Volltext Seite (XML)
Äliov UN»Mz°ig°rfür!ZDKÄ V^U^ItvtUtz» »°s «rzsebirs- !LZWs! -,,ua,»»«I« i vor» »nf«», «»«,» IV1 In« «,», »»«»«Ich «.» Mark. »,I »,r «»IchIft,N»U, «d,»h»It m«naiu« I-In»,I,«npk«II»i »I« ft,d,n,«spal«,n, P,IIU«II,-i«r »«r«n «aumfae»ln»,I,«n ««, Mn« «n»^»»«t'k >«»«««»«, «,»» Mark. V«I tr» vast drstrllt »I»rt«II«delIch ir.ro Mark, monatlich 4.5« Mark, erscheint «»glich In »,n Nachmittag«- I «« pfg-, anawtirtio« Nnz«>a«n »» pig-, NeklamrorlUfril» r.— Mark, ort arlArrrn NbWü»« »nlsprrchan»«» Na»«^ ^n».> mlt /,u.nodm. ian «°»n. M',?I.'r,-7.^ Ün^ Nu.,-d.st.U«n, s»»I. all. N»-->-.n°nn°hm. bi. sp^.^n-,>/.UH' »4'« 'm -°» ^ -'»» »«' »",1— postanitattrn an» »rlrftrSorr n.dmrn «»N,i>un,,n ,nt,r,,n. I »rr Nn„>«, »urch j.rnspr.ch.r «rsolgt ,»«r »a« Manuskript nicht »«»«ich Nr. 71. Das Wichtigstd vom Tage. Li« Bahnlinie Oberbau s«n—B or beck ist von alliierten Truppen, vornehmlich Belgiern, be setzt worden. Ter Bahnhof Bottropp erhielt «in belgisches Kommando. * In Mitteldeutschland ist Vie Aktion der Schutzpolizei im Fortschrelten; von den Kom munisten angebotene Verhandlungen Aber die Einstellung .des Kampfes im Mansfelder Gebiet wurde abgelehnt. * Ter Allgemeine deutsche Gewerkschak.ts- bund hat sich in einer Entschließung gegen die durch hie kommunistische Hetze hervorgerufene Streik bewegung im mitteldeutschen Industriege biet gewendet. Nach den bisherigen 'Zählungen des Ergebnisses der Volksabstimmung in Oberschlesisn ist in 683 Städten und Ortschaften eine deutsche Mehrheit und in 597 Ortschaften eine pol nische Mehrheit festgestellt worden. » Chicago Tribüne erklärt, daß man in diolo ma lischen Kreisen von Paris fürchtet daß die Engländer den deucsch.en Anspruch unter stützen würden, daß Oberschlesien unteilbar sei. * Wie die Agence Havas aus Athen meldet, har der Angriff der griechischen Truppen begon nen, In dem Abschnitt Vrussa ist Jenischehir be setzt. Flugzeuge haben fcftgesteltt, daß die Türken iu Unordnung flieh en Ostern 192! 1 Es sieht jetzt um die Osterzeit wieder einmal böse aus in unserem lieben deutschen Vaterlande, und ge rade die Karwoche ist zu einer rechten Leidenswoche für Deutschland geworden. Die Märzstürme, die in den letzten zwei Jähren unserem Vaterland immer gefähr lich geworden sind, brausen auch jetzt wieder durch das Reich und versuchen die Grundfesten unseres Staates zu unterwühlen, .versuchen die Wurzeln unseres Da seins zu lockern. Ein großer Lichtblick war die Abstim mung in Oberschlesien, die mit einem deutschen Sieg endete, Mer schon sind Kräfte am Werk, um uns diesen Sieg streitig zu machen. Nie und nimmer wird es Erfolg haben, wenn wir alle einig sind. Aber auch sonst ist die Gefahr in Oberschlesien überaus groß, so groß, .daß, die Interalliierte Kommission den Belage»-- rungszustavd in einzelnen besonders gefährdeten Krei sen verhängen mußte. Die Saat der Korfanthschsn Hetze ist dort unten nun aufgegangen, und das Werk der Versöhnung, das jetzt durchgeführt Werderi mutz, wird, darüber darf gar kein Zweifel sein, ungeheure Schwie rigkeiten vorsinden. Aber nicht allein in Oberschlesien fließt Blut; auch in Mitteldeutschland und in Hamburg sind Todesopfer, zu beklagen. Dort haben wieder einmal Deuts.che gegen Deutsche ge kämpft. Wirrköpfe, von Moskau angestiftet, haben einen Aufruhr inszeniert, der ohne Erfolg -leiben und der bald zusammenbrecheu wird, der aber doch überaus traurige Folgen zeitigt. Noch.immer ist in Deutschland der Zustand der Zerfleischung -er Parteien nicht über wunden, denn sonst würde es nicht möglich sein, daß der artige Aufstandsversuche überhaupt Boden gewinnen kön nen Auch .in Deutschland selbst ist das Problem der Versöhnung noch nicht gelöst worden. Nur wenn alle den besten Willen aufbringen, wird es möglich sein einen Zustand zu schaffen, der Deutschland am Leben erhält. Vorerst.aber muß die Staatsautorität mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln durch greifen, damit die Kommunisten und ihr Anhang we nigstens die Nutzlosigkeit ihrer verbrecherischen Täten etnsehen, die sich leider auch auf unser engeres Vater land, auf Sachsen, erstrecken wo es in diesen Tagen in verschiedenen Städten jq zu B o,mbenattenta ten kam. Wir haben wahrlich genug äußeren Truck zu er tragen, .als daß wir uns den Luxus derartiger Auf standsversuche gestatten könnten. Tie Entente geht mit Zwangsmaßnahmen gegen uns vor? sie besetzt deutsche Städte, und in Deutschland sind deutsche Volks genossen den Kreisen unserer Gegner behilflich, die un sere Zerstörung wollen. Doch von dieser trüben Ge genwart muß unser Blick in eine bessere Zukunft gehen. Wir wollen uns die Osterhoffnung nicht rauben lassen. Wir glauben fest.daran, daß auf die Leidens zett eine bessere Zukunft folgen, muß, weil wir an den Endsieg der Einsicht und der Vernunft glauben. Vie Bombenanschläge in Sachsen. Aufruf! Ja seine, heutigen Sitzung nahm da» Gesamtministerium zu denf verbrecherischen Gewaltakten der letzten Tag« Stellung. Di« Regierung ist überzeugt, datz di, Anschläge und Gewalt akt« in Sachsen, wie im übrigen Deutschen Reich«, Einheitlich keit und Planmäßigkeit de» vorgehen« beweisen. Ditz gesamt« Vevöltrrung ist fich einig darüb«r, datz durch solch« v«rbr«che- risch« Taten Rot und «lend nicht beseitigt, sondern verschärft Perd««. Di« vom Ministerium d«, Innern bereit« am rr. Mär, Sonnabenö, Sen 2b. März 1-21. angeordneten Sicherungsmatznahmen haben die einmütige Bil ligung des Eesamtministeriums gesunden. Die weiteren Anord nungen sind gemeinsam so -etrossen worden, datz mit den vew- handenen Machtmittel» alles geschehen wird, um weiteren ver brecherischen Anschläge,) entgegenzuwirken und Schuldige zur Rechenschaft zu ziehen. Die Bevölkerung wird ersucht, alle not wendig werdenden Mahnahnieii der Behörden zu unterstützen. Dresden, den 2t. Marz 1921. Buck, Ministerpräsident. * Die Regierung und die verbrecherischen Gewaltakte. N. Von verschiedenen Setten ist der Vorwurf eri- hoben worden, daß von der Sächsischen Regierung nicht genügend Vorsorg« zur Verhütung von verbrecherischen Gewaltakten getroffen worden sei. Wie uns von der! Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei hierzu mitgeteilt wird hat Minister Lipinski bereits am Dienstag eine Verordnung an alle Polizeibehörden des Lan des ergehen lassen, in der diese auf die Möglichkeit un mittelbar bevorstehender verbrecherischer Anschläge hin gewiesen und zu umfassenden Gegenmaßnahmen ana?- wiesen worden sind. Ter Minister hatte von dem Be stehen derartiger verbrecherischer.Pläne Kenntnis er langt und sosor. alle in Betracht kommenden Anord nungen getroffen. Unterredung mit Ministerpräsident Buck. Ein Vertreter des B. T. hatte eine Unterreduno mit dem Ministerpräsidenten Buck über die Bomben attentate in Sachsen. Auf seine Frage, ob die sächsische Negierung die Ansicht teile, -atz.die Verbrechen auf ein Kommando Rußlands ausgeführt worden seien, antwortete der Ministerpräsident: Wir haben die Auffassung. datz von einer bestimmten Stelle aus Bestrebunaen im Gange sind vu in die Bevölkerung zu erschüttern. Ob dies auf russische Initiative oder auf deutsche zurückzuführen ist, läßt sich vorläufig noch nicht mit Sicherheit sagen. Wenigstens genügen die vorhandenen Unterlagen nicht um ein sicheres Urteil abgeben zu können. Jedenfalls kann ich Ihnen sagen, daß! die Vermutungen in der er wähnten Richtung sehr zahlreich sind. Eine mit den Beziehungen der deutschen Kommu nisten zu Sowjetrußland wohlvertraute Persönlichkeit machte folgende interessante Mitteilungen: Es kann kei nem Zweifel unterliegen, .daß .sowohl das Berliner At tentat auf hie Siegessäule als auch die jüngsten Ver brechen in Sachsen in sehr engem ZusammenhangHetzen und auf kommunistische Einflüsse zurückgehen. Gerade Br andler. der jetzige Vorsitzende der Vereinigten Kommunistischen Partei Deutschlands, hat von jeher die Ansicht vertreten,.-atz das wirksamste Mittel der Partei die fortgesetzte Beunru higung der Bevölkerung .durch Gewaltakte sei. Gerade er ist es gewesen, .der immer sagte: Eine Revolution kann nicht mit Rosenwasser gemacht werden.' Datz Braud- l e r m i t - e n r u s s i s ch e n B o l s ch e w i st e n in e n g e r F ü'h lung steht, braucht nicht erst festgestellt zu werden. Nachdem die deutschen Kommunisten Hoffmann zurück- berufen: haben sie jetzt den jungen Geher nach Mos kau gesandt, damit 'er an den Sitzungen des Großen Rates teilutmmt. Alles spricht dafür, -atz -ie jüngsten Attentate in Deutschland auf russische Befehle hin aus- gesührt wurden. Die Taklik der Russen ist die, jn Deutschland hier und da Feuer aniznzünden, um so den kommenden Wellen -es Bolschewismus den Weg zu ebnen. Gelingt es ihnen nickst ^dieses Ziel zu erreichen, dann steht Rußland vor neuen schweren Ereignissen. Tie Ernährungsfrage ist -oct ein immer schwierigeres Kapitel geworden, und auch die Frage des Verkehrs ist im Laufe der Zett zu einem so unlösbaren Problem ge worden, daß tatsächlich Deutschland die einzige Hilfe für das versinkende Rußland ist. . * Der Märzputsch von 1921. Nb. Die Hoffnung, daß der neue Putschversuch von links ohne frische Blutopfer in sich selber zusammen brechen werde, ist bedauerlicherweise nicht bestätigt wor den. JnHamburg ist es zu schweren Zusammenstößen, zwischen Erwerbslosen und radikalen. Arbeitern einer seits und der Schutzpolizei andererseits gekommen und eS hat auf beiden Seiten Tote und Verwundete gegeben. Tie weitaus schwereren Verluste haben natürlich wieder die Demonstranten und Angreifer erlitten. Auch in Mitteldeutschland und vor allem in und bei EiS- leben sind zu den früheren neu« Märzopfer gekom-, men, so daß man also mit Grimm im Herzen zuge- stehen muß, -aß -ie Drahtzieher der neuen Umsturz bewegung den einen Erfolg errungen haben: durch das wiederum vergossene Blut die inneren Gegensätze von neuem aufgepeitscht zu haben. Dabei lehrt jede Stunde, daß niemals zuvor ein derartiges Unternehmen mit gleicher Leichtfertigkeit und verbrecherischer Unzu länglichkeit eingeleitet worden ist wie dieses. Wir stehen noch nicht mn Ende, aber schon heute ist vorauSzusagejr, datz die Staatsautorität, daß Reich und deutsches Volk diesen neuen Angriff, aus ihre Existenz, und stpkunft mit Leichtigkeit bestehen werden. Ter Reichspräsi dent hat in einem Erlaß pom Donnerstag dem Ober präsidenten Hör sing für das mitteldeutsche Gebiet ein« erhöhte Exekutivgewalt verliehen. Ter Ausnahmezustand wird den Prozeß der Befrie dung de- bedrohten Gebietet erleichtern und zugleich ist 1H. Jahrgang. mit der ausschließlichen Ueberantwortung der vollziehen den Gewalt an die Zivilbehörden die Gewähr dafüv gegeben, .daß ungeachtet der äußersten Energie, mit der notgedrungen durchgegriffen werden wird, jede unan gemessene Ueberspannung des Begriffes der staatlichen Exekutivgewalt von militärischer Seite unterbleibt. Lberprästdent Hörsing und die Zivilbehörden an den anderen gefährdeten Orten, wi« z. B. vor allem in Hamburg, dürfen sich .als ausführende Organe des ge schlossenen Willens des ganz.en deutschen Volkes mit Ausnahme ganz geringer überradikaler Teile der Arbeiterschaft fühlen und demgemäß handeln. Tie deutsche Arbeiterschaft erkennt bei Gelegenheit dieses Putsches so deutlich wie niemals zuvor, daß es dem mit Moskau Verbündeten deutschen Kommunismus gar nicht auf eine bessere Gestaltung der wirtschaft lichen Lage des deutschen Arbeiters, sondern allein auf immer neue Blutopfer zuEhren Lenins an kommt. Gerade die sozialistische Presse mit der ein zigen Ausnahme der Kommunisten verurteilt den März putsch von 1921 mit größerer Schärfe als die bürger liche, denn die Arbeiterschaft erkennt, daß hier in kaum wiedergutzumachender Weise v.egen ihre eigensten In teressen gefrevelt wird. Moskau braucht Leichen! Diese Worte stehen mit Flammenschrift, über dem neuen Umsturzversuch geschrieben, Und es gibt keinen deutschen Arbeiter, der -en tiefen Sinn dieser Worte nicht ver stünde! Polnischer Terror in Oberschlesien. St. Die Freude über den deutschen Abstimmungs sieg darf uns nicht darüber Hinwegtäuschen, daß in Oberschlesien die Lage Nack wie vor außerordentlich ernst ist. Und -aß einstweilen die Zukunft für die Deut schen noch recht traurig aussieht. P olni kcher Terr or haust in gewissen Teilen des Gebietes in einer Weise, die an die Zustände des Augustaufstandes vom vorigen Jahr erinnert. Dieser Terror ist.zu erklären einmal daraus, daß in den Ortschaften mit polnischer Mehrheit die Polen nunmehr glauben, datz sie jetzt machen könn ten was sie wollten. Korfanth bestärkt sie noch in ihrer Siegesfreude, die durch nichts begründet ist,, und in dieser polnischen Siegesfreud« geht man den Deut schen ans Leben, .plündert Läden und Wohnungen aus, und es hat auch, bereits heftige Zusammenstöße mit der Polizei gegeben. So ist.in Mhslowitz ein Polizei revier von einer polnischen Bande ausgehoben worden und bei einem Zusammenstoß, -er ebenfalls in Mhslo witz stattfand, ist ein Polizeihauptmann Ulbrich tödlich verwundet worden. ZuM anderen ist -er Terror -er Polen aber auch entstanden aus der Enttäuschung her aus, und zwar besonders in -en Gebieten, in denen die Polen glaubten, eine Mehrheit zu erringen. Hier wirkt der Terror einer polnischen Minderheit gegen die deut sche Mehrheit. Ter Ernst -er Lage wird noch.verschärft gerade in diesen Gegenden dadurch, daß die Deut schen . obzwar sie gewillt stnd,.die Rühe bis zur äußerst- viöglichen Grenze zu wahren, doch nicht hindern können, daß eine Gegenwehr gegen den polnischen Terror einsetzt. Dadurch, kann aber sehr leicht eine neue Lage entstehen, -ie dem Deutschtum in Oberschlesien sehr gefährlich werden kann, und die vor allen Dingen in außenpolitischer Beziehung als höchst .gefährlich anzu sehen ist. Kommt es zu größeren Unruhen, so werden höchstwahrscheinlich auch die irregulären Truppenteile, die sich .bisher noch auf polnischem Gebiet befinden, einfallen und, da sie -an Zahl in Verbindung mir den Polnischen Aufständischen in Oberschlesien selbst den alli ierten Truppen weit überlegen sind, sehr leicht ein Blutbad anrichten können, daß wiederum dem deS Augustaufstandes gletchkommt., , Ta» Deutschtum, so schwer es auch sein mag, muß daher kaltblütig und ruhig bis zuvr letzten den Dingen entgegensehen. Titz Interalliierte Kommission ist nach wi« vor für das Schicksal des Landes verantwortlich. TaS muß gerade jetzt, .nachdem die Abstimmung für Deutschland entschieden hat, mit aller Deutlichkeit noch einmal er klärt werden. Tie Interalliierte Kommission hat noch einmal Gelegenheit, zu zeigen ob sie unparteiisch! lein will oder ob sie gewillt ist, den Polen daS Land in Vie Hände zu spielen. Im besonderen aber ist es General Letzond, dessen Urteil ln der Weltgeschichte besiegelt sein wird, wenn er es jetzt noch einmal versäumen soll te, .seine Pflicht gegenüber Oberschlesien ^zu tun. Vorläufige Regelung äer Vrtsklafseneinteilung. Tie Schwierigkeiten, die -er endgültigen Fertigstel lung -es OrtSklassenverzetchnisseS entgegenstehen, sind so außerordentlich groß, die zu leistend« Arbeit ist so umfangreich, daß mit einer sofortigen Einbringung der endgültigen Gesetzesvorlage nicht Ku rechnen ist. Trotz aller Beschleunigung wird -er Abschluß der Vorarbeiten erst jn einigen Wochen möglich sein. ES folgen dann die Besprechungen mit den Provinzialvertretungen der Beamtenschaft, .die sich ebenfalls über mehrere Wochen erstrecken werben. Welche Zett die parlamentarisch^ Behandlung her Angelegenheit darauf in Anspruch neh men wird, läßt sich nicht übersehen. Unter dielen Um ständen ist eine vorläufig« Regelung drin-end erwünscht, di« die OrtSklasseneinteilung von 1809 den