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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 30.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-192104303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19210430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19210430
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-04
- Tag 1921-04-30
-
Monat
1921-04
-
Jahr
1921
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Mr. 10V. Murr Laflkblatt und Anzeiger für da» «rzqebtrg». Gonnabend, den SO. April 1991. Im zweiten T»U» de» tzlbend» tzing in SRn, Dl» NU»nb«G»» Pupp^ Komisch« Oper in einem Auf« zug« nach Leuven und A. veauplan »an Ernst Pasg ut, Musik von Carl vdam. Inhaltlich ist dies, Oper »in niedlich»,. stellmwets, in, G«te,r, spielende» Phamtasiestück. dessen Thema auch au» Mlderen Theaterwerkrn b»kannt ist. «» baut sich aus den Gedanken im Belebung «im» Automaten auf, daß also »in« Pupp» lebenütg witd. Ed. Lud van z. v. hat di» Idee in seiner sehr »»kannten Op». «tte: Die Pupp» .... durchgeführt, und auch in dem sehr viel gespielten Ballett: Di« Puppens», .... Mustk von Beyer, ist sie verwertet. Der französisch« Opernkompontst Adam aber dürfte den Gedanken allen anderen voran th«atralisch gestaltest haben, denn seine komisch« Oper «rlebt» ihr« Uraufsübrung schon 18b». Doch nicht der Inhalt, sondern di« Musik macht den Wert einer Oper au» und da muß denn gesagt «erden, daß Adam» Werk sich durch melodischen Reichtum und rhytmisch» Grazie auezetchnet. Ei« ist wirklich lebendig, immer charaktervoll, roi« alte, gut« französisch« Spi«hop«rnmustk. Nicht weniger al» VS Bühnenwerke hat Adam erscheinen lasten, und wenn einig« davon — so vor allem die Nürnberger Puppe . .. und der Postillon von Lonjumeau — noch heute im Spielplan unserer Bühnen erschet- nsn, so dürste diese Tatsache am besten für sich selbst sprechen. Die Darsteller waren durchweg ausgezeichnet, Sänger. An. gela Bidron (Sopran) und Karl Tannert (Bariton), übernahmen gemäß ihren Rollen die Führung, beide über sehr schönes, klangreiche, Sttmmatrrtal verfügend und frisch und le bendig im Spiel«. Frl. Didron, eine prächtig« Koloratursän gerin, verlieh der Darstellung durch ihre liebreizende Erscheinung ein anmutige» Bild, ihr queckfULern lebendig«» Spiel riß die Zuschauer zu vollster Sympathie für die Künstlerin hin. Dasselbe im bezug auf die gesanglichen Leistungen ist zu sagen von Hans Kreutz (Baß) und Leonhard Kiste mann (Temor), die rbenfall» »«»gezeichnet waren. Alle vier Künstler ließen ihr« musikalisch« Durchbildung voll au», strahlen, wirkten erfrischend und packend. Luch bei dieser Auf führung war da» Orchester in bester Form und trug da» Seine zu dem vollen Erfolge des Abend» bei. Hoffentlich wivd auch in der kommenden Spielzeit die Bereinigung der Kunstfreund« unte wie» der ähnlich« Gaben bescheren. Opsvt rrir- Spiel. rd. Fußballspiele de» Sportverein» Alemannia. Auf die am Sonntags den 1. Mat auf dem Alemannia-Sportplatz stattfinden- den Spiele fei nochmal» besonders aufmerksam gemacht. Ts wer den drei Spiele statifinden gegen dem erstklassigen Wilkau«, Sportverein und zwar der beiderseitigen 1., 2. und S. Mannschaf ten. Zur besonderen Aufklärung für da» sportliebende Publikum sei erwähnt, daß die verbreitete Äußerung, Mlkau sei rin zweit. Hastiger Verein quf Unwahrheit beruht, daß Wilkau vielmehr in der ersten Klasse im Gau Westsachsen ein wohlgeachteter Gegner ist. Noch vor kurzer Zeit war es dem Wilkauer Sportverein ver gönnt, die Liga-Mannschaft der Spielvereinigung Plauen mit 2 :1 zu schlagen. Das Spiel der ersten Mannschaften beginnt K4 Uhr. Alemannia wird in stärkster Aufstellung antreten, be- sonder» wird Reuther erstmalig wieder Mitwirken. E» ist deshalb ein interessanter und vor allem guter Sport Lu erw-rieu, da auch die Wilkauer Mannschaft vom, letzten Treffen beider Mannschaften her für nur fairen Sport düngt. Vor und nach diesem Spiele begegnen sich die L. und 8. Mannschaften Leider Vereine. Die viertle Mannschaft fährt nach Crimmitschau, um dort gegen die Sportvereinigung 4 da, Rückspiel au»zutragen. Rathäu» besetzt und eine, vorläufige Herrschst vorfitz be» früheren Bürgermeisters eingesetzt. Proklamat di« Bevvlkerung wurden erlösten, worin u. a. gesagt wird, _ Wahlen vom 24. April ungültig find. Große Umzüge, dft d^An- der"Proklamattonen ist den italentschen Abgeordneten überreicht worden. Itleiir* politische Alel-unsen. Di« Neuwahl de» Reichspräsidenten. Der Reichspräsi den t hat der Neuaufstellung seiner Person für die zum Juli in Aussicht genommene Neuwahl des Reichspräsidenten in einem Schreiben an die mehrheilssozialistische Partei -ugestimmt. Tin Weißbuch de» parlamentarischen Untersuchungs-Aus schuss«». Der erste Unterausschuß des parlamentarischen Untersu chungsausschuss«» de» Reichstags verhandelte in seiner letzten Sitzung über Pen Inhalt des Weißbuches der Vorgeschichte des Weltkrieges, das in den nächsten Tagen vom Unter- suchungsauschsuß herausgegeben wird. Di« zwecklos hohe Zahl der vesatzungstrupprn. Chicago Tri- Lune will au» Pariser politischen deutschen Kreisen erfahren haben, Dr. Simon» verlange keineswegs die sofortige Abbe, «ustmg der Besatzungstruppen, wohl aber ihre staffel weise Verminderung. Die Alliierten hätten Deutschland seiner- -eit inoffiziell dahin nformiert, daß die Höchstztffer der Rhein armee 70 000 Mann nicht übersteigen würde. Nach Deutschlands Austastung betrage die Zahl aber jetzt bereits ISO 000 Mann. Dr. Simons sei der Ansicht, daß 8000 Mann in den drei Brücken- köpfen genügen würden. Di« -ansastädtr für Schwarz-Weiß-Rot. Die Senate der drei Hansastädte haben gemeinsam im Reichsrat den Antraß Destellt, auf der schwarz-weiß-roten Handelsflagge das schwarz- rot-goldene Obereck zu entfernen, um überflüssige Schwierigkeiten beim Wioderaufbau des deutschen Ansehens im Auslande zu ver meiden, da als Wahrzeichen wirtschaftlicher Leistungen im Aus lands nur die alte deutsche Flagge schwarz-wetß-rot angesehen würde. Ein« Bewährungsfrist bei Sondergerichtsurteilen. Ein Erlaß de» Reichspräsidenten vom 24. d. M. bestimmt, daß der Reichs- justizminister die außerordentlichen Gerichte ermäch tigen kann, die Vollstreckung von Freiheitsstrafen von nicht mehr al» sechs Monaten unter Bestimmung einer Bewährungs frist auszusetzen und nach Ablauf der bewilligten Bewährungs frist di« Strafezu erlassen. Sin« rustitche Unverschämtheit. Wie bi« Rot« Fahne meldet, hat di« russische Eowjetregterung eine Anzahl deut, scher Staatsangehöriger al» Geiseln für de« ver- -asteten Vorsitzenden der Großberliner Organisation der verei nigten Kommunistischen Partei fest nehmen lasten, da er die ihm zur Last gelegnen Taten nicht al» Privatperson begangen -ab«, sondern al, Kommissar der russischen Regierung ganz be- stimmte Aufträge ausgeführt habe, über welche zu urteilen nicht da »Amt der deutschen Behörden sei. Di« Weltwirtschaftskrtfi». Nach einer Meldung der Agenee Hava» au» Atlantic City erklärte der Finan-mann Mac - ugh, der Vorsitzende der Seehandelskommistton der vereinigten ameri kanischen Bankiers, es sei notwendig, den ausländischen Käufsern langfristig« Kredite zu bewilligen, um die augenblick lich« Latge und die steigende Lähmung der Geschäft« zu Lekämpfen. Handstreich der Fasziften in Fiume. Die Faszisten haben da, — - 'chatt unter itonm an wird, daß^i« mmzio verherrlichen, finden statt. Di« Stabt ist ruhig. Der Text vatratvr. And» Tunt 1920 wurde au» England gv- mallwt, datz «dort der erst« russisch« Flach» «tngetrof- fen sei und für dl« Lonne 400 Pfund Sterling er- hielt«, also Ichr teuer bezahlt wurde. Bereit» Ende Mast 1920 waren große ylach»mmgen au» Rußland in Narwa an der «stlündtschen Grenz« zur Verschiffung etng«trofs«n, wahrend 46 Wagen mit Papier, Sohlen leder und landwirtschaftlichen Maschinen Mr Rußland, üüigelouillteu Waran. § Aber auch von neuen HandelSanknüpfungen zwischen Rußland und der Ukraine, Griechenland und dem Baltikum wird berichtet. Bon besonderem In« tevess» ist di» Nachricht, daß. in Schweden eine rufst« sch« Büchtndustri« errichtet werden soll. Nach deut schem Muster sollen setzt die russischen Klasiker in gu« tun Aufgaben erscheinen; der erste Band davon dürfte airfang» Juli ILLI bereit» in den Händen der Leser sein. Für die breiteren Volksschichten werden beleh rend« und aufklärende Werke vorbereitet; da» geistige Leben soll geweckt werden. Man wird in Deutschland gut tun, die Entwicklung der Tinge in Rußland aufmerksam zu verfolgen und den Handel nicht aus Wege geraten zu lassen, die den künftigen Beziehungen der beiden Länder eher schaden al» nützen. Königsberg und Danzig sind mit aller Kraft bemüht, über Polen, Litauen und da» Bal- tikuM Handelsverbindungen mit Rußland anzuknüpten. Tie politische Neugestaltung ist diesen Bestrebungen nicht gerade förderlich; aber ohne lleberwindung gewisser Schwierigkeiten ist.noch ksin Handel entstanden. Aufs dringendste muß aber davor gewarnt rverden, bet des Anknüpfung und Entwicklung der Handelsbeziehungen zu Rußland di« äußerste kaufmännische und politische Vorsicht außer Acht zu lassen. Ter kürzlich von der Londoner Zeitung Lime» veröffentlichte Geheimerlaß Lenin» an die Sowlstverireter im Ausland« beloeist. daß e» den. Moskauer. Machthabern erster Linie auf die Propagierung der Wellreooiurion anlouum. Mai» spekuliert dabei aus den EriverbStrteb der Nachbarn, der bekanntlich, wenn er in Profitgier auSartet, gegen über schweren Gefahren blind macht. l^yie vrMnacbrichlen. Eine neue Note üb«, di« R«pa,atton»pfltcht«n. Berlin, SO. April. In einer Not« der Kriegslastenkom- Mission an di« Reparattonskommistton vom 24. d. M. über di« Festsetzung de» Gesamtbetrag,, der R«paration»ver- pflichtungen Deutschlands heißt «»: Di« von den einzelnen alliierten Regierungen der Reparationskommistion eingereichten Schadenrrchnungen enthalten in sehr vielen Fällen nur Endzif fern, bei einzelnen Schadengruppen. Auch über di« Methode der Schadenseftstellung und -Abschätzung werden nur lückenhafte An gaben gemacht Di« deutsch« Delegation hat sich bemüht, durch Besprechungen mit Sachverständigen der beteiligten Regierungen di« mangelhaften Unterlagen zu ergänze^ um sich damit die Mög- ltchkeit einer ausreichenden Uebrrstcht zu verschaffen. Dabet hat sie nur in geringem Umfang, Erfolg gehabt. Da» ihr vorgelegt« Material bleibt in der Hauptsache für ein« umfassend, und syste matisch« Stellungnahme unzulänglich. Auch soweit ein« solch, Stellungnahme an sich möglich war, hat di, deutsche Delegation au, Mangel an «»»reichender Zeit für di« Bearbeitung nicht überall dazu gelangen könne«. Unter diesen Umständen mußt« sich die Delegation auf »tnWl«, Beanstandung»« beschränke«. Dabei ist ihr in einer beträchtlichen Anzahl von Fällen de, Nach- «ei» gelungen, daß Schadenkosten zu Unrecht eingesetzt »der hoch bewertet oder mehrfach in Rechnung gestellt worden find. Damit ist auch die materiell, Zuverlässigkeit der Schadenrechnun- «en ernstlich erschüttert worden. Di« R«paratton»kommisiion hat pviar der deutsch«, Delegation innerhalb der kurzen Zeitspanne zwischen d«, Ueberrrichung de, Rechnung«« durch di, alliierten Regierungen und den durch den Fried«n»»«rtrag festgesetzten Ter min nach Möglichkeit Gelegenheit zur Prüfung und Stellung- nahm« gegeben, trotzdem kann di« deutsch« Regierung nicht aner kennen, daß ihr in dies«, überaus bedeutsamen Frag« willig«. Geh», im Sian« de» Artikel» 2S2 Absatz 2 de, Frieden,vertrage, von versaill«» «««ährt worden sei. Die Reparattonakommisiion saßt«, ohne auf di» in dies« Not« enthaltenen Einwendung«, ein- zugehen, am 27. April den b««tt» bekannten Beschluß, wonach di« Höh« der Schäden, sür welch« Deutschland Ersatz schuldet, a«f 1«t Milliarde« «oldmark festgesetzt wird. Dubot, teilt, außerdem mit, di, R«paration»k»mmtsiton würde auch den Zahlung»plaa der deutschen Regierung notifizieren, fi, wolle ab« dies«, zuvor Gelegenheit zur Aeußerung «eben. Di,» soll» in de« Sitzung am Freitag den 2». April geschehen. Aus Weisung d», deutschen Re- gterung vom 2». April ist seiten» der Krt^alastenkommtfiton daraufhin ein» schriftlich» Erklärung übersandt worden, daß d«, deutsch» Vertreter bet de, Kri«g»last«nkommtsiion «icht in der Sag» sei, am 2A April üb« den Zahlungsplan zu verhandeln. Di« deutsch« Regierung, so sähet di« Erklärung fort, hat ihr« Ge- danke« üb«, di« Lösung de» Reparation»»»»«»«» den Konferen- »en in Gpa, Brüssel und London unterbreit«« laste« und hat »». wenigen Lagen der ameeikanischen Regier»«» »ine« neue« Plan übermittelt, aus welchen eine Antwort «och ««»steht. Di« deutsch« Regierung «ächt««, unter diese« Umstände« zunächst de» Repa»«- tionekmnmistion überlasten thr»»s»tt» eine« Plan aufz«st,ll»i hinsichtlich deste« st, jedech all« Vorbehalt« «acht. I« dw Sitz««g der R«p»ration»k,mmtsston »am 2». April ist d»r deutsch» verte* ter «icht erschienen. Aus Weisung de» Reichvregterung »em »5 il hat di, KriegAastenkemmistton da» seit««» der Repa»« ne- im Pantomimischen. Di» Auer Orchesters«r,int- April -al di« Krtegrlastenkemmtstten da» seit««» dw Repar« gung unter Leitung de» Chemnitzer Kapellmeister Han» tton»k«mmistio« gestellt» verlang»« aus Uebeesührung der G»ld- Krauß, führte den musikalischen Teil in glänzender Weis» Milliarde der Roich»ba«k aus di« Bank von Frankreich mit «i«em durch; sauber und mit feinster Politur. Sschreitme geantwortet. wert» e» hettzt: Di» deutsch» Regier Von Staät unä kanä. Aue. SO. April 1921. Ueber di, Wahrnehmung öffentlich»» Shrenämte« durch Be amte. Angestellte und Arbeit», d„ Staat,, und der Körperfihaf- t,n de» »fsentlichen Recht» erläßt da» sächsische Getzmtministertum unter Ueoerna-m« der vom Reiche sestg,stellten Richtlinien «in« Verordnung, in der u. a. bestimmt wird: Beamt« und Angehörig» der Wehrmacht bedürfen zur Au»übung ihrer Obliegenheiten al» Mitglied de» Reich,tag, oder eine, Landtag, Seine« Urlaub» l Artikel SS Retch»verfastung). Zu den veamten zählen di» Beamten oii«, m>«"ck»an Körperschaften. Für di» Zeit, in der der Beamten-Abgeordnete »ine» Urlaub» nicht bedarf, erhält er seine persönlichen Dienstbezüg« ohne Abzug weiter. Bet Bear- limbuma ist dLO tewOtlO -eltONdr Recht antmoenden. Eine Tn« rechMNg von Lufwandowtkchädt-ung auf da» Dtensteinkommm findet nicht statt. Zur Wahrnehmung all,, anderen öfsnltltchen Ehrenämter, d. h. Ehrenämter in öffentlichen Körperschaften, be- dürfen Beamt» und Angehörig, der Wehrmacht eine» Urlaub», sofern dir «»»Übung d„ Ehrenamt, mit ihren Dienstverpflich tungen zeitlich zusammenfällt. Urlaubegesuch« sollen wohlwollend behandelt und dürfen nur dann abgelehnt werden, wenn der Dienstbetrteb dadurch erheblich geschädigt würde. Für Angestellte und Arbeiter ist «in Unterschied zwischen Reich,- und Landtags- Mandat einerseir» und anderen Ehrenämtern anderseits nicht zu machen. Tritt ein im Dienst einer öffentlichen Körperschaft Leschäf. tigter Angestellter oder Arbeiter behufs llebernahm« eine« öffent- lichen Ehrenamts aus dem Dienst aus, so ist ihm auf Wunsch die Wiedereinstrllung nach Beendigung de» Ehrenamt» in Aussicht zu stellen. Di» kl'n ' ^"di^teit der SchulvoMick». Di« sächsische Regierung plant bekanntlich die Aufhebung der Schulge meinden. wodurch dann selbstverständlich auch die Schulvor stände als selbständige Behörden in Wegfall kommen wür- den. Die blslMr von dem Schulvorstand ausgeübten Befugnisse sollen nach der Absicht der Regierung an Sonder ausschüsse der Gemeindevertretungen übergehen, wie dies in den Städten schon der Fall ist. Auf dem Londe ist man ober mit einer solchen Aenderung nicht einverstanden. Die Schulvorstände zahlreicher Landgemeinden, eine Reihe vok Eltern räten und andere Korporationen haben sich deshalb in zahlreichen Eingaben an den Landtag gewendet, in denen sie fordern, daß entweder die alte Regelung beibehalten oder aber die neuen Schulausschüsse mit denselben weitgehenden Machtbefugnissen und mit deren Selbständigkeit ausgestattet werden sollen, wie die bis- herigen Schulvorstände. Mit diesen Eingaben beschäftigte sich am Donnerstag der Prüfungsausschuß des Landtages, der die Eingaben einstimmig der Regierung al» Material zur Kenntnisnahme überwies Gegen neue Putsche. Wie wir erfahren, hat dir sächsisch« Re- gierung neuerdings eine schärfere Ueberwachung jener sächsischen Gebiete angeordnet, die durch neue kommuni st tscheHetze' reien gefährdet erscheinen. Zu diesem Zweck ist «in besonderer Nachrichtendienst organisiert worden, der Meldungen und Ge- rächte über noue Putschvorbereitungen sammelt und sie unverzüg- sich den, M' '.isterium ;useft-.-t. Dir verschiedenen Mirffchrftnver- lirÄi: sind ersucht worden, riesen Nachrichtendienst durch Zuwei sung von Fall zu Fall in Betracht kommenden Informationen »u unterstützen. Gleichzeitig hat bas Ministerium de» Innern jenen Gebieten, die durch kommunistische Unruhen erfahrungsgemäß am stärksten in Mitleidenschaft gezogen werden, einen bevorzugten Schutz zugesagt. Die Dienstzeit der Beamten. Das Gesamtmintsterium hat einer Verordnung über die Dienstzeit bei den Staatsbehörden zu gestimmt. Nach 8 1 ist jeder Beamte verpflichtet, seine volle Ar beitskraft in den Dienst des Staates zu stellen. Er hat die ihm übertragenen Arbeiten rechtzeitig ohne Rücksicht auf eine festgesetzt« Dienststundenzahl zu erledigen. Die Dienstzeit beträgt nach 8 2 wöchentlich mindestens 48 Stunden. Soweit der Dienst in bloßer Dienstbereitschaft besteht, ist die Zeit von 48 Stunden entsprechend zu verlängern. Die Tagesdienstzeit ist grundsätzlich in Vor. und Nachmittagsdtenst zu teilen. Nur in den Orten mit mehr als 80 000 Einwohnern soll bis auf weiteres wegen der herrschenden Wohnungs- und Nerkehrsschwierigkeiten durchgehend gearbeitet werden. Ausnahmen hiervon bedür fen der Ggnehmigung des zuständigen Ministeriums. Die Verord nung ist den Bestimmungen de« Reiche« und anderer Länder nachgebildet worden. VeLeri,rsrr>»s vev UrrirftfrsttirAe. Die diesjährige Theater-Spielzeit hat ihr Ende gefunden, wenigstens offiziell, (denn es ist leicht möglich, daß außerhalb der nun beendeten beide« Abonnementsperioden noch ein paar Abende dem ganz modernen Schauspiel gewidmet sein werden). In buntem Wechsel sind klassische umd neuzeitliche Schöpfungen an unserem Auge vvrübergezogen, Schauspiele, Lustspiele und Schwänke, ernste, schwere Bühnenliteratur und leichte, heitere Unterhaltungsstücke. Nun sollte als Schlußstein dem in gewaltiger wertvoller Arbeit und unter lleberwindung unendlicher Schwie rigkeiten zusammen gefügtem künstlerischen Merke ein würdiger, nicht alltäglicher Abschluß gegeben werden. Eine Krönung gleich- sam, die etwas Besonderes darstellt. Ein glücklicher Gedanke ließ dm Plan reifen, zu diesem Zwecke einen Opern- und melo dramatischen Abend zu veranstalten. Nicht als ob diese Kunstarten an sich höher einzuschätzen wären, als die rein drama tische! Nein: gleich erhebend ist als Kunst alles Schöne, was von Menschen geschaffen oder durch Inneres Erleben Anderen wieder übermittelt wird. Aber für eine Mittelstadt wie Aue ist eine Oper «in fo seltener Genuß, daß sie schon rein deshalb etwa» Er lesenes bedeutet. Daß bei einem solchen Plane ganz be achtliche Hemmnisse zu beseitigen sein würden, focht die Veretni- gung der Kunstfreunde nicht weiter an. Sie ebnete den Weg und konntd mit ihrem wwgefreudtgen Unternehmen einen vollen Er folg buchen. In künstlerischer Hinsicht teilten sich mit ihr darin die für den Abend gewonnenen Kräfte: Mitglieder der städti schen Oper in Chemnitz, ferner Leontine Göhler, die anmutige, graziöse Solo-Iänzertn vom Themnitzer-Stadt- theater und schließlich die Auer Orchesterveretnigung. Daß das hiesige TheaterpuLlikum dankbar war für den seltenm Genuß, bewies der voll besetzte Bürgergartensaal, und daß alle Gavartungen, di« man in den Abend gesetzt hatte, erfüllt, wenn n«ft »gar übertroffen wurden, davon zeugte der stürmische Beifall, der einmütig gespendet wurde .... Zuerst kam zur Aufführung: Di« Hand, Mimodvama in einem Aufzug, Handlung und Musik von Henry Bereny. ... Sin einfacher, zartpoettscher Stimmung nicht entbehrender, pantomimisch dargestellter Vorgang. Durch di« pantomimisch« Be handlung des Stoffe, ist die Wirkung des Einakters völlig in die Ausdvucksfähigkett der Darsteller gestellt. Di« Mustk Bereny» schmiegt sich den reizvollen Szenen warm und- innig an, sie ist äußerst geschickt und mit einem gewissen Raffinement geschrieben, wie « in der Pikanterie de, Mimodrama» gegeben ist, im übri gen aber nicht von Bedeutung. Leontine Göhler in der Roll« der Tänzerin «ar der Angelpunkt, um den sich die ganz« Darstellung drehte. Mit ihrer -ezauherud-liebenswürdtgen Persönlichkeit und ihrer anmutvollen Kunst gab st« dem einfachen Stoff« «arme» Leben. Sprühende» Temperament erfüllte sie, ein wund,«olle» Gefühl für Rhytmu» kam in ihren ästhetisch-feinen natürlichen Bewegungen »um Au», druck, di« in voll« Ueteretnstimmung mit der Musik schwangen. Tanz ist Rhytmu» und im Rhytmu» ist Schönheit. Lyontim Göhl« t st rythmifch beschwingt, »»»halb ihr Tan, nur -armoni« ! sche, schäne, lebendig, Eindrücke hinterließ. Auch mimisch leistet» di« Dam» vorzügliche«, di« in dem Mimodrama somit ium Mit- ! telpunkt schauenden Genießen» ward, H«n» Kreutz al» Gin» I brechtt und Karl Tannert (Baron) waren thr trefflich« Part. >
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