen Schritt zu verhindern. Die beiden Beamtengewerk schaften worden sich deshalb auf ihken tn kurzer Zeit stattfin denden Hauptversammlungen mit diesem durch nichts begründeten Vorstoß gegen das Beamtentum eingehend zu beschäf tigen haben. , Preisträger in Amraberg. Außerhalb der gestern mitgetei'- ten Preiszuerteiluug an die Auer Industrie gelegentlich der gro ßen Gastwirtsausstellung in Annaberg erhielten noch Ehren preise folgende hiesigen Firmen: Aug. Wellner Söhne, E. F. Hutschenreuter u. Eo. und Bruno Scholz. Das Ende der Brotstreckung. Eine der wichtigsten Neuerun gen in der Brotversorgung im nächsten Wirtschaftsjahre besteht, wie die Leser des Auer Tageblattes wissen, darin, daß nebqn dem rationierten Brot GebäckausfreiemMehl ohne Ein schränkung verkauft und gekauft werden kann. Es muß aber ver- mieden werden, daß die Beschaffenheit des auf Karten. abgege benen Brotes zugunsten des freien Gebäcks beeinträchtigt wird: vielmehr soll das rationierte Brot der Bevölkerung in einwand- freier Beschaffenheit geboten werden. Aus diesem Grunde wird im neuen Erntejahr d. t. vo m 15. August ab, die vom Reich bisher angeordnete Brptstxeckung wegfallen, und die Belieferung der Kommunalverbände mit Brotgetreide oder Mehl in voller Höhe ihres Bedarfs vom Reiche erfolgen. Auch die ört lichen Stellen sind zur Brotstreckung nicht mehr berechtigt- Es darf also vom 15. August ab das rationierte Brot nicht mehr mit Streckungsmitteln hergestellt werden. Milderungen in der Hundesperre zu erzielen ist dem Verein Erzgebirgischer Hundefreunde gelungen, der sich Lu diesem Zwecke mit einer Eingabe an die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg gewandt hatte. Eine in den nächsten Tagen zu erwartende Bekanntmachung der Amtshauptmannschaft wird bekannt gegeben, worin diese Erleichterungen bestehen. Darüber hinaus aber sind, wie di« Amtshauptmannschaft dem ge nannten Verein mittetlt, noch weitere Milderungen nicht zu erwarten. Die Benutzung unsere« Stadtbades in der Hakenkrümm« war gleich gesterin, am ersten Tage, da cs der Benutzung frei gegeben ward, außerordentlich stark. Ein besserer Beweis für seine Not wendigkeit, für die Sehnsucht nach einem Freibade, konnte gar nicht erbracht werden, als daß gestern etwa 500 Personen das Bad benutzten. Das geschah nicht aus Lust, da» Neue zu sehr», denn außer den 500 Badenden ergoß sich noch ein ganzer Men- schenstrom nach dbr Aaksnkrümme, und da» waren die, welche nur Die Intrrigantiir. Originmroman von M. Herzberg. lll Fortsetzung.) (Nachdruck vrrdoten.l Sie fand jetzt sogar ^ine Entschuldigung tllr seine böse höhnende Schlußbernerkung von dem schönen, jun gen Prinzen, die sie unbeschreiblich beleidigt und empört hatte. Jetzt konnte sie auch da» verzeihen. Furchtbar gereizt und verwundet durch sie, waren ihm die Worte iw höchsten Affekt entschlüpft. So bedeuteten diese sechs Wochen zugleich auch eine Zqit der inneren Einkehr für Miriam. Und als Werken- thin Ende Oktober heimkchvte. fand er. sie tast als das kindlich Hefter« Mädchen seiner ersten Begegnung wie der. Nur der Ausdruck der ichjimnern.deu Augen war ernster und vertiefter geworden. Er dagegen sah nicht» «weniger al» erholt au». Tie trübe, Unrast, die Miriam verlassen hatte, schien nun tn ihn gefahren zu sein und hatte seine Züge hagerer und schärfer gemacht. Er hatte eine stürmische Episode hin ter sich. ' . Aber inmitten des Strudel» der. Zerstreuungen nnd Genüsse, in den er sich gestürzt hatte, um die ihm Ler- zehrende Niederlage, den Fehlschlag seiner Hoffnungen und st«, die sie verschuldete, zu vergessen, verfolgte ihn mit der marternden Erinnerung Heuer letzten Unterre dung unausgesetzt ihr Bild. Tief hatte «S sich in sein« Seele eingebrannt und' war kichh mehr daraus zu lösen. Latz ft» «» gerade sein matzte, die ihn gefangen hielt, sie-.di« er in verächtlichem blinden Hochmut al» kokette Intrigantin, al» auf der Jagd nach ihm, verspottet und verurteilt! Eine grausame Nemest» für ihn? aber «ine gerechte i Wa» half ihm diese Erkenntnis jetzt! Machte sie Miriam» Abweisung ungeschehen, tötete sie seine Liebe? Nein, ach nein! Leidenschaftlich«» Noch war sie fern von iHv geworden und der Gedanke, daß er Ne verlieren, nicht mehr Wiedersehen sollte, verursacht« ihm gerade -u Ver-weiflunL- ' Und da war er heimgesahren. Nicht, wxil er ver sprochen, zu diesem Zeitpunkt einzutrefsen, sondern weil ihn ungeduldige Sehnsucht trieb, da» unbezähm bare Verlangen nach ihrer Gegenwart. Darüber hinaus, an die drohende Trennung, «mochte er vorderhand nicht denken. ' Tie kleine Familie saß fo wieder vereint beim ersten Mittagsmahls. Wenn Werkenthin sich seiner Mutter zuwandte, be obachtete ihn Miriam verstohlen mit kritischen Blicken und bei der Wahrnehmung seiner entschiedenen Ver änderung regten sich doppelt ihr Mitleid und ihr Ge wissen. Es war gut, daß sie nicht mehr lange blieb, um ihn mit ihrem Anblick zu stören und zu beunruhi gen. Aber gleichzeitig fühlte sie jetzt auch erst, wie schwer ihr das Scheiden don diesem Hause, von der lie- ben, mütterlichen Tame und von Edith werden würde! Nun. die paar schlimmen Tage würden schließlich auch vorübergehen! Sie waren glücklicherweise voll ununter brochener Geschäftigkeit und ließen sie nicht zum Nach denken kommen über das bevorstehende Trennungsweh. Ter Empfang bezw. Einzug de» in zwei Tagen von der Hochzeitsreise zurückerwarre en jungen P'arrerehepaareS, sowie, das darauffolgende Festmahl, das man ihnen im Zöblitzer Schlosse geben wollte, schuf noch viel Arbeit. Tenn Miriam hatte versprochen, dem Feste beizuwohnen. arstenS um der alben Tame unliebsame Erörterungen zu ersparen und zweiten« sie in ihren gastlichen Pflich ten nach Möglichkeit zu unterstützen, da auch die ganze Praudeneckev Familie geladen war. An diesem Gedanken soann Miriam noch,, al» man später im Zimmer den Kaffee etnnahm, weil c» drau ßen auf der Veranda schon zu herbstlich fühl geworden Frau Werkenthin plauderte lebhaft mit ihrem Sohn. Ey verhielt sich, ebenso wie vorher bat Lisch, ziemlich! schweigsam, nur dann und wann «ine kurz« Bemerkung machend. Mitten in Frau Werkenthin» eifrigem Redestrom klopft« e» und Lina, «tn Hausmädchen, erschien mit der Meldung, daß die Schneiderin da sei zur Anprobe Mr di« gnädige Frau und Sdithchen. „Gott, .richtig, da» hätte ich' bald vergessen!" rief Frau Werkenthin lebhaft.. „Ich Habs sie ig zu heute ' bestellt! Es handelt sich zwar nur um eine Aenderung an meinem Kleid«, doch Haden wir blök noch, zwei Tage vor uns und die Müllern ist st» kmgsatnl Führen Sie die, Schneiderin in mein VckllaWmmer!" beschied sie dann das Mädchen. Sie goß sich rasch noch ein«, Tasse ein« leerte sie eilig und erhob sich. „Tu mußt auch mit, Edith!" Miriam blich jn nicht geringer Befangenheit mit Werkenthin allein. Bel seiner Ankunft mit stummer Vorbeugung begrüßt, hatte sie seitdem noch kein Wort mit ihm gewechselt.. So gern sie e» gemocht Hütt«, sie 'o"nte, ohne unartig zu erscheinen, nicht unmittelbar hinter Frau Werkenthin au» dein Zimmer gehen. So ge äs en wie möglich trank sie ihre gefüllt« Tasse aus und wollte sich dann auch erheben. Aber Werkenthin, der seinen gewohnten Platz an dem viereckigen Tische ihr zur Linken, der Mutter gegenüber, innehatte, hielt sie durch .eine Berührung ihre» Arme» zurück. „Bleiben Sie noch, eiven Moments- Gehorsam setzte sie sich, nieder. „Ich weiß nicht, ob ich. noch einmal mit Ihnen allein sein werde!" sagte er gepreßt. „Ich, möchte St« fragen, ob Sie mir meine häßliche Bemerkung-vergeben haben?" „völlig. Herr Werkenthin!- entgegnete sje rasch, offen zu ihm aufblickend. „Lama!» befanden wir uns beide wohl unter dem verwirrend«» Einflutz über mäch tiger Stimmung und Erregung, denn auch, ich habe mich in der rechten Form Ihnen gegenüber vergriffen. Ta» habe ich nach späterer Ueberlegung eingese.hen, Ich schotde ohne Groll mit warmer Dankbarkeit für alle» Gut«, wa» ich in Ihrem Haus« genossen!" „Wenn Die mir nicht böse sind, Fräulein Miriam, wollen Sie dann —" < Fortsetzung folgt.) sehe« « Baden im M« Rind, Gaoachken sein, do» dar gemts eine sehr kundig die d« St kunst mit verzichtet Übung, l Speüni also keine, konnte sich legrnhett da, üUer, verraten t trt hohe j Aakenküm Mild« wirtschaft! gehört aui wcchei L« usw. nicht weiten Kr trieb», astg Helt und Abgesehen zen bucht Angest« nehmen jk m t n t st e und Gew ei so verwerf Arbeitneh, delskamm« stützung d, ' A.— legonhest > Ersätze! Kriegsgeft Retchszent neuer sozi, in einer c endgültige Lanveshil! Kriegsgeft durch eine schlossen, den, hat f vielfachen zufordern, verspätet x und Sache len, mit 2 gültigen S sterium zu Td «. Sti ein ehema Schützenha warm un, unter der ii gutgelunge bert, der nieder als ri'iischen 2 -reich erschi legenheit i Grün, von geräu, Vergiftung glieder s ch Großh und Bro paar zum Getsteszusti geführt wo mir sich sei Bautze Da, Metß Bautzm te! wieder err Bautzen hl zett Regen Dobers Achtzehnjäl wehr, als < Gewehr ze zerrtsse werden. Gesängl schweig. Bc str Tage di staate, Brc (eine «hem waffnui gelegt, in e September die Arbeit« fern würde Angeklagte will ledigli U. S. P. ü Gesetz nicht Arbeit« hi teeschaft ve Gericht jchi der Vnklag Anträge d« fängniv Ruhr« elsässisch« Rührer! Hitz« and«.
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