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Remvekt, 1. August. Grotz« WarenbtMähl« verübte ein bei der Firma August Reistwarth in Njeuwelt beschäftigt gewesener 2Sjähriger Lager arbeiter aus Lauter, der im Laufe der letzten Monat« nach und nach teil» Nach Einstetgen in das Grundstück Emaillewaren im Werte von über 7000 Mark entwendete. Jüngst wurde er nachts von einem Poltzeibecrmten ertappt, wobei er die Flucht ergreifen konntet aber einen in einem Getreidefelds versteckten Handwagen im Stiche lassen mutzte, auf dem sich über 20 0 Emaille, schlisse ln ibefanjden, die er ebenfalls gestohlen hatte. Weiter» Ermittelungen ergaben, datz an den Diebereien auch noch verschie den« in Aue wohnhafte Angehörige des Betreffenden beteiligt sind, in deren Wohnung ebenfalls gestohlene Sachen ge- fundemj wurden. Schwarzenberg, 1. August. Pfadsi"d«-F»rI»n.Wdldlagrr bei Schwarzenberg. Inmitten de» herrlichen Waldes bet Schwarzenberg haben die Pirnaer Pfadfinder «in reizvolles Wakdlager errichtet. In selbst^, sbiauten Holzhütt«n, die mit den Giebelwänden und Eingängen alle !fo angelegt! sind, datz sofort eine Ueberftcht über das ganze Lager gegeben ist, verbringen die Jungen ihre Ruhezeit. Für die Bqrpflegunig ist in einem verlassenen Haus« eine Feldküche einge baut worden, in der das Ktichenkommando seines Amte» waltet. Bon dem Lager au» werden Wanderungen und kleinere Ausflüge unternommen, im Lager selbst aber Spiele uno Volkstänze ausge' führt. Das ganze Lager ist von den Pfadfindern selbst errichtet worden. vle kuervruck-u.Veclägs- gesellsckäkt emplleklt slck rur scknellen 6n- kerllgung aller vruck- ardeltrn kür Sekürden, Kaufleute, «kmlmer- Ker,gewerbetreibende, Vereine und kamlllen. ladellose Kurwkmng del dllllaen Preisen. 8. Kapitel. Dem liebe-seligen Autor schien in den folgenden Tagen di« Aufführung seine» Trama» gar nicht mehr so am -erzen zu liegen wie bisher »wo dies« Angelegenhtztt sein Dichten und Trachten gebildet hatte. Tie holdselig« Ada hatte sie tief in den Hintergrund gedrängt. Fünf Tag« waren seit dem Beisammensein verflossen, an jedem Tage hatte er mit d«n Damen zusammen Berlin» Sehcn»vürdigkeit«n in Augenschein genommen, mit ihnen üppig Diniert, gbend» di« Theater besucht und den Tag gnit einem Souper beschlossen. Und mit fedem Tag« hatte sich die Innigkeit de» Verhältnisse» de» vaare» gesteigert, bei Alex zu starkem Lieb«»rausch. Am Abend der letzten Zusammenkunft fand er «ine Aufforderung -e» Agenten Fürbringer zu einem Besuch in seinem Büro vormittag» 11 Uhr vor. Er beschloß, bei diesem für «in Engagement seiner Schutzbefohlenen zu wirken. Sogleich nach Abgabe seiner Tart« wurde er zum Aerger aller Wartenden Voxaelassen. Er fand imLüro «inan änderen Herr» tar Lehnstuhl sitzend vor. Hartha«, 1. August. Gin schwerer Automvbtlun- fall ereignete sich auf der AnnaberAer Landstraße. Ein mit fxchs männlichen Personen besetztet- Uebungsauto au» Themnttz kam von Burkhardtsdorf nach Harthau gefahren. Ein entgegenkom mend«» Bauerngesthirr, hinter dem zwei Kühr herschritten war vorschriftsmätzig ausgewich«n, ebenso da» Auto. Vermutlich ist diese» dabet an ein Hindernis gestoßen, ist infolge davon au» der Fahrtrichtung geschkudert worden, hat einen Telephonmast abge brochen und sich Überschlagen. Don den Insassen wurden zwei schwer und drei seichter verletzt. Line Kuh, die von dem Auto getroffen worden war, mußte sofort getötet werden. Das Automobil wurde zertrümmert. Leipzig, 1. August. Die Einweisung Ryssels. Heute vormittag fand im Gebäude der Amtshauptmannschaft di« Ein weisung de» nsuen Amtshauptmmme», Reichstagsabgeordneten Ryssek, durch den Krekahauptmann Lang« statt. Krets-aupt. mann Lange nahm dem neuen Amtshauptmann den Staatsbeam. testest» vnd den Ttd auf die Verfassung da» Deutschen Reiches ab. Im Namen der Bezirksversammlung begrüßte der Vorsitzende Nehring den neuen Amtshauptmann, worauf dieser in kurzen Worten erwidert». Dan der Beamtenschaft wurde da» Wort nicht ergriffen. erwachsen au» der strahlenden Jugend der jungen Schau, spielerin. au» ihrer Ursprünglichkeit, die da erobern mutzt«, .auch wenn kein eminente» Talent sitz unterstützt«? st« wir« immerhin ein Labsal für da» Auge, «in Herr« licheS Schaustück auf der Bühne und dann — für ihn selbst. Ein solche- Engagement bet feistem Werke be dingte «in längere» Beisammensein mit ihm, ermög lichte, erleichterte die Erfüllung geheimer, brennender Wünsch« . . . Ti« bedeutend älter«, schon mehr alt« Toni, mit ihrem ansehnlichen Leibesumfang, dem nicht» weniger al» empfehlenden hübschen Gesichte, schien ihm allerding» ein« böse Zugabe. Na, aber Ada zuliebe und vielleicht auch sich selbst, da er möglicherweise einer Vermittlerin bei ihr bedurfte, und dann auch weil die von ihr ^ge wählte Rolle in der Tat ein Wenig drastische Komik der- tragen konnte, lietz er sie mit durchschlüpfen, versprach da» Menschenmögliche und fühlt« sich reich belohnt durch den warmen, innigen Truck einer Weichen, kleinen -and. Damit endete da» in doppelter Hinsicht vielverspre chende, bedeutung-volle erste Tiner in Berlin. wo »iphm nm kutsch« MvtmmWkickmLkr die Erimwrun, k, ste-wtchen Schlacht mm tz. August 1S70 wachhalten, »ich nun- mehr ein Monumentdenkmal zum Sediichtni, der 1870/71 und 1911/18 gefallenen Franzosen errichtet. Dm Grundstein wird am Sonntag, den 7. August, gelegt. Jtalimtsche, vogelmasspuwow. Sim Klgisch« Zeitschrift fü, Iqgh und Fischer«» greift Kn italienischen »unk-genossen wegM de» Vogelmassestmvrd— an, kr aus seinem GvLftt getrieben wird, und di« italienisch«» Blätter, di, darüber berichten, können sich dem Gewicht der vorgebrachten Zahl« nicht verschließen. So sind in einem Jahr in Marseille au» Brindisi und Messina 8000000 Wachteln angekommen, und auf dem römischen Markt wurden an einem Tag 20000 dieser Vögel »erkauft, di« in Ttoitavcechta gefangen «arm. Auf dem Markt in Udine verkaufte man eben falls im Zeitraum eine« Jahre» »20 tvO Vögel. Da-u kommt, daß di« italienischen Schuljungen, di» di« schlimmsten vogeljäger sind, di« ganzen Nester von den Bäumen reißen und somit »in Viel fach« von dem vernichten, wa, ziffernmäßig ermittelt wird. Daß e» in Frankreichs Spanien und anderwärt» nicht besser ist, gibt da» Blatt zu, kch nehmen da» selbst di» italienischen Blätter nicht al» mildernden Umstand in Anspruch. vier Frauea fü, »in Pfund Lv. Während alle» immer teu- per wird, find die Preise fürS»ktmofrau,n ruht billig. Sin Bericht au» La» Pa, in Manitoba erzählt von einem S»kimo- trapper, der vier Frauen für ein Pfund Tee und etwa» Tabak kaufte. Urberhaupt blüht der Tauschhandel mit Frauen unter dm E«ktm«i». So wechselte «ine diese nordischen Schönen in kur zer Zett sechsmal dm Besitzer, und zwar wurde für sie zweimal ein Wund Äqe gezahlt, zweimal eiste Büchse kondensiert« Milch, einmal ein Päckchen Tabak und einmal eine Speckseite. Nach dcm Brauch der Eskimo» kann der Gatte sein« vertauschte Frau stet» wieder zurückkaufen, wenn er da» Doppelt« de» Preise, zahlt. bm, 1. AuPtst. Sch»«,« SgPlosion. wie di» Abendblätter melden, ewigiwte sich heute, Montag vormttwg in dm Zellul-idifabrtk in «rockwitz «in« schwer, «,plo- pon, welch«» auch drei Menschenleben zum Opfer «falls" fkd. Di« Fabrikanlage, welch« dm Deutsch«» Kunstl*dD,.«ktt«n aesellschast »höeeni find »um großen Teil in di« Luft „flogen, viel, gieueruxhrm warm angestrengt bi» in di« Nachmittage stunden tätig. hastlo» an, daßer fein« reichen Gaben nur zum Wohle de» Vai«« häÄw genützt hat. Im Dienst am Vaterland» hat er sein» Kräfte otußwehrt. Die Elastizität seine» Geiste», rasche «uffat- sungegato «nid Schlagfertigkeit bojähigten Nitzschk, in hohem Maß, zum Partei- und Fvaftionvführ«. Unterstützt wurde er da- bei durch «in» groß« Nedqgabe. Dem Redekampf in Parlament und Volksversammlung war er in gleicher Weis« gewachsen. Di« Geschichte unftrer Zett wird Emil Nitzschk« stet» Unter den Män nern nennen, die auch in der schwersten Not unsere» Vaterland«» nicht verzwetftkten, sondern Unverzagt an den Wiederaufbau gtn- gen. Sein Glaub« an die wiedetauftauend« Kraft der Demokra tie war unerschütterlich. Durch Arbeit zur Freiheit «ar auch sein» Losung. Ehr» dem Andenken, Emil NitzsAe»! Tdeitttl, Konrerle, vergnitgun-en, Kimlt Di« Bieg» Frischauf de» Verein, Turnerschast ,«n 1S78 sei- erde am vergangenen Sonnabend im Saal« de» Schützenhause» ihr 2Sjährt«e» Bestehen, Turnerische Md gesangliche Vorführungen umrahmten di« Feier. Der Vorsitzende der Riege, I »misch, begrüßte im Verlaufe da» Abend» die Anwesenden, worunter auch frühere Mitglieder waren und gab einen Rück blick auf da» Leben und Wirken der Riege bi» heute. Frau Klo» übergab im Namm der Frauen ein ansehnliche» Geldgeschenk. Am Sonntag wurde zu Ehren de» im Felo« gebliebenen Vorturner» Loui» Jvmtsch am Ehrendenkmal de, Verein» ein Kranz nieder gelegt. Tin gemütliche» Zusammensein im Kaffee Zimmermann beschloß die Feier. r»tr. l7st. ,..»o ,Ur du» Erzgebirge. Dftntztug, bm L. August io-,. Letzte Drahtnachrichten, vbeeschlesien. Berlin,-. August. Rach einer Meldung de» B, L. »erde« di« oberschlefischen Kreise Pl« ß und Rqbnik zurzeit von einer englischen Kommission bepeist, »elch« fich im Auftrag» der englischen Regierung übe, die Stimmung dm dortigen Bevöl kerung unterrichten soll. Dem Blatte zufolge will antzheineud di» englisch« Regierung den Bericht dieser Kommission bet der S u t- scheid «ug über Vberschlefim und speziell üb«, dies, beiden Kreis« verwende«. Gin« pazifistisch, Stimm, zum RhoinlandoproLle«. Brüssel, 2. August- Di, Press« bespricht «in Werk bst» Brüste- lor Univerfitätsprofessors Leplair«, da» unter dem Titel: Die westliche Frage — erschienen ist und mit seiner Stellungnahme zur Schaffung eine» selbständigen Rheinland«» große, Aufsehen ernegl. Au« historischen Tatsachen und Erfahrungen kommt d« Verfasser zur Ablehnung eine» autonomen Rheinlandsstaate, und betont vielmehr sdi« Notwendigkeit einer pazifistischen Politik gegenüber Deutschland. Auch da» führende Blatt dor Liberalen, Soir hält die Möglichkeit d«r Verwirklichung «in«, autonomen rheinischen Staate» für sehr zweifelhaft, zumal die Politik Lloyd George» und d'Ahernon» Deutschland den Rücken gestärkt Hoche. Aerztegegendieveotpreieerhöhunch Berlin, 2. Angust. wl, der Lokalanzeiger au» Magchebwq melkt, wendet fich di« Aerzt« kamm, r der Provinz Sachsen gegen di» beabsichtigt« vrotpretmrhöhung. Di, beträchtlich, Er höhung do» Preise, würde zu» Folg« habe», »aß zahlreich« Kreis» der Vevölkorung noch mchr derUuterernährung mit all«» ihren üblen Folgen preisgegeben würden. Reu«, folgenschwer, Unruhen und Kämpft feien zu befüwhtea. Di, Rücksicht dm ftchlzöstsche« Besatzungstruppen. Frankfurt a. 2. August. Der Protest de, Kreise, Meissen- heim -egen di« dauernden Artillerieschießübungen der Franzosen, welche di« Einbringung dar Ernt« stark behindern, hat jetzt den kommandierestden General der Nhrtnarmm zu einer Erklärung veranlaßt, in welcher »r in sehr spitzfindiger Weis, der Bevölkerung beweisest Mill, daß durch den Fortfall der Entearbet. ton am Vormittag die Einbringung der Ernt« nicht erschwert werde. Im übrigen sei aber der Beschluß auf Abhaltung der mi litärischen Uebulngest unabänderlich. So steht die Rücksichtnahme der Besatzung aus di« Bevölkerung de» Rheinländer aus. Versammlung»»«-«» im Keei» Aachen, Aachen, 2. August, Der Polizeipräsident gibt «ine Erklärung de» Kret,delegierten bekannt, wonach da» Versammlung»»«-« Li» einschließlich ö. August verlängert worden ist. Wechsel im vesatzung-heer. Berlin, 2. Lugluft. Wie da» B. T. au» Köln Meldet, verlau tet dort, daß Bonn, dap vor Jahresfrist au« englischer in fran zösische Hand Überg«gangen ist, demnächst wieder eine englische Besatzung erhalten soll. Auch die französischen Truppen in Köln wedden wieder durch englisch« ersetzt werdest. Vauarberter-Auosperrung. Berlka, 2. August. Blättermeldungen au» Stettin zufolge haben die dortigen streikenden Bauarbeiter da» letzt« Angebot der Arbeitgeber in der Lohn- und Urlaubsfrage erneut abgelebt. Darauf haben die Arbeitgeber in weiteren Orten Pommernd di« Bauarbeiter ausgesperrt. Vermischtes. R«»>wch ftu D-Zug, Alp ft, wormditt ist Ostpreußen R«i- send« «in Abteil zweit«» Klass« des D-Zug«» Berlin—Kö nigsberg besteigen wollten, fanden sie dort aus dem Polster Pie Leich« einer ermordeten jung« »Dam« liegen. Wie die Nachforschungen der Königsberger Kriminalpolizei ergaben, muß da« verbrechen bald hinter Königsberg, wo der Zug kurz nach ö Uhr abend» ckkftchr, verübt worden sein. Di« Persönlichkeit der Ermordeten, di« sehr gut gekleidet war und den besseren Krei sen angehören muß, ließ fich noch nicht feststellen, da der Täter Geldund Schmucksachen, wie auch sämtliche Legitim»' ttonspaptere geraubt hat. Von dem Täter fehlt noch jede Spur. Eisenbahnunglück. Der Vorzug de» Berlind-Saßnitz er D-Zuges ist unmittelbar am Bahnhof Angermünde « ntgleist. Ein Wagen ist umgesallen. Sämtlich« anderen Wagqn finp au» den Schienen gespvMgMtz Tatze find nicht zu beklagen, jedoch wur den mehrere Personen verletzt. Die Stroke ist nach beiden Rich tungen hin vollkommen gesperrt. Der Verkehr wird über Freien- waQ>e—Eberswalde aufrecht erhalten. Einbrecher in Friedrichsruh. Nach einer Drahtmeldung find in der Nacht zum Freitag Einbrecher in da» Mausoleum des Fürsten Bismarck in Friedrichsruh «ingedrungen, nachdem sie mehrere Tissnstäbe eine» Fenstetz» durchsägt hatten. Wahr scheinlich hatten sie es auf di« silbernen Kränze abgesehen, di« jedoch anderweitig untergeibracht find. Die Enkelin de» Kaiser» Franz Joses wegen Ehrenbelridi- gung verurteilt. Die Enkelin des Kaisers Franz Josef, die ehe malige Fürstin Elisabeth Windisch-Graetz, wurde von dem Gericht in Baden wegen Ehrenb eleidi gung Su einer Geldstrafe von 8V0ÜÜ Kronen »Her Sehn Tagen Arrest verurteilt . Al» im Auftrage ihre» Gemahl», mit dem ste fich in Scheidung befindet, dessen Rechtsanwalt Dr. Kleist bei der verursachten Exekutivabnahme der Kinder im Schlosse Schönau intervenierte, rief ihm di« Prinzessin Winpisch-Graetz -u: Mit so einem Schwein spröch« ich nicht. Prinzessin Windisch-Graetz ver antwortete sich dahin, daß Dr. Klein Mit der Reitpeitsche in» Schloß gekommen setz. Dieser behauptet, die Reitpeitsche bei sich geführt zu halben, weil im Schlosse bissig« Hund« wäre«. Da die Prinzessin fich weigerte, eine Ehrenerklärung abzugeben, so wurde ste deshalb verurteilt. Tschechische Maßnahmen gogen di« Glücksspiele in Marion- Lad. Die MartenLader Behörden haLen fich entschlossen, dm Kampf gqgen da» gewerbsmäßige Glücksspiel in Marienbad euer, gisch aufzunehmem. Mehr al, fünfzig Personen, größten teils Berliner und Wiener, di« sich als Bankhalter, Troupier» Md Geldwechsler itzt den zahllosen Winkelbanken und Spielsälen Marienbad, betätigt hatten, wutzden ausgewiesen. Infolge de, scharfen Vorgehens der Behörden find jetzt sämtliche Spielsäle M Martenbckd geschlossen. Vratwuchkrieg. Wenn die Geschichtsschreiber nur wollen, so kann die deutsche Geschichte fortqn zu dem Kartoffelkrieg von Anno 1778 auch einen Bratomrstkrieg verzeichnen, den fich mancher nach Ursache und Verlauf mit Vergnügen merken wird, der da« Leim Kartoffselkrivg weniger genau Md gern tat. Der neu« Krieg ist in Bad Blankenburg in Thür, ausgebrochen. Er wurde entfesselt durch einig« Kurgäste, auf deren Beschwerde hin kürzlich die Polizei das Dünste verursachende Braten von Würste" auf den Straßen veirbot. Dieser Angriff auf ein gehei ligte» Thüringer Herkommen entfachte Helle Empörung. Tine Eingabe der Fleischerinnung veranlaßt« jetzt die Stadtverord. neten, da» Bratwurströstverbot probeweise wieder auf- zuhrben. Wenn «» bei dieser Probe darauf ankommt, ob ge legentlich ein Kurgast am Dunst der Bratwürste erstickt, ft werden voraussichtlich die Blankenburger im Rechte bleiben, die sagen, der gute Geruch, in dem ihr Badeort bisher gestanden hab« könne durch dm guten Geruch feiner Bratwürste Nicht verdorben werden. Ein französische, Kriegerdenkmal auf de« Spicherer Höhen. Auf den nun wieder zu Frankreich gehörenden, Sptcherer Höhest, Ter Agent stellt« ihn al» den Direktor Gehr ick« au» Glückstadt vor und begann dann zum Geschäft überzm> gehenr ü und Herr Direktor Gehricke," sagte er, „Haden Leide Ihr Manuskript gelesen. Wir stimmen in dem Urteil überein, daß sich darin «in vielversprechende» Talent bekundet. Nicht wahr lieber Herr Gebricke?" Ter so um seine Zustimmung befragt« Dü^ktor war «in kleiner, Höherer Herr mit kahlem Hauvter hin ter goldener Brill« funkelten b-LIs, schlaue Augen. „Nun fa," meinte er, Einzelne» ist ja, wie da» von etnckm Erstlingswerk nicht ander» zu erwarte», noch nicht recht geschickt gemacht, nicht dramatisch wirkungsvoll genug — mein Publikum ist darin Mr anspruchsvoll — aber mein Regisseur wirb da» schon machen. Dor Schluß der Sai son wird mir jedoch die Ausführung.nicht möglich wer den Also erst jn sech» Monaten." Diese Verzögerung war nicht nach.dem Wunsche de» Autor». Seine Einwendungen prallten jedoch an dem zähen Vinn de» Bühnenleiter» ab. und so fand er sich denn in sein Schicksal. ! „Tann könnten wir also den Kontrakt perfekt ma chen," sagt« der Agent und reicht« jedem der beiden ein Pavier hin. Alex fand darin., daß. der Direktor e» mit der Zahlung der Beisteuer,, die auch um da» Doppelt« seiner Offert«, auf 1K00 Mark geschrieben, eiliger habe, al» mit der Vorstellung. Ta» machte ihn kühn. „Noch ein»,. Herr Direktor, ehe ich unterzeichne!" sagt« er. .«Ich will mich allen Ihren die-bezüglichen Bedingungen unterwerfen; dagegen hätte auch! ich >tnen Wunsch — betreff» de» Versonal».. St« haben, ^rie ich hörte..Jhre Engagement» nockmicht alle abgeschlossen —" „Ach, Sie Mächten vrotegee» empfehlen,/ unter- b'rach ihn der Direktor, dem dergleichen nicht neu war, mit frivolem Lächeln und verschmitztem Augenzwinkern. „Nich t ohne Grund," erwidert« Alex, in seinem Eifer dessen nicht achtend. ..Herr Mirbringer. hier kennt di« Tome und wird darum mein Gesuch sicherlich —" „Befürworten?" fiel jener prompt ein. „Wenn ich e» mit gutem Gewissen kann. Warum denn nicht? Wer Meß?" > „Fräulein «da And»»." - '(Fortsetzung folgt.)