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ievz tücklck» » ,d 128. i °/, billige»! Pfund 12.00 Pfund 10.00 Pfund ».00 Pfund 12.00 Pfund 0.00 Pfund 2-00 Pfund 0.7» .00 bl, 8.80 l Pfd 11.80 Pfund 11.00 «Ws Misch-Vst, Nattaroni, urst fLeber- 20, S 50 Mk. -ttyeringe, elzev. kioil ern, ««,, »wir Herren- w moraen R-Snesse», oat, reiche en-Echuh», t und weih, Leubnttz 1». Jahrgang. Nr. 1-0. t,f i.» p»st ».st.u« I».«« Mark, ».natlich ^»4 Mark. «rfid.In« Deute» »It ^luevahm« e.n «.an» vn» i«I,rta,«n. U»f«r» -eltu>i,.«u«tri!,r» uat -l»»i«teft»U»a, st»I» eUr pest.nstau,» ua» »rl.ftrtg»» »«dm.n «efteUuu,«» Serraabcn-, -en 30. /lprtt 1-21. Fuer Tageblatt LSS S I ter>»,«I,« »urch j,»ns»k.ch., ,r».l,c,»«r »ee M„ufk»I»I -Ich, teulNch i«e»«Ift. Das Wlchttgste vom Tage. Tie Bvrliwer Gnt»nt«kommission ha» da» Evgebni» der Stquoreingäng« d<» Reich«» für do^l verflpffen«. Jahr iw Auftrage de» Atkiier- tenrate» elngefvdert. « Mach einer MeüdMg au» Köln hat die inier- ckUtterte RheinlaNdSkommission angeord- Ntz4, daß Zuwidevh andlunngen gegen di« neuen Zollbestimmungen von den Militärgerichten der Besatzungstr Uppen ab geurteilt. Tie EvöffnUngderLondonerAlltierren- koNferenz wird vielleicht auf Sonntag oder Montag ver (Hoben, dck der italienische Vertreter Graf Sforza Wohl nicht vor morgen spät abend in Lon don ein treffen wird. Im Mlemella'nde sind Bestrebungen km Gan ge, die für das Memelgebiet da» Selbstbestim- mungSrecht verlangen. Ter Forderung nach Abstimmung.sind auch Nichtdeutsche beigetre ten, die Bürger Deutschland» waren und es weiter bl'etben wollen. Ter Salzburger und der oberösterreichi- schie Landtag haben einstimmig gefordert, ebenfalls eine Abstimmung über den Anschluß an Deutschland vorzunchmen. Die Abstim mung in Salzburg fall am 29 Mai stattfinden. Frankreichs Allmacht. Nv. Zwar hat in Deutschland Wohl niemand der Hoffnung gelebt, 'daß unsere erste Note an Harbins in der Welt sofort einen grundsätzlichen Mein ringsum schwuna.zu unseren Gunsten herbeiführen werde, aber man hat doch, immerhin nicht erwartet, daß Frankreich «S fertig bringen würde, unseren Vorschlägen, die nach weitverbreiteter Auffassung den Pariser Beschlüssen in geradezu lebensgefährlicher Weise nahekommen, ein ka tegorisches Nein entgegenzusetzen. Nach den bis herigen Nachrichten ist das aber tatsächlich der Fall ge wesen, obgleich die diesbezüglichen Meldungen noch nicht besagten, daß die französische Regierung sich, offiziell gegenüber dem Washingtoner Kabinett in diesem Sinne geäußert hätte. Man hörte wohlweislich nur, daß. der französische Botschafter in Amerika sozusagen von sich aus die llstannehmbarkeit der deutschen Vor schläge festgestellt habe, aber natürlich kommt seinem inoffiziellen Schritt so gut wie offizielle Bedeutung zu. Aus alledem geht aber hervor, daß Frankreich sich in der Welt eine allgebietende Rolle anmaßt, weil es sicher zu fein glaubt, so vorgehen zu dürfen. Nach un serer Auffassung ist da» daraufLurlickzuDhren, daß Frankreich, Lllohd George dadurch vor seinen Wa gen zu spannen vermocht hat, daß die Pariser Regie rung dem Londoner Kabinett im Nahen Osten die weitestgehenden Zugeständnisse gemacht hat, damit England Frankreich, gegenüber Deutschland freie Hand lasse. Dabei zeigt sich, daß Italien mehr und mehr ausgeschaltet wurde, .und zurzeit, entsprechend dem Willen Frankreich», einflußlos in den Hintergrund ge drängt worden ist. Tie letzte Beratung.zwischen Briand und Lloyd George hat überhaupt ohne Teilnahme eine» Vertreters Italiens stattgefunden, und erst nach träglich, hat e» Briand für nötig befunden, dem italie nischen Botschafter in Paris di« in Lhmpne zwischen ihm und Llotzd George genau festgelegten Auskünfte über die dort gefaßten Beschlüsse zu erteilen. Von Bel gien hört man nur, daß >e» völlig willenlos im Fahr wasser Frankreichs schwimmt, und Japan scheint sich gänzlich! von dem europäischen Geschäft zurückgezogen zu haben, weil es seine eigenen Angelegenheiten in Anspruch nehmen.' Das Endergebnis scheint also auf den ersten Blick hin zu sein,, daß Frankreich voll- kiommen selbstherrlich verfügen kann, .wa» in Europa zu geschehen hat und in seinem Machtgefühl nunmehr sogar auch über etwaige Wünsche Amerika» einfach zur Tagesordnung hinwegzugehen gedenkt. Dar aus läuft e» doch tatsächlich hinaus, wenn der franzö sisch« Botschafter in Washington angewiesen wird, dem Staatssekretär HNgheS einfach! zu erklären, das ame rikanische Kabinett brauche sich nicht weiter zu be mühen, Frankreich» erkläre die deutschen Vorschläge eben für ungenügend und damit basta. Diese Sachlage ist aber so anormal und unglaubhaft, daß sie einfach , den wirklichen Tatsachen nicht entsprechen kann, und wir denken daher, -aß st« unbedingt irgeirdwi« noch be-, richtitzt werden wird. Meöerlag» Frankreichs kn -er ReparationskommWoo. Nach, der Chicago Tribüne hat di« Reparations kommission festgestellt, daß gegen Deutschland au» dem Grund«, weil «S die bis zum 1. Mai fälligen 20 Milliarden Goldmark nicht vollkommen bezahlte, Sank tionen nicht angewendet werden können. Nach dem Wortlaut de» Vertrag«- können für die Restschuld im Siwne de- 8 288 nebst Anh"na nur verzins« bare Bon» verlangt " lese Feststellung der ReParattonSkommission sei * >eu veu verzweifelten widerstand der französischen Delegierten gefaßt worden. Da» gleich« Blatt stellt fest, daß e» auch dem britischen und italienischen Trluck zu verdanken sei, daß di« Gesamtschuld durch di« ReparationSkommis- sion auf 132 Milliarden, statt »wie vorgeschlagen, gui ISO Milliarden festgesetzt worden sei. * Man deute dies« Meldung nicht falsch! Vorausge setzt, daß st« überhaupt zutrifft, besagt sie nur, daß di« von Deutschland nicht völlig geleistet« Zahlung von 20 Milliarden (nach dem FrtedenSvertrag sollte dies bis zum 1. Mai geschehen) keinen Grund gibt zu neuen Sanktionen. Bekanntlich! sahen die Franzosen schon in dieser angeblichen Vertragsverletzung durch! Deutschland eine Berechtigung, da» Ruhrgebiet zu besehen Da sie noch verschiedene andere Gründ« vorgebracht haben, ist anMne'hmen, daß sie nunmehr diese in den Vordergrund rücken werden, um zu dem üeißersehnten Ziele zu ge langen. Mit den neuen deutschen Vorschlägen und ihrer Eignung für Verhandlungen hat der Beschluß der Re- parationSkommiffion nichts zu tun. vor einem neuen Ultimatum an Veutschlan-l Aus Washington melden in Paris erscheinende Blät ter, daß der englische Botschafter Donnerstag eine Un terredung mit Hughes hatte, der später auch, den belgischen Botschafter empfing-' lieber den wetteren Sland der Dinge schweigen sie sich aus. Was die für den 1. Mai geplanten Maßnahmen betrifft, gibt der Malin ein« angebliche Aeußerung des englischen Mini sterpräsidenten wieder, wonach, der Vormarsch nicht früher angetreten werden soll, bevor an Deutsch land ein neues Ultimatum gerichtet worden sei, worin diesem eine neue Frist.gesetzt wird. Weiter erklärt der Matin, daß, selbst wenn Deutschland neue Vorschläge machen würde, diese nur in Berücksichtigung gezogen wer den sollen, wenn wertvolle Pfänder und Ga rn niivn gegeben werden würden. Als" solche könnte nur die Beschlagnahm« von Dingen gelten, die für das wirtschaftliche Leben Deutschland» unerläßlich find. Dies seien in erster Linie die Kohlengebietc, und man müsse sich daher der Fabriken Essen- be mächtigen. Die britischen Rückfragen. England durch die deutschen Auetünste nicht befriedigt. Da» Reu ter sch« Büro erfährt bei einer Anfrage in maßgebenden britischen Kreisen, die Auslegung, Vie infolge britischer Rückfragen wegen Der deut schen Not« an Vie Vereinigten Staaten gegeben worden sei, hab« einen sehr 'schlechten Eindruck Herdorgerufen. Anscheinend sähen di« Deutschen diese Vorschläge nur als Anregungen an, eine Tatsache, die in gewissem Maß« ihre Unklarheit erklären könne. BiSher liegt kein« Mitteilung bezüglich, des Diskont satzes vor, während die Annuitäten, in denen Deutschland zu zahlen gewillt ist, sich, auf 70 oder 80 Jahre zu erstrecken scheinen. Di« unbefriedigende Na tur der Antwort in einem so wichtigen Punkte gibt not wendigerweise mangels genügender Aufklärungen zu zahlreichen ungünstigen Bemerkungen Veranlassung. Es wird zugegeben, daß gewisse Klauseln des neuen Ange botes in der Wiederherstellung Frankreichs oder in der Bereitwilligkeit, die alliierten Schulden zu übernehmen, einen Fortschritt gegen di« früheren deutschen Angebote, darstellen. Solang« die deutschen Vorschläge aber mit Bezug aus vitale Teile unklar bleiben, s«i es äußerst unwahrscheinlich, daß st« al» Grundlage einer Evörtevung angesehen werden können. Nach briti scher Ansicht ist es zweifelhaft (es sei denn, daß irgend ein praktischer Vorschlag in einer verhältnismäßig kur zen Zeit unterbreitet wird), daß irgendeine befrtevi- gende Entwicklung erhofft werden kona., Wa» dt!e Wir kung der Ereignisse der letzten Tag« auf.das bevorstehen de Zusammentreffen de» Obersten Rates anbe trifft, .so wird darauf hingewiesen, angesichts dessen, daß die Alliierten keine offiziell« Anzeige weder von Deutsch, land noch von den Vereinigten Staaten besitzen, .sei M sehr unwahrscheinlich, daß sie überhaupt im Rat« der Alliierten erörtert werden, dessen Aufgab «S nur 'sein wird, Lu entscheiden, welch« Aktion im Hinblick auf die Nichterfüllung der von Deutschland übernommenen Ver pflichtungen getroffen werden soll. Ter ungünstige Eindruck dieser Mitteilung wird etwas abgeschwächt durch ein« andere Reutermeldung, die besagt, obwohl kein Grund für die Auffassung be stehe, daß di« deutschen Vorschläge in London günstiger ausgenommen worden seien al» in Frankreich, so sei doch feftzustellvn, daß di« englisch« Regierung sie nochnicht endgültig abgelehnt hat. Vor äer Besetzung des Ruhrgebietes. Gt. In den Presseerörterungen d«r letzten Tage ist die Meinung vertreten worden, daß der Ernst der Si tuation von heute der gleiche sei wie der vor der Un terzeichnung de» FriedenSvertrqge». Durch «inen sol chen .Vergleich aber wird die politische Situation noch nicht einmal treffend gekennzeichnet, denn di« poffti- schen Konsequenzen, Vie.stch h« ute ergeben, wenn eine Einigung in der ReparattonSfrage nicht zustande kommt, sind viel ernster zu bewerten al» der Zwang, der in den« Junitagen de» Jahr«» ISIS auf uw» lag. Dermal» kämm wir Mr» dem Kri«g»zustand in «in«n sogenann ten Fried«nitzustandr h«ut« ab«r Kommen wir au» dem sogenannten FriedenDzustand in einen Zustand, ver dem de» Kriege» nicht unähnlich! ist. Ti« bisher eingelau fenen Nachrichten lassen über den Fortgang der Ver mittlungsaft ton nur gering« Hoffnungen. Mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit mutz mit einem Scheitern der Vermittlung gerechnet werden. Schnell fertig war Briand mit dem Wort. Er war der erste, der da» Unannehmbar sprach., Wenn e» nach Frankreich ge gangen wäre, so hätte da» deutsch« Volk sein letzte» Hemd versprechen können, di« imperialistischen Kreise hätten doch Ven Einmarsch in» Ruhrgebiet gefordert, und die französische Presse hält setzt den Augenblick für gekommen, um offen zuzugeben, daß Pie ReparattonS frage in erster Linie ein politische» Problem istu Was Briand sagte, .sagt auch Lloyd George, wenn auch in milderer Form; aber nicht auf die Form, son dern auf die Sache kommt es an, und nach seinen Aeutzerungen im Unterhaus sind die deutschen Vorschläge unbefriedigend. Diejenigen werden also wieder ein mal recht behalten, die behauptet haben, daß der eng lische Premier e» in der ReParationSfrag« nicht auf einen Gegensatz zu Frankreich ankommen lassen werde. Gras Sforza ist natürlich! gezwungen, da» zu unter stützen, was England und Frankreich! wollen. Ange sichts dieser Aeutzerungen der beiden Verantwortlichen! Staatsmänner wird natürlich die Stimmung in Wa-> shington auch schon stark abgeflaut sein. Tie ameri kanische Presse, die den deutschen Vorschlägen zuerst sehr freundlich gegenüberstand, pfeift jetzt zurück, und Harbins wird sich! hüten und ist -iel zu vorsichtig, um sich allzuweit vorzuwagen. So wird Venn die Beset zung des Ruhrgebietes kommen, und eS ist noch nicht einmal abzusehen, .ob es bei Vwser Besetzung bleibt. Wir können heute anbieten, was wir wollen, «S hat alle» keinen Zweck, und selbst wenn wir bereit sein würden, da!S Pariser Abkommen zu unterschreiben, wär« da» zwecklos, da Frankreich! auf seinem Schein, auf den zwölf Milliarden, besteht. Am 5. Mai feiert man in Pari» den 100jährigen Todestag Napoleon». Frankreich will eine Aktion und will ein Symbol für diesen Tag. Immer wieder wird der künstliche Siegesrausch gesteigert; der Ruf wach Frieden hat in Frankreich! noch keinen Widerhall gefunden. ' Rußlands erwachender Handel. W. W. Wie 'das vom Sturm bi» in seine Tiefen aufgewühlte Meer Nicht über Nacht beruhigt werden kann, so können auch! geordnete Zustände in den vom Weltkriege betroffenen Ländern nicht von heute auf« morgen eintreten, a!m allerwenigsten in Rußland mit seiner selbst vor dem Krieg« wenig gefestigten Staats ordnung. Noch schlagen in dem an Bodenschätzen rei« .chen Lande di« Flammen hie und da empor; noch kann von einer zielbewutzten und starken Regierung kein« Rede sein. Aber weit« Kreise sehnen sich nach besse ren Zuständen und suchen die vom Kriege so jäh ab-, gerissenen Fäden des Handels mit dem Auslände neu zu knüpfen. Tie traUrige VerkehrSlag« erschwert die» Werk in hohem Maße. La» äußerst dünne Bahnnetz und di« anderen unzulänglichen Umwälzungen gewal tig gelitten. 'S» fehlt nicht bloß an Lokomotiven und Wagen, sondern auch! an Aufbewahrungsräumen, an Schienen, Eisenbahnschwellen und Brücken, sodaß Ver Verkehr auf größeren oder kleineren Strecken stockt odsr gcknz ruht. Noch! hat niemand recht« Lust, in der Wie derherstellung der Wirtschaftsordnung großzügig vorzugehen. Doch der altbewährt« Kulturptonter, d«r Handel, erhebt sein Haupt, um da» Elend au» d«m Lande zu treiben. Bon den westlichen Nachbarländern kommen für den Warenaustausch! in erster Linie di« n«uen Gebilde! wie Baltikum, Litauen, Polen und Ukraine in Betracht. Sie bilden nunmehr di« Pforten zwischen dem industrie reichen Deutschland und Rußland und werden beim Handel nicht zu umgehen sein. Für den direkten Tausch handel mit Rußland kommen st« einstweilen weniger in Betracht, weil st« bisher mit Rußland «in Wirtschafts gebiet bildeten und vielfach dieselben Bodenschätze und WirtschaftSverhältnisse haben. So erscheint «» bet d«r westlichen Tazwischeuschtebung kleinerer Staaten al» ganz natürlich, wenn Rußland seinen Blick nach den Ländern nördlich und westlich der Ostsee richtet, also mich Skandinavien, Dänemark ^England und den Nieder landen. Schweden ist im Kriege wirtschaftlich groß ge worden und sucht Jndustrieerzeugntsse abzusetzeu; Ruß land ist hierfür der gegebene Markt. England hat sich läng» der Ostseeküste Handeisstützpunkte gesichert und auch gewisse Bodenschätze. So ist per Handel auf neuen Grundlagen in Vie Wege geleitet. Beim Ausbruch .de» KOriege» wurde viel di« Frag« «örtert, we-halb in Rußland mit dem benachbarten Deutschland überhaupt in einem bewaffneten Konflikt geraten konnte. Rutz-' land brauche die deutschen Jndustrieerzeugntsse, Deutsch land Rußlands Bodenerzeugnisfe, wtv Getreide, Holz, Flachs, Häute usw. Heute wissen wir, datz andere Grün de den verhängnisvollen Weltbravd «ntfacht haben. Ter in den vom Kriege betroffenen Ländern darnieder-' liegend« Handel wird zunächst Pt« für ihn zweckmäßig. st«n und am meisten Gewinn versprechenden Bahnen