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Nr. 112 Auer Tageblatt und Anzeiger für da» Erzgebirge. Dlenrtag, den 17. Mai Iviil. elfatzUothringischen Bahnen ausgerechneten KriegSkosten Herunterzuhändeln. Da» Geschäft sei aber honett und kulant abgtzwickelt worden, daß er von wette ren Presstonen abgestanden habe, es sei doch so viel vchüner. Nur da» vertrauensvolle Entgegen- kommen der deutschen Negierung Kat Thiers kn di« Lage versetzt, den Kamps gegen Part- aufzuneh- men Md Frankreich vor absoluter Zerrüttung M be wahren. Abweichend von dem Prültmtnarvertrag ge stattet« sie, daß neben der zahlreichen Armee, die in Paris vorhanden ist, ein« Armee diesseits der Loire, zwischen Versailles und Paris zusammengezogen wur de, und zwar in einer Stärke, welche die Zahl von 40 000 um mehr al» da» Doppelte übersteigt. Mm 12. Mat erklärte Fürst Bismarck im Reichs tag: Ich glaube, daß erreicht worden ist, wa s wirvon Frankreich vernünftigerweise verlangen konnten. . . Tie Behauptung, die Höhe der Kriegs entschädigung sei unerschwinglich, wurde Vvm französi schen Finanzmiutster nicht geteilt. In Versailles hatte am 11. Mai bereits der Ministerpräsident Thiers er klärt: Unsere ruhmreiche brave Armee wird in grüne rer Zahl, als die Präliminarien anfangs gestatteten, vollständig sein können. Alle Franzosen werden Frank reich. zuvückgcgeben werden. Unsere Armee hat den hohen Ruf des französischen Namens und die Macht Frank reichs kn Europa wieder aufgerichtet. Diese neue Sach lage gestattet uns. .zu sagen, das; für Afrika genügend borgesorgt werden wird. — So handelten die Deut schen am 11. Mat 1871 an den Franzosen. Und genau 50 Jahre später mußte Deutschland in das schmach volle Ultimatum der Franzosen willigen! Deutschlands Gebietsabtretungen. Obwohl seit dem Abschluß des Versailler Friedens bald zwei Jahre vergangen sein werden, ist die Kennt nis über die dem Deutschen Reiche amerlegten K.-bww- abtretungcn im allgemeinen doch sehr gering. Nach stehend sei deshalb eine Zusammenstellung gegeben. Bis zum 1. Januar 1921 sind abgetreten worden: An Frankreich: Fläche Einw. (1910) Elsaß-Lothriugen 14 522 qkm 1 874 014 An Belgien: Eupen-Malmedh 989 qkm 60 924 An Dänemark: Rord-SchleSwig (1. Zone) 9 988 qkm 166 895 An Tschechien: TaS sogen. Hultschiner Ländchen (Schlesien) 286 qkm 45 896 ' An Polen: Von der Provinz Ostpreußen 487 qkm 24 07.8 Kon Westpreußen 15 835 qkm 964 487 Von Posen 26 041 qtm 1 945 256 Von Schlesien (Grenzgebiete) L04 qkm 27 869 Zusammen an Polen: 42 867 qlm 2 961 685 Ferner: Ter Freistaat Danzig 1 920 qkm 330 252 TaS Memeler Gebiet 2 708 qkm 140 746 Gesäurte Abtretungen: 67 275 qkm 5 579 912 Tie Entscheidung über Ober sch lest en steht noch auS. Tas Saargebiet, in dem erst nach 15 Jähren die Abstimmung stattsinden soll, umfaßt von Preußen (R'heinprovinz) 1484 qkm mit 571 872 Einwohnern, von Bayern (Teile der Pfalz) 437 qkin mit 80 946 Einwoh nern, zusammen also 1921 qkm mit 652 818 Einwoh nern. Zu den Verlusten an deutschem Gebiet treten noch diejenigen an Kolonialbesitz hinzu. Dieser ist uns bekanntlich völlig weggcnommen worden. Seine Vertei- lung ist wie folgt vollzogen worden: An England und Belgien: ' Fläche Einwohner Teutsch-Oyafrika 995000 qkm 7 066 000 An England und Frankreich: Kamerun 790 000 qkm 2 653 000 Togo 87 LOO qkm 10Ü3000 An England: Südwestafrika 835100 qkm 103 000 An England, Australien und Japan: Neu-Guinea, Karolinen« und Marschall-Inseln 242 476 qkm 604 000 An England: Samoa 2 572 qkm 39000 An Japan: Kiautschou 552 qkm 195000 Insgesamt r 2 852 800 qkm 12 293 000 Ta das Deutsche Reich bet der Volkszählung im Jähre 1910 auf einer Fläche von 540 858 Quadrat kilometer 64 925 993 Einwohner zählte, so würde «s nach den erfolgten Gebietsabtretungen auf 473 315 qkm noch 5!» 346 081 Einwohner besessen haben. Tie Zählung Vvm 8 Oktober 1919 ergab jedoch (nut Einschluß des Saargebiets) 60 837 579 Einwohner, also trotz des Krie ges. seiner Verluste und der'stark gesunkenen Geburtvn- zijser eine Zunahme von 1 491 498 Bewohnern. Dem Geschlechte nach waren 1919 männlich,28 982 137, weib lich 31 855 442. Die Zahl der männlichen Einwohner halte seit 1910 um 292 434 abgenommen, die dec weib lichen Einwohner um 1 783 932 zugenommen. Nlciire 4-slitrscl e Aushebung der Sanktionen? Das Ncuierburea» meldet uns Berlin: Während die Alliierten bisher zu keinerlei Beschlüssen bezüglich der Deutschland nach der Landauer Kanserenz ini März anserlegten Zwangsmaßnahmen gekommen sind, erfährt Reuters Berichierslutt-er, daß die briusche Negierung im Hinblick aus die Annahme de^ Ultimatums der Alliierten durch Deutschland für die Aushebung der Zwangsmaßnahmen ist. Be sonders über die Nheii zälle und die Bes e tz ung v a n Düsseldorf, Duisburg und Ruhrart sei ein Mel- nungs austausch zwischen den Alliierten l m G u n g e. Die Bayerischen Eiqiivahnerwehrcn. Die Behauptung des Pariser Journal, daß Dr. Helm van der Regierung zu direk ten Verhandlungen mit Frankreich über die Einwoh nerwehren ermächtigt ?ei, wird offiziös und van Dr. Heim selbst dementiert. Nichtig ist dagegen, daß die bayrische Negierung ihre Bereitschaft hat wissen lassen, dem Vertreter der Entente alle ge wünscht Aufschlüsse über die Einwohnerwehren zu geben. Es wird sich nunmxhr zu erwe-sen haben, ob Landeshauptmann E s ch e r i ch insbesondere die' Wehrleute des Oberlandes genü gend i» der Hand hat, um den Lu erwartenden Maßnahmen der Regierung, Geltung zu verschaffen. Ein diplomatisches Revirement? Der Daily Chronicle mel det aus Berlin, daß Senator Sthanier den Londoner Bot- schafterposten verlasse, um als Botschafter nach Washington zu gehen., Nach deni gleichen Blatt soll Dr. Albert, der Chef der Reichskanzlei, den Landaiiar Pasten übernehmen. — Wie die Voss. Zig. erfährt, ist van diesem angeblichen Revirement weder Dr. Sthamer nach den Berliner Aintsstrllen etwas bekannt. Die Haltung der Tschccho-Slowakei gegen Deutschland. Der Berliner tschecha-slawukische Gesandte Tusar erklärte einem Ber liner Pressevertreter auf die Frage über eine Bedrohung gewisser Teile Olwrichlesiens durch die Tschecho-Slowakei, daß van zustän diger tschecho-sljowakischer Seite wiederholt erklärt worden sei, daß eine Beteiligung der Tschecho-Slowakei an irgend welchen militärischen Aktionen geyen Deutschland nicht in Frage komme und daß er dieser Erklärung sich vollkommen anschließe. , Lohnhcrabsctzung im Saargeüiet. Trotz des Widerstandes aller Arbeiter erklärte die Schwerindustrie am 12. d. M., ab 1. Juni einen L'ohn a bz ug von 29 Prozent cintreteN lassen zu lassen. Da unter der Vorgarbeiterschaft wegen der Lohnver hältnisse, sowie wegen der entzogenen Erholungsurlaube eine slarLe Erregung herrscht, ist der Ausbruch eines atige rn e t neu A uzsstan Id e s nicht ausgeschlossen. Di. Anschludb.w.guna in Oeste,reich. D'"Wien«r »INUeru zufolge versandte der Bundeskanzler M a "n ^e Vierungen einen Erlaß, in dein er auf jein» Erklärungen im Ber- safsungsauoschuss» Uber die Notwendigkeit d»r Zurückstellung der Anschlußabsti mmn n g «m Jni-reffe der Kr^ltaktlon hinwie» und nachdrücklich darlrgt», daß Krevitaktlon und An- schlusrbeweguna nicht gleich»tttg Letrtrben werden durften und könnten. «»bau der -andlsabga»» in Sn,lend 7 England hat mit de, Handeloahgab» auf deutsch, Waren bi,her schlechte Er ah- rungen gemacht. Im ganzen ist die recht ö imposant, Tumnve von W00 Pfund Sterling eingrlommen. Däbef sind aber sehr viele Waren auogeblieben, di» di» englisch« Eeschtisiewett dringend braucht. Infolgedessen denken die maßgebenden Stellen an einen Abbau der betressenden Bestimmungen. Nicht nur wird die eigentlich« Al»gabs, wie Kreit, erwähnt, auf W v. K. ermäßigt, sie wird in ebuzelMN Fällen, in denen englisches Kapi tal direkt interessiert «sh sogar bl, auf silnf v. K. herabgesetzt. Don Stacit unä Lanct. An,, 17. Mat 1921. Stach dem Feste, wie ein Psingstwunder sprachen der herrliche Sonnenschein, der lachende klarblaue Himnu'l zu «n», mit lurzzm 'Worten, das Prächtige Weller, dno uns während der Festtage bescheert war Wer irgend "konnte, eilte hinaus ilbo Freie, um den Reiz der in ihrem herrlichsten Schmucke prangenden Naiur aus sich wirken zu lassen. Die Bäume in ihrem« krischen Maiengrün, nuf das Kastanien, Flleversträncher usw, Biiitenkerzen in verschwen derischer Fülle ansgesteckt hatten, der bunte Mesenplan und da satt» Grün der Saatfelder erhitzten das Auge. So ergossen sich denn den ganzen Tag Uber n» beiden Festtagen dichte Wander ströme durch nie A»er Straßen, mit Kind nnd Kogel ging« hin aus in die freie, schöne Natur. Auch die Eisenbahn batte einen schweren Stand, des Niesenandranges Herr zu werden. Fuhrwerke aller Art durchkreuzten das Auer Tal, meist geschmückt mit jun. gern Grün, und früher MarsckM'sang und Musik klangen immer wieder znm gleichmäßigen Takte der Schritte. Die Hostuung. dost die Pfingsttage gut macken würden, wao des Wettec» UudNd.u am Himmelsahrstuge verschuldeten, hat sich also eesitkl:. auo wer rechte Psingsterholung suchte, der konnte sie sby >i> nio>uugl>'..her Weise ixrsckasfeu. Wovon denn auch »ach Herzenslust Gevrogch gemacht wurde. Leider sind sür die Meisten die stimmen Fest tage nun vorüber, obwohl nicht wenige den ersten l.etb-n Feier tagen auch noch eichen dritten und gar vierten folgen '.assen. Zu gönnen ist einen, jeden Erholung nach Kräften, und wer' die Natur versteht, wird in ihr auch in den kommenden Sommertagen noch manche pfingstliche Freude erleben kennen . . . Verein Knappschaft von IliW in Ane. In der am Sonnabend detn 1.'!. d. M. im Wirtshaus Alt Aue abgehalteuen austevordent- lichen Persammlung wurde einstimmig beschlossen, das 2 2b jäh rige Bestehen durch einem Kirchgang am Sonntag den k. Juni d. I. festlich zu bcMhen. Dle Bereinomitglieder stellen hierzu früh ^9 Uhr in der Göthestraße am Siadthaust. Nach dem Gotltesdienste findet auf dem Marktplatze eine /kurze Feier, be stehend in Ansprache und Gesang mit Musikbegleitung, statt. Jir dem Festzuge werden eine uniformierte Bergkapelle, sowie Berg manns- und Hllttenarbeitergruppeyl vertreten sein. In der Kirche zu St. Nicolai gelangen die Insignien des Vereins unter Beleuch tung auf dem Altarplatze Mr Aufstellung,. Wir machen schon heute auf diese einfache aber würdige Feier aufmerksam, an der eine vollzählige Beteiligung der Mitglieder erwartet wird. Erholuugsgetlcgenheit für Kriegsbeschädigte und Krieger witwen. Dap Lnndesamt für Kriegerfürsorge hat in Verbindung mit dem Frauendank in Schloß Elstr a bei Kamenz ein schön ,yellgenes Erholungsheim «eingerichtet, in dem erholungsbedürf- tigte Schwerkriegsbeschädigte und Kriegerwitwen Aufnahme fin den können. Der Verpflegsntz beträgt täglich 1b Mark. Für difi nächsten Monate sind noch einige Plätze frei. Gesuche um A u s- nahme In das Heim und gegebenenfalls um Gewährung von Beihilfen und Freistellen sind unter Beifügung von ärztlichen Zeugnissen an die zuständigen Bezirks- und Ortsämter für Kriegerfiirsorge zu richten. runter, ttotlreste. velgnkiquliaen, Kunst Gastspiele der Künstlerischen Schaubühne. Nachdem die beiden ersten Abende des Reiwschen Gastspiels alten Klassikern gewidmet waren (Shakespeare und EMhe), kam am Sonnabend eich Neu- rlassiker zu Worte, wohl der bedeutendste Dichter unserer Zeit: Die Spinne. Roman von Sven Elve stad. Berechtigte Uebcrsetzunq ans dem Norwegischen von Julia Koppel. («I. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Krag versuchte sich losJureißen, aber der rasende Konsul, der halb von Sinnen war, besaß eine gefähr liche Kraft in diesem Augenblick. Krag versuchte zu Worte zu kommen, aber Falkenbcrg preßte seine Kehle zusammen. Erst /rls er die Automobilmütze verlor, sah Falkeuberg, Men er angegriffen halte, und er loste seine Hände von Asbjörn Krags Kehle, nachdem er ihn fast erdrosselt hatte. Im selben Augenblick hörten sie Valeutines über raschte Stimme: „Wir sind überlistet. Es ist.der Polizeihund. Set zen Sie das Automobil in Gang, Baron." Ter Baron , war abec nicht mehr dazu imstande. JensenS Knüppel hatte seine rechte Schulter getroffen. Ter Franzose sank in der Wageuecke zusammen. Ta-aber zeigte die Spinne sich von neuem als Her' rin der Lage. ' In einer Sekunde war sje auf den Chauffcurvlatz gesprungen, der Motor war ja nicht abgestellt, so daß sie nur das Steuer zu drehen brauchte. TaS Auto machte einen Satz wie ein losaecissener Tiger. Es sah wirklich so aus. als ob es einen Sprung von mehreren Metern machte, so gewaltsam und schnell war der Start. Nach einer Sekunde war es schon wett hinten in der Straß« und verschwand brüllend um eine Eck«. Valentin«» weißer Schleier wehte wie ein Wim pel darüber. Jen» versuchte sich anzuhciugcn. Das Automobil aber stieß ihn ab und warf ihn gegen eine Gaslaterne, .so daß er eilt Paar Sekunden bewußtlos liegen blieb. So verließ -k Spinn« den Kampfplatz. Asbjörn Krag stand mitt«: auf der Straße und sah da» Automobil verschwinden. Er ließ sich kein« Zeit, auf.yalkenberg» Wehklagen zu hören. „Was geschehen ist, ist geschehen," lagt- er. „Ich hab« Ihnen la gleich gesagt, daß. /Sie sich nicht Mia an der Sache beteiligen sollten. Wo ist Ada, Jens'?" JenS erhob sich aus dem Rinnstein und stand wie «in Betrunkener schwankend da. Ter Stoß gegen die Laterne war nicht unsanft gewesen. „Oben bei der Frau," stammelte er. „Ter Frau?" „Ja," sagte er. „Zeige uns den Weg!" Jens ging voran, die Treppe hinauf, und ihm folg ten Asbjörn Krag und Falkculbcrg. Ter Konsul sagte keine Silbe mehr, aber er wagte auch noch nicht recht daran zu glauben, daß er Ada bald Wiedersehen sollte Als sie zum dritten Stockwerk kamen, sahen sie gleich die Spuren von dem gewaltsamen Eindringen der Polizei. Tie Tür war gesprengt worden und hing nur noch au der unteren Angel. In der vsseueu Tür stand eine ältere Dame und weinte. Krag schob sie beiseite und eilte in die Wohnung. In dem ersten Zimmer lag ein dunkelbärtiger Mann mit gebundenen .Händen und Füßen auf der Erde. Ne ben ihm hielt ein Schutzmann Wache. Ter Schutzmann grüßte mit Erheben der Hand an die Mütze, als As björn Krag heretukam. „Wo?" fragte der Detektiv. Der Schutzmann zeigte auf das nächste Zimmer, und Asbjörn Krag begab sich dort hinein. Auf .einem Sofa lag «In junges Mädchen, bleich und mit halbgeschlvsse.ueu Augen. Außer ihr befanden sich einige in Zivil gekleidete Polizeibeamte im Zimmer. Ter eine saß an dem offenen Fenster, ganz verwirrt nnd noch ratlos über das, was unten auf der Straße ge schehen war. AIS Krag heretnkam, .schlug Ada die Augen auf und flüsterte: „Endlich!" . Sie war zu müde, zu sprechen. Jetzt aber eilte Falkenberg au Asbjörn Krag vor bei, warf sich neben dem Lager seiner Verlobten auf die Knie und umklammerte jubelnd ihre Hände. Das junge Mädchen lächelte froh; sie hatte in der letzten Zeit viel durchgemacht, jetzt aber war sie wieder glücklich. Asbjörn Krag winkte den Detektiv». Alle verließen das Zimmer und die beiden blieben allein. Im Mbenzimmer erfuhr ASbsürn Krag dann alle», was sich zugetragen hatte. ' . !^' ! ! ! ! i j Die Wohnung trug.Spuren von dem Kampf, .der Adas Befreiung vorangegangen war, danach brauchte er also nicht mehr zu fragen. „Wenn Sie aber wissen wollen, wie es zugegangen ist, daß man Ada so lange verborgen gehalten hat," sagte Jens, .„dann brauchen Sre nur dis weinende Frau draußen zu fragen. Tie Frau wurde hereingeholt; sie war drauf und dran, vor Asbjörn Krag auf Pie Knie zu fallen von Reue und Verzweiflung. „Ich habe wirklich keine Schuld," jammerte sie „ich glaubte, daß sie verrückt sei. Jeht aber sehe ich ein, daß es ein scheußliches Verbrechen war und datz die anderen die bösen Menschen sind." „Verrückt?" fragte Krag. „Was meinen Sie damit?" Tie Frau ging zu einem Tisch und suchte zwischen einem Zeitungshaufen eine vierzehn Tage alte Zeitung heraus. „Sehen Sie hier," sagte sie. ' „Lesen Sie dies» An zeige, die ist an allem schuld." ASbjürn Krag las die Anzeige, und begriff, daß Valentine diesen vernichtenden Streich gegen Einar Jab- kenberg schon lange vorbereitet hatte. Tie Anzeige lautete folgendermaßen: „Für ein unglückliches, geistesgestörtes, junges Mädchen, das auf der Reise in «ine Anstalt ist, .wird Unterkunft für einen Monat in Kristiania gesucht. Am liebsten in einer Privatfamilie gegen Bezahlung. Tie Betreffende wird von ihrem Bruder begleitet. Angebote unter „Diskretion" an die Expedition diese» Blattes." „Auf diese Anzeige reicht« ich ein," juhr die Frau jammernd fort. „Ich wollte ja gern etwa» verdienen- weil ich so wenig zum Leben habe. Und ich dachte mir, wenn der Bruder sie begleitet, kann die Verantwortung ja nicht so groß sein." „Also die alte Geschichte," murmelte Krag. „Eine Entführt«, Pie man für geistesgestört ausgibt. Wann hat man sie hergebracht?" „Bor einigen Tagen. Erst kam eine Lame, «in« sehr schöne Tam«, ihre Schwester, und erkundigte sich nach allem." (Schluß fotzt.)