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Das Wichtigste vom Tage» Die deutschen GeLenvorschlögg wurden In London abgelehnt, die GAykrionsa sind heute in Kraft getreten: di« deutsche Delegation soll beabsichtigen, London heute -u verlassen. * Ruhrort ist setzte Nachts dke Autzendiertel von Duisburg lind heute früh gegen S'Ubr von belgischen Truppen besitzt worden. In den frühen Morgenstunden sind heut« französisch? Truppen in die äußeren Stadtteil« von Düs seldorf eingerückt. Briand hat dem Reuterbüro mitgetetlt, daß das neue Zollregime im besetzten Gebier am Donnerstag in Kraft treten werde. Im Reich-wirtschaftSrat ist eS zu keiner Einigung über die Vorschläge zur Neugest altung der Getreidebewirts.chaf.tung gekommen. » Di« Griechen haben den Vorschlag der Londoner Ortentkonserenz, ein« Unterluchungskommirsron für Thrazien und Smyrna anzusrkcnncn. abgelehnt, die Türken haben ihn angenommen. Eine MMmation des Reichspräsidenten. Der Reichspräsident hat folgende Pro klamation ergehen lassen: Mitbürger! Unsere Gegner im Weltkrieg haben unerhörte und unerfüllbare Forderungen an Geld und Gut an uns gestellt. Wir selbst nicht nur, auch unsere Kinder und Enkel sollen Arbeitssklaven der Gegner werden. Durch unsere Unterschrift sollten wir einen Vertrag besiegeln, den aus zuführen auch die Arbeit von Generationen nicht genügt hätte. Das durften, das konnten wir nicht tun. Unsere Ehre, unsere Selbst achtung verbot es. Unter offenem Bruch des Friedensvertrages von Versailles sind die Gegner -zur Besetzung weiteren deutschen Landes geschritten. Der Gewalt können wir Gewalt nicht ent gegensetzen. Wir sind wehrlos. Aber hinaus rufen können wir es, daß es alle hören, die noch die Stimme der Gerechtigkeit erkennen: Recht wird hier zertreten durch Gewalt! Mit den Bürgern, die Fremdherrschaft erdulden müssen, leidet das ganze Volk. Ehern zu sammenschmieden soll uns dies Leid zu einigem Fühlen, zu einigem Wolle«. Mitbürger, tretet der fremden Gewaltherrschaft mit ernster Würde entgegen. Bewahrt euren aufrechten Sinn und laßt euch nicht zu unbesessenen Taten hinreißen. Harrt aus, habt Vertrauen! Die Reichsregierung wird nicht eher ruhen, bis fremde Gewalt vor unserem Recht brechen muß. Reichspräsident Ebert, Reichskanzler Fehrenbach. Zur Abstimmung in Vberschlesien. W.W. Am 20. Mürz 1921 sollen dl« Oberschlr- fier entscheiden, ob ihre Heimat bet deutscher Kultur, Ordnung und Wohlstand bleiben oder dem neuen Staat Polen zufallen soll, dessen Verwaltung sowohl im Kernlande, wie in den früher preußischen Gebieten so kläglich versagt. Tie Deutschen können daher mit den bestenAuSstchteninden Absttmmung-kampf gehen. Wenn dennoch eine Anzahl (meist kleinerer) Gemeinden sich in ihrer Mehrheit für Bolen entscheiden sollt«, .so kann das dreterlet Gründe haben. > Zunächst selbst- süchtig« Motive de» Einzelnen, di« la tm Leben trotz allen Idealismus meist ausschlaggebend sind. Do len hat nämlich recht viel« Oberfchlester dadurch ge ködert, daß es ihnen all« die Aemter versprochen hat, die durch Entfernung der bisherigen Stelleninhaber in Oberschlesten frei werden sollen. Ob di« polnischen Agi tatoren ihr Versprechen ebenso wenig etnlösen können, wie in Posen und Pomerellen wo die meisten Posten durch skrupellose Leute au» Galizien und^kongreßpolen besetzt wurden, wird sich erst Herausstellen. Ferner ha ben sie der großen Masse der Bevölkerung allgemeinen Aufstieg in Wirtschaft und Verwaltung in Aussicht ge stellt. der ihnen wegen ihrer mangelhaften deutschen Kenntnisse jetzt versperrt sei. Nun Überseen di« Agi tatoren dabei geflissentlich,, daß.die wasservolnisch spre chenden Oberschlester dieser Bildungsstufe die -ochpol- nische Staatssprache kaum in Wort, geschweige denn in Schrift beherrschen. Zn -Wetter Linie Werden von polnischen Agitatoren allgemein« wirtschaf.tNche Gründe in» Feld geführt. Ein bunte» Plakat zetgt dem oberschlesischen Arbeiter, wie «v unter der Last «in«» Preußischen Leut nant» (mit Monokel natürlich), eine» Landjunker» und eine» Richter» (in Robe und Perücke) zusammenbricht. Dabei hat Deutschland keine Wehrpflicht mehr! Deutsch land hat da» Etnkommenshstem auf der Grundlage einer allgemeinen und gleichen Verhältniswahl, Polen da gegen das Oberhaus neben dem Sejm (BolkShauS) und schließlich hat Deutschland gerechte und unbestechliche Richter. .Polen dagegen würdige Nachfolger der russi schen oder — gar keine. Das neueste Polnische Plakat zetgt in großen Ziffern die gigantischen Summen,. die Deutschland nach den Pariser Beschlüssen zahlen ^soll. mit einer schönen Rechnung, daß auf den Kopf.der Be völkerung .60 588 Mark Schulden kommen, oder 2212 Mark jährliche Steuern pro Kopf, also auf eine Arbei terfamilie mit Ehefrau und 4 Kindern (K Köpfe) 13 273 Mark jährliche Steuern. TaS würde aber gerade für den ungeheuren Reichtum Deutschland» und kein« un begrenzten wirtschaftlichen Zukunft»möglichk«tt«n spre chens denn di« Freund« de» Polen versichern doch fort gesetzt, daß sie von Deutschland nicht mehr verlangen, al» e» tatsächlich leisten könne. Schließlich, find auch, namentlich für dis Frauen. religiöse Gründ« bestimmend, .um für Polen zu stimmen. Dabei nimmt das Zentrum al» katholische Partei eine mächtig« Stel lung in Deutschland und Preußen «in, und Vie deutsch« Reichsverfassung hat sicher« Garantien für die freie und ungehinderte Religionsausübung und gegen die Zu rücksetzung guS Gründen des Bekenntnisses geschaffen und in die Tat umgesetzt. Mehr als alle Propaganbaschrif- ten werden hier die auswärtigen Oberschlesier ihren in der Heimat verbliebenen Landsleuten gegenüber, die durch die Darstellungen beider Parteien ein wenig irre werden, aufklärend wirken. Tas ist.es, was die Polen durch die Vereitelung gleichzeitiger Abstimmung gern verhindert hätten. Das Ende der Londoner Konferenz? Der deutsche Vorschlag des Provisoriums abgelehnt. — Sofortiges Inkrafttreten der Sanktionen? — Mehrmalige Unterbrechung der Konferenz. — Abreise der deutschen Delegation aus London? Llopd Georges /ibsage. Tie gestrige Sitzung per Londoner Konferenz.sand, wie angekündigt, um 12 Uhr tm Lancaster-House patt. Sie verlief.in äußerst küb len Formen; es fand keinerlei Begrüßung, wie sonst, start. Lloyd George eröffnete die Verhandlungen mit der Frage, was der Reichsminister Simons auf die Befragung der Alliierten mitzuteilen habe. Tr. Simons erklärte, die deutsche Regierung sehne es ab, die Pariser Be schlüsse als ein Ganzes anzunehmen, da der Unterschied zwischen den Pariser Beschrüssen und den deutschen Ge genvorschlägen so groß sei. dap kaum eine Brücke von dem einen zum anderen geschlagen werden könne. So schlage er trotz größter Bedenken eine vor läufige Lösung der ReparationSfrag« vor. Deutschrand sei bereit, «ine vorläufige Regelung für die ersten 5 Jahre auf der Grundlage der Pariser Be schlüsse anzunehmen, .fest« Jahreszahlungen und daneben eine Abgabe, wobei Deutschland statt der i2 Pro zent Exportabgabe, <dt« unpraktisch erscheine, eine andere Lösung sn biete. Reichsmini- per Simon» ließ aber keinen Zweifel darüber, daß Pi« deutschen Gegenvorschläge nur dann unterbrei tet werden würden,, wenn sie Aussicht aus .Annahme durch .die Alliierten hätten und wenn Oberschlesien bet Deutschland bleibe, sowie Deutschland völlige Handels freiheit erhalt«. Ti« Entscheidung darüber, ob die deut schen Gegenvorschläge unterbreitet werden sollen, liege völlig ip der Hand der Alliierten. Falls die Alliierten aber auf ein Definitivum beständen, jo bitte er nm ein wöchige Frist, .da er sich mit dem Kabinett besprechen müsse. Er halte .es angesichts der Lage für seine Pflicht, damit keinerlei Unklarheiten zwischen Deutschland und den Alliierten beständen, aus di« DonnerStsgrede des englischen Premierministers näher siwzugehen. Nachdem Tr. Simons sein« Rede be«ndet hatte, entspann sich.ein kurzes Zwiegespräch zwischen Simon» und Lloyd George». Lloyd G«or»e;: Sie nehmen also die Pariser Beschlüsse für b Ja>h.re an? Siiuum» bejaht. Lloyd GqoftM: Und al» Bedingung dafür stellen Sie das Verbleiben Oberschlesten» bei Deutschland? MmonA: Ja! Lloyd Gaärg«: Und wenn Oberschlesien nicht beim Reich« verbleibt? Simons: Tann ist Line neue Situation ge schaffen. Lloyd Goarster Und soll di« deutsche Endschuld erst nach den ersten 5 Jahren festgesetzt werden ? Ssmons: Nein, e» sollen fpfort Sachverstän- d'igenberatungen darüber stattfinden. Lloyd Gaartzp: Ist eine Garantie für ein Minimum möglich? Simon»: Nein! Lloyd.George schloß dann di« Sitzung mit der Erklärung, die Antwort der Alliierten sei ihm nicht zweifelhaft. La jedoch di« Vorschläge der Deutschen geprüft und di« Antwort der Alliierten fepgestellt werden müßt«, so schlag« er Vertagung der Sitzung auf.V,5 Uhr nachmittag vor. Darauf wurde di« Sitzung aufgehoben. In den Kreisen der deutschen Delegation bestand d«r Eindruck, daß die Antwort der Alliierten ablehnend ausfällt und die sofortigen Sanktionen eintreten. Wo« Simon» sagt«. In seiner Rede auf der gestrig«» Sitzung der Kon ferenz hob Reich-Minister Tr. Simon» besonder» fol gend« Punkt« hervor: 1. Di« Gchuldfroge könne weder durch den Jrie- densvertrag noch durch Zwangsmaßnahmen entschieden werden. Nur di« Geschichte könne dt« Verantwort lichkeit am Weltkrieg« entscheiden. Wir seien den Er eignissen noch zu nahe. Ob ein« einzeln« Nation aus schließlich .schuldig an diesem Kriege erklärt werden könne.,und ob diese Nation T«utschland sei, werde kaum durck die Unterzeichnung pes FrtedensbertrageS end gültig entschieden werden können. 2. Tie Zwangsmaßnahmen seien durch di« Vorschriften des Friedensvertrages nicht aerechtker- tigt, Henn nur drei Stellen sprächen hier, ersten» ö 1ö Anhang 2 im 8. Teil, zweitens der Schlutzabiatz de» Artikels 439, dritten» Artikel 430. Keiner dieser Paragraphen sei anwendbar. S- Die Zwangsmaßnahmen ständen auch imG «a«u- satz zu dem Bülkerbundsvertrag. Nach Arti kel 17 des Völkerbundsvertrages komme bei Streitig keiten zwischen Mitgliedern des VölterbundSvertrggeS und einem Staate, ,oer nickt Mitglied lei, da» in Lr- titel IS vorgeiehene SchiedSgericht-verfatzrev zur Anwendung. Deutschland sei nicht Mitglied de» Völkerbundes, habe aber den Vertrag unterzeichnet. Mi nister Tr. Simons l«gte deshalb im Namen der deut schen Regierung ^ei«rl.ichst .Protest LZgen die angedrohten Zwangsmaßnahmen eia. Vie unterbrochen» Nachmittagssi-ung. In der gestrigen NachmMagsst-un, der Konferenz »»teilt» Ll,,d Georg« di« Antwort der Alliie, t» » S» Alliierten feien leider gezwungen gewesen, da die d»,t- scheu Seg«n»»rschliig« «ngenügrnd seien, di« Santti»n»n i, Krafttreten,»lassen. Den Abschluß «in«» P »» » is «- rinm» könnten si» nicht annehmen. Lloyd Georg« begründet« dann näher, warum der I«s«rtig« Eintritt brrSanktionrn netwenbig gewesen sei »nd «klärt» weit«», die Wel^ brauch« ein Definit»»» m. ver all«» zwei Punkte seien es, welche sofort geregelt werden müßten: 1. die Besprechung der Faktoren, welch« als Aeftai», lentfür die Aussuhrabgab« in Betracht kämen, sowie die Beteiligung d«r Alliierte» an «i»«r Besserung d«r deutsch«« Wirtschaft, «nd ö. die Art und Welf« de» Zahlung Reichsminister Dr. Sim 0 v » erklärte, daß di« deutsch« Delegation überdie Antwort! he» ratenmüsseund zogsich mit der deutschen Del«- gattonin «in andere» Zimm«, zur»«. DieK»a- serenz tag-weiter «nd erwartet die Antwort der deutschen Delegation, di» «m v Uh, «bend noch beriet. Vts -sutschs Vslsgatlött will London verlassstt. Die deutsch« Delegation beabstchtigt, heute di« -eimreif« nach Berlin anzutreten. Nach einer Reutermeldung au« London wßrd der Beginnder militärischen Operationen auf heute festgesetzt. (Wie aus Benrath, das an der Grenze des be setzten Gebietes liegt, mttgeteilt wird, sind dort die ersten französischen Truppeneingetroffen, welche für di« Besetzung Düsseldorf» in Frage kommen.) der vorangegangene Abbruch -er Verhandlungen. Ueber die Verhandlungen und die Ereignisse, die zu der kri tischen Wendung am Montag abend führten, liegen noch eine Reihe von Meldungen vor, von denen wir die nachstehenden wiedergeben: In den unverbindlichen Besprechnngen zwischen der dentfch,, Delegation und de« Alliierten in Londe» an» Montag ist »»» deutscher Seit« der Vorschlag gemacht »erde», ans «em Weg» «in«, Provisorium» zu «in«, Verständigung z» gelangen. Li« Alliierten erklärten jedoch, »aß si« «in« endgültig« Regelung der Reparattanaseag« wünschen. Au» dem Gesichtspunkt« heraus, daß «tr all« Möglichkeiten erschöpfen wollen, um zu einer Verstän digung mit der Entente zu gelangen, «erde« jetzt neu« deut sch« Vorschläge ««»gearbeitet «erden. Da di« gestri ge« Besprechungen mit den Alliierten b'» in di« späten Abend stunden gedauert hatten, ist «» nicht möglich, di» neuen dentfchen Vorschläge bereit» zur heutigen Konserenzsttzung fertig zustellen. E, wird daher von der deutschen Delega tion p'e Vertagung der Konseren, aus Donner»« tag beantragt »erden. -0 Prozent Abgabe ans die deutsch« Anifnhr, jährlich drei Milliarden. Der Sonderberichterstatter der Agenee Hava» be richtet: Aus Veranlassung Lloyd Georges ist eine