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Vak mit dem Abbau der Truppenkonzentrie- runsen im WSeinland ernstlich begonnen wir». » Der MeichSkomIrtssar Wr Entwaffnung Dr. Beters begibt sich in den nächsten Tagen nach Mün chen zwecks Rücksprache mit der bayrischen Re gierung in der Entwa^snungBfrage. Die in letzter Zeit wiederholt ausgetretenen Ge rüchte, daß der deutsche Botschafter in Lon don Tr. Sthamer den Wunsch habe, von seinem Posten zurückzutreten, entbehren jeder Be gründung. Nach einer Meldung aus Washington hege P r ä- sident Har ding den lebhaftesten Wunsch, daß die Resolution Knox angenommen werde. Sie wird dem Repräsentantenhaus nächste Woche vorgelegt werden. » Tie italienische Negierung hat ihre Be reitwilligkeit erklärt, den Grafen Sforza zur Teilnahme an der bevorstehenden Konferenz des o b ersten Rates zu entsenden. Die Schwierigkeiten äer Entwaffnung. In der gestrigen Berliner Morgenpresse war von einer Note der Reichs regier ung an die bayrische Regierung über die Entwa f.f^r ungsforderuu g die Rede. Wie amtlicherseits festgestellt wird, handelt es sich lediglich um ein amtliches Rundschreiben des Reichs ministeriums des Innern, das gleichlautend an sämt liche Länderregierunglen gegangen ist und sich nicht nur mit der Frage der Einwohnerwehr beschäftigt sondern besonders in Zusammenhang steht mit der Er ledigung der Ultimatumsforderungen. Tis Reicksreaie- rung ist der festen Zuversicht, daß die bayrische Ange legenheit zu einem guten Ende kommen kann, um so mehr, als auch in Bayern selbst in weitgehendem Maße Verständnis für die durch die Annahme des Ultimatums geschaffene Lage vorhanden ist. Was die internationale Seite betrifft, .so kann ohne Schönfärberei gesagt wer den, daß die eifrig auf Erfüllung der Ultimatumsforde rungen gerichtete Arbeit der Retchsregierung ihren Ein druck im Auslande nicht verfehlt. Allerdings hat die Reichsregierung. bei der Erfüllung der Forderungen mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Besonders was die Entwaffnung anbetrifft, sind die Forderungen der Entente in vielen Punkten ziemlich un klar und sogar widersprechend. Interessant ist, daß die Entente sogar die Ablieferung der den Fahrradabtei- lurigen der Reichswehr gehörigen Fahrräder verlangt und uns nur Räder zum Ordonnauzdienst läßt. Dann ver langt die Entente die Vernichtung des Kriegsmaterials und läßt uns nicht einmal das für die uns zugestande nen 100 000 Mann nötige Material, das wir dann wie der mit enormen Kosten anfchaffen müssen. Ferner wird nns die Verpflichtung auferlegt, für jede Materialart nur eine Fabrik in Anspruch zu nehmen, was natürlich die Preisbildung stark beeinflussen und auch bei Un ruhen leicht zur Stockung der Zufuhr gerade dieser Ma terialart durch Stillegung dieser einen Fabrik führen kann. Verhandlungen über de« Selbstschutz.' Ueber die Frage der Selbstschutzorganisattonen fin den gegenwärtig unter Führung des Reichskanzlers Verhandlungen zwischen dem Reichsmtnistertum des Innern und der bayrischen Staatsregierung statt. Tie Reichsregierung glaubt, daß dies« Angelegen- zu einem guten Ende geführt werden kann, .da auch in Bayern das Verständnis für die Pflichten des Rei ches und der Länder nach der Annahme des Ultimatums im Wachsen begriffen ist. Kamm über die Notwendigkeit der Einwohnerwehr. Ter bayrische Handelsminister Hamm sprach in einer demokratische Versammlung auch über die bay rische EntwaffnuntzSsrage, über die in Krei sen der bayrischen Regierung noch nicht völlig und end gültig entschieden sei. Er wies darauf hin, daß man über das Schicksal Deutschlands nicht aus einer bayri schen Frage heraus entscheiden dürfe. Gegenüber dem Spiel Frankreichs, Deutschland völlig zu zerschlagen, müsse mit allen Kräften darauf hingewtrkt wer den, das Reich erhalten zu Helsen. Die.Auf fassung, daß auf dem Wege des Verhandelns noch gün stige Erfolge erzielt werden könnten, veranlaßt die Kor respondenz .her Bayrischen Volk-Partei, die schreibt: Tie ganz« Einwohnerwehrpolitik war bi» setzt darauf eingestellt, die Gegner dieser Einrichtung auf dem Wes des Verhandelns und AufNären» von der Notwendigkeit ihrer Aufrechterhaltung zu Überzeugen. Auch setzt noch scheinen diese Möglichkeiten nicht bi» zum letzten, erschöpft zu sein. So lan^ oer Fall ist, Weint ein endgültiger Entf^luß w«d«r notwendig, noch geboten. Vene Aampfe in Oberschlesten. Die Lage in Oberschlesten hat «in« wesentliche Ver schärfung erfahren. Gletwitz, Beuthen und Ka t- towttz sind von der Außenwelt vollständig gbgeschnit ten. Alk Ausweise, die von den Polen ausgestellt wa ren, .sind setzt für ungültig erklärt worden. Am Mitt woch nachmittag gegen 5 Uhr versuchten die Polen «inen Angriff aus Gleiwitz, der durch Heftiges Maschinenge wehr. und Gewehrfeuer eingeleitet wurde. Die Vertei diger schlugen den Angriff.ab. Ein deutscher Eisenbahn beamter wurde hierbei durch einen Bauchschuß getötet. Aus Richtersdorf sind in der Nacht neuerlich Mel dungen eingetroffen, die besagen, daß die Polen das Torf, wieder besetzt haben, nachdem es bereits geräumt war. Tie Polen gaben bekannt, daß Richtersdorf unter polnische Verwaltung gestellt sei und alle hier befind lichen deutschen Beamten gelten als ihres Amtes ent hoben. In einem anderen Aufruf der Polen werden alle Männer aufgefordert, sich- unter die Fahne der, polnischen Insurgenten zu begeben. Gegen 9 Uhr streif ten französische Kavalleriepatrouillen durch das Torf, denen später ein Zug Franzosen in Stärke von etwa 60 Mann folgte, der die Aufständischen verjagte und bei dieser Gelegenheit 18 Gefangene machte. In Katto- witz steigt die Erregung ins Ungeheuerliche. Auf den Straßen sammeln sich große Massen an, die erregt die neuen Bedingungen, die der Stadt Kattowitz von den Aufständischen gestellt wurden, besprechen. Tie Auf ständischen haben zur vollständigen Einschließung der Stadt bedeutende Verstärkungen erhalten. Mittwoch früh wurden die Ein- und Ausgänge der Stadt durch Barrikaden vollständig geschlossen, so daß niemand aus der Stadt heraus oder in sie hineingelangen konnte. Man rechnet mit einem baldigen Angriff der Insurgen ten auf die Stadt. Hervorgerufen sind diese Maßnah men der Insurgenten durch den negativen Verlauf, ihrer Verhandlungen mit der Kattowitzer Stadtverordneten versammlung. Kew» Reichswehr für Oberschlesten. Zu dem Bericht der Roten Fahne, daß angeblich 'Reichswehr für Oberschlesien zusammenoezogen wäre, erklärt das Reichswehrministerium aufs neue, daß sich weder ein Reichswehrsoldat in Oberschlesten befin det noch daß irgend welche Maßnahmen zur Truppen zusammenziehung getroffen sind. TaS Reichswehrmini sterium ist, um allen Mißdeutungen zuvorzukommen sogar soweit gegangen, daß es ein Urlaubsverbot Wr die Reichswehr nach Schlesien erlassen hat. Verbot der Bildung von Freiwilligen-Verbänden. » Dem Auswärtigen Amt ist eine Note der J,n ter - alliierten Militärkommission zugegangen, worin darauf.hingewiesen wird, daß in verschiedenen Teilen Deutschlands die Anwerbung vpn Freiwilli gen für Schlesien stattfindet. ES wird gefordert, sofort Maßnahmen zu treffen, um diese Anwerbungen, die iM Widerspruch zu den Bestimmungen des Friedens vertrages stünden, zu verhindern, und die Auflösung der in Schlesien bereits gebildeten Formationen Her-I beizuführen. Tie Kontrollkommission bittet um Mit teilung per zu diesem Zweck unternommenen Schritte. * Wirtschaftliche Zeigen -es polenaufftanües. Infolge des Einfalles polnischer Insurgenten stockt die Kohlenversorguna aus Oberschlesien schon seit fast drei Wochen. Tie lebenswichtigen Betriebe, wie Gas- und Elektrizitätswerke, in Berlin und anderen Großstädten des Reiches haben, wenn auch unter großen Schwierigkeiten, ihren Betrieb aufrechterhalten können. Lurch den Reichskohlenkommtsfar wurde «in erheblicher Teil der niederschlesischen Braunkohle zum Betriebe der Kraftwerk« herangezogen, doch konnte mit diesen Ersatzbrennstoffen nicht die volle Leistung der Stromerzeugungsmaschinen aufrechterhalten werden. Erheblich schwieriger gestaltet sich die Belieferung der Gaswerke, die auf eine besonders gute gashal tige Spezialkohle angewiesen sind. Soweit als möglich hat man westfälische Kohle für die Gaswerke reserviert, doch ist eS nicht möglich, di« erforderlichen Mengen auf- zubringen, da in dem rheinisch.westfälischen Kohlenre vier seit Beginn des englischen Bergarbeiterstreiks die Förderung, ganz abgesehen von dem Ausfall der Ueber- schichten, unter die Normalleistung gesunken ist. Die Gas« und Elektrizitätswerke haben infolgedessen Vie An weisung erhalten, im Betrieb nach! Möglichkeit mit Brennstoffen zu sparen.. Hinzu kommt noch, daß für die Eisenbahn vor allen Dingen genügende Mengen von Kohlen reserviert werden müssen. Lloyä Georges Warnung an Frankreich. Ihr» Wirkung in Part«. Aus den Besprechungen, die die Pariser Blätter den neuen Erklärungen LlovH George» widmen, geht deutlich die Auffassung Hervor, daß Lloyd George beabsichtigt hab«, .die bevorstehenden Verhandlun gen zu bee1nflus.s«n. Man hat sich in Part» be reits, und zwar unverhüllt, darüber gefreut, Paß Vie Red« Lloyd Georg«» im Unterhaus am letzten Freitag di« Stellung der französischen Regierung verbessert hatte. Ti« Stellung Briand» war zuvor dadurch erschüttert worden, daß der berühmte Marsch nach Essen eingestellt werden mußte. Die deutsch« An nahme der Londoner Forderungen Hütte dem fpanzösischen Kabinett einen nicht gerin- gen Stoß versetzt. Al» dünn Lloyd Georg« feinst Unterhausrede hielt, wirkte sie hier wie ein Peitsch«« hiev auf die nationalistischen Kreis«, die sich schleunigst um ihre Regierung schlossen. Nachdem setzt Lloyd George mit seinen neuen Erklärungen ganz deut- Nch^auf die Möglichkeit eine» Bruche» z»wt- schen Frankreich und EnglaUd angesvielt, nach dem er van der französischen Geistesverfassung gespro chen hatte, die Wr jede Entente verhängnisvoll sei, Und nachdem er von neuen Freundschaften gesprochen hatte, die di« alten ersetzen könnten, wirkte da» al les auf die erwähnten Kreis« wie ein Dämpfer. ES wird zu einem ziemlich großen Vertrauensvotum Mr Briand kommen, aber man wird der Regierung doch nicht so den Rücken steifen können, wie es ursprüng lich! beabsichtigt war., Abgesehen von den größten Schreiern, die sich gebärden, als ob selbst die Gefahr eines englisch-französischen Bruches sie nicht schrecke, ist allgemein bereits ein« wortreiche Verlegenheit zu kon statieren. Der sattsam bekannte Pertinaux vom Echo de Paris versteigt sich zu dem Satz: Wenn es dazu kommt, daß Hie Allianz mit England, deren Beibehal tung uns Übrigens nicht einmal zugesichert worden ist, im Widerspruch zu unserem Tefenfivbedürfnis steht, was für einen Wert hat sie dann noch für uns? Der Matin findet einen Ausweg gus der Ver legenheit in dem Glmrben. daß England und Lloyd Ge orge nicht ein und dasselbe seien und daß das englische Volk als solches den angedrohten Bruch niemals werde etntreten lassen.^ Denselben Gedanken drückt auck Petit Journal aus mit der Begründung, daß 600000 Engländer in Frankreich begraben liegen, und daß, w«nn ein englischer Minister das vergessen sollte, das eng lische Volk es gewiß nicht vergessen würde. Tie übrigen Blätterstimmen lassen sich! zusammenfassen in die For mel, dis sich im Journal findet: Alle diese Polemiken sind eigentlich tief bedauerlich und geben der übrigen Welt ein unerquickliches Schauspiel. Zur Umstellung äer Gelreläebewirlschastung. RW. Während die Reichsgetreidegesetzgebung für di« verflossenen Jahre davon ausging, daß das Brot getreide, das im Gebiet des deutschen Reiches gezogen wird, mit der Trennung vom Boden als beschlagnahmt zu gelten hat, stellt sich der Entwurf eines Gesetzes über die Regelung des Verkehrs mit Getreide auf den Stand punkt, .daß auf gesetzliche Beschlagnahme grund sätzlich verzichtet wird. Tie Bedarfsoeckung wird durch ein Umlageverfahren geregelt, durch das für das kommende Wirtschaftsjahr aus dem Inlands 3,5 Milli onen Tonnen aufzubringen sind und zwar von den einzelnen Ländern nach dem Anteil, mit dem sie an dem Ernteertrag an Brotgetreide^ Gerste und Hafer von 1916—1920 durchschnittlich beteiligt waren. Die Be gründung des Gesetzentwurfes geht davon aus, daß die Abhängigkeit Deutschlands vom Auslande nur durch Hebung der einheimischen Erzeugung allmählich besei tigt werden kann, .indem di« Anbauflächen des Getreide» wieder vergrößert und die Ernteerträge gesteigert lv-er- den; die Voraussetzung dafür ist, da» der Getreidebau wieder eine lohnende Verwertung des landwirtschaftli chen Bod«nS und der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte sichert. Ta di« bisherig« Form der Getreidewirtschaft trotz Steigen der BewirtkchaftungSkosten immer gerin gere Ergebnisse ausweist und nicht geeignet ist, die Er zeugung zu beleben, ist.eine andere Form der Aufbrin gung zu wählen. Diese neue Form muß die Beschaffung des notwendigen Bedarfs der Bevölkerung zu erträg lichen Preisen ohne allzu große Inanspruchnahme von Reichsmitteln sichern und gleichzeitig geeignet sein, die inländische Getreideerzeugung wieder zu heben. Di« Höhe der Umlage ist mit Berücksichtigung de» Um standes festzusetzen, daß Ihre Erfüllung guch für klei ne und unter ungünstigen Verhältnissen arbeitende Be triebe keine zu stark Belastung mit sich bringt. Di« Ernteschätzungen für das Jahr 1920 kommen dis eine zu lOVi, die andere zu 14V» Tonnen. Zu einem ähn lichen Ergebnis gelangt eine von sachverständiger Seite vertretene 'Annahme, daß die Ernte seit Kriegsbeginn auf.ungefähr 6 0 b. H. zurückge gangen ist. Tie Umlage erstreckt sich aus alle Getreidearten, .die aber untereinander vertretbar sein sollen. Tie Preise füy das Umlagegetreida sollen so festgesetzt werden, daß sie die Wirtschaftlichkeit des Getreideanbaues noch gewähr leisten. Tie Begründung ^agt hierzu wörtlich!: Bei sol cher Preisfestsetzung wird sich die Steigerung de- Brotpretse» in mäßigen Grenzen halten und jeden falls die auch in anderen Ländern (Italien, Frankreichs in diesem Jahre vorgenommene Erhöhung de» Brot preises nicht übersteigen. Tie Preisbildung de» Ueber- schußgetretdes wird der Entwicklung de» sreten Marktes überlassen bleiben. Ter Umlagepflichtige haltet mit seinem ganzen v«rmögen Wr die Ersatzsumnw, die er schuldig wird, wenn er der Lieferpflicht zuwiderhandelt. Die Ersatz summ« soll so hoch bemessen werden, daß einerseits dem