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Nr. irr lö. ^«chrgaiiß. -rettag, -»« IS. 7«tt Ißßk kenntErete Schulen) find nur auf besonderen Antrag der! Erziehungsberechtigten In den Grenzen der Ber- fafsunA zuzulassen. , 4 Der SinheitSschulgedanke hqt den Sonderickui» wünschen immer in so wett vortzugehen, daß dte Sonderschulen -a- Schulwesen der Gemeinde nicht zer- wttttern und seinen Aufbau knd seine Letstuna-Migfttt nicht beeinträchtigen dürfen. Amerika unä wir. Nach einer Meldung der Chicago Tribüne ist Ende dieser Woche ein Schritt des Präsidenten Hardingen erwarten, durch den die amerikanischen Beziehungen zu Deutschland naher bestimmt werden sollen. Tatsächlich ist ja die Lag« iM Augenblick sv,. daß. zwar durch dl« amerikanisch« Frieben-entschliebung, nachdem sie durch Harding unterzeichnet worden ist, der Kriegszustand zwischen Amerika und Deutschland, offiziell beendigt ist. daß aber anderseits bislang nicht» geschehen ist, nm einen regulären 'FrievenSzutzand herbeizuMhren. -In offiziellen amerikanischen Kreisen vertrat man bislang allerdings die Auffassung, daß.Mit der Annahme der JriedenSentschlteßung auch der Kriegszustand mit Deutschland ohne wettere» beendet sei. Man begründete diese Anschauung damit, daß tzwar Amerika Deutschland den Krieg erklärt habe, daß aber «ine deutsche Krieg»« erklärung an Amerika Nicht Vorltege. So hat denn Harding bislang dicht» Kur HerbeiMruns einer der ! amerikanischen JrtedenSentschlietzung entsprechenden deutschen Verlautbarung getan. Nun scheinen in Mmo- rika selbst Lwetftl aufgetaucht Ku sein, ob der bislang ! vertreten« Standpunkt Wewer aufrecht erhallen werden kann, und Man darf daher dem Schritte Harding» wohl mit Spannung entgegensehen. Allerdings! wird man nicht verkennen können, daß die endgültige Regelung Lin Erfolg äer Pariser Verhandlungen. vor «tue« Wichtige« Wirsichaflepbkommrn mit Frankreich. Wie Petit Pariffien mitteilt, haben die am 11 Juli unter Vorsitz Loucheur» aufaenommenen deutsck-ftanAö. fischen Verhandlungen Mit Bergmann und Dr. Guggen- Heimer zu einem wichtigen Uebereinkommen gjaführt. Diese» Uebereinkommen wird jedoch erst dann endgültig sein, wenn der ttr den nächsten Stunden aus« zuarbeitende Bericht die Billigung der beiden Regierun gen finden wird.' lieber die großen Linien der getroffe nen Vereinbarungen wird folgende» auSgeführt: Wenn Frankreich geneigt ist, deutsche Waren anzuneh'nren,. müßt« man ihm andererseits gewisse Zahlung»- erileichterungen einräumen. Weiterhin müßten dis Preise vorteilhafter sein. 'als. für di« unlängst von Deutschland angebotenen Holzhäuser. Um diese verschie denen Schwierigkeiten 'zu lösen scheint man sich im bei derseitigen Einverständnis auf einen Organis.ati ons- Plan geeinigt zu haben, der iM wesentlichen darin bc- fleht/die französischen Käufer ip unmittelbar« Ver bindung .mit den deutschen Verkäufers zu bringen. Dip Zahlungen würden durch die Vermittlung.eine» oder mehrerer zwischen den Städten in» Leben zu rufender! Aemter erfolgen,.denen die sradtzössschen Käufer al» Zäh lung Entschädigungszeugnisse Übergeben würden. Das Amt übernimmt e» dann, den deutschen Verkäufer in Mark zu bezahlen. Diese» System, da» bereit» bei der Brüsseler Konferenz in» Auge gefa'ßt wurde, führt die Einmischung.de» StäateS äuf ein Minimum zu rück und gestattet gleichzeitig,, den Wiedergutmachungen dis Beweglichkeit de» bei Bestellungen Mischen Indu striellen üblichen Verfahrens zu heben. Ferner soll durch Schließung des Loches im Westen die Kontrolle der Einfuhrgenehmigungen nach, dem Rhein land, die sich bi» jetzt allein in den Händen der Inter alliierten Kommission befindet, .zusammen mit der deut schen Regierung a.u»geübt werden» > Vie Provokation -es franzkflschen MlnPerpräsiüenten. Tis Rede des Reich »j ustitzministers Schi fier die al» Kundgebung der Reichsregierung und nicht als per sönlicher Akt des Minister» ausgsfaßt wird, hat in Pa riser politischen Kreisen größte Verwunderung hervorgerufen, namentlich auch die Tatsache, daß der Minister die gesamten ausländischen Pressevertreter durch Rohrpostbriese einlud, um dann Ausein andersetzungen zu machen, die zum mindesten die aus ländischen Journalisten nicht freudig berühren konnten. Es wftd daraus der Schluß gezogen, daß e» auf eine Provokation de» französischen Minister präsidenten abgesehen war, und man weist darauf hiin. daß seit der Red« de» deutschen Reichskanzler» inj Breslau eine erhebliche Umschwenkung. km Geist« de» Kabinetts eingetreten sei. Die Rede de» Zustizmini- stevS Schiffer bestätige den Eindrucks daß da» Kabinett mehr^ und mehr dem Nationalismus der Rechtsparteien verfalle und in s«1n«r Position von seiner ursprünglichen Linie abgetrieben werd«, ' Mer Tageblatt!M! Vas Wichtigste vom Tage. » ^lo« wurde! "der vom Leipzig« Reichsgericht frekgesprochene General Sten- ^ie bw«it« sramusisch« «ist« g«s«tzt. ^,^.?rankreM! di« 'Rechtsprechung durch französisch« Gerichte^vorverettet. nkWen Sitzung Ve» Obersten Rat«» will Frankreich! neu« Sanktionen Wesen der Leipzig.«» Prozess« verlangen. «eit derwiedereröffnung've» Eisenbahn- verkehr» In Oberschlesten haben Über 40000 Per- sonen Ober schienen verlassen, um in da» Innere Deutschland» ahzuwandern. Darding hat im Senat mitgeteil,, daß die Abrüstungskonferenz die Berbandlun- gen zwischen den Bereinigten Staaten und Deutschland nicht verzögern wird. Die deutsch,französ.ischen Besprechun- gen sind in den Hauptpunkten zu einem vorläu- figen Abschluß gelangt. Demokratie unä Schule. Ätz. Ter SchulauSschuß der D.D.P. hat in Gemein schaft mit deutsch-demokratischen Abgeordneten des Reichstages und de» Preußischen Landtages, sowie mit Vertretern de» Kulturausschusses der D.D.P. und de» Reichsausschusses der demokratischen Kirchenfreunde für dH« Stellung der D.D.P, Kur ReichSschulgefetzgebung fvl- gepde Richtlinien beschlolssen: Dem durch Kriea und Not erschütterten deutschen Volke ist innere Einheit röliger denn je. Tie D.D.P. hat deshalb dafür ge kämpft, daß durch die Reichsverfassung Fine natio nale Schuleinheit geschaffen werde. Tie eine rationale- Einheitsschule ist und bleibt da» Ideal der D.D.P., wenn sie es auch in der- Verfassung nicht Voll verwirklichen konnte. Auf dem! Boden der Verfassung strebt die D.D.P. diesem! Ziele zu in der Gemein schaftsschule. .di« in der Grundbestimmung der Ver fassung (Artikel '146 Avs. 1) al» die regelnräßige deut sch« Schulform festgestellt ist. Tie Gemeinschaftsschule der Verfassung peretnt alle Kinder des Volke» ohne« Rücksicht auf Stand und Bekenntnis der Eltern. Ge tragen von 'deutschem Idealismus! erzieht sie zu sitt licher Festigung, 'schöpferischer Tüchtigkeit und staatsbür gerlicher Gesinnung. Ihre Arbeit ruht in allen Fächern aus der unlösbaren Einheit unsere» gesamten natio nalen Kulturgutes. Deshalb macht die Gemeinschafts schule auch .in ihrer gesamten Erziehung die starken religiösen Kräfte und Werte unserer einheitlichen Kul tur lebendig Und er teils au» dieser tnneren Notwen digkeit heraus Religionsunterricht im Sinne der Verfassung. Sie folgt Hamit dem Vorbild der bisheri gen Simultanschule und, der simultan aufgebauten höheren Schule, .ohne zu Religionsunterricht oder kirch lichen Handlungen Lehrer und Schüler zu zwingen. Tis Gemeinschaftsschule der- Verfassung jst als' sozial« und nationale Einheitsschule und. als Schule der Duld samkeit und der Gewissensfreiheit besonders geeignet, die, Einheit der deutschen Volksgemeinschaft zu pflegen! und zu vertiefen. Sie ist Pie einzig« Schule, deren Be such für alle Kinder de» Volles a «geordnet. werden kann, ohne auf Bekenntnisse u.e oder auf bekenntnis freie Eltern leinen Gewissenszwang., auszuüben. Au» diesem Grundcharakter der Gemeinschaftsschule ergibt sich mit innerer Notwendigkeit, die ihr in der Reichs verfassung angewiesene Stellung al» Regelschule.. al» Schule der allgemeinen Schulpflicht. Der ReichSschulgesetzentwurf wird weder diesem ihrem inneren Charakter 'gerecht, noch wahrt er i-rs Stellung gl» Grundlage unsere» gesamten Schul wesens. Entgegen der Retchsverfässung. setzt er durch sein ganzes Verfahren die Gemeinschaftsschule tatsäch lich hinter den Sonderschulen zurück. JnSLeiondere da durch, -aß -r Sonderschulen ohnie Antrag«, und Anmel- düng «möglich^ Gemeinschaftsschulen dagegen an aus drücklich« Anmeldung bindet, macht er für wette Teile Deutschland» di« Ausnahme zur, Regel und die Reget zur.Ausnahme. Dadurch trägt er «inen unheilvollen, sich immer wiederholenden Kulturkampf in di« Gemein den hinein, spaltet die deutsche Volksgemeinschaft bi» in die tiefste Wurzel und bringt eiwe Zersplitterung' unserer Volksschule hervor, die gleichzeitig tKye Kosten erhöhen und ihre Leistungsfähigkeit herabsetzen mutz. Tt« Deutsche Demokratische Partei arbeitet tm Ginne Krier Grundsätze mit an dem Gesetz zur Ausführung des Art. 146 Abs. '2 der Reich-Verfassung. Gestützt auf Wortlaut und Geist der Verfassung, stellt sie dabei fol gend« Forderungen r - 1. Tie Gemeinschaftsschule ist die normale deut sche Volksschule. Sie ist M Regelschule zweifelsfrei festzulegen. Sie tritt mit Erlaß He» Gesetze- für all« Schulgemeinden in Wirksamkeit, 2. Tie Gemeinschaftsschule ist im Reichsschulgesetz nach den ausgeführten Grundsätzen in ihrem inn«r«n Wesen deutlich ßu charakterisieren. Sie muß al» gort- setzung der bisherigen Simultanschule klar in Er- ^s!"So?dePschul«n (Bekenntnisschulen und de- V-rhandlungen mit Deutschland find ja auch sp fchwie- rig» Materien zu regeln, Vast nm ein« rünaeß »er« hanblunMau« unter alle« Uwständen gerechptzk wer. -en muß. E» kommt hinzu, dast wckn sich' in Amerika selbst anscheinend noch nicht vkmnal klar darüber ge worden ist auf welcher Grundlage -er Frieden aufge- bkut werden soft. So wett M die Dinge letzt übersehen lassen, scheint man von dem Gedanken an -en Abschluß eine» Handelsabkommen» abgekommen zu seins.man will auch keinen neuen Vertrag..sondern die Meiste Aus sicht auf Annahme hat wohl de« von dem Staatssekre tär Hugh,«» vertreten« Plan, den Versailler Ver» trag zugrunde zu legen, ihn' abtzr -och' durch allerlei amerikanische Vordehdlie einzuschränken. Im wesent lichen behätt der Entwurf aber jedenfalls di« für Deutschland wichtigsten Bestimmungen bet, .so die Be- stimmungen über den Protzest gegen den ehema- ltgen Kaiser und die anderen KriegSbeschuldigten sowie sämtliche Bestimmungen Mer die Reparativ- nen. , Zweifellos wird die Klärung! -er rechtlichen Ver hältnis« natürlich' günstig auf den Fortgang der Pri vaten Geschäfte etnwtpken. Gestern bereit» ist in Ber lin «ine au» Vertretern der amerikanischen Großftnanz bestehende Kommission eiNgetroffen, die Über di« deut« schon Verhältnisse sich ivforMiiepen soft und sich auch besonders mit der Frag« der S'tabili'fieruna -er deutschen Valuta befassen wftd. Trotzdem wird man gut tun, nun nicht wieder, wie. schon einmal, alle Hoffnungen auf Amerika zu fetzen. Nach! dem Urheil aller Sachkenner ist mit der Unterbringung großer Valutaanleihen in AMefticka nicht zu rech nen und auch! der Warenexport Wird zunächst darunter zu leiden haben, daß durch die wirtschaftliche Krise, di« zu einer Ueberfüllung aller Läger! führ he, der «werd kanifch« Markt iM Augenblick Vicht fthr aufnahmefähig ist. So erwünscht un» 'auch der Abschluß, de» Friedens mit Amerika sein must, fo sind und bleiben wir doch! auf unsere eigene Kraft angewiesen. » Amerikanisch« Wirtschaftler in Berlin. Zum, Studium der deutschen Wirtschaft-Verhältnisse ist jm Auftrage der amerikanischen Zentralhand rlskam- mer eine Rei'he von amerikanischen Finanz- und Ge schäftsleuten in Berlin eingxtroffen. Tie Abordnung, dl« gestern aus Frankfurt lankam, stehit unter Führung de» Bostoner Grotzkauftnann» und Ve» Handelskammer präsidenten Fi le ne. Ferner gehören ihr an der Vor sitzende der Handelskammer von 'Chicago Rechtsanwalt DefreeS. James I. Douglas. der Dtreftor großer Eisenbahngefellschvfhen ist, 'und der Chicagoer Groß kaufmann Robert P. Lamont sowie die Herren John O Faheh. Leiter der Associated Preß ist Massachusetts und Joseph O'Connor. .die beide Mitglieder der Bostoner Handelskammer sind. Im Lauft de» heutigen Tage» trifft der Newhorker Bankier Bernard Bar uch. der in Paris bei den Friedensverhandlungen. Wilson» Hauptberater für Finanzangelegenheiten war, in Berlin ein. In 'seiner Begleitung befindet sich! der Sohn des bekannten Mewhorker 'ZettuüMnagnaden Joseph Pu litzer. Tie Anwesenheit dieser Herren steht in keinem Zusammenhang mit der Misstvn der Handek-kammer- abordnung.' ' An zuständiger Stelle legt Wan Wert auf di« Fest stellung, daß die amerikanisch« Kommission, die in Ber lin weilt, durchaus al» Studienkommisijon zu betrachten kst, .'die keknerle'i amtliche Aufträge oder Vollmachten besitzt. Kombinationen über Ka bel- und Kreditverhandlungen, die sich! an die Anwesen heit -er genannten Kommission knüpfen, müssen daher unter allen Umständen al» verfrüht bezeichnet werden. Cnglanäs Furcht vor äer äeulfchen Ultimatums rfüllung. «.«. Auf der brMschen Insel mehrt sjch der Chor der Einsichtigen,, denen Angst wird vor der eigenen Weisheit die Deutschland zur Annahme dp» ungeheuer lichen Ultimatum» vom ü. Mai zwang. Bezeichnend« Ausführungen in dieser Richtung fiMen sich in der Mor» ning Aost. die in einem Aufsatz Deutschland an der Ar beit kürzlich u. a. folgende» schrieb: Al« wir Deutsch land zur Annahme de» 'Ultimatum» zwangen, .befanden wir nn- in der Laa« de« Zauberlehrling» in dem be rühmten deutschen Gedicht. Wir sprachen da» Zauber wort und tzur großen Erleichterung aller gehorchten! die Geister der Bergwerke, Banken und großen Jn-u- strichverke -em Ruf. Jeder Pfufther in Dingen der ' schwarzen Kunst weiß, daß die Geister der Tiefe beschäf tigt werde« müssen, wollen sie nicht unermeßlichen Scha den anrichren. Sollte man ihnen selbst die Herstellung von Seilen au» Sand auitraaen? Und wa» wird mtt un» geschehen., wenn di« von uns gerufenen Geistes dieses Problem lösen können? Deutschland hat sein» Schifft. Kanonen und Patent« verloren. Nickt ver loren dagegen hat es seine ausdauernden, unermüd lichen Gehirne noch .seine grauhaarigen Sckulmri- . .. ster.-enen Geld Nebensache ist. E» besitzt «inen U eber ¬ naturgemäß sehr lang« Zett in Anspruch,nehmen Wird, flußan -jungen Intelligenzen, Vie die harte Rot zwtnmt, Amerikanische Zeitungen rechnen Heu» schon damit, daß zu unfaßbar billigen Preisen ihr Wissen dem Unlernch» d«iv Friede« mit Deutschland nicht vor End« mvr zu verkaufen. Armut ist nach menjchttchem G» diese» Jahre» abgeschlossen werd»« wird. Bei de« imessen La» Lo» der nächsten deutschen Generation. DE