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Pr, 147. Auer Lagevlalt u«o Anzeiger für da« Erzgebirge. Montag, den >7. Juni IvitL. »t, Reich», und Land«»-<rLerg»v«v!chnt» soll rechlstitst »tt do» grob«, Ferien echhffimn. Ao«LsVtO. imhrheit dafür. In der dritten LsfunL wenn die Linde stärker besetzt ist,. wird iman den BetWlutz Wohl wieder aufheben. D» Provstm stri»gFgl.»seHschaft«n wurde dann Yon dem Abtz. Dr, Quaatz.Kl. vd.) wieder einmal sehr nachdrAMch Mr Debatte gestellt, Er war der Anschauung, datz dis Kontrolle nicht durchgreißmd genug sei und führte tzinen Val» der Uabtzrstlhruna in «in« PrivatMsellschaft an. SstichSwirtschaftSmiuiver Schmidt berief.sich darauf, datz «in« Rehchskontrollsvellv bestehe, M der ta auch MÜMtzdew de» Hause« gebürten, und die Mr die dauernde Nachprüfung, all« Mittel zur Hand hab«. Ter Abg. Dietrich (Dem.) gab dem Mini, ster recht und der Etat wurde angenommen. Die nächste Sitzung findet am heutigen Montag Katt, in ihr wird man sich unter anderem auch Mit der Sarbenfrag« der Handelsflagge zu beschäftigen haben, deren Wiederher stellung zu den alten RrichSkarben bekanntlich von der Rechten gefordert wird. Ferner stehlen mehrere Nach- tragsetats auf der Tagesordnung. Ltt«iire polltiseha Mgl-rrnsen. Vesprechunge« übrr dtt neueit Steuerpläiu. Besprechungen der Parteiführer über die neuen Steuerpläne der Regie- rung «haben iin Reichstagsgebimde stattgefunden. Nutzer den drei sozialistischen Parteien, die geschlossen für eine neue Vermögens abgabe eintreteft, zeigte sich »auch im Zentrum Md in der Demo kratischen Partei eine Mehrheit für ein neue» Retchsnpt- o p f e r. Abbau de« Ausnahmezustand««. Nach Mitteilung dos Ober» Präsidiums der Provinz Sachsen ist die Verordnung des Reichspräsidenten yom 24. März 1921, über den Ausnahmezustand in jdtzr Provinz Sachsen, mit Wirkung vom 28. Juni! 1021 für die Bezirke Magdeburg, Erfurt und Merseburg aufgehoben wordeql. Ausgenommen von diesen Aufhebung sind die Kreise Bitterfeld, Esskoben-Stadi, Halle-Stadt, Mansfelder Eebirgjs- kreis, Mansfelder/ Seekreis, Merseb-urg^Stadt, Mersebutg-Land, Querfurt, Saalekreis, Weißenfels-Lotnd und Weißenfels-Stadt. Neu« oder alte Schisssslagge? Der Reichsrat hat, wie be- richtet, dem Anträge der drei Hansastädte zugefttmmt, zunächst für ein Jahr die frühe« deutsche Handelsflagge wieder einzu führen. Am hciutigen Montag wird die Vorlage das Plenum des Reichstages beschäftigen. Innerhalb der Koalitions parteien fink die Meinungen geteilt. Während die Demokraten und das Zentrum Vereit sinh, der Vorlage zuzustimmen, eicheben die Sozialdemokraten Widerspruch und bestehen darauf, Latz es bei der von der Nationalversamnttung in' Weimar beschlossenen Handelsflagge bleibe. Die kommunistische Streikhetze wegen Hölz. Die Berliner E e- werkschaften haben sich gegen den Generalstreik als Pro test gegen die Verurteilung von Max Hölz erklärt, während die Generalstreikhetze der kommunistischen Betriebsräte in < den Fabri ken noch fortdauert. Max Hölz wird an die auswärtigen Staats anwaltschaften nicht 'mehr ausgeliefert, Nachdem das Berliner Gericht bereits auf lebenslängliches Zuchthaus erkannt hat. Be reits in den nächsten Tagen wird Höli- unter militärischer Bewa chung in das Zuchthaus in Brandenburg übevgeführt werden. Die Hälfte aller Steuern für die Entente. Dem ministeriellen Malin wird über die Reparationserflillung durch Deutschland geschrieben, datz die neue Finanz-Kon trollkommission in Berlin di« bindend, Weisung habe^ die -Slftealle, deutschen Abgaben »nd Steuern für di« Wiedergutmachung sicher za stellen. De, Zusammentritt des Obersten Rates. Nach einer Mittei- llung des französischen Mini sie r Präsiden tenfkan» dieser mit Rücksicht auf verschiedene ihm obliegende Verpflichtun gen nicht vor dem 10. Juli an einer Tagung des obersten Ratetz teilnehmen. Obwohl der genaue Zeitpunkt noch nicht fest gelegt ist, wirh -itz Tagung wahrscheinlich in der zweiten Iuliwoche in Boulogne stattfinden. Antrag auf Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund. Dem Dölkerbundsratgab Journal zufolge der Vorsitzende! am Donnerstag bekannt, daß ein Antrag auf Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund beim Generalsekretariat eingegatzgen sei. Der Antrag! Ungarns auf Ausnahme in den Völkerbund sei verspätsüseingssgangen und unterliege den Vor- erhebungen. Von Staät unä Länä. »«,. 27. Juni 1S2I. De, neue sächsisch« Iustizminister, Landgertchtsrat Dr. Zeich^ ne r in Leipzig hat den ihm angetragenen Posten des sächsischen Iustizminister» angenommen und wird sein neue» Ams'.am 1. August antreten. Der erste Sommer^onntag, der gestrige, zeichnete sich durch echtes und rechtes Sommerwetter au». Vom frühen Morgen bis zum Albend strahlt« die Sonne belebende, Wärme auf die Erd« herab, der nach all den Regentagen diese dgs Wachstum fördernd« Erwärmung sehr zustatten kam .Natürlich gab es infolgedessen auch eine Massenflucht aus der Stadt ins Freie, die Auer Stro tzen -waren den ganzen Tag über von durchwandernden Spazier gängerin belebt, und ausnahmslos grotz war die Zahl auswär tiger Vereine ,die auf ihren, Ausflügen Aue unter Musikbeglei tung durchzogen, während andererseits viele hiesige Vereine aus der Stadt aus- und erst am späten Abend wieder einmarschterten. Es war ein Eenutz am Abend durch den Wald nach der Stadt zurück- zuwandern, als l die sinkende Sonne purpurne Lichter durch das Grün der Bäume sandte. Allgemein auch wurde es begrüßt, Katz dqs Wetter sich nun wieder gewendet hat. - Hoffentlich ist der Wandel von Dauer! Am 27. Juni ist Siebenschläfer! Wenn es an diesem Tage regnet, dann regnet es nach dem Volksglauben sieben Wochen lang.,täglich wenitzstens etwas. Dieser Glaube ist sehr weit ver- breites aber wissenschaftlich längst widerlegt. Der Legende nach haben sich sieben Jünglinge, namens Malchus, Maximianus, Dio nysius, Johannes, Martinianus, Konstantinug und Serapion, um einer Lhrisbenvcrfolgting unter Kaiser Dectus zu entgehen, im Jahre Lk>1 in einer Höhl« im Berge Kalton bei Ephesus verbor gen, in der, sie einschliefen. Inzwischen wurde die Höhle vermau ert, und die Sage berichtet, datz sie erst nach fast zweihundert Jah ren, im Jahre 440 wieder erwacht seien, als die Höhle unter Theo dosius II. zufällig geöffnet wurde. Erst nachdem die Brüder von dem Bischof, Martin und dann noch vor dem Kaiser selbst das Wunder bezeugt, starben sie. Sie wurden später heilig gesprochen. In der griechischen Kirche ist der Eedächtntstag dieser sieben Hei ligen erst der 4. August. Der Zusammenhang des Volksglauben" vom Sieben-Wochen-Regejn Mit diesen sieben Schläfern ist noch ungelöst. Gemeindeversammlung. Auf die moregn im Saale des Mul- denthales stattfindende Gemeindeversammlung für Klöster- loin-Zelle mit wichtiger Tagesordnung sei auch hier aus- merksam! gemacht. Fahnen heraus! Der große Festzug, der den Mittelpunkt des Obererzgcbirgischen Sängerfestes nächsten Sonntag darstcllen wird, witd folgende Straßen berühren: Stellplatz: Walterwiese, dann Goethestraße, Schillerstratze, Bahnhofstraße, Reichsstratze, Kerber-, Mittel-, Wasser-, Reichsstratze, Brauhausderg, Bockauer straße, Albertstraße, Ernst-Papst-Straße, Markt, Wettiner-, Moltke-, Auerhammer-, Schneebergersttatze. Markt. Sächsische Jugendherbergen. Nachdem in Dahlen durch Der- Mittelung des Erzgebirgs-Zweigvereins eine Jugendherberge ins Leben gerufen ist, hielt am Sonnabend nachmittag der Ge - samtv!orstand des Zw et gausschusses Sachsen eine Sitzung dopt ab, an der auch Abgeordnete des Erzgebirgs vereins Leipzig teilnahmen. Unter Leitung des Landesvorsitzen den, Pfarrer Löscher, Zwönitz, wurde zunächst über die Haupt. Versammlung beraten, die am 10. und 11. September in Plauen i. V. statt fachen soll. Sodann berichtete der Geschäftsführer Leh- rer Otto Richter, Dresden, über die Fortschritte des JuAendherLergswesens in Sachsen. Es sind 12 neue Massenguartiere für die »unter Führung wandernde Jugend ge- gründet Und zumeist mit Herbergsgcgenständen des, Zweigaus, schlisse» ausgestattet worjden, so daß Sachsen zurzeit ungefähr 9b solche fUnterkunftostätten aufweist. Um die Jugendherbergssache zu -fördern, machte sich die Begründung von Ortsgruppen in Ehemnitz und Plauen i. V. nötig. HerLergsgerät, besonders Bet ten, sollen wieder beschafft werden. Auch eine Lichtbildersamm- kusckg will man zur allgemeinen Förderung anlegen. Das neue Sstyd S««s« verhandelt «mit den Are«. Lloyd Georae hat an den Präsidenten der irischen Republik, de Balera, ein Schrei ben gerichtet, in, welchem d« valera und sein« Parteigenossen unter Gewährung steten Geleite» etngeladen werden, nach Lon- ,don zu kommen, um dort mit dem Premterministtr von Nord- Jrlantz jede Möglichkeit einer LvsungdertrtschenFragr zu prüfen. Sonntag» Abend hatten drei bis-« -ter unbekannt, »M Musiker zu einem Solisten«-«- nach «Ns««» für demettg» lertsche Veranstaltungen ganz -»sonder» geetgneten, herrlichen Frteden-ktrche eingeladen. Etwa «V Besuch,, waren de, Gtnlw- dmg gefotzt mancher vielleicht im Gefühl» »ta« M>ilkm Ver pflichtung bedauernswerten Blinden gegenüber. Gawitzlich hat da» am gleichem Tage stattgefunden« grotz« Kontert, da» in Schneeberg «-schalten wurde, dtzm Besuch Abbruch »tan, and da» nach langer Zeit trüben Himmel» sich endlich einstellend« son. nenftohe Wetter hat wohl auch manch «inen veraalaßt, lieb« in» Fneie zu wandern. Denen aber, dis» i» dem Kontert in» Zeller Gotteshaus gekommen waren-, ward «ta» Abandstrmd« voll« Weihe und 'edlen Kunstgenusses geboten. In nachhaltend« ve- frtedigunH konnte man die Kirch« verlassen. Dr« vortüglit- D- sammengesptelte Künstler von sehr beachtenswerte, musikalischer Durchgeistigung lernten Wir in den Veranstaltern de» Kirchen konzert» kennen. Hr. Jürgensen-Dera, d« erst seit etwa Jahre Liest» Künstlerveretnigung angehärt, retgt» stift, weid gediehene, qortragjliche «und technische Reist al« Organist e-«nfo sehr in den Begleitungen der Gesang», und Vtolinvorträgft, «i« besonders bet den beiden da» ganze Programm «tnra-menden Orgelstücken Präludium und D-Dur Fug« v. I. S. Bach und Marsch' über ein Thema v. Händel, komponiert von Vuillmaat. Die Wiedergabe de» Aben-frieden von Rheinberger war »in sauber ziselierte» Tostblld. Unter Herrn Jürgens«, Kmch kam die Pracht der herrlichen Orgel so recht tu« Gel tung. Mit einem angenehm runden, volltönende« Bast- Bartton sang sich Herr W t r i ck e - Hannover schnell in die Herzen seiner Höhrer,- die ganz vorzügliche Aussprach« verdient besondere Anerkennung. Ueberall da, wo Textinhalt und kompo. sitorischer Bau in Las Dramatische übergeht, kpmmt de, tüchttt Sängers offtnsbar wohlbeachtliche Gestaltungskraft und der wett, Umfang seiner biegsamen Stimmittel ty sicherer Wirkung zur Gel tung. Das war zu beobachten vorerst in den beiden Mendelssohn- scheu Arien: Ich Lanke dir, Herr — au» Paulus und G» ist genu> aus dem.Elias, wie auch in dem Beethovenschen: Di« Himmel rühmen des Höchsten Ehre. Der älteste der drei Künstler ist der Violinist N i s ch-Hannovsr, den man um sein namentlich in den tieferen Lagen klangreiche» Instrument beneiden könnte. Tine D-moll Sonate des noch oormozattschen Komponisten Schickhardt ein Adagio aus Lelm Mozartkonzert op. 107 und bas immer wir- kungs- und seestnpolle Air o. I-, E. Bach brachte der Geiger in feinabgetönter Vortragsweise zu Gehör. Wir wünschen den drei wettvollen Vertretern kirchenmustkaltscher Kunst auf ihrer wette ren Tour durch das Erzgebirge besten Erfolg: ihre Darbietungen verdienen ernste Beachtung und beste Würdigung. —n. Große» Konzert in der Wolfgang»»Ktvche zu Schneeberg. In der St. Wolfga/Ngsktrche /fand gestern ein von Musikdirektor" Mättig,veranstaltetes Sommerkonzert zum Besten der Orgelkasse statt. Mitwirkende waren Opernsänger Otto Sem- per vom Nürnberger Stadttheater, Organist Junghan», der Volkshochschulchor Aue, der Lieberkranz. Damen-KirHsnchor sank Seminarchor SchneMrg. Man war diesmal von dem Hergebrach, ten abgtzwtchen uns)! hatte sich weniger streng an «im geistlich« Musik gehalten: nicht zuim Schaden des Ganzen. Einfache, schlichte Melodien erzielen bei der großen Menge «yrch der Kirchenkonzert» besucher immer eine tiefere Wirkung, wie komplizierte Thor» werke. So hohen denn! auch die zahlreichen >Besucher de» Kon zepts dals schöne Gotteshaus durchaus befriedigt verlassen. Wa» man von den Mättigschjen-Konzerten zu erwarten pflegt, wurde in vollstem Maße erfüllt. Der Thar in seiner neuen Zusammen- sstzung hat seine, Aufgabe- glänzend gelöst, rein und abgetönt klangen die Frauenstimmen, voll und kraftvoll die Männerstimt- MM. Musikdirektor Mättig hat es verstanden, den stattlichen Thor vortrefflich Au schulen und ihn seiner idealen Auffassung anzupassen. Die acht Thornummern kamen vollendet -um vor trag. Besonders hervorgehoben zu werden verdienen Hans Sachsens Spruch Wach auf! au» den Meistersingern, dttl beiden mtttelalterlichen^Dolkslieder An St. Raphael und Maria, hol des Bild, von deinen namentlich da» letztere durch sein herrliches Pianisstmo ein« tiefergretende Wirkung erzielte, der schwierig« Bruchsche Waldpfalm, da» Mendelssohnsche O Täler wett, o Höhen und das Peter Schulzsche Abendlied: Dtzr Mord ist aufgsigangen, Die Intrigantin. Originalroman von M. Herzberg. (»S Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Noch vermochte sie letzteres nicht! Seiner froh zu sein war das Weh, der Ritz in ihrem Herzen zu M und frisch. Die Zeit mutzte erst hindern und dämpfen, damit sie verschmerzen konnte, wenn auch nie vergessen l Gin« Erscheinung, wie die seine, so hinreißendes Wesen vergaß.sie nicht und sollte es auch nicht, und wenn, Ist« ihn nie mehr wie der sah! I Ter Wagen, .der den heimkehrenden Hausherrn bracht«, war längst zum Tore etngefahren und Noch immer satz sie, ohne sich zu regem Vor ihren Blumen. Edith kam die Treppe hinauf.und direkt in da« Zim mer ihrer Erzieherin gestürmt. „Papa ist Pa, Fräulein! Er spricht noch im Hofe mit Herrn Triest; aber Großmama schickt mich, Ahnen zu sagen, datz wir gleich essen werden l" Jetzt erscholl auch schon die Gpeistglocke, die immer sehn Minuten vor Beginn der Mahlzeit geläutet wurde. Miriam stellt« rasch die Blumen in« Wasser und ging mit der, Kleinen hinüber in« gemeinsame Schlafgemach, um si« für die AbeNdtastl zurechtzumachen. ' MS sste darauf da- Speisezimmer betraten, war di«se» noch leer. Vom Wirtschaft-Hof -rang -urch die geöffneten Fenster lebhafte» Gttmmengewirri herein; doch in ihrer eigenen großen Erregung, achtet« Miriam nicht daraus. Frau Werkenthin erschien bald nach ihnen, aber nach Äner geraumen Weile erst der Hau-Herr. Er hatte schnell etwas Toilette gemacht und. Lat sein« Mutter, die er sttzt erst wstdersah, umarmend um! Entschuldigung, datz er. so lang« hatte auf.sich warten lassen. Tann küßte er. Edith und reicht« Miriam, -st hinter ihrem Stuhle stand, die Hand. Ihr ungewöhnlicher Ernst, die Bläss« ihre» Gesicht sielen ihm auf. Sie hatte in stiften Gesprochen mit Willy natürlich häufig -en Anhalt gebildet, .er 'selbst sich dadurch geistig st» diel und eingehend mit ihr be- beschäftigt, -atz.st« ihm, unbewußt, vertraut« geworden, ihm näher getreten war^ als zuvor., Gr, war sttzt froh darüber, datz «r Willy die Bitte, die Ferien in Soblitz zubringen zu dürfen, abgeschlagen. Ihre Lieblichkeit erschien ihm gefährlicher al» je. So prüfend und nachhaltig, ruht«, sein Blick auf dem jungen Mädchen, daß er Fragen seiner. Mutter nach dem jüngere-r Bruder vollständig überhörte und sie dieselben wiederholen mußte. ! - „Ach ja, Willy!" -versetzte er, Miriam dabei immer noch anschauend. ,Hch soll tausend Grüße bestellen, Mama! Er hat sich über di«. Geschenke sehr gefreut! Auch! Ihnen läßt er sich empfehlen!" richtete er an Mi riam direkt da» Wort, di« sich«, als Antwort, stumm verneigte. „Na, du fixierst ja Fräulein Heiter, als sähest du sie heute zum ersten Male, Karl!" sagt« Frau Werken- thin gemütlich!. „Sie sind so blaß!" bemerkt« er mit leichter Ver legenheit. «Ast Ihnen nicht wM?" „Loch, Herr Werkenthin, ich danke!" Zögernd rissen sich feine Augen von ihr lo». ,T«S macht wahrscheinlich Ver weit« Marsch bei der Hitze!" erklärte dst 'alte Lame. .Mich hat er auch et was angegriffen." „Go, wo waren St« denn?" ,Zn der Qberfürstferet!" antwortete Edith. Miriam bebt« vor einer neuen peinlichen Unbe sonnenheit der Kleinen; aber Frau Werkenthin ver hindert«, zu ihrer tzrotzen Erleichterung, «in« weiter« Aeußerung. „Nun werd« ich aber endlich auftrag«n lassen!" sagt« si», -ach der elektrischen Birne unt«r dem Lüster greifend „Wart« Vitt« noch «in paar Minuten, Mama! Ach mutz erst den Tierarzt sprechen l SS trifft sich gerade, datz wie mir Triest mitteilt«, heute in Soblitz ist bet des Schulzen krankem Pferd«. Ich hab« sofort nach ihm geschickt; er mutz jeden Augenblick hier stift!" .^ft^denn das so eilig?" „Ach , darum hattest du. ehe du noch ins Hau» kamst so lang« mit Triest zu verhandeln?" „Ja, er nahm laich gleich in Beschlag." „Was ist denn eigentlich bei un» krank? Davon wußte ich doch gar nichts." „Wirst du auch, nicht erschrecken?" fragte er. „ES wird doch nicht ko schlimm fein?" „GS ist wegen Nimrods! Triest ist überzeugt, datz er alle Merkmale der Tollwut ausweist, und nachdem ich ihn mir angesehen, bin ich! derselben Meinung! Er wird auf -er Stelle erschossen werden müssen! «chchtz um den Hund! Ein reiner Segen, datz Triest ihn vor sichtigerweist eiNge sperrt hielt, sodatz er niemand hat anfallen können. Wäre da» in den zwei letzten Lagen geschehen, so hätte es unabsehbares Unglück gegeben —" „Nimrod hat den Herrn Elevenprinzen gebissen!" rief Edith dazwischen, die nun halb begriffen, um kftS es sich handelte. „Was faselt da» Kind?" fragte der Vater entsetzt. „Allmächtiger!" stieß Irau Werkenthin, M Erin nernd, mit kreideweißem Gesicht, Mlich »rschrocken, her vor. j In diestm Augenblick erschienen beide Inspektoren in der Tür und hinter ihnen schaut» Friedrich neugih rig hinein. ' ! > ! !i „Ter Tierarzt ist da, gnädiger,Herr l" meldet» Drte- KhaMg. ' ! I? ! >! I IN jliD „Meine Flint« bereit! - Nasch !" ritzt werstnthtN noch dem davonstürzenden Tiener nach. Tann eilte er hinaus, und seine Mutte«, -st in ihrer Todesangst Gewißheit haben mutzt«, rasst» ihr» zittern den Glieder zusammen und wankt«, von Svith, Vst um Nimrod weint«, umklammert, so schnell fst konnte, Hin ter ihm he«. Miriam war allein zurückgeLNebeft. An d»» allge- meinen Aufregung hatte man ihrer vergesstn. Au- der lähmenden Erstarrung erwacht« sie allmäh lich erst zum vollen Bewußtsein der ganzen Tragweite de» Furchtbaren, das sst vernommen, and ihr Blut ge rann zu «iS. Der Hünd war bereit« toll, sst er dmr Erbprinzen gebissen! Da» ungewöhnliche ästbaren de- Tstr-s gestern, -st verdächtig«» dunkstn Nänder dar Wund«, dst sst heut« so bestürzt hatste«, erstickten jeden